Archiv für Mai 2013

Burnout – die Phasen   Leave a comment

Ein hohes Maß an Idealismus im Beruf kann gefährlich werden für ein Burnout. Bestimmte Berufe, wie zum Beispiel Pflegeberufe, sind oft davon betroffen. Wie man aber weiß ist Burnout auch in anderen Berufen weit verbreitet. Hoher Leistungsdruck bei wenig oder keiner Anerkennung lässt Menschen „ausbrennen“. Nachstehend sind die 6 Phasen laut dem Burnoutexperten Prof. Martin Burisch von der Universität Hamburg, beschrieben.
Letztlich landet ein Mensch immer dann im Zustand des Ausgebranntseins, wenn Belastungen die psychischen und physischen Kraftreserven kontinuierlich aufbrauchen, ohne dass Körper und Seele die Möglichkeit haben, sich ausreichend zu erholen.

Von netdoktor.de

Burnout kann jeden treffen

Burnout wurde zuerst im Zusammenhang mit sozialen Berufen beschrieben. Beobachtet wurde es bei ehrenamtlichen Helfern sowie Personen, die in Heil- und Pflegeberufen arbeiten. Das für das Burnout-Syndrom typische „Ausbrennen“ lässt sich hier gut nachvollziehen. Meist arbeiten in diesen Berufen Menschen, die ein hohes Maß an Idealismus mitbringen, bis zur körperlichen und emotionalen Belastungsgrenze arbeiten und dafür oft wenig Anerkennung erhalten.

http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Burnout/Wissen/Burnout-10756.html

Burnout, Depression, Phasen, Stress

© Photocase.de/mademoiselle elle

Burnout-Forscher haben Phasenmodelle entwickelt, die das Burnout-Syndrom in mehrere, meist aufeinanderfolgende Stadien unterteilen. Das folgende Modell stützt sich auf den Burnoutexperten Prof. Martin Burisch von der Universität Hamburg.

» Phase 1: Überengagement/Überforderung

Oft beginnt der Weg in das Burnout-Syndrom mit einer Phase idealistischen Überengengagements. Die Betroffenen „brennen“ und stürzen sich hochmotiviert in ihre Aufgaben. In dieser Phase wird das drohende Burnout nur selten erkannt. Erst wenn die erhoffte Belohnung, beispielsweise in Form von beruflichem Aufstieg oder Anerkennung, dauerhaft hinter den Erwartungen zurückbleibt, beginnt die Ausbrennphase – das Burnout-Syndrom.

In manchen Fällen kann der übergroße Druck auch von außen kommen. Auf die (Selbst)-Überforderung folgen nicht selten Erschöpfung, Irritation und Frustration. Die enorme seelische Belastung geht am Körper nicht spurlos vorbei. So können psychosomatische Beschwerden, etwa Kopf– und Magenschmerzen oder Schlafstörungen Hinweise auf das Burnout-Syndrom sein.

» Phase 2: Reduziertes Engagement

Typisch für das Burnout ist eine starke Frustration. Die Betroffenen sind über den Sinn ihrer Tätigkeit zutiefst desillusioniert oder müssen hinnehmen, dass sie die gesteckten Ziele nicht erreichen. Ihr Idealismus schwindet. Als Reaktion darauf fahren Menschen mit beginnendem Burnout ihr Engagement stark herunter und stumpfen emotional ab.

Sie haben über längere Zeit zu viel investiert, nun möchten sie vor allem etwas zurückbekommen. Sie beginnen, ihre Ansprüche stark nach oben zu schrauben. Oft fühlen sie sich ausgebeutet und nicht ausreichend wertgeschätzt.

Gleichzeitig begeben sich viele Personen mit Burnout-Syndrom in die sogenannte innere Kündigung – ein Zustand, in dem sie nur noch das Allernotwendigste erledigen. Der Widerwille gegen die Arbeit wächst, sie fehlen häufiger und reduzieren ihre Arbeitszeit durch ausgedehnte Pausen. Einige Betroffene blühen in der Freizeit auf, andere sind auch dann antrieblos und gleichgültig.

Wer unter Burnout leidet, geht auf Distanz zu seinen Mitmenschen. Positive Gefühle für Geschäftspartner, Kunden, Patienten, Klienten und sogar Angehörige schwinden. Die Fähigkeit zum Mitgefühl und zur Anteilnahme an anderen (Empathie) nimmt ab, emotionale Kälte und Zynismus machen sich breit.

» Phase 3: Emotionale Reaktionen – Depressionen, Aggressionen, Schuldzuweisungen

Angesichts der Desillusionierung und Frustration suchen Burnout-Patient einen Schuldigen für ihre Misere. Das können sie selbst sein, aber auch andere.

Sieht der von Burnout Betroffene die Ursachen seiner Probleme in erster Linie bei sich selbst, kann sich schnell eine Depression entwickeln. Er fühlt sich unfähig, ohnmächtig, hilflos und betrachtet sich selbst als Versager. Sein Selbstwertgefühl schwindet. Es kommt zu typischen Symptomen einer Depression, beispielsweise einem Gefühl innerer Leere, Pessimismus, Nervosität, Angst, Ohnmacht und Niedergeschlagenheit bis hin zu Suizidgedanken.

Andere Betroffene suchen die Schuld bei Kollegen, Vorgesetzten oder „dem System“. Sie reagieren mit Aggressionen. Typisch ist, dass sie ihren eigenen Anteil an den Problemen häufig nicht erkennen. Sie sind launisch und ungeduldig. Sie geraten häufig in Konflikte mit anderen, sind intolerant, chronisch gereizt und fühlen sich schnell angegriffen. Ihr Zorn richtet sich gegen Vorgesetzte und Kollegen, Familienmitglieder und Freunde.

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» Phase 4: Abbau, schwindende Leistungsfähigkeit

Die psychische Erschöpfung und dauernde Anspannung des Burnout-Syndroms fordern ihren Tribut. Ausgebrannte Menschen machen häufiger Flüchtigkeitsfehler und vergessen Termine. Die Kreativität schwindet, komplexe Aufgaben können nicht mehr bewältigt werden, Entscheidungen fallen schwer.

