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Leder aus Indien: So leiden „heilige Kühe“ für indisches Leder   Leave a comment

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Von Peta.de

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Indien gilt als das „Land der heiligen Kühe“. In den meisten Landesteilen ist es nicht nur verpönt, sondern auch gesetzlich verboten, Rinder zu töten und zu essen. Gleichzeitig exportiert Indien jedes Jahr Lederwaren und Rindfleisch im Wert von Hunderten Milliarden Euro und beheimatet die weltweit größte Milchindustrie. Was paradox klingt, ist es auch.

In diesem Beitrag erfahren Sie alles über das Leid der vermeintlich „heiligen Kühe“ für Leder aus Indien.

Leder aus Indien als Millionengeschäft für deutschen Handel

Neben China, Italien, Frankreich und Vietnam ist Indien einer der größten Lederexporteure der Welt – und versorgt dabei auch in Deutschland verkaufte Modemarken mit Tierhäuten. 2021 hat Deutschland insgesamt Lederwaren im Wert von rund 238 Millionen Euro aus Indien importiert. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wertvoll die Rinderhäute für Gerbereien und lederverarbeitende Betriebe letztendlich sind.

Ein importierter Lederschuh aus Asien kostet im Einkauf durchschnittlich 14 Euro. Im deutschen Schuhhandel werden Lederschuhmodelle häufig für 100 Euro und mehr verkauft, damit Schuhmarken und Händler:innen ihre Gewinne erzielen. So finanziert der Lederhandel und -kauf das blutige Geschäft in den weltweiten Schlachthäusern mit.

Generell sind bei der Lederkennzeichnung keine Angaben über die Tierart, das Herkunftsland des Tieres noch Informationen über die benutzten Chemikalien eines Lederproduktes vorgeschrieben. Auch Siegel wie „Made in Germany” beziehen sich ausschließlich auf den Ort der Lederverarbeitung. Ein Lederwarenhersteller aus Deutschland, der Leder aus Asien oder Indien verarbeitet, hat das Recht, „Made in Germany” auf seine Etiketten zu drucken. Wer Lederprodukte kauft, riskiert daher immer, sich mit der Haut qualvoll getöteter und misshandelter Tiere zu schmücken.

Heiliger Flickenteppich: Die Gesetzeslage in Indien

Im Gegensatz zu gängigen Vorstellungen gelten nicht alle Kühe in Indien als schützenswert. Grundsätzlich wird zwischen einheimischen Rindern, „Kreuzungen“ sowie ausländischen Arten wie Jersey- und Friesian-Holstein-Rindern und Büffeln unterschieden. Erstere zählen als „rein“, rituell wertvoll und dürfen dem hinduistischen Mehrheitsglauben folgend nicht getötet werden. Im Gegensatz hierzu gelten sogenannte Kreuzungen und ausländische Tierarten als minderwertig. Den niedrigsten Status nehmen die Wasserbüffel ein – diese gelten als „verachtenswerte Tiere“ und sind rituell bedeutungslos. Mit diesen willkürlichen Kategorisierungen legimitieren gläubige Hindu-Aktivist:innen und selbsternannte Kuhschützer:innen das Tötungsverbot von einigen, aber die millionenfache Tötung anderer Rinder. [5] Obwohl es im großen Stil stattfindet, exportiert Indien kein einziges Kilo Rind-, sondern ausschließlich Büffelfleisch.

Doch selbst unter den „heiligen Kühen“ gibt es von Region zu Region Unterschiede in der Heiligkeit. Da es kein national greifendes Gesetz bezüglich der Haltung und Tötung von Rindern gibt, haben die meisten Bundesstaaten und Unionsterritorien eigene Regularien entwickelt. Welche Tierarten vom Tötungsverbot betroffen sind, unterscheidet sich teils stark und ist abhängig von lokalen Rechtsbegriffen und Definitionen. Die Folge sind ungleiche Gesetze bezüglich des Transports und den Transportbedingungen, der Strafen für illegale Tötungen und dem Verkauf und Besitz von Rindfleisch. So kann es in einem Bundesstaat erlaubt sein, Kälber zu töten – da diese nicht durch entsprechende Regeln explizit geschützt sind –, während das Schlachten der Tierbabys in einem anderen Landesteil mit langen Haftstrafen geahndet wird. In Tamil Nadu wird das Töten von Kühen beispielsweise mit bis zu 7 Jahren Haft bestraft, in Bundesstaaten wie Meghalaya existieren de facto keine Regularien. Insgesamt ist die Gesetzeslage sehr unübersichtlich.

