Die Winter-Olympiade in Südkorea boykottiere ich wegen des brutalen und grausamen Umgangs mit Hunden. Ich werde keine Minute hinhören oder hinschauen.
Wenn ich da lese, dass man diese Hunde auf die abscheulichste Art und Weise vor dem Abschlachten quält, um das Fleisch irrtümlich weicher zu machen, so ist das an Perversität und Grausamkeit nicht mehr zu überbieten. Dass alte Säcke glauben mit dem Verzehr von Hunden ihre Virilität zu erhöhen ist die Spitze von Egoismus, hirnlosen Aberglauben und absolut verdammenswert. Die haben wohl überhaupt nie genug und wollen bis zu ihrem Todestag vögeln. Ganz abgesehen davon, dass es keine Wirkung hat. Die Einstellung gegenüber Hunden in diesem Land offenbart sich auch, wenn sie gelbe und kurzhaarige Hunde unbekannter Rassen als Dreckshunde bezeichnen.
Haben diese Menschen kein Herz und kein Hirn? Beim Hirn bin ich mir nicht so sicher, aber ein Herz haben solche „Menschen“ sicher nicht. Ich sage lieber nicht was ich solchen Bestien in Menschengestalt wünsche.
Hier ein Bericht von Tierschutznews.ch
Das Leiden der Hunde in Südkorea
Laut IAKA (International Aid for Korean Animals) werden in Südkorea jährlich mehr als zwei Millionen Hunde (etwa 5000 täglich) auf grausamste Weise geschlachtet.
Sie werden gequält, verbrüht, geknüppelt und erhängt; es werden ihnen Stromschläge verabreicht, man hängt sie zappelnd auf und mit Schweißbrennern wird das Fell abgebrannt, um knapp vor dem Tod das Adrenalingehalt im Blut durch extreme Angst und unsagbaren Schmerzen zu erhöhen.
Leider glauben viele Südkoreaner dadurch das Fleisch weicher zu machen, wobei diese Überzeugung auf keiner medizinischen Grundlage basiert.
Warum Hundefleisch? Im vorigen Jahrhundert führte zunächst eine Gruppe älterer Männer diesen Brauch ein, in dem mythischen Glauben, dass der Verzehr von Hundefleisch die Virilität erhöhe; außerdem schreibt man ihm abkühlende Eigenschaften zu.
Obwohl kleine, reinrassige Hunde in Korea sehr gepriesen und als Haustiere gehalten werden, bezeichnet man meist große, gelbe und kurzhaarige Hunde unbekannter Rassen als Dong-gae (übersetzt etwa Dreckshund).
Solche Hunde werden auf Hundefarmen für ihr Fleisch gezüchtet. Diese großen, gelben Hunde vegetieren in überfüllten, rostigen Käfigen, die aufeinander gestapelt sind. Manchmal wird ein Hund herausgezerrt und vor den anderen abgeschlachtet.
Das koreanische Gesetz für den Hundefleischhandel ist diesbezüglich sehr ungenau. Die Tierschutzorganisation KARA (Korea Animal Rights Advocates) erwähnt, dass es einerseits illegal sei, in ihrem Land Hundefleisch für den Verzehr zu verwerten, dennoch kann aber ungestraft gezüchtet und geschlachtet werden. (Anmerkung: das kennt man ja, dass die Behörden nicht auf die Einhaltung von Tierschutzgesetzen beharren und stattdessen wegen wirtschaftlicher Interessen wegschauen).
In Südkorea gibt es einige Tierschutzorganisationen, wie z.B. IAKA und KARA, die diese schrecklichen Missstände zu beenden versuchen. Das AWI (Animal Welfare Institute in Washington D.C.) versucht sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen. KARA hat in diesem Sinne eine internationale Online-Petition eingeleitet, mit dem Ziel, diese dem Präsidenten von Südkorea vorzulegen, sobald weltweit eine Million Unterschriften erreicht worden sind. Es haben bereits mehr als 620.000 Menschen unterschrieben.
Rosalyn Morrison, die Fotografin dieser Bilder, hat zwei Jahre als Englischlehrerin in Süd-Korea verbracht, wo sie sich auch aktiv gegen die Produktion und den Verkauf von Hundefleisch einsetzte. Sie lebt jetzt wieder in den USA und arbeitet dort für das AWI. Dieser Bericht ist eine gekürzte Version ihres Artikels, der in der Zeitschrift der Organisation Animal Welfare Institute Quarterly erschienen ist.
Von Gwynne Sorio
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Hier noch ein Auszug von Netzfrauen.org
In Korea sind Hunde Nahrungsmittel. Über 2 Millionen Hunde werden jedes Jahr brutal getötet. Das sind mehr als 5000 Hunde pro Tag. Nach Meinung der Südkoreaner würde das Fleisch noch besser schmecken, wenn man die Hunde vor dem Tod zusätzlich quält. Deswegen werden sie durch Elektroschocks, Erdrosseln, Prügeln und andere brutale Weise getötet. In Südkorea wird auch Katzenfleisch gegessen. Zur grausamen Tötungsweise gehört, die lebenden Tiere ins brodelnde Wasser zu werfen.
Die Nachfrage nach Hundefleisch soll in Südkorea so hoch sein, dass 20 % der dort verspeisten Hunde zusätzlich aus China importiert werden. Südkorea ist das einzige dafür bekannte Land, intensiv Massentierhaltung zu betreiben, um die Nachfrage nach Hundefleisch bedienen zu können.
Habe bei Martin Balluch gelesen zu welchen intelligenten Leistungen sein Hund fähig ist. Ich kann nur sagen unglaublich, ich hätte nicht gedacht dass Hunde soo intelligent sein können.
Hier die Geschichte mit dem Hund Kuksi.
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EINEN HUND DARF MAN NICHT UNTERSCHÄTZEN!
Wir waren wieder einmal auf einer Recherche im Jagdrevier von Mensdorff-Pouilly unterwegs. Und mein tapferer Hundefreund Kuksi hat mich, wie so oft, dabei begleitet. Heute war niemand auf der Jagd, aber wir wollten diese Fasankisten finden, die sich kreuz und quer in diesem seltsamen Jagdrevier befinden. Diese Kisten sind wenige Quadratmeter groß und gerade einmal 50 cm hoch, ins Unterholz fix montiert. Dort lässt Mensdorff-Pouilly die Fasane aus der Voliere hineinsetzen, wenn sich hochgestellte Persönlichkeiten zur Jagd angesagt haben. Kaum stehen die Schützen vor dem Waldstück, in dem sich die Kisten befinden, öffnet ein Helfer die Käfigtür und die Fasane verteilen sich im Gebüsch, außer Sichtweite der JägerInnen. Dann schickt man die Jagdhunde in den Wald und schon fliegen die Zuchttiere, eines nach dem anderen, Angst erfüllt über die Wiese hinaus und können von den Schützen abgeknallt werden. Manche unserer Mitmenschen verstehen unter einer erbaulichen Freizeitbeschäftigung eine derartige Tätigkeit.