Motivation, Produktivität und Initiative nehmen ab. Im Berufsleben verrichten Menschen mit Burnout häufig nur noch „Dienst nach Vorschrift“.

Auch das Denken verändert sich. Burnout-Betroffene denken häufig in Schwarz-Weiß-Kategorien. Sie lehnen Veränderungen jeder Art strikt ab, da der Bruch mit der Routine Energie erfordern würde und mit Anstrengungen verbunden wäre.

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» Phase 5: Verflachung, Desinteresse

Die schwindende Leistungsfähigkeit führt auch zu einem emotionalen Rückzug. Betroffene reagieren zunehmend gleichgültig. Sie fühlen sich oft gelangweilt, geben Hobbys auf, ziehen sich von Freunden und Familie zurück. Burnout macht einsam.

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» Phase 6: Verzweiflung

Das terminale Burnout-Stadium lässt sich als ein Gefühl existenzieller Verzweiflung beschreiben. Das zeitweilige Ohnmachtsgefühl ist zu einer generellen Hoffnungslosigkeit ausgewachsen. Das Leben scheint sinnlos, Suizidgedanken kommen häufiger und werden zum Teil auch umgesetzt.

Von Christiane Fux

Burnout-die-Phasen

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Burn-out hat viele Gesichter

http://www.netdoktor.at/health_center/burnout/einleitung.shtml

Gruß Hubert

Gauck: „Europa braucht keine Bedenkenträger, sondern Bannerträger“   2 comments

 

Ich kann nur staunen was dieser Phrasendrescher und inhaltsloses Zeug redende Bundespräsident Joachim Gauck so alles daher palavert. So viel blabla und unpassendes Pathos wie hier Gauck von sich gibt hört man nicht oft – obwohl man da bei Politikern allerhand gewöhnt ist. Außerdem sind viele seiner Ausagen einfach falsch und oft auch weltfremd.

Hier ein Artikel aus wirtschaftsnachrichten.de

Bundespräsident Joachim Gauck sagte in seiner ersten großen Europa-Rede, dass Deutschland nichts mit dem Dritten Reich zu tun habe.

Um aber als Global Player dennoch zu bestehen, brauche Europa noch mehr Vereinheitlichung. Es sei aber schon ein gutes Zeichen, dass die Deutschen Schuhe aus Spanien und Autos aus Tschechien kaufen. Gauck: „Es wächst Frieden aus immer größerer wirtschaftlicher Verflechtung.“

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Bundespräsident Joachim Gauck bei seiner Grundsatzrede zu Europa im Hotel Bellevue am 22. Februar 2013.

Bundespräsident Joachim Gauck bei seiner Grundsatzrede zu Europa im Hotel Bellevue am 22. Februar 2013.

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Bundespräsident Joachim Gauck hat einen sicheren Instinkt für die Stimmung im Volk. Während er zu Beginn seiner Amtszeit und davor ein glühender EU-Fan war, hat er offenbar mitbekommen, dass sich einige auch in Deutschland nicht ganz so wohlfühlen. Daher fiel seine erste Rede zu Europa deutlich zurückhaltender aus als erwartet. Gauck wirkte etwas orientierungslos und brachte etwas skurrile Vorschläge: Er will einen gesamteuropäischen TV-Kanal, den die „Medienmenschen“ errichten sollen, indem über Europa berichtet wird. Dieser Sender könnte eine „europäische Agora“, sein, ein „Arte für alle“.

Die Medien sollten mehr über Europa berichten. Gauck sagte zwar nicht ausdrücklich wie, aber es war unmissverständlich: Positiver berichten, wie das der Friedensnobelpreis-Träger Herman Van Rompuy von den Europäern verlangt (hier). Gauck forderte außerdem „Mehrsprachigkeit für alle“, was man sich praktisch nicht recht vorstellen kann.

Gauck deutete an, dass Europa vielleicht doch etwas mehr Rücksicht auf die grundlegenden Probleme nehmen sollte. „Takt und Tiefe der europäischen Integration werden von der Bürgern Europas bestimmt“, sagte Gauck. Und: „Die Europäische Vereinigung darf nicht von oben dekretiert werden.“ Die deutschen Bürger seien gute Europäer, weil sie keinen Reisepass mehr brauchen und „Schuhe aus Spanien und Autos aus Tschechien“ kaufen.

Gaucks Rede hatte einen grundsätzlichen Denkfehler, der sich leider durch alle anderen Gedanken zog und die Rede daher eigentlich sinnlos erscheinen lässt. Gauck sagte: „Es wächst Frieden aus immer größerer wirtschaftlicher Verflechtung.“ Und: „Das Vereinte Europa muss ein Global Player bleiben.“

Hier zeigen die Fakten, dass das Gegenteil der Fall ist: Immer größere wirtschaftliche Verflechtung führt zu einer Vergrößerung der Kluft zwischen Arm und Reich. Sie ist die Grundlage für eine globale Feudalherrschaft, an der Martin Luther als der ehemalige Chef von Gauck wahrlich keine Freude gehabt hätte. Immer größere wirtschaftliche Verflechtung macht auch Kontrolle und Transparenz immer schwerer. Daher kann die Unterwerfung unter einen unkontrollierten Finanz-Kapitalismus nicht im Interesse einer echten Bürgergesellschaft sein.

Das hat Gauck allerdings schon bisher nicht verstanden: Seine historischen Äußerungen zum Kapitalismus kann man als ziemlich weltfremd bezeichnen (mehr hier bei DMN). Warum überhaupt irgend ein Global Player sein muss, und ob dieses „Global Play“ nicht vielleicht ein gesellschaftlich gefährliches und wirtschaftlich für die Mehrheit höchst unergiebiges Spiel ist – darüber müsste ein Theologe eigentlich etwas zu sagen haben.

Unlogisch-Logisch ist daher auch die merkwürdige Mischung aus Unterwürfigkeit und Pathos, die Gauck der Brüsseler Zentrale entgegenbringt: Europa brauche „keine Bedenkenträger, sondern Bannerträger“. Und: Die EU sei schrecklich „kompliziert, aber sie muss auch Kompliziertes leisten“.

