Archiv für März 2023

Richard Dawkins – Und woher kommt Gott?   Leave a comment

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Dümmer geht es eigentlich nicht als das was Kreationisten mit ihrem „intelligent design“ vertreten.

Auszug aus furche.at

DIE FURCHE: Die moderne Schöpfungstheologie erhebt ohnehin längst nicht mehr den Anspruch, naturwissenschaftliche Weltenstehungsmodelle zu liefern. Ihr geht es um das Verhältnis des Menschen zu einem personalen Gott, der seit jeher existiert …

Dawkins: Wenn moderne Theologen sagen, Glauben und Wissenschaft sind zwei unterschiedliche Dinge – so nach dem Motto: wir lassen die Naturwissenschafter ihre Dinge erledigen und die Religion macht ihren Job -, dann ist das eine Ausflucht. Schließlich sind sie immer noch konfrontiert mit der Frage: Woher kommt Gott? Man kann nicht sagen: Er war immer da. Denn wenn man das sagt, dann muss man auch sagen, dass das Universum und das Leben immer schon existiert hat.

In gewisser Weise ist das ein endgültiger Rückzug der Religion, die die Erklärungs-Schlacht verloren hat und nun sagt: Wir haben ja gar nie versucht, irgend etwas zu erklären, wir glauben nur.

DIE FURCHE: Sie beschreiben die Evolutionsgeschichte in Ihrem Buch „Climbing Mount Improbable“ als Berg der Unwahrscheinlichkeit, von dem es drei Botschaften gebe …

Dawkins: Richtig. Erstens gibt es auf diesem Berg keine plötzlichen Aufwärtssprünge, also keine steilen Anstiege der Komplexität. Zweitens kann es nie abwärts gehen – die einzelnen Arten können sich gegenüber ihren Vorgängern nicht verschlechtern. Und drittens kann es mehr als nur einen Gipfel geben, also mehr als eine Möglichkeit, ein Problem zu lösen. So ist es dazu gekommen, dass es im Tierreich mehr als 40 verschiedene Arten von Augen gibt.

DIE FURCHE: Können sich die Arten auch dann nicht zurückentwickeln, wenn die äußeren Umstände sich verschlechtern – etwa durch eine nachhaltige Zerstörung der Umwelt?

Dawkins: Es könnte zu einer Rückentwicklung kommen, wenn es eine Entspannung in der natürlichen Selektion gibt. Wenn etwa eine Katastrophe eintritt, die alles Leben ausgelöscht – außer Ratten -, dann könnten sich die Ratten auf ihrem Entwicklungsweg hin zu größeren Tieren zeitweise zurückentwickeln, weil es keinen Konkurrenzkampf gibt.

DIE FURCHE: Sie haben sich nicht nur mit der biologischen, sondern auch mit der kulturellen Evolution beschäftigt. In Ihrem Buch „Das egoistische Gen“ von 1976 nennen Sie die Träger des kulturellen Gedächtnisses „Meme“, also Ideen, die wie „Viren des Geistes“ funktionieren. Was bedeutet das?

Dawkins: Seit ich das geschrieben habe, hat man Computerviren erfunden, also Codes, die die Tatsache ausnutzen, dass Computer alles befolgen, was man ihnen aufträgt. Sie folgen also auch schlechten Anleitungen wie: Lösche diese Harddisk, aber sende mich vorher an einen anderen Computer weiter. Das menschliche Gehirn funktioniert ähnlich: Wie hören Dinge, wir verbreiten Gerüchte, wir geben Anleitungen weiter – manche davon sind gut, andere nicht. Ein Lehrling lernt von einem Zimmermann-Meister, wie man einen Hammer benutzt, er kopiert ihn und gibt diese Fähigkeit an seinen Lehrling weiter. So entsteht ein kulturelles Erbe.

DIE FURCHE: Kann man also nicht nur von „egoistischen Genen“ sondern auch von „egoistischen Ideen“ sprechen?

Dawkins: Ja. So etwas wie ein Gerücht kann durchaus falsch sein, aber es hält sich trotzdem. Viele Leute glauben zum Beispiel immer noch, dass Elvis Presley lebt. Auch wenn es nicht wahr ist, möchten sie solche Geschichten weitergeben, um andere zum Lachen oder Staunen zu bringen. Nach 20 Generationen wird sich dieses Gerücht dann in eine zufällige Richtung verändern – und vermutlich noch viel grotesker sein als zu Beginn.

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Richard Dawkins

Wenn Richard Dawkins etwas nicht leiden kann, dann Ignoranz. Oder zumindest das, was er als Ignoranz empfindet. Entsprechend wütend ist der namhafte Biologe und Inhaber des 1995 neu geschaffenen „Charles Simonyi Chair of Public Understanding of Science“ an der Universität Oxford über jenen Artikel in der New York Times, in dem sich der Wiener Kardinal Christoph Schönborn für die These vom „intelligent design“ ausgesprochen hat. Für Dawkins, der 1941 in Nairobi geboren wurde, beim Verhaltensforscher Niko Tinbergen studierte und mit seinen Büchern – „The Selfish Gene“ (1976), „The Ancestor’s Tale“ (2004) – regelmäßig Bestseller landet, eine „idiotische“ Theorie. Kein Wunder, dass Dawkins‘ Besuch bei den Alpbacher Technologiegesprächen ganz im Zeichen dieser aktuellen Debatte stand.

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Richard Dawkins – Und woher kommt Gott?

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Auszug aus dem Spiegel.

„Religion? Die Wirklichkeit hat ihre eigene Magie“

SPIEGEL ONLINE: Also halten Sie Religiosität für etwas, das wir mit dem Erwachsenwerden überwinden sollten?

Dawkins: Sie kennen sicher diese Worte des heiligen Paulus: Als ich ein Kind war, sprach ich wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.

SPIEGEL ONLINE: Der amerikanische Genetiker Dean Hamer hat die Hypothese aufgestellt, dass der Mensch ein Gott-Gen besitze, dass wir alle also eine Art Prädisposition zu religiösem Denken besäßen.