Kuksi ist jedenfalls heute dabei und schnüffelt so herum. Da fällt mir auf, dass meine Kollegin nicht mehr in der Nähe ist. Ich rufe sie, aber keine Antwort. Ich gehe noch einmal ein Stückchen zurück, aber keine Spur. Leider ist mir nur zu gut bewusst, dass sie dazu tendiert, im Wald verloren zu gehen, weil sie keine Orientierung hat. Da kommt mir eine Idee. Mit Kuksi habe ich öfter schon Schnüffelspiele durchgeführt. Dabei folgt er der Spur von mir oder auch von anderen Personen und fängt sie ein. Also gehen wir zu einer Stelle zurück, bei der ich mir sicher war, dass meine Kollegin noch vor kurzem mit mir zusammen gewesen ist. Dort bitte ich Kuksi, sie zu suchen. Er versteht sofort und findet ihre Spur ohne zu zögern.Schon galoppiert er außer Sichtweite, kaum, dass ich mithalten kann. Und tatsächlich, 10 Minuten später kommt er mit meiner Kollegin zurück. Sie war in eine völlig falsche Richtung davongegangen, um mich zu suchen. Wie gut, dass Kuksi heute wieder dabei ist.
Wir finden einige der Käfige und dokumentieren sie. Am Rückweg geht es an einer Pferdekoppel vorbei, der Zaun ist elektrisch geladen. Kuksi hat damit sehr schmerzliche Erfahrungen gemacht, er ist bereits in so einen Stromkreis gekommen. Er bemerkt sofort, dass die Drähte unter Strom stehen und bittet mich, wegzugehen. Das geht momentan aber nicht. Links von uns ist der Zaun, rechts ein tiefer Graben und auf dessen anderer Seite eine stark befahrene Straße. Kuksi hält aber nichts mehr, in einem Sprung ist er drüben und steht am Straßenrand. Bitte, Kuksi, rufe ich, komm zurück, das ist zu gefährlich. Er schaut mich an, duckt den Kopf nieder, kommt aber nicht. Bitte, schreie ich nun dringlicher, komm doch.
Und da geschieht etwas, das ich bei Kuksi noch nie gesehen habe. Er beginnt ganz schwer und auffällig zu humpeln, hebt seine rechte Vorderpfote und leckt ausgiebig daran, als ob er große Schmerzen hätte. Natürlich habe ich ihn schon einmal humpeln gesehen, z.B. als ein Reißnagel in seiner Pfote steckte. Aber es war eindeutig: er humpelte nur, um mein Mitleid zu heischen und einen Grund zu liefern, warum er nicht zu mir zurückwechseln kann. Ich traute meinen Augen nicht.
Aber Kuksi spielte seine Rolle so gut, dass ich ihm nicht böse sein konnte. Im Gegenteil, ich machte mich tatsächlich auf den Weg durch den Graben und kletterte zu ihm auf die Straße hinauf. Na, zeig mir deinen Fuß, fragte ich ihn mit ein bisschen Zweifel in der Stimme. Daraufhin sprang er auf und lief vor mir die Straße entlang, als hätte er noch nie auch nur den geringsten Schmerz in seinen Beinen oder seiner Vorderpfote verspürt. Also so etwas!
Da mussten wir also tatsächlich zuerst 8 Jahre lang zusammenleben, bevor ich diese Fähigkeit, mich so knallhart zu täuschen, bei ihm zum ersten Mal wahrnahm. Seitdem bin ich ein bisschen kritischer, sollte er mir mit Wehwehchen kommen.Dieser Hund ist wirklich mit allen Wassern gewaschen. Aber ein bisschen Stolz auf seine Intelligenz kann ich mir nicht verkneifen. Ich glaube tatsächlich, dass wir unsere Hunde immer wieder unterschätzen, auch ich hätte so etwas nicht bei ihm erwartet. Der kleine Kuksi ist eben ständig aufs Neue für eine Überraschung gut!
Viele Menschen können sich nicht vorstellen, dass Tiere ähnliche Gefühle, ähnliche Empfindungen, haben wie wir Menschen. Ihnen fehlt dazu der Wille sich darüber zu reflektieren, weil sie zu gleichgültig, zu egoistisch oder zu dumm sind, oder weil sie sich für das Ebenbild Gottes halten. Oder auch weil sie uralte Vorurteile nachbeten ohne Mal den eigenen Kopf zu gebrauchen – falls sie den Intellekt dazu haben. Was tut man, wenn man einen Mensch oder ein Tier schlecht behandeln will? Man entwertet ihn, oder erklärt ihn oder es als minderwertig.
Mir gefallen vor allem auch die philosophischen Gedankengänge und Ausführungen von Dr. Martin Balluch. Ich schätze ihn sehr. Ein Tier will gleich wenig getötet werden wie ein Mensch – dazu ist es ja nicht auf die Welt gekommen. Wenn auch die Kirche meint, Gott hätte bestimmte Tiere dazu geschaffen, damit wir sie verschlingen können.
Im folgenden seine Überlegungen ob der Tod des Menschen und des Tieres so verschieden sind.
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Kürzlich habe ich mit dem Betreiber eines Schaugatters, in dem sich einige Damhirsche und Mufflons befinden, über dessen Auflösung diskutiert. Das Gatter soll geschlossen werden, aber wohin mit den Tieren? Mein Vorschlag: betäuben, sterilisieren und in einen Lebenshof transportieren. Der Gegenvorschlag: aus kurzer Distanz schmerzfrei erschießen. Das Argument dafür? Betäubung, Sterilisation und Transport seien zu stressig, abgesehen davon würden die Tiere dann, wenn sie in 10 Jahren alt werden, an Altersschwäche leiden und vielleicht einsam sein.