PETA India und Animal Rahat setzen sich seit Jahren gegen die Quälerei der sanftmütigen und sozialen Tiere ein, da die bestehenden Gesetze häufig nicht kontrolliert werden und viele Menschen das indische Tierschutzgesetz darum schlicht ignorieren.

Leere Versprechungen und Grundsatzprobleme

Besonders seit der Regierungsübernahme der nationalistisch-hinduistischen Regierung unter Narendra Modi verschärften in den vergangenen Jahren viele Bundesstaaten und Unionsterritorien öffentlichkeitswirksam ihre Gesetze zum Schutz der Tiere. Trotzdem besserte sich für die Kühe so gut wie nichts. Die Grundsatzprobleme bleiben bestehen. So lehnen viele Menschen das Töten von gewissen Kühen aus religiösen Gründen zwar ab, aber sprechen sich nicht gegen die Ausbeutung selbiger für Milch, Butter oder Joghurt aus. Im Gegenteil: Die Nachfrage nach den Tierqualprodukten ist mittlerweile so hoch, dass Indien der größte Milchproduzent der Welt ist.

Ausgesetzte Rinder werden dem Hungertod überlassen

Dieser Widerspruch – aus Gesetzen, die das Töten einiger Rinder unter härtere Strafen stellen und der umfassenden legalen Tierausbeutung für die Milchindustrie – führt zwangsläufig zu Problemen. Viele Halter:innen bringen die Tiere zwar nicht mehr in Schlachthäuser, setzen sie aber stattdessen einfach aus und überlassen sie dem Hungertod. Betroffen sind vor allem männliche, kranke sowie ältere weibliche Tiere, da diese nicht als rentabel gelten. Oft werden die schutzlos Ausgesetzten auch von organisierten illegalen Banden eingesammelt und zu illegalen Schlachthäusern transportiert. Dort wird ihnen oft ohne Betäubung die Kehle aufgeschnitten und die Haut vom Körper gezogen.

Mittlerweile geht man von über 5 Millionen streunenden Rindern in ganz Indien aus. Viele von ihnen sind in einem schlechten Gesundheitszustand, abgemagert und haben infizierte Wunden. Oft werden sie beim Herumirren von Fahrzeugen oder Zügen angefahren. Auf ihrer verzweifelten Suche nach Nahrung durchbrechen die Rinder Zäune, essen Plastikmüll und grasen Getreidefelder ab. Manchmal attackieren die ausgehungerten Tiere in Panik dabei auch Menschen.

Über das Leid der streunenden Rinder/Tiere wird zwar viel gesprochen in Indien, jedoch wenig getan. Spendenfinanzierte „Kuhauffangstationen“, in denen „heilige Tiere“ bis zu ihrem Tod gepflegt werden sollen, sollen das Problem lösen, sind aber häufig hoffnungslos überfüllt und unterfinanziert. Von der Regierung erhalten die überforderten Pflegeheime wenig bis gar keine Unterstützung.

Illegale Schlachthäuser operieren weiterhin

Obwohl Regelungen zum Betrieb illegaler Schlachthöfe vielerorts verschärft wurden, ist unbekannt, wie groß der Effekt der Maßnahmen wirklich ist. Klar ist: Illegale Schlachthäuser operieren weiterhin. Im Juli 2022 lehnte der oberste indische Gerichtshof zudem in einer Richtungsentscheidung eine Klage zum Verbot illegaler Schlachthöfe in Delhi und angrenzenden Gebieten unter fadenscheinigen Begründungen ab.

PETA Indien konnten gemeinsam mit dem Filmemacher Manfred Karremann belegen, wie Rinder, Büffel, Schafe und Ziegen im indischen Lederhandel systematisch gequält werden. Das Bildmaterial zeigt unter anderem, welche unhygienischen und gefährlichen Bedingungen in den Schlachtbetrieben vorherrschen. Die Tiere werden auf Transportern zum Schlachthaus befördert, die so überladen sind, dass sie sich mit ihren spitzen Hörnern und Hufen teils schwer verletzen. Viele von ihnen sterben schon während der Fahrt. Anschließend werden sie von Mitarbeitenden gewaltvoll in Schlachthäuser gezerrt, deren Böden mit Ausscheidungen, Blut, Eingeweiden und Urin bedeckt sind. Dort wird ihnen vor den Augen ihrer Artgenossen häufig mit dreckigen, stumpfen Messern die Kehle aufgeschnitten. Einige Tiere werden sogar bei vollem Bewusstsein gehäutet und zerlegt.

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Viele Tiere sind nicht betäubt, wenn ihnen die Kehle im Schlachthaus durchgeschnitten wird.