Dawkins: Ich würde es vorziehen, wenn wir sagten, dass wir eine Menge genetischer Prädispositionen für eine Menge psychologischer Eigenschaften besitzen, aus denen sich unter den entsprechenden Umständen Religiosität entwickeln kann. Ich denke da auch an Dinge wie eine Prädisposition, Autoritäten zu gehorchen, was unter gewissen Umständen sogar nützlich sein kann. Oder an die, sich vor dem Tod zu fürchten oder bei einer Eltern-Figur Schutz zu suchen, wenn man Angst hat. Das alles sind voneinander getrennte psychologische Prädispositionen, die einen Menschen unter den entsprechenden kulturellen Umständen in die Arme der Religion treiben, mit der man aufwächst. Ich würde das nicht Gott-Gen nennen.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/richard-dawkins-religion-die-wirklichkeit-hat-ihre-eigene-magie-a-745672.html

„Herz aus Stein“ geht an Philipps-Universität Marburg   Leave a comment

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Ärzte gegen Tierversuche verleiht Negativpreis

Ärzte gegen Tierversuche vergibt das „Herz aus Stein“ an die Arbeitsgruppe Neurophysik der Philipps-Universität Marburg für Versuche bei denen durstige Rhesusaffen mit angeschraubtem Kopf in einem Primatenstuhl sitzen mussten, während sie auf einen Bildschirm starrten, auf dem sich Punkte hin und her bewegten. Der bundesweite Verein will mit dem Negativpreis exemplarisch auf grausame und absurde Tierversuche aufmerksam machen, die in Deutschland durchgeführt wurden. Bei der öffentlichen Online-Abstimmung standen fünf Kandidaten zur Auswahl. Diese wurden aus der Datenbank-Tierversuche des Vereins ausgewählt, in der Tausende, auf Artikeln in Fachjournalen beruhende, Tierversuchsbeschreibungen gelistet sind. Die Verleihung erfolgt virtuell.

Forscher der Arbeitsgruppe Neurophysik der Philipps-Universität Marburg montierten am Schädel zweier als „O“ und „S“ bezeichneten Rhesusaffen „Kopfhaltersysteme“. Bei „O“ wurde zusätzlich ein Loch in den Schädel gebohrt und darüber eine Messkammer befestigt, welche in weiteren Versuchen genutzt werden soll, um Elektroden in das Gehirn zu stoßen. Den Tieren wurden dann Kappen mit Elektroden auf den Kopf gesetzt. Bei den Versuchen mussten die Tiere mit über das Kopfhaltersystem fixiertem Kopf in einem sogenannten Primatenstuhl sitzen. Ihre Aufgabe bestand darin, einen kleinen roten Punkt auf einem Bildschirm anzustarren, auf dem sich 600 weiße Punkte hin und her bewegten. Wenn die Tiere alles richtig gemacht haben, erhielten die durch Durst zur Mitarbeit veranlassten Affen etwas Flüssigkeit als „Belohnung“.

Laut der zugehörigen Veröffentlichung war das Ziel der Versuche, zu untersuchen, wie das Gehirn eine – durch sich hin und her bewegenden Punkte simulierte – Eigenbewegung verarbeitet. Nach Angaben der Autoren ist dieser Prozess beim Menschen bereits bekannt und auch in der entsprechenden Studie wurden neben Experimenten an Affen auch Versuche mit menschlichen Freiwilligen durchgeführt, bei denen auf eine Fixierung des Kopfes ebenso wie auf den Flüssigkeitsentzug verzichtet werden konnte.

„Wozu diese Versuche an Affen durchgeführt wurden, wenn entsprechende Erkenntnisse bereits vorliegen und ganz offensichtlich auch Versuche mit freiwilligen menschlichen Probanden möglich sind, erschließt sich nicht“, kritisiert Dr. Johanna Walter, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche. Einer aktuellen Stellungnahme der Universität Marburg zufolge habe die Arbeit der AG Neurophysik zur Entwicklung eines Retinaimplantats (Sehprothese) beigetragen. „Ein solches Projekt zur Entwicklung von Retinaimplantaten wurde allerdings 2007 beendet und die Implantate wurden bereits 2008 am Menschen getestet“, berichtet Walter. So wird auch in der Pressemitteilung der Universität Marburg der nun mit dem „Herz aus Stein“ ausgezeichnete Versuch der Grundlagenforschung zugeordnet. „Ein Bereich, der per Definition keinen konkreten Nutzen verfolgen muss. Stattdessen werden im Namen des Erkenntnisgewinns selbst grausamste Tierversuche durchgeführt und mit einem sich möglicherweise in ferner Zukunft ergebenden Anwendungsbezug gerechtfertigt. Zudem zeigt der Versuch einmal mehr, wie Affen für die Hirnforschung leiden und mehrfach in verschiedenen Versuchen eingesetzt werden. Dies erinnert an das Schicksal des Affen Jara, dessen Autopsie-Befunde wir im Oktober veröffentlicht haben“, so Walter.

Bürger konnten in einer Online-Abstimmung eine Woche lang aus 5 Kandidaten auswählen. Von 6.286 Stimmen entfielen 1.832 (29 %) auf Marburg. Zur Auswahl standen außerdem Tierversuche aus Münster, Duisburg-Essen, Rostock und Bayreuth.

Die Versuchsbeschreibungen sind der öffentlichen Datenbank des Vereins entnommen, in welcher derzeit über 5.300 Beschreibungen von in Fachzeitschriften veröffentlichten Tierversuchen aus Deutschland dokumentiert sind. Ausführliche Beschreibungen der Kandidaten mit Angabe der Originalquellen finden sich auf der Aktions-Webseite. Der Verein betont, dass es sich bei den Kandidaten um Institute handelt und nicht um einzelne Personen.

Affenhirnforschung findet bundesweit an 8 Einrichtungen statt. Interessierte sind aufgerufen, sich auf den Vereinsseiten zu informieren und eine Online-Petition zum Stopp der Hirnforschung an Affen zu unterschreiben.

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„Herz aus Stein“ geht an Philipps-Universität Marburg

Längste bekannte Wanderung eines Wolfes in Europa   Leave a comment

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Von wildbeimwild.com

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Der Kanton Graubünden hat die längste bisher bekannte Wanderung eines Wolfes in Europa aufgezeichnet. Der Bündner Wolf M237 ist 1927 Kilometer bis nach Ungarn gewandert.

Das ist ein Rekord in Europa. Seine Reise führte ihn durch vier Länder und ist wichtig für die Verbindung zwischen den Populationen.

