Archiv für das Schlagwort ‘Beschneidung’
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Ich denke der Beitrag ist nachdenkenswert, egal wo man politisch steht.
Ich möchte dazu einige Gedanken zu Demokratie aus einem Beitrag von Dr. Martin Balluch vorausschicken, wie auch politische Kontrahenten miteinander umgehen sollten.
„Die ideale Demokratie, so führe ich das in meinem Buch „Widerstand in der Demokratie“ aus, entwickelt sich durch den konstruktiven Konflikt zwischen verschiedenen Interessen. Konstruktiv ist der Konflikt, wenn man den politischen Gegner nicht vernichtet, sondern leben lässt und respektiert, sodass die Türe zu einem Kompromiss immer offen bleibt. Deshalb ist z.B. nur passiver aber nicht aktiver Widerstand im Rahmen einer Blockade demokratiepolitisch legitim: solange der Konflikt friedlich bleibt, kann man noch miteinander reden.“
Nun zum eigentlichen Beitrag, bei dem es um die Aufklärung geht und vor allem auch um die Beschneidung, die es in Deutschland nicht geben dürfte. Denn die körperliche Unversehrtheit hat Priorität, vor allem wenn es um Minderjährige geht.
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Den Kritikern des »Fundamentalismus der Aufklärung« geht es nicht um den Glauben, sondern um die Disziplinierung der Gesellschaft.
Die Beschneidungsdebatte ist der Kobayashi-Maru-Test der deutschen Diskurskultur. Es gibt keine Lösung, zumindest nicht in Deutschland. Sollten Sie mit dem »Star Trek«-Universum nicht vertraut sein: Der Kobayashi-Maru-Test ist eine Kampfsimulation der Sternenflottenakademie, die, was auch immer der Prüfling unternimmt, mit der Zerstörung seines Raumschiffs durch die Klingonen endet. Die Kadettinnen und Kadetten sollen lernen, dass es ausweglose Situationen gibt.
Im Feuilleton und in Blogs wird allerdings munter weiter diskutiert, obwohl die Klingonen längst gesiegt haben. Es ist hinreichend klar geworden, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, männliche Säuglinge oder Kinder zu beschneiden. Denn unabhängig davon, wie häufig sexuelle Probleme und gesundheitliche Schäden die Folge sind, sollten Eingriffe, für die es keine klare medizinische Indikation gibt, nur mit Zustimmung der Betroffenen erfolgen. Dass auch auf andere Weise unzulässig in das Leben von Säuglingen und Kindern eingegriffen wird, ändert daran nichts.
Wenn etwa Hells-Angels-Väter darauf bestünden, ihren Neugeborenen ein Brandzeichen zu verpassen – und sei es mit örtlicher Betäubung –, wäre die Verurteilung einhellig und ein Einsatz der GSG9 fällig. Doch wir sprechen ja von einem religiösen Ritual. Da gelten andere Regeln – und das noch nicht einmal zu Unrecht. In einem Land, in dem 58 Prozent der Bevölkerung der Ansicht sind, dass die Religionsausübung für Muslime »erheblich eingeschränkt« werden müsse und 40 Prozent meinen, dass die Juden aus ihrer Verfolgung in der Vergangenheit »heute ihren Vorteil zu ziehen« versuchten, darf ein für Angehörige beider Religionen zentrales Ritual nicht verboten werden.
Diese Ansicht teilen fortschrittliche Gegner und Gegnerinnen der Beschneidung. Vorgeschlagene Kompromisslösungen, etwa eine offizielle Missbilligung oder ein Verbot, dessen Missachtung keine Bestrafung nach sich zieht, ändern jedoch nichts an der Beschneidungspraxis. Man muss also akzeptieren, dass jüdische und muslimische Kinder weiterhin einen geringeren Rechtsschutz genießen, um eine weit schwerer wiegende Diskriminierung zu vermeiden.
Gerechtfertigt ist das allein aus politischen Gründen. Die ausweglose Situation, in der sich die emanzipatorische Beschneidungskritik befindet, ist eine Folge der auch im globalisierten Kapitalismus weiter bestehenden rassistischen Strukturen und der Shoah. Dass religiöse Reformen nicht von deutschen Landgerichten und Bloggern vorangetrieben werden können, ändert nichts an ihrer Notwendigkeit.
Doch eine nicht unbeträchtliche Anzahl unbeschnittener Beschneidungsbefürworter nutzt die Gelegenheit für einen Generalangriff auf den Säkularismus und den angeblichen Fundamentalismus der Aufklärung. Das geht über den Kulturrelativismus hinaus, der sich ja darauf beschränkt, Angehörigen »fremder Kulturen« zu gestatten, worüber man sich selbst erhaben dünkt. Vielmehr soll das Archaische ganz bewusst erhalten und sogar bereits Überwundenes in die Gegenwart zurückgeholt werden.
[…]
Einmal abgesehen davon, dass niemand mehr hungern müsste und unterdrückt würde, könnte man Fuhr natürlich erläutern, woran man sich dann noch erfreuen (Erdbeeren mit Schlagsahne, überraschende Erkenntnisse bei der Bibellektüre), worüber man sich weiterhin wundern (dunkle Materie, das Schnabeltier) und was man fürchten (den Tod, das Leben) könnte. Aber darum geht es ja gar nicht. Einer offenbar wachsenden Zahl von Menschen ist die spätkapitalistische Gesellschaft zu frei.
Viele Kritiker des Säkularismus hassen die real existierenden Muslime, bewundern aber mehr oder weniger offen »den Islam«, dem sie zuschreiben, jenes Archaische zu verkörpern, das sie so sehr vermissen. So will der rechtskatholische Schriftsteller Martin Mosebach die Jihadisten in den Dienst seines Kreuzzugs gegen die Meinungsfreiheit stellen. Er will sich bewusst nicht »empören, wenn in ihrem Glauben beleidigte Muslime blasphemischen Künstlern – wenn wir sie einmal so nennen wollen – einen gewaltigen Schrecken einjagen. Ich begrüße es, wenn es in unserer Welt wieder Menschen wie Jean Jacques Rousseau gibt, für die Gott anwesend ist.«
Wenn Gott anwesend wäre, müsste er seine Angelegenheiten eigentlich selbst regeln können. Früher war die strafrechtliche Verfolgung von Blasphemie eine Folge der Vorstellung, dass Gott Kollektivstrafen für die Verfehlungen Einzelner verhängt. Dafür kann er sich auch der Andersgläubigen bedienen. So stellte Martin Luther die osmanische Armee theologisch in seine Dienste, indem er ihr Vorrücken als Strafe für die Sündhaftigkeit des »Papstesels« und seiner Anhänger deutete.
Sich bewusst mit Andersgläubigen zusammenzuschließen, um einen gemeinsamen Feind, die Freiheit, zu bekämpfen, ist etwas gänzlich anderes. Denn weiterhin beharren die Vertreter der diversen Konfessionen ja darauf, dass ihr Weg zu Gott der einzige, wenigstens aber der beste ist. Einander den Schädel einzuschlagen, trägt zu Klärung der Frage, wie man das Seelenheil erlangt, nichts bei; das haben die meisten Gläubigen eingesehen. Disputationen aber stoßen schnell an eine Grenze. Man kann an die Dreieinigkeit bzw. die göttliche Herkunft des Koran nur glauben, beweisen lässt sich dergleichen nicht.
Dennoch müsste die Wahl der richtigen Offenbarung für alle konfessionsgebundenen Gläubigen die entscheidende Frage sein, denn wer der falschen Offenbarung folgt, kommt in die Hölle oder entfernt sich zumindest von Gott. Wenn Angehörige verschiedener Konfessionen Fragen des ewigen Lebens zurückstellen und zusammenarbeiten, um sich weltliche Unannehmlichkeiten vom Hals zu schaffen, ist das ein höchst verdächtiges Unterfangen. Dann geht es, wie bei den Bemühungen christlicher und muslimischer Geistlicher, die Religion in der nationalen und internationalen Gesetzgebung unter einen besonderen Schutz zu stellen, um die Abstrafung von Kritik an reaktionären Lehren und Praktiken.
Das ist eine Rückkehr zum heidnischen Religionsverständnis der Antike. Ob Baal oder Zeus – man respektiert auch die Götter der anderen, wichtig ist, dass dem Staatskult Genüge getan wird und der Untertan angemessene Opfer bringt.