Bei Gauck hatte man den Eindruck, dass er auch nach 60 Jahren immer noch erleichtert ist, dass die Weltgemeinschaft den Deutschen die Nazi-Verbrechen verziehen hat. Es sei Deutschland erspart geblieben, „eine Existenz als verstoßener Fremdling aus der Völkergemeinschaft“ führen zu müssen.

Das ist ja schön und gut – aber die Einführung des Euro war dann vermutlich doch der eine Schritt zu viel, mit dem das deutsche Schuldbewusstsein direkt in die wirtschaftliche Geiselhaft führte. Denn wirtschaftspolitisch kann ein- und dieselbe Währung für völlig unterschiedliche Volkswirtschaften nur funktionieren, wenn die Währungsunion auch eine unwiderrufliche Transferunion ist. Dass der Nationalismus in einem solchen auf Druck aufgebauten Kunstgebilde die natürlichste Reaktion ist, macht Gauck Angst: „Unsicherheit und Angst dürfen niemanden in die Hände von Populisten und Nationalisten treiben.“

Das ist allerdings so, weil die Bürger sich eben trotz aller Aussicht auf „Freibier für alle“ „Mehrsprachigkeit für alle“ eben immer noch in erster Linie als Zugehörige einer Nation fühlen. Durch Sparzwang und Vernichtung des Vermögens ist Europa jedoch dort angekommen, wo es eigentlich kein denkender Politiker hätte hinführen dürfen: in der vollkommenen Abhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen, als Spielball der Spekulanten, als Manövriermasse im Monopoly der wirkliche globalen Player des internationalen Finanzsystems.

Dort stehen wir heute, und das hat Gauck – wie die meisten deutschen Politiker – im Grunde nicht verstanden. Was er verstanden hat ist, dass das Ganze irgendwie eine ernste Sache ist. Daher schloss der Bundespräsident seine Rede mit einem religiösen oder heiratstechnischen Bekenntnis, bei dem ihm fast die Tränen kamen: „Wir haben uns Europa versprochen. Heute erneuern wir das Versprechen.“

Auch bei manch einer Goldener Hochzeit denken sich die Jubilare, dass sie in den vielen Jahren vielleicht doch einige gravierende Fehler gemacht haben.

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Die gesamte Rede im Wortlaut – hier.

 

Gruß Hubert

 

 

 

Oomph! – Geboren zu sterben   Leave a comment

Hinweis

Das Video ist in Deutschland leider nicht zu sehen:
“Dieses Video enthält Content von GEMA.”
Tut mir leid, wenn nur ich es in Italien sehen kann.
Es ist ein Kreuz mit dieser famosen und unrühnlichen GEMA.

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Oomph! – Geboren zu sterben

Auf jedem Tisch liegt bleiche Haut so
Still und starr und ohne Qual
Den Schädel auf die Brust entzwei der
Leib gebährt zum letzten mal
Die Näpfe voll mit Fett und Hirn aus
Gottes Tempel, Teufels Stall
Mit Kopf an Kopf auf blankem Boden
Paradies und Sündenfall
Der Rest in Eimer lauter Fehlgeburten
Haare vom Greis
Und Blut von Mädchen die sich einst verkauften
An fettes Fleisch
Wenn Du die Antwort suchst auf alles was Dich quält
Menschen sind geborn zu sterben

Wir sind für kurze Zeit hier eingefädelt
Und dann verliern wir unsern Faden wieder
Wir sind für kurze Zeit hier eingefädelt
Und dann verbrennt man unsere kalten Glieder

Die Türen zu die Regler auf
Das Fleisch verlässt das Jammertal
Was früher Groß wird winzig klein
Das Herz entflammt zum letzen mal
Man sieht nur Asche lauter Staubgeborne
Tanzen umher
Ein Häufchen Schmutz auf feuerfesten Bahren
Im Flammenmeer
Wenn Du die Antwort suchst auf alles was Dich quält
Menschen sind geborn zu sterben

Wir sind für kurze Zeit hier eingefädelt
Und dann verliern wir unsern Faden wieder
Wir sind für kurze Zeit hier eingefädelt
Und dann verbrennt man unsere kalten Glieder

Feuer… Feuer… Feuer…
Feuer… Feuer… Feuer…

Wir sind für kurze Zeit hier eingefädelt
Und dann verliern wir unsern Faden wieder
Wir sind für kurze Zeit hier eingefädelt
Und dann verbrennt man unsere kalten Glieder

Wir sind für kurze Zeit hier eingefädelt
Und dann verliern wir unsern Faden wieder
Wir sind für kurze Zeit hier eingefädelt
Und dann verbrennt man unsere kalten Glieder

http://www.songtexte.com/songtext/oomph/geborn-zu-sterben-6bcf2676.html

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 23. Mai 2013 von hubert wenzl in Musik

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Grüner Cohn-Bendit: EU-Lobbyist im Dienst von US-Konzernen   Leave a comment

Wie es im die Glaubwürdigkeit und Integrität mancheer Politiker steht sieht man hier gut am Beispiel vom Grünen Daniel Cohn Bendit.

Hier ein Auszug aus wirtschafts-nachrichten.de

Das grüne Widerstands-Idol Daniel Cohn-Bendit hat den Marsch durch die Institutionen geschafft: Er ist Mitglied einer Brüsseler Lobby-Initiative, die Microsoft, Google und Facebook bei der EU Gesetzgebung hilft. Gesteuert wird die Gruppe von der PR-Firma Burson Marsteller, die unter anderem der Deutschen Bahn bei Stuttgart 21 diskret zur Hand ging.