Vor rund einem Jahr wurde M237 vom Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden mit einem Halsband mit GPS-Sender versehen.

Vier Länder bereist

Auf seiner Wanderung zog der Jungwolf seither durch vier Länder. Ende Juni 2022 überquerte er im Unterengadin die Grenze nach Italien, wanderte von da weiter nach Österreich. Im Oktober befand er sich in der Region Innsbruck, von wo aus er weiter durch Tirol Richtung Wien lief. Den Jahreswechsel verbrachte er westlich der österreichischen Hauptstadt. Mitte Februar überquerte er die ungarische Grenze und wanderte dann in Richtung Budapest.

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Die Wanderung von M237 zeigt, wie anpassungsfähig Wölfe sind. Auf seiner Wanderung durchquerte der Wolf unterschiedliche Landschaften, vom Hochgebirge über Kulturlandschaften bis hin zu Siedlungsräumen. Er überquerte Flüsse, zahlreiche Autostrassen und -bahnen sowie viele Berge, einer davon knappe 3500 Meter hoch.

Meist wanderte er zielstrebig in eine Richtung, ab und zu verweilte er auch wenige Tage bis etwa zwei Wochen an einem Ort, vielleicht um sich auszuruhen, vielleicht wegen guten Nahrungsangebots, bevor er weiterzog.

Wanderung wichtig für Populationen

Solche Langstrecken-Wanderer sind sehr wichtig für die Verbindung zwischen Populationen. Auch M237 ist nicht mehr allzu weit weg von einem Gebiet einer anderen Wolfspopulation, der Karpaten-Population.

M237 wurde im Jahr 2021 als eines von 6 Jungtieren (4 davon genetisch nachgewiesen) des Stagias-Rudels geboren. Seine Eltern sind die Wölfin F31, eine Nachfahrin von F07, der Begründerin des ersten Schweizer Wolfsrudels am Calanda und der Wolf M125 (Herkunft unbekannt).

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Längste bekannte Wanderung eines Wolfes in Europa

Es sind ja nur Tiere…   2 comments

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Mehr als mit dem Spruch: Es sind ja nur Tiere, kann man sich bei mir nicht disqualifizieren.

„Es sind ja nur Tiere…“ – eine Aussage von Merkel! Ach welch eine tolle Christin… ist ja auch Pastorentochter... 😡😡😡

„Es sind ja nur Tiere …“

Rinder in drangvoller Enge auf wochenlanger Fahrt durch die EU, halb verhungert, viele verdurstet, viele verletzt und mit gebrochenen Gliedmaßen – was erwartet sie, wenn sie nach der langer Tortur durch Hitze oder Eiseskälte am Zielort ankommen? Sie werden verprügelt, ihnen werden die Augen ausgestochen, sie werden an ihren gebrochenen Beinen aufgehängt und per Kran transportiert. Falls sie noch laufen können, wird ihnen die Achillessehne durchtrennt, damit sie nicht flüchten können. Bei vollem Bewusstsein werden sie dann geschlachtet – die Bilder, die im November 2017 im ZDF ausgestrahlt wurden, haben wohl niemanden unberührt gelassen. Es gab viele Proteste – und nun?

Heute, ein Jahr nach dieser verstörenden Dokumentation zeigt sich, dass den Tieren wieder nicht geholfen wird. „Es sind ja nur Tiere“, so eine Aussage von Frau MERKEL.

Diese Meinung teilen auch die meisten unserer gewählten Vertreter im Bundestag.

Vergangene Woche wurde dort über Anträge auf Aussetzung der Transporte (bis die EU-Vorgaben auch in den Drittländern eingehalten werden) und auf Begrenzung der Transportzeiten abgestimmt. Die Mehrheit war gegen diese Anträge, sprich, es wird auch weiterhin erlaubt sein, deutsche Tiere auf Langstreckentransporte durch die EU und in Drittländer zu transportieren.

Diese Beschlüsse treffen uns mitten ins Herz, zeigen sie doch deutlich, wie es in unserer Regierung um das Thema Tierschutz und –recht in Deutschland bestellt ist. Was muss noch passieren, welche Bilder werden denn noch benötigt, um die Politiker im Bundestag aufzurütteln?

Wir appellieren an alle, für die Tiere nicht „nur ein Tier“, sondern fühlende Lebewesen sind, bitte unterstützen Sie uns und unser Ziel, dieses unsagbare Grauen zu beenden. Bitte vergessen Sie das Thema nicht und prangern Sie dieses Unrecht immer wieder öffentlich an.

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Es sind ja nur Tiere…

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Denn sie wissen nicht, was sie glauben (Teil 12)   Leave a comment

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Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

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Kirchengeschichtliche Folgen: Diskriminierung bis zur physischen Vernichtung der jeweiligen «Ketzer» und Andersgläubigen

Wer die Kirchengeschichte mit ihren unzähligen und umfassenden Glaubenskämpfen, der millionenfachen und jahrhundertelangen Verfemung und Ermordung Andersgläubiger (inklusive der Juden) überblickt, wird sich fragen müssen, wieweit nicht hier in dieser schon biblisch angelegten, also göttlich und damit als unfehlbar richtig autorisierten Grundgesinnung der Unduldsamkeit und Verfemung, der gegenseitigen Bannflüche, dem Bedürfnis nach Bestrafung und Vernichtung des Andersgläubigen oder gar «Abgefallenen», die oder zumindest eine Wurzel all dieserGrausamkeiten und Inhumanität gesehen werden muß.

Die Jahrhunderte währende, im wesentlichen erst durch die Aufklärung und den aufgeklärten modernen Staat beendete Übereinstimmung zwischen biblischen Vorbildern und vielen Bibelgläubigen muß jedenfalls sehr nachdenklich stimmen. Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, die entsprechenden millionenfachen Greuel, Folterungen, sadistischen Exzesse und Hinrichtungen von Andersgläubigen, «Ketzern», die selbst vor Kindern nicht haltmachten, im einzelnen hier anzuführen. Dies wäre eigentlich notwendig, um die ganze Tragweite und Schwergewichtigkeit dieser Bibelstellen, nachzuvollziehen, wie sie jahrhundertelang auch das äußere Handeln weitgehend bestimmten und heute in vielleicht abgeschwächter Form immer noch innere Einstellungen und Haltungen nicht weniger, insbesondere fundamentalistischer Bibelgläubiger bestimmen.