Foto: PETA / Karremann

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Zudem verschmutzen die Schlachtbetriebe die Umwelt. Hochgradig kontaminierte Abfälle werden häufig ohne Rücksicht auf die Natur oder in der Gegend Menschen und andere Tiere in Flüssen, Böden und Bächen entsorgt. Neben dem Abwasser verpesten die Schlachtanlagen ihre Umgebung mit Gestank und Lärm.

Blühender Schmuggel an der Grenze zwischen Indien und Bangladesch

Der illegale Transport von Rindern über die mehr als 4.000 Kilometer lange Grenze zwischen Indien und Bangladesch ist seit jeher ein großes Thema. Um indische Schlacht- und Verkaufsverbote zu umgehen, werden seit Jahrzehnten jeden Tag Zehntausende Tiere nach Bangladesch gebracht. Im Gegensatz zu seinem Nachbarland ist das Töten von Rindern in Bangladesch weitgehend unreguliert möglich. Meist erfolgt die Schlachtung per Hand, ohne Betäubung und unter unhygienischen Bedingungen. [14]

Den Tieren wird auf den Märkten vor dem Verkauf literweise Wasser eingeflößt, damit ihre Körper praller wirken und für mehr Geld verkauft werden können. Auch Kühe und viel zu junge Kälber werden entgegen den Gesetzen an Händler:innen verkauft und auf überfüllte Lastwagen zum Schlachthaus gepfercht. Dies führt häufig dazu, dass die Tiere übereinander fallen, aufeinander treten oder sich gegenseitig mit den Hörnern verletzen. Rindern, die auf Fußmärschen zusammenbrechen, wird zum Teil Chili in die Augen gerieben, sie werden mit Stöcken geschlagen oder ihnen wird der Schwanz gebrochen, damit sie wieder aufstehen.

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Tiere auf überladenen Transportern

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Mauern aus Backsteinen, zwei Meter hohe – teils elektrifizierte – Zäune, Stolperdraht, Wachtürme und Zehntausende Grenzwächter:innen sollten den Schmuggel eindämmen. Diese „Grenzschutzmaßnahmen“, die man bereits in den 1990er Jahren plante, wurden unter Modi noch weiter verschärft. In der Praxis werden jedoch nach wie vor jährlich Millionen von Tieren nach Bangladesch illegal über die Grenze geschleust. Gefälschte Importpapiere sowie korrupte Grenzschützer:innen, Beamt:innen, Soldat:innen und Politiker:innen verhindern eine effektive Eindämmung des illegalen Handels. Zudem ist eine lückenlose Kontrolle und Wartung der Sicherheitsanlagen schon allein aufgrund der Grenzlänge, kreuzender Flüsse, Bäche und Felder sowie geteilten Siedlungen und Dörfern unmöglich.

Daneben haben Schmuggler:innen zusätzlich neue, grausame Transportmöglichkeiten entwickelt. Indiens Grenzschutztruppen berichten, dass die Köpfe von Rindern beispielsweise wie eine Art Schwimmflügel zwischen zwei Bananenstämme geklemmt und zusammengebunden werden. Daraufhin werden die Tiere ins Wasser gestoßen, von wo aus die Strömung sie auf die andere Seite des Fluss tragen soll. Die Angst der Tiere und die Gefahr zu ertrinken, interessiert die Händler:innen offensichtlich nicht.

So helfen Sie Tieren im indischen Lederhandel

Am besten helfen Sie den Tieren, wenn Sie sich für eine tierfreundliche Lebensweise entscheiden. Denn all diese Qualen erleiden die Tiere nur, weil Menschen aus veralteter Gewohnheit und Unwissenheit handeln – und weil die Tierindustrie damit jährlich Milliarden verdient. Keines dieser Tiere müsste geboren und vom Menschen ausgebeutet werden.

Sie bestimmen mit jedem Einkauf, ob Sie dieses Tierleid unterstützen wollen. Entscheiden Sie sich für tierleidfreie vegane Lederalternativen und gehen Sie so auf Nummer sicher, dass kein Lebewesen qualvoll für Kleidung missbraucht und getötet wird. Informieren Sie andere über die Grausamkeiten, welche die Tiere erleiden müssen, und bitten Sie sie, von Fleisch, Milch und Leder Abstand zu nehmen.

Leder und Kunstleder unterscheiden

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Leder aus Indien: So leiden „heilige Kühe“ für indisches Leder

 

Hundeleder aus China: Grausame Industrie aufgedeckt   Leave a comment

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Von Peta.de

 

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Pro Tag werden in chinesischen Hundefarmen schätzungsweise 100 bis 200 Hunde zur Herstellung von Hundeleder qualvoll getötet. Auch in Deutschland können Handschuhe und andere Accessoires sowie Bekleidungsstücke aus Hundeleder theoretisch in den Verkauf gelangen.

