Archiv für die Kategorie ‘Religionskritik

Serono: Die Bertarellis   Leave a comment

.

In der Pharmafirma SERONO, war auch der ehmalige Papst Pius XII., Eugenio Pacelli, maßgeblich beteiligt.

Von handelszeitung.ch

Ernesto Bertarellis Biotech-Unternehmen Serono gilt als Blackbox. Kein Wunder, denn die Geschichte der früheren Vatikantochter steckt voller Mysterien. Wie der Bertarelli-Clan zu seinen Milliarden kam.

Wenn es eine Disziplin gibt, in der Ernesto Bertarelli bisher nur selten brilliert hat, dann ist es das Verlieren. Als der Genfer Multimilliardär vor fünf Jahren beschloss, am America’s Cup teilzunehmen, verschwendete er keine Gedanken an die Möglichkeit einer Niederlage. Bertarelli flog nicht nach Neuseeland, um sich an der prestigeträchtigsten Segelregatta der Welt unter «ferner liefen» zu klassieren. Er fuhr hin mit dem erklärten Ziel, den «Kiwis» die begehrte Segeltrophäe zu entreissen und in die Schweiz zu entführen. Was er im März 2003 dann bekanntlich auch tat.

Seit diesem Husarenstück gilt der Serono-Chef als Fachmann im Realisieren von Utopien. Keiner verströmt hierzulande so viel Glamour wie der Biotech-Unternehmer vom Lac Léman: cool, sexy, mutig und märchenhaft reich. Die Attribute sind bekannt. «Man muss seine Träume leben», lautet der Wahlspruch des Nonkonformisten, der Serono seit 1996 als CEO vorsteht: «Es ist die Auffassung, dass es weder Beschränkungen noch Grenzen gibt, wenn man alles versucht, um ein Ziel zu erreichen. Es ist dieselbe Lektion im Geschäftsleben, im Sport, für jeden, der versucht, ein Projekt zu realisieren.» Was Wunder, traut man dem Mann mit dem Eroberer-Image inzwischen fast alles zu – selbst dass er den Spass an seinem grössten Spielzeug verlieren und die Traditionsfirma Serono meistbietend verhökern könnte. «Bei Serono ist alles möglich», erklärt ein Genfer Mitarbeiter, «das macht die Magie dieser Firma aus.»

Schon Fabio Bertarelli, dem es in den siebziger Jahren unter glücklichen Umständen gelungen war, das Römer Istituto Farmacologico Serono dem Vatikan abzuhandeln und in Familienbesitz überzuführen, wusste um die Kraft einer bejahenden Lebenseinstellung: «Positivismus», definierte der Vater, «bedeutet, Leib und Muskeln, Gehirn und Knochen zu achten, der Maschine Körper an Schlaf, frischer Luft und Erlebnissen zu gewähren, was sie braucht – einschliesslich des einen, welches die katholische Kirche untersagt.»

Ernesto Bertarelli, der sich darauf freut, 2006 selbst zum dritten Mal Vater zu werden, hat seinem eigenen Erzeuger viel zu verdanken. Und das weiss er auch. Obschon ihm der alte Herr praktisch keine andere Wahl liess, als in seine Fusstapfen zu treten und vor zehn Jahren die Firmenleitung zu übernehmen, himmelt ihn der Sohn im Rückblick richtiggehend an: «Er hatte ein Charisma, das Armeen bewegt», sagte er einmal über den 1998 an Lungenkrebs gestorbenen Vater. «Er war – wie Alexander der Grosse – der Stärkste, Mutigste und Fleissigste. Immer der Erste auf dem Schlachtfeld.» Bisweilen pflegt Bertarelli den glorifizierten Ahnherren auch mit Napoleon zu vergleichen, um bei anderer Gelegenheit wiederum bündig festzustellen: «Wir sind uns sehr ähnlich.»

Energiegeladen, drahtig und immer in Bewegung, verkörpert der jugendliche Patron die Antithese eines ausgelaugten, in seiner Routine erstarrten Industriekapitäns. Gerne wiegt Bertarelli seinen durchtrainierten Body zu treibenden Rhythmen wie Funk, House oder Beat, drückt im Kraftraum lustvoll Hanteln, fährt Ski, spielt Squash, golft oder segelt. Ansonsten schirmt der polysportive Beau sein Wirken aber mit Bedacht vor den Augen des interessierten Publikums ab. Als privates Engagement definiert er im Grunde auch seinen Mehrheitsbesitz an Serono – dies, obschon deren Titel seit 1987 an der Schweizer Börse gelistet sind. Wenn es um Fragen geht, die über offizielle Statements und Verlautbarungen hinausgehen, geniesst die Genfer Biotech-Firma den Ruf, verschlossen wie eine Auster zu sein. Nicht ganz einfach gestaltet sich mithin die Suche nach verlässlichen Hintergrundinformationen.

Da können schon einmal ein paar Monate ins Land gehen, bevor es gelingt, mit Djan Yagtug, dem ranghöchsten Kommunikationsverantwortlichen bei Serono und persönlichen Mediencoach Ernesto Bertarellis, ins Gespräch zu kommen. Allerdings bittet auch der unter Verweis auf «strategic review» und «quiet period» um Verständnis. Nur so viel lässt sich Yagtug entlocken: Über das Informationsleck bei Goldman Sachs, das die Verkaufsabsichten der Familie publik werden liess, sei Herr Bertarelli «very upset», will heissen sehr verärgert, gewesen. «Aber bitte», setzt der Firmenkommunikator sogleich hinzu, «zitieren Sie mich nicht.» Während sich die Spekulationen bezüglich der Zukunft des Biotech-Konzerns überschlagen, verbarrikadiere sich Serono hinter einer «quasireligiösen Stille», stellte das Westschweizer Wochenmagazin «L’Hebdo» kürzlich fest.

Ein Verhalten, das durchaus ins Bild passt, wenn man um die Pressescheu von Fabio Bertarelli weiss. Über Familieninterna äusserte sich «der Alte» zeit seines Lebens nur in homöopathischen Dosen. Mit dem einigermassen kuriosen Effekt, dass in den hiesigen Gazetten von jeher nur von Ernesto und seiner jüngeren Schwester Donatella die Rede ist, wiewohl der Vater – stützt man sich auf italienische Quellen – zwei weitere Nachkommen gezeugt haben soll. Zum Verbleib von Maria und Fabio junior, wie die Halbgeschwister angeblich heissen, fand sich in den Archiven bis Redaktionsschluss aber keine weiterführende Spur.

Die Anfänge des Familienbetriebs gehen auf den Arzt und Universitätsprofessor Cesare Serono zurück. Ende des 19. Jahrhunderts hatte dieser in Turin das Istituto Farmacologico Serono (IFS) gegründet und den Sitz 1906 nach Rom verlegt. Vertrieben wurden vorwiegend biologische Heil- und Kräftigungsmittel, die sich mit relativ bescheidenen Mitteln aus natürlichen Substanzen gewinnen liessen. Wichtigster Umsatzträger war anfänglich etwa ein Extrakt aus Hühnereiweiss, dem man die verschiedensten medizinischen Wirkungen zuschrieb. In dieser Phase war Ernesto Bertarellis Grossvater in die Firma eingetreten und hatte sich in der Folge vom Finanzcontroller bis zum Generaldirektor hochgearbeitet. Unter seiner Ägide startete Serono in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts ihr erstes Grossprojekt, die Gewinnung von Fruchtbarkeitshormonen auf der Basis menschlichen Gonadotropins.

Isolieren liessen sich diese Hormone, welche die weibliche Eibildung anregen, am bequemsten aus einem reichlich verfügbaren Abfallstoff: menschlichem Urin. Besonders ergiebig waren in diesem Kontext die Ausscheidungen von Frauen nach der Menopause, weil gealterte Eierstöcke die Hormonbildung einstellen und der menschliche Körper auf diese Veränderung mit einem Überangebot an eibildenden Hormonen antwortet. Um den Rohstoff dafür in ausreichender Quantität zu beschaffen, zog Grossvater Pietro Bertarelli nach dem Zweiten Weltkrieg in Italien ein regelrechtes Harn-Sammelnetzwerk auf. Dabei bediente er sich der gütigen Beihilfe des Vatikans, zu dem das Istituto Farmacologico Serono beste Beziehungen unterhielt (siehe Nebenartikel «Firmengeschichte: Schweinezellen für den Papst»). Wo es darum ging, hektoliterweise den Urin älterer Frauen einzusammeln, entpuppten sich die italienischen Nonnenkonvente als erste Wahl. Zweimal täglich, morgens und abends, klopften Serono-Abgesandte an die Klosterpforten, überbrachten den Schwestern kleine Geschenke und holten im Austausch dafür deren kostenlose Naturalienspende ab.