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Erfolgreicher Marsch durch die Institutionen: Daniel Cohn-Bendit hält sich als EU-Lobbyist im Hintergrund, der ehemalige grüne Straßenkämpfer Joschka Fischer kümmert sich um den Ausbau der Pipeline Nabucco. (Foto: European Parliament)Erfolgreicher Marsch durch die Institutionen: Daniel Cohn-Bendit hält sich als EU-Lobbyist im Hintergrund, der ehemalige grüne Straßenkämpfer Joschka Fischer kümmert sich um den Ausbau der Pipeline Nabucco. (Foto: European Parliament)

Im Zuge der neuen EU-Datenschutzreform haben die Lobbyisten in Brüssel bei der EU ganze Arbeit geleistet. Es zeigte sich, dass ganze Änderungsvorschläge von großen Unternehmen wie Amazon und Ebay für das neue Gesetz eins zu eins übernommen wurden (hier). Solche Erfolge lassen sich die US-Konzerne viel kosten. Und in den EU-Parlamentarieren finden sie willige Helfer für ihre Anliegen.

EU-Abgeordnete gründeten Lobbyismus-Stiftung

Die unappetitliche Sache wurde von der Internetseite netzkinder.at aufgedeckt. Sie hat sich die Stiftung European Internet Foundation (EIF) näher angesehen und hat erstaunliche Dinge zu Tage gefördert.

Brüssel Business (SY)

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Bei der EIF zahlen Unternehmen jährlich für die Mitgliedschaft einen Beitrag in Höhe von 10.000 Euro. Als Gegenleistung erhalten sie einen exklusiven Zugang zu EU-Abgeordneten. Das ist ganz einfach: Das Geld kommt von den Konzernen, und die Abgeordneten sind gleich selbst Mitglieder der Stiftung. Die Stiftung wird von US-Internet-Giganten wie Amazon, Microsoft, Google, Yahoo, Ebay und Facebook  finanziert.

Interessanter Weise wurde diese Stiftung im Jahr 2000 selbst von den EU-Abgeordneten Erika Mann (nun nach erfolgreicher Einflussnahme auf die Gesetzgebung Lobbyistin für Facebook), James Elles (weiterhin EU-Abgeordneter) und Elly Ploj-van Gorsel (jetzt bei der PR-Firma Blueprint Partners und Transatlantikerin) gegründet. Der britische EU-Abgeordnete Malcolm Harbour ist Vize-Vorsitzender der Stiftung. Er war einer der Abgeordneten, die Unternehmens-Vorschläge zur EU-Datenschutzreform nahezu unverändert einreichte. Die Stiftung selbst ist nicht einmal im freiwilligen Lobby-Transparenz-Register der EU angemeldet.

Besonders interessant: Der Grünen-Vordenker und Rudi-Dutschke-Freund Daniel Cohn-Bendit ist ebenfalls Mitglied im Club jener Abgeordneten, die sich für die Interessen des ehemaligen Klassenfeindes stark machen.

Denn bei der Stiftung handelt es sich um einen knallharten Interessensverband, der sich dorthin orientiert, wo das große Geld mit Beeinflussung und Gesetzgebung zu machen ist.

Als Advisor to the Governors fungiert nämlich ein gewisser Peter Linton. Linton ist im Hauptberuf Senior Advisor bei der amerikanischen PR-Firma Burson Marsteller. Die Firma sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Politik von den Segnungen von Facebook & Co. zu überzeugen. Sie beeinflusst also die Gesetze in Brüssel, und berät dann die ahnungslosen Politiker und Staatsbetriebe, wie sie ihre Ziele am besten in den Sozialen Netzwerken pentrieren können.

Ein gutes Geschäftsmodell – und sehr lukrativ.

Und natürlich weiß eine solche Firma, wie sie sich an die Mächtigen heranwanzen kann: Burson Marsteller hat eine kleine Umfrage gestartet, deren überraschendes Ergebnis darin bestand, dass Angela Merkel in Brüssel als die nächste Kommissions-Präsidentin gehandelt wird.

Burson Marsteller ist überall aktiv, kein Auftrag ist ihr zu schwer: Die Firma versucht, dem ukrainischen Diktator Präsidenten Wiktor Janukowytsch ein positives Image zu verpassen – vor allem in seinem Kampf gegen Julia Timoschenko.

Aber auch in Deutschland ist die Firma sehr aktiv: Einer ihrer treuesten Kunden ist die staatliche Deutsche Bahn: Ihr bringt Burson Marsteller bei, wie man Facebook nutzt – womit gleich beiden Seiten gedient ist.

Was den grünen Dany Cohn-Bendit jedoch wirklich hätte stören können: Burson Marsteller hat auch die DB Stuttgart 21 Projekt GmbH beraten. Der Auftrag lautete, für das Milliardengrab zu zu werben, dass “bei der Außendarstellung die Konzernmutter im Hintergrund bleibt“. Eine positive Meldung über die “Außendarstellung” in der notorisch Stuttgart 21-freundlichen Stuttgarter Zeitung verbucht die PR-Agentur natürlich gleich als Erfolg für sich. Die diesbezügliche Fallstudie ist übrigens von der Website der Lobbyisten wieder verschwunden, dank Lobbycontrol kann aber das Dokument hier eingesehen werden.

Der Grüne Cohn-Bendit sitzt also in einem Lobby-Verein, dessen Kurs maßgeblich von Leuten bestimmt wird, die hinter seinem Rücken in Stuttgart PR für umfangreiche Baum-Morde macht. Er vertritt die Interessen des Monopol-Kapitals im Internet und hilft ihnen, ihre Profit-Ziele im Parlament von Europa zu verwirklichen.

Daniel Cohn-Bendit als Lobbyist im Dienste von US-Konzernen! Das hätte Rudi Dutschke ganz sicher nicht gefallen.

[…]

Seit der Aufregung um den österreichischen EU-Abgeordneten Strasser, der wegen Bestechlichkeit verurteilt wurde (hier), wurde der Verhaltenskodex des EU-Parlaments überarbeitet. Nun müssen Abgeordnete des Parlaments leitende Funktionen bei Unternehmen und Vereinen angeben. Ob sie dafür bezahlt werden, spielt keine Rolle.

Sicherheitshalber haben lediglich vier der zehn Vize-Vorsitzenden ihre Tätigkeit in der Stiftung in der Erklärung ihrer finanziellen Interessen im EU-Parlament angegeben.