In diesem Beitrag erhalten Sie mehr Informationen darüber, wie die tierischen Mitbewohner für Hundeleder gequält werden und weshalb Sie zum Schutz aller Tiere Lederprodukte im Allgemeinen vermeiden sollten.

Was ist Hundeleder?

Neben Hundefleisch wird in China auch Hundeleder produziert. Hundeleder ist die haarlose, verarbeitete Haut von Hunden. Hundeleder wird häufig mit der Bezeichnung „Gaewolf“ ausgezeichnet. Gae ist koreanisch und bedeutet Hund.

PETA-Recherche: Hunderte Hunde pro Tag für Hundeleder erschlagen und gehäutet

Augenzeug:innen von PETA Asien gelang es 2014 in der chinesischen Provinz Jiangsu, Videoaufnahmen von Arbeiter:innen bei der Tötung von Hunden für die Fleisch- und Lederindustrie zu machen. Eine mitarbeitende Person sagte, dass in der Einrichtung jeden Tag 100 bis 200 Hunde erschlagen und gehäutet werden. Zu dem Zeitpunkt, an dem das Video entstand, befanden sich ca. 300 lebende Hunde in der Anlage und warteten auf ihre Tötung.

Die Augenzeug:innen besuchten während ihrer Recherche Hundeleder-Manufakturen in China und dokumentierten den Prozess der Verarbeitung von Hundehäuten in Damenhandschuhe, Arbeitshandschuhe und andere Accessoires. Der Besitzer einer Fabrik sagte einem Augenzeugen zum damaligen Zeitpunkt, er habe etwa 30.000 Stück des halbverarbeiteten Hundeleders auf Lager. Das für die unten dargestellten Handschuhe sowie andere Hundeleder-Accessoires verwendete Leder wird in Fabriken wie diesen verarbeitet und in die ganze Welt verkauft.

Um sie zu häuten, schlagen Arbeiter:innen mit Knüppeln so lange auf die Tiere ein, bis sie sich nicht mehr wehren. Anschließend schneiden sie ihnen die Kehle durch, hängen sie an Metallhaken auf und ziehen ihnen die Haut vom Körper. Es ist sehr wahrscheinlich, dass einige Tiere zu diesem Zeitpunkt noch empfindungsfähig sind.

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Foto: Peta Asia

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Einige Hunde werden bereits am Tag ihrer Ankunft im Schlachthof getötet. Andere werden mehrere Tage lang mit Dutzenden Artgenossen eingesperrt. Die Schlachthöfe gelangen Augenzeug:innenaussagen zufolge an die Tiere, indem Kund:innen für die Tötung der Tiere bezahlen oder Personen die Hunde an den Schlachthof verkaufen. Bei den Hunden handelt es sich Gerüchten zufolge auch um gestohlene „Haustiere“ oder eingefangene „Streuner“. Vergleichbare Aufnahmen aus Lebendtiermärkten, auf denen auch Tiere mit Halsband gesichtet wurden, bestärken diesen Verdacht.

Unfassbar: Die Einfuhr von Hundeleder in die EU ist nicht verboten

Laut Verordnung (EG) Nr. 1523/2007 ist der Handel und Import von Katzen- sowie Hundefell in der EU dank der jahrelangen Kampagnenarbeit von PETA und anderen Organisationen seit 2009 verboten. Paradox: Das Handelsverbot bezieht sich jedoch nicht auf die Häute von Hunden und Katzen. Leder aus der Haut der Tiere kann somit weiterhin ohne Konsequenzen gehandelt werden.

Zwar kündigte das chinesische Landwirtschaftsministerium 2020 in einer historischen Änderung an, Hunde künftig nicht mehr als „Nutztiere“ einzustufen. Doch trotz der neuen Klassifizierung als „Haustier“ scheint es in der Praxis bisher keine Konsequenzen im Umgang mit den Tieren zu geben. Das grausame Hundefleisch-Festival Yulin findet auch weiterhin statt und somit ist es sehr wahrscheinlich, dass auch weiterhin die Haut von Hunden als Leder gehandelt wird.

Nach wie vor gehört China zu den größten Lederproduzenten der Welt. Mangels greifender Tierschutzgesetze gibt es dort keine Strafen für die Misshandlung von Tieren, die für ihre Häute oder aus sonstigen Gründen getötet werden.