Der Leser, der entsprechende kirchen- und christentumsgeschichtliche Wissenslücken bei sich feststellt und diese ausgleichen möchte, sei auf die Kirchengeschichte von Karlheinz Deschner, «Abermals krähte der Hahn» (1972), verwiesen, ein Buch, dem, selbst wenn es im einen oder anderen Falle etwas zu einseitig negativ-kritisch erscheinen mag, selbst von theologischer Seite, bei allen Versuchen zunächst des Totschweigens, dann der Diffamierung, doch außerordentliche Gründlichkeit und faktische Authentizität bescheinigt werden mußte.

Daß sich diese kirchliche Haltung exzessiv gewalttätiger Intoleranz nicht etwa nur auf Randfiguren oder -phänomene bezog, zeigt der Sachverhalt, daß sowohl Päpste, Konzilien und Synoden als auch berühmte und zentrale Figuren der Kirchengeschichte, wie etwa heiliggesprochene Kirchenlehrer bis hin zu Augustinus (u.a. Verfechter der Zwangsbekehrung), Thomas v. Aquin und auf protestantisch-reformatorischer Seite Martin Luther und Calvin sich in diese unheilvolle Tradition der intoleranten, gewalttätigen Einstellung gegenüber Anders- und Ungläubigen einreihten.

Es muß zumindest die Frage gestellt werden (und es spricht psychologisch sehr viel für ihre bejahende Beantwortung), wieweit gerade in Ländern wie etwa den USA, deren öffentliches und politisches Leben in sehr starkem Maße durch biblische Einflüsse, gerade auch in ihren fundamentalistischen Ausprägungen, geprägt ist, entsprechende biblische Einflüsse noch vor ganz kurzer Zeit selbst und gerade auch die Militärpolitik mitbestimmt haben.

Immerhin stellte Präsident Reagan neben vielen anderen politischen Mandatsträgern die «Holy Bible» immer wieder sehr ausdrücklich als Verhalten ausrichtendes Vorbild in den Vordergrund und war sich «ganz gewiß», daß die «Prophezeiungen» der Bibel sich auf die Zeit beziehen, «die wir jetzt erleben», «auf die Anzeichen, die Armageddon ankündigen» (AP Washington, nach «Welt am Sonntag», Nr. 44, vom 30. 10. 1983), also den letzten Kampf zwischen «Gut», = christliche USA, «dieses gesalbte Land» , und seinen Verbündeten, und «Böse» = Sowjetunion als «Reich des Bösen», die wie der Teufel und Satan in der Geheimen Offenbarung des Johannes als «ärgster Feind, dem die Menschheit seit ihrem Aufstieg aus dem Sumpf zu den Sternen entgegentritt», «hinter allen Unruhen unserer Zeit steckt», ohne die «es keine Krisenherde in aller Welt gäbe» (nach «Der Spiegel», 8, 1982, S. 115, und 41, 1983, S. 188ff.), wobei den Guten biblisch nicht nur der Sieg, sondern die Verschonung von allen Strafen zugesagt ist (Offb. 14).

Man kann so nach solchen erschreckenden Rückfällen in archaisches Denken, der begleitenden irrational überdimensionalen Aufrüstung und dem noch lange (und teilweise bis heute) zähen Widerstand gegen eine effiziente Abrüstung die Frage stellen, ob die noch bei der Reagan-Administration und auch noch heute bei nicht kleinen Gruppen in den USA zu findende Einstellungsstruktur nicht auch von dieser Grundtendenz der Bibel zu kriegerischer Gewalttätigkeit wie zur Verteufelung Andersdenkender und -glaubender (Atheisten, Liberale, Kommunisten usw.) zumindest mitbestimmt worden ist.

«In der Hand die Wasserstoffbombe, im Herzen noch immer die archaischen Instinkte der biblischen Ahnen», so könnte man die berühmte Diagnose von Konrad Lorenz auf nicht wenige amerikanische Fundamentalisten nur leicht verändert anwenden.

Man kann sich der psychologischen Plausibilität schwer entziehen, daß die Akzeptanz der oben angeführten und anderer biblischer Aussagen als letztgültiges und Verhalten ausrichtendes Gotteswort, fast immer schon in der Kindheit induziert, eine tief prägende Wirkung ausüben dürfte: Nicht nur in den USA, sondern auch in anderen «christlichen» Staaten fällt ja doch auf, daß gerade Vertreter der «christlichen» Parteien lange eine starke Affinität für gewalttätig-kriegerische Mittel der Politik zeigten, daß sie und ihre in der ganz großen Mehrheit konventionell christlich sozialisierten Funktionäre und Mitglieder in vielen Ländern, etwa auch in der Bundesrepublik Deutschland (man denke hier besonders an die CSU), immer den stabilen Kern der Aufrüstungs- und «Nach»rüstungsbefürworter bis zur faktischen Bejahung von Massenvernichtungsmitteln ausmachten.

Auch an dieser Stelle dürfte die Relevanz, sich mit der Bibel als Basis fundamentaler Einstellungen und ethischer Leitvorstellungen auseinanderzusetzen, noch einmal deutlich werden: Die Tendenz zu gewaltsamer Liquidation Andersdenkender und Andersgläubiger, zum Kreuzzugsdenken, stellt beim heutigen Niveau der Waffentechnik, neben der Umweltzerstörung und der damit zusammenhängenden Übervölkerung, einen der Hauptgefährdungsfaktoren für das Überleben der menschlichen Art dar.

Gewalltätigkeit gegen normabweichende, «sündige» Menschen und deren exzessiv-inhumane Bestrafung auf Wunsch und Befehl des biblischen Gottes und seiner Frommen, Gewalttätigkeit als Mittel der Verhaltenssteuerung durch Zufügen von physischem Schmerz und Leiden bis zur physischen Vernichtung oder Drohung mit diesen Maßnahmen ist weithin kennzeichnend für die biblische Einstellung gegenüber (norm)abweichendem Verhalten.

Welche Lösungsmöglichkeiten, welchen Umgang mit solchen abweichenden Gesellschaftsmitgliedern legt uns die Bibel nahe oder gebietet sie explizit, die Bibel, die mit dem Anspruch göttlicher Autorität, das bedeutet konsequenterweise absoluter Verbindlichkeit an uns herantritt?

