Archiv für Dezember 2020

Kirche und Dogmen für den grenzenlosen Fleischkonsum   Leave a comment

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Katharer und Waldenser landeten auf dem Scheiterhaufen, wenn sie sich weigerten Fleisch zu essen. Die Kirchengeschichte ist wohl mehr als unrühmlich. Auch heute werden Vegetarier und Veganer von der Kirche nicht gern gesehen. Grob gesagt heißt es: Gott habe uns ja die „Viecher“ zum fressen gegeben“.

Wer weiter dazugehören möchte, sollte aber zumindest wissen, wozu er sich hier bekennt.

„Joseph Ratzinger lehrte, „es könne dem Reh oder Hasen gar nichts Besseres passieren, als geschossen zu werden und auf dem Teller des Menschen zu landen, denn damit erfülle das Tier seine Bestimmung, die der Schöpfergott ihm zugeteilt habe

Aus theologe.de

7.12.2020 – Dogmen für den grenzenlosen Fleischkonsum – Angesichts der traditionell großflächigen Weihnachtsschlachtungen der Tiere, die zwar im Stall von Bethlehem folkloristisch besungen werden, in Wirklichkeit aber schon vor den kirchlichen Festtagen grausam gequält und geschlachtet werden, hier einige Fundstellen aus der Dogmensammlung der Römisch-Katholischen Kirche von Denzinger und Hünermann, Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Freiburg 2009. Sie machen deutlich, warum es im Laufe der Jahrhunderte so gekommen ist und weiter praktiziert wird.

Da ist zunächst die „Glaubensprüfung vor der Bischofsweihe„, Denzinger Nr. 325, aus dem 5. Jahrhundert. Die Prüfungskriterien stammen von verschiedenen Synoden und werden Statuta Ecclesiae Antiqua genannt. Ein Tadeln des Fleischkonsums z. B. wegen des Leids der Tiere ist demnach nicht mit der Weihe zur Exzellenz vereinbar. Und einiges mehr. Damit weiß man auch gleich einiges über den Mann, den man dort dann vor sich hat. Wörtlich u. a.:
„Wer zum Bischof geweiht werden soll, muss zuvor geprüft werden, ob er behutsam ist im Verständnis der Schriften, ob er tüchtig geübt ist in den kirchlichen Lehrsätzen, und vor allem, ob er die Lehren des Glaubens mit einfachen Worten bekennt … Man soll ihn auch fragen, ob er glaubt, dass der Urheber und Gott des Neuen und Alten Testaments … ein und derselbe ist … Man soll ihn auch fragen, ob er an die Auferstehung des Fleisches, das wir tragen, und nicht eines anderen glaubt; … ob er den Genuss von Fleisch nicht tadelt; … ob er glaubt, dass in der Taufe alle Sünden, d. h. sowohl die Urschuld als auch jene, die freiwillig begangen wurden, vergeben werden; ob er glaubt, dass außerhalb der katholischen Kirche keiner gerettet wird. Wenn er in allen diesen Punkten geprüft und für vollkommen unterrichtet befunden wurde, dann soll er mit Zustimmung der Kleriker und Laien von den versammelten Bischöfen der ganzen Provinz zum Bischof geweiht werden.“

Wie ernst der Romkirche der praktizierte Genuss von Tierfleisch ist, zeigt sich zum Beispiel in dem Brief von Innozenz III. an den Erzbischof von Tarragona im Jahr 1208, einige Monate bevor er im Jahr 1209 den Kreuzzug zur Ausrottung der Katharer in Südfrankreich ausrufen ließ, die Vegetarier waren, wie teilweise offenbar auch die Waldenser. Innozenz sendet dem Erzbischof in diesem Brief Das den Waldensern vorgeschriebene Glaubensbekenntnis, falls diese in die Kirche zurückkehren wollen anstatt verfolgt und in der Folge lebendig verbrannt zu werden. Ein Satz dieses Glaubensbekenntnisses, dass die Kirche verlangte, dass sie es aufsagen, lautete, Denzinger Nr. 795 :
„Den Genuss von Fleisch missbilligen wir nicht im geringsten.“

Und schließlich noch Denzinger Nr. 1351, Konzil von Florenz, Bulle Cantate Domino von Papst Eugen IV., 1442:
„Deshalb verkündet sie [die hochheilige katholische Kirche], … dass keine Natur einer Speise, die die menschliche Gemeinschaft zulässt, verurteilt werden darf.“

Mit den Tieren dürfe demnach auch alles gemacht werden, wenn es zum Zweck des Fleischkonsums geschieht. Damit wird von vorneherein auch eine Kritik an besonders grausamen Mast- und Schlachtmethoden für das kulinarische Wohlbefinden von Menschen – als „Häresie“ und gegen den katholischen Glauben gerichtet – untersagt. Und die Bulle heißt dazu auch noch Singt dem Herrn. Die Frage ist: Welchem?
Und alles das wurde bis heute auch nicht geändert, ist also Teil des römisch-katholischen Glaubens, der für alle Gläubigen verpflichtend ist. Wer weiter dazugehören möchte, sollte aber zumindest wissen, wozu er sich hier bekennt.

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Nur den bestialische Tod in den Schlachthäusern oder beim Gejagt-Werden, wo selten der erste Schuss gleich richtig trifft, fürchtet das Tier. Oder die bestialischen Versuche in den Versuchslabors, die allesamt mit dem Segen der Kirche arbeiten. Und die Tiere leiden, dass  Menschen ihren Lebensraum mit dem Segen der Kirche immer mehr gegen „Null“ reduzieren, weil nur der Mensch für die Kirche das Maß aller Dinge ist, und weil dieser Wälder, Felder, Meere, ja den ganzen Planeten, zunehmend bis in den letzten Winkel hinein nur zum eigenen Profit knechtet und malträtiert ohnegleichen. Und Tiere, die in diesem Profit-System des konfessionellen Machtmenschen und von Seinesgleichen keinen Platz mehr haben, werden eben ausgerottet. Und da ihnen ohnehin kein „Person-Sein“ zukomme, ist das für jemanden, der so denkt, ohnehin mehr eine allgemeine oder statistische Feststellung.