Bevor moderne biotechnologische Produktionsmethoden in der Branche Einzug hielten, wurde aus dem begehrten «Nonnenwasser» das Fruchtbarkeitsmittel Pergonal isoliert. Die Substanz entwickelte sich für Serono zum ersten Verkaufsrenner. Insbesondere die Entdeckung der In-vitro-Fertilisation Ende der siebziger Jahre liess den Markt für Pergonal förmlich boomen. Auf Grund der Nachschubprobleme, die sich daraus ergaben, sah sich das Institut genötigt, seine Sammelanstrengungen zu internationalisieren. Auf dem Höhepunkt des Produktezyklus wurden zur PergonalHerstellung jährlich rund 70 Millionen Liter Frauenurin benötigt. Zur Bewältigung des biblischen Volumens trug ein Heer von weltweit über 100 000 Freiwilligen – mehrheitlich Frauen nach der Menopause – zur industriellen Urinkollekte bei. In insgesamt 26 Sammelzentren in Italien, Spanien, Brasilien und Argentinien lief der spezielle Saft zusammen und wurde von dort containerweise nach Rom gesandt.

In den Serono-Labors am Tiber wurde nicht nur im Hektoliterbereich mit menschlichen Ausscheidungen gearbeitet, sondern auch ausgiebig mit Zellkulturen sowie menschlichen Organen experimentiert. Um an aktive Wirksubstanzen zu gelangen, waren bis in die achtziger Jahre hinein etwa Gehirnanhangsdrüsen (Hypophysen) und Plazenten gefragt – und dies notabene in erheblichen Mengen.

.

Siehe auch:

https://hubwen.wordpress.com/2023/11/02/firmengeschichte-schweinezellen-fuer-den-papst/

Serono: Die Bertarellis

Dr. Gunter Bleibohm: Der langsame Untergang der Freiheit (3)   Leave a comment

.

Rebloggt von Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

.

.

Ausgewählte Gesichtspunkte aus religiöser Sicht

Eine tragende Säule im Staatsgefüge sind Religionsgemeinschaften und eine wachsende Zahl esoterischer Splittergruppen. Jede Gruppe verkündet mit tiefster Inbrunst im Besitz der absoluten Wahrheitserkenntnis allen Seins zu sein, so dass auf der irrationalen Glaubensebene der Menschenmassen ein unüberschaubares Konglomerat von Gedankenmanipulateuren und Gehirnwäschern zu finden ist.

Ein absinkendes allgemeines Bildungsniveau der weltweiten Menschenmassen – nicht zu verwechseln mit dem exponentiell ansteigenden Einzelwissen durch Technik und Wissenschaft – führt dazu, dass geistige Sinngebung über die gewöhnlichen Existenzbedürfnisse hinaus zunehmend bei Jenseitsversprechen jedweder Art gesucht werden. Johann Most, ehemaliger Reichstagsabgeordneter in Berlin, betonte in seiner „Gottespest“ die resultierende Verbindung von Kirche und Staat:

„Je mehr der Mensch an Religion hängt, desto mehr glaubt er. Je mehr er glaubt, desto weniger weiß er. Je weniger er weiß, desto dümmer ist er. Je dümmer er ist, desto leichter kann er regiert werden! – Dieser Gedankengang war den Tyrannen aller Länder und Zeiten geläufig, daher standen sie auch stets mit den Pfaffen im Bunde.“

Überwiegend analphabetische Menschenmassen, per definitionem dem Wissen und der Rationalität weniger zugeneigt als irrealen Glaubenssätzen, die nicht hinterfragt werden müssen oder gar hinterfragt werden dürfen, kann der Staat somit indirekt über die klerikale Zwischenebene steuern. Beide Systeme arbeiten in der Führung synergistisch zusammen. Der Gottesstaat ist dabei das Idealbild dieses Synergismus.

Subtiler verläuft das gemeinsame Agieren von Staat und Kirchen hingegen in aufgeklärten Gesellschaften, wobei die Steuerungsmechanismen sich im Laufe der Jahrhunderte und parallel zu Aufklärung verfeinert haben, nichtsdestotrotz mit Jenseitsangst und Jenseitshoffnung den Gläubigen in die gewünschte Richtung zielorientiert führen. Aber: „Ob es den Metaphysikern und religiösen Idealisten, Philosophen, Politikern und Dichtern gefällt oder nicht: Die Gottesidee enthält die Abdankung der menschlichen Vernunft und Gerechtigkeit an sich, sie ist die entschiedenste Verneinung der menschlichen Freiheit und führt notwendigerweise zur Versklavung der Menschen in Theorie und Praxis.“

Diese Worte von Michael Bakunin werden täglich in ihrer Richtigkeit durch die Schrecken zahlloser Religionskriege bestätigt. Religion ist das Exempel für die Umsetzung von Sollen durch „freiwilliges“ Wollen mit den Mitteln einer diffusen Unsicherheit und Angsterzeugung im Individuum. Karl Marx fügt in seiner „Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ deshalb hinzu: „Die Religion ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst bewegt.“ und beginnt seinen Text mit den Worten: „Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik.“ Sic est!

(Fortsetzung folgt ….)

.

Dr. Gunter Bleibohm: Der langsame Untergang der Freiheit (3)

„Der Staat macht sich zum devoten Deppen“   Leave a comment

.

Von wiwo.de

„Der Staat macht sich zum devoten Deppen“

Warum die Kirche so vermögend ist

Glauben Sie, dass das so bleiben wird? Die Kirchen verlieren seit Jahren Mitglieder – und damit auch an gesellschaftlicher Bedeutung.
Solange der Staat die Kirchensteuer eintreibt und dafür Provision kassiert, sehe ich nicht, dass sich daran etwas ändert. In den meisten Ländern müssen die Kirchen ihre Mitgliedsbeiträge selber reinholen, in Deutschland übernehmen das die Finanzämter der Bundesländer. Deshalb ist die Kirche so vermögend. Die Einnahmen steigen sogar trotz Mitgliederschwund seit Jahren an. Die Kirchensteuer ist gekoppelt an das Einkommen. Wenn das steigt, steigen auch die Kirchensteuereinnahmen. Im Jahr nimmt die Kirche derzeit über die Steuer rund 11 Milliarden Euro ein. Und das ist ja nur ein Teil der Einnahmen.

Was kommt noch dazu?

Einnahmen aus den sozialwirtschaftlichen Aktivitäten wie Diakonie und Caritas, steuerliche Zuwendungen und sonstige wirtschaftliche Betriebe wie Forst- und Immobiliengeschäft. Die Kirche gilt als Konzern der Nächstenliebe, ihre wirtschaftlichen Interessen hingegen werden in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Dabei ist das sehr relevant. Die Kirche ist der größte Landbesitzer in Deutschland und an zahlreichen Bauvorhaben beteiligt. Was glauben Sie wohl, was die Kirchenvertreter im Bundestag machen, wenn die Regierung neue Gesetze plant, die den Landbesitz diskriminieren!

Der Reichtum der deutschen Bistümer

.

.

Wir groß ist der ökonomische Einfluss der Kirche?

Rund 129 Milliarden Euro fließen jedes Jahr durch die Hände der Kirchen. Zum Vergleich: Der Inlandsumsatz der deutschen Automobilindustrie beträgt 127 Milliarden Euro. Die Kirche ist eine wirtschaftliche Macht in Deutschland. In jedem Politikfeld, in dem die Kirche eine Rolle spielt, funktioniert der Staat eins zu eins wie die Kirche es will. Das liegt auch daran, dass die Kirche wie kein anderer Lobbyverband derart mit Wahlempfehlungen drohen kann. Dieses Drohpotenzial macht den Staat zum devoten Deppen.

