Über 30 Grad C. dürften Tiere nicht transportiert werden. Trotzdem geben die meisten Amtstierärzte die Genehmigung dazu. Ich kann mich an ein Video erinnern, wo Tierschützer in Kroatien der Polizei die Temperatur von ihrem Messgerät mit 37 Grad zeigten. Die Reaktion der Polizei: wenn sie sich nicht aus dem Staub machen, nehmen sie sie mit auf die Polizeistation. So viel zu Tierschutzgesetzen und Rechtsstaat.
Von PETA – Juli 2019
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Viele Menschen freuen sich über die heißen Temperaturen in den Sommermonaten. Für die Tiere, die quer durch Deutschland oder über die Landesgrenzen hinaus transportiert werden, um möglichst billig gemästet oder geschlachtet zu werden, bedeuten Temperaturen über 25 Grad jedoch meist noch größeres Leid während der Fahrten.
Transporte trotz Transportverbot?
Würden die rechtlichen Vorgaben der Tierschutztransportverordnung [1] eingehalten, dann dürften bei 30 Grad oder mehr auf der Ladefläche keine Tiertransporte mehr rollen. Die Realität sieht jedoch anders aus: Transportunternehmen beantragen trotz Rekordhitze weiterhin Transporte, die oftmals weit über acht Stunden dauern. Viele Veterinäre genehmigen diese Qualfahrten auch noch.
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Oftmals brechen Beine und Flügel bei Hühnertransporten – kommt noch eine unerträgliche Hitze dazu, sterben meist noch mehr Tiere bei den Fahrten
Auf den Transportfahrzeugen, die meist über keine Klimaanlagen verfügen, kann es so zu Temperaturen bis zu 50 Grad oder mehr kommen.
Höllenfahrten auf deutschen Straßen
Für Rinder, Schweine und Hühner bedeutet dies eine enorme Belastung des Kreislaufes, die bis zum Tod führen kann. Vor allem, weil Schweine und Hühner, wie Hunde, nicht schwitzen können und ihre Temperatur hauptsächlich über das Hecheln regulieren müssen. Bei vollbelegten Transportern gelangen zudem nicht alle Tiere an die Tränken. Verschlimmernd kann hinzukommen, dass die Tränken bei enormer Hitze nicht genügend Wasser fassen und lange vor der Ankunft leer sind.
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Diese Tierkinder sollten noch bei ihren Müttern sein – stattdessen werden sie durch ganz Deutschland transportiert – oftmals bei Temperaturen über 30 Grad.
Während der vorgeschriebenen Lenkpausen haben die Fahrer zudem nicht immer die Möglichkeit, (oder den Willen) die Anhänger im Schatten zu parken – eine oftmals tödlich endende Tortur für die sensiblen Lebewesen!
Was Sie tun können
Ihre Nachfrage bestimmt das Angebot! Entscheiden Sie sich für pflanzliche Lebensmittel, damit fühlende Lebewesen nicht wie bloße Ware behandelt werden. Hilfe beim Umstieg zu einer veganen Lebensweise geben wir gerne mit unserem Veganstart-Programm.
Sollte Ihnen bei heißen Temperaturen ein Tiertransporter auffallen, dann scheuen Sie sich nicht, die Polizei zu rufen und eine Kontrolle zu verlangen. Machen Sie zudem aussagekräftige Bilder und lassen Sie diese anschließend dem zuständigen Veterinäramt oder uns per Whistleblower-Formular zukommen. (Standort und Kennzeichen nicht vergessen!)
Einige Zitate von Arthur Schopenhauer an dieser Stelle noch.
Bei Arthur Schopenhauer findet sich der Gedanke der Tierrechte:
„Die Welt ist kein Machwerk, und die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig.“
Seine Ethik schließt den Schutz der Tiere ein:
„Mitleid mit den Tieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, daß man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein.“
Da er die Welt als Manifestation eines metaphysischen Willens betrachtet, der Mensch und Tier verbinde, wisse er kein schöneres Gebet als das: „Mögen alle lebenden Wesen von Schmerzen frei bleiben.“ Dementsprechend mahnt er Respekt vor der Einzigartigkeit des Lebens an:
„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“
Da bemerkt einer, dass ein schauerliches Bild mit einer am Kran hängenden Kuh schon 15 Jahre alt wäre. Er weiß wohl nicht, dass sich nichts geändert hat und diesselbe grausame und mit unsäglichen Schmerzen verursachende Praxis noch immer so gehandhabt wird. Das sind fühlende Lebewesen und keine toten Gegenstände!
Ein Exporteur zu Karremann: „Dann kommt sicher wieder das Bild von der hängenden Kuh, das schon fünfzehn Jahre alt ist“, sagte mir kürzlich ein Exporteur im Gespräch über den aktuellen Film.
Tatsächlich aber waren es aber viele verschiedene Schiffe und jedes Mal andere Rinder, die an Seilwinden und Kränen von Schiffen entladen wurden.
Millionen Tiere werden jedes Jahr durch Europa transportiert, bis nach Nordafrika. Rinder und Schafe sind oft tage- oder wochenlang eingepfercht auf Lastwagen und Schiffen unterwegs.
Seit 1991 hat der „37 Grad“-Autor Manfred Karremann oft im ZDF über das Schicksal der Tiere auf Langstreckentransporten berichtet. Die EU hat mehrfach mit verbesserten Vorschriften zum Tierschutz auf die Sendungen reagiert. Doch dies bietet zu wenig Schutz.
Ein Ende mit unsäglichen Schrecken
Das braun-weiße Rind im Lastwagen atmet schwer. Es liegt am Boden. Seine Leidensgenossen treten es unwillkürlich. Nach gut 20 Minuten ist das Tier tot. Eine Szene, so gedreht Ende August 2017 an der EU-Außengrenze zur Türkei. Eine Ausnahme? Der Export von Rindern und Schafen aus der EU boomt wieder. Hauptempfänger für lebende Tiere ist neben der Türkei der Nahe Osten. Schon kleine Kälber werden über 3000 Kilometer weit transportiert. Nach Tagen oder Wochen am Ziel angekommen, erwartet viele Tiere aus Europa in der Türkei oder im Nahen Osten ein Ende mit unsäglichen Schrecken.
Auch Tierschützer schlagen erneut Alarm: Niemand schert sich mehr um die Gesetze, sobald unsere Tiere die EU verlassen, so ihre Beobachtungen. Sie berichten von verdursteten Rindern am türkischen Grenzübergang. Von einer unsäglichen Quälerei auf alten Viehfrachtern und nach der Ankunft im Nahen Osten und Nordafrika.
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Müssen Tiertransporte sein?
Gesetze sollen Tiere bis ans Ziel schützen. Doch das funktioniert allenfalls bei teuren Zuchttieren. Was die sogenannten „Schlacht“-Tiere betrifft, darf man letztlich auch die Grundfrage nicht vergessen: Ist es überhaupt notwendig und ethisch vertretbar, Tiere aus Europa und bis aus Südamerika zu transportieren, nur um sie am Ziel zu schlachten? Oft auf eine Art, deren Grausamkeit jede Vorstellung sprengt?
Es ehrt das ZDF als öffentlich-rechtliche Anstalt, dass man dort solchen Bildern, die das Gegenteil von Unterhaltung sind, Raum bietet. Denn natürlich ist man sich dabei bewusst, dass viele Menschen sich einen solchen Film nicht am späten Abend zumuten möchten. Die meisten Menschen sehen sich eine solche Sendung zu einer anderen Zeit, die ihnen dafür geeignet scheint, im Internet an.
Das sagen die Zuschauerquoten, und das beweist auch das Internet: Die letzte Sendung „Unser täglich Tier“ hat im Internet alle Rekorde gebrochen. Das zeigt ein erfreulich großes Interesse am Schicksal unserer Mitgeschöpfe. Quotenhits sind kritische Filme über Tierschutz in Zeiten des Internet nicht – aber genau hier erfüllt das öffentlich-rechtliche Fernsehen seine Aufgabe, einen Sendeplatz als Initialzündung auch für Diskussionen in Facebook & Co. zu bieten.
Ich bedanke mich bei allen Menschen, die sich mit dem oft unerfreulichen Thema Tierschutz auseinandersetzen. Nur dadurch, dass wir die Tiere eben nicht alleine lassen, wird am Ende alles besser.
Es kann nicht sein, dass alle die Verantwortung abschieben und Tiere, in diesem Fall Kälber, unsagbar leiden.
Aus vgt.at
Millionen von Tieren werden Jahr für Jahr quer durch Europa und darüber hinaus transportiert. Immer längere Transporte in immer fernere Länder liegen im Trend. Mittlerweile gehen über 70 % der Tiertransporte über die Grenzen der EU hinaus. Die Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Puten und Hühner werden in überfüllte LKWs gepfercht und tagelang unter schrecklichen Bedingungen quer durch Europa, nach Afrika oder in den Nahen Osten transportiert. Österreich allein exportiert rund 200.000 Tiere pro Jahr.
Film: Kälbertransporte als Folge der Milchproduktion
Trotz größter Hitze finden keine Kontrollen statt. Zusätzlich behindert die Polizei auch noch eine Tierschutz-Recherche, die die vorgefundenen Zustände dokumentieren sollte.
Trotz hoher Temperaturen wurden heute Kälber in Vorarlberg auf einen LKW verladen, um über Tirol und Bozen in Kälbermasten in Italien oder Spanien transportiert zu werden. Die Tierschützer_innen mussten ihr Vorhaben, den Transport zu dokumentieren, abbrechen, nachdem sie von der Polizei gestoppt und unnötig lange aufgehalten wurden.
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Polizei stoppt Tierschutz
Tobias Giesinger: Wir wollten die Kälber von Vorarlberg bis zumindest Bozen in Südtirol begleiten. Leider wurden wir dann von der Polizei aufgehalten und wegen angeblichen Überfahrens einer Sperrlinie 30 Minuten lang dokumentiert. Wir wurden sogar während der Kontrolle von einem Polizisten durchgehend gefilmt. Offensichtlich sollten wir daran gehindert werden, dem Tiertransporter weiter nachzufahren.