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PS: Obwohl Tiere vom Papst und der Kirche nichts zu erwarten haben außer dem „Segen“ für ihren meist qualvollen Tod, scheute sich die Stadt Erfurt nicht, Einnahmen aus der Tierhaltung, in diesem Fall der Hundesteuer, für die Kosten des Papstbesuches zu verwenden (siehe http://hpd.de/node/11792?page=0,0). Papst Joseph Ratzinger lehrte,es könne dem Reh oder Hasen gar nichts Besseres passieren, als geschossen zu werden und auf dem Teller des Menschen zu landen, denn damit erfülle das Tier seine Bestimmung, die der Schöpfergott ihm zugeteilt habe (siehe hier), eine weitere Verhöhnung Gottes. Im ersten noch unverfälschten Schöpfungsbericht der Bibel ist z. B. klar festgehalten, dass für Menschen und für Tiere die pflanzliche Nahrung vorgesehen ist und
folglich keine Tiere zur Ernährung getötet werden sollen.

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„Die Sau, die man bei der Ernte schießt, kann im nächsten Jahr keinen Schaden machen.“
(Hans Pfister, Kreisjägermeister, zit. nach Mitteldeutsche Zeitung, 12.8.2009)

PS: Für das Kirchenchristentum gelten Wildtiere, die Hunger haben, als „Schädlinge“, da der Mensch einen Anspruch auf 100 % der Ernte für sich erhebt, während Wildtiere nicht das Geringste davon bekommen sollen. Zudem wird den Tieren systematisch auch der noch verbliebene Lebensraum weg genommen, um den Profit des Menschen noch weiter zu erhöhen.

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Wer keinem Huhn den Hals umdreht, wird aufgehängt

Im Mittelalter lässt die kirchliche Inquisition zum Beispiel Menschen aufhängen, die sich weigerten, Tiere zu töten. Als Beweis ihres rechten römisch-katholischen Glaubens müssen Verdächtige in bekannt gewordenen Fällen öffentlich ein Tier schlachten. Der Philosoph Graf von Hoensbroech schreibt: „Durch eine Bischofsversammlung in Goslar im Jahr 1051 wurden mehrere als Ketzer zum Tode verurteilt, weil sie sich geweigert hatten, Hühner zu töten; denn es entspräche den Anschauungen der Katharer, keine Tiere zu töten“ (mehr zu den auf Befehl des Papstes ermordeten Katharern in Südfrankreich siehe hier und in dem Buch Verfolgte Gottsucher). „Ja selbst das Aussehen der Angeschuldigten genüge, sie als Ketzer zu verurteilen, weil ihre Blässe zurückzuführen sei auf den der Lebensführung der Katharer entsprechenden ausschließlichen Genuss von Pflanzennahrung.“ (Paul Graf von Hoensbroech, Das Papsttum in seiner sozial-kulturellen Wirksamkeit, Leipzig 1904, S. 35; PS: In Bezug auf eine vernünftige vegetarische Ernährung ist die angebliche „Blässe“ eine Verleumdung)

Und da auch die Waldenser in Verdacht stehen, keine Tiere zu töten und vegetarisch zu leben, müssen sie folgendes Glaubensbekenntnis sprechen, wenn sie eine Verfolgung vermeiden und in die Kirche zurück kehren wollen: Den Genuss von Fleisch missbilligen wir nicht im Geringsten (= Carnium perceptionem minime culpamus). Die katholische Dogmensammlung Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen von Heinrich Denzinger, überarbeitet von Peter Hünermann (42. Auflage, Freiburg 2009) hat dieses Bekenntnis aus dem Jahr 1207 unter der Nummer 795 bis heute unter die bedeutenden „Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen“ aufgenommen.

Die furchtbaren Traditionen der Kirche

Und wie ergeht es den Tieren selbst? Zu Ehren des „heiligen“ Vinzenzus wird bis heute jährlich eine Ziege in Manganeses de la Polverosa in Spanien lebend vom Kirchturm geworfen. In anderen Orten werden Stiere zur Ehre des katholischen Schutzheiligen des Ortes durch die Straßen getrieben und am Ende der Festlichkeiten abgestochen (das berühmteste Spektakel dieser Art findet alljährlich in Pamplona statt). Diese und viele weitere grausame Bräuche und Traditionen entstehen in der katholischen Bevölkerung. Zahllose Tiere werden zudem als Weihnachts- und Osterfestbraten in allen kirchlich geprägten Ländern bis heute qualvoll gemästet und verzehrt, und in dem überwiegend katholischen Frankreich erklärt die Nationalversammlung erst im Jahr 2005 die Gänsestopfleber zum „nationalen Kulturerbe“. Dafür werden die Tiere zuvor „gestopft“, d. h. mit qualvollen Mitteln aufgebläht und aufgedunsen.

Während die katholische Lehre bestrebt ist, das teilweise furchtbare Verhalten der Menschen gegenüber den Tieren auch theologisch zu rechtfertigen (z. B. Katholischer Katechismus Nr. 2417 und Nr. 2418), wird das Thema in der evangelischen Theologie weitgehend ignoriert. So schreibt etwa der Theologe Dr. Guido Knörzer über die evangelischen Denkgebäude: „Tiere, Pflanzen, die Welt kommen hier nicht mehr vor.“ (Töten und Fressen? München 2001, S. 60)
Und womöglich ist ein tiefenpsychologischer Grund für den schlimmen Umgang der Kirche mit den Tieren auch, dass diese weder katholisch noch evangelisch sind, sondern einfach Geschöpfe Gottes.

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Verfolgt und getötet

Dieses Wissen von der Lebensweise von Jesus und den Jüngern zieht sich im Untergrund durch die gesamte Geschichte der Christenheit und findet immer wieder Nachfolger. Ein weiteres Beispiel sind die ebenfalls vegetarisch lebenden Katharer im mittelalterlichen Südfrankreich. Sie werden – wie viele andere Urchristen auch – von der Kirche grausam verfolgt und getötet.

Heute kann man die weltweite Massentierhaltung und den Rekord an Tierversuchen als grausige Höhepunkte einer kirchlichen Tradition betrachten, die den Menschen als „Ebenbild Gottes“ von Natur und Tieren getrennt hat. Als Tüpfelchen auf das „i“ passt dazu, dass sich im Jahr 2000 noch die meisten Abgeordneten der so genannten C-Parteien in Deutschland („c“ von „christlich“), CDU und CSU, weigern, der Aufnahme des Tierschutzes in das deutsche Grundgesetz zuzustimmen. Erst im Jahr 2002 findet sich in diesen Parteien dafür doch eine Mehrheit, und das Grundgesetz kann um den Tierschutz erweitert werden. Doch als eine Folge des bis dahin fehlenden Grundrechts wird Anfang 2002 gerade noch schnell das Verbot des betäubungslosen Schlachtens („Schächtens“) für muslimische Metzger in Deutschland aufgehoben. Gleich den jüdischen Metzgern wird nun auch ihnen das Schächten erlaubt. Und auch sonst hat sich trotz der Grundgesetz-Erweiterung für die Tiere seither praktisch so gut wie nichts verbessert. Die schönen Worte im Grundgesetz sind bisher nur heiße Luft.