Online-Petition

Fordern Sie ein Importverbot für Hundeleder für die EU

Bitte unterschreiben Sie unsere Petition für ein Importverbot von Hundeleder an den zuständigen EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Jetzt unterschreiben

Schlechtes Tierschutzgesetz in China ermöglicht Tierquälerei

Trotz jahrelanger Kampagnenarbeit von PETA und anderen Organisationen werden in China noch immer keinerlei Strafen für Tierquälerei verhängt. Eine weitere mitarbeitende Person schilderte die Zustände in den Tötungsanlagen: Im Schlachthaus kletterten die Hunde panisch übereinander und versuchten so, der überfüllten Aufbewahrungskammer zu entkommen.

Während die Hundefleisch-Industrie in China mittlerweile weitgehend bekannt ist, war dies das erste Mal, dass PETA Asien die Produktion von chinesischem Hundeleder dokumentieren konnte.

China ist das Exportland Nummer eins, wenn es um Leder geht. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Leder in deutschen Geschäften aus China stammt, ist somit hoch. Aufgrund des Mangels an greifenden Tierschutzgesetzen ist es in vielen Provinzen legal, Tiere unter unwürdigsten Bedingungen zu halten und zu töten, was wiederum Kosten spart.

Wie erkennt man Hundeleder?

Da es in Deutschland keine Gesetze zur Kennzeichnung der Lederart gibt, kann sich hinter Produkten aus Leder die Haut fast jedes Tieres verbergen. PETA Asiens Recherche deckt auf, dass die Haut der Hunde für den europäischen Markt teilweise absichtlich falsch gekennzeichnet und als „Lamm-Leder“ gehandelt wird. Hundeleder kann somit völlig unerkannt auch in unseren Geschäften landen.

Selbst für Expert:innen ist es im Labor nach der stark chemischen Gerbung und weiteren Verarbeitung nicht immer möglich, die verschiedenen Lederarten zu unterscheiden und klar zu bestimmen, von welchem Tier die jeweilige Haut stammt.

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Foto: Peta Asia

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Doch egal ob Rind, Hund oder Lamm, kein Tier möchte gewaltsam getötet werden. Am Ende des Tages fühlen diese Tiere wie auch wir alle Leid und Schmerz. Die beliebige Einteilung in „Streicheln“ und „Töten“ ist ungerecht und speziesistisch. Indem Sie vegane Lederalternativen kaufen, schützen Sie nicht nur Hunde, sondern verringern das Leid aller Tiere, die in der grausamen Lederindustrie ausgebeutet und gequält werden.

So unterscheiden Sie Kunstleder von tierischem Leder

Indem Sie Kunstlederprodukte kaufen und Produkte aus tierischem Leder konsequent vermeiden, schützen Sie unzählige Tiere. Beeinflussen auch Sie mit Ihrer tierfreundlichen Kaufentscheidung den Markt maßgeblich mit. Mit unseren Tipps erkennen Sie ganz leicht die Unterschiede zwischen tierischem Leder und Kunstleder.

Echtleder und Kunstleder unterscheiden

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Hundeleder aus China: Grausame Industrie aufgedeckt

Hirnexperimente an Affen: Grausame Tierversuche in Deutschland   Leave a comment

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Symbolbild

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Affenversuche an Universität Bremen gestoppt: Behörde lehnt Verlängerungsantrag ab

Nachdem die Versuche zur „Erforschung“ der Gehirne von Makaken an der Universität Bremen im November 2022 nur widerwillig genehmigt worden waren, lehnte die Bremer Genehmigungsbehörde den Verlängerungsantrag des Tierversuchsleiters Mitte November 2023 offiziell ab.

Wir von PETA Deutschland hatten uns bereits 2021 mit Briefen an die Behörde und die Universität Bremen gewandt. Es folgten eine Petition und Demonstrationen.

Nun kam die Behörde bei der Prüfung des Antrags mithilfe von Gutachter:innen zu dem Ergebnis, die Versuche an den Gehirnen der betroffenen Affen seien ethisch nicht gerechtfertigt. Die Verantwortlichen der Universität haben jedoch bereits einen Gegenantrag gestellt – ein Gericht prüft die Entscheidung nun.

Update vom 29. November 2022

Originaltext vom 14. November 2022

In Deutschland werden Affen sowohl in sogenannten Giftigkeitstests missbraucht als auch in der neurobiologischen Forschung, um Vorgänge in ihren Gehirnen zu untersuchen. Dafür sind die Tiere ihr Leben lang unvorstellbarem Leid ausgesetzt: Elektroden werden in ihr Hirn transplantiert, sie werden in Primatenstühlen fixiert, ihr Kopf wird oftmals mit einer implantierten Halterung festgeschraubt. Häufig werden sie durch Flüssigkeitsentzug zur „Mitarbeit“ gezwungen. Jetzt sind im Fall des Tübinger Max-Planck-Instituts, der 2014 für einen Skandal sorgte, neue grausame Beweise aufgetaucht.