Hier weiterlesen:
Gruener-Cohn-Bendit-EU-Lobbyist-im-Dienst-von-US-Konzernen

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Gruß Hubert

Kölner Kardinal will, dass „Frauen drei, vier Kinder“ kriegen   1 comment

Es ist schon eine Frechheit, wenn der Kölner Kardinal Meisner in der heutigen Zeit noch dreinreden will, wie viele Kinder eine Familie haben sollte und dafür Angela Merkel kritisiert. Meisner sorgte schon öfter bundesweit für Schlagzeilen. Wo lebt dieser Mann denn? Hat der noch nie nichts gehört von Niedriglöhnen, von unsicheren Arbeitsplätzen (wo jemand nicht weiß ob er in einem halben Jahr noch Arbeit hat), von teuren Wohnungen (mit 3-4 Kindern bräuchte es ja auch noch größere Wohnungen), oder glaubt er die Leute haben alle ein bischöfliches Palais, wo leicht 50 Menschen Platz finden würden? Warum schafft die katholische Kirche denn das Zölibat nicht ab, dann könnten sie selbst für Kinder sorgen und drauflos ….. Was will er denn, dass die Menschen arm und dumm bleiben? in einer Anekdote nimmt ein Kardinal einen Regierunsgpolitiker beim Arm und sagt: halt du sie arm ich halt sie dumm.
Leidet dieser Kirchenmann unter Realitätsverlust oder ist er dement? Ein Glück, wenn er zum 80. Geburtstag am 25. Dezember dieses Jahres zurücktritt.

Hier ein Bericht von Focus.

  DDR-Politik, Frauen, Katholische Kirche, Kinder, Karidinal Meisner

Joachim Kardinal Meisner bei einem Dankgottesdienst für Papst Benedikt XVI. dpa
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Der Kölner Kardinal Meisner fühlt sich durch die Bevölkerungspolitik von Kanzlerin Merkel an die Situation in der DDR erinnert. Und will Frauen ermuntern, zu Hause zu bleiben und „drei, vier Kinder“ auf die Welt zu bringen.

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine falsche Strategie in der Bevölkerungspolitik vor. Zugleich verlangt Meisner gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ vom Dienstag andere familienpolitische Signale: Frauen müssten „öffentlich ermutigt werden, zu Hause zu bleiben und drei, vier Kinder auf die Welt zu bringen“.

„Wie in der DDR“

Nur auf Zuwanderung zu setzen, „wie es jetzt Frau Merkel tut“, sei der falsche Weg, sagte der Erzbischof dem Blatt. „Wir können doch den Portugiesen und den Spaniern nicht die Jugend und damit die Zukunft ihres Landes wegnehmen, nur aus Egoismus.“

Meisner beklagte einen Trend, „die Frauen aus den Familien heraus“ zu holen, um ihre Arbeitskraft für die Produktion zu sichern. Die Entwicklung erinnere ihn an sein Leben in der DDR. Meisner: „Ich habe ja die ganze einseitige Tragik mitgemacht in der DDR. Dort hat man den Frauen eingeredet, wer wegen der Familie zu Hause bleibe, sei dement.“

Meisner gilt als profiliertester konservativer Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland. Immer wieder machte er bundesweit Schlagzeilen, etwa wenn er Abtreibungen mit den Verbrechen der Nazis verglich. In diesem Jahr überraschte er mit einer Kehrtwende bei der „Pille danach“, die er nach Protesten für vergewaltigte Frauen plötzlich doch zuließ – weil neuere Präparate keine abtreibende Wirkung mehr hätten. Die Deutsche Bischofskonferenz folgte seiner Linie.

Meisner wurde 1980 Bischof von Berlin und 1989 Erzbischof von Köln. Seither steht er an der Spitze der größten deutschen Diözese. Er gab Anfang des Monats bekannt, dass er mit Vollendung seines 80. Lebensjahres von seinem Amt zurücktreten werde – das wäre am 25. Dezember dieses Jahres.
mp/dpa
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Gruß Hubert

Blutengel – Über den Horizont   Leave a comment

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Blutengel – Über den Horizont

 

Du bist in deiner Welt gefangen
Ohne Licht und Zeit
In stiller Ergebenheit
Erträgst du die Einsamkeit
Du willst nicht mehr weiter
Doch du siehst den Weg zurück nicht mehr
Tausend Ängste in deiner Seele
Und dein Herz unendlich schwer

Niemand wird es je verstehen
Du kannst diesen Weg nicht alleine gehen

(Refrain:)

Wenn die Einsamkeit dein Herz zerbricht
Und der Schmerz in dir erwacht
Wenn deine dunklen Träume
Dich verführen in jeder Nacht
Dann komm zu mir, Komm zu mir
Breite deine Flügel aus und flieg
Mit mir durch die Nacht
Über den Horizont hinaus…

Schließ deine Augen
Spür das Leben ein letztes Mal
Spür die Kälte auf deiner Haut
Nichts bleibt so wie es war
Eine neue Hoffnung wird
Durch deinen Mut geboren
Die Schuld der Vergangenheit
Bleibt in deiner Erinnerung verloren

(Refrain:)

Wenn die Einsamkeit dein Herz zerbricht
Und der Schmerz in dir erwacht
Wenn deine dunklen Träume
Dich verführen in jeder Nacht
Dann komm zu mir, Komm zu mir
Breite deine Flügel aus und flieg
Mit mir durch die Nacht
Über den Horizont hinaus…

Schließ deine Augen
Spür das Leben ein letztes Mal
Spür die Kälte auf deiner Haut
Nichts bleibt so wie es war
Schließ deine Augen
Spür das Leben ein letztes Mal

(Refrain:)

Wenn die Einsamkeit dein Herz zerbricht
Und der Schmerz in dir erwacht
Wenn deine dunklen Träume
Dich verführen in jeder Nacht
Dann komm zu mir, Komm zu mir
Breite deine Flügel aus und flieg
Mit mir durch die Nacht
Über den Horizont hinaus