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Kirche und Dogmen für den grenzenlosen Fleischkonsum

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Gruß Hubert

Missbrauchsgipfel: Der Teufel war’s   Leave a comment

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Nur ja keine Schuld annehmen. Wozu hat die kath. Kirche denn den Teufel? Der war’s. Erbärmlich! Denen ist es immer noch nicht Ernst um eine schonungslose und ehrliche Aufklärung, nicht zuletzt auch um eine Entschädigung der Opfer, die angemessen ist.

Aus der ZEIT

Der Rückzug in die Theologie als Vorwärtsverteidigung: Papst Franziskus‘ Abschlussrede zum Missbrauchsgipfel ist eine Enttäuschung.

 

Papst Franziskus bei einer Messe im Vatikan © Giuseppe Lami/​Pool/​AP/​dpa

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Der Missbrauchsgipfel ist gescheitert. Er war eine Enttäuschung für all jene, die sich von Papst Franziskus in seiner Abschlussrede ein konkretes Schuldeingeständnis und praktische Schlüsse versprachen. Also für die halbe Welt. Franziskus schlingerte gegenüber den vom Missbrauch Betroffenen, die nach Rom angereist waren, aber nicht mitdiskutieren durften. Die lediglich als „Stimmen“ ihre Leiden beschreiben durften.

Bezeichnenderweise hieß der Titel der ganzen Veranstaltung nicht: „Schutz der minderjährigen Kinder vor der Kirche“, sondern „in der Kirche“. Der Pontifex klammerte sich in seiner Rede immer wieder an dieses „in“ wie an einen Rettungsring. Er verwies auf Kindersoldaten sowie Kinderarbeit und Kinderprostitution und vergaß auch nicht die Kinder, die unter häuslicher Gewalt leiden.

Man weiß, dass die Kirche auf diesen Gebieten eine Menge unternimmt. Nur war diese Begegnung nicht einberufen worden, um die Schädlichkeit sozialer Netzwerke zu thematisieren, sondern sexuelle Vergehen oder Misshandlungen von Kirchenvertretern an Jugendlichen.

„Mysterium des Bösen“ und „Instrument Satans“

Doch in Franziskus‘ Rede wurde dieses Monströse, dieses „Mysterium des Bösen“ in der Welt, das „gegen die Schwächsten gerichtet ist“, vor allem zu einem „Instrument Satans“, der mittels Internet mit kinderpornografischen Inhalten die Jugend verdirbt und eben auch vor dem Klerus nicht haltmacht.

Offenbar war auch nicht allen angereisten Bischöfen das Problem in seiner ganzen Tragweite bewusst. Manche der geistlichen Gesandten aus Afrika und aus Asien erklärten, sie verstünden unter Missbrauch Kinderarbeit und Kinderprostitution und hielten deshalb diese Debatte um sexuellen Missbrauch für reine Obsession.

Warum Papst Franziskus – anders als bei anderen Reden über die Aufarbeitung des strukturellen Missbrauchs – in seiner Abschlussrede das Argument dieser Bischöfe so stark gewichtete, lässt sich letztlich nur taktisch erklären. Es war wohl die Furcht vor der Spaltung seiner Kirche, der Versuch, alle mitzunehmen auf den Pfad der Erneuerung. Es erklärt aber nicht, warum der Papst seine gesamte Rede so betont relativierend gestaltete. Er zitierte mehrere wissenschaftliche Studien, die von Großorganisationen wie der Weltgesundheitsorganisation WHO in Auftrag gegeben wurden, und verlas, dass laut diesen Untersuchungen vor allem Eltern, Angehörige, Verwandte und Erzieher den Täterkreis bildeten. „Demnach erlitten neun von zehn Opfern den Missbrauch in der Familie.“

Erst an letzter Stelle – nach dem Sport – erwähnte der Papst die Kirche. Dabei weiß er nur zu gut, dass ein Problem nur scheinbar kleiner wird, wenn man den Rahmen größer aufzieht.

Klagen über die Polemik der Kirchenkritiker

Dass Franziskus schließlich immer wieder betonte, dass es vor allem der Druck der Medien war, der die Kirche zur Auseinandersetzung mit dem Skandal zwang, und gleich danach die Polemik der Kirchenkritiker bemängelte, passt gut zu seinen Invektiven gegen Kirchenkritiker, die er schon unmittelbar vor dem Gipfel in Süditalien gegenüber Pilgern äußerte. Der Spiegel zitierte Franziskus mit den Worten, Menschen, die die Kirche ständig und ohne Liebe kritisierten, seien für ihn die Freunde, Cousins und Verwandten des Teufels.

Folgt man dieser Argumentation, bräuchte es in Zukunft im Vatikan keine Juristen in den Kirchengerichten und der Verwaltung mehr, auch keine Sexualtherapeuten in der Priesterbetreuung, sondern vor allem Exorzisten. Wäre es nicht besser gewesen, anstatt wie der Papst nur die „erstickten Schreie der Opfer“ zu betrauern, regelmäßig und nicht nur symbolisch mit den Betroffenen den Austausch zu suchen? Lange genug hat der Vatikan das Prinzip „Klärung erst nach Verjährung“ genutzt.

Mehr Sorge um die eigene Spaltung

Am dritten Tag des Gipfels, bei einem Bußgottesdienst, sagte Neuseelands Vertreter, Kardinal John A. Dew, vor Papst und führenden Kardinälen und Ordensleuten glasklar: „Wir bekennen, dass wir die Schuldigen geschützt und die Opfer zum Schweigen gebracht haben.“ In Erinnerung bleiben wird auch die Stimme eines chilenischen Missbrauchsopfers, das vor den Versammelten sprechen durfte: „Missbrauch ist die schlimmste Demütigung, die ein Mensch erleben kann.“ Und er fuhr fort: Weil er dem entfliehen wolle, sei er nicht mehr er selbst, sondern lebe in zwei Welten. „Ich wünschte, der Täter könnte verstehen, dass er ein Opfer derart spaltet. Für den Rest seines Lebens.“

Solange die römische Amtskirche sich mehr Sorgen macht um ihre eigene Spaltung, verbaut sie sich jeden Neuanfang, den sich manche in ihr ja doch wünschen.