Neben dem üblichen Lobbyismus beschreiben Sie in Ihrem Buch auch den „Lobbyismus von innen“. Was meinen Sie damit?
Es gibt zum Beispiel Fachbruderschaften in den Ministerien und der öffentlichen Verwaltung. Das sind fachkirchliche Beraterkreise, die sich regelmäßig treffen, um Themen zu besprechen.

Nun hat jeder Mensch eine persönliche Einstellung, mal entspringt sie religiösen Überzeugungen, mal atheistischen Wertvorstellungen. Warum ist es so schlimm, wenn sich jemand mit Gleichgesinnten zusammen tut, um seine Wertvorstellungen durchzusetzen?
Die Top-Positionen in den Ministerien sind in der Regel von Leuten besetzt, die einen christlichen Organisationshintergrund haben. Ein Referent im Bundesfinanzministerium hat mir mal erzählt, dass es völlig zwecklos sei, eine Idee zu äußern, die den finanziellen Spielraum der Kirche in Frage stellt. Selbst innerhalb eines Ministeriums funktioniert der kirchliche Lobbyismus. Im Finanzministerium soll zum Beispiel ein Entwurf zur Bodensteuerreform seit Jahren auf Eis liegen. Demnach müssten auch die Kirchen Grundsteuer bezahlen. Auch bei den Kapitalerträgen haben sich die Kirchen durchgesetzt.

Inwieweit?

Bei Vermögensgewinnen behält der Staat automatisch 25 Prozent Abgeltungssteuer ein. Christliche Anleger können ihre Kirchensteuer darauf anrechnen. Die Einnahmen für die Kirchen betragen pro Jahr rund 750 Millionen Euro. Gleichzeitig zahlen die Kirchen selber aber keine Kapitalertragsteuern auf Vermögensgewinne, da sie als gemeinnützige, wohltätige beziehungsweise kirchliche Organisationen nach Einkommensteuergesetz davon befreit sind. Der Staat verzichtet also auf Geld. Bei einem geschätzten Kapitalvermögen der Kirchen im dreistelligen Milliardenbereich und einer ein-prozentigen Verzinsung wären das mindestens 250 Millionen Euro pro Jahr – ein üppiges Geschenk des Staates an die Kirchen.

Wer lobbyiert aus Ihrer Sicht erfolgreicher: Katholiken oder Protestanten?

Checkliste: Diese Belege helfen Steuern sparen

(siehe in wiwo.de)

In der evangelischen Kirche gibt es eine ausgeprägte Streitkultur. Die Protestanten bezeichnen ihren Glauben deshalb gerne als Religion der Freiheit. Das verträgt sich nicht so gut mit strategischem Lobbyismus. Die katholische Kirche tritt geschlossener auf und spricht mit einer Stimme. Die Katholiken lobbyieren deshalb erfolgreicher.

Was sollte sich ändern?

Wir brauchen endlich eine konsequente Trennung von Staat und Kirche. Das gilt für Steuerfragen genauso wie für den Gesetzgebungsprozess. Die Kirchen sollten nach den gleichen Lobby-Kriterien handeln müssen wie ein normaler Verband auch. Für mich sind die Interessen der Kirchen genauso viel oder wenig wert wie die Interessen des Bundesverbands der deutschen Industrie. Die Kirche ist nichts anderes als ein Wirtschaftsverband mit religiösem Etikett.

Von Christian Schlesiger

Ressortleiter Unternehmen

.

„Der Staat macht sich zum devoten Deppen“

 

Die dunkle Seite von Mutter Teresa   Leave a comment

.

Die Medien haben das Leben und Wirken von Mutter Teresa immer zu rosig und zu unkritisch dargestellt.

Von Welt.de

„Unsere Analyse der Fakten deckt sich in keiner Weise mit dem Heiligenbild, das die Welt von Mutter Teresa hat“, sagt der Leiter der Studie, Serge Larivée, ein Psychologieprofessor an der anerkannten Universität von Montreal. Auch die Gründe, die zu ihrer Seligsprechung durch den Papst geführt haben, seien „konstruiert und das Resultat einer orchestrierten und gut organisierten PR-Kampagne“.

Zusammen mit seinen Kolleginnen Geneviève Chénard und Carole Sénéchal hatte der Psychologe Hunderte Berichte über das Leben und Werk von Mutter Teresa untersucht. Die Ergebnisse der Studie sollen noch in diesem Monat in dem französischsprachigen Wissenschaftsmagazin „Sciences Religieuses“ erscheinen und dürften weltweit für Aufsehen sorgen.

Der Vatikan hatte Mutter Teresa, die 1910 im heutigen Skopje als Agnes Gonxha geboren wurde, bereits 2003 seliggesprochen. Papst Johannes Paul II. leitete dabei das Verfahren schon zwei Jahre nach ihrem Tod ein und überging damit die Regel, dass Menschen für ihre Taten und Wunder erst fünf Jahre nach ihrem Tod ausgezeichnet werden können.

„Der Papst hat bei seiner Seligsprechung von Mutter Teresa ihre fragwürdige und teils unmenschliche Seite einfach übergangen“, schreibt Professor Larivée. So habe sie bei ihrer ganzen Arbeit dem Leiden der Armen und Kranken auch etwas Gutes abgewinnen können.

„Katastrophale und unhygienische Zustände“

„Zu sehen, wie sie ihr Schicksal ertragen, hat auch etwas ganz Wundervolles“, zitieren die Forscher sie aus einem der mehr als 500 Berichte. „Sie leiden damit so wie Jesus Christus am Kreuz und kommen ihm damit näher.“ Mutter Teresa dagegen, so sagt Wissenschaftler Larivée, habe sich am Ende ihrer Lebens in den USA behandeln lassen und ihr eigenes Leiden sogar mit palliativen Methoden gelindert.

Besonders kritisch sehen die Forscher auch das Management der weltweiten Missionen von Mutter Teresa. Insgesamt 517 Armen- und Krankenhäuser in mehr als hundert Ländern hatte sie nach ihrem Tod am 5. September 1997 im indischen Kalkutta hinterlassen. „Das waren Häuser für die Sterbenden“, sagen die Wissenschaftler. Und die lebten ihre letzten Tage unter schlimmsten und geradezu unmenschlichen Zuständen. „Nach Berichten von Ärzten“, heißt es in der Studie, „sollen die Armen und Kranken dort unter katastrophalen und unhygienischen Zuständen dahinvegetiert haben.“
Wie es in der Studie weiter heißt, wurden den Schwerkranken und Todgeweihten in den Häusern von Mutter Teresa sogar Schmerzmittel und andere wichtige Medikamente verweigert. Und das, obwohl es in den meisten Unterkünften keine Engpässe gegeben habe.

In Armenhäusern sind die Spenden nicht angekommen

Auch am Geld könne es dabei nicht gelegen haben. Weltweit hatte Mutter Teresa, die 1979 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, Millionen Dollar von großzügigen Spendern für ihre Arbeit eingesammelt und auf geheimen Bankkonten aufbewahrt. Dabei soll sie auch dubiose politische Kontakte genutzt haben. So hatte sie zum Beispiel keine Scheu, auch Geld von Haitis Diktator François Duvalier (Papa Doc) anzunehmen. Als sie dafür kritisiert wurde, sprang ihr zur Verteidigung der Vatikan bei. Der Heilige Stuhl lancierte weltweit eine PR-Kampagne, um ihren Namen wieder reinzuwaschen.

.

Die dunkle Seite von Mutter Teresa

.

Aus Sueddeutsche.de

Studie kratzt an Mythos Mutter Teresa:“Alles, nur keine Heilige“

Beten statt helfen: In einer Studie üben Forscher beißende Kritik an der Friedensnobelpreisträgerin und Ordensfrau Mutter Teresa. Die Spendenkonten ihres Ordens seien intransparent verwaltet worden. Im Leiden anderer soll sie auch Schönes gesehen haben.

Die Friedensnobelpreisträgerin wird auch heute noch für ihr Wirken verehrt, obwohl sie schon zu Lebzeiten Kritik auf sich gezogen hatte – etwa wegen ihrer kompromisslosen Haltung zum Thema Abtreibung. Diese sei ein „direkt von der Mutter begangener Mord“, befand die Christin einst.