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http://www.lyricsmania.com/uber_den_horizont_lyrics_blutengel.html
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Gruß Hubert

Veröffentlicht 20. Mai 2013 von hubert wenzl in Musik

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Die Kehrseite des Technik-Glanzes   Leave a comment

Man sieht es dem Produkt nicht an, mit welchen Mitteln und mit welcher Ausbeutung das strahlend im Regal stehende Produkt erstellt wurde. Jemand zahlt immer die Zeche für ein billiges Produkt (Hungerlöhne, unwürdige und ungesunde Arbeitsbedingungen, Verletzung von Menschenrechten, keine Rücksichtnahme auf die Umwelt… usw.). Den großen Konzernen ist das egal. Sie reagieren erst, wenn sie durch ein Unglück in den Medien ein negatives Image bei den Verbrauchern verpasst bekommen. Denn das negative Image drückt die Verkaufszahlen. Dann kommt ein scheinheiliges „tut uns leid – wir haben nichts davon gewusst“. Wer das glaubt ist vollkommen idiotisch.

Hier ein Bericht von Computerbild.de

Lässt sich ein Smartphone unter wirklich fairen und transparenten Bedingungen herstellen? Ein Team aus Amsterdam will mit dem „Fairphone“ den Beweis antreten. Die Produktion startet bald.

Die Kehrseite des Technik-Glanzes

Arbeiter, die für Hungerlöhne in Fabrikhallen schuften. Kinder, die in Minen Edelmetall aus der Erde kratzen. Warlords, die mit dem Handel von Rohstoffen Geld für Kriege verdienen: Was bei uns strahlend und schick in den Verkaufsregalen liegt, hat manchmal eine unrühmliche Vergangenheit. Der gnadenlose Preiskampf auf dem Weltmarkt und das Streben der Unternehmen nach Gewinnmaximierung sorgen dafür, dass bei der Produktion Menschenrechte unter Umständen zu kurz kommen. So sorgen Vorfälle wie der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch oder die Selbstmorde beim Smartphone-Hersteller Foxconn immer wieder für negative Schlagzeilen.

Fairphone will es besser machen

Doch lassen sich bei den globalen Handelsketten „faire“ Produkte herstellen? Seit drei Jahren arbeitet ein Team in den Niederlanden an dem Ziel, ein Smartphone auf den Markt zu bringen, das diese Kriterien so gut wie möglich erfüllt. Nun ist es so weit: Das Fairphone ist fertig und kann in die Produktion gehen. Voraussetzung: Mindestens 5.000 Käufer finden sich, die bereit sind, für das Android-Gerät 325 Euro auszugeben. Aktuell haben rund 1.700 Kunden das Gerät bestellt ( http://www.fairphone.com/ ) (Stand: Mitte Mai 2013).
Von Rainer Schuldt

http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Handy-Fairphone-Smartphone-fuer-das-gute-Gewissen-8432542.html

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Gruß Hubert

Lobbyist packt aus: EU vereinbart Gesetze im Hinterzimmer „komplett undemokratisch“   Leave a comment

 

Die EU ist durch und durch undemokratisch. Da werden zu oft wichtige Entscheidungen und Gesetze in Hinterzimmern abgekartet. Abgeordnete haben fast immer zu wenig Zeit um sich in die Materie von neuen Bestimmungen einzulesen. Außerdem haben die von niemanden gewählte Kommissionäre eine ungeheure Macht, die nicht demokratisch legitimiert ist.

Hier ein Bericht von wirtschafts-nachrichten.de

Gesetze entstehen auf EU-Ebene nicht mehr in demokratischen Gremien, sondern über sogenannte „technische“ Weisungen.

Die EU-Kommission gestaltet den Prozess bewusst so kompliziert, dass die Parlamente mehr oder weniger alles durchwinken. Das Ganze ist völlig legal: Die Grundlage dafür steht im Lissabon-Vertrag.

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Europa in kommunistischem Ambiente: Die EU-Kommission trifft sich mit der slownischen Regierung in Krain, im Jahre 2008, aus Anlass der slowenischen Rats-Präsidentschaft. (Foto: Tina Kosec/bobo)

Europa in kommunistischem Ambiente: Die EU-Kommission trifft sich mit der slownischen Regierung in Krain, im Jahre 2008, aus Anlass der slowenischen Rats-Präsidentschaft. (Foto: Tina Kosec/bobo)

Die EU zieht still und leise immer mehr Kompetenzen an sich. Und sie tut dies nicht über das Europäische Parlament, sondern über Kommittees. Diese demokratisch in keiner Weise legitimierten Zusammenkünfte treffen sich in Brüsseler Hinterzimmern und legen die Grundlage für die Gesetzgebung.

Das jüngste Beispiel: In der gesellschaftpolitisch höchst relevanten Frage, ob Wasser privatisiert werden soll, wurde der Deutsche Bundestag zu einem Statisten-Ensemble degradiert (hier). Interessant war die Argumentation der Bundesregierung, dass die EU hier entscheiden werde und man in Brüssel schon dafür sorgen werde, dass die richtige Entscheidung getroffen werde. Wer die EU eigentlich ist, blieb offen – und das aus gutem Grund: Denn die EU ist in diesem Fall nicht das EU-Parlament, sondern die Kommission. Und die hat sich, bestehend aus nicht gewählten Ex-Politikern aus den Mitgliedsländern, darauf spezialisiert, Gesetze außerhalb von demokratischen Strukturen durchzudrücken.

Brüssel Business (SY

Dies erfolgt auf ganz legale, offene Weise. Die Grundlage findet sich im Wesen des Gesetzgebungsverfahrens der EU. Ein Licht darauf wirft ausgerechnet ein ehemaliger Lobbyist, der den Prozess von innen kennt. Immer stärker werden nämlich in der EU Gesetze über so genannte „technische“ Weisungen entwickelt, sagte der Lobbyist Daniel Gueguen dem EUObserver.

Ein Prozess, in den nur eine kleine Gruppe im Vorfeld einen Einblick und Mitbestimmungsrechte hat. Am Ende darf das Parlament dann Ja oder Nein dazu sagen. Das sei nicht „illegal, aber völlig undemokratisch (totally out of democracy)“.

