Halali auf Wolf und Bär – radikale Älpler   2 comments

 

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Nachdem bei uns in Südtirol vor allem die ländliche Bevölkerung nur mehr ein Thema kennt – nämlich wie machen wir Südtirol wolfsfrei. Man ist für kein Argument von Wolfsexperten zugänglich. Alles ist auszurotten was in diese Schädel nicht reingeht. Was ich da erlebt habe am 3. September bei einer Fahrt zu den Bayerischen Seen vom Busfahrer und dem Reiseleiter. Das war eine wilde Polterei. Aber ich konnte ja nicht aussteigen um diesen Gestalten zu entgehen. Jedenfalls habe ich das dem Reiseunternehmen gemeldet, denn ich bin ja nicht gratis mitgefahren. Neutralität wäre da schon gefragt.

In Österreich scheint es auch schlecht bestellt zu sein, wenn man an ein Zusammenleben mit Bär und Wolf denkt. Fast alle Bären wurden schon wild abgeschossen.

Hierzu ein Auszug von Martin Balluch.

Was für eine Heuchelei, wenn die Jägerschaft und ihre Büttel aus der Politik in Österreich behaupten, es sei so grausam, wenn wildernde Hunde Rehe reißen! Machen Wölfe das so anders? Ist das nicht natürlich? Und wenn ich mir die verletzten Beine von angeschossenen Rehen anschaue, dann frage ich mich, ob der Tod durch Hunde nicht vorzuziehen wäre. Aber in Wahrheit töten Hunde praktisch nie Rehe in Österreich. Ich habe noch nie einen solchen Fall erlebt, obwohl ich schon seit Jahrzehnten mit Hunden in den österreichischen Bergen unterwegs bin! Durch JägerInnen verletzte Tiere habe ich aber schon oft gesehen!

IMG_7145kleinAber neben den Hunden sind jetzt plötzlich auch die Wölfe die furchtbaren Übeltäter in Österreich, die unbedingt wieder „reguliert“ sprich ausgerottet werden sollen, wenn es nach der Jägerschaft geht. Und auf Geheiß der Jägerschaft gibt es bereits die Horrorgeschichten über die „blutrünstigen Bestien“ in den Medien. Sogar Frauen und Kinder seien gefährdet und wer nicht noch alles. In Rumänien haben immer schon Wölfe gelebt, wesentlich länger, als es dort Menschen gibt. In Rumänien sind die Wölfe nie ausgerottet worden, nicht einmal in der Anzahl reduziert. In den Südkarpaten gibt es etwa 2500, und man hört sie heulen, findet ihre Spuren und sieht sie sogar ab und zu persönlich. Ein ganz tolles Erlebnis! Dabei sind die Südkarpaten flächenmäßig lediglich so groß wie die Alpen von Wien bis Osttirol. Man stelle sich vor, da würden 2500 Wölfe leben! Aber dass das ohne Probleme ginge, zeigt das rumänische Vorbild.

Doch Rumänien könne man nicht mit Österreich vergleichen, heißt es dann. Wir seien übervölkert, während dort die pure Wildnis herrsche. Aber das ist ganz klar falsch. Die Bevölkerungsdichte in den Südkarpaten ist mit der in den österreichischen Alpen völlig vergleichbar. Jeder bewohnbare Boden ist bewohnt, jede nutzbare Weide als Alm genutzt, überall gibt es Forststraßen und auch Wanderwege und Hütten.

IMG_7336detailWenn nun in Österreich Angst geschürt wird, dass Wölfe Menschen töten könnten, dann verweise ich auf Rumänien. Dort ist seit Menschengedenken nie ein Mensch von einem Wolf angegriffen worden. In Österreich gibt es Giftschlangen, z.B. die Kreuzotter. Und ab und zu beißen sie jemanden und ab und zu stirbt auch wer. Eine Aufregung wert? Nein, das gehört einfach zur Natur dazu, wie Blitz und Steinschlag. Würden Giftschlangen erst jetzt nach Österreich einwandern, wäre vermutlich die Aufregung groß, aber weil wir schon daran gewöhnt sind, mit ihnen zu leben, ist alles ganz anders. Ich hoffe, bald haben wir uns auch an die Wölfe gewöhnt.