Dieses Zitat ist nur eines von vielen Ausgangspunkten für die beißende Kritik in einer neuen Studie, die sich mit dem Leben Mutter Teresas beschäftigt: Drei kanadische Wissenschaftler haben es sich zum Ziel gesetzt, dem Mythos die Realität entgegenzusetzen. Mutter Teresa sei alles gewesen, „nur keine Heilige“, befinden die Akademiker in der Zusammenfassung ihrer Studie, die demnächst in dem zweisprachigen Fachblatt „Studies in Religion/Sciences religieuses“ erscheinen wird. Die drei Wissenschaftler der Universitäten von Montréal und Ottawa werfen dem Vatikan vor, im Zuge der Seligsprechung Mutter Teresas eine Reihe von Problemen außer Acht gelassen zu haben, etwa ihre „fragwürdige Art, sich um Kranke zu kümmern“.

So zitieren sie den für seine bisweilen etwas einseitigen Thesen bekannten Journalisten Christopher Hitchens, dem Mutter Teresa einmal gesagt haben soll: Im Leiden der Armen liege auch „eine Schönheit“, die an das Leiden Christi erinnere. Am Ende ihres Leben habe sie hingegen ihr eigenes Leid mit Hilfe palliativer Methoden lindern lassen. Noch schwerer wiegt aber der nun erhobene Vorwurf der Wissenschaftler, dass unter der Führung Mutter Teresas Spendeneinnahmen wenig transparent verwaltet worden seien. Angesichts der sparsamen Informationspolitik und der Konten, die im Verborgenen geblieben seien, stelle sich die Frage, wo die „Millionen von Dollar geblieben sind, die für die Ärmsten der Armen geblieben sind“.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/studie-kratzt-an-mythos-mutter-teresa-alles-nur-keine-heilige-1.1618899

„Wir Menschen sind berechtigt, Leistungen und Leben der Tiere in Anspruch zu nehmen.“   Leave a comment

.

Die Ansichten und Lehren der christlichen Lehren in Bezug auf Tiere – oder Mitgeschöpfe, wie sie die Tiere heuchlerisch nennen.

Die – katholischen – „Positionen“ der Deutschen Bischofskonferenz[Ver93] lesen sich so: „Es herrscht weitgehend Konsens darüber, daß der Mensch in dieser Welt das einzige vernunftbegabte Wesen ist.“ (S. 8; entgegen diesem Konsens sei die Anmerkung gestattet, daß es hier zahlreiche Gegenbeispiele gibt: nicht nur vernunftbegabte nichtmenschliche Tiere zuhauf, sondern offenkundig Milliarden Gläubige bar jeder Vernunft). „Einzig der Mensch, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes“, fährt der Text verlogen fort, „besitzt hinsichtlich seines Handelns die Möglichkeit einer freien Entscheidung. […] Als alleiniger Träger der Vernunft hat der Mensch die Möglichkeit, als Sachwalter für Gottes Schöpfung darüber hinaus das Recht, die ihn umgebenden Tiere und Pflanzen sowie die unbelebte Natur zu ’nutzen‘.“ Abstriche werden zwar diesbezüglich großzügig gemacht, was „Tierversuche[n] zum Zwecke der Erforschung neuer Kosmetika“ (S. 11), „Luxusprodukte“ wie „Pelzmantel“ und „Gänsestopfleber“ (S. 12f) etc. betrifft. Jedoch: „Im Unterschied zum Menschen als Personwesen haben Pflanzen und Tiere kein unantastbares individuelles Lebensrecht.“ (S. 24, aus einer Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz, 1980). „Natürlich stehen Tiere im Dienst der Menschen und können daher Gegenstand von Experimenten sein.“ (S. 24, Ansprache von Papst Johannes Paul II, 1982). So lautet eine der „Anregungen für den schulischen Religionsunterricht“ (S. 46, Euphemismus für Indoktrination von Kindern mit religiösem Wahn): „Die Sonderstellung des Menschen als Ziel und Mitte der Schöpfung und seine gestufte Solidarität mit den Mitgeschöpfen bleibt dabei eine grundlegende Gegebenheit.“ Lassen wir uns das auf der Zunge zergehen: Ausbeutung anderer Spezies ist „gestufte Solidarität“. „Diese christlich motivierte sittliche Verpflichtung zur Bewahrung der Schöpfung folgt […] aus einer Heilszusage, die allein dem Menschen zukommt und ihn vom Tier qualitativ unterscheidet: aus seiner Gottebenbildlichkeit.“ (S. 48)

Noch deutlicher wird der Katholische Katechismus: „Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen zulässig, weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten. […] Auch ist es unwürdig, für [Tiere] Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte3. Man darf Tiere gern haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt.“ (S. 45)

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

Soweit die offizielle Meinung der Mehrheit der Christen, die sich in zahlreichen Einzelereignissen manifestiert. So etwa in der Aussage der christlichen Initiatorin einer Perversität, die sich „Friedensgrillen“ nennt – Eva-Maria Weigert: „Für uns steht im Vordergrund, daß jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist. Die lockere Atmosphäre beim Grillen, das ungezwungene – es hilft uns auf unserem Weg zur gelebten Nächstenliebe.“ Sie gehört, wie ihr Mann Pastor Frank Weigert, der sich mit seinen Kollegen zu etwas trifft, das sie „Pastorengrillen“ nennen, zur Münchner Agape-Gemeinschaft. Die Hauptarbeit einer anderen christlichen Organisation ist es, Gatterjagden zu veranstalten, bei denen behinderte Jugendliche als „Therapie“ eingepferchte Tiere abknallen. Für den letzten Kirchentag in Deutschland wurde speziell in Därme gepreßte Leichen aus der Küche des Vatikan importiert – viele werden sich noch an die verzerrte Fratze des Priesters erinnern, der sie so fotogen in die Kamera hielt, daß das DPA-Bild von einer Vielzahl von Zeitungen übernommen wurde. Nur am Rand sei erwähnt, daß Papst Innozenz III. aus „medizinischen“ Gründen Blut trank – das Blut dreier zehnjähriger menschlicher Jungen, die dies nicht überlebten. Relevanter doch, ganz allgemein und -täglich, das „Wort zum Sonntag“: „Wir bekennen, in den Tieren oft nur Maschinen zu sehen, die wir gebrauchen und verbrauchen, die möglichst viel einbringen und möglichst wenig kosten sollen. Und wir beten darum, daß wir sie wieder als Lebewesen sehen – uns vom Schöpfer anvertraut.“ Während der erste Satz noch halbwegs vielversprechend klingt, sollte der zweite schon stutzig machen; und richtig, die Pfarrerin fährt fort: „Mitgeschöpfe, mit denen wir leben und von denen wir leben dürfen – von deren Milch, Eiern oder Fleisch. Dankbar wollen wir ihnen sein.“

Doch es sind nicht nur solche Einzelfälle, sondern vielmehr verbreitete gesellschaftliche Phänomene, die aus dieser christlichen Einstellung den Tieren gegenüber folgen.

Freitags sind Fischleichen in Kantinen, Mensen und Restaurants allgegenwärtig – aufgrund der christlichen Regel, freitags kein „Fleisch“ zu verzehren, und weil Fische – zumindest für Leute, die mehr an Religion8 als an Realität interessiert sind – ja irgendwie keine „richtigen“ Tiere sind (so wie, entgegen biologischer Wirklichkeit Menschen für sie nicht zu den Tieren zählen, jedoch mit entgegensetzten Konsequenzen). Auch andere Tiere sind von christlichen Gebräuchen betroffen. Solche christlichen Fastenregeln führen bisweilen zu absonderlichstem (und selbstentlarvendem) Verhalten. So erklärten Missionare, zur Freude christlicher Konquistadoren, die südamerikanischen Wasserschweine (die größten noch lebenden Nagetiere) kurzerhand zu Fischen, was sie zu einer beliebten „Fastenspeise“ machte. Um auch während der Fastenzeit Leichen konsumieren zu können, zerhackten Zisterzienser des Klosters Maulbronn die Körperteile, färbten sie zur Tarnung mit Spinat und Petersilie grün und verhüllten sie mit Nudelteig – die schwäbischen Maultaschen waren erfunden.