Die Tatsache, dass nicht alle Abgeordneten in die Gesetzgebungsverfahren mit einbezogen werden, erleichtert der Kommission die Durchsetzung neuer Regelungen. Oft sind die vorgelegten Gesetze zu kompliziert, um sie in kurzer Zeit zu begreifen. Oder es wird nur über einen Rahmen abgestimmt und die Details werden im Nachhinein von der Kommission ausgearbeitet. Das hilft, schnell einen politischen Konsens in sensiblen Bereichen zu erzielen. Es ist jedoch vor allem äußerst intransparent und verleiht der Kommission viel Macht.

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Das Barroso-Kabinett: Diese Damen und Herren, die keiner gewählt hat, machen die Gesetze für Europa. (Foto: European Commission)

„Die Kommission setzt mehr und mehr auf delegierte Rechtsakte und Durchführungsrechtsakte“, so auch Jorgo Riss, Leiter des EU-Büros von Greenpeace. Dies erhöhe aber das Risiko, dass man nicht rechtzeitig wisse, worüber entschieden wird. Wie umfangreich die Macht der Kommission ist, zeigt sich bei den aktuellen Vorschlägen zur Agrarpolitik. Hier gibt es vier Verordnungen mit etwa 400 Artikeln und mehr als die Hälfte dieser wird in Hinterzimmern über die delegierte Rechtsakte oder Durchführungsrechtsakte ausgearbeitet.

Diese technischen Weisungen an die EU-Kommission sind völlig legal, sie sind im Lissabon-Vertrag verankert. Bei delegierten Rechtsakten beispielsweise kann sich die EU-Kommission „auf die politische Ausrichtung und die Ziele konzentrieren, ohne sich auf Diskussionen zu technischen Aspekten einlassen zu müssen“, heißt es vonseiten der EU.

Noch beliebter sind die Durchführungsrechtsakte. Hier gibt es Ausschüsse (Komitologie), in die die Mitgliedsländer Experten entsenden, die mit einer kleine Gruppe aus der Kommission und dem Parlament die Details zu den Gesetzen ausarbeiten. Gueguen bezeichnet dies als „eine höllische Trilogie“, weil sie dem Parlament die breite Kontrolle entzieht. Eine wirkliche Abstimmung im Plenum ist so nicht gegeben.

Oft winken die Parlamentarier die Gesetze nur durch, um Gesetzgebungsverfahren nicht zu blockieren oder zu verzögern, so der ungarische Abgeordnete Jozsef Szajer. Da die Abgeordneten die Details und den Prozess bei der Entwicklung der Gesetze nicht kennen, ist es ihnen oft nicht möglich tatsächlich den entsprechenden Gesetzesentwurf zu bewerten. Diese sind oft hunderte Seiten lang und nicht immer sofort in der entsprechenden Landessprache der Abgeordneten verfügbar.

So nutzt die Kommission die ihr gegebene Macht, um schnell umfangreiche Gesetze zur  Privatisierung des Wassers, zum ESM und zum Fiskalpakt durch zu drücken. Die Tragweite dieser über delegierte Rechtsakte und Durchführungsrechtsakte ausgearbeiteten Gesetze ist den Abgeordneten dementsprechend in der Regel nicht klar. Die fehlende Kenntnis und Zeit der Abgeordneten nutzen somit nicht nur die Lobbyisten in Brüssel, sondern auch die Kommission (hier).

Lobbyist packt aus: EU vereinbart Gesetze im Hinterzimmer „komplett undemokratisch“

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Gruß Hubert

 

Schäuble verliert die Nerven: EU ist zu langsam bei der Rettung!   Leave a comment

 

Wie viel dem Bürger vorenthalten wird oder wie oft er von Politikern belogen wird, führt dieser Artikel von wirtschafts-nachrichten.de wieder mal anschaulich vor Augen. Vor allem wenn es um Belange der EU geht, werden Bürger nach Strich und Faden belogen.
Hier der Bericht.

Wolfgang Schäuble wird nervös: Die Euro-Rettung gehe nicht schnell genug. Alle Bemühungen, den Süden Europas zu retten, würden von der EU-Kommission mit endlosen Kompetenz-Streitigkeiten verschleppt. Die Attacke Schäubles trägt panikhafte Züge. Offenbar ist die Lage der Euro-Zone weitaus schlimmer als von der Politik eingeräumt.

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Merkel und Barroso: Die Deutschen sind genervt, weil sich die EU-Kommission in Macht-Spielchen verzetteln und die Euro-Rettung dadurch behindert. (Foto: consilium)

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erkennt offenbar, dass die EU als zentralistische Organisation gewisse Schwierigkeiten hat, die Euro-Krise in den Griff zu bekommen. Beim WDR-Europaforum in Berlin sagte Schäuble, es ärgere ihn, dass die EU-Kommission Hilfen für Griechenland und Portugal verzögere.

Im Falle Griechenlands habe EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso den Vorschlag Luxemburgs abgelehnt, die Zuständigkeiten in der Kommission zu bündeln. Es sind weiter mehrere Kommissare zuständig, die ihre Zeit offebnar vor allem damit zubringen, über Kompetenzen zu streiten. Schäuble: „Am Ende geschieht nichts, weil sie sich gegenseitig blockieren.“

Schäuble wörtlich:

„Wir haben Kreditprogramme für Portugal der Europäischen Investitionsbank (EIB), die in der Generaldirektion Wettbewerb seit einem Jahr nicht genehmigt werden.“

„Wir können Europa nicht bauen, indem wir einer ganzen Generation sagen, ihr müsst zehn Jahre lang warten. Deshalb müssen wir jetzt schneller machen.“

Diese harten Worte zeigen, dass die Euro-Retter offenbar heillos mit der Lösung der Krise überfordert sind. Tatsächlich hat sich trotz der Überweisung von Milliarden aus den Rettungstöpfen an die Banken der Südstaaten die gesamtwirtschaftliche Lage in allen Ländern verschlechtert.