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Denn sie wissen nicht, was sie glauben (Teil 12)

Welttag für das Ende der Fischerei: Werden Sie aktiv!   Leave a comment

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Seit 2017 findet am letzten Samstag im März jedes Jahres der Welttag zur Abschaffung der Fischerei und Aquakultur statt. Wir von PETA Deutschland haben die Initiative von Beginn an unterstützt. Über 160 weitere namhafte Organisationen weltweit haben sich der Forderung angeschlossen und gehen um diese Zeit in zahlreichen Städten und Ländern für die Fische auf die Straße. Werden auch Sie an diesem Tag aktiv und setzen Sie sich für die Tiere ein!

Warum sollte die Fischerei abgeschafft werden?

Der weitaus größte Teil aller gezüchteten, gefangenen und getöteten Tiere umfasst Wassertiere. Jedes Jahr werden Billionen Fische, Krebstiere und Tintenfische gefangen, ringen oftmals verzweifelt um Sauerstoff und ersticken langsam und qualvoll. Dabei ist längst bewiesen, dass Fische Schmerzen empfinden können und individuelle Persönlichkeiten sind.

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Die Fischerei mit ihren Schlepp- und Treibnetzen zerstört den Meeresboden und fängt neben Fischen auch Tiere wie Schildkröten, Delfine oder Haie ein. Dieser „unerwünschte Beifang“ erstickt in den Netzen oder an Bord der Schiffe, weil die Tiere oft nicht oder zu spät wieder ins Wasser zurückgeworfen werden. Unzählige entsorgte Geisternetze treiben in den Ozeanen und führen zum Tod zahlreicher Seevögel, Schildkröten, Meeressäuger und Fische. In der Aquakultur leiden Fische, Krebstiere und in absehbarer Zeit auch Kraken unter Enge und Eintönigkeit. Studien zeigen, dass Lachse depressiv werden und unter verformten Wirbelsäulen leiden.

Wie PETA sich gegen die Fischerei einsetzt

Der Welttag zur Abschaffung der Fischerei wurde 2017 von der Schweizer Organisation PEA ins Leben gerufen. Bereits 2018 nahmen 70 Städte in 17 Ländern daran teil. Auch wir von PETA Deutschland waren von Anfang mit dabei und organisieren um diesen Tag herum öffentlichkeitswirksame Aktionen und Demonstrationen. So machen wir im März mit Billboards auf die Grausamkeit in der Fischereiindustrie aufmerksam und veranstalten spektakuläre Demonstrationen – wie beispielsweise gegen die geplante Oktopuszucht auf Gran Canaria vor der spanischen Botschaft. Bitte unterschreiben Sie auch unsere Petition gegen das Projekt. Auch unsere Streetteams organisieren jedes Jahr in vielen Städten Aktionen für die Wasserbewohner.

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Welttag für das Ende der Fischerei: Werden Sie aktiv!

Der Unfug der „Jungfrauengeburt“ und der „Unbeflecktheit“   3 comments

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Jungfrauengeburt. Einfach mal das Hirn einschalten. Man muss nicht etwas glauben weil irgendwer mal irgendwann mal was gesagt hat. Man kann die menschliche Intelligenz auch beleidigen. Was kann man einer Institution sonst noch glauben, die solche Glaubenssätze hat?

Warum bräuchte es eigentlich einen Menschensohn Gottes?

Schrieb jemand bei FB:
Die Familie von Jesus war doch auch eine besondere, oder?

Meine Antwort:
„Ja, vor allem der Vater, der Josef, der „Ehemann“ von Maria, war ein besonderer De..
Ach ja, und wenn man als Jungfrau ein Kind bekommt, ist man auch besonders – ohne Sperma schwanger wurde und nach der Geburt noch Jungfrau ist.“

Wenn es ähnliches auch in anderen Religionen geben sollte, macht es das um nichts besser. Warum Jungfraugeburt? Wenn Sex oder die Geburt so eine „schmutzige Sache“ wäre, warum hätte Gott dann nicht nur ein Geschlecht geschaffen, das zur Eigenbefruchtung fähig wäre? Man kann Eheleute nicht dazu ermahnen Kinder zu zeugen und nachher die Frau als befleckt und schmutzig hinstellen – und dann auch nur die Frau, nicht den Mann. Die Spitze war es dann bis in die 1960-er -70-er Jahre, der gläubigen Katholikin auch noch eine „Aussegnung“ zu befehlen. Die „Gottesgebärerin“ Maria ist ja nach katholischer Lehre unbefleckt – im Gegensatz zu den Millarden anderer Frauen. Geschlechtsverkehr und auch die Geburt selbst muss ja was ganz dreckiges sein, wenn die Maria unbefleckt war und nach der Geburt noch Jungfrau war. Das bedeutet eine Diskriminierung von Milliarden Frauen, die dann alle (oder fast) einen „schmutzigen, befleckten Geschlechtsakt“ begehen. Biologisch ist weder die Zeugung noch die Geburt mit intaktem Jungfrauenhäutchen möglich. Hier wird eindeutig die menschliche Intelligenz beleidigt. Aber ja, man kann auch an den Osterhasen glauben.

„Normale“ katholische Frauen mussten sich nach der Geburt einer „Aussegnung“ unterziehen, sonst durften sie die Kirche nicht mehr betreten.

https://hubwen.wordpress.com/2016/06/03/christliche-demuetigung-der-frauen-aussegnung-nach-gebaeren/

Was für ein UNSINN!!! Aber auch was für eine männliche Arroganz!

Der Ritus vereint zwei widersprüchliche Anforderungen: die Pflicht, in der Ehe Kinder zu haben, und das Keuschheitsgebot.