Das ist für mich ein schon sehr seltsamer Gedanke, dass der Tod weniger schlimm sein soll, als Betäubung, Sterilisation und Transport. Ich glaube dem Gatterbetreiber aber, dass er das Ernst meint.Die EU-Richtlinie 2063/10 über Tierversuche wertet es als den geringsten Schaden für die Versuchstiere, wenn sie nach dem Tierversuch aus ihrer Betäubung nicht mehr aufwachen sondern getötet werden. Ein geringerer Schaden als „wenig Leid“, das z.B. durch einen Nadelstich ausgelöst wird. Bei Menschen würden wir doch niemals so reden, laut Strafgesetzbuch ist der schmerzfreie Mord im Schlaf schlimmer zu bewerten, als eine langanhaltende Folter, wenn diese nicht mit dem Tod endet. Woher dieser Unterschied?
Bei einer Tierversuchsdiskussion an der Uni Innsbruck verglich ich einmal medizinische Versuche an Tieren mit jenen an Menschen. Der Vertreter der Tierversuchsseite war entsetzt. Auf meine Frage, was der Unterschied sei, sagte er, dass die Bibel den Menschen als Ebenbild Gottes bezeichne. Naja, und ist der Schimpanse nicht Ebenbild des Menschen? Ist die Evolution nicht kontinuierlich? Aber über Religion lässt sich bekanntlich ewig streiten, weshalb wir die Trennung zwischen Staat und Kirche eingeführt haben. Für eine Begründung der gesetzlichen Praxis bleibt uns ein Rekurs zur Bibel also verwehrt.
Das Zivilrecht, mit seiner Trennung in Menschen als Personen und Tieren als Sachen, bzw. nach § 285a ABGB mittlerweile nur noch als Entitäten, die wie Sachen zu behandeln sind, ist auf Immanuel Kant zurückzuführen. Tatsächlich argumentiert er explizit religionsunabhängig, zumindest seiner Auffassung nach. Kant war der Ansicht, dass nur die Vernunft eine freie Willensentscheidung ermöglicht. Unsere Triebe und Affekte lassen in uns die Lust so oder so zu handeln aufquellen, aber mit der Vernunft können wir das abwägen und uns gegebenenfalls anders entscheiden. Die Vernunft, so Kant, macht also den Unterschied zwischen einem Wesen mit freiem Willen und einer Biomaschine aus. Und diese Vernunft hat man entweder ganz oder gar nicht. Menschen hätten sie ganz, Tiere gar nicht. Deshalb wären letztere Biomaschinen. Das mache sie austauschbar, reduziere sie auf einen rein instrumentellen Wert für Menschen und Tierschutz bestünde dann darin, Tieren möglichst viel Leid zu ersparen. Der schmerzfreie Tod von Tieren wird damit völlig moralisch irrelevant.
Kant wusste aber noch nichts von der Evolution. Vernunft gibt’s auch graduell, sonst könnten Menschenkinder nicht von Null (bei der Empfängnis) bis zur vollen Eigenverantwortung (Volljährigkeit) eine graduelle Entwicklung durchlaufen. Mein Hundefreund Kuksi ist definitiv vernünftig, wenn er bei schwierigen Verhältnissen auf einer Bergtour umdrehen will oder wenn er entscheidet, ob er diese oder jene Kletterei riskieren will, ob er über die Straße laufen oder sich zurückhalten soll, ob er ein Essen grabschen oder ein Tier jagen soll oder nicht usw. Kuksi kann ohne jeden Zweifel bewusste Entscheidungen fällen, und darum geht es hier eigentlich. Er kann verschiedene Optionen abwägen und sich für eine entscheiden. Dieselbe Art von Freiheit, wie bei uns Menschen. Und dass Freiheit an sich für ihn relevant ist, zeigt sich darin, dass er sich ganz anders verhält, wenn er angeleint ist oder im Auto am Sicherheitsgurt hängt, oder nicht. Er ist sich bewusst, angehängt zu sein, ohne dass er durch Bewegung bis ans Leinenende stoßen muss und dadurch zurückgehalten wird. Er hat von sich einen Begriff, frei oder angehängt zu sein.
Peter Singer kommt zu einem ähnlichen Schluss wie Kant, aber auf einem anderen Weg. Er meint, Tiere (bis auf wenige Ausnahmen wie Menschenaffen) würden nur im Moment, nicht aber in der Zeit leben. Sie hätten keine Zukunftsplanung, keine Erwartungen, keine Hoffnungen. Sie überraschend und schmerzfrei zu töten, sei daher für sie kein Verlust und daher moralisch irrelevant. Komisch nur, dass mein Hundefreund Kuksi sehr wohl in der Zeit lebt. Wenn ich ihm sage, dass wir wandern gehen, dann freut er sich schon darauf, auch wenn ich erst zu packen beginne. Wenn ich ihm erkläre, dass ich leider ohne ihn weggehen müsse, dann wird er traurig und zieht sich zurück, auch wenn ich noch 10 Minuten lang im Raum bleibe. Wenn ich Kuksi bitte, heute unsere Wanderung anzuführen, dann arrangiert er z.B. eine 3 stündige Tour, die uns wieder nach Hause zurück bringt. Und wenn ich ihm gesagt habe, dass ich weggehen muss, aber dann 5 Minuten später wiederkehre, weil ich etwas vergessen habe, dann hebt er nicht einmal die Augenbrauen. Ganz anders, wenn ich zurückkehre, um zu bleiben, dann begrüßt er mich herzlich und freut sich. Keine Frage, er versteht, dass beim Abschied für eine längere Zeit die Rückkehr nach 5 oder 10 Minuten nicht dauerhaft sein kann. Er lebt also in der Zeit.
Ich glaube, aus dieser Vorstellung von Hunden als zeitlos, mit rein spontanen Entscheidungen ohne Überlegung, und damit unvernünftig, wird gefolgert, dass Hunde so unberechenbar wären. Deshalb müsse man sie immer anhängen und ihnen einen Beißkorb geben usw. Man wisse ja nie, was in ihnen vorgeht. Ich lebe mit einem vernünftigen Hund zusammen. Er ist völlig berechenbar und vertrauenswürdig. Genauso, wie ich sehr gut verstehe, was zu einem jeweiligen Zeitpunkt in ihm vorgeht, so versteht er auch mich und hat an mich Erwartungen. Ein Zusammenleben in gegenseitiger Abhängigkeit, wie zwischen uns, wäre sonst nicht möglich.