Zum Martinstag werden allein in Deutschland über sechs Millionen Gänse getötet – willkommener Vorwand ist die Legende, Martin von Tours habe sich versteckt, um der Wahl zum Bischof zu entgehen, sei aber durch schnatternde Gänse verraten worden, oder auch die, Gänse hätten ihn in der Kirche bei einer Predigt unterbrochen, seien dafür gefangengenommen, umgebracht und gebraten worden, so daß heute in einer Art Sippenhaft Gänseleichen vor allem an diesem Tag – und Weihnachten – konsumiert werden. In unzähligen Hubertusmessen segnen Priester etwa unter dem Motto „Bewahrung der guten Schöpfung Gottes“ die Bluttaten der Jäger, die dann den Choral „Großer Gott wir loben dich“ erklingen lassen. Es wird versucht, Zoos zu euphemisieren als „Arche Noah“, wobei Arterhaltung als Motiv vorgeschützt wird, einer „Arche Noach, in welcher der Mensch einen Rest von Schöpfung gegen eine von ihm selbst veranstaltete Sintflut schützte“, wie es ein Hirtenschreiben in selbst für Bischöfe verblüffend dreister Umkehrung der biblischen Schilderung in anderem Kontext formuliert[Hir80].

Die biblischen Geschichten, von denen hier bereits einige dargestellt wurde, dienen der Indoktrination von Kindern in Kindergärten, „-gottesdiensten“ und Schulen; wer hat nicht als Kind von der bösen Schlange gehört, die zur Strafe dafür, daß sie die Menschen im Paradies verführte, Gottes Willkürgebot zu brechen, fortan verflucht war: „Auf dem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage Deines Lebens.“

Dr. Gunter Bleibohm: Die Frage des Warum   Leave a comment

.

Rebloggt von Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

.

.

Das Universum entstand vor ca. 13, 7 Milliarden Jahren.

Ein Schöpfergott müsste demnach vor der Entstehung des Universums existiert haben. Wie lange vorher bleibt im unbekannten Bereich, ebenso sein Beweggrund, überhaupt ein Universum zu kreieren. War es Langeweile, war er woanders – ein Multiversum unterstellt – tätig, war es Experimentierfreude oder nur ein Zufallsergebnis? Wäre Gott überhaupt für den Menschen erkennbar, denn wenn ein Gott existiert, ist er für den Menschen auf Grund seiner dreidimensionalen Begrenztheit unerkennbar, denn wer die dritte Dimension – und die Kosmologie kennt höhere Dimensionen – schafft, muss mindestens einer höheren, dem Menschen unzugänglichen Dimension, angehören.

Ignoramus, ignorabimus – wir wissen es nicht und werden es nicht wissen!

Tatsache hingegen ist, dass er – si esset – 9 Milliarden Jahre sich mit einem unbelebten Weltall zufrieden gab, bis ihm dann vor ca. 4,7 Milliarden Jahren die Idee kam, im Seitenarm einer unbedeutenden Galaxie ein winziges Weltraumpartikel – „Erde“ später genannt – zu schaffen, um dort das fatale Experiment des Lebens durchzuführen.

Auch hier bleiben die gleichen Fragen wie zuvor, denn wozu waren 9 Milliarden Jahre Pause erforderlich? Und anschließend vergingen nochmal weitere 4,7 Milliarden Jahre, bis er ausgerechnet diesen Miniplaneten zur Offenlegung seiner eigenen Existenz durch zahllose, sich widersprechende Propheten und als Erscheinungsort seines Sohnes als Erlöser der Menschheit erwählte? Aber warum muss der Mensch überhaupt erlöst werden, von was erlöst und wenn Erlösung aus göttlicher Sicht erforderlich ist, warum wurde der Mensch nicht gleich erlöst konzipiert?

Kaum vorstellbar, kaum glaublich! Bereits Kaiser Friedrich II hatte diese Chimäre durchschaut, denn Papst Gregor IX warf ihm in einem Schreiben vom 21.5.1239 vor, Friedrich II solle gesagt haben: „… von drei Schwindlern, nämlich Jesus Christus, Moses und Mohammed sei die ganze Welt betrogen worden.“

Überträgt man die eigentümliche Offenbarung der Gottesexistenz ins Universelle, ergibt sich nachstehender Fragenkomplex:

Angenommen, dass es außerhalb der Erde weitere Planeten gibt, auf denen unserer Welt vergleichbares Leben und Lebensformen existieren, hat dorthin Gott auch seinen Sohn als Erlöser geschickt? Gibt es dann mehrere Erlöser im Universum und wenn ja, sind es immer die gleichen oder ist es jedes Mal ein anderer Sohn?

Reduziert man die Gottesmöglichkeit auf die Gegebenheiten der Erde, drängt sich die Überlegung auf, warum alle Spezies – außer dem Menschen – in Unkenntnis von der Gottesexistenz gelassen wurde. Bei keinem Tier, von der Bakterie bis zum Spatz, vom Hering bis zur Qualle ist das Vorhandensein einer Gottesexistenz zu beobachten, allerdings auch nicht das Bedürfnis danach. Wenn es Gott gibt, warum verbirgt er sich dann vor der Majorität seiner Wesen in der Anonymität, lässt sie nicht teilhaben an seinem Wissen, seiner Zuwendung? Oder weiter gefragt, ist das überhaupt ein liebender, ein mitfühlender, ein vernünftiger Gott, der seine Spezies nur erschafft, damit sie sich zum Überleben gegenseitig auffressen müssen und eine Spezies – den Menschen – allen anderen Wesen überordnet?

.

Dr. Gunter Bleibohm: Die Frage des Warum

Veröffentlicht 17. März 2024 von hubert wenzl in Religionskritik

Getaggt mit , ,

Dr. Gunter Bleibohm:Ausgewählte Gedanken zur fragwürdigen Gottesidee   Leave a comment

.

Rebloggt von Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

.

 

.

Das Nichts und das Sein

Wurde das auseinanderdriftende Universum im endlosen Raum und in der endlosen Zeit von einem Schöpfer gemacht? Bejaht man diese Annahme, folgt umgehend die Frage: Wer hat dann aber Gott gemacht? Er sich selbst?

Diese Annahme würde aber die Aufhebung des Kausalitätsgesetzes, das Ende von Ursache und Wirkung, nach sich ziehen.

Hat er sich selbst erschaffen, aus dem Nichts als Seiendes manifestiert, so ist die Hypothese naheliegend, Gott und das Nichts sind identisch, beides sind Synonyme und beide Zustände sind gleichzeitig möglich. Diese Frage ist mit dem Gedankenexperiment von Schrödingers Katze identisch, die im gleichen Zeitpunkt sowohl tot als auch lebendig sein kann und in der Physik als quantenmechanische Superposition bekannt ist.

Damit reduziert sich die Gottesidee aber zu einem Problem der Quantenphysik, die hierfür alle erforderlichen Lösungsansätze bereit hält.

Permanente Schöpfung

Gott hat die Welt und das Universum geschaffen – lautet schlagwortartig eine Erkenntnis/Behauptung der Monotheisten und ist als statisches Bild in den „Heiligen Schriften“ verankert.

Das Universum hingegen unterliegt einer ungeheuren Dynamik, einem stetigen Wandel. Es ist der Raum selbst, der sich ausdehnt, die Galaxien werden mit wachsender Fluchtgeschwindigkeit mitbewegt. Neue Galaxien mit zahllosen Sternen entstehen ständig in den Tiefen des Universums und andere vergehen wieder.

Hieraus resultiert die Frage, ob – die Existenz Gottes angenommen – Gott an diesen Stellen noch am „Erschaffen, Umbauen, Zerstören anderer Welten“ ist oder war die Schöpfung für ihn mit dem desolaten Ergebnis, das er mit und auf unserem Heimatplaneten angerichtet hat, als Versuch gescheitert, die Schöpfung der Erde ein einmaliger Akt und für ihn dann ein für alle Mal erledigt? Hat er dann weitere „Schöpfungen“ den Gesetzen der Physik überlassen? Oder einem nachgeordneten Demiurgen? Oder war der gepriesene Weltenschöpfer selbst nur ein Unter-Demiurg? Wer aber war dann der Haupt-demiurg?

.

Dr. Gunter Bleibohm: Ausgewählte Gedanken zur fragwürdigen Gottesidee

 

Über Glaubenswahn, Tierelend und Kirche – Teil 5   Leave a comment

.

Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

.