Astrid Kofler (aus Südtirol): Das war das Problem. Eine der Interviewpartnerinnen erzählte mir, wie sehr sie sich jeweils vor der im Haus wohnenden Schwiegermutter schämte, wenn sie schon wieder schwanger war. Sie schämte sich, weil die Schwiegermutter schlussfolgern würde, dass sie (schon wieder) unrein geworden war; sie hatte sich der Fleischeslust hingegeben. Eine andere Frau erzählt, wie sie der Pfarrer nach diesem demütigen Ritual der Aussegnung stets mit der Aufforderung nach Hause schickte, bereit zu sein für die Aufnahme des nächsten Kindes. Familienseelsorger Toni Fiung berichtet von einer alten Frau, die seinerzeit gar keine Kinder mehr haben wollte, weil der Akt der Aussegnung so verletzend gewesen war. Hochwürden Anton Mittelberger, der als Kooperator noch aussegnen musste und es als Pfarrer nicht mehr tat, verweist darauf, dass eine Ehe ja eigentlich erst mit der Hingabe vollzogen ist. Das war ein großes Dilemma: da der Zwang zum Vollzug der Ehe, der Zwang zur Hingabe, die das Sakrament der Ehe vorgab, dort der Zwang zu einem ehelichen Verkehr, der ausschließlich zur Zeugung eines Kindes diente, und da wiederum das automatische Sich-mit-Schuld-Verunreinigen, sobald die Frau das vom Pfarrer jährlich eingeforderte Kind empfing.

Astrid Kofler: Es war von Pfarrer zu Pfarrer verschieden. Manche Wöchnerinnen mussten vor der Kirchentür warten und sich langsam mit dem Pfarrer und einer um die Hände gewickelten Stola auf den Knien zum Altar hin bewegen, andere wurden in der Sakristei ausgesegnet, manche genau sechs Wochen nach der Geburt, andere schon früher. Problematisch war, dass die Gebete, die der Pfarrer dabei sprach, in Lateinisch waren und die Frauen gar nicht verstanden, worum es ging. Schwierig war für viele auch die Tatsache, dass sie die Kirche – bis sie ausgesegnet waren – nicht betreten durften. Was lag frommen Frauen näher, als nach der Geburt eines gesunden Kindes in die Kirche zu gehen und sich zu bedanken? Aber nein, das war nicht erlaubt. Wirklich schlimm war natürlich, dass die Geburt mit etwas Unreinem in Verbindung gebracht wurde, mit Sünde: Dabei hatten sie doch nur die Pflicht getan, einem weiteren Kind das Leben geschenkt.

Wöchnerinnen, die ohne diese Aussegnung im Kindbett starben, wurden mancherorts außerhalb des Friedhofs begraben.

(Anmerkung: das passierte früher auch mit „Selbstmördern“ oder mit Kindern, die vor dem Erhalt der Taufe starben. Sie wurden außerhalb der Friedhofsmauern begraben. Welch eine Härte und Unmenschlichkeit. Gottes Wille?)

Welche Rolle spielte der Mann?

Astrid Kofler: Das war ein weiterer Punkt, der viele Frauen verwunderte. Fast alle Frauen, die diesen Brauch des Aussegnens noch über sich ergehen lassen mussten, stellten sich die Frage, „Warum müssen wir herkommen, den Segen holen und warum die Männer nicht?“ Eine der Interviewpartnerinnen hat 14 Kindern das Leben geschenkt. Jedes Mal haben ihr die Knie geschlottert, als sie zum Aussegnen ging, so demütigend war es. Sie hatte unbeschreibliche Angst, aber „es war eine religiöse Pflicht und wir sind so erzogen worden, da hatte ja nicht nur ich so viele Kinder, da waren viele in der Nachbarschaft mit elf und zwölf Kindern, und der Pfarrer predigte von der Kanzel, was wir uns denken, wenn wir vor den Richterstuhl Gottes kommen. Und wir haben uns angeschaut und wussten nicht, was wir denken sollten. Und auch mit meinem Mann konnte ich darüber nicht reden.“

https://hubwen.wordpress.com/2016/06/03/christliche-demuetigung-der-frauen-aussegnung-nach-gebaeren/

Erfolg: Taiwan beendet grausame Tierversuche für Werbeaussagen zur Zahngesundheit   Leave a comment

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Erfolg: Anfang März 2023 wurde bekannt, dass in Taiwan Tiere nicht mehr in grausamen Experimenten missbraucht werden dürfen, die von Unternehmen durchgeführt wurden, damit diese ihre Nahrungsmittel- und Getränkeprodukte mit Werbeversprechen zur Zahngesundheit vermarkten können.

Gute Nachrichten: Taiwan beendet grausame Tests im Mundraum von Tieren

Der fortschrittliche Entwurf der taiwanesischen Nahrungs- und Arzneimittelbehörde für eine Verordnung, die das Ende von Tierversuchen für Werbeaussagen zur Mundhygiene beinhaltet, wurde nun offiziell beschlossen. Die Änderung betrifft insbesondere die „Methode zur Bewertung der Wirksamkeit von Lebensmitteln zur Zahnpflege“: Unternehmen dürfen künftig keine Tierversuche mehr durchführen, um die entsprechenden Produkte mit Werbeversprechen zur Zahngesundheit beim Menschen zu vermarkten.

Bisher sah die Verordnung der Behörde vor, dass Ratten mit Zuckerwasser und Karies verursachenden Bakterien ernährt und Abstriche von ihrem Mundraum gemacht werden. Dann wurden sie mit den zu testenden Produkten ernährt, getötet und ihr Mund seziert.

Die Gesetzesänderung verbietet diese bisher durchgeführten grausamen und tödlichen Tierversuche in Taiwan; stattdessen sind nur noch sichere und wirksame Studien mit Menschen erforderlich und zulässig.

PETA-Aktionen trugen maßgeblich zu diesem und anderen Erfolgen bei

Dieser Entscheidung sind über 52.000 E-Mails von PETA-Unterstützer:innen an die taiwanesische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde vorausgegangen.

Nach jahrelangem Druck von PETA kündigte die taiwanesische Behörde bereits zuvor eine Reihe historischer Schritte an:

  • Die Behörde verlangt nicht länger tödliche Tierversuche, die für die Vermarktung von Nahrungsmitteln oder Getränken mit Werbeversprechen zu positiven Auswirkungen auf den Blutdruck gemacht wurden.

  • Tiere dürfen nicht mehr ertränkt oder mit Elektroschocks gequält werden, um danach Werbeaussagen zur Verbesserung von Erschöpfungszuständen durch Nahrungsmittel und Getränke machen zu können.

Die zuständige taiwanesische Behörde gibt nun international anerkannten tierversuchsfreien Tests zur Bewertung der Lebensmittelsicherheit den Vorrang.