Und die Schafe? Ich zitiere Wolfsexperten Kurt Kotrschal aus der Presse http://diepresse.com/home/meinung/wisskommentar/5261550/Mit-Federn-Haut-und-Haar_Ein-paar-Fakten-zur-Rueckkehr-der-Woelfe: „In der Landwirtschaft geht es um den Schutz der Weidetiere. Das muss man aber nicht nur negativ sehen. So verlor man auf den Schweizer Almen vor Ankunft der Wölfe etwa 10.000 Schafe pro Jahr. Nun leben dort fünf Rudel, Tendenz steigend. Die nötigen Schutzmaßnahmen reduzierten die Verluste auf 5000 Schafe, plus etwa 500, die an die Wölfe gehen; keine schlechte Bilanz, also.“

IMG_7120kleinEines ist jedenfalls klar: der rumänische Wald in den Südkarpaten ist ungleich weniger durch Verbiss geschädigt als jener in Österreich, und die Natur deutlich besser im ökologischen Gleichgewicht. Was dort an Jungwald heranwächst, an Tannen und Buchen, überall! Was es da für Mischwälder gibt, oft hoch hinauf bis 1400 m! Ich würde mir sehr wünschen, dass sich Österreich daran auch ein Beispiel nimmt!

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Halali auf Wolf und Bär – radikale Älpler

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Vielleicht wäre das ja eine Methode den Fans von einer wolfsfreien Zone, um Wölfe oder vielleicht auch Bären zu vergrämen. Muss ich ihnen mal vorschlagen. Denn Hirtenhunde lehnen sie ja strikt ab. Es darf ja nichts kosten. Da ist es doch einfacher einfach alle Wölfe und Bären abzuknallen und die Jäger hätte ja ihre Freude daran.

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Heutige Meldung, der Bürgermeister von Welschnofen, Dejori, gibt Wölfe frei zum Abschuss, aus „Sicherheitsgründen“. 🙂

21 Std.Vor 21 Stunden

BM Dejori: Selbsthilfe bis Abschussregelung vorliegt, Jagdrevier muss öffentl. Sicherheit garantieren zur Not abschiessen

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Auf da Felsenwand, in am Steirag’wand,
wenn i da mei lieba Herzog sich,
wenn sei Büchserl knallt und da Gamsbock fallt,
war’s a Wunda, wenn i’s Heimweh krieg‘?

https://www.lieder-archiv.de/der_erzherzog_johann_jodler-notenblatt_501850.html

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Natürlich nur als Satire und Sarkasmus gemeint, nicht dass mir jemand noch auf die Idee kommt, diese bayerische „Meisterjodlerin“ würde mir gefallen. 😉

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Gruß Hubert

 

 

2 Antworten zu “Halali auf Wolf und Bär – radikale Älpler

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  1. Lieber Hubert,
    im Deutsch-Michl-Land ist das keineswegs anders, denn auch in Deutschland gehen Bauern, Landwirte und Jäger wegen der angeblichen „Problem-Wölfe“ auf die Barrikaden und wollen ihnen am allerliebsten den Garaus machen. Die zweibeinige Bestie treibt überall ihr Unwesen, ob nun bei Dir in Südtirol, ob in Deutschland und anderswo auf dieser Welt …..
    Nun hätte ich mal noch eine wordpress-technische Frage an Dich:
    Wie bewerkstelligst Du das, wie hier in Deinem Beitrag neben den linksausgerichten Text auf der rechten Seite ein Foto zu platzieren?
    Mit lieben Grüssen an Dich – Wolfgang

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  2. Lieber Wolfgang,
    leider muss ich zur Kenntnis nehmen, dass es auch anderswo solche Radikalen gibt, die ihr Gebiet oder Land wolfsfrei machen möchten. Wie man in diesem Beitrag sieht ja auch in Österreich. Es erschreckt mich, dass es so VIELE gibt, die das wollen. Wo leben wir und wohin führt das, frage ich mich.

    Zu Deiner technischen Frage wegen der Bilder rechts zu platzieren, kann ich mich nicht mit eigenen Federn schmücken, ich habe das vom Seiteninhaber Martin Balluch einfach so kopiert und die Bilder kamen so rechts wie man sie sieht. Ich weiß, dass es manchmal auch nicht so kommt mit den kopieren und man herum fummeln muss um die Bilder zumindest untereinander zu platzieren.
    Liebe Grüße – Hubert

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