Aus dem Buch von Dr. Gunter Bleibohm: „Die Seelenverkäufer“

Schächten

Definition: Im Judentum und im Islam versteht man unter Schächten das rituelle Schlachten von Tieren (vorwiegend Schafe und Rinder), bei dem den gefesselten und niedergeworfenen Tieren mit einem mehr oder minder scharfen Messer die vordere Halshaut, Halsmuskeln, Speise- und Luftröhre sowie beide Halsschlagadern durchtrennt werden. Bezweckt wird das Ausbluten des Tieres, da der Verzehr von Blut sowohl im Judentum als auch im Islam verboten ist. Die Tötung erfolgt im Judentum unbetäubt; im Islam ist eine elektrische Betäubung nach bestimmten Rechtsschulen zulässig.

Gesetzliche Grundlagen:

Schächten ist in Deutschland grundsätzlich nicht gestattet, da das Tierschutzgesetz § 4 das Schlachten von Wirbeltieren ohne vorherige Betäubung untersagt. Die Einfuhr des Fleisches im Ausland geschächteter Tiere ist dagegen erlaubt.

Töten von Tieren § 4

  1. Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Ist die Tötung eines Wirbeltieres ohne Betäubung im Rahmen weidgerechter Ausübung der Jagd oder auf Grund anderer Rechtsvorschriften zulässig oder erfolgt sie im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, so darf die Tötung nur vorgenommen werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen. Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes muss wegen der nach Artikel 4, Grundgesetz, verfassungsmäßig uneingeschränkt gewährten Religions- und Glaubensfreiheit auf Antrag eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, sofern das Fleisch des getöteten Tieres von Personen verzehrt wird, denen zwingende religiöse Vorschriften den Verzehr des Fleisches nicht geschächteter Tiere verbieten.

§ 4a:

(1) Ein warmblütiges Tier darf nur geschlachtet werden, wenn es vor Beginn des Blutentzugs betäubt worden ist. (2) Abweichend von Absatz 1 bedarf es keiner Betäubung, wenn 1. sie bei Notschlachtungen nach den gegebenen Umständen nicht möglich ist, 2. die zuständige Behörde eine Ausnahmegenehmigung für ein Schlachten ohne Betäubung (Schächten) erteilt hat; sie darf die Ausnahmegenehmigung nur insoweit erteilen, als es erforderlich ist, den Bedürfnissen von Angehörigen bestimmter Religionsgemeinschaften im Geltungsbereich dieses Gesetzes zu entsprechen, denen zwingende Vorschriften ihrer Religionsgemeinschaft das Schächten vorschreiben oder den Genuss von Fleisch nicht geschächteter Tiere untersagen oder 3. dies als Ausnahme durch Rechtsverordnung nach § 4 b Nr. 3 bestimmt ist.

Anmerkung:

Das Gesetz hinterfragt weder den Sinngehalt der religiösen Regel, noch ist von Wichtigkeit, aus welcher Frühstufe der Menschheitsgeschichte die Anweisung stammt, sondern Bedeutung hat allein, dass die Regel religiös begründet ist. Wahrscheinlich würde aber der parlamentarische und juristische Toleranzanspruch sehr schnell erlöschen, käme eine religiöse Organisation mit einer Offenbarung und einem Gottesbefehl, der fordert, künftig die Erstgeborenen von Politikern und Juristen zu opfern. Aber solange es „nur“ Tiere sind, ist man unendlich weltoffen und tolerant.

Religiöse Grundlagen im Islam

Die Begründung des Schächtens für den Moslem liegt darin, dass im Islam das Blut als Sitz der Seele angesehen wird. Das direkte Verbot steht im Koran, wobei es offenbar mehrere zitierte Versionen dieser Stelle gibt (5. Sure, Vers 3):

„Verboten ist euch das Verendete sowie Blut und Schweinefleisch und das, worüber ein anderer als Allahs Name angerufen wurde; das Erdrosselte, das zu Tode Geschlagene, das zu Tode Gestürzte oder Gestoßene und das, was Raubtiere angefressen haben, außer dem, was ihr geschlachtet habt, ferner das, was auf einem heidnischen Opferstein geschlachtet worden ist, und ferner (ist euch verboten), daß ihr durch Lospfeile das Schicksal zu erkunden sucht. Das ist eine Freveltat. Heute haben die Ungläubigen vor eurem Glauben resigniert; also fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich. Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und euch den Islam zum Glauben erwählt. Wer aber durch Hungersnot gezwungen wird, ohne sündhafte Neigung – so ist Allah Allverzeihend, Barmherzig“.

Im Zusammenhang mit den verschiedenen Glaubensrichtungen innerhalb des Islam ergeben sich zahllose Diskussionen um das Schächten. Während einige religiöse Führer eine Betäubung vor dem Schächten als durchführbar ansehen, wäre dieser Vorgang für andere eine Unterdrückung des Islam. Soweit die offizielle Sprachregelung. Tatsächlich wird aber über den Weg der Glaubensfreiheit ein Marktsegment bedient, das sich aus dem üblichen wirtschaftlichen Wettbewerb der Fleischlobby profitträchtig separieren lässt. Lebensmittelkonzerne wittern einen neuen Milliardenmarkt und dass sich mit dem religiös geprägten Konsumverhalten gut verdienen lässt, erkennen allmählich auch deutsche Unternehmen. „Ibi fas ubi proxima merces – da ist das göttliche Recht, wo der nächste Profit ist“ schrieb Lukan vor 2000 Jahren; „da ist das Tierelend, wo der nächste Profit ist“ die heutige Leitformel des ethischen Untergangs.

Fortsetzung folgt ……

.

Über Glaubenswahn, Tierelend und Kirche – Teil 5

Über Glaubenswahn, Tierelend und Kirche – Teil 4   Leave a comment

.

Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

Aus dem Buch „Die Seelenverkäufer“ von Dr. Gunter Bleibohm

Das Lügenspiel mit „Gottesworten“

Studieren Sie bitte unbedingt en detail die Forderungen und Anordnungen dieses Gottes, der großen „moralischen“ Instanz des Abendlandes, direkt in der Bibel – der „heiligen Schrift“ – und die Blutspur des Vernichtungstheismus durch die Geschichte unserer Welt wird transparent, verständlich und begreifbar.

1. Mose 17,14: Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat.

2. Mose 21,12: Wer einen Menschen schlägt, dass er stirbt, der soll des Todes sterben.

2. Mose 21,14: Wer aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn mit Hinterlist umbringt, sollst du ihn von meinem Altar wegreißen, dass man ihn töte.

2. Mose 21,15: Wer Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.

2. Mose 22,17: Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.

2. Mose 22,18: Wer einem Tier beiwohnt, der soll des Todes sterben.

2. Mose 30,33: Wer eine solche Salbe macht und oder einem Unberufenem davon gibt, der soll aus seinem Volk ausgerottet werden.

2. Mose 30,38: Wer es (das Räucherwerk) macht, damit er sich an dem Geruch erfreue, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

3. Mose 17,3+4: Wer aus dem Hause Israel einen Stier, ein Schaf, eine Ziege schlachtet im Lager oder draußen vor dem Lager und sie nicht vor die Tür der Stiftshütte bringt, daß sie dem Herrn zum Opfer gebracht werde, dem soll es als Blutschuld angerechnet werden: Blut hat er vergossen und ein solcher Mensch soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

3. Mose 20,1: Wer eines seiner Kinder dem Moloch gibt, der soll des Todes sterben, das Volk soll ihn steinigen.

3. Mose 20,9: Wenn jemand seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben.

3. Mose 20,10: Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin […]

3. Mose 20,11: Wenn jemand mit der Frau seines Vaters Umgang pflegt und damit seinen Vater schändet, so sollen beide des Todes sterben, ihre Blutschuld komme über sie.

3. Mose 20,12: Wenn jemand mit seiner Schwiegertochter Umgang pflegt, sollen beide des Todes sterben.

3. Mose 20,13: Wenn jemand bei einem Manne liegt, wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist, und sollen beide des Todes sterben.

3. Mose 20,14: Wenn jemand eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, der hat eine Schandtat begangen, man soll ihn mit Feuer verbrennen und die beiden Frauen auch, damit keine Schandtat unter euch sei.

3. Mose 20,15: Wenn jemand bei einem Tier liegt, der soll des Todes sterben, und auch das Tier soll man töten.

3. Mose 20,16: Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, um mit ihm Umgang zu haben, so sollst du sie töten und das Tier auch.