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Erfolg: Taiwan beendet grausame Tierversuche für Werbeaussagen zur Zahngesundheit

Präsident Xi als Friedensstifter??   10 comments

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Xi als Friedensstifter. So ein Quatsch!

Dazu ist China nicht geeignet, weil nicht neutral. Xi sagte auch niemand habe das Recht den Weltpolizisten zu spielen (ist ja nur die USA gemeint). Aber Russland hat schon das Recht ein viel kleineres Land anzugreifen? Xi verurteilt den Angriffskrieg Russlands mit keinem Wort. Wie auch, plant China ja doch auch Taiwan anzugreifen.
China spielt selbst mit dem Gedanken ein kleines Land anzugreifen. Betont Xi ja immer wieder, garniert mit Drohungen. Xi sagte auch, niemand habe das Recht Weltpolizist (natürlich die USA) zu spielen. Und über den Angriffskrieg gegen die Ukraine hat er nichts einzuwenden? Null Kritik gegen Russland. Unglaubwürdiger kann ein  angeblicher „Friedensvermittler“ nicht sein. Wie mehr sich der Westen von China unabhängig macht, desto besser.

Aus web.de – Auszug.

Peking versucht, sich als neutrale Partei im Ukraine-Krieg darzustellen

Peking ist ein wichtiger Partner des Kreml und versucht seit langem, sich in dem Konflikt als neutrale Partei darzustellen. Die chinesische Regierung lehnt es aber ab, Russlands Einmarsch in die Ukraine zu verurteilen und hat Washingtons Unterstützung für Kiew scharf kritisiert. Deshalb haben westliche Staats- und Regierungschefs Peking vorgeworfen, Moskau diplomatische Rückendeckung für den Angriff auf die Ukraine zu geben.

„Peking hat bisher bemerkenswert wenig dafür getan, Frieden in der Ukraine zu fördern, da jede glaubwürdige Bemühung erfordern würde, Druck auf Russland auszuüben oder zumindest direkt mit dem Finger auf Russland zu zeigen“, sagt Elizabeth Wishnick, Expertin für chinesische Außenpolitik an der US-amerikanischen Montclair State University.

Nach Wishnicks Worten dient Xis Moskau-Besuch dazu, jegliche Unterstützung für seinen strategischen Partner zu demonstrieren, die er nur leisten könne – außer den Hilfen, die Sanktionen auslösen würde.

Für Wishnick hingegen ist es „unwahrscheinlich“, dass die Ukraine China als Vermittler akzeptieren würde, da es nicht als „neutral oder unparteiisch“ angesehen werde. „Xi mag auf diplomatische Erfolge erpicht sein, aber ich sehe in der Ukraine einfach keinen solchen am Horizont“, sagt sie.

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Präsident Xi als Friedensstifter??

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Auszug aus Tagesschau.de

China behauptet zwar, neutral zu sein, hat aber den russischen Angriff bis heute nicht verurteilt. China spricht von Krise, nicht von Krieg. Und: Selbst chinesische Experten räumen ein, dass China wenig tun könne, um den Konflikt zu beenden.

Erst letzte Woche berichtete das Nachrichtenportal „Politico“ unter Berufung auf Zolldaten, dass chinesische Firmen letztes Jahr mehrfach Waffen nach Russland geliefert hätten, darunter tausend Sturmgewehre, die als „zivile“ Jagdgewehre deklariert worden seien. Zudem sollen chinesische Bauteile für Drohnen und mehr als zwölf Tonnen Schutzausrüstung – teils über die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate – nach Russland gelangt sein.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/xi-reist-nach-russland-101.html

Denn sie wissen nicht, was sie glauben (Teil 11)   Leave a comment

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Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

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Hass-Tiraden gegen Andersdenkende im Neuen Testament

Aktueller wird das Problem der Abgrenzung von der nicht/oder andersgläubigen Umgebung in den sog. Apostelbriefen. Gleich im ersten Kapitel des Römerbriefes findet sich eine Haßtirade gegen die Nichtgläubigen, «Gottlosen», Anhänger fremder Kulte (Röm. 1; 18, 21, 23, 25). Diese werden nicht nur in einem naiven Egozentrismus als unentschuldbar bezeichnet, indem die eindeutige Erkennbarkeit der eigenen «Wahrheit» vorausgesetzt wird, sondern es wird ihnen darüber hinaus auch sehr undifferenziert-pauschal eine Überfülle an negativen Eigenschaften zugeschrieben, gipfelnd in Aussagen wie «Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke; sie verleumden und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern, sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen. Sie erkennen, daß Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod» (Röm. 1; 29-32).

Wir haben hier eines der zahlreichen Beispiele undifferenzierter Schwarzweißmalerei und Verteufelung gegenüber Außengruppen, wie es weniger entwickelte, unreife psychische Strukturen generell kennzeichnet und leider auch heute noch verbreitet, kollektiv und privat, vor allem in Zuständen hoher Emotionalität, anzutreffen ist. Die Bekämpfung dieser vorurteilshaften Verteufelung und undifferenzierten Schwarzweißmalerei von Fremdgruppen ist – darüber dürfte es keinen Zweifel geben – eine der wichtigsten Aufgaben heutiger Ethik, Humanität und nicht zuletzt angewandter Psychologie: Kann ein Buch, das so durchdrungen ist von dieser Denkweise wie die Bibel – wir werden auch noch an anderen Stellen zu zeigen haben, wie sehr das zutrifft -, weiterhin als göttlich autorisierte Quelle ethischer Normen angesehen werden?

Die angeführte Stelle, obwohl in ihrer exzessiven Intensität schon ausreichend, stellt keineswegs die einzige derartige Stelle in den Paulusbriefen dar, in denen sich die negativ lieblose Zeichnung der Anders- oder «Un»gläubigen, verbunden mit einem exzessiven Bedürfnis nach deren Bestrafung und Vergeltung, manifestiert.

Im zweiten Thessalonikerbrief heißt es wieder gleich zu Beginn: «Denn es entspricht der Gerechtigkeit Gottes, denen mit Bedrängnis zu vergelten, die euch bedrängen, euch aber, den Bedrängten, zusammen mit uns Ruhe zu schenken, wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel her offenbart mit seinen mächtigen Engeln in loderndem Feuer. Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen, mit ewigem Verderben werden sie bestraft» (2 Thess. 1; 7-9).