Der maltesische Erzbischof Charles Scicluna zum Beispiel, zuständig in der päpstlichen Glaubenskongregation für die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs, bemängelte öffentlich, dass die Betroffenen über das kirchenrechtliche Vorgehen bei der Aufarbeitung nicht informiert würden. Auch über den Ausgang von Prozessen würden sie nicht in Kenntnis gesetzt.

Nur Kardinal Marx besuchte die Opferverbände

Oder Kardinal Reinhard Marx, der während des Treffens in Rom auch die katholische Verwaltungsgerichtsbarkeit für den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen mitverantwortlich machte. Marx war übrigens der einzige Vertreter auf dieser Konferenz, der sich laut Informationen des Fernsehsenders Phoenix in Rom während dieser Tage für 90 Minuten in das Hotel begab, in dem die Opferverbände logierten.

Im Kleinen werden solche mutigen Stimmen sicher etwas bewirken. Wenn aber der Papst in seiner Liste zur Verbesserung des Missstandes dem Punkt „Begleitung des Opfers“ fünf andere Punkte voranstellt, die rein theologischer Natur sind, dann ist auch das ein Zeichen.

So wird die katholische Kirche weiter an ihrem alten Leiden kranken: Wer sich als alleiniger Übermittler der göttlichen Wahrheit sieht, gerät leicht in Gefahr, seine eigene irdische Glaubwürdigkeit für weniger wichtig zu halten.

Dem Gipfel werden in der nächsten Zeit Tagungen von Arbeitsgruppen folgen, die das Besprochene nun konkretisieren sollen. Ob das einen neuen Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche auslösen wird, davon hängt Franziskus‘ Glaubwürdigkeit ab. Er kann sich dem endlich stellen oder weiter in die Mystik flüchten.

 

Einige Kommentare dazu:

ZDLer

Die einzige angepasste Reaktion wäre die Selbstauflösung dieses Vereins, die Öffnung der Archive für HistoirikerInnen und für Ermittlungsbehörden. Weiter die Einziehung des Vermögens. Dann, erst dann wäre eine eventuelle katharsische Neugründung möglich. Demut statt Arbeitskreisen und Zehnpunkteplänen, meine Herren!

Deserteur 2.0

Also so viele Kirchenaustritte wie in den letzten Jahren gab es in der Geschichte der Kirche in Europa noch nie.

Natürlich wird der Laden nicht verschwinden (das wäre zu schön) aber er wird seine Machtposition Schritt für Schritt einbüßen und das ist auch gut so.

Denn die Kirche beweist sich ihrer Macht immer und immer wieder unwürdig.

BTW – es liegt mir ziemlich quer, dass es Ihnen bei Ihrer Antwort wichtiger zu sein scheint, den Kritikern eins ausgewischt zu sehen als das Problem des Kindesmißbrauchs zu lösen. Ich erkenne da eine ganz ungesunde Vertauschung von Prioritäten…

Dindi

Europa und die westliche Welt hat im Moment doch größere Probleme als die Kirche, die viel gravierender und bedrohlicher sind. Ob das nun die antisoziale Entwicklungen durch Internet u. Medien, die Umweltverschmutzung, der Neoliberalismus oder ein drohender kalter (möglicherweise sogar heißer) Krieg der Großmächte ist, die Alternativen zur Kirche sehen nicht so toll aus.

Und übrigens; Homophobie, Kindesmissbrauch, Frauenfeindlichkeit, all diese unguten Dinge gibt es auch in unserer sog. aufgeklärten modernen Gesellschaft auch. Vermutlich statistisch um einiges ausgeprägter.

Aber gut – wenn Sie meinen.

Ab wann darf denn Ihrer Meinung dann drüber gesprochen werden? Muss vorher der Weltfriede hergestellt, der Hunger auf der Welt besiegt und der Krebs heilbar sein, bevor man drüber reden darf, oder darf man vorher auch schon drüber reden?!

https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-02/missbrauchgipfel-abschlussrede-kommentar#comments

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Missbrauchsgipfel: Der Teufel war’s

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Gruß Hubert

Thomas von Aquin – der Frauenfeind – ein Heiliger   11 comments

 

Thomas von Aquin, in der katholischen Kirche immer noch als großer Kirchenlehrer verehrt, heilig sowieso, war ein Frauenverächter par excellence. Die katholische Kirche stört das nicht. Schließlich ist er ja auch heilig gesprochen.

Beispiel gefällig?

Ein „Missgriff der Natur“

Den sprichwörtlichen Vogel schießt jedoch Thomas von Aquin (1225-1274) ab. Der Kirchenlehrer und Heilige geht die Sache mit den Frauen wissenschaftlich an. Seine total „wissenschaftliche“ Erklärung für die Minderwertigkeit der Frau: „Die Frau ist ein Missgriff der Natur. Mit ihrem Feuchtigkeitsüberschuss und ihrer Untertemperatur ist sie körperlich und geistig minderwertiger. Sie ist eine Art verstümmelter, verfehlter, misslungener Mann.“ Die biologische Begründung für die Minderwertigkeit der Frauen liefert Aquin gleich mit: „Ein männlicher Fötus wird (bereits) nach vierzig Tagen, ein weiblicher (erst) nach achtzig Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde.“

Auch Martin Luther zeigte sich als Verächter von Frauen.

Die Liste dieses Gelabers ist lang und auch die Protestanten haben sich noch immer nicht ausreichend von ihrem großen Frauenverächter Martin Luther (1483-1546) distanziert. Für Luther sind Frauen einfach nur Gebärmaschinen für Männer und sollten sie sich auch „zu Tode tragen, das schadet nichts, lass sie nur zu Tode tragen, sie sind darum da“.