Im Rahmen des multikonfessionellen Konservatismus einigt man sich auf Arbeit, Familie und Vaterland, die heilige Dreieinigkeit der globalen Reaktion. Es ist kein Zufall, dass vor allem Frauen – egal ob renitente Punkerinnen, Aspirantinnen auf das Amt eines Priesters oder Imams oder auch schlicht Alleinerziehende, die von Transferleistungen leben – der Ausbruch aus der ihnen zugedachten Rolle übelgenommen wird. Denn hier trauern Patriarchen um Privilegien, die sie tatsächlich oder vermeintlich verloren haben.
Das könnte man als Gotteslästerung betrachten, denn das zweite Gebot mahnt: »Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.« Der Gläubige soll Gott dienen, mag dies auch unbequem oder gar gefährlich sein, nicht aber Gott für seine kleinlichen Interessen in Anspruch nehmen. Doch Feuilleton-Katholiken wie Matthias Matussek beten einen Gott der geistigen Wiederkäuer an, dem sie die Aufgabe stellen, die Grünfläche zu beschützen, auf der sie grasen: »Ich bekomme sehr viel Post von älteren Menschen, die sagen: Endlich spricht einer über die Kirche, wie sie sein sollte (…): in die Messe und zur Beichte gehen, die Zehn Gebote, das Ritual. (…) Ich stelle fest, dass es ein Bedürfnis nach lateinischer Sakralität gibt.«
Das Evangelium nach Matthias sieht vor, dass für die Gläubigen Theater gespielt wird. Erbaulich soll es sein, darum möge der Regisseur tunlichst auf alles verzichten, was zum Denken anregen könnte. Man kann dieses Bedürfnis respektieren, heiligen sollte man es nicht. Zu geistlos, um eigene Ideen zu entwickeln, und zu faul, um wissenschaftlich zu arbeiten, beschränken sich die reaktionären Kritiker des Säkularismus derzeit darauf, einen diffusen Abscheu zu artikulieren und größere Strenge gegenüber allem zu fordern, was sie als atheistische Provokation oder übertriebene Emanzipation betrachten. Doch wenn Deutsche ihre Liebe für das Archaische entdecken, ist der Weg zur modernen Barbarei nicht weit.
von Jörn Schulz
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Gruß Hubert
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Jeder kennt Kelloggs Cornflakes, aber kaum jemand weiß, dass der puritanische Harvey Kellogg, der Erfinder der Kelloggs Cornflakes ein glühender Vorkämpfer gegen die Masturbation und andere „sexuelle Wollüste“ 😉 war.
„Wollust (lateinisch voluptas) ist eine sinnliche, sexuelle Begierde und Lust, die bei sexueller Aktivität, der Befriedigung oder bei sexuellen Phantasien erlebt wird. Wollust schließt das aktive Handeln zur Steigerung der sexuellen Befriedigung ein.
Wollust beschreibt das Kultivieren einer Empfindung, die als drängend und lustvoll gilt, früher auch als ruchlos und frevelhaft. Wollust ist nicht nur körperliches Verlangen, sondern setzt auch erotische Fantasien frei. Hinter der Wollust stehen mit den damit verbundenen Fantasien starke Triebkräfte und Verlockungen. In diesem Sinne ist ein Gegenbegriff die Frigidität.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Wollust

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Eine Nachbemerkung zur sommerlichen Beschneidungsdebatte.
Wer über Beschneidung redet, darf über Cornflakes nicht schweigen.
Zunächst zu den Cornflakes: Die wurden bekanntlich vom Amerikaner John Harvey Kellogg kreiert. Auch wenn viele dessen Biografie nicht kennen mögen: Auf seinen Namen stoßen wir fast täglich frühmorgens, wenn wir uns an den mit Milch übergossenen oder in Jogurt getränkten knusprigen Maisflocken ergötzen. Kellogg hat Ende des 19. Jahrhunderts jene Firma gegründet, die uns heute noch mit einem großen Teil der beliebten Zerealien beliefert.
Das tat er aber nicht, um uns einen Genuss beim Frühstück zu bereiten. Ganz im Gegenteil. Er brachte sein Produkt auf den Markt, um den Leuten einen Lustgewinn zu verwehren. Der 1852 in Michigan geborene Arzt, ein Mitglied der puritanischen Sekte der Siebenten-Tags-Adventisten, war der festen Überzeugung, dass der Verzehr von fetten, scharfen und gewürzten Speisen und Fleisch die Menschen zur Todsünde der Wollust verleite.
Diese in Ausschweifungen auszuleben, verstoße aber nicht nur gegen Gottes Gebote, sondern sei auch die Hauptursache für alle nur möglichen Krankheiten, glaubte Kellogg.
Also erfand er ein speziell fade schmeckendes Lebensmittel, das seiner Ansicht nach garantiert nicht sexuell zu stimulieren vermochte. Anfangs waren die Flocken nicht einmal gezuckert. Das ließ Kellogg erst zu, als der Absatz der Flakes stagnierte.
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Nun zur Beschneidung: Kellogg ist nicht nur als Reformator des Frühstücks in die Geschichte eingegangen. Der Asket – er selbst soll zeitlebens sexuell enthaltsam gelebt haben – beschränkte sich keineswegs auf Diätvorschriften.
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wütete ein obsessiver Kampf gegen die Masturbation. Diese inzwischen als universelle und harmlose, wenn nicht sogar gesundheitlich positiv erkannte Aktivität wurde dämonisiert: Sie führe direkt zu Neurosen und Psychosen, zu Rückenmarkschwund und allen erdenklichen todbringenden Leiden.
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Kellogg war nun nicht der erste und einzige, wohl aber der einflussreichste Propagandist der Beschneidung. Die Vorhaut sei der Quell allen Übels, meinte er. Dieses kleine Hautstück verleite die Buben dazu, an sich herumzuspielen und so die Möglichkeit zu entdecken, sich selbst ganz autonom Lust zu verschaffen – eine Betätigung, die der Adventisten-Doktor als des Teufels ansah. Und so schrieb er: Die sicherste Methode, kleinen Buben die Selbstbefriedigung auszutreiben, sei die Beschneidung: „Dabei sollte die Operation ohne Anästhesie durchgeführt werden, da der kurze Schmerz eine segensreiche Auswirkung auf den Geisteszustand des Jungen haben kann – speziell, wenn die Operation mit der Idee der Bestrafung verbunden wird.“
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Auch damit war Kellogg überaus erfolgreich. Außer den Muslimen und Juden, die seit jeher aus religiös-archaischen Gründen die Eichel ihrer männlichen Kinder mittels eines Schnittes freilegten, war 1870 noch kaum ein US-Bürger beschnitten. Die immer verrückter werdende Angst vor dem „Laster“ der Masturbation war nun die größte treibende Kraft hinter der zunehmenden und routinemäßigen Beschneidung von Buben.
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Die hygienischen und gesundheitlichen „Gründe“ für diese Operation waren zumeist nachgeschobene Rationalisierungen. Der lustmindernde Effekt der Beschneidung blieb bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts eines der wichtigsten Argumente für diesen medizinisch unnötigen Eingriff.
1970 sollen in den USA bis zu 90 Prozent der städtischen Bevölkerung beschnitten gewesen sein – in anderen protestantischen und angelsächsischen Ländern wie Australien, England und Kanada war der Prozentsatz ähnlich hoch. Seit damals aber ist die Entwicklung rückläufig. Heute sind nur mehr etwa die Hälfte der amerikanischen Männer beschnitten. Die Ursache dafür ist offensichtlich. Dass Masturbation gesundheitsschädlich sei, glaubt inzwischen niemand mehr. Und die sexuelle Liberalisierung hat die Selbstbefriedigung inzwischen weitgehend rehabilitiert.
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Das ist die skurrile Geschichte der nichtreligiösen Beschneidung. Und was bringt diese in der nicht enden wollenden Sommerdebatte über Fluch und Segen der Vorhaut? Zunächst nicht sehr viel. Alle Argumente – sowohl die guten wie auch die von Vorurteilen geleiteten – sind bereits gefallen.
Fest steht jedenfalls: Die Beschneidung hält so wenig die Menschen vom Masturbieren ab, wie die Cornflakes die geschlechtliche Begehrlichkeit einzudämmen in der Lage waren. Onaniert wird immer und überall.
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Die Beschneidung mag nun eine Körperverletzung sein. Deren traumatisierende Wirkung scheint jedoch weitgehend überschätzt zu werden. Der wütende Kampf gegen die Sünde der „Selbstbefleckung“ dürfte bisher mehr seelischen Schaden angerichtet haben als die Beschneidung. Diese zu verbieten wäre natürlich gefährlicher Unsinn. Der Wert der Religionsfreiheit muss Vorrang haben. (Anmerkung: bei diesem Absatz widerspreche ich dem Autor, die Körperverletzung steht für mich höher und VOR der Religionsfreiheit. Keine Zugeständnisse hier an Juden und Muslime).