Hirnforschung an Affen in Deutschland

In Deutschland werden solche Experimente an verschiedenen Standorten durchgeführt: an der Universität Bremen, an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Tübingen, am Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen und an Instituten in Marburg, Magdeburg und Frankfurt am Main.

Nachdem Undercover-Aufnahmen im Jahr 2014 schreckliche Zustände im Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen an die Öffentlichkeit brachten, kam es zu massiven Protesten. Die Aufnahmen zeigten unter anderem die Affendame Stella, die sich immer wieder übergeben musste und versuchte, das in ihrem Schädel fixierte Implantat aus der blutenden Wunde zu entfernen. Auch das gewaltsame Fixieren der Affen in den Primatenstuhl war zu sehen. 2017 wurden die Affenversuche an diesem Institut eingestellt.

Obduktionsbericht von Affen zeigen durchlöcherte Schädel

Nun sind neue Beweise im Zusammenhang mit den umstrittenen Tierversuchen in Tübingen ans Licht gekommen. Sie zeigen, dass die zuständigen Behörden vermutlich über das massive Leid der Affen für die Hirnforschung informiert waren, jedoch untätig blieben. Bereits 2009 wurden sechs tote Affen von einer unabhängigen Einrichtung obduziert und dabei zahlreiche große Bohrlöcher und sogar eine Fraktur im Schädel eines der Affen untersucht. Drei Affen wurden ohne Kopf zur Untersuchung abgeliefert, sodass etwaige Verletzungen nicht mehr nachvollziehbar waren. Der Obduktionsbericht, der die massiven Verletzungen an den Köpfen der Affen dokumentiert, wurde erst jetzt öffentlich gemacht, doch das baden-württembergische Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), das Veterinäramt Tübingen und das Regierungspräsidium Tübingen hatten wohl schon damals umfassende Kenntnis von den heftigen Verletzungen.

Laut der Veterinärpathologin, die damals die Obduktionen durchführte, wiesen die Schädelmanipulationen auf wesentlich stärkeres Leid bei den Tieren hin als von der zuständigen Behörde genehmigt. An jedem Bohrloch hatte sich eine schmerzhafte Hirnhautentzündung gebildet. Durch die schweren Entzündungen am Gehirn, die durchtrennten Nervenbahnen und das Narbengewebe werden Denk- und Sinnesprozesse beeinträchtigt. Laut der Pathologin werde somit an kranken entzündeten Gehirnen geforscht, was für ein normales gesundes Gehirn nicht aussagekräftig sei. Tierversuche sind ethisch nicht vertretbar – und in dieser Form auch medizinisch vollkommen sinnlos.

Unstimmigkeiten bei behördlichem und gerichtlichem Vorgehen

Es gibt noch viele Unstimmigkeiten im Fall der Hirnexperimente an Affen in Tübingen. Obwohl die Experimente, auch im Auftrag des MLR, als schwer einzustufen waren, genehmigte das Regierungspräsidium 2019 einen vergleichbaren Versuch mit der Bewertung „mittelgradig belastend“. Zudem werden tote Affen aus solchen Versuchen eigentlich zur Obduktion an das Deutsche Primatenzentrum gegeben – obwohl diese Tierversuche dort selbst durchgeführt werden und damit keine unabhängige Untersuchung möglich ist. Auch die Einstellung von zwei Strafverfahren im Zusammenhang mit den Experimenten in Tübingen wirft Fragen auf. Wir von PETA Deutschland fordern eine restlose Aufklärung der Unstimmigkeiten sowie ein Ende dieser grausamen Tierversuche.

Die ZDF-Sendung „Frontal“ berichtete am 25. Oktober 2022 über die Experimente, die neuen grausamen Beweise und die Unstimmigkeiten.

Hirnforschung an Affen in Bremen – Behörde stoppt die Tierversuche

Auch an der Universität Bremen wurden jahrelang Affen für Hirnexperimente missbraucht. Weil der Bremer Senat als zuständige Behörde 2021 keine Entscheidung über die weitere Genehmigung der Versuche traf, entschied das Verwaltungsgericht Bremen im Februar 2022, dass der Neurobiologe Andreas Kreiter weiterhin seine seit 1998 laufenden Affenversuche durchführen darf. Die Genehmigung galt noch bis zum 30. November 2022. [4] Bereits 2021 haben wir von PETA uns mit einem Schreiben an die zuständige Senatorin Claudia Bernhard gewandt und an sie appelliert, die Versuche keinesfalls erneut zu genehmigen.