Quelle: https://fm4v3.orf.at/stories/1646662/index.html


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Kirche: „Haben Frauen eine Seele?“

Die Hexenverfolgungen sind nur ein grausamer Höhepunkt in derVerfolgung der Frauen durch die Männerkirche. Thomas von Aquin, als »Kirchenlehrer« von der Kirche verehrt, erklärte schon im Mittelalter, die Frau sei nicht mehr als ein missratener Mann. Lange Zeit diskutierte man in der Kirche, ob sie wohl eine Seele habe. Zu den psychologischen Hintergründen des grausamen Erfindungsreichtums der Inquisitioren beim Quälen von Frauen siehe das Kapitel »Die Inquisition und die Frauen« in: Hubertus Mynarek, »Die neue Inquisition«. (siehe www.theologe.de/LInquisition.htm )

Zitate über Frauen – von Kirchenmännern

 

 Thomas von Aquin (Kirchenlehrer) Frauen seien bloß missratene Männer

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Die Weiber sind hauptsächlich dazu bestimmt, die Geilheit der Männer zu befriedigen. 

Johannes Chrysostomos (349-407), Kirchenlehrer, heiliggesprochen

Kirchenlehrer Augustinus: Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen.

Augustinus wörtlich:

Wenn nun gefragt, wozu dieses Gehilf [die Frau] nötig war, zeigt sich wahrscheinlich nichts andres als die Hervorbringung von Kindern, so wie die Erde das Hilfsmittel für den Samen ist, damit aus beiden die Pflanze wachse.“

Kirchenvater Augustinus (354-430), Über den Wortlaut der Genesis VI, 3, 5; „heilig“ gesprochen; Augustinus gilt als einer der bedeutendsten Kirchenlehrer.

„… dass es notwendig war, dass die Frau wurde, wie die Schrift sagt, als Hilfe des Mannes; freilich nicht als Hilfe irgendeines anderen Werkes, wie einige sagten, weil ja zu jedem anderen Werk der Mann durch einen anderen Mann entsprechendere Unterstützung fände als durch eine Frau; sondern als Hilfe zur Fortpflanzung„. Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1275), Summa Theologica I/92/1, „heilig“ gesprochen

Das Weib aber ist der Natur nach schwächer, sowohl der Würde als der Tugend (= virtus) nach, wie der Mann.“

Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1275), Summa theologica I/92/1, „heilig“ gesprochen

Die Frau muss das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist.

Ambrosius, Kirchenlehrer (339-397), „heilig“ gesprochen

Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 90 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde.

Thomas von Aquin, Kirchenlehrer und Patron der katholischen Hochschulen, „heilig“ gesprochen

Wenn du eine Frau siehst, denke, es sei der Teufel! Sie ist eine Art Hölle!Papst Pius II.(1405-1464)

https://kirchenopfer.de/frauen/

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Gruß Hubert

Die Kirche hat die Tiere verraten   Leave a comment

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Wie sagte doch Papst Bonifatius VIII.:

Wer schweigt, scheint zuzustimmen. – Qui tacet, consentire videtur.

Und das tut die katholische Kirche wenn es um Tierleid geht. Sie verhält sich völlig indifferent, ohne Mitleid, ohne Mitgefühl gegenüber den Qualen, die Tiere erleiden müssen.

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Von Daniela Böhm

Sie hat ihnen bereits lange vor René Descartes die unsterbliche Seele abgesprochen und diesen Irrglauben bis heute nicht vollständig rehabilitiert. Nach dem Kirchenlehrer Thomas von Aquin, besitzen Tiere eine sterbliche Seele, sie stirbt mit dem Tod ihres Körpers und so bleibt das Himmelreich nur den Menschen vorbehalten. Tiere sind somit aus dem fünften Gebot, dem „Du sollst nicht töten“ ausgeschlossen, weil dieses Gebot eigentlich „Du sollst nicht morden“ heißt, und einen Mord kann man nur an einem Menschen begehen.
Ich frage Sie: Wie kann die Seele eines beseelten Wesens sterben, wenn es doch eine Seele besitzt und diese etwas Immaterielles ist

Die Kirche verschließt ihre Augen immer noch vor dem Leiden der Tiere: Zwar schreibt Papst Franziskus in seiner außergewöhnlichen Laudatio Si 2015 viel darüber, dass der Mensch sich auf ein Miteinander mit der Erde und allen Wesen besinnen muss und unter anderem heißt es dort: „Das Herz ist nur eines, und die gleiche Erbärmlichkeit, die dazu führt, ein Tier zu misshandeln, zeigt sich unverzüglich auch in der Beziehung zu anderen Menschen. Jegliche Grausamkeit gegenüber irgendeinem Geschöpf widerspricht der Würde des Menschen“. Jegliche Grausamkeit! Jeder, der noch Fleisch und andere tierische Produkte konsumiert, muss sich dieser Grausamkeit bewusst werden, denn er ist mitverantwortlich für das Grauen, welches tagtäglich, in jeder Sekunde in den Schlachthäusern geschieht.

Des Weiteren schreibt Papst Franziskus: „Wir können uns nicht als große Liebende betrachten, wenn wir irgendeinen Teil der Wirklichkeit aus unseren Interessen ausschließen. Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind drei absolut miteinander verbundene Themen, die nicht getrennt und einzeln behandelt werden können.“
Das sind wunderbare Worte, denen aber die tatsächliche Umsetzung fehlt: Keinem Geschöpf auf dieser Erde jegliche Art von Gewalt anzutun. Es gibt leider immer noch kein ausdrückliches Bekenntnis der katholischen Kirche auf Tierleid in der Ernährung zu verzichten – ein Verzicht, der eigentlich keiner ist. Aber es gibt bereits viele Katholiken und Protestanten, die sich ihrer Verantwortung als Mensch und als Christ bewusst werden und vegan oder zumindest vegetarisch leben.

Doch dieses Umdenken muss auch die Katholische Obrigkeit erreichen, denn im Kapitel 2417 des Katechismus heißt es immer noch: „Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat (Vgl. Gen. 2, 19-20; 9,1-14]. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu retten und zu heilen.“
Diese immer noch herrschende Auffassung widerspricht den Worten des hl. Franziskus, dem Vorbild des derzeitigen Papstes: „Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir – also sind sie uns gleichgestellte Werke des allmächtigen Schöpfers: unsere Brüder.“

Die Kirche aber ignoriert das Leiden der Tiere und schweigt. Sie schweigt zu den Qualen unserer Brüder und Schwestern, sie ignoriert das immense Leid der Tiere in den Massentierhaltungen, den Schlachthäusern, Tierversuchslaboren und Pelzfarmen, sie schweigt zu den Tötungen der Straßenhunde, den Stierkämpfen und vielem mehr.