Auch heißt es: «. . . denn alle müssen gerichtet werden, die nicht der Wahrheit geglaubt, sondern die Ungerechtigkeit geliebt haben» (2Thess. 2; 12). Wie sehr – und mit welchen verheerenden historischen Folgen! – sich die diskriminierende Ablehnung des Apostels Paulus gegen die nicht christgläubigen Juden richtete, zeigen Stellen wie die folgende: «Denn, Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa gleich geworden, die sich zu Christus Jesus bekennen. Ihr habt von euren Mitbürgern das gleiche erlitten wie jene von den Juden. Diese haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie mißfallen Gott und sind Feinde aller Menschen; sie hindern uns daran, den Heiden das Evangelium zu verkünden und ihnen so das Heil zu bringen. Dadurch machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll. Aber der ganze Zorn ist schon über sie gekommen» (1 Thess. 2; 14- 16).

Teils den «Unreinen und Ungläubigen» allgemein, teils spezifisch denen, «die aus dem Judentum kommen», gilt die folgende (liebevolle) Beschreibung: «Denn es gibt viele Ungehorsame, Schwätzer und Schwindler, besonders unter denen, die aus dem Judentum kommen. Diese Menschen muß man zum Schweigen bringen, denn aus übler Gewinnsucht zerstören sie ganze Familien mit ihren falschen Lehren . . . Darum weise sie streng zurecht, damit ihr Glaube wieder gesund wird und sie sich nicht mehr an jüdische Fabeleien halten und an Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. Für die Reinen ist alles rein; für die Unreinen und Ungläubigen aber ist nichts rein, sogar ihr Denken und ihr Gewissen sind unrein. Sie beteuern, Gott zu kennen, durch ihr Tun aber verleugnen sie ihn; es sind abscheuliche und unbelehrbare Menschen, die zu nichts Gutem taugen» (Tit. 1; 10-16).

Auch in den nichtpaulinischen Apostelbriefen (eine bekanntlich irreführende Urheberbezeichnung) findet sich dieselbe intolerant-haßerfüllte Einstellung gegen «Andersgläubige» oder «Ungläubige». So etwa richtet sich das ganze zweite Kapitel des zweiten Petrusbriefes gegen falsche Lehrer und falsche Propheten, also «Ketzer» oder eben Andersgläubige und somit wohl auch Anderslehrende: Ihnen werden im ganzen zweiten Kapitel neben ihren «Irrlehren» auch schwere moralische Mängel zugeschrieben – ein alter und beliebter Mechanismus der Verteufelung von Outgroups, Andersdenkenden – und die schwersten Strafen angedroht. Dieser von Gott, der doch die unendliche Liebe sein soll, inspirierte Text, liest sich dann so:

«Diese frechen und anmaßenden Menschen schrecken nicht davor zurück, die überirdischen Mächte zu lästern . . . Diese Menschen aber sind wie unvernünftige Tiere, die von Natur aus dazu geboren sind, gefangen zu werden und umzukommen. Sie lästern über Dinge, die sie nicht verstehen; doch sie werden umkommen, wie die Tiere umkommen, und als Lohn für ihr Unrecht werden sie Unrecht erleiden. Sie halten es für ein Vergnügen, bei Tag ein üppiges Leben zu führen; ein schmutziger Schandfleck sind sie, wenn sie in ihrer trügerischen Genußsucht mit euch prassen und schwelgen. Sie haben nur Augen für die Ehebrecherin und sind unersättlich in der Sünde. Sie locken haltlose Menschen an, deren Sinn nicht gefestigt ist; ihr Herz ist in der Habgier geübt, sie sind Kinder des Fluches . . .» usw., usw. (2 Petr. 2; 10- 14).

Noch ein anderes Beispiel aus den nichtpaulinischen Apostelbriefen: «Diese jedoch lästern über alles, was sie nicht kennen; was sie aber wie die unvernünftigen Tiere von Natur aus verstehen, daran gehen sie zugrunde. Weh ihnen! Sie sind den Weg Kains gegangen, aus Habgier sind sie dem Weg Bileams verfallen . . . Wilde Meereswogen sind sie, die ihre eigene Schande ans Land spülen; Sterne, die keine feste Bahn haben; ihnen ist auf ewig die dunkelste Finsternis bestimmt . . .» usw., usw. (Jud. 10; 11, 13).

Daß die Weltfeindlichkeit, wie sie etwa, aber nicht nur dort, im ersten Johannesbrief zum Ausdruck kommt: «Wir wissen: wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen» (1 Joh. 5; 19), ebenfalls psychologisch zu dieser Grundhaltung der Intoleranz gehört und sie fördert, liegt auf der Hand, ebenso wie die im selben Brief propagierte Dichotomisierung der Menschen in Kinder Gottes und Kinder des Teufels (1 Joh. 3; 8-10).

Neben diesen exzessiven Vorurteils- und Haßausbrüchen treten mildere Formen der Diskriminierung und Verfemung fast schon zurück: «Wenn jemand zu euch kommt und nicht diese Lehre mitbringt, dann nehmt ihn nicht in euer Haus auf, sondern verweigert ihm den Gruß. Denn wer ihm den Gruß bietet, macht sich mitschuldig an seinen bösen Taten» (2 Joh. 10; 11).

Auch in der Offenbarung des Johannes findet sich dieselbe Einstellung zu Anders- oder Nichtgläubigen. Der Autor nimmt hier gleich zu Beginn Christus selbst als Autorität im innerchristlichen Glaubenskampf in Anspruch: «Ich weiß, du kannst die Bösen nicht ertragen, du hast die auf die Probe gestellt, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt. Doch für dich spricht: du verabscheust das Treiben der Nikolaiten, das auch ich verabscheue» (Offb. 2; 2,6; Entsprechendes gilt für Offb. 2; 20-23).

«Solche, die sich als Juden ausgeben», werden vom Christus der Geheimen Offenbarung als «Synagoge des Satans» (Offb. 2; 9, 3, 9) bezeichnet.

Wir belassen es an dieser Stelle bei diesen beiden exemplarischen Belegen, da im nächsten Abschnitt, in dem es um strafende Gewalttätigkeit gegen normabweichendes Verhalten gehen wird, noch sehr eingehend gerade auf die Offenbarung des Johannes eingegangen werden soll.

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Denn sie wissen nicht, was sie glauben (Teil 11)