Mitte November 2023 lehnte die zuständige Behörde einen erneuten Verlängerungsantrag ab – mit der Begründung, die „Belastungen der Versuchstiere [seien] nicht durch den angestrebten Erkenntnisgewinn gerechtfertigt“ und das geplante Experiment daher „ethisch nicht vertretbar“. Wir hoffen, dass diese zukunftsweisende Entscheidung der Genehmigungsbehörde nicht nach dem nun zu prüfenden Gegenantrag der Universität vom Gericht wieder in Frage gestellt wird.

Was wird Affen in den Versuchen angetan?

Bei den Hirnversuchen werden Kopfgestelle mithilfe von Bolzen am Schädel der Affen befestigt, sodass Experimentierende die sensiblen Tiere in entsprechende Vorrichtungen zwängen können. Für die Tests entfernt man Teile des Schädelknochens der Tiere und führt Elektroden in das freigelegte Gehirngewebe ein. Der Entzug von Flüssigkeit und wenige Tropfen Wasser oder Saft als Belohnung drängen die Affen dazu, bei den Versuchen „mitzuwirken“.

Anschließend werden sie entweder zum Sezieren ihres Gehirns getötet oder müssen für weitere Tests herhalten. Diese Experimente sind ethisch nicht zu rechtfertigen und scheitern zudem wissenschaftlich, da die Ergebnisse oft nicht auf den menschlichen Körper übertragen werden können.

Hirnversuche an Affen sind nicht auf Menschen übertragbar

Befürworter:innen solcher grausamen Experimente behaupten, mit den Versuchen könnten neue Behandlungsmethoden gegen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer entwickelt werden. Allerdings sind die Ergebnisse oft nicht übertragbar. Die Gehirne von Primaten unterscheiden sich nicht nur in der Gesamtgröße, sondern auch in strukturellen Details.

Heute ist man sich einig, dass die Gehirne verschiedener Primaten keineswegs einfach nur vergrößerte oder verkleinerte Versionen voneinander sind. Über diese allgemeine Beobachtung hinaus werden allmählich detaillierte Erkenntnisse über wichtige genetische, strukturelle und funktionelle Unterschiede gewonnen. Beispielsweise empfahl ein interdisziplinäres Gremium nach einer Bewertung der Alzheimer-Forschung, die Finanzierung von Tierversuchen auf vielversprechendere Techniken zu verlagern, wie z. B. Modelle aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC) von menschlichen Patienten, Computersimulationen, Neuroimaging oder epidemiologische Studien.

Gif Wissenschaft statt Tierversuche

Tierversuche beenden: Helfen Sie den Affen!

Affen und andere Tiere haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Frieden. Sie sind nicht dazu da, in grausamen und sinnlosen Experimenten gequält und getötet zu werden. Helfen Sie den Tieren, indem Sie den Ausstieg aus Tierversuchen fordern!

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Hirnexperimente an Affen: Grausame Tierversuche in Deutschland

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Hirnexperimente an Affen: Grausame Tierversuche in Deutschland

Fleisch: Was Sie über die Fleischproduktion wissen sollten   Leave a comment

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Von Peta.de

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Damit Menschen Fleisch auf dem Teller haben können, ist der Tod eines empfindungsfähigen Lebewesens unvermeidlich. Allein in deutschen Schlachthäusern werden jährlich knapp 800 Millionen Landlebewesen getötet.

Deutschland produziert jedoch nicht nur Fleisch für den Eigenbedarf, sondern exportiert tierische Produkte zunehmend auch in andere Länder. Dies führt dazu, dass unter anderem die Preise fallen und die Tierhaltung für die Betriebe immer „effizienter“ werden muss. Dies geht natürlich immer auf Kosten der Tiere, die in riesigen fensterlosen Hallen oder dunklen, alten Ställen leiden, wo sie auf Spaltenböden, in Käfigen und meist in ihren eigenen Exkrementen gehalten werden.

Dieser Beitrag beleuchtet die Hintergründe der Fleischproduktion und zeigt Alternativen zu tierischen Produkten auf.

Was versteht man unter „Fleisch“?

Unter dem Begriff Fleisch verstehen die meisten Menschen das sogenannte Muskelfleisch von Tieren wie Rindern, Schweinen, Hühnern oder Wild. Gemeint sind damit jedoch auch das Blut, die Innereien, die Knochen und das Fett der Tiere – laut den gesetzlichen Vorgaben der EU also alle „genießbaren“ Teile.