3. Mose 20,17: Wenn jemand seine Halbschwester nimmt, seines Vaters Tochter oder seiner Mutter Tochter, und sie miteinander Umgang haben, das ist eine Blutschande, sie sollen ausgerottet werden vor den Leuten ihres Volkes […]

3. Mose 20,18: Wenn ein Mann bei seiner Frau liegt zur Zeit ihrer Tage und mit ihr Umgang hat […] sollen beide aus ihrem Volk ausgerottet werden.

3. Mose 21,9: Wenn eines Priesters Tochter sich durch Hurerei entheiligt, soll man sie mit Feuer verbrennen, denn sie hat ihren Vater entheiligt.

4. Mose 15,30: (Gotteslästerung) Wenn ein Einzelner aus Vorsatz frevelt, so hat er den Herrn geschmäht. Er soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

4. Mose 15,32f: (Beispielcharakter) Ein Mann sammelt Holz am Sabbat, Ergebnis der Gottesbefragung, Zitat: Der Mann soll des Todes sterben, die ganze Gemeinde soll ihn steinigen draußen vor dem Lager.

4. Mose 19,20: Wer aber unrein wird und sich nicht entsündigen will, der soll ausgerottet werden aus der Gemeinde.

4. Mose 25,1f: (Beispielcharakter!) Und Israel […] fing an zu huren mit den Töchtern der Moabiter […] da sprach der Herr (!) zu Mose: […] Hänge sie vor dem Herrn auf im Angesicht der Sonne.

4. Mose 35,16: Wer jemand mit einem Eisen schlägt, dass er stirbt, der ist ein Mörder und soll des Todes sterben.

4. Mose 35,17: Wirft er mit einem Stein […] dass er daran stirbt […] soll des Todes sterben.

4. Mose 35,18: Schlägt er mit einem Holz […] dass er stirbt […] soll des Todes sterben.

4. Mose 35,19: […] wer ihm (dem Mörder) begegnet, soll ihn töten.

4. Mose 35,20+21: Stößt er jemand aus Hass oder wirft er etwas auf ihn […] oder schlägt er ihn mit der Hand, dass er stirbt […] so soll er des Todes sterben.

4. Mose 35,30: Wer einen Menschen erschlägt, den soll man töten auf den Mund von Zeugen hin.

5. Mose 13,2: Wenn ein Prophet oder Träumer unter euch aufsteht […] und er spricht: Lass uns anderen Göttern folgen […] Der Prophet aber oder Träumer soll sterben […]

5. Mose 13,7f: Wenn dich dein Bruder […] dein Sohn, deine Tochter […] deine Frau […] dein Freund heimlich überreden würde (von Gott abzufallen) […] sollst ihn zu Tode bringen. Deine Hand soll die erste wider ihn sein. Man soll ihn zu Tode bringen […] (Anmerkung: Ehrenmorde in der Bibel oder?)

5. Mose 13,13f: Wenn du in irgendeiner Stadt […] (Menschen findest die eine andere Lehre vertreten) […] so sollst du die Bürger dieser Stadt erschlagen mit der Schärfe des Schwertes. (Anmerkung: Die Lizenz zum Töten der Andersgläubigen)

5. Mose 17,2f: (Wenn jemand gefunden wird der tut) was dem Herrn missfällt […] so sollst du den Mann oder die Frau, die eine solche Übeltat begangen hat, hinausführen zum Tor und sollst sie zu Tode steinigen […] die Hand der Zeugen soll die erste sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes […]

5. Mose 18,20f: Wenn ein Prophet so vermessen ist, dass er redet in meinem Namen, was ich nicht geboten habe (Anmerkung: Und wer entscheidet das) und wenn einer redet im Namen anderer Götter, dieser Prophet soll sterben.

5. Mose 21,18: (Todesstrafe für ungeratene Söhne) So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, daß er sterbe […]

5. Mose 22,20f: […] ist es Wahrheit, dass das Mädchen nicht mehr Jungfrau war, soll man sie vor die Tür des Vaters führen und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen.

5. Mose 22,22: Wenn jemand dabei ergriffen wird, dass er einer Frau beiwohnt, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben.

5. Mose 22,23-24: Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und wohnt ihr bei, so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausführen und sollt beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war […]

5. Mose 22,25: Wenn aber jemand ein verlobtes Mädchen auf freiem Feld trifft […] und wohnt ihr bei, so soll der Mann allein sterben […], aber dem Mädchen sollst du nichts tun, denn er fand sie auf freiem Feld und das verlobte Mädchen schrie, und niemand war da, der ihr half.

Kurzes Zwischenfazit:

Wie erträgt es der gläubige Mensch, der Gotteshörige, dass, zumindest in Europa, nicht mehr gesteinigt, verbrannt, gehängt und ausgerottet wird, obwohl es eindeutiger Gottesbefehl ist? Warum lässt der Glaubensbruder, mitsamt seiner Kirche, Regierungen zu, die gegen Gottesworte handeln, indem sie die Anordnungen nicht in Gesetzen umsetzen? Oder will und kann der Gläubige sich auf Dauer auf seine Unwissenheit zurückziehen, ähnlich dem Massenmord an der Tierwelt, oder genügt es lediglich für sein Seelenheil zu beichten?

Die katholische Kirche hat im 2. Vatikanischen Konzil (11.10.1962 – 8.12.1965) unter dem beliebten, biederen Papst Johannes XXIII, der weder das theologische Charisma eines Gregor VII noch die Exzentrizität des Mörderpapstes Alexander VI hatte, doch eindeutig festgestellt, vorstehende Todesbefehle stammen unmittelbar von Gott, sind sein Wille, sein Befehl. Kann man also mit Gott handeln oder führt menschliche Einsicht schneller zu humanem Handeln als das Wollen des archaischen Mördergottes? Wie kann aber ein Mensch, der mit einer gewissen Denkfähigkeit ausgestattet ist, derartige „Gottesanweisungen“ steinzeitlicher Qualität für die heutige Zeit als verbindlich deklarieren? Wie verkraftet ein vernunftbegabtes Wesen den Spagat zwischen historischem Wahnsinn und moralisch-ethischer Anarchie? Setzt beim Glauben tatsächlich die Denkfähigkeit aus und die Kritiklosigkeit ein?

Das Thema könnte an dieser Stelle abgeschlossen werden, da diese Befehle dank Aufklärung in der Gruselkiste der Geschichte verschwunden sind – obwohl sie Worte des „liebenden“ Schöpfers sind und trotzdem unbefolgt bleiben. Es gibt aber keinen Irrsinn, zu dem menschliche Idiotie sich nicht hinreissen lässt und Auswege sucht, Gottesphantasien auszuleben. Blutige Todesanordnungen gegen Menschen darf man nicht vollstrecken – aber vielleicht gegen Tiere? Sind diese Wesen doch im gesamten Monotheismus rechtlos, dem Menschen unterstellt und ausschliesslich zu seinem Vergnügen und Nutzen vorhanden.

Fortsetzung folgt …..

.

Über Glaubenswahn, Tierelend und Kirche – Teil 4

Über Glaubenswahn, Tierelend und Kirche (Teil 3/2)   Leave a comment

.

Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

Aus dem Buch „Die Seelenverkäufer“ von Dr. Gunter Bleibohm

Zur ethischen Relevanz des AT

Das AT ist ein gewalttätiges und inhumanes Buch – ein Buch, das Eroberungskriege und Völkermord sanktioniert, Nichtgläubige hasserfüllt verfolgt und bei genauerer Analyse eine exzessive Anwendung von Todesstrafen für belangloseste Vergehen fordert. Eine hervorragende, vertiefende Zusammenstellung und Analyse findet der interessierte Leser bei Prof. Buggle (Denn sie wissen nicht, was sie glauben, Franz Buggle, Alibri Verlag, Aschaffenburg, 2004).

Das AT ist die Beschreibung eines Mördergottes und seiner Helfershelfer, ist die Beschreibung eines Gottes, den der Brandopfer- und Blutgeruch befriedigt und eines Gottes, der seine Entscheidungen häufig ändert und seine Herrschaft mit tyrannischer Gewalt ausübt. Dieser Gott geniesst süchtig Rache und Vernichtung, er lebt und handelt im Blutrausch. Kurze Beispiele mögen an dieser Stelle genügen, die Todesliste der exzessiven Hinrichtungsbefehle sind im nachfolgenden Kapitel (Teil 4) in extenso aufgeführt.