In jeder Minute, die auf dieser Erde vergeht, findet ein unendliches Blutvergießen und Leid statt: 60 Milliarden getötete Tiere Weltweit – pro Jahr: Diese Schätzung berücksichtigt keine Fische und andere Meerestiere, Straßenhunde, Tiere aus Versuchslaboren oder solche, die für die Pelz- oder Lederindustrie sterben.
Indem die Kirche ihre Augen vor diesem Leid verschließt und sich nicht ausdrücklich dagegen ausspricht, ignoriert sie auch die Folgen des massiven Fleischkonsums: den Hunger in den Entwicklungsländern, die Klimaerwärmung und Zerstörung unseres Planeten. Massentierhaltung trägt einen erheblichen Anteil daran, dass immer mehr Menschen in den Entwicklungsländern hungern und unterernährt sind, laut der FAO fast 900 Millionen. Während täglich 20 Milliarden sogenannte „Nutztiere“ für den Fleischkonsum mit Getreide und Soja gefüttert werden, sterben jeden Tag Zehntausende von Menschen an Hunger.
„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder …“ Diesen Satz kennen nicht nur Katholiken oder Protestanten. Würden Sie ihr Kind in ein Schlachthaus mitnehmen? Die Antwort lautet sicherlich Nein. Aber Sie lassen es das essen, was von diesem Ort kommt: Zerstückelte Tiere. Sie gehen mit Ihrem Kind zu McDonald’s, aber nicht in den Schlachthof. Sie zeigen ihm Apfelbäume oder Weizenfelder, aber mit Sicherheit kein Schlachthaus.

Viele Erwachsenen haben verlernt, wie die Kinder zu sehen und zu fühlen: mit dem Herzen. Erst wenn wir das tun, leben wir echte Nächstenliebe. Eine christliche Nächstenliebe, die nicht nur dem Menschen gilt, sondern auch jenen Mitgeschöpfen, die schon lange vor uns da waren.
Die Kirche aber schweigt nach wie vor zu den Leiden eines Teiles der Schöpfung, die von ihrem Gott erschaffen wurde. Es ist leicht, einfach zu schweigen und die Augen vor diesem Leid zu verschließen. Es ist bequem, sich auf Uralten Dogmen, und Lehrmeinungen auszuruhen und ein anthropozentrisches Weltbild in der letzten Konsequenz nicht infrage zu stellen.

Aber es ist nicht richtig?
Und es kann nicht richtig sein, von Liebe und Auferstehung zu predigen, und danach ein Stück unschuldigen Lebens zu verspeisen?
Tiere halten das Natürliche Gleichgewicht der Erde, und folgen nur ihrer Natur. Die Seelen der Tiere haben gewiss Flügel, mit denen sie nach ihrem Tod in den Himmel fliegen – schneller als so mancher Mensch. Es ist an der Zeit, auch für die Kirche, die Tiere als das zu respektieren, zu schätzen und zu lieben, was sie sind: Mitbewohner dieses Planeten – unsere Brüder und Schwestern.

Text : Daniela Böhm
Daniela Böhm (Tochter von Karlheinz Böhm) setzt sich seit vielen Jahren aktiv für Tierrechte sowie eine grundlegende Veränderung des Verhältnisses Mensch / Tier und Natur ein und lebt aus ethischen Gründen vegan. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und schreibt unter anderem regelmäßig Artikel für „Fellbeißer“ und „Hinter den Schlagzeilen“.

Aus Facebook – Massentierhaltung abschaffen!

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Bild aus brennglas.com

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Gruß Hubert

Hertha Blihal: Die Weihnachtsgans auf dem festlichen Tisch ….   1 comment

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Rebloggt von Tierfreund Wolfgang.

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Hertha Blihal: Die Weihnachtsgans auf dem festlichen Tisch ….

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Dazu noch eine Begebenheit von Joseph Ratzinger, dem ex-Papst – auch bei Tierfreund Wolfgang zu lesen.

Von zynischer Symbolkraft ist die Tatsache, dass ausgerechnet an einem 25. Dezember (1865) das Zeitalter der industriellen Massentötung von Tieren begann – mit der Eröffnung der Union Stock Yards, der Schlachthöfe von Chicago.

Zu Weihnachten 2005, dem 140. Jahrestag Chicagos als Schlachtkapitale, ließ sich Joseph Ratzinger, der im selben Jahr zum Papst gewählt worden war, einen ganz besonderen Braten schmecken: einen Kapaun. Der Religionswissenschaftler Hubertus Mynarek erinnert an dieses Festmahl: »Ein Kapaun ist ein junger, kastrierter Masthahn, dem im Alter von 6 Wochen der Bauchraum aufgeschnitten wurde, und das in der Regel bei vollem Bewusstsein, also ohne Betäubung. Die im Bauchraum liegenden Hoden werden mit einer Zange gepackt und mit 5 bis 20 Umdrehungen abgedreht. Man muss schon ein Gefühlsrohling sein, um dann noch Geschmack und Genuss am Kapaunschen Festtagsbraten zu haben.« Aber, meint Mynarek, »diese Rohheit muss Papst Ratzinger gar nicht so empfinden. Er ist schließlich das treu-brave Kind einer Kirche, die jahrhundertelang predigte, Tiere hätten keine Seele. Haben sie keine Seele, dann haben sie auch kein Gefühl, auch kein Schmerzempfinden, und dann darf man ihnen getrost jede Qual zumuten.«

Quelle:

Keine Seele, keine Gnade – der Verrat der Kirchen an den Tieren

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Gruß Hubert

Alle Warnzeichen ignoriert   Leave a comment

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Die Massentierhaltung hat maßgeblich zur viralen Ausbreitung unserer Spezies beigetragen. Jetzt kommt die Rechnung: Corona, Schweinepest, Vogelgrippe, Killerkeime, Klimakollaps … und wir demonstrieren gegen Atemschutzmasken!? Trotz aller Warnungen der Natur haben wir versagt. Es ist an der Zeit unseren Kindern zu erklären, dass Sie keine Zukunft haben!

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Alle Warnzeichen ignoriert

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Gruß Hubert

Der Zirkuselefant   Leave a comment

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Bild von beasbevegan.ch

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Eine mit glänzenden Pailletten bestickte Decke ziert seinen mächtigen Rücken. An der Stirn irgendwelche Maskerade, die ihn festlich schmücken soll.

 Zirkusmusik, laut und grell. Auf Kommando dann der Kopfstand auf seinem kraftvollen Rüssel. Alles klatscht und lacht. Freudiger Kinderjubel… 

Er weiss nicht, was das soll, er begreift nicht, wozu er dies tut. Er tut es einfach, weil er keine andere Wahl hat. Er tut es, weil man ihm irgendwann einmal den Willen gebrochen hat. 

Seine Augen sind angstvoll aufgerissen, vor seinem Mund steht Schaum. Endlich der letzte Tusch des Orchesters.
Er darf die Manege verlassen. 

In seinem kleinen Stall steht er nun. Das kalte Metall der Kette um seinen Fuss geschnallt. Den Kopf wiegt er hin und her… Stereotypes, stundenlanges Pendelschwingen mit dem Rüssel. Bis zur nächsten Vorstellung, bis zur nächsten Demütigung. 

Trauriger, entwürdigter Elefant in der Manege der Belustigung. Er weiss nicht, was das soll, er weiss nicht, wozu er dies tun muss…

Text by Bea Kälin

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Der Zirkuselefant

Veröffentlicht 22. Dezember 2020 von hubert wenzl in Tiere, Tierrechte, Tierschutz

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Schmetterling   Leave a comment

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Schmetterling auf meiner Hand,
wer hat dich gezaubert?

So zart deine Flügel beben im Wind.
So lieblich deine Farben schimmern im Licht.

Wer hat dich gezaubert?

Ich fühle dich wie ein zarter Hauch
auf meiner Haut.
So leicht, so sanft.

Wer hat dich gezaubert,
eh ich dich fand?

Text by: Bea Kälin

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Schmetterling

Veröffentlicht 22. Dezember 2020 von hubert wenzl in Tiere

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Fakes den Stecker ziehen   2 comments

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Es ist zu unterbinden wenn Plattformen dazu benützt werden Unwahrheiten als Mittel zur Hetze gegen alles zu verbreiten was Rechten ein Dorn im Auge ist. Deplatforming ist das richtige Mittel dagegen. Leuten wie Martin Sellner und Ken Jebsen ist der Stecker zu ziehen.
„Deplatforming treibt sie in die Nische, da sie ihre Inhalte fortan auf alternativen Formaten wie Telegram, Vkontakte, DLive oder Bitchute verbreiten müssen. Letzteres wird auch als „YouTube für Rechtsextreme“ bezeichnet – hier findet man Profile und Inhalte von Attila Hildmann, Nikolai Nerling, Heiko Schrang, Ken Jebsen und Co.“

Von Volksverpetzer.de

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Wie Deplatforming Verschwörungsideologen und Rechtsextreme ausbremsen kann

Gastbeitrag von Erik Klügling

In einer Demokratie hat jede*r das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dazu gehört auch die Freiheit, sich Accounts in den sozialen Medien anzulegen. Wer das für Hassrede, Falschinformationen, Aufrufe zu Gewalt oder Hetze gegen Minderheiten ausnutzt, überschreitet Grenzen und muss bestraft werden. Sollte man zumindest meinen. Doch viel zu lange wurde nichts gegen Hatespeech und Fake News im Netz unternommen. Große Plattformen wie YouTube, Facebook und Twitter waren zu lange inaktiv und kommen nun nicht mehr hinterher.

Was fehlt, sind nachhaltige Strategien gegen die Verbreitung von Hassrede, Verschwörungsideologien oder rechtsextremen Gedankengut. Trauriger Fakt ist: Lügen und Fake News verbreiten sich online viel schneller als Fakten und die Wahrheit. Und nicht nur die Algorithmen von YouTube oder Instagram unterstützen Rechtsextreme und Verschwörungsideologen beim Verbreiten ihrer Lügen und Hetze. Das zeigen auch die jüngsten Recherchen des correctiv.

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5 Schritte: Wie rechte “Influencer:innen” junge Menschen auf Instagram manipulieren

Andreas Bergholz | 7. Oktober 2020
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Denn vielleicht kennst Du diesen Moment: Jemand setzt einen Hasskommentar ab, hetzt gegen Minderheiten oder wünscht sich den Tod von Politiker:innen. Die jeweilige Plattform reagiert nicht oder löscht die Inhalte erst nach Deinem Hinweis. Oder, noch frustrierender, aber leider zu oft Realität: Du bekommst eine Nachricht, dass die gemeldeten Inhalte nicht gegen die Gemeinschaftsrichtlinien verstoßen, obwohl Du genau das Gegenteil beweisen kannst.

Mich überkam dann oftmals das Gefühl, dass Content Moderator*innen nur bei offensichtlichen Verstößen handeln und kein Feingefühl für Dinge wie Ironie, Andeutungen oder Auslassungen von Wörtern hatten. Hass und Hetze, so subtil sie auch sein mögen, bleiben dadurch online. Das ist ein großes Problem!

Hetze und Fake News aus dem demokratischen Diskurs verbannen

Seit ein paar Monaten jedoch habe ich das Gefühl, etwas ändert sich – auch wenn es nur schleichend vorangeht. Die großen Unternehmen setzen auf eine vielversprechende und beliebte Strategie im Kampf gegen Fake News und rechtsextremer Hetze: Deplatforming, also der Ausschluss von Accounts in sozialen Netzwerken, aber auch von Zahlungsdienstleistern wie Paypal. Netzpolitik.org erklärt:

„Deplatforming verringert in der Regel die öffentliche Sichtbarkeit der betroffenen Organisationen oder Einzelpersonen signifikant und oftmals auch deren finanzielles Einkommen. Es ist ein sehr mächtiges Instrument, das den privaten Plattformen zur Verfügung steht.“

Den Akteuren wird Reichweite und Sichtbarkeit genommen und damit radikale Ideen und Hetze vom öffentlichen demokratischen Diskurs ausgeschlossen. Das trifft viele Verschwörungsideologen und Rechtsextreme ziemlich hart, da sie mit ihren Ideen und Inhalten stets die Masse im Blick haben und anschlussfähig bleiben wollen. Deplatforming treibt sie in die Nische, da sie ihre Inhalte fortan auf alternativen Formaten wie Telegram, Vkontakte, DLive oder Bitchute verbreiten müssen. Letzteres wird auch als „YouTube für Rechtsextreme“ bezeichnet – hier findet man Profile und Inhalte von Attila Hildmann, Nikolai Nerling, Heiko Schrang, Ken Jebsen und Co.