Schäubles Drängen deutet darauf hin, dass sich die Risse in der EU vertiefen. Man gewinnt den Anschein, als hätte die gegenseitige Zuweisung der Schuld für den Fall eines Auseinanderbrechens der Euro-Zone nun mit voller Kraft eingesetzt.

Schäubles Kritik belegt jedoch auch, dass jede zentralistisch gesteuerte Wirtschaftspolitik zu Scheitern verurteilt ist. Denn in Brüssel ist niemand wirklich verantwortlich dafür, dass es den Jugendlichen in den südeuropäischen Staaten besser geht.

Die von niemandem gewählten Kommissare sind niemandem verantwortlich.

Sie interessieren sich nur für ihr eigenes Fortkommen.

Der nicht demokratisch legitimierte Zentralstaat in Brüssel ist kein Staat für die Menschen, sondern ein System für die Bürokraten.

Brüssel kann die Euro-Krise nicht lösen.

Schäuble will nun mehr bilaterale Aktivitäten entfalten, etwa einen gemeinsamen Ausbildungspakt mit Spanien.

Das ist lobenswert.

Aber auch dieser Aktionismus bringt kurzfristig nichts.

Die hektischen Aktivitäten legen den Verdacht nahe, dass es die Lage in der Euro-Zone viel kritischer ist als die Politiker nach außen hin einräumen.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/16/schaeuble-verliert-die-nerven-eu-ist-zu-langsam-bei-der-rettung/

Gruß Hubert

In den USA steht MONSANTO ab sofort über dem Gesetz   Leave a comment

Man ist sprachlos, wenn man sieeht was im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ (im negativen Sinn) alles möglich ist. Dem Gentechnik-Hersteller Monsanto wird erlaubt sich über gerichtliche Urteile bezüglich Umweltverträglichkeit hinwegzusetzen. Dem Konsumenten werden Gentechnik-Lebensmittel aufgezwungen, die der Gesundheit nicht zuträglich und mit hohen Risiken behaftet sind, die man aber noch gar nicht im Ausmaß absehen kann. Der Natur drein zu pfuschen kann nur Unheil bringen.

Hier ein Artikel von wirtschafts-nachrichten.de

Die Zulassung von genmanipulierten Pflanzen wird in den USA noch leichter als bisher. Die Gentechnik-Hersteller können sich in Zukunft auch über Gerichtsurteile hinwegsetzen. Monsanto und Co sind damit immun gegen Klagen.

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In den USA können Gerichte die Zulassung von Gentechnik-Pflanzen nicht mehr verhindern. Immer mehr Menschen protestieren dagegen. (Foto: Flickr/Alexis Baden-Mayer)

Der US-Kongress und Präsident Barack Obama beschlossen kürzlich ein Gesetz, dass Monsanto und anderen Biotech-Konzernen weitere Vorteile bei der Zulassung von Saatgut bringt. Durch die Regelung wird dem Bundesgericht die Möglichkeit entzogen, die Markteinführung von gentechnisch veränderten Organismen (GVOs) abzulehnen.

Die Vorschrift verpflichtet das US-Landwirtschaftsministerium, temporäre Zulassungen für Gen-Pflanzen zu erlassen – und zwar auch dann, wenn ein Gericht ein negatives Urteil über deren Umweltverträglichkeit gefällt hat. Der Großkonzern hat den Kongress dahingehend mehr als ein Jahr lang intensiv lobbyiert, berichtet die Atlanta Daily World.

Umweltaktivisten sprechen von einem „Monsanto Protection Act“, also einem „Monsanto Schutz-Gesetz“. Für Colin O´Neil vom Center for Food Safety verlagert das Gesetz die Kontrolle über GVOs von den Behörden hin zur Industrie. „Die Verordnung wird das Landwirtschaftsministerium davon abhalten, Bauern und Umwelt zu schützen. Es zwingt sie dazu, den Forderungen der Erzeuger nachzukommen“, so O´Neil.

Monsanto hat eine ganze Reihe von gentechnisch veränderten Saatgut-Arten entwickelt, deren Markteinführung von den neuen Regeln vereinfacht werden könnte.

Der Monsanto Protection Act und wie er verabschiedet wurde sei ein Beispiel dafür, wie diese Firma die Demokratie manipuliert und gewählte Amtsträger kauft, sagte Dave Murphy, Gründer von Food Democracy Now. „Die sind wie die Mafia. Sie gehen hinein und schreiben die Regeln wie sie sich wünschen“, so Murphy.

Das Gesetz ist zeitlich beschränkt und müsste deshalb im kommenden September verlängert werden. Diese Gelegenheit wollen die Aktivisten zu einer Änderung nutzen.

Die intensive Debatte darüber hat das öffentliche Bewusstsein über GVOs in den USA stark ansteigen lassen.

Auch in der EU hatten die Agrarkonzerne wie Monsanto oder Syngenta unlängst bei der Neuordnung der Pflanzgut-Zulassung großen Einfluss auf die Gesetzgebung (hier).

Es wächst also nicht nur die Dominanz einer kleinen Anzahl an Agrochemie-Firmen auf dem weltweiten Saatgut-Markt, sondern auch ihre Gefahr für die Demokratie.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/18/in-den-usa-steht-monsanto-ab-sofort-ueber-dem-gesetz/

Siehe auch: Massenproteste gegen Monsanto in ganz Deutschland geplant

Monsanto steht für die Verbreitung von gentechnisch veränderten Organismen und die Patentierung von Lebensmitteln. Immer mehr Menschen lehnen diese Vereinheitlichung ab. Am 25. Mai wird weltweit dagegen protestiert.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/16/massenproteste-gegen-monsanto-in-ganz-deutschland-geplant/

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Weltweit wachsen die Proteste gegen Monsanto. Hier das Poster einer Bürgerinitiative aus Argentinien. (Foto: surysur.net)Weltweit wachsen die Proteste gegen Monsanto. Hier das Poster einer Bürgerinitiative aus Argentinien. (Foto: surysur.net)

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Gruß Hubert