Archiv für Februar 2021

Ekelhafter Wolfshass in Deutscher Jagdzeitung   Leave a comment

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Von VgT.at

Bild von VgT.at

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In der Deutschen Jagdzeitung erschien am 15. Februar 2021 ein Artikel mit dem Titel „Notwehr gegen Wolf – Handlungsempfehlungen“. Der Autor, ein Jurist dieser Zeitung und natürlich Jäger, hasst den Wolf so abgrundtief, dass ich mich wirklich fragen muss, wie das zustande kommt. Woher stammt dieser unbändige Hass? Ich dachte Jäger:innen lieben doch die Natur und da gehören die Beutegreifer dazu. Wie kann man ein Tier so hassen, das mit unseren Hunden ganz eng verwandt ist und jederzeit fruchtbare Nachkommen zeugen könnte?

Der Autor lässt im Text durchblicken, warum er Wölfe so hasst. Er nennt die Tiere „jagdliche Mitesser“ und schreibt, dass die Jagdstrecke wegen der Wölfe immer dürftiger würde. Ist das nicht natürlich? Seit wann ist natürlich doch nicht mehr gut im Sinne der Jagd? Argumentieren die Jäger:innen nicht immer, sie müssten „leider“ Rehe und Hirsche töten, weil es keine Beutegreifer mehr gibt und sie müssten diese ersetzen? Kaum gibt es sie, werden sie als „jagdliche Mitesser“ und Jagdstreckenreduzierer zutiefst gehasst und vernichtet. Einmal mehr wird klar: Argumente für die Jagd sind immer vorgeschoben, in Wahrheit geht es um die Freude am Töten und sonst gar nichts.

Der wirklich abartige Artikel beginnt mit einem Vergleich zwischen pornografischen Videos und Videos, in denen Wölfe erschossen werden. Beides erregt den Autor offenbar ähnlich, zumindest anfangs:

Dieser seltsam veranlagte Autor lässt dann seinem Hass auf Wölfe freien Lauf. Er sagt sogar, dass er sich freut, wenn Wölfe Opfer von Verkehrsunfällen werden:

Genau so über Menschen gesprochen, wäre das als Hetze strafbar. Warum ist das dann bei Tieren ok? Noch dazu, wenn das dahingehend real ist, dass dieser Mensch für Menschen schreibt, die tatsächlich Wölfe lynchen?

Dann versucht der Autor Szenarien zu finden, in denen er den Jäger:innen empfehlen kann, Wölfe zu töten. Da fällt ihm Notwehr ein. Das ist für ihn gegeben, wenn jemand einen Wolf trifft, der nicht gleich wegläuft. In seinen Augen reicht es, wenn eine Situation jederzeit „in Schaden umschlagen“ kann. Und das sei bei der Präsenz von Wölfen der Fall.

Ich war 15 Jahre in den rumänischen Südkarpaten wandern. Natürlich immer ohne Waffe. Immer wieder bin ich Bären begegnet, die nicht unbedingt gleich weggelaufen sind. Und einmal Wölfen. Nie ist mir etwas passiert oder war ich gefährdet, auch wenn ich alleine und mit dem Zelt unterwegs war. Eine Notwehrsituation in der beschriebenen Form ließe sich ganz leicht konstruieren.

Doch weil die Wölfe dafür vermutlich dem Menschen nicht nahe genug kommen, schlägt der Autor zusätzlich vor, den Wolf zu töten, weil er den eigenen Hund gefährden würde:

Er selbst würde jedenfalls einen Wolf in diesem Fall sofort töten. Aber ganz traut er der Rechtslage nicht. Also kommt die Empfehlung, den Wolf zu töten und dann tief zu vergraben und es niemandem zu erzählen:

Ich bin in den Karpaten auch mit meinem Hund Wölfen begegnet. Sie waren 70 m entfernt und sind nicht davon gelaufen. In der Nacht umkreisten sie im 50 m Abstand unser Zelt, wie ich durch die Spuren sehen konnte. Nie fühlte ich mich in Gefahr, niemand hat meinem Hund etwas zuleide getan. Aber diese „Notwehrsituation“ zu konstruieren und absichtlich herbei zu führen, wäre ganz einfach. Solche Menschen sollten keine Waffen trafen dürfen!

Diese Vorschläge stehen in einem offiziellen Jagdmagazin! Da darf ein Mensch gegen Wölfe hetzen, sich über ihre Leiden freuen und ihre rechtswidrige Ermordung empfehlen! Unfassbar!

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Ekelhafter Wolfshass in Deutscher Jagdzeitung

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Gruß Hubert

Mit zugenähten Augen   1 comment

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Von freitag.de

„Das Leben der Tiere besteht nur aus Leid, und dieses Leid würde ohne die Hybris des Menschen nicht existieren.“

Fleisch – Warum wir endlich aufhören müssen, das menschengemachte Tierleid zu verdrängen
Manchmal reicht die Umkehr der Perspektive, um klarer zu sehen. Eine oft strapazierte, aber immer erkenntnisreiche Annahme ist die von der Ankunft außerirdischer Kreaturen auf der Erde. Stellen wir uns vor, sie wären intelligenter als alle hier lebenden Wesen. Sie würden uns Menschen für alle möglichen Experimente nutzen, uns quälen, töten und essen. Verliehe allein der Umstand, dass wir dann in der schwächeren Position wären, den Stärkeren das Recht, mit uns tun, was sie wollen?
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Streicheln oder schreddern

In einer Mediengesellschaft, die Informationen über das Elend der Tierwelt sichtbar macht, ist das bemerkenswert. Wem der Zugang zu Massenmedien und Internet offensteht, kann nicht behaupten, vom herrschenden Falschen nichts zu wissen. Wer Fleisch kauft, macht sich zum Komplizen der Gewalt. Er bezahlt andere dafür, dass sie Rindern die Kehle durchschneiden und Ferkel ohne Betäubung kastrieren. Es muss also etwas anderes den Leidladen am Laufen halten als ein Defizit an Information. Vielleicht ist es vor allem diese Tatsache: Der Mensch ist ein Verdrängungstier.
Besonders grotesk äußerte sich das im Jahr 2013, als in mehreren europäischen Staaten als Rindfleisch deklarierte Lebensmittel gefunden wurden, die in Wahrheit aus Pferdefleisch bestanden. Eine Empörungswelle zog durch die Lande, die Leute spürten Ekel und Abscheu. Das mag neben der Konsumententäuschung auch daran gelegen haben, dass Pferdefleisch im kollektiven Gedächtnis negativ besetzt ist, seit nach dem Zweiten Weltkrieg in den zerbombten Straßen verendete Gaulkadaver lagen, die hungernde Menschen als Nahrungsquelle nutzen mussten. Ebenso leuchtet ein, dass Pferde als Haustiere gelten, die der sich für zivilisiert haltende Mensch streichelt und nicht schlachtet. Aber warum verhätscheln wir Hunde, Katzen und Pferde, derweil wir Hühner, Rinder und Schweine für unseren kulinarischen Genuss zu Tode quälen lassen?
[…]
In den USA wurde vor Dekaden eine Pute mit einem Übergewichts-Gen gezüchtet, damit sie schneller wächst und fetter wird. So sparen die Unternehmen hohe Futterkosten, und die Konsumenten erhalten ihr fettreiches Fleisch zum günstigen Preis. Würde man eine solche Gen-Manipulation bei einem Menschenbaby vornehmen, dann würde es mit zwei Monaten 300 Kilogramm wiegen. Das Leben der Tiere besteht also nur aus Leid, und dieses Leid würde ohne die Hybris des Menschen nicht existieren. Dabei handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall. In einem kapitalistischen System, das Nahrung nach Profit produziert und nicht nach Bedarf, sind solche Zustände erwünscht und normal.
Fleischproduzenten berechnen mit kalter Präzision, wie nah am Tod sie Tiere halten können, ohne sie durch die Haltungsbedingungen direkt zu töten. Beinahe alle wissen das, aber fast niemand will etwas davon wissen. Wer möchte schon in einer Gesellschaft leben, in der das Essen auf dem Teller niemals das Tageslicht gesehen und die letzten Stunden seines Lebens in Todesangst auf einem Transporter verbracht hat? Wer im Fernsehen die alltäglichen Bilder von geschredderten Küken und vor Schmerz schreienden Säuen sieht, schaltet sofort weg und stopft dem Kind rasch eine Scheibe Wurst mit Bärchengesicht in den Mund, ehe sich das soeben Gesehene ins Bewusstsein drängen und womöglich ein Trauma hervorrufen kann.

[…]

Das Recht des Schwächeren

Kinder wissen intuitiv, was Erwachsene verdrängen: Die meisten von uns verspeisten Tiere sind uns näher, als wir denken. Raben und Elefanten kennen Trauerrituale, Schweine und Elstern können sich im Spiegel erkennen, Pferde können Menschen mit Zeichen zu verstehen geben, ob sie eine Decke wollen oder nicht. Lange hatte man angenommen, Fische empfänden keine Schmerzen. Diese These ist inzwischen widerlegt. Sie empfinden nicht nur Schmerzen. Viele verwenden sogar Werkzeuge, schließen Freundschaften und kennen komplexe Kommunikationsformen. Es ist sogar belegt, dass Lachse in Fischfarmen an Depression erkranken können.

Die Schriftstellerin Hilal Sezgin beschreibt in ihrem Buch Artgerecht ist nur die Freiheit (2014), was sie in der Tierversuchs- und Schlachtindustrie beobachtet hat. In einem Schweinetransporter sah sie am Rückspiegel ein Plüschschwein hängen. Auf dem Parkplatz eines Labors, das Hunde, Mäuse und andere Tiere im Auftrag der Pharma- und Kosmetikindustrie malträtiert, entdeckte sie in den Autos etliche Plüschtiere auf den Armaturenbrettern: einen Marienkäfer, eine menschengroße Schildkröte, ein Schaf und sogar einen Plüschfisch. Wer hat schon einen Plüschfisch? Das ließ Sezgin besonders aufmerken, denn in dem Labor experimentierten die Menschen auch mit Fischen.

Sind die Gegenstände also ein Versuch, das Dilemma vor sich selbst umzudeuten? Schließlich würde der Lkw-Fahrer nicht sagen wollen, er verdiene sein Geld damit, Schweine in den Tod zu fahren. Er muss sich das legalisierte Unrecht zurechtbiegen – indem er sich und anderen gegenüber behauptet, er möge Schweine und arbeite mit ihnen. Sezgin kommt zu der verblüffend optimistischen Schlussfolgerung, dass die Menschen nicht ganz unberührt seien von dem, was sie den Tieren jeden Tag antun. In der Branche sei es üblich, jedem Experimentator ein Tier zuzuteilen, das nicht in die Versuche einbezogen wird und um das er sich wie um ein Heimtier kümmern müsse. Anders sei die Arbeit im Labor kaum auszuhalten.

Sezgin berichtet von einem Ständer, an dem Flaschen hängen wie Äste an einem Baum. In diese Flaschen seien weiße Laborratten hineingestopft worden. 90 Tage lang seien sie jeweils sechs Stunden am Tag reglos darin fixiert, um Zigarettenrauch zu inhalieren. Ein Tabakhersteller wolle wissen, wie eine Rattenlunge die Geschmacksrichtungen Honig oder Schokolade vertrage. Auch das ist kein Einzelfall. Sezgin weist nach, dass sich an einigen Universitäten akademische Grade erwerben lassen mit Experimenten, in denen neugeborenen Katzen die Augen zugenäht oder Meerschweinchen-Ohren mit Gewehrschüssen beschallt werden. Für diese Tiere gibt es fast nie ein Leben nach den Versuchen. Sie werden nicht erst krank gemacht und traumatisiert, um sie danach zu heilen und in eine Art Seniorenresidenz zu bringen.

[…]

Auch der beliebteste Einwand gegen den Tierschutz ist Teil dieser Verdrängungskultur: In der Natur seien Fressen und Gefressenwerden ganz normal, und darum sei es auch immer normal, dass Menschen Fleisch essen. Doch aus dem, wie etwas immer schon war, lässt sich nicht ableiten, wie etwas sein sollte oder könnte. So schwer sich der Mensch ansonsten tut, den Tod als Teil des Lebens zu akzeptieren, so leicht macht er es sich mit seiner Romantisierung der Natur und des Sterbens im Reich der nichtmenschlichen Tiere. Menschen haben ihre Artgenossen immer schon vergewaltigt, versklavt und ermordet. Das bedeutet nicht, dass es ein Recht darauf geben darf. Wer „natürlich“ leben will, dürfte übrigens auch nicht diese Zeitung lesen, und von seinem Zahnarzt dürfte er sich bei der nächsten Wurzelbehandlung keine Betäubung spritzen lassen.

Wo also läge die Lösung? Jedenfalls nicht darin, „Bio“ für die Masse zu kultivieren. Auch auf Bio-Bauernhöfen werden Hühnern die Schnäbel gekürzt und die Kälber ihren Müttern entzogen. Wer je den Schrei einer Kuhmutter nach ihrem Kalb gehört hat, vergisst die Bio-Illusion. Die Welt lässt sich ohnehin nicht nur mit Freilandhühnern ernähren. Dafür würden 50 Milliarden Hühner nicht reichen, es bräuchte mehr als die doppelte Menge.

Womöglich ist es in relativ wohlhabenden Gesellschaften ganz einfach nicht länger hinzunehmen, allein zum Komfort des Menschen andere Tiere zu misshandeln und zu töten. Wer dem zustimmt, für den bleibt als ethische Mindestanforderung nur eine fleischfreie Ernährungsweise. Andere Tiere essen dürften dann lediglich reine Fleischfresser – zu denen der Mensch nicht gehört.

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Mit zugenähten Augen

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 18. Februar 2021 von hubert wenzl in Ethik, Tierrechte, Tierschutz

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„Tiere sollen im Gatter erschossen werden“ – Lechtal in Tirol   Leave a comment

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So ein Gatter ist schon etwas ganz Niederträchtiges. Da werden Tiere niedergeknallt, die nicht flüchten können, weil sie in einem eingezäunten Bereich sind.

Aus Krone.at – Auszug

Der Aufschrei nach dem blutigen Massaker im Vorjahr im Tiroler Kaisers (Bezirk Reutte) war groß – die „Krone“ berichtete. Das Land wollte die Gatterjagd verbieten – doch Fehlanzeige! Nun zeichnen sich ähnliche Szenen in der Nachbargemeinde Steeg ab. Das Land Tirol verweist auf die gültige Verordnung und betont, das Gatter sei inaktiv. Eine Tötung wird dementiert, man spricht hingegen von „jagdlicher Unterstützung“.

Am Dienstag vor einem Jahr schockierte das Massaker von Kaisers im Lechtal ganz Tirol – die „Krone“ berichtete. Insgesamt 34 Stück Rotwild wurden in einem Gatter erschossen, um die TBC-Gefahr einzudämmen.

Versprechen von LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP)In Tirol werde es „keine derartigen Gatterabschüsse mehr geben“, versprach LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP). Im Juni zweifelte die FPÖ am Versprechen von Geisler – wegen folgendem Satz in der Abänderung ihres Antrages vonseiten der Regierung: „Konzentrierte Abschüsse in Wildgattern sollen jedenfalls vermieden werden.“ FP-Landesparteichef Markus Abwerzger betonte: „Dieser Satz heißt nichts anderes, als dass sich die Landesregierung die Möglichkeit des Tötungsgatters auch weiterhin offen lassen will.“

28 Hektar großes Gatter in Steeg

Und mit dieser Kritik hatten die Freiheitlichen womöglich recht. Denn Bewohner im Lechtal berichten, dass es nach wie vor ein Gatter gibt – es steht in Steeg, ist 28 Hektar groß und wird seit 2018 vom Land Tirol betrieben sowie mit Steuergeld bezahlt. „Das Gatter wurde 2011 vom Bundesheer aufgestellt. Innerhalb der Absperrung sind zwei kleine Tötungsgatter. Im Zuge der TBC-Vorbeugung wurden dort von Beginn an Tötungsaktionen abgehalten – bis heute“, sagen die Bewohner.

Vor allem der letzte Satz lässt aufhorchen, da ja im Vorjahr das Land – das zu diesem Zeitpunkt bereits die Jagd in Steeg betrieben hat – versprochen hatte, derartige Aktionen zu unterbinden. Warum also hat man das Gatter in Kaisers abgebaut, jenes in Steeg jedoch nicht?

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Dokument zeigt, wie viel Geld Tötungsteam erhält

Im Zuge der Kaisers-Ermittlungen sind interessante Details zum Gatter in Steeg ans Licht gekommen. So hat es 2011 und 2012 insgesamt 246.277 Euro gekostet – Steuergeld wohlgemerkt. Zudem beweisen die Auflistungen, dass jährlich ein Tötungskommando angeheuert wurde – dieses habe in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt 56.617 Euro gekostet.

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Prinzipiell wundern sich die Bewohner über die brisante Angelegenheit: „Hat das Land Tirol in Zeiten wie diesen, in denen die Corona-Pandemie ohnehin Unmengen von Geld verschlingt, tatsächlich noch das Geld für derartige Sachen?“

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„Tiere sollen im Gatter erschossen werden“ – Lechtal in Tirol

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 17. Februar 2021 von hubert wenzl in Jagd abschaffen!, Jäger

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Antwort auf Tierindustrie-Propaganda in einem Falter-Artikel   2 comments

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Eine gute Antwort von Martin Balluch an Bianca Blasl, die viel Herz für Bauern hat, aber keinen Gedanken an arme Schweine verschwendet.

Von VgT.at

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Bild von VgT.at

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Bianca Blasl hat laut Linkedin bis Ende 2020 für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Ökosozialen Forums unter Stephan Pernkopf gearbeitet. Für einen doppelseitigen Artikel im Falter mit dem Titel „Per Blitz in die Welt der Bauern“, 6/21 Seite 52, hat sie sich als unbedarfte Wienerin gegeben, die einmal bei „Bauern“ arbeiten will, um zu wissen woher das Fleisch kommt, das sie so gerne isst. Das Resultat war die in meinen Augen schlimmste Anti-Tierschutz Propaganda der letzten Jahre.

Bianca Blasl tut so, als würde sie völlig neutral sein, als empathische junge Städterin einmal den Bauernhof ausprobieren. Sie will dadurch objektiv wirken. Und dann gehts los. Sie ist begeistert von der Tierhaltung, tötet ein Schwein, das ein saugutes Leben hatte, wundert sich über den Vorwurf der Massentierhaltung (auf einem Biohof) und meint, alle Landwirt:innen lieben ihre Tiere, ausnahmslos. Kein Wort der Kritik am Umgang mit den Tieren, kein Wort über die Tierindustrie, die ja das Gros der Tierproduktion ausmacht.

Am Foto oben ein Landwirt, der gerade seine Schweine liebt. Als Kontrapunkt, @vgt.

Von ihrem Probejahr kommt sie ganz begeistert zurück und sagt uns allen: keine Sorge, ich hab vorurteilsfrei nachgeschaut, und alles ist bestens in Österreich. Die Landwirt:innen lieben ihre Tiere und man kann – ja soll, damit die Landwirt:innen es besser haben – Fleisch fressen bis zum Abwinken. Also los liebe Leute, lassts Euch nichts einreden von den verrückten Tierschützer:innen. Ich habe alles objektiv angeschaut und sage euch, wie es wirklich zugeht. Auch ich habe ein Tier getötet und das war gut. Voller Respekt, keine Sorge, ich hab eh geweint, aber wie die Indianer, beim Kontakt zur inneren Natur ist alles bestens, bitte keine Gedanken mehr darüber machen ob Tiere Rechte haben oder so, es ist alles gut und wunderbar und bitte ohne nachzudenken Tierprodukte fressen, fressen, fressen. Das ist die Metabotschaft, die vermittelt wird, auch wenn das nicht explizit im Text steht.

Ich habe Ihr geschrieben und sie hat geantwortet. Hier ist mein erneutes Email:

Sehr geehrte Frau Blasl,

vielen Dank für Ihre Antwort, der ich entnehme, dass Sie mein Anliegen nicht verstanden haben. Ich versuche es in einem einfachen, kurzen Satz: Wo in Ihrem Erfahrungsbericht kommt die Sicht der Tiere vor? Haben Sie irgendwann das ganze System der Tiernutzung aus Sicht der Tiere betrachtet? Ich mache das, ununterbrochen. Und deshalb habe ich ganz andere Erfahrungen als Sie. Ich gehe in einen Vollspaltenbetrieb und setze mich mit den Schweinen in ihre Bucht. Ich frage mich, was fühlen sie? Was hat dieses Schwein für einen Charakter, und was für einen dieses? Wo ist ihre Mutter? Was ist mit ihr geschehen? Warum ist sie nicht mehr da? Wie hat sie empfunden, als man ihre Kinder nahm? Wie hat sie empfunden, als sie in einen Kastenstand gesperrt wurde? Als man sie gegen ihren Willen künstlich befruchtet hat? Ich frage mich, wie sich das anfühlt, in so einer Bucht, mit 0,55 m2 pro 85 kg schwerem Mastschwein, ohne Frischluft, ohne Stroh, ohne grüne Pflanzen, ohne Sonne. Wie fühlt sich das an, auf so einem Boden zu liegen? Ich habe es ausprobiert: 24 Stunden auf einem Vollspaltenbodenelement. Haben Sie das auch? Nein. Sehen Sie, DAS geht mir in Ihrer Geschichte der Bewusstwerdung wo Fleisch herkommt ab: Sie haben die Sicht der Opfer vollkommen ausgeklammert. Die kommen bei Ihnen überhaupt nicht vor. Sie kämen nicht auf die Idee, sich auf einen Vollspaltenboden zu legen.

Und genau da verorte ich Ihre Kälte bei der Tötung dieses Schweins. Sie weinen, aber rein egoistisch. Sie bemitleiden sich selbst. Das Schwein als Subjekt eines reichen emotionalen Lebens bleibt völlig außen vor. Sonst hätten Sie sich für das Leben dieses konkreten Tiers interessiert. Was war mit seiner Mutter? Wo ist die? Wie hat es sich gefühlt, als es getrennt wurde? Hatte es Freunde und Freundinnen? Wie ging es denen, nachdem Sie ihren Freund umgebracht hatten? Was wollte das Schwein noch tun, am Tag seiner Tötung, oder am nächsten? Wollte es gerade einen Freund auf der Weide besuchen, sich an ihn kuscheln? War es eher ein extro- oder introvertiertes Tier? War es exzentrisch? Hatte es Vorlieben? Sehen Sie, wenn ich jemanden bewusst umbringen will, dann ist es das Mindeste, mein Opfer zuerst sehr genau kennen zu lernen. Sonst ist daran gar nichts bewusst. Mein Eindruck ist: Sie wollten sich nur selbst beobachten, wie Sie dabei fühlen. Das Schwein spielte dabei nur die Rolle, ein Mittel für Ihre Introspektion zu sein. Sein Innenleben war Ihnen egal.

Sie wollen angeblich erreichen, dass sich die Konsument:innen mehr über ihre Tierprodukte, die sie konsumieren, bewusst werden. Aber dabei haben Sie 99 % der Thematik ausgeklammert. Sie interessieren sich nur für die Täter:innen, nicht für die Opfer. Vermutlich empfinden Sie es sogar als Zumutung, dass ich Landwirt:innen als Täter:innen bezeichne, aber vom Standpunkt der Tiere sind sie das natürlich.

Da haben wir das Problem wieder: sie blenden die Sicht der Tiere, der Opfer, vollkommen aus. Und einer der Mechanismen dafür ist, die Landwirt:innen nicht als Täter:innen sehen zu können. Und vermutlich auch ganz radikal zwischen Mensch und Tier zu trennen. Nur hat das leider mit Bewusstwerdung nichts zu tun. Das ist das Gegenteil: das Betäuben der Empfindungen. Nur wenn ich keinen Vergleich zulasse mit Menschen, und wenn ich die Opferrolle der Tiere ausklammere, kann ich blind Tiere konsumieren „weil es mir schmeckt“. Wir alle haben Spiegelneuronen. Und es gibt gezielte Mechanismen, diese zu betäuben. Mit Ihrem Artikel und mit Ihrem Zugang betäuben Sie die Spiegelneuronen von Ihnen und Ihren Leser:innen. Sie blenden also aus, statt Bewusstsein zu schaffen.

Gehört zur bewussten Entscheidung nicht auch dazu, das Für und Wider zu kennen, abzuwägen und am Schluss jenen Weg einzuschlagen, für den man am besten argumentieren kann? Ich habe in Tierethik promoviert, mich also viel mit der Thematik auseinander gesetzt. In Ihrem Artikel zumindest, und in Ihrer Antwort, machen Sie das überhaupt nicht. Ich vermisse ein Abwägen, wenn sie das Schwein töten, ob das gerechtfertigt ist oder nicht. Ich vermisse, dass Sie sich die Frage stellen, was dafür spricht, das Schwein zu töten, und was dagegen. Ich vermisse, dass Sie zusammenfassen, was Sie dadurch zerstören, was Sie für einen Schaden anrichten, was Sie dem Tier nehmen. Nämlich alles, was es hat. In meinen Augen handeln sie völlig unbewusst diesbezüglich. Für Sie scheint es eine solche Diskussion gar nicht zu geben. Das Schwein ist dazu da, geschlachtet zu werden, und ich will Fleisch fressen oder daran Geld verdienen und Ende der Diskussion. Wieder kann ich nur sagen: Sie blenden den Standpunkt des Opfers zu 100 % aus. Sie betäuben diese Seite in Ihnen.

Oder Kuhmilch. Waren Sie einmal schwanger? Meine Partnerin ist es gerade zum zweiten Mal. Ich habe daher einen direkten Eindruck, wie man sich dabei fühlt. Vielleicht empfinden das nicht alle gleich, aber es ist in jedem Fall wahnsinnig belastend für den Körper. Wir muten das den Milchkühen zu, ununterbrochen. Und nicht nur das, wir nehmen ihnen auch noch ihre Kinder weg, nur um sie gleich wieder zu schwängern. Wie fühlt sich da die Kuh? Wie geht es ihr? Was denkt sie? Das blenden Sie auch zu 100 % aus.

Vielleicht haben wir deshalb auch eine diametral entgegengesetzte Sicht, wenn Sie sagen, alle Landwirt:innen, die Sie getroffen haben, lieben ihre Tiere. Also nach 35 Jahren Tierschutzarbeit würde ich sagen, fast allen Landwirt:innen, die ich getroffen habe, ist das subjektive Gefühlsleben ihrer Tiere egal. Würden Sie sagen, Ihre Ansicht gilt auch für Pelzfarmer:innen? Dass die auch ihre Tiere lieben? Die haben das auch immer behauptet. Oder Tierexperimentator:innen, die sagen das auch. Und die Leute, die Tiere für den Zirkus dressieren. Und die Jäger:innen lieben auch die Tiere, bevor sie sie über den Haufen schießen.

Eine seltsame, ja pathologische Form von Liebe. Ich liebe meinen Hundefreund und das heißt, ich könnte ihm nie etwas antun, was für ihn persönlich nachteilig ist. Das heißt lieben. Ich habe für meinen Hundefreund eine Chemotherapie bezahlt, als er Leukämie bekam. 8.000 Euro, 14 Monate. Er hat den Krebs überstanden. Ich spritze meinem Hund seit 3 1/2 Jahren jede Früh und jeden Abend Insulin, weil er Diabetiker ist. Ich muss für meinen Hund an Medikamenten jedes Monat 500 Euro ausgeben. Aber weil ich ihn liebe, ist es mir das wert. Ein Biobauer, mit dem ich darüber gesprochen habe, hat mich für verrückt erklärt. Er hat gesagt, ich sollte meinen Hund einschläfern und mit dem Geld 30 andere Hunde retten. Aber genau das ist der Unterschied zwischen uns. Ich liebe meinen Hund, und das heißt, ich tue alles in meiner Macht stehende für ihn. Alles, was notwendig ist, um ihn zu retten, sodass es ihm gut geht. Er ist durch 30 andere Hunde, oder auch 30.000, nicht aufzuwiegen. Meinen Sie das, wenn Sie sagen, die Landwirt:innen lieben ihre Tiere? Ich habe gegenteilige Erfahrungen. Ich habe Landwirt:innen gesehen, die Ferkeln die Hoden ausreißen oder sie an die Buchtenwand knallen, oder einfach verrecken lassen. Ich habe Landwirt:innen gesehen, deren Schweine auf Vollspaltenboden von Wunden übersät waren, nicht mehr gehen konnten, die sich dafür aber überhaupt nicht interessiert haben. Ich habe Landwirt:innen gesehen, die männliche Milchkälber mit Schlägen auf einer Sammelstation abliefern, von wo aus sie letztlich im Libanon landen. Ich habe unzählige Male brutalste Gewalt von Landwirt:innen gegen ihre Tiere gesehen, totale Vernachlässigung, eiskaltes Kalkül der Profitmaximierung. Sie nehmen Landwirt:innen in Schutz, die vor 15 Jahren einen Vollspaltenboden eingebaut haben. Was war mit ihnen vor 15 Jahren? Haben Sie da nicht gewusst, was so ein Boden für die Tiere bedeutet? Wir vom VGT kritisieren den Vollspaltenboden seit 30 Jahren und fordern ein Verbot. Seit 30 Jahren!

Aber Sie liegen auch bei zahlreichen Fakten falsch oder stellen sie zumindest völlig falsch dar. Ein kleines Beispiel, der Wolf. Sie bringen subtil in Ihrem Artikel eine Anti-Wolf Position ein, ohne das explizit zu sagen, als ob Sie den Leser:innen das in ihrem Unterbewusstsein unterjubeln wollen. Das Gegenteil von bewusst Machen. Faktum ist, und ich war gerade auf einem Treffen von Schafhalter:innen, dass in Österreich etwa 10 % der Schafe während der paar Monate auf der Alm sterben. Wir haben 400.000 Schafe in Österreich. Das bedeutet, dass durch Unwetter, Krankheiten und mangelnde Behirtung mehr als 100 x mehr Schafe sterben, als durch den Wolf. Warum erwähnen Sie das nicht? Wollen Sie nicht, dass den Menschen dieser Aspekt bewusst wird? Oder wissen Sie das gar nicht? In meinen Augen ist Ihr Artikel im Falter Propaganda, vom ersten zum letzten Wort. Wohldurchdachte Propaganda. Der Wolf ist ein gutes Beispiel.

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Hier gesamte Antwort lesen:

Antwort auf Tierindustrie-Propaganda in einem Falter-Artikel

 

Leidvolle Fischhaltung in Restaurants und Kaufhäusern beenden!   Leave a comment

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Leider stehen Fische auf der Empathie-Liste von Menschen ganz unten. Manche glauben ja die Fische würden keine Schmerzen empfinden. Neueste Forschungen geben ein ganz anderes Bild von Fischen ab.

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Bild von Peta.de

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Fische sind empfindsame Wirbeltiere, die Angst- und Stressverhalten zeigen und Schmerzen fühlen können. Trotzdem werden Fische immer noch in engen und kahlen Becken in Restaurants oder Fischläden eingesperrt, bis man sie aus den Becken holt, um sie zu töten. Diese sogenannte Hälterung von Fischen in Restaurants, Feinkostläden oder Fischabteilungen in Warenhäusern soll der angeblichen Qualitätsverbesserung des Fischfleisches dienen. Dies bedeutet nicht nur den sicheren Tod für die empfindsamen Tiere, sondern auch großes Leid in ihrem viel zu kurzen Leben.

Stressige Transporte und qualvolle Gefangenschaft

Bereits die Transporte zu den Restaurants bedeuten große Qualen für die sensiblen Fische. Die Tiere stammen entweder aus Zuchtbecken in Aquafarmen, wo sie unter schlimmsten Bedingungen leben mussten, oder aus einem See, wo sie aus der Freiheit gerissen und von ihren Familien getrennt werden. Der oft tagelange Transport zum Restaurant ist durch die Enge und den mehrfachen Wasserwechsel für die Tiere mit enormem Stress verbunden.

n dem Becken im Restaurant werden sie meist auf kleinstem Raum mit Artgenossen gehalten. Oft sind nicht einmal die Scheiben abgedunkelt, sodass sie dem Besucherstrom, klopfenden Kunden und einer lauten Geräuschkulisse schutzlos ausgeliefert sind. Rückzugs- oder Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere gibt es in der Regel nicht. Aufgrund der beengten Haltung können sie aggressivem Verhalten von Artgenossen nicht entkommen. Besonders, wenn verschiedene Fischarten in einem Becken gehalten werden, kann es zu Streitigkeiten kommen.

Ein weiterer großer Stressfaktor für die Tiere ist die Herausnahme für den Verkauf oder die Tötung. Da Fische an der Luft nicht atmen können, bedeutet diese Prozedur für sie großes Leid und drohende Erstickung.

Vorschriften für Hälterung werden oft missachtet

Die Tierschutzvorgaben für die Hälterung von Fischen, die zum Verzehr angeboten werden, sind nur minimal. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Restaurants oder Kaufhäuser selbst diese nicht einhalten. Die Richtlinien der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) [3] besagen unter anderem Folgendes:

  • Es darf nicht an die Becken geklopft werden – dies ist durch Hinweisschilder sicherzustellen.

  • Die Becken müssen täglich gereinigt werden.

  • Die Fische dürfen keinerlei Verletzungen oder Veränderungen aufweisen.

  • Die Becken dürfen nicht überbesetzt sein. Schnappen die Fische an der Oberfläche nach Luft, liegt ein Sauerstoffmangel vor. Der Sauerstoffgehalt des Wassers am Ablauf sollte mindestens 5 mg/l betragen.

  • Die Becken dürfen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein – zumindest nicht ohne Lichtschutz.

  • Glasaquarien müssen geschützt aufgestellt werden, um eine Beunruhigung der Fische zu minimieren; dies kann z. B. durch Aufkleben von dunkler Folie auf drei Seiten des Beckens geschehen.

  • Eine künstliche Beleuchtung muss von oben erfolgen und darf nicht stärker als Tageslichtstärke sein.

  • Die Becken müssen oben abgedeckt sein. Die Innenflächen der Aquarien müssen glattwandig sein.

  • Die Wassertemperatur des Beckens soll nicht über 15°C liegen.

Was Sie tun können

Informieren Sie uns darüber, welche Kaufhäuser und Restaurants in Ihrer Nähe lebende Fische halten. Wir werden das Veterinäramt um Überprüfung bitten und das entsprechende Unternehmen zudem auffordern, die Fischhaltung einzustellen und stattdessen vegane Alternativen anzubieten. Sollten Sie Mängel bezüglich der Fischhaltung eines Restaurants oder Kaufhauses feststellen, verständigen Sie bitte sofort das zuständige Veterinäramt oder uns.

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Leidvolle Fischhaltung in Restaurants und Kaufhäusern beenden!

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Gruß Hubert

 

 

Augenblick   Leave a comment

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Von beasbevegan.ch

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Gerade wollte ich mich an meinen Computer setzen, als ich wahrnahm, dass meine Hündin mich betrachtete…

Ihr Blick drang tief in mein Herz und ihre Augen strahlten diese Weisheit aus, die nur reine Seelen beherbergen. Während ich mich diesem intimen Moment hingab, spiegelte sich in ihrem Ausdruck die Geschichte von Spaniens Strassen wider, auf denen sie einst lebte; er erzählte mir von Fusstritten und Stockschlägen, von Ohnmacht, Schmerz und unbändiger Angst. Trotz all dieser quälenden Erfahrungen ist die wärmende Sanftmut aus ihren rehbraunen Augen niemals gewichen.

Als wollte sie mir etwas sagen, ruhte ihr würdevoller, wissender Blick auf dem meinigen -.
Unvermittelt vernahm ich die Stimmen all der gedemütigten Tiere, sah ihre ehrlichen und unverfälschten Augenpaare, indes ich ihre verzweifelte Not, ihr Wehklagen und wimmern hörte – plötzlich wurde die Stille in diesem magischen Moment sehr laut.

«Das Wunder des Lebens wird uns anvertraut und wir treten es mit Füssen», dachte ich und ein Schauer lief mir über den Rücken. Wir morden sekündlich diese Augenpaare, durch die der göttliche Funke schaut; skrupellos, erbarmungslos und gewissenlos. «Es sind ja nur Tiere», sagen wir, wenden uns ab, während der Teufel an unsere Seite mitgeht und einen langen Schatten wirft.

Der vernebelte Dunstkreis, scheint es uns unmöglich zu machen, das Diabolische hinter dieser absoluten Brutalität im Umgang mit den Tieren zu erkennen. Stattdessen flüchten wir in Ausreden, die wir uns in die eigene Tasche lügen, immer bestrebt dabei, das Recht auf unserer Seite zu haben. Verblendet in der Annahme, wir stünden über allen anderen Wesen, erschüttert keine noch so fürchterliche Gräueltat das versteinerte Herz.
Diese achselzuckende Gleichgültigkeit ist das Verderben von Milliarden fühlender Geschöpfe, deren Augen längst gebrochen sind. Sie haben die Hölle gesehen und dem Teufel ins Antlitz geschaut.

Wollen wir je ein Miteinander in Frieden, Liebe und Achtsamkeit leben, dann muss Schluss sein mit dieser Ignoranz und dem Totentanz der Egoismen! Es ist die Fratze der Gleichgültigkeit, die es dem Bösen erlaubt, durch die Wände der lieblichen Schöpfung zu dringen, um alles was an Reinheit strahlt zu zerstören.

Noch eh ich meinen Blick beschämt von meiner Hündin abwenden konnte, atmete sie tief ein, senkte mit einem Stossseufzer ihren Kopf und schlief ein.
Es war, als würde sie stellvertretend für mich, all den Schmerz loslassen und ins Universum hauchen in der Hoffnung, Gehör zu finden für tausende versklavte und gequälte Opfer, deren geschundene Körper niemals die Sonne spüren werden.

Schaut den Tieren in die Augen und vergesst niemals, in wessen Seele ihr geschaut habt!

Text by: Bea Kälin

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Augenblick

Wenn Mensch und Tier zu eng beisammen sind   Leave a comment

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Es nützen alles Jammern, keine Wutausbrüche über die Corona-Maßnahmen nichts, so lange man nicht an die Ursachen geht. Es wird nicht die letzte Pandemie sein, wenn man nichts daraus lernt und nichts ändert.

Von derstandard.de

Sehr viele Pandemien sind sogenannte „Zoonosen“

Seltene Wildtiere werden oftmals als Delikatessen betrachtet. Foto: EPA

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Die österreichische Reaktion auf die Covid-19-Seuche ist unkoordiniert, zögerlich und wird von allerlei Provinzfürstentümern behindert. Das ist ein äußerst ungünstiger Befund, denn die Corona-Pandemie wird nicht die letzte sein, die über uns hereinbricht.

Nein, nicht „hereinbricht“, sondern fahrlässig herbeigeführt wird, und zwar durch das menschliche Verhalten.

Wir dringen einerseits massiv in den Lebensraum von Wildtieren ein und holen uns dadurch Viren, mit denen wir sonst nicht oder kaum in Kontakt gekommen wären; andererseits erzeugen wir durch Massentierhaltung in den entwickelten bzw. industrialisierten Ländern immer wieder Bedingungen, die zur Entstehung von Viren, die auch auf den Menschen überspringen können, beitragen.

Das Vordringen besonders in tropische Regenurwaldgebiete, komplett mit Abholzung, begünstigt diesen Kontakt. Dazu kommt die fatale Neigung großer Bevölkerungen, sich aus diesen Gebieten mit „bushmeat“ zu versorgen. Zwei der tödlichsten Seuchen der neueren Geschichte, die Millionen Opfer gefordert haben, gehen mit größter Wahrscheinlichkeit auf den Verzehr von infizierten Affen in West- und Zentralafrika zurück. Nämlich HIV/Aids (33 Millionen Tote seit 1980) und Ebola.

Dieses Überspringen von Tieren auf den Menschen nennt man Zoonose (zusammengesetzt aus den altgriechischen Worten für „Tier“ und „Krankheit“). Ähnlich ist es mit dem Ausbruch von Covid-19, den man auf die südchinesische Tradition zurückführt, seltene Wildtiere als Delikatessen zu betrachten. Entweder waren es Fledermäuse oder Schuppentiere („Pangolin“), die auf dem Wildtiermarkt der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan verkauft wurden und die Covid-Pandemie auslösten. Die Kommission der WHO, die nach Wuhan gereist ist, sagte jetzt, es sei jedenfalls ein Tier der Zwischenwirt gewesen – und das Virus sei nicht aus dem Labor entkommen.

Chinesische Feinschmecker sind wohl auch für den Ausbruch der Lungenkrankheit Sars 2002/ 2003 verantwortlich, die auf den Verzehr von Zibetkatzen aus der Provinz Yunnan zurückgeführt wurde.

Aber auch die (Massen-)Haltung von ganz normalen Nutzvögeln wie Hühnern, Puten, Enten und Gänsen kann angesichts des engen Zusammenlebens mit den Menschen in den Dörfern zur Gefahr werden. Die großen Vogelgrippen, die in regelmäßigen Abständen ausbrechen, haben zwar bisher nur zu relativ wenig Übertragungen auf den Menschen geführt, aber die Hongkong-Grippe von 1968 (ca ein bis zwei Mio. Tote weltweit) entstand aus einer Kombination von Geflügelpest auslösenden Viren und bereits unter Menschen zirkulierenden Influenzaviren. Das ist der Grund, warum immer wieder beim Auftreten solcher Erkrankungen in industrialisierten Tierfabriken der Welt der gesamte (Millionen-)Bestand getötet wird – 1997 in Südchina und 2014 in Südkorea der gesamte Zuchtgeflügelbestand und jetzt in Dänemark und anderen europäischen Ländern Millionen von Zuchtnerzen (allein in Dänemark 15–17 Millionen). Pervers? Eindeutig. Wer hätte überhaupt gedacht, dass es so viele Zuchtnerze gibt?

Pandemieforscher sagen daher, wir müssten die aktuelle Pandemie als „Generalprobe“ begreifen. Oder als letzte Warnung?

Hans Rauscher

Wenn Mensch und Tier zu eng beisammen sind

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Gruß Hubert

Maria und der würdige Zimmermann Josef    Leave a comment

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Maria

„Sie gilt als die schönste aller Frauen, sie ist über alle Grenzen hinweg bekannt und von ihr wurden mit Abstand die meisten Porträts gemalt. Die Reihe dieser Superlative kann nur Maria, die Mutter Gottes, auf sich vereinigen. Und niemand trägt so viele Beinamen und Titel wie Maria. Sie ist die Mutter und erste Jüngerin Jesu, sie ist die neue Eva, die unbefleckte Empfängnis. Maria ist aber auch die Himmelskönigin und die reine Magd des Herrn, nicht zu vergessen die Schmerzensmutter, Mater dolorosa, die Trösterin der Betrübten und Schutzpatronin der Gläubigen. Die Liste ihrer Namen ließe sich beliebig verlängern.“

„Wie den beiden verkündet wurde, bringt Anna ihre Tochter Maria zur Welt. In Jerusalem, in der Nähe des Bethesda-Teiches, errichteten Seefahrer die Kirche Mutter Anna. Hier verehren die Christen noch heute die Stelle der Geburt Mariens.

Nach drei Jahren bringen die Eltern Maria in den Tempel. Hier soll sie bis zur Vermählung erzogen werden. Viele Freier aus dem ganzen Land kommen, um Maria zu ehelichen. Doch unter allen Bewerbern ist allein der Zimmermann Josef würdig genug, um Maria zur Frau zu nehmen.“

Warum war nur der Zimmermann Josef würdig genug um Maria’s „Ehemann“ zu werden? Weil er keinen Sex wollte bzw. nicht konnte? 😉 🙂

Das Kind bekam Maria ja angeblich vom hl. Geist.

Die Ehe zwischen Maria und Josef hätte sogar einen Auflösungsgrund der Ehe gehabt.

„Rato e non consumato“…

Die Befreiung von einer ratifizierten und nicht vollendeten Ehe in der katholischen Kirche wird vom Papst in Fällen gewährt, in denen festgestellt wurde, dass die Ehe trotz der kirchlichen Trauung nicht durch den sexuellen Akt zwischen den Ehegatten vollzogen wurde.

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Maria und der würdige Zimmermann

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STEPHAN BAUER Jungfrauen-Geburt??! Na klar | Comedy für Weihnachten

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Gruß Hubert

Anklage und Abrechnung   Leave a comment

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Leider trägt da die religiöse Lehre des Christentums die Hauptschuld des Denkens, dass das Bewusstsein der Menschen (nur sie haben eine Seele) unvergleichlich und für mich unerträglich höher stände als das Bewusstsein bei Tieren. Diese „christlichen Menschen“ haben die ungeheuer große Kluft zwischen Menschen und Tieren erfunden – so wie vieles andere auch.
„Écrasez l’infâme!“ Voltaire

„Das Leiden der Tiere schreit zum Himmel, aber der Himmel ist abgeschafft.“ (Sina Walden, Gisela Bulla: Endzeit für Tiere).
Ich sage auch wie Dr. Bleibohm, es ist purer Zufall ob ich als Mensch, als Käfer, oder als Wurm (auf den ein dummer Mensch im Fall darauf tritt) geboren werde. Wir Menschen sind NICHT die Krone der Schöpfung. Nein, wir sind die Dornenkrone!

Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang.

wolodja51.wordpress.com

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“In grausamen Experimenten zum Meßinstrument degradiert, als Nutztier zur Maschine entstellt, als Haustier krankgezüchtet und einbetoniert, als Wildtier von der Ausrottung bedroht und als Denkmal seiner selbst in Zoos ausgestellt – das ist das Schicksal, das wir den Tieren dieser Erde bereitet haben. Das Leiden der Tiere schreit zum Himmel, aber der Himmel ist abgeschafft. Der Mensch führt einen einseitigen und erbarmungslosen Krieg gegen die Tierwelt.” (Sina Walden, Gisela Bulla: Endzeit für Tiere)

  • Im Namen der gesamten Tierwelt klage ich das größte, das schwärzeste und ungeheuerlichste Verbrechen der gesamten Menschheitsgeschichte an.

  • Ich klage den exzessiven täglichen globalen Massenmord an der gesamten Tierwelt an, die Versklavung und Entrechtung der gesamten nichtmenschlichen Kreaturen, die Folterung und Ausbeutung unserer Mitwesen, die Vernichtung und den Genozid ganzer Gattungen und Arten, ich klage den Mord an jährlich ca. 40 Milliarden Lebewesen, d.h. den Mord an ca. 1000 Lebewesen pro Sekunde nur für den menschlichen Konsum, an.

  • Ich klage an, dass die Menschheit, die als einzige Spezies die moralische Wahl hat, den Naturkreislauf von »Fressen und Gefressenwerden« zu durchbrechen, diesen Kreislauf in einem weltweiten Todeskarussell beschleunigt und ausgebaut hat.

  • Ich klage an, dass Ehrfurcht vor jedwedem Leben nicht in das Bewusstsein der Menschen gedrungen ist, dass man dem Tier grundsätzliche Rechte nicht zubilligt und das Wohlergehen der eigenen Gattung den Blick für das Leiden aller übrigen Kreatur verstellt hat.

Alle Tiere werden dem Leben gegenüber gleich geboren und haben die gleichen Existenzrechte. Es ist purer Zufall und eine Laune der Natur, in einer menschlichen Hülle in das Leben geworfen zu werden und purer Zufall andererseits, das Leben als Schwein durchleiden zu müssen.

Die Endzeit für Tiere hat begonnen, die Tierwelt steht vor der völligen Versklavung oder Ausrottung. Diese Menschheit, die ihr eigenes Wachstum bis heute nicht ächtet, die die Erde mit einer ins grenzenlos wachsenden Menschenschicht überzieht, unter der das Leben aller Geschöpfe des Planeten Erde erstickt, hat jeden ethischen Anspruch verwirkt. Ein absurder Größenwahn verweigert der Tierheit ein Recht auf Entfaltung und Lebensraum und es ist “keine plumpe Anklage, wenn man behauptet, dass die meisten Menschen außerstande sind, sich einer Gewissensprüfung zu unterziehen” (H. H. Jahnn)

  • Ich klage die Kirchen an, die monotheistischen Kulte, die mit ihrem Gotteswahn und der daraus seit Jahrtausenden resultierenden Glaubenspest den Menschen zu einem Ebenbild ihres imaginären Gottes stilisiert haben, die in der religiösen Werteskala die Tierwelt weit unter die Menschenwelt gestellt hat, die sich ein ewiges Leben erhoffen und gleichzeitig den Tieren eine Seele absprechen, diese Mysterienreligionen klage ich der ethischen Niederträchtigkeit an.

  • Ich klage sie ferner der infamsten Lüge und Unredlichkeit an, Feldzüge für ungeborenes menschliches Leben zu führen, aber bereits geborenes tierisches Leben der Vernichtung preiszugeben, die Tierwelt zum Produktionsfaktor zu degradieren und in Blutandachten, den Hubertusmessen, den millonenfachen Mord an Wildtieren zu sanktionieren.

Kirchen, die Vernunft durch “Glaubenswahrheiten” ersetzen und die dann aufgrund ihrer Glaubenshalluzinationen die Schächtung von Tieren fordern, um ihren blutrünstigen Gott zufrieden zu stellen, sind moralisch und intellektuell diskreditiert.

Kirchen, die in ihrem Kathechismus die Tierwelt ausklammern und von »nicht-personalen Kreaturen« reden, haben sich ethisch in die Steinzeit zurückversetzt. Christliche Kirchen, die letztmalig am 4.10.1993 ein gemeinsames Papier »Die Verantwortung des Menschen für das Tier« vorgelegt haben und seitdem zum Tiermord schweigen, haben selbst die Schöpfung, von deren Bewahrung sie täglich lügen, erbärmlich verraten und im Stich gelassen! Es ist dies keine Schande der Kirchen, nein, es ist das größte Verbrechen in ihrer blutigen Geschichte!

Mögen die Seelen dieser Lebensverächter in dem von ihnen verkündeten Fegefeuer in Ewigkeit im Blut der ermordeten Tiere gekocht werden.

  • Ich klage Gesetzgeber, Politiker, Parteien samt zugehöriger Verwaltungen und Behörden an, die absurden moralischen Wertvorstellungen des Monotheismus aus Gewohnheit und zur eigenen Machterhaltung in Gesetzen und Verordnungen umzusetzen und sich bevorzugt in sophistische Diskussionen über Ethik ergehen, und doppelzüngig die Entrechtung der Tierwelt verteidigen, was durch kein sittliches Argument verteidigt werden kann.

Ein Verbrechen an der unschuldigen Kreatur ist das Streben, die gesamte Natur der Menschenwelt unterzuordnen, die Tierwelt hierbei als schmückendes Beiwerk zu sehen und ihren Wert nach dem wirtschaftlichen Nutzen zu betrachten.

  • Ich klage diese Verantwortlichen an, die Ehrfurcht vor jeglichem Leben in den wirtschaftlichen Dreck getreten zu haben und Lebenswürde nur der Menschheit zuzubilligen, Rechte auf Dasein und Entfaltung, auf Frieden und Leben in eigenen sozialen Strukturen der tierischen Kreatur hingegen zu versagen oder zu beschneiden. Ohne Unrechtsbewusstsein wird in Form geistiger Umweltverschmutzung die Lüge vom tierfreundlichen Staat aufrechterhalten und von der Justiz gerechtfertigt; aber was hat die Justiz nicht alles gerechtfertigt im Lauf der Geschichte.

Gleichzeitig aber steigen die Tierversuchszahlen, Massentierstallungen werden aus dem Boden gestampft, die tierfreundliche Regierung kippte das “Hennen-Urteil” des Bundesverfassungsgerichtes, übelste Hühner-KZ-Haltung wird als »Volierenhaltung« umdefiniert und um die Qualen der betäubungslos abgemetzelten Schächttiere etwas zu mindern, wurde von christlichen Politikern mit vorgeschobenen Ausflüchten schlicht die Leidensminderung boykottiert. Mögen doch alle diese kaltblütigen, unbarmherzigen, am Gesamtwohl aller Lebewesen desinteressierten Menschen ein vergleichbares Los erleiden, das sie der Tierwelt erbarmungslos auferlegen!

“Staat nenne ich´s, wo alle Gifttrinker sind, Gute und Schlimme: Staat, wo alle sich selber verlieren, Gute und Schlimme: Staat, wo der langsame Selbstmord aller – “das Leben” heißt. […] Seht sie klettern, diese geschwinden Affen! Sie klettern übereinander hinweg und zerren sich also in den Schlamm und die Tiefe. Hin zum Throne wollen sie alle: ihr Wahnsinn ist es – als ob das Glück auf dem Throne säße! Oft sitzt der Schlamm auf dem Thron – und oft auch der Thron auf dem Schlamme.” (Friedrich Nietzsche: Die Reden Zarathustras)

  • Ich klage alle Menschen und Wirtschaftsunternehmen an, die ihren Lebensunterhalt mit Tierausbeutung, Tierqual und Tiermord verdienen. Ich klage insbesondere die Landwirte der Massentierhaltung, die Pelztierzüchter, die Hühnerbarone, die Tiertransportfahrer, die Schlächter in den Fleischfabriken und die Schlächter in den Versuchslaboren an; aber ich klage auch Bauern an, die rücksichtslos Kleinlebewesen und Mikroorganismen durch den massiven Einsatz von Pestiziden vernichten und alle Konsumenten, die diese Verbrechen mit ihrer täglichen Kaufentscheidung kritiklos fördern.

  • Ich klage sie an, aus persönlichem Profit über Leben und Wohlergehen von beseelten Wesen größtes Leid zu bringen, sie des einmaligen Lebens zu berauben, der Freiheit und aller sozialen Strukturen zu berauben, sie zur Ware zu degradieren und jegliche Achtung und Ehrfurcht vor nichtmenschlichem Leben verloren zu haben. Ich klage sie an, in Unbarmherzigkeit und Erbarmungslosigkeit zu verharren, sich hinter der Maske des Nichtwissens zu verstecken und aus Trägheit und Desinteresse zugunsten des Lebens von Tieren auf Gaumenkitzel und wirtschaftlichen Erfolg nicht zu verzichten. Ihre anthropozentrische Denkweise begründet die Blutspur der unschuldigen, unbeweinten Kreatur, ihr Verhalten ist jenseits jeglicher Moral und Ethik, ihr Verhalten hinterlässt künftigen Generationen ein ökologisches Chaos!

  • Ich klage alle Vernichter von Leben an, die ohne die moralische Rechtfertigung einer Überlebensnotwendigkeit wildlebende Tiere aus Freizeitvergnügen, Spaß, gesellschaftlicher Reputation, kurz gesagt, aus niederen Tötungsinstinkten heraus ermorden.

Menschen, die unter vorgeschobenen ökologischen Interessen mit einer repressiven und hochtechnisierten Art der Jagd die meisten anerkannten Regeln des Tierschutzes, der Fairness, des ethischen Anstandes und zuletzt auch der Tierinteressen überhaupt unbeachtet lassen.

Menschen, die offenbar aus einer Fülle von egoistischen, materiellen und anthropozentrischen Bedürfnisfacetten heraus handeln, Menschen, die sich nicht einmal scheuen, zur Befriedigung ihrer Tötungsgelüste im Ausland artengeschützte Wildtiere zu ermorden. Zur Rechtfertigung ihres Mordvergnügens bezeichnen sie als “Schädling” Lebewesen, die aufgrund ihrer natürlichen Lebensformen den wirtschaftlichen Erfolg einiger Gruppen von Profiteuren beeinträchtigen könnten und orientieren den Überlebenswert wilder Tiere überhaupt nur an Form, Qualität, Richtung und Intensität menschlicher Interessen.

Skurrilste Begründungen zwecks “Naturschutz” und aus fundamentalistischem Brauchtum dienen dem “Heger und Pfleger”, dem Heckenschützen also, als Basis seines mörderischen Tuns.

  • Ich klage diese Menschen an, jegliche Achtung, Demut und Ehrfurcht vor dem nichtmenschlichen Leben auf dem Altar ihrer Tötungsinstinkte und niederen Machtgelüste zu opfern.

  • Ich klage sie der ethischen und moralischen Aufgabe und Vernichtung aller Werte an, welche die Menschheitsgeschichte als große Ideale hervorgebracht hat. Der Fluch der unschuldigen Mordopfer liegt auf diesen geistigen Eckenstehern der Ethik!

Die ihr das lest, schaut auf die im Westen versinkende Sonne. Ihr roter Widerschein stammt vom vergossenen Blut der Lebewesen, die ihr an diesem Tag ermordet habt, der blutige Widerschein des größten Verbrechens in der gesamten Geschichte der Menschheit!

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Anklage und Abrechnung

Veröffentlicht 9. Februar 2021 von hubert wenzl in Kirchenkritik, Religionskritik

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Evangelikale Christen – konservativ bis radikal   Leave a comment

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Während die traditionellen Kirchen in Deutschland seit Jahren Anhänger verlieren, steigen die Mitgliederzahlen bei Freikirchen, evangelikalen Gemeinden und charismatischen Bewegungen. Darunter sind auch konservativ-fundamentale Gruppen.

Protestantisch? Evangelisch? Evangelikal?

Die Zahl und Bandbreite evangelikaler Strömungen in Deutschland ist schwer überschaubar. Auch die dazugehörigen Begrifflichkeiten sind zuweilen nicht ganz einfach auseinanderzuhalten.

Wenn von „evangelikal“ gesprochen wird, dann ist meist die gesamte Bandbreite konservativer, bibeltreuer Bewegungen gemeint. „Evangelikal“ ist nicht das gleiche wie „evangelisch“. Das ist die Selbstbezeichnung der deutschen protestantischen Kirchen.

Beide Adjektive leiten sich vom Evangelium ab, der Grundbotschaft des Neuen Testaments. Sie haben ihren Ursprung in der Reformation des 16. Jahrhunderts.

Allerdings sind Evangelikale in Deutschland nur eine Strömung im ansonsten „recht liberalen deutschen Protestantismus/Lutheranismus“, schreibt der Religionssoziologe Gerald Willms in seinem Buch „Die wunderbare Welt der Sekten“. Doch mit mehr als einer Million Anhängern besitzen sie eine durchaus relevante Größe.

Mit dem konservativen Label „evangelikal“ ziert sich wiederum eine Vielzahl von Kirchen, Organisationen und Strömungen. Teile der evangelischen Landeskirchen gehören genauso dazu wie freikirchliche Bewegungen oder Pfingstkirchen.

Der Evangelikalismus geht auf anti-moderne Strömungen Ende des 19. Jahrhunderts zurück. In einer Zeit des krassen gesellschaftlichen Wandels versprachen deren Vertreter den Gläubigen durch eine dogmatische Auslegung der Bibel Orientierung.

Besonders erfolgreich war der Evangelikalismus in den USA. In seiner Tradition steht die fundamentale christliche Rechte genauso wie die derzeit erfolgreichste christliche Kirchenfamilie, die Pfingstbewegung. Allein im katholischsten aller Länder, Brasilien, haben die Pfingstkirchen mehr als 40 Millionen Anhänger. Und die US-amerikanische Vereinigung „Assemblies of God“ vertritt nach Angaben ihrer Webseite über 64 Millionen Gläubige weltweit.

Pfingstler und Charismatiker

Wie der Name Pfingstbewegung vermuten lässt, spielt er auf das Pfingstfest an, bei dem der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabgekommen sein soll und sie mit Charismen, wundersamen Gaben, erfüllte. Dazu gehört das Austreiben von Dämonen, Heilung durch Handauflegen oder Reden in Zungen. Das ist ein unverständlicher Mix aus Lauten und Wortfetzen, die die Anwesenheit des Heiligen Geistes zeigen sollen und damit die persönliche Verbindung des Gläubigen mit Jesus.

In den Bewegungen träten endzeitliche Züge des Urchristentums wieder hervor, so Religionssoziologe Gerald Willms. „Fast alle Pfingstler glauben an die unmittelbar bevorstehende Apokalypse und die Allgegenwart des Satans in der Welt.“

In den 1960er Jahren entstand in den USA aus der Pfingstbewegung heraus die verwandte „charismatische Bewegung“. Bei ihr spielt das Zungenreden eine weniger große Rolle. Und sie rekrutierte ihre Anhänger nicht nur aus evangelikalen Protestanten, sondern allen christlichen Glaubensrichtungen. Christoph Grotepass vom Verein Sekten-Info NRW beobachtet in letzter Zeit „eine Welle charismatischer Bewegungen, die aus den USA zu uns herüberschwappen“.

Gemeinsam mit Pfingstlern sei den Charismatikern, dass ihre Gottesdienste einen „Happening-Charakter“ hätten, so Grotepass. „Und sie setzen den Geist Gottes mit dem fröhlichen Erleben im Gottesdienst gleich.“

In der Dokumentation „Mission unter falscher Flagge – Radikale Christen in Deutschland“ werden zu diesen Bewegungen auch Gemeinden und Gruppierungen gezählt wie die Tübinger Offensive Stadtmission (TOS) Gemeinde Tübingen, das Gospel-Forum Stuttgart oder die Freie Christliche Jugendgemeinschaft im westfälischen Lüdenscheid.

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Vom heiligen Geist beseelt: Jugendliche im US-Bundesstaat Colorado

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Evangelikale Richtungen

Manche Fachleute sehen die charismatische Bewegung als eigene Kirchenfamilie, andere als eine Strömung des Evangelikalismus.

Neben den evangelikalen Charismatikern kann man in Deutschland zwei weitere Richtungen unterscheiden: erstens die Bekenntnis-Evangelikalen. „Von den Glaubensinhalten ist das der charismatischen Bewegung sehr ähnlich, ohne aber die Fokussierung auf den Heiligen Geist“, sagt Christoph Grotepass von Sekten-Info NRW.

Zweitens gibt es noch die Evangelikalen in pietistischer Tradition, die sich auf Werte der Reformation besinnen wollen. Dazu gehört etwa die Gruppe der Mennoniten mit 40.000 Anhängern, viele davon russlanddeutsche Aussiedler. Die Strömungen vermischten sich aber zunehmend, so Christoph Grotepass.

Gesellschaftliches Engagement

Die Anhänger machen in Deutschland etwa ein bis drei Prozent der Bevölkerung aus. Trotz dieser geringen Zahl sollte man „den gesellschaftlichen Einfluss der Evangelikalen nicht unterschätzen, da sie den durchschnittlichen Lutheranern in punkto gesellschaftliches Engagement um ein Vielfaches überlegen sind“, schreibt Religionssoziologe Gerald Willms.

Sie besuchten regelmäßig die Gottesdienste, engagierten sich sozial mit zahlreichen Hilfs- und Missionswerken, böten Jugendlichen und Kindern Events und Missionsreisen, Rockkonzerte und Sommercamps, engagierten sich in den Parteien, in der Wirtschaft und in Vereinen.

Mit Blick auf die Sektenklischees könnte man das „‚Unterwanderung der Gesellschaft'“ nennen, so Willms. Es sei schwer, zwischen gemäßigten und strengen Evangelikalen zu unterscheiden. Allerdings sieht er letztere klar in der Minderheit.

Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen wehrt sich besonders dagegen, dass „Evangelikale pauschal mit christlichen Fundamentalisten gleichgesetzt“ würden. Gemeinden, die sich gegen Homosexualität und Feminismus richteten und exorzistische Praktiken ausübten, träten nur vereinzelt auf, heißt es auf der Webseite.

Der wahre Glaube – ein Flickenteppich

Die vereinzelten Fälle häufen sich allerdings bei der Beratungs- und Informationsstelle Sekten-Info NRW. Uta Bange sieht fundamentale, christliche Event-Gruppen als Teil des spirituellen Marktes, „wo es darum geht, zu erleben und reich und glücklich zu werden“. Damit habe man Erfolg bei vielen Jugendlichen und jungen Familien, die von den Landeskirchen nicht mehr erreicht würden. Es gebe einen engeren Zusammenhalt, strengere Regeln und eine klare Anbindung als Familienersatz.

„Kleine Gemeinschaften schießen wie Pilze aus dem Boden“, so Christoph Grotepass. Gläubige schlössen sich charismatischen Führern an, wechselten dann wieder. „Das ist ein Flickenteppich.“

Viele Bewegungen verschwinden auch wieder. Sie zerbrechen oft an der Frage, wer denn nun Recht hat mit seiner Überzeugung: der Überzeugung vom wirklich wahren Glauben.

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Evangelikale Christen – konservativ bis radikal

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Gruß Hubert

 

Veröffentlicht 8. Februar 2021 von hubert wenzl in Religionskritik

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