It’s all about the money

Ein weiterer Vorteil von Deplatforming: Die gesperrten Inhalte werden der breiten Masse nicht mehr auf dem YouTube-Präsentierteller dargeboten, man muss schon gezielt danach suchen. Die Gefahr der Radikalisierung wird dadurch ausgebremst. Und Strategien zur Rekrutierung von Nachwuchsfunktionieren funktionieren auf den alternativen Plattformen nicht mal ansatzweise so gut. Denn in den jeweiligen Gruppen bei Telegram und Co. treiben sich oftmals Leute herum, die eh schon dem Dunstkreis von Verschwörungsgläubigern oder Rechten angehören und deren Aussagen Glauben schenken. Also Leuten wie Attila Hildmann oder Michael Ballweg. Und die Überleitung passt.

Denn ein weiterer wunder Punkt ist wie so oft das Geld. Die gesperrten Akteure verlieren wichtige Einnahmequellen und die Möglichkeit, ihre Inhalte auf den „Mainstreamplattformen“ zu monetarisieren. Fortan sind sie vielmehr auf Spenden ihrer treuen Fanbase angewiesen.

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[…]

Aber: Opfermythos

Die Beispiele zeigen: Deplatforming schafft Probleme bei Reichweite, Rekrutierung und Finanzierung. Es gibt aber auch Nachteile: Werden massenweise Accounts gesperrt, füttert das indirekt den so beliebten „Opfermythos“. Die betroffenen Personen inszenieren sich als Opfer „staatlicher Zensur“ (auch wenn hinter den sozialen Netzwerken Privatunternehmen stecken) und könnten sich genau wie ihre Fanbase noch schneller radikalisieren und Gewaltbereitschaft entwickeln, weil sie in ihrer Blase verschwinden und noch weniger Gegenmeinungen hören.

Das sagt zum Beispiel Extremismusforscher Jakob Guhl (im Gespräch bei Deutschlandfunk). Ein Problem, dem wir als Gesellschaft nur bedingt entgegenwirken können, denn diese Menschen sind auf eine gewisse Art verloren, da sie so tief in ihrer Verschwörungsblase stecken, dass schlüssige und faktenbasierte Gegenargumente ohnehin nicht mehr viel bringen.

Hier gesamten Beitrag lesen:

Fakes den Stecker ziehen

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 20. Dezember 2020 von hubert wenzl in Politik

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Brandenburgs Gesundheitsministerin wütet gegen AfD: „Hören Sie auf mit der Corona-Leugnerei“   Leave a comment

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Diese Frau Ursula Nonnemacher, langjährige Klinikärztin, hat sooo recht. Fakten und nicht ahnungsloses Gelabere und Unwahrheiten. Zu recht platzt ihr der Kragen.

Von web.de

  • Nachdem eine AfD-Abgeordnete im Brandenburger Landtag die Corona-Situation in dem Bundesland herunterspielte, ist Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher laut geworden.
  • Der Grünen-Politikerin und ehemaligen Klinikärztin gingen die Äußerungen aus den Reihen der rechtsextremen Partei deutlich hörbar zu weit.
  • Nonnemacher verwies in ihrer emotionalen Rede auf drohende Engpässe gerade in Kliniken im Süden Brandenburgs.

Es ist ein Thema, bei dem angesichts täglich hunderter neuer Corona-Toter und überlasteter Kliniken kein übermäßig großes Konfliktpotenzial zu erwarten gewesen ist: „Finanzielle Hilfen für alle Krankenhäuser in Brandenburg„, so lautete am Donnerstagmittwoch der Tagesordnungspunkt im Landtag in Potsdam.

Dennoch wurde Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher in ihrer Rede laut – nicht wegen des zugrunde liegenden Antrags der Linkspartei, den die rot-schwarz-grüne Regierungskoalition geschlossen ablehnt, sondern wegen Äußerungen zur Corona-Pandemie aus Reihen der AfD.

Brandenburg verlegt 51 Corona-Patienten nach Berlin

„Bevor ich hier zum Thema spreche, muss ich einfach noch einmal mein Befremden Ausdruck verleihen“, begann die Grünen-Politiker noch ruhig. Um dann zu explodieren: „Frau Abgeordnete Barthel (AfD-Politikerin Sabine Barthel, Anm. d. Red.), was erzählen Sie denn hier eigentlich? Wir verlegen morgen 51 Patienten nach Berlin!

Nonnemacher hatte das Nachbarbundesland wegen eines drohenden Engpasses in Krankenhäusern um Hilfe gebeten. In Brandenburg ist vor allem im Süden des Landes die Lage sehr angespannt. „Hören Sie doch mal auf mit dieser Corona-Leugnerei“, schimpfte Nonnemacher in Richtung der AfD. „Ich kann es wirklich nicht mehr ertragen! Gehen Sie doch mal in den Süden, reden Sie doch mal mit den Landräten oder mit den Klinikdirektoren oder Ärzten oder Schwestern dort vor Ort!“

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Video auf Twitter und bei 4shared.com

https://twitter.com/i/status/1339685396888862725

https://www.4shared.com/web/embed/file/OEuGK_pxea

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Nonnemacher: „Sie bleiben Zahnarzt und Rechtsextremist“

Laut der Gesundheitsministerin, die selbst mehrere Jahrzehnte lang als Klinikärztin im Krankenhaus Spandau arbeitete, ist die Situation sogar so dramatisch, dass einige Landräte den Katastrophenfall ausrufen wollen. „Sie haben einfach keine Ahnung, ich bin es langsam so leid“, erklärte Nonnemacher, die sich sichtlich in Rage geredet hatte.

Dann nahm sie sich den AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt vor: Berndt habe nie klinisch gearbeitet und nie in einer Notaufnahme gestanden, betont Nonnemacher. „Sie wissen nicht, wie das ist, wenn ein Patient am ersticken ist.“ Die 63-Jährige betont: „Sie bleiben Zahnarzt und Rechtsextremist.“ Berndt ist Sprecher des rechtsextremen Vereins „Zukunft Heimat“, der wie die der Landesverband der AfD selbst vom Verfassungsschutz Brandenburg beobachtet wird. (mf)

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Brandenburgs Gesundheitsministerin wütet gegen AfD: „Hören Sie auf mit der Corona-Leugnerei“

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Gruß Hubert