Ein Beispiel. In einer Pause eines Tierschutzworkshops gehen wir zusammen – wie immer leinenfrei – auf die Straße. Kuksi läuft auf eine kleine Grasfläche vor einer Kirche zu, die von einem halbhohen Zaun mit spitzen Enden umgeben ist. Er will darüber springen, wägt ab, schaut zu mir und fragt mich um Rat. Ich verstehe ihn sofort, entdecke hinter ihm um die Ecke ein größeres Stück Wiese ohne Zaun und zeige dorthin. Er dreht sich um, sieht die Wiese auch und läuft sofort in diese Richtung. Hätte ich nicht verstanden, dass er auf das Gras wollte, und er nicht, dass ich ihm ein leichter erreichbares Gras gezeigt habe, dann wäre die Kommunikation nicht gelungen. Hätten wir ständig Missverständnisse wäre unser Zusammenleben niemals so harmonisch und rund. Ich bin mir daher sicher, dass Kuksi in der Zeit lebt und dass er vernünftig und bewusst entscheiden kann, im Rahmen seiner Möglichkeiten. Sein Tod wäre der größte Schaden, den man ihm antun kann.
Im Alter von 4 Jahren wurde bei Kuksi Lymphknotenkrebs entdeckt. Ohne zu zögern haben wir uns für eine Chemotherapie entschieden. 14 Monate lang musste er die Chemikalien nehmen. Mir hat das € 8.000 gekostet. Der Sprecher einer Bergbauernorganisation, für Tierschutz sehr aufgeschlossen, zeigte damals großes Unverständnis: mit den € 8.000 hätte ich viele Hunde aus Serbien retten können, Kuksi hätte ich schmerzfrei euthanisieren müssen. Aber Kuksi ist nicht irgendwer, er ist mein bester Freund. Sein Leben ist einzigartig, viel mehr als jedes Geld wert. Er ist unersetzbar. Und auch für ihn war die Chemotherapie die richtige Wahl. Wir haben den Krebs besiegt und er ist nun bald 10 Jahre alt und hat unzählige glückliche Stunden erlebt.
Nein, weder emotional noch intellektuell kann ich den Tod eines Menschen und eines Tieres grundsätzlich anders bewerten.
Es ist schon verwunderlich welch seltsame Blüten manche menschliche Gehirne hervorbringen. Da wird gesagt, Betäubung, Sterilisation und Transport von Damhirschen und Mufflons seien zu stressig, der Tod sei weniger schlimm.
Hier einige Aussagen und Erklärungen zum Thema „Gatter“.
Auszug.
Skandal: Rehe im Gatter, die aus Angst vor Hunden gegen Zaun springen, keine Tierquälerei?
Erstmals in der letzten Jagdsaison hat eine Tierschutzorganisation zahlreiche Gatterjagden dokumentieren und an die Öffentlichkeit bringen können. Besonders dramatisch war dabei jene Treibjagd im Gatter mittels Jagdhundemeuten und Treiberkolonnen in Ernstbrunn, bei der insgesamt 3 Rehe während ihrer Schonzeit so in Todesangst versetzt wurden, dass sie immer wieder gegen den Gatterzaun sprangen und sich dabei schwer verletzten. Den VGT-AktivistInnen gelang es, diese Tierquälereien zu filmen. http://vgt.at/presse/news/2016/news20160302es.php
Sind der Tod eines Menschen und eines Tieres so anders?
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Kürzlich habe ich mit dem Betreiber eines Schaugatters, in dem sich einige Damhirsche und Mufflons befinden, über dessen Auflösung diskutiert. Das Gatter soll geschlossen werden, aber wohin mit den Tieren? Mein Vorschlag: betäuben, sterilisieren und in einen Lebenshof transportieren. Der Gegenvorschlag: aus kurzer Distanz schmerzfrei erschießen. Das Argument dafür? Betäubung, Sterilisation und Transport seien zu stressig, abgesehen davon würden die Tiere dann, wenn sie in 10 Jahren alt werden, an Altersschwäche leiden und vielleicht einsam sein.
Das ist für mich ein schon sehr seltsamer Gedanke, dass der Tod weniger schlimm sein soll, als Betäubung, Sterilisation und Transport. Ich glaube dem Gatterbetreiber aber, dass er das Ernst meint. Die EU-Richtlinie 2063/10 über Tierversuche wertet es als den geringsten Schaden für die Versuchstiere, wenn sie nach dem Tierversuch aus ihrer Betäubung nicht mehr aufwachen sondern getötet werden. Ein geringerer Schaden als „wenig Leid“, das z.B. durch einen Nadelstich ausgelöst wird. Bei Menschen würden wir doch niemals so reden, laut Strafgesetzbuch ist der schmerzfreie Mord im Schlaf schlimmer zu bewerten, als eine langanhaltende Folter, wenn diese nicht mit dem Tod endet. Woher dieser Unterschied?
Bei einer Tierversuchsdiskussion an der Uni Innsbruck verglich ich einmal medizinische Versuche an Tieren mit jenen an Menschen. Der Vertreter der Tierversuchsseite war entsetzt. Auf meine Frage, was der Unterschied sei, sagte er, dass die Bibel den Menschen als Ebenbild Gottes bezeichne. Naja, und ist der Schimpanse nicht Ebenbild des Menschen? Ist die Evolution nicht kontinuierlich?Aber über Religion lässt sich bekanntlich ewig streiten, weshalb wir die Trennung zwischen Staat und Kirche eingeführt haben. Für eine Begründung der gesetzlichen Praxis bleibt uns ein Rekurs zur Bibel also verwehrt.
Das Zivilrecht, mit seiner Trennung in Menschen als Personen und Tieren als Sachen, bzw. nach § 285a ABGB mittlerweile nur noch als Entitäten, die wie Sachen zu behandeln sind, ist auf Immanuel Kant zurückzuführen. Tatsächlich argumentiert er explizit religionsunabhängig, zumindest seiner Auffassung nach. Kant war der Ansicht, dass nur die Vernunft eine freie Willensentscheidung ermöglicht. Unsere Triebe und Affekte lassen in uns die Lust so oder so zu handeln aufquellen, aber mit der Vernunft können wir das abwägen und uns gegebenenfalls anders entscheiden. Die Vernunft, so Kant, macht also den Unterschied zwischen einem Wesen mit freiem Willen und einer Biomaschine aus. Und diese Vernunft hat man entweder ganz oder gar nicht. Menschen hätten sie ganz, Tiere gar nicht. Deshalb wären letztere Biomaschinen. Das mache sie austauschbar, reduziere sie auf einen rein instrumentellen Wert für Menschen und Tierschutz bestünde dann darin, Tieren möglichst viel Leid zu ersparen. Der schmerzfreie Tod von Tieren wird damit völlig moralisch irrelevant.
Kant wusste aber noch nichts von der Evolution. Vernunft gibt’s auch graduell, sonst könnten Menschenkinder nicht von Null (bei der Empfängnis) bis zur vollen Eigenverantwortung (Volljährigkeit) eine graduelle Entwicklung durchlaufen. Mein Hundefreund Kuksi ist definitiv vernünftig, wenn er bei schwierigen Verhältnissen auf einer Bergtour umdrehen will oder wenn er entscheidet, ob er diese oder jene Kletterei riskieren will, ob er über die Straße laufen oder sich zurückhalten soll, ob er ein Essen grabschen oder ein Tier jagen soll oder nicht usw. Kuksi kann ohne jeden Zweifel bewusste Entscheidungen fällen, und darum geht es hier eigentlich. Er kann verschiedene Optionen abwägen und sich für eine entscheiden. Dieselbe Art von Freiheit, wie bei uns Menschen. Und dass Freiheit an sich für ihn relevant ist, zeigt sich darin, dass er sich ganz anders verhält, wenn er angeleint ist oder im Auto am Sicherheitsgurt hängt, oder nicht. Er ist sich bewusst, angehängt zu sein, ohne dass er durch Bewegung bis ans Leinenende stoßen muss und dadurch zurückgehalten wird. Er hat von sich einen Begriff, frei oder angehängt zu sein.
Peter Singer kommt zu einem ähnlichen Schluss wie Kant, aber auf einem anderen Weg. Er meint, Tiere (bis auf wenige Ausnahmen wie Menschenaffen) würden nur im Moment, nicht aber in der Zeit leben. Sie hätten keine Zukunftsplanung, keine Erwartungen, keine Hoffnungen. Sie überraschend und schmerzfrei zu töten, sei daher für sie kein Verlust und daher moralisch irrelevant. Komisch nur, dass mein Hundefreund Kuksi sehr wohl in der Zeit lebt. Wenn ich ihm sage, dass wir wandern gehen, dann freut er sich schon darauf, auch wenn ich erst zu packen beginne. Wenn ich ihm erkläre, dass ich leider ohne ihn weggehen müsse, dann wird er traurig und zieht sich zurück, auch wenn ich noch 10 Minuten lang im Raum bleibe. Wenn ich Kuksi bitte, heute unsere Wanderung anzuführen, dann arrangiert er z.B. eine 3 stündige Tour, die uns wieder nach Hause zurück bringt. Und wenn ich ihm gesagt habe, dass ich weggehen muss, aber dann 5 Minuten später wiederkehre, weil ich etwas vergessen habe, dann hebt er nicht einmal die Augenbrauen. Ganz anders, wenn ich zurückkehre, um zu bleiben, dann begrüßt er mich herzlich und freut sich. Keine Frage, er versteht, dass beim Abschied für eine längere Zeit die Rückkehr nach 5 oder 10 Minuten nicht dauerhaft sein kann. Er lebt also in der Zeit.
Ich glaube, aus dieser Vorstellung von Hunden als zeitlos, mit rein spontanen Entscheidungen ohne Überlegung, und damit unvernünftig, wird gefolgert, dass Hunde so unberechenbar wären. Deshalb müsse man sie immer anhängen und ihnen einen Beißkorb geben usw. Man wisse ja nie, was in ihnen vorgeht. Ich lebe mit einem vernünftigen Hund zusammen. Er ist völlig berechenbar und vertrauenswürdig. Genauso, wie ich sehr gut verstehe, was zu einem jeweiligen Zeitpunkt in ihm vorgeht, so versteht er auch mich und hat an mich Erwartungen. Ein Zusammenleben in gegenseitiger Abhängigkeit, wie zwischen uns, wäre sonst nicht möglich.
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Ein Beispiel. In einer Pause eines Tierschutzworkshops gehen wir zusammen – wie immer leinenfrei – auf die Straße. Kuksi läuft auf eine kleine Grasfläche vor einer Kirche zu, die von einem halbhohen Zaun mit spitzen Enden umgeben ist. Er will darüber springen, wägt ab, schaut zu mir und fragt mich um Rat. Ich verstehe ihn sofort, entdecke hinter ihm um die Ecke ein größeres Stück Wiese ohne Zaun und zeige dorthin. Er dreht sich um, sieht die Wiese auch und läuft sofort in diese Richtung. Hätte ich nicht verstanden, dass er auf das Gras wollte, und er nicht, dass ich ihm ein leichter erreichbares Gras gezeigt habe, dann wäre die Kommunikation nicht gelungen. Hätten wir ständig Missverständnisse wäre unser Zusammenleben niemals so harmonisch und rund. Ich bin mir daher sicher, dass Kuksi in der Zeit lebt und dass er vernünftig und bewusst entscheiden kann, im Rahmen seiner Möglichkeiten. Sein Tod wäre der größte Schaden, den man ihm antun kann.
Im Alter von 4 Jahren wurde bei Kuksi Lymphknotenkrebs entdeckt. Ohne zu zögern haben wir uns für eine Chemotherapie entschieden. 14 Monate lang musste er die Chemikalien nehmen. Mir hat das € 8.000 gekostet. Der Sprecher einer Bergbauernorganisation, für Tierschutz sehr aufgeschlossen, zeigte damals großes Unverständnis: mit den € 8.000 hätte ich viele Hunde aus Serbien retten können, Kuksi hätte ich schmerzfrei euthanisieren müssen. Aber Kuksi ist nicht irgendwer, er ist mein bester Freund. Sein Leben ist einzigartig, viel mehr als jedes Geld wert. Er ist unersetzbar. Und auch für ihn war die Chemotherapie die richtige Wahl. Wir haben den Krebs besiegt und er ist nun bald 10 Jahre alt und hat unzählige glückliche Stunden erlebt.
Nein, weder emotional noch intellektuell kann ich den Tod eines Menschen und eines Tieres grundsätzlich anders bewerten.
Es ist schon erstaunlich was ein Mensch zum Beispiel bei einem Hund welche Fähigkeiten entdecken kann. Vorausgesetzt er beobachtet den Hund genau und auch mit Liebe. Ein Mensch, der sich als Krone der Schöpfung sieht, kann das selbstverständlich nicht entdecken. Aber so ein Mensch will auch nicht einsehen, dass der Mensch auch nur aus dem Tierreich hervorgegangen ist. Von den Kreationisten, die die Evolutionslehre von Charles Darwin bestreiten, will ich gar nicht erst reden.
Aber zurück zum Tierfreund Martin Balluch, der eine äußerst innige Beziehung zu seinem Hundefreund Kuksi hat.
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Wenn ein Hund bewusst entscheidet
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In meinem Buch „Der Hund und sein Philosoph“ argumentiere ich, dass Hunde autonome und vernünftige Wesen sind, die bewusst entscheiden können, ganz unabhängig von ihrer Konditionierung. Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Argumente dafür klar und deutlich dargelegt wurden und kein Zweifel mehr bestehen bleibt. In der Praxis begegnet mir dennoch ununterbrochen auch unter Tierschützer- und TierrechtlerInnen die Idee, dass Hunde nur mit Versuch und Irrtum auf Basis von Konditionierung lernen können, dass ihre Handlungsantriebe nur Reizreaktionen oder Triebe und Instinkte sind, dass es da keine Freiheit zur Entscheidung hinter diesen Schlappohren gibt.
Man könnte meinen, das sei ein Streit um des Kaisers Bart. Hunde sind unbestritten leidensfähige Wesen und so muss ihr Leid ethisch eine Rolle spielen. Reicht das nicht? Wozu über Intelligenz und Bewusstsein streiten? Beides wirkt einfach objektiv nicht fassbar. Abgesehen davon, darf es von den kognitiven Fähigkeiten eines Wesens abhängen, ob und wie es ethisch berücksichtigt wird?
Nein. Hier geht’s nicht um des Kaisers Bart. Hier geht es um die wichtigste und essenziellste Frage im Tierschutz: sind Tiere Wesen, wie wir Menschen, die frei entscheiden können und deren Entscheidung zu respektieren ist, oder sind es ganz andere Wesen als wir, die nur mit uns die Leidensfähigkeit teilen, aber ansonsten mehr oder weniger biologische Roboter darstellen, für die man jede Entscheidung zu treffen hat. Einmal führt das zur Forderung nach selbstbestimmten und selbstorganisierten Tiergemeinschaften, oder egalitären Gemeinschaften von Menschen und anderen Tieren, im zweiteren Fall führt das direkt ins Anthropozän, in eine Welt mit dem Menschen als Herrscher oder, netter gesagt, „Gärtner“, der alles zu bestimmen hat, weil er doch alles so viel besser weiß. Während wir für Menschen Mitbestimmung fordern, würde dann bei Tieren die Fremdbestimmung das beste Ziel sein, weil sie ja unfähig wären, für sich den besten Weg zu wählen.
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Als ein Mensch, der seit 3 Jahrzehnten mit Hunden lebt und ununterbrochen aus erster Hand mitbekommt, wie diese Wesen autonom und selbständig und frei sein können, ist mir die Vorstellung, sie auf ihre Leidensfähigkeit zu reduzieren, unbegreiflich. Nein, Mensch und Tier sind nicht grundsätzlich irgendwie anders, der eine frei, das andere unfrei, vernünftig versus unvernünftig, berechenbar versus unberechenbar. Diejenigen, die Tiere oder auch Hunde für fühlende Biomaschinen halten, sollen doch versuchen, ein Computerprogramm zu schreiben, das es ermöglicht, einen Roboter zu betreiben, der sich wie ein Hund verhält, von dem man, wie bei einem Hund, den so überzeugenden Eindruck bekommt, dass man mit ihm ein beidseitig liebendes Verhältnis hat, dass er vernünftig handelt, einen Charakter hat, eine Persönlichkeit. Trotz immer besserer Rechenleistung ist AI noch immer unendlich weit davon entfernt. Woran könnte das liegen? Entweder, dass die Natur einfach so viel besser programmieren kann, oder, dass das Hirn eines Hundes besser ist als der beste Supercomputer heute – oder doch, dass Bewusstsein etwas Anderes ist als ein Computer, als ein lernfähiges Computerprogramm, das sich lediglich nach Versuch und Irrtum selbst verbessert?
Ununterbrochen erlebe ich Entscheidungen meines Hundefreunds Kuksi, die ganz sicher nichts mit Instinkten oder Reizreaktionen zu tun haben. In unserem Zusammenleben fördere ich seine Autonomie und Selbständigkeit, und so wurde er zu einem Wesen, das auch selbst entscheidet und auf sich selbst gestellt die Probleme des Lebens angeht.Vor zwei Wochen wollte ich mit ihm eine Wanderung an einem bestimmten Ort machen. Wir blieben mit dem Auto stehen, aber er weigerte sich, auszusteigen. Er war nicht unfreundlich, aber bestimmt. Ich kann mir vorstellen, wie andere Hundeverantwortliche darin eine Rebellion sehen, die zu brechen ist. Was bildet sich der Hund ein, seine eigene Meinung zu haben? Tja, was bilde ich mir ein, über seine Meinung einfach hinweggehen zu können? Wir sind ein Stückchen weitergefahren, keine 2 km. Dann zeigt er mir an, jetzt will er hinaus.Ich bleibe stehen. Tatsächlich, sofort ist er bereit, los zu wandern. Wir hatten einen wunderschönen Tag.
Na sicher, hör ich die ZweiflerInnen, da hatte er eben an diesem Ort schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb wollte er nicht aussteigen. Nein, hatte er nicht. Ach, der Hund hat ja ganz andere Sinne, da hat eben etwas schlecht gerochen irgendwann vorher. Nein, hatte es nicht, wir hatten dort keine schlechten Erfahrungen, er hat dort nie irgendwie negativ reagiert. Er wollte einfach dort an diesem Tag nicht wandern, sondern woanders. Es war eine bewusste Entscheidung von ihm. Und das erlebe ich immer wieder. Er hat einfach eine klare Vorstellung, was er will und was nicht. Sicher, jedes einzelne Beispiel könnte man durch elaborate Konstrukte irgendwelcher Reizreaktionsimpulse „erklären“. Aber in der Menge und Komplexität, in der er ständig agiert, ist das nicht mehr sinnvoll möglich. Kein bestehendes Computerprogramm könnte genau so handeln, wie Kuksi das tut, obwohl es Computer gibt, die in vielen Bereichen wesentlich mehr als er – und ich – können. Aber Bewusstsein und einen freien Willen, das haben sie nicht, und werden sie auch nie haben, wie ich mit Kurt Gödels Unvollständigkeitssatz aus der mathematischen Logik argumentiert habe. Das ist der Unterschied.
Trotz der Bekenntnisse der Politik*, dass Verfahren mit lebenden Tieren perspektivisch vollständig beendet werden, werden jeden Tag Versuche mit Tieren durchgeführt. Doch Tierversuche finden im Verborgenen statt. Die meisten Menschen haben keine Vorstellung davon, was die Tiere in solchen Versuchen ertragen müssen. Um für das Thema Tierversuche grundsätzlich zu sensibilisieren, haben wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnerorganisationen die neue Kampagne „Sieh es durch ihre Augen“ (englisch: See it through their eyes) gestartet. Mit der Kampagne wollen wir dazu anregen, sich in die Lage eines Versuchstiers zu versetzen, um die Schmerzen und Ängste der Tiere wenigstens ansatzweise nachzuempfinden zu können.
Die folgenden drei vorgestellten Tiere stehen stellvertretend für eine Vielzahl an Tierarten, die in Tierversuchen „verbraucht“ werden. Sowohl Affen als auch Hunde und Kaninchen werden häufig in verschiedenen Tierversuchen verwendet. Alle drei Tierarten hatte unser Bundesverband in den vergangenen Jahren zum „Versuchstier des Jahres“ ernannt. Damit sollen Tierversuche an einer bestimmten Tierart öffentlich gemacht und die Situation der tierversuchsfreien Forschung aufgezeigt werden. Die auf den Bildern dargestellten Versuche sind nur jeweils ein Beispiel für die Tierversuche, in denen die Tiere eingesetzt werden.
1. Der Affe – Unser „Versuchstier des Jahres 2014“
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Die nahe Verwandtschaft der nichtmenschlichen Primaten zu uns Menschen ist der Grund dafür, dass besonders Affen für bestimmte Bereiche der biomedizinischen Forschung herangezogen werden. Weil Gehirn und Sinnesorgane des Affen entwicklungsbiologisch denen des Menschen sehr ähnlich sind, werden Affen in der neurobiologischen Grundlagenforschung eingesetzt.Mithilfe dieser Versuche soll herausgefunden werden, wie das Gehirn arbeitet. Dazu wird den Affen zunächst in einer Operation der Schädel aufgebohrt und ein Bolzen eingesetzt, der zur späteren Fixierung des Kopfes im sogenannten Primatenstuhl dient. In das Gehirn des Tieres werden Elektroden zur Messung der Hirnströme eingeführt, ein Draht ins Auge implantiert oder eine Spule in den Bindehautsack des Auges eingesetzt. Nachdem der Affe mit festgeschraubtem Kopf in einen „Primatenstuhl“ fixiert wurde, muss er stundenlang auf einen Monitor mit Bilderfolgen starren und Aufgaben „lösen“. Damit das bewegungsfreudige Tier gezwungen ist, mitzumachen, wird es künstlich durstig gehalten. In vielen Fällen stört die Tiere das eingebaute Implantat. Sie reißen den Fremdkörper heraus oder andere Affen spielen an dem Implantat des Artgenossen herum. Es können sich schmerzhafte Entzündungen bilden. Wenn die Tiere nicht in den Primatenstuhl wollen, werden sie mit Schlingen gefangen und reingesetzt. Es entsteht große Angst, weil sie hilflos dem Willen des Menschen ausgesetzt sind und sich nicht wirklich wehren können.
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Nur wenn der Primat die Aufgaben löst, bekommt er einige Tropfen Fruchtsaft „zur Belohnung“. Für die Durchführung der Aufgaben per Hebeldruck ist ein monatelanges Training der Tiere erforderlich. Nach Ablauf der Versuche werden die Tiere getötet und ihre Gehirne untersucht.
Weitere ausführliche Informationen zu Versuchen mit Affen finden Sie in unserer Rubrik „Versuchstier des Jahres“.
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2. Der Hund – Unser „Versuchstier des Jahres 2013“
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Seit Jahrtausenden ist der Hund dem Menschen ein treuer Begleiter. Das wird ihm zum Verhängnis: Im Tierversuch wird das sanfte Wesen vor allem des Beagles und des Foxhounds ausgenutzt. Beagles sind Meutehunde. Sie fühlen sich in der Gruppe besonders wohl. Sie sind bewegungsfreudig und erkunden gern Neues. All das wird den Hunden, die für den Tierversuch vorgesehen sind, vorenthalten: Die Tiere leben in Gruppen auf beheizten Betonböden. Weibliche Beagles werden als Gebärmaschinen (aus)genutzt. In erster Linie werden die Hunde in toxikologischen Untersuchungen und anderen Sicherheitsüberprüfungen eingesetzt, aber auch bei der Erforschung und Entwicklung von Medizinprodukten. Bei hoch toxischen Prüfsubstanzen, die sie schlucken oder einatmen müssen, kommt es vor, dass die Tiere unter Atemnot, Lähmungen und Krämpfen leiden. Teilweise werden die sanften Tieren durch die starken Schmerzen aggressiv oder fallen ins Koma.
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Bei zahnmedizinischen Versuchen werden beispielsweise jungen Hunden Löcher in die Kiefer gebohrt oder Zähne gezogen und testweise ein Zahnimplantat eingesetzt. Die Hunde leiden unter heftigem Wundschmerz und Entzündungen. Am Ende des Versuchs werden die jungen Tiere getötet, um weitere Untersuchungen vorzunehmen. Weitere ausführliche Informationen zu Versuchen mit Hunden finden Sie in unserer Rubrik „Versuchstier des Jahres“.
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3. Das Kaninchen – Unser „Versuchstier des Jahres 2015“
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Jedes Jahr sterben unzählige Kaninchen in deutschen Tierversuchslaboren – die meisten für die Humanmedizin. Sie sterben für die Entwicklung von Impfstoffen, Seren und Antikörpern, für die Herstellung und Qualitätskontrolle von Herzklappen, Stents, Hüftgelenken und Zahnimplantaten. Dafür müssen Kaninchen entgegen ihren Bedürfnissen ein tristes Dasein in viel zu kleinen Einzelboxen fristen. Bedürfnisse nach Geselligkeit mit Artgenossen, Raum und Bewegung, Scharren und Nagen können nicht befriedigt werden. Für die Produktion von Antikörpern werden die Tiere in einer Isolationsbox fixiert und ihnen bestimmte Substanzen (Antigene) mit einer Spritze injiziert. Danach wird ihnen Blut abgenommen. Damit die Tiere möglichst viele sogenannte Antikörper bilden, muss diese Prozedur mehrmals wiederholt werden. Um die Antikörperproduktion im Organismus des Tieres zusätzlich zu stimulieren, wird der Antigenzubereitung ein Hilfsstoff, das so genannte Freund-Adjuvans zugesetzt, das die Immunreaktion der Versuchstiere verstärken soll. Dies kann dazu führen, dass Teile des Gewebes gereizt oder gar zerstört werden.
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Die Tiere leiden unter schmerzhaften Entzündungsschmerzen und Fieber. Wenn sich die Tiere nicht länger für die Produktion von Antikörpern verwenden lassen, werden sie durch Entbluten getötet. So werden sogar noch aus dem letzten Blut der Tiere Antikörper gewonnen. Weitere ausführliche Informationen zu Versuchen mit Kaninchen, finden Sie in unserer Rubrik „Versuchstier des Jahres“.
Unterstützen Sie unsere Arbeit im Kampf gegen Tierversuche. Wir kämpfen für einen Paradigmenwechsel „weg vom Tierversuch – hin zu tierversuchsfreien Verfahren“. Hier haben wir zwar schon einige Erfolge im Sinne der Tiere erkämpfen können, aber wir sind noch nicht am Ziel. Helfen Sie uns. Lassen Sie uns gemeinsam für eine Zukunft ohne Tierversuche und für eine moderne Wissenschaft eintreten.
* Wortlaut des Erwägungsgrundes 10 der EU-Tierversuchsrichtlinie (2010/63/EU)
In der EU-Tierversuchsrichtlinie wird klar das Ziel formuliert, Verfahren mit lebenden Tieren für wissenschaftliche Zwecke und Bildungszwecke vollständig zu ersetzen, sobald dies wissenschaftlich möglich ist.
Hier sieht man berührende Tierfreundschaften zwischen Hunden und Katzen. Man sieht wie ein Hund ganz behutsam und zärtlich mit zwei Kätzchen und einer ausgewachsenen Katze umgeht, weil er sie auf keinem Fall verletzen möchte. Die Katzen haben überhaupt keine Angst vor dem großen Hund, im Gegenteil, manchmal teilen sie schon mal mit der Pfote eine aus. Aber das ganze ist alles spielerisch und wohl auch aus Übermut.
Hund spielt mit drei Katzen
Hier sieht man verschiedene Hunde und Katzen, wie sie übermütig spielen und das Ssprichwort von streiten wie Hund und Katzen Lügen strafen. Liebevoller kann man gar nicht miteinander umgehen.
Die Welt der Tiere ist wunderschön, wenn der Mensch sie in ihrem Lebensraum ungestört leben lässt. Vom sozialen Zusammenleben der Tiere könnte sich der Mensch eine große Scheibe abschneiden.
Wenn ich da lese, dass man diese Hunde auf die abscheulichste Art und Weise vor dem Abschlachten quält, um das Fleisch irrtümlich weicher zu machen, so ist das an Perversität und Grausamkeit nicht mehr zu überbieten. Dass alte Säcke glauben mit dem Verzehr von Hunden ihre Virilität zu erhöhen ist die Spitze von Egoismus, hirnlosen Aberglauben und absolut verdammenswert. Die haben wohl überhaupt nie genug und wollen bis zu ihrem Todestag vögeln. Ganz abgesehen davon, dass es keine Wirkung hat. Die Einstellung gegenüber Hunden in diesem Land offenbart sich auch, wenn sie gelbe und kurzhaarige Hunde unbekannter Rassen als Dreckshunde bezeichnen.
Haben diese Menschen kein Herz und kein Hirn? Beim Hirn bin ich mir nicht so sicher, aber ein Herz haben solche „Menschen“ sicher nicht. Ich sage lieber nicht was ich solchen Bestien in Menschengestalt wünsche.
Hier ein Bericht von Tierschutznews.ch
Das Leiden der Hunde in Südkorea
Von Gwynne Sorio (27. Juli 2012)
Laut IAKA (International Aid for Korean Animals) werden in Südkorea jährlich mehr als zwei Millionen Hunde (etwa 5000 täglich) auf grausamste Weise geschlachtet.
Sie werden gequält, verbrüht, geknüppelt und erhängt; es werden ihnen Stromschläge verabreicht, man hängt sie zappelnd auf und mit Schweißbrennern wird das Fell abgebrannt, um knapp vor dem Tod das Adrenalingehalt im Blut durch extreme Angst und unsagbaren Schmerzen zu erhöhen.
Leider glauben viele Südkoreaner dadurch das Fleisch weicher zu machen, wobei diese Überzeugung auf keiner medizinischen Grundlage basiert.
Warum Hundefleisch? Im vorigen Jahrhundert führte zunächst eine Gruppe älterer Männer diesen Brauch ein, in dem mythischen Glauben, dass der Verzehr von Hundefleisch die Virilität erhöhe; außerdem schreibt man ihm abkühlende Eigenschaften zu.
Obwohl kleine, reinrassige Hunde in Korea sehr gepriesen und als Haustiere gehalten werden, bezeichnet man meist große, gelbe und kurzhaarige Hunde unbekannter Rassen als „Dong-gae“ (übersetzt etwa „Dreckshund“).
Solche Hunde werden auf Hundefarmen für ihr Fleisch gezüchtet. Diese großen, gelben Hunde vegetieren in überfüllten, rostigen Käfigen, die aufeinander gestapelt sind. Manchmal wird ein Hund herausgezerrt und vor den anderen abgeschlachtet.
Das koreanische Gesetz für den Hundefleischhandel ist diesbezüglich sehr ungenau. Die Tierschutzorganisation KARA (Korea Animal Rights Advocates) erwähnt, dass es einerseits illegal sei, in ihrem Land Hundefleisch für den Verzehr zu verwerten, dennoch kann aber ungestraft gezüchtet und geschlachtet werden. (Anmerkung: das kennt man ja, dass die Behörden nicht auf die Einhaltung von Tierschutzgesetzen beharren und stattdessen wegen wirtschaftlicher Interessen wegschauen).
In Südkorea gibt es einige Tierschutzorganisationen, wie z.B. IAKA und KARA, die diese schrecklichen Missstände zu beenden versuchen. Das AWI (Animal Welfare Institute in Washington D.C.) versucht sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen. KARA hat in diesem Sinne eine internationale Online-Petition eingeleitet, mit dem Ziel, diese dem Präsidenten von Südkorea vorzulegen, sobald weltweit eine Million Unterschriften erreicht worden sind. Es haben bereits mehr als 620.000 Menschen unterschrieben.
Rosalyn Morrison, die Fotografin dieser Bilder, hat zwei Jahre als Englischlehrerin in Süd-Korea verbracht, wo sie sich auch aktiv gegen die Produktion und den Verkauf von Hundefleisch einsetzte. Sie lebt jetzt wieder in den USA und arbeitet dort für das AWI. Dieser Bericht ist eine gekürzte Version ihres Artikels, der in der Zeitschrift der Organisation „Animal Welfare Institute Quarterly“ erschienen ist.
Bitte helfen auch Sie, den Hunden in Südkorea dieses grausame Schicksal zu ersparen!
Unterschreiben Sie bitte die Petition online auf der Webseite.