Der Auftrag dieses „Gottes“ an den Menschen, sich auf der Erde vegetarisch, also ohne Tierleid, zu ernähren, steht gleich am Anfang der Genesis:

Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde und allerlei fruchtbare Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise … (Gen 1, 29)

Nachdem er aber seine Schöpfung als Fehlschlag erkannte und durch die Sintflut fast zur Gänze ersäufte, startete er einen neuen Versuch und änderte gleichzeitig seine Meinung bezüglich der Ernährung:

Furcht und Schrecken vor euch sei über alle Tiere auf Erden und über alle Vögel unter dem Himmel, über alles, was auf dem Erdboden kriecht, und über alle Fische im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich‘s euch alles gegeben. (Gen 9, 2-3)

Die zentrale Figur des Moses ist gleichfalls, wie sein Herr, von grenzenloser „Humanität“ geprägt. Als Moses nämlich vom Berg Sinai herabstieg mit den zehn Geboten in der Hand, von denen das fünfte Gebot lautet: „Du sollst nicht töten“, sah er sein Volk um ein goldenes Kalb tanzen. Fünftes Gebot hin oder her, gab er folgende Anweisung:

Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und zurück von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher seinen Bruder, Freund und Nächsten. Die Kinder Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen des Tages vom Volk dreitausend Mann. (Ex 32, 27-28)

Geschichten ähnlicher Barbarei werden von König David sowie dem ebenfalls hochverehrten König Salomo berichtet. Damit der Fleischhunger und Blutdurst des Herrn richtig gesättigt wird, opfert nämlich Salomo gleich eine immense Menge an Tieren, nach dem Motto „viel hilft viel“:

Und Salomo opferte Dankopfer, die er dem HERRN opferte, zweiundzwanzigtausend Ochsen und hundertzwanzigtausend Schafe. Also weihten sie das Haus des HERRN ein, der König und alle Kinder Israel. (1Kön 8, 62-63)

Wir finden hier die Gedankenwelt einer brutal-archaischen Lehre. Statt durch Religion die Wehrlosen, die Tiere, zu schützen, beutet dieses abstruse Gedankenkonstrukt die Schwächsten schamlos und ohne Mitgefühl aus und legt ihnen zum höheren Lob des Herrn einen furchtbaren Tod durch Schächten auf. Was ist das für ein Gottesmonster, welches das Blut der Ärmsten der Armen, welches das Blut seiner eigenen Schöpfung liebt und gegen deren Leid und Schmerz taub ist?

Wer aber glaubt, dass Tieropfer zwischenzeitlich in der katholischen Kirche abgeschafft sind, irrt zutiefst. Meldet doch die „Süddeutsche Zeitung“ vom 7.10.2009, das im Altarraum der kath. Kirche von San Juan Chamula, Mexiko, bis heute Tieropfer vollzogen werden! Übrigens ist Massenmord an Tieren auch heute keine Todsünde nach der Lehre der Catholica! Mit dem Begriff Todsünde (peccatum mortiferum) werden im Katechismus der Katholischen Kirche bestimmte, besonders „schwerwiegende“ Sünden wie Mord, Ehebruch und Glaubensabfall bezeichnet. Man kann Tiere quälen, in unbegrenzter Zahl ermorden, sein ewiges Leben gefährdet der gläubige Katholik damit nach offizieller Lehrmeinung der Kirche nicht.

König David, Liebling Gottes, zweiter König von Israel und Nachfolger Sauls, war ein Mann, der neben zahlreichen, bluttriefenden Massakern auch äusserst exzentrische Geschenke liebte:

Da machte sich David auf und zog mit seinen Männern und schlug unter den Philistern zweihundert Mann. Und David brachte ihre Vorhäute dem König in voller Zahl, daß er des Königs Eidam würde. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zum Weibe. Und Saul sah und merkte, daß der HERR mit David war. Und Michal, Sauls Tochter, hatte ihn lieb. Da fürchtete sich Saul noch mehr vor David und ward sein Feind sein Leben lang.“ (1Sam 18, 27-29)

Diese kurzen Ausgriffe mögen genügen, die doch recht eigenwillige Gedankenwelt und moralisch-ethische Qualität des Pentateuch zu skizzieren. Über die Relevanz des „Gotteswortes“ für unsere heutige Zeit möge der kritische Denker selber urteilen, zumal dieses „Gotteswort“ im Laufe der Geschichte tausendfach umgeschrieben, verändert, angepasst, kurzum in seiner Aussage manipuliert wurde, so dass auch die Kunst der priesterlichen Exegese hauptsächlich darin besteht, scholastisch-spitzfindig die Texte situativ zu interpretieren. Aber noch eine Komponente kommt hinzu:

„Nicht das Wissen, sondern der Glaube siegt, nicht die Wahrheit, sondern die Masse“ (F.W. Korff, Vorwort zum wahren Wort des Celsus, 1991) oder mit den Worten des großen Blaise Pascal in seine Pensées: „Warum folgt man der Mehrheit? Etwa weil sie mehr Vernunft hat? Nein, sondern weil sie mehr Macht hat.“

Wer meint, dass zumindest Zauberhandlungen in der heutigen, aufgeklärten Welt undenkbar sind, schätzt seine Mitmenschen falsch ein. Schreibt doch die FAZ am 28.9.2009 in einem Artikel vom jüdischen Versöhnungsfest über den Brauch des „Kaparot“ ultraorthodoxer Juden, wie man sich der Sünden des vergangenen Jahres zu entledigen sucht. Nach einem Gebet wird ein Huhn an Schulter oder Füssen gepackt, und dreimal über dem Kopf geschleudert. „Danach lassen sie die Hennen (für Frauen) und die Hähne (für Männer) den jüdischen Vorschriften gemäß schlachten und das Fleisch an die Armen verteilen“. Bleibt nur noch die sarkastische Frage, wenn der zuständige „Gott“, in diesem Fall Jahwe oder Jehovah, sich verzählt oder das Huhn nur zweimal über dem Kopf kreist – was passiert dann? Ewige Verdammnis? Vergebung?

Die Ankündigung, Durchführung und Rechtfertigung vergleichbarer Verbrechen des AT auf die heutige Zeit zu übertragen, würde die Intervention sämtlicher humanistisch orientierter Staaten bewirken. Aber wir sind stolz auf unsere tolerante Gesetzgebung, denn dieses Buch, das zum Terror aufruft, darf frei verkauft werden und dient – anders als die blanke Brustwarze eines Fotomodells – nach offizieller Lesart nicht der „sozialethischen Verwirrung“ Jugendlicher. Opportunität und Stillschweigen ist an dieser Stelle aber kein Zeichen von Toleranz, sondern ein moralisches Verbrechen.

Kleines Zwischenfazit:

Der Herr Staatsanwalt ist kraft bindender und gemeinsamer Regierungs- und Kirchenbefehle auf dem religiösen Auge vollständig blind, nicht einmal ein Glasauge verbirgt kosmetisch seine Blindheit. Unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit wird jede Glaubensabsurdität toleriert, selbst wenn zu Genozid, Mord, Hass und Diskriminierung Andersdenkender aufgerufen wird. Fühlt sich doch heute noch der kleinste Geist durch die Ausübung bizarrer Riten und Gepflogenheiten auserwählt, elitär und privilegiert.

Da sich zugegebenermaßen die gesamte Fabel des AT im Glaubensbereich abspielt, kann man für die Geistesverwirrung der Glaubensschafe lediglich den nachstehenden Versuch der Exculpation als mildernden Umstand gelten lassen: Vorausgesetzt, daß überhaupt geglaubt wird, so ist der Alltags-Christ eine erbärmliche Figur, ein Mensch, der wirklich nicht bis drei zählen kann, und der übrigens, gerade wegen seiner geistigen Unzurechnungsfähigkeit, es nicht verdiente, so hart bestraft zu werden, wie das Christentum ihm verheißt. (Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, 116)

Fortsetzung folgt …..

.

Über Glaubenswahn, Tierelend und Kirche (Teil 3/2)

Veröffentlicht 28. Januar 2024 von hubert wenzl in Religionskritik

Getaggt mit , , , ,