Die Religionen aber, welche sie zu einem wichtigen Teil ihrer Identität erklären, sind auf sich zurückgeworfen. Hygienische und gesundheitliche Argumente ziehen immer weniger. Man muss schon fest daran glauben, dass Gott wirklich will, dass dem männlichen Nachwuchs mit dem Messer zu Leibe gerückt wird.
http://www.profil.at/articles/1231/572/337061/georg-hoffmann-ostenhof-kellogg-s-vorhaut
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Hier noch eine fundamentalistische Tante, die ihren Sohn beschneiden lassen möchte, damit er nicht exzessiv onaniert.
Unfassbar: Mutter möchte Ihren Sohn der Lust berauben!
Lehnen Sie sich zurück, halten Sie sich fest und lassen Sie die folgende Email auf sich wirken. Ich habe Sie aus einem Internetforum herauskopiert. Sie stellt einen unfassbaren Übergriff einer Mutter auf die Sexualität des Sohnes dar. Sie möchte ihn auf Rat einer Ärztin beschneiden lassen um seine Lust auf Masturbation zu behindern. Meiner Meinung nach handelt es sich hier um den strafrechtlichen Tatbestand der vorsätzliche Körperverletzung!
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http://www.maennerarzt-linz.at/startseite_maennerarzt/beschneidung–warum/nicht-zu-glauben/
Gruß Hubert
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Lesch erklärt im Video worüber es sich bei Fracking handelt. Es ist unverantwortlich diese Risiken für Mensch und Umwelt einzugehen. Ein hochgiftiger Chemikalien-Cocktail wird unter hohem Druck tief ins Erdreich hineingepumpt, damit sich die Schründe öffnen, um das Gas an die Oberfläche bringen zu können. Die Verseuchung des Grundwassers ist nur ein Risiko unter vielen. Die katastrophalen Folgen des Frackings sind noch nicht absehbar. Aber sehen Sie sich das Video selbst an, es lohnt sich.
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http://www.4shared.com/video/7f3wWEbJce/Fracking_-_Methoden__Folgen__S.html
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Gruß Hubert
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Am Beispiel der Beschneidungen sieht man zu welchen Verletzungen von körperlicher Unversehrtheit es kommt, weil Religioten diese im Windschatten von Religion begründen meinen zu können. Wenn eine Diskussion komplex wird, dann wird auf die Behauptung zurückgegriffen: Gott will es. Aber es ist immer nur das was Menschen wollen.
„An jenem Punkt, an dem rationale Erklärungen ein zu hohes Maß an kognitiver Anstrengung und Aufmerksamkeit erfordern, kann getrost auf den allmächtigen Schöpfer des Universums abgestellt werden – Gottes Wege sind unergründlich. Selbst sprachlich einigermaßen gewandte und gut gebildete Religionsvertreter wie der Berliner Rabbi Ytshak Ehrenberg ertragen rationale Diskurse nicht besonders lange bevor sie auf solch simple Mechanismen abstellen.“
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„Je mehr die Religionen gezwungen werden von ihren abstrusen Grundlagen Abstand zu nehmen und sich für Säkularisierungsprozesse zu öffnen, desto mehr wird ihnen ihr eigenes Fundament und ihre eigene Notwendigkeit entzogen.“
Unsere Zivilisation wird von einer „Armee des Abstrusen“ belagert. Verfolgt man die aktuell noch immer lodernde Debatte um religiöse Beschneidungen, so wird auf einen Schlag deutlich, dass diese Einschätzung des Philosophen und Neurowissenschaftlers Sam Harris heute mehr denn je gilt.
Religiöser Wahn ist längst nicht nur ein Problem afghanischer Taliban, ultra-orthodoxer Juden oder amerikanischer Evangelikaler. Religiöser Wahn ist ein alltägliches Phänomen, beobachtbar selbst in den säkularsten Staaten dieser Erde.
Dabei scheint die Abschlussformel „Gott“ noch immer eine funktionale Notwendigkeit zu besitzen, die den Menschen unter den Bedingungen einer immer mehr von Komplexität und Kontingenz angereicherten Gesellschaft die Möglichkeit eröffnet, Luft zu holen und eine Art erleichternde Stop-Regel einzubauen. An jenem Punkt, an dem rationale Erklärungen ein zu hohes Maß an kognitiver Anstrengung und Aufmerksamkeit erfordern, kann getrost auf den allmächtigen Schöpfer des Universums abgestellt werden – Gottes Wege sind unergründlich. Selbst sprachlich einigermaßen gewandte und gut gebildete Religionsvertreter wie der Berliner Rabbi Ytshak Ehrenberg ertragen rationale Diskurse nicht besonders lange bevor sie auf solch simple Mechanismen abstellen. Als vor kurzem innerhalb einer höchst emotionalisierten Fernsehdebatte rationale Gründe für die im Judentum übliche frühkindliche Beschneidung – nicht für die Beschneidung an sich, denn da liessen sich als bewusste Entscheidung erwachsener Menschen ja vielleicht noch rationale medizinische Argumente finden – eingefordert wurden, kam nach kurzer Überlegung nur ein achselzuckendes „Ja nun. Das kommt von Gott!“. Wie soll man innerhalb einer aufgeklärten liberalen Wissensgesellschaft mit solchen Positionen umgehen?
Wie könnte man sie als etwas anderes als infantilen Trotz abergläubiger Dummköpfe bezeichnen?
Trotz der voranschreitenden religiösen Idiotie hält sich der Protest in Grenzen.
Nicht umsonst weigert sich noch immer knapp die Hälfte der amerikanischen Christenheit das ebenso simple wie geniale darwinsche Konzept der Evolution anzuerkennen und baut lieber auf die überaus plausible Erklärung eines allmächtigen Schöpfers, der vor rund 6.000 jahren innerhalb von sechs Tagen alle auf der Erde lebenden Kreaturen in exakt dem heutigen Zustand aus dem Nichts erschaffen hat. In einigen Schulen des mittleren Westens müssen inzwischen Kreationismus und Evolutionstheorie gleichberechtigt vermittelt werden.
Keine weiteren Fragen erlaubt. Anhand der amerikanischen Entwicklung ist die Wiederkehr der Religion besonders anschaulich und erschütternd dokumentiert. Waren die Gründerväter noch entschiedene Gegner der Religion und teilweise sogar überzeugte Atheisten, so wurde die prinzipielle Religionsfreiheit von fanatischen Christen innerhalb der letzten hundert Jahre Schritt für Schritt weiter ausgenutzt bis es schließlich zu einer Umkehrung der eigentlichen Intention dieser Freiheit zur Religionsausübung kam.
Für den einzelnen Menschen mag die religiöse Form der Komplexitätsreduktion zunächst mentale Erleichterung bringen, gesamtgesellschaftlich sind die Folgen einer von religiösem Wahn durchzogenen Kommunikation jedoch fatal. Nicht nur, dass die selbsternannten „Religionsvertreter“ sich in Positionen versetzen, die ihnen vor allem erlauben ihren eigenen weltlichen Bedürfnissen und Perversionen ungestraft nachzugehen – im Iran wurde unter religiösen Argumenten vor kurzem das heiratsfähige Alter von Mädchen auf neun Jahre gesenkt, kurz danach starb eine neunjährige „Braut“ nach dem ersten Geschlechtsverkehr mit ihrem fünfzigjährigen „Ehemann“ an inneren Blutungen – auch und besonders die religiösen Eltern strahlen eine Gefahr für ihre Kinder aus. Der Evolutionsbiologie Richard Dawkins brachte es auf den Punkt als er anführte, dass „jede Form der religiösen Erziehung schon eine Form des Kindesmissbrauchs” darstelle. Und dabei bezog er sich vor allem auf den mentalen Missbrauch der zwangsweisen Vermittlung einer auf Angst, Schuld, Lügen und Strafe basierten Ideologie. Die Verstümmelung von Geschlechtsorganen stellt wohl noch eine völlig andere Dimension dar. Denn auch hier würde die bewusste Entscheidung erwachsener Männer sich einen Teil ihrer Vorhaut abzuschneiden kaum Protest hervorrufen. Doch die Auswirkungen der im Namen der Kinder gefällten elterlichen Entscheidungen über Geist, Leib und Leben verursachen in der Regel nicht-revidierbare negative Folgen für die weitere mentale und körperliche Entwicklung des Kindes. Und dabei muss es noch als der „beste” Fall bezeichnet werden, wenn die Kinder „lediglich” der gleichen religiösen Idiotie anheimfallen, die ihnen ihre Eltern vorlebten.
Doch zur wirklichen Gefahr wird dieser religiöse Wahn durch den zweiten zentralen Faktor unserer Gegenwart: liberale Feigheit. Denn das paradoxe Konstrukt der „Religionsfreiheit“ lasst den Blüten des Wahnsinns erst freien Lauf.
Der von Stanley Fish als „boutique multiculturalism” bezeichnete Mechanismus der romantisierenden liberalen Begeisterung für einige Aspekte kulturell-religiöser Auswüchse darf nicht dazu führen, dass anderen, rechtswidrigen, menschenverachtenden und freiheitsbedrohende Praktiken freie Hand gewährt wird. Selbstverständlich sollte es jedem Menschen freistehen, seinen eigenen religiösen Glauben zu besitzen. Doch sollte es jedem seiner Mitmenschen ebenso erlaubt sein, diesen Glauben als das zu bezeichnen was er ist: Ein Armutszeugnis seiner eigenen kognitiven Leistungsfähigkeit und ein Bekenntnis zum infantilen Aberglauben. Gegenüber der Justiz hätte man wohl vollkommen zu Recht wenig Argumente, wenn man behaupten würde, das fliegende Spaghettimonster hätte unter Androhung ewiger Schmerzen befohlen, den eigenen Kindern die Fingerkuppen abzuschneiden und nur noch Lakritze zu essen. Ein längerer Aufenthalt in einem Heim zur mentalen Genesung wäre wohl gesichert. Und doch werden in Deutschland Positionen ernstgenommen, die auf exakt der gleichen Ebene argumentieren. Der nationale Ethikrat sprach sich nun dafür aus, Beschneidungen rechtlich wieder zu ermöglichen, nachdem das Landgericht Köln zuvor ein richtiges und wichtiges Urteil zur Eindämmung des religiösen Wahnsinns fällte.
Die liberale Feigheit gegenüber den religiösen Schreihälsen ermöglicht wiederum die Fortsetzung der als „kulturell“ getarnten religiösen Idiotie. Dabei ist die angeschobene Debatte zumindest ein gutes Zeichen. Die prinzipielle Debatte um die schädlichen Auswucherungen der Religion gehört in die Öffentlichkeit. Ähnlich wie bei anderen menschenverachtenden fundamentalistischen Ideologien müssen die Argumente der religiösen Fanatiker ins Licht gezogen und bearbeitet werden. Und auch wenn die Zugänglichkeit religiöser Menschen zu rationalen Argumenten bezweifelt werden darf (bestünde eine prinzipielle Zugänglichkeit wären sie wohl kaum noch religiös), so muss es doch ein stetiger Prozess der rationalen Bearbeitung religiöser Kernannahmen aufrechterhalten werden. Je mehr die Religionen gezwungen werden von ihren abstrusen Grundlagen Abstand zu nehmen und sich für Säkularisierungsprozesse zu öffnen, desto mehr wird ihnen ihr eigenes Fundament und ihre eigene Notwendigkeit entzogen.
Dieser Prozess muss weiter aktiv vorangetrieben werden, bevor es einer auf Aberglauben und Unwissenheit basierenden Kultur gelungen ist, sich – mit den paradoxerweise von der glaubensfreien Wissenschaft produzierten Waffen – auszulöschen. Wiederum Sam Harris: „Die Gefahr des religiösen Glaubens besteht darin, dass er sonst völlig normalen Menschen erlaubt, Früchte des Wahnsinns zu ernten und diese als heilig zu betrachten“. Der Beitrag der liberalen Feigheit, die diesem Wahnsinn nicht entschlossen genug entgegentritt, mindert diese Gefahr momentan nicht gerade.
http://alltagsbeobachtungen.wordpress.com/2012/08/26/religioser-wahn-und-liberale-feigheit/
Gruß Hubert
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Hier ein Artikel mit sehr guten Argumenten gegen die Beschneidung. Die Argumente dafür sind zum allergrößten Teil (sofern nicht medizinisch indiziert, zum Beispiel Phimose) einfach nur lächerlich und religiösem, längst überholten Unsinn zuzuschreiben. Religionsfreiheit hat dort aufzuhören wo körperliche Unversehrtheit von Minderjährigen verletzt wird.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass bezüglich der Knabenbeschneidung nicht dasselbe gelten soll, immerhin beinhaltet Religionsfreiheit nicht auch automatisch das Recht darauf, Neugeborene verstümmeln zu dürfen. Das heisst: es ist nachvollziehbar, aber nur dann, wenn man die Angst davor, in die braune Ecke gestellt zu werden, mit berücksichtigt. Aber manchmal sagen eben die Falschen das Richtige; Szenenapplaus aus einer Ecke, die einem nicht genehm ist, muss man aushalten können. Ausserdem ist wenig so einfach als haltlose Diffamierung zu demaskieren als der Vorwurf des Antisemitismus – immerhin wäre ich der weltweit erste Antisemit, der sich um die sexuelle Integrität jüdischer Knaben sorgt.
Der Säuglingspenis als Kulturträger
publiziert: Donnerstag, 20. Feb 2014
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Hallux Valgus: Wer Baby-Penisse beschneidet, müsste auch Baby-Zehen abschneiden…
Noch immer wird bei uns die Knabenbeschneidung aus religiösen oder traditionellen Gründen praktiziert.
Die Verteidiger dieser Praxis reklamieren, mit dem Verzicht auf die Entfernung von Hautlappen an Säuglingspenissen drohe die Totalzerstörung ihrer Kultur. Höchste Zeit, umzudenken.
Gerne werden, wenn es um die Rechtfertigung der Knabenbeschneidung geht, medizinische Vorzüge angeführt. Die Vorhaut ist dann nichts weiter als ein unnützer Hautlappen, der in erster Linie das Einfallstor für zahlreiche medizinische Probleme darstelle. Zu den medizinischen Vorteilen, die mit einer Beschneidung einhergehen sollen, werden ein geringeres Peniskrebs-Risiko sowie ein kleineres Infektionsrisiko – unter anderem durch HIV – angeführt. Das kann stimmen oder auch nicht; die Faktenlage ist hier trotz zahlreicher Studien widersprüchlich.
Klar ist aber, dass die Probleme, unter denen Unbeschnittene gemäss diesen Studien zu leiden haben, mit gängiger Hygiene lösbar sind. Wenn Mann unter der Dusche seinem Reproduktionsorgan die gleiche Aufmerksamkeit schenkt wie, sagen wir einmal, seinen Achselhöhlen, ist er auf der sicheren Seite. Klar gibt es Phimosen, schmerzhafte Verengungen, wo die schnellste Linderung durch eine – nicht immer zwingend vollständige – Beschneidung erzielt werden kann. Aber das hat denkbar wenig mit Religion oder Tradition zu tun.
An Peniskrebs erkrankt bei uns ein Mann unter 100’000. Im Gegensatz dazu haben 12.5% der Bevölkerung einen Hallux Valgus, eine schmerzhafte Fehlstellung der Grosszehe. Dies betrifft zum Grossteil Frauen: neben genetischen Faktoren spielt vor allem falsches Schuhwerk eine Rolle. Rein statistisch gesehen wird fast jede zehnte Frau irgendwann in ihrem Leben an einem Hallux leiden. Jede zehnte Frau: Das ist ein 10000 Mal höheres Risiko als dasjenige, als Mann an Peniskrebs zu erkranken. Folgerichtig müssten wir deshalb allen neugeborenen Mädchen bei der Geburt die grossen Zehen abtrennen, verhindert man damit doch, dass sie später einmal unter einem äusserst schmerzhaften Hallux leiden werden. Das fehlende Gleichgewichtsgefühl wird spätestens beim Eintritt in den Kindergarten von den acht verbliebenen Zehen ausgeglichen und die Bandbreite an Schuhdesigns, welche die Frau dank schmaleren Füssen einmal wird tragen können, wächst erheblich. Eine reine Win-Situation!
Macht Sinn? Nein, macht überhaupt keinen Sinn. Denn erstens können wir bei der Geburt eines Mädchens nicht beurteilen, ob sie tatsächlich irgendwann einmal unter einem Hallux leiden wird und zweitens ist es nicht an uns, über den Körper des Mädchens, über Erhalt oder Amputation ihrer Körperteile zu entscheiden, solange keine Lebensgefahr besteht. Diese Verdinglichung entspräche keinem ethischen Handeln, selbst wenn die Verdinglichung zu einem vermeintlich höheren Zweck wie dem potentiellen Verhindern künftiger Schmerzen geschieht.
Selbstverständlich bringt die Beschneidung an Orten, wo regelmässiges Waschen nicht möglich ist, oder Vorurteile und Aberglauben die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten begünstigen, gewisse positiven Auswirkungen. Hierzulande überwiegen aber bei einer nicht-medizinischen Indikation die Risiken einer Beschneidung deren mutmassliche Vorteile bei Weitem. Es ist grundsätzlich heikel, einen Säugling einer unnötigen Operation zu unterziehen, insbesondere dann, wenn es sich um eine Operation an den Sexualorganen handelt.
Die Komplikationsrate wird auf immerhin 2-10% geschätzt und zu den möglichen Komplikationen gehören, nebst vielen weiteren, Blutungen, Infektionen und die sogenannte Postzirkumsionsphimose, bei der genau der Verengungs-Fall eintritt, der mit der Beschneidung eigentlich hätte verhindert werden sollen. Auch Todesfälle kommen vor, da bei Neugeborenen ein auch nur geringer Blutverlust Lebensgefahr bedeuten kann. Wäre ich Vater eines Sohnes, würde ich es mir gut überlegen, ob ich ihm – auch im Wissen um mutmassliche Risiken, wenn er dann einmal sexuell aktiv wird – die höchst realen Risiken einer Beschneidung zumuten wollte. Als Prävention vor einer Ansteckung mit HIV ist Safer Sex sowieso die weitaus wirksamere Alternative – und erst noch billiger und zu 100 Prozent nebenwirkungsfrei.
Oft hört man, auch von beschnittenen Männern, dass die Vorhaut völlig überbewertet und die sexuelle Reizempfindung dort auch vor der Beschneidung kaum vorhanden sei. Das, obwohl die Vorhaut ungefähr gleich viele Nervenenden wie eine Fingerkuppe hat. Die Behauptung, dass nach einer Beschneidung dasselbe Gefühl vorhanden sei wie davor, mögen mir Unverzagte deshalb bitte unter Zuhilfenahme ihrer Finger und einem scharfen Küchenmesser beweisen. Ausserdem geschieht die Beschneidung, egal ob aus religiösen oder medizinischen Gründen durchgeführt, meist im Kleinkindes- oder Vorschulalter. Ich habe etwas Mühe damit, einem 40jährigen Mann zu glauben, dass er sich an die Empfindsamkeit eines Stück Hauts erinnert, das ihm vor 30 Jahren oder mehr abgenommen wurde. Ich zweifle ebenso daran, dass er als Neugeborener sexuell bereits derart aktiv war, so dass ein Vergleich zum Jetzt herstellbar wäre. Es sei denn natürlich, er habe heute genauso wenig Sex wie damals.
Immer wieder kommt der Einwand, dass die Eltern erziehungsberechtigt seien und es ihnen nicht verboten werden dürfe, ihre – auch religiösen – Werte an ihren Nachwuchs weiterzugeben. Dem ist grundsätzlich nicht zu widersprechen. Es liegt aber auch auf der Hand, dass dieses Recht der Eltern nicht absolut gilt, sondern dass das Primat des Kindswohls überwiegt.
So ist es beispielsweise im Glaubenssystem der Zeugen Jehowas nicht erlaubt, Bluttransfusionen anzunehmen, auch nicht dann, wenn es sich um die eigenen Kinder handelt, denen in einer Notsituation Blut verabreicht werden soll. Trotzdem würde eine Mutter, die mit Verweis auf ihren Glauben die lebensrettende Bluttransfusion an ihrem Kind verhindern will, hierzulande sowohl von Kinderschutzbehörden als auch von den behandelnden Ärzten in ihre Schranken gewiesen werden: Das Überleben des Kindes wird als wichtiger angesehen als das Recht der Mutter, ihre Religion unverfälscht und ohne Abstriche weitergeben zu können.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass bezüglich der Knabenbeschneidung nicht dasselbe gelten soll, immerhin beinhaltet Religionsfreiheit nicht auch automatisch das Recht darauf, Neugeborene verstümmeln zu dürfen. Das heisst: es ist nachvollziehbar, aber nur dann, wenn man die Angst davor, in die braune Ecke gestellt zu werden, mit berücksichtigt. Aber manchmal sagen eben die Falschen das Richtige; Szenenapplaus aus einer Ecke, die einem nicht genehm ist, muss man aushalten können. Ausserdem ist wenig so einfach als haltlose Diffamierung zu demaskieren als der Vorwurf des Antisemitismus – immerhin wäre ich der weltweit erste Antisemit, der sich um die sexuelle Integrität jüdischer Knaben sorgt.
Eine seltsame Tradition, die von Amputationen an Säuglingspenissen abhängt.
Ein seltsamer Gott, der uns zwar vollkommen und «in seinem Bilde», aber offenbar an einer Stelle mit zuviel Haut geschaffen hat. Wobei man zugeben muss, dass es auch bei den Anhängern der «beschneidenden» Religionen Fortschritte gibt. Vorreiterin hier ist die Katholische Kirche, die, im Gegensatz beispielsweise zur Koptischen Kirche, schon seit 1442 die Beschneidung offiziell nicht mehr vorschreibt.
Bei den Muslimen ist die Beschneidung, je nach theologischer Präferenz, nicht zwingend vorgeschrieben, sondern immerhin nur empfohlen. Und es gibt auch mehr und mehr Juden, welche die Knabenbeschneidung nicht zu dem zentralen Pfeiler für jüdische Kultur und Identität verklären,
sondern in diesem Brauch das sehen, was er tatsächlich ist: ein barbarisches Ritual aus finsteren Zeiten, das unter Billigung von schwerwiegenden Risiken bis zum heutigen Tage an nicht einwilligungsfähigen Minderjährigen vollzogen wird.
(Claude Fankhauser/news.ch)
http://www.news.ch/Der+Saeuglingspenis+als+Kulturtraeger/617341/detail.htm
Gruß Hubert
Wähnt ein Mann allein der Frauen Glück als Zeugnis seines Mannseins, so kann er diesen Zipfel Haut gewiss und leicht entbehren. Dies ist im Sinn von Männlichkeit, die sich als Zweck versteht, sich in den Dienst von andern opfert, sich selbst hingegen wenig ehrt, sich selbst als Werkzeug bietet. Es scheint uns ritterlich antik, das Bild vom immerharten Stecher, stets bereit es zu besorgen – ein bisschen aus der Mode.
Es wird auf oft gesagt bei Beschnittenen gehe es länger. Wen wundert’s – wenn man weniger spürt geht’s eben länger. Und wenn man gar nichts mehr spürt dann lässt man es besser. Aber ob der Mann diesen Preis bereit ist zu bezahlen bezweifle ich. Wer wagt auch dies allen Ernstes zu verlangen? Der Körper und damit auch der gesamte Schwanz gehört dem Mann – aus, Punkt.
Hier ein Artikel von cuncti.net
von Kevin Fuchs
Warum das Mantra um moderne Rollenbilder eine Lüge ist

Im Getümmel des Gefechts geht allzu vielen allzu oft der Blick für’s Ganze schnell verloren. Der Lärm, Geschrei, Getöse, Rauch und Nebel hüllen uns den Sinn, den Wald zu sehen, nicht die Bäume. Erst wenn sich Schweigen über’s Schlachtfeld legt, und sich der Pulverschleier senkt, dann tut sich zögernd auf, was vorher uns verborgen blieb. Forensisch und akribisch lässt sich dann das Mosaik – Stein um Stein mit viel Geduld – zu einem Sinn zusammenfügen.
Eine wahrlich laute Schlacht war ohne Frage wohl jene der Beschneidung. Nun sind die Trümmer längst geräumt, die Leichen nicht nur kalt, eher schon vermodert. Die Zeit hat jede Spur in Gänze aufgelöst. Und eben dies erschwert uns heute die Forensik, denn wo kein Fleisch sich findet, da ist auch keine Wunde und folgend kein Beweis.
Wo Zeit das meiste schon vernichtet weiß, da bleibt uns nur Vermutung. Jedoch: auch diese braucht den Anker, an dem sie sich bemisst. Ein eben solcher sei für uns die folgende Prämisse: Die Vorhaut ist zu hohem Grade erogen. Wer sie entfernt, beschneidet das Empfinden.
Diese Formel komprimiert im Kerne das Problem, aus dem zu jener Zeit sich das Gefecht erhob.
Im Gespräch und in Recherchen, da finden sich zwei Sorten Mann: Zum einen die, die man als Kind in jungem Alter schon beschnitt. Zum zweiten solche eben, die man erst später kürzte. Die ersten sind nicht von Belang, da der Vergleich hier fehlt.
Die zweiten aber sind es wohl. Denn diese Sorte teilt sich wieder. Der erste sagt „Ich kann jetzt länger“, der zweite sagt „ich muss jetzt länger“. Können oder müssen – das ist hier die Frage. Die ersten sind im Glück, die zweiten sind es nicht. Woher das „länger“ kommt, nimmt uns kein Wunder. Es fehlt nun mal, was einst entfernt und kann auch nichts mehr fühlen.
Der eine sieht es als Gewinn, der zweite als Verlust. Objektiv jedoch geschieht dasselbe: es mindert das Gefühl.
Wähnt ein Mann allein der Frauen Glück als Zeugnis seines Mannseins, so kann er diesen Zipfel Haut gewiss und leicht entbehren. Dies ist im Sinn von Männlichkeit, die sich als Zweck versteht, sich in den Dienst von andern opfert, sich selbst hingegen wenig ehrt, sich selbst als Werkzeug bietet. Es scheint uns ritterlich antik, das Bild vom immerharten Stecher, stets bereit es zu besorgen – ein bisschen aus der Mode.
Das kann und darf der Mann, so darf er sich gern selbst verstehen. Dies Recht sei ihm beschieden. Er darf, er darf, wenn er das will, er muss es nicht. Vor allem jedoch soll er nicht es jemals müssen sollen.
Ist er erwachsen, kann er, wie er will, beliebig viel von seinem Körper trennen. Doch einem Kind es aufzuzwingen, bleibt und bleibt verboten. Das Grundgesetzt bezeichnet dies als sexuelle Selbstbestimmung – das Recht des unversehrten Körpers.
Ein Widerspruch des Rechts im Recht, wie etwa Volker Beck es meint, besteht in diesem Geiste nicht. Es gibt nichts abzuwägen, wo schlicht nichts abzuwägen ist, ja wo das Recht es gar verbietet.
Es gilt kein Recht auf Religion, das andern Menschen schadet. Wer glauben will, darf glauben, feiern, hoffen, beten, so oft wo immer er es will. Der Leib des andern aber bleibt derweil ein ehernes Tabu. Das Recht des Körpers bricht das Recht auf Glaube. Der Körper ist das Maß, der Körper ist die Grenze.
Was war es aber, das die Leute trieb, mit solchem Eifer ein Gesetz zu formen, das der Vernunft so widerspricht? Hier muss man wissen, was nicht jeder weiß: Die Sache ist ein alter Fussel. Im März 2010: dort legte schon der Bundesrat den Antrag einer Änderung des Paragraphen 226 vor.
Die Verstümmelung des Genitals, so war gefordert, sollte nach besonders strengem Maß und auch im Ausland strafbar sein. Doch der Entwurf sah dies nur vor, wenn dieses Genital speziell das eines Mädchens war.
Offenbar war man gewahr, welch Ärger solch Gesetz beschert, wenn es auch Jungen schützen sollte. Ein böser Wicht wer böses denkt, und Lobby-Werk vermutet. So war’s kein Unfall, sondern Plan, die pure Absicht war dahinter. Es passierte dann, was niemand ahnte. Ein Urteil lässt das Volk jetzt sehen, was es nicht sehen sollte. Und somit war mit einem Schlag der deutsche Bürger hell erwacht.
Berlin war aufgekratzt. Die Problematik aber schreckte nicht, sie war schon längst bekannt. Ein Kompass war nicht nötig auch kein Plan, geboten war kein Argument. Man war sich einig, wusste auch, wohin die Reise geht. Allein das „Wie“ war noch zu klären, das „Ob“ von keinem Rang. Ein Böser Wicht wer böses denkt, und Lobby-Werk vermutet.
In diesem Licht erklart das eigentümliche Gezappel, das in Berlin sich regte. Man versteht mit einem Mal, warum sogar der feinste Gutmensch dort sich nicht einmal genierte, ein Menschenrecht zu spalten, es den Mädchen zu gewähren und den Jungen hier zu nehmen.
In Berlin hat man gehofft, dass das Gesetz zum Schutz des Mädchengenitals in aller Stille, unbemerkt zur Wahrheit werde. Die Diskussion um die Beschneidung doch zerstäubte diesen Wunsch. Man war jetzt in Berlin genötigt, den Bürgern zu erklären, was bei allerreinstem Willen nicht sich irgendwie erklären ließ. Erläutern konnten sie es nicht, wohl haben sie es durchgesetzt. Nun ist es schlimmer als gedacht. Nicht nur gibt es von nun ein Recht, das Mädchen schützt und Jungen nicht. Bei Jungen ist’s vielmehr mit Ausdruck klar erlaubt. Ein Böser Wicht wer böses denkt, und Lobby-Werk vermutet.
Das Ministerium für „Frauen und Gedöns“, wie Kanzler Schröder es mal nannte, sorgt sich um die Jungs und meint, man müsse ihnen helfen. Ums Genital der Jungs schert man sich nicht, es geht um hehre Werte. Der Zwang zum Hartsein sei, so liest und hört sich’s an, der Quell für alles Übel. Den Jungs dies auszutreiben ist hiernach die allerwichtigste Mission.
„Neue Wege für Jungs“ ist drum ein vielgelobter Titel. Macht die Jungs ein wenig sanfter, lieber, zarter. Gefühl, mit Innenblick und Liebe, das fehlt den Jungs – so hört man es. Also lasst sie uns erziehen, lasst sie uns wie Mädchen machen, auf dass sie uns gedeihen. Wie schön das klingt, so wunderschön, man will darin zerfließen.
Das Ding mit der Beschneidung – ach – das macht die Sache schwierig. Es bezeugt uns doch das Gegenteil. In Anbetracht der Kühle, die Mann und Junge spürt, verbleibt uns nur zu sagen: der Wandel, den man hier verspricht, entkleidet sich zur Lüge – alter Trunk in neuen Bechern. „Neue Jungs“, das ist Betrug. Die neuen Jungs, das sind die alten, nur in neuem Schein.
Wo Mädchenkörper heilig sind, erscheinen die der Jungs entberhrlich, gering im Wert, verfügbar jederzeit. Erstere sind Zweck an sich, zweitere zum Zweck von andern. Härte scheint für Jungs ein Muss, entgegen aller Rede, weil dies zum Nutzen anderer ist.
Also Jungs, bleibt hart, man will es so, und lasst den Zipfel Euch nicht nehmen.
http://cuncti.net/haltbar/585-schwanzgedanken-nachwehen-zur-beschneidungsdebatte
Gruß Hubert
Viele tun so als ob die Beschneidung von Jungen (bei Juden von Säuglingen am 8. Tag) ein Bagatelleingriff wäre, übersieht dabei aber, dass es auch Todesfälle gibt. Auch die anderen Folgen sind keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen und sind nicht vernachlässigbar.
Es gibt außerdem keine rationalen Gründe warum man eine Beschneidung vornehmen sollte. Keine Sorge, die Natur macht schon alles richtig. Dass die Genitalverstümmelung bei Mädchen eine viel schwerwiegendere Körperverletzung ist, darüber brauchen wir uns nicht zu streiten. Aber deswegen ist die stupide Beschneidung bei Jungen nicht nichts. Bei Mädchen läuft man ja schon seit langem gegen die Genitalverstümmelung Sturm, das auch vollkommen zu Recht. Warum aber bei Jungen nicht? Und warum soll man die Körperverletzung im Namen einer Religion oder von Traditionen tolerieren und akzeptieren? Ich spreche mich ganz klar dagegen aus. Man sollte nicht vor Religionen in die Knie gehen, so wie man es in Deutschland macht.
Hier ein Bericht von Intaktiv-online.de
Rituelle, religiöse, aber auch kommerzielle Interessen rangieren nicht selten höher als das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Betroffen von derartigen massiven Verstößen gegen elementare Grundrechte sind in der Mehrzahl die Schwächsten der Gesellschaft, die Kinder, Jungen ebenso wie Mädchen, denen ohne medizinischen Grund ein Teil ihres völlig gesunden Körpers genommen wird.
http://www.intaktiv-online.de/sexuelle-selbstbestimmung/sexuelle-selbstbestimmung/geschlechteruebergreifende-initiative-fuer-genitale-selbstbestimmung.html
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Blutige Rituale im Schatten von Multikulti und Kommerz?
In den stark religiös und traditionell geprägten Regionen dieser Welt gehört die Beschneidung sowohl der weiblichen als auch der männlichen Geschlechtsorgane zum überlieferten Brauchtum, das größtenteils rational nicht erklärbar und somit kaum beeinflussbar ist. So sterben weltweit Jahr für Jahr hunderte Mädchen und Frauen, Jungen und Männer auf grausame Weise, ohne dass es die Öffentlichkeit wirklich wahrnimmt. Meist handelt es sich bei den verschiedenen Beschneidungszeremonien um Initiationsriten zur Aufnahme Jugendlicher in die Gemeinschaft der Erwachsenen oder des Stammes. Zumindest im Bezug auf die Beschneidung von Jungen werden derartige Bräuche hierzulande aber allenfalls als exotische Mutprobe wahrgenommen, über die man verlegen lächelt.
Ist die Beschneidung von Jungen und Mädchen wirklich nicht vergleichbar? Interessant ist, dass im Falle ritueller oder religiöser Beschneidungen Jungen und Männer es sind, deren körperliche Unversehrtheit offenbar weniger wert ist als die des „schwachen Geschlechts“. Die Beschneidung von Jungen, so ist nicht selten zu hören, gehöre zu Tradition und Kultur anderer Völker und müsse daher toleriert werden, während Menschrechtsorganisationen gleichzeitig schon seit langem Sturm gegen jegliche Form der Beschneidung weiblicher Genitalien laufen.
Beides sei nicht vergleichbar, so die bisherige Begründung für dieses einseitige Engagement.
„Genital Autonomy“ ist ein wesentlicher Schritt, Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit zu schaffen für eine Form unsäglichen Leides, von dem beide Geschlechter betroffen sind.
http://www.intaktiv-online.de/sexuelle-selbstbestimmung/sexuelle-selbstbestimmung/blutige-rituale-im-schatten-von-multikulti-und-kommerz.html
Weibliche Genitalverstümmelung, Mädchenbeschneidung, Infibulation
http://www.intaktiv-online.de/sexuelle-selbstbestimmung/sexuelle-selbstbestimmung/weibliche-genitalverstuemmelung-maedchenbeschneidung-infibulation.html
Gruß Hubert
Wieder mal deutsche Unterwürfigkeit der Politik, wenn es um jüdische und muslimische Interessen geht. Ich möchte das schon Ängstlichkeit nennen. Man weiß ja … Geschichte. Das Kindeswohl bleibt auf der Strecke.
Hier ein Bericht aus der Süddeutschen:
Auszug
Der Eingriff soll demnach in Deutschland erlaubt bleiben. Voraussetzung ist, dass die Regeln der ärztlichen Kunst eingehalten werden. Das bedeutet, dass ein Kind im Zweifel eine Betäubung oder Narkose bekommt. (Anmerkung: was heißt da im Zweifel??). Eltern müssen sich außerdem vor dem Eingriff über die Risiken aufklären lassen. Und: Das Kindeswohl darf nicht gefährdet sein. (Anmerkung: ist es aber eindeutig und klar). Die Kritik an den Plänen ist aber nicht verstummt.
[…]
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte, die neue Regelung sei ein wichtiges Signal, um die entstandene Verunsicherung auszuräumen. Der Entwurf bringe die unterschiedlichen Interessen in einen angemessenen Ausgleich. (???)
Anmerkung: angemessener Ausgleich – dass ich nicht lache!
[…]
Gegenstimmen:
Es gibt aber nach wie vor Kritiker. Die Deutsche Kinderhilfe bezeichnete die Regelung als aktionistischen Schnellschuss. Die Bestimmung schwäche die Kinderrechte und werfe Deutschland in Sachen Kinderschutz um Jahrzehnte zurück, beklagte der Vorsitzende Georg Ehrmann.
Der Verein Mogis, in dem sich Betroffene zusammengeschlossen haben, kritisierte, die Regelung sei ein Schlag ins Gesicht all jener, die unter ihrer Beschneidung zu leiden hätten. «Man erkennt mit Schrecken, wie wenig das Leid von Kindern bei Politikern auf Empathie trifft», sagte Vereinsmitglied Alexander Bachl. Der Linke-Politiker Raju Sharma wertete den Entwurf als Ausdruck von Verantwortungsverweigerung.
Leutheusser-Schnarrenberger bekommt aber auch Widerspruch aus den eigenen Reihen. Ihr Parteikollege Heiner Kamp sagte: «Es ist ein Fehler, die Beschneidung in Deutschland zu erlauben.» Ein solches Gesetz schränke das Kindeswohl ein statt es zu verteidigen. Der FDP-Abgeordnete kündigte an, er werde der Gesetzesregelung bei der Abstimmung im Bundestag nicht zustimmen.
Die schwarz-gelbe Regierung hatte bei der Arbeit an den Gesetzesplänen viel Tempo gemacht und hat es auch mit der parlamentarischen Abstimmung eilig. Der Bundestag soll die Neuregelung noch in diesem Jahr beschließen.
Quelle:
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1371038
Auszug aus „Zeit online“
Marlene Rupprecht kann mit dieser Lösung absolut nicht leben. Die Kinderbeauftragte der SPD und ehemalige Sonderschullehrerin ist zu einer Galionsfigur der Beschneidungsgegner im Bundestag geworden. »Ich möchte nicht, dass Deutschland in die Geschichte eingeht als das Land, das Körperverletzung an wehrlosen Kindern legalisiert wegen irgendwelcher Bibelstellen und Tausende von Jahren alten Traditionen. Der Respekt vor dem Leben – das ist doch unsere Lektion aus der Nazizeit!«, sagt sie. Rupprecht ist 64 und bezeichnet sich als sehr gläubig. »Gott hat uns perfekt gemacht, er will nicht, dass wir da etwas wegschneiden.«
http://www.zeit.de/2012/42/Beschneidung-Gesetz
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FAQ
Fragen und Antworten zur Knabenbeschneidung
Vorbemerkung: Heiße Eisen sollten mit kühlem Kopf behandelt werden. Die Knabenbeschneidung ist zweifellos ein solches „heißes Eisen“. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die öffentliche Debatte so erregt geführt wurde. Beschneidungsbefürworter unterstellten Beschneidungsgegnern antisemitische/antimuslimische Motive, diese wiederum warfen beschneidungswilligen Eltern vor, lieblos zu sein und die Qualen ihrer Kinder zu ignorieren.
Wir sind überzeugt, dass eine solche Form der Auseinandersetzung kontraproduktiv ist, denn sie verstellt den Blick auf die wahren Motive beider Gruppen und erschwert die Suche nach vernünftigen Lösungen. Bei einem komplexen Thema wie der Knabenbeschneidung sollten nicht Unterstellungen, sondern rationale Argumente den Ausschlag geben.
Hier wird das Thema ausführlich behandelt:
http://pro-kinderrechte.de/faq/#9
Gruß Hubert
Gewalt gegen Kinder und Tiere
Tierschutz muss in die Verfassung aufgenommen werden, damit dieser dem Grundrecht auf Religionsfreiheit gleichgestellt wird und somit das Schlachten ohne vorhergehende Betäubung grundsätzlich verboten werden kann.
Hier ein Bericht von tierschutznews.ch
Rituelles, betäubungsloses Schächten soll durch eine neue Gesetzgebung weiter erlaubt bzw. noch erleichtert werden.
Heute Montag, 10.9.2012, endet die Begutachtungsfrist für das „Bundesgesetz zur Durchführung unmittelbar anwendbarer unionsrechtlicher Bestimmungen auf dem Gebiet des Tierschutzes“. Durch dieses neue „Durchführungsgesetz“ wird es noch leichter als bisher möglich sein, die Tiere beim Schlachten den religiösen Vorstellungen entsprechend zu quälen. Denn durch die Vollzugsbestimmungen sollen nun nicht mehr – wie bisher – das Zufügen von „vermeidbaren Schmerzen“ (österr. Bundesgesetz über den Schutz der Tiere, BGBL. I Nr. 118/2004, Artikel 2), sondern nur mehr das Zufügen „ungerechtfertigter Schmerzen“ unter Strafsanktion stehen. Das würde einen eklatanten Rückschritt hinter das, durch das TSchG in Österreich erreichte, Schutzniveau für Tiere bedeuten und ist damit inakzeptabel.
Dazu der Religionspsychologe Dr. Friedrich Landa von der Tierschutzorganisation ANIMAL SPIRIT: „Die derzeit in Deutschland stattfindende Diskussion über das Beschneiden von Kindern hat leider gezeigt, daß strenggläubige Juden und Muslime auch das Verstümmeln von Kindern ohne Betäubung für ein Zufügen gerechtfertigter Schmerzen halten, wenn dies ihren religiösen Vorschriften entspricht. Religiöse Bräuche dürften aber nicht gegen die Landessitten verstoßen. In zivilisierten Ländern sollte es nicht erlaubt sein, Kindern oder Tieren vermeidbare Schmerzen zuzufügen, nur weil religiöse Gebräuche dies verlangen. Mit der Erlaubnis zum Schächten, wurde diesem sehr sinnvollen Grundsatz durch Ausnahmebestimmungen für Juden und Muslime erstmals gebrochen.“
Nach der Verordnung (EG) Nr.1099/2009 stellt für die EU das Schächten eine generell zulässige, an keine besonderen Voraussetzungen gebundene Schlachtmethode dar, wodurch der zentrale Grundsatz der Betäubungspflicht in zivilisierten Ländern bereits preisgegeben wurde.
Auf die Schmerzen und den minutenlangen Todeskampf der Tiere braucht keine Rücksicht mehr genommen zu werden. Den Tieren wird bei vollem Bewußtsein durch einen Ritualschnitt die äußerst schmerzempfindsame Kehle durchschnitten.
Erst danach müss(t)en in Österreich die Tiere nachträglich betäubt werden, was in der Praxis aber fast unmöglich ist, da sich die Rinder in unendlichem Schmerz und Todespanik, auch wenn ihr Körper fixiert ist, aufbäumen und versuchen zu fliehen und daher am Kopf in den meisten Fällen kein Bolzenschuß mehr zielgerichtet angebracht werden kann. Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, daß Tiere durch diese Schlachtmethode höheren Belastungen ausgesetzt sind, als dies im Rahmen einer fachgerecht durchgeführten konventionellen Schlachtung der Fall ist.
Dr. Landa abschließend: „Da diese EU-Verordnung es den Mitgliedstaaten immerhin erlauben würde, auch strengere nationale Bestimmungen beizubehalten oder neue strengere Bestimmungen zu erlassen, könnte der österreichische Gesetzgeber weiterhin auch die Schmerzen der Tiere bei diesem Bundesgesetz berücksichtigen und
dafür Sorge tragen, daß den Tieren beim Getötetwerden für die Fleischproduktion zumindest keine vermeidbaren Schmerzen zugefügt werden. Deshalb müßte – dem hierzulande geltenden ethischen Empfinden entsprechend – endlich der Tierschutz in die Verfassung aufgenommen werden, damit dieser dem Grundrecht auf Religionsfreiheit gleichgestellt wird und somit das Schlachten ohne vorhergehende Betäubung grundsätzlich verboten werden kann.“
Von Dr. Franz-Joseph Plank (www.animal-spirit.at)

Kommentar dazu:
Klaus Roe
Religionen und Traditionen 2012
Wenn die Beschneidung des Geschlechtsteiles bei Jungen gesetzlich erlaubt würde, entfiele auch das Verbot der grausigen Verstümmelung bestimmter femininer Merkmale bei Mädchen. Selbst Jahrtausende alte und immer noch praktizierte Traditionen müssen auf ihre strafrechtliche wie ethische Akzeptanz hin überprüft und ggf. korrigiert oder ganz damit gebrochen werden. Auch Traditionen, die unserem Entwicklungs- und Erkenntnisstand zuwiderlaufen, wie andere Bestandteile menschlicher „Kultur“ auch, gehören im Verlauf unserer Menschheitsentwicklung konsequent und nachhaltig ausgemistet.
Gerade wir Deutsche sind dem jüdischen Volk ganz unbestreitbar allergrößten Respekt und Solidarität schuldig, aber keine Nachsicht, wenn es um längst nicht mehr zeitgemäße Traditionen geht, die einer fortschrittlichen Menschheit zuwiderlaufen: Steinigung, Beschneidung, Schächtung.
Quelle:
http://tierschutznews.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=2204:beschneidung-und-schaechten-gewalt-gegen-kinder-und-tiere&catid=147:politik&Itemid=557
Gruß Hubert
Hier noch ein Bericht zu den Beschneidungen. Viel gibt es da für mich nicht mehr zu sagen. Die religiösen irrationalen Argumente sind für mich einfach lächerlich, weil sie zurück gehen auf Aussagen, die irgend jemand mal gesagt hat, oder angeblich gesagt haben soll.
Ratgeber: Alles, was Sie über die Beschneidungsdebatte wissen müssen
Köln (dpo) – Seit dem Urteil des Kölner Landgerichts, demzufolge die Beschneidung von Minderjährigen aus religiösen Gründen als Körperverletzung zu werten sei, diskutiert ganz Deutschland. Was ist wichtiger? Religionsfreiheit oder das Recht auf körperliche Unversehrtheit? Nachdem nun der Bundestag mit großer Mehrheit für straffreie Beschneidung gestimmt hat, klärt der Postillon die wichtigsten Fragen zu dieser heiklen Thematik:
Warum ist die Beschneidung für Juden und Muslime so wichtig?
Es handelt sich dabei um ein Gebot Gottes, das auch im ersten Buch Mose in der Bibel zu finden ist: „Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut, wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat.“
Warum es trotz dieser Ausrottungsdrohung immer noch unbeschnittene Menschen gibt und warum Gott den Mann nicht gleich ohne Vorhaut geschaffen hat, ist unklar. Auch ob Gott selbst beschnitten ist, ist leider nicht überliefert.
Was passiert mit den vielen Tausend Vorhäuten, die jeden Tag abgetrennt werden?
Sie werden in sogenannten Altvorhaut-Containern gesammelt, gegerbt und zu „Krokodil“-Lederhandtaschen weiterverarbeitet. Einige besonders gut erhaltene Vorhäute werden plastiniert und im Anschluss an die Ausstellung „Körperwelten“ als Souvenir verkauft.
Warum wollen Juden und Muslime nicht, dass die Beschneidung erst im Erwachsenenalter durchgeführt wird?
Ähnlich wie bei der christlichen Taufe besteht die Gefahr, dass sich Erwachsene später gegen das Ritual entscheiden. So ist Weltreligion nicht zu machen.
Wie soll die Straffreiheit von Beschneidung gesetzlich geregelt werden?
Für Diskussionsstoff sorgt die Frage nach der korrekten gesetzlichen Regelung. Am einfachsten wäre hier wohl ein klitzekleiner Zusatz zu § 223 StGB, der bislang Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit regelt.
§ 223 StGB bisher:
(1) Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
Zusatz, um weiterhin die Straffreiheit nach einer Beschneidung zu garantieren (Absatz (3) und (3a) mit freundlicher Genehmigung von überschaubare Relevanz):
(3) Hat der Täter ein Körperteil des Opfers abgetrennt, bleibt die Tat straffrei, vorausgesetzt, es handelt sich dabei um die Vorhaut des Opfers, vorausgesetzt, diese wurde auf Bitten des Vormundes des Opfers abgetrennt, vorausgesetzt, das Opfer verfügt über einen Penis, vorausgesetzt, das Opfer ist ein Kind, vorausgesetzt, dass der Vormund seine innere Überzeugung versichert, die Tat sei nach den Anforderungen seines unsichtbaren Freundes zwingend geboten oder nach den Mitgliedschaftsvoraussetzungen eines Vereins, in den dieses Kind nach dem Willen des Vormundes aufgenommen werden soll, unverzichtbar, vorausgesetzt, dieser Verein dient der Verehrung von Entitäten, die nach derzeitigem Stand der Wissenschaft nicht existieren können.
(3a) Die Tat bleibt ebenfalls in allen Fällen straffrei, in denen die Bundesregierung feststellt, dass eine Bestrafung der Tat das Risiko in sich trägt, einen Image-Schaden für Deutschland nach sich zu ziehen oder uns zur Komiker-Nation zu machen.
(3b) Die Tat darf nicht durchgeführt werden, wenn der betroffene männliche Säugling eindeutig und ausdrücklich dagegen widerspricht.
Auch die alten Ägypter kannten die Beschneidung, führten sie aber nur an hellhäutigen Männern durch.
Welche Körperverletzungen dürfen Eltern ohne jüdischen oder muslimischen Glaubenshintergrund ihren Kindern zufügen?
Damit sie gegenüber Juden und Muslimen nicht benachteiligt werden, soll Christen, Atheisten und Anhängern anderer Religionen ebenfalls erlaubt werden, ihren (männlichen) Kindern bei Bedarf in ähnlichem Umfang Gewalt zuzufügen (sogenannte „Timmy-Klausel“). In der Diskussion sind:
15 zünftige Backpfeifen innerhalb der ersten zehn Lebensjahre
ODER
das Abschneiden eines Ohrläppchens ihrer Wahl
ODER
Sohn auf dem Altar opfern (nur falls von Gott ausdrücklich gewünscht!)
ODER
regelmäßiger Zwang, Spinat zu essen
Wie steht es mit Mädchen?
Mädchen sind – zumindest hierzulande und in dieser Debatte – ausnahmsweise fein raus.
Quelle:
http://www.der-postillon.com/2012/07/ratgeber-alles-was-sie-uber-die.html
Gruß Hubert