Fleisch ist nichts anderes als ein Körperteil eines empfindungsfähigen Lebewesens. Für das Stück Fleisch auf unserem Teller wurde ein Individuum ausgebeutet, getötet und zerstückelt.

Wie viel Fleisch kommt aus der Massentierhaltung?

Der Begriff Massentierhaltung ist nicht eindeutig definiert. Meist bezeichnet er eine intensive oder konventionelle Tierhaltung, die sich theoretisch von Klein- oder Biobetrieben unterscheidet. Über 95 Prozent aller Tiere in der Ernährungsindustrie leben in der konventionellen Tierhaltung. [1] Die Größe des Betriebs spielt dabei keine Rolle, denn auch der „kleine Betrieb von nebenan“ kann konventionell wirtschaften. Tiere leiden in Ställen mit wenigen Artgenossen genauso wie in riesigen Hallen, in denen sie mit Hunderten, Tausenden oder gar Zehntausenden Individuen gehalten werden. Auch die Bezeichnung „Bio“ garantiert keine idyllische Tierhaltung, denn auch in Biobetrieben ist das Tier ein Wirtschaftsgut, das Leistung erbringen muss und früher oder später im Schlachthaus getötet wird.

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Diese Aufnahmen stammen aus einer Biohühnerfarm. Auch „Bio“ bedeutet Ausbeutung und Tod für die Tiere.

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Qual und Verstümmelung: Das Tierleid in der Fleischproduktion

In der Intensivtierhaltung werden Tiere standardmäßig in ein lebensverachtendes Produktionssystem gezwängt. Hierbei werden fast alle von ihnen auf die ein oder andere Weise verstümmelt.

Bei Schweinen etwa wird in den ersten Lebenstagen der Ringelschwanz abgetrennt. Dieser ist für die Tiere jedoch ein wichtiger Teil ihres Körpers und dient, ähnlich wie bei Hunden, zur Kommunikation mit Artgenossen und zum Ausdruck ihrer Stimmungslage. Darüber hinaus werden die Eckzähne der Ferkel abgeschliffen. Die betäubungslose Kastration von Ferkeln ist in Deutschland mittlerweile verboten, bei männlichen Rindern, Schafen und Ziegen jedoch weiterhin erlaubt. Alle diese Eingriffe können nach geltendem Recht bis zu einem gewissen Zeitpunkt ohne Narkose durchgeführt werden, was für die Tiere natürlich mit starken Schmerzen verbunden ist.

Bei Lämmern wird, ähnlich wie bei Ferkeln, der Schwanz gekürzt. Bei Puten wird der vordere, überaus empfindliche Teil des Schnabels abgetrennt – ohne Schmerzausschaltung. Bei Kälbern wird der Hornansatz in einem schmerzhaften und häufig blutigen Eingriff ausgebrannt.

Und ganz gleich, wie artgerecht die Haltung von Tieren auch sein mag: Letztlich wird allen Tieren das Wertvollste geraubt, was sie haben – ihr Leben.

Antibiotika im Fleisch – wie gefährlich ist das?

Damit die Tiere dem Krankheitsdruck, Dauerstress und der chronischen Immunschwäche aufgrund von Qualzucht in den Stallanlagen überhaupt standhalten können, werden ihnen häufig Antibiotika oder andere Medikamente verabreicht. Im Jahr 2022 wurden allein in der deutschen Tierindustrie 540 Tonnen Antibiotika eingesetzt, darunter Tonnen von lebensrettenden Reserveantibiotika.

Diese massive Medikamentengabe führt zu sogenannten Antibiotikaresistenzen. So können relativ harmlose bakterielle Infektionen nicht mehr behandelt werden und im Ernstfall sogar zum Tod des Menschen führen.

Endstation Schlachthaus: Tötung im Akkord

Jedes Jahr gelangen Millionen Tiere mit einem beängstigenden Transport zum Schlachthaus, wo sie getötet werden. Zahllose Rinder, Schweine und Hühner erleben ihren eigenen Tod bei vollem Bewusstsein, denn die Schlachthofarbeit erfolgt zunehmend im Akkord. Jede gesetzlich zulässige Betäubungsart bedeutet für die Tiere Stress und Schmerzen. So werden Hühner häufig kopfüber an den Beinen aufgehängt und durch ein stromführendes Bad geleitet. Schweine werden mit Kohlendioxid in Gasgondeln betäubt, in denen sie alle Symptome eines Erstickungstodes erleiden. Aufgrund von unzureichender Betäubung gelangen zahlreiche Schweine bei lebendigem Leib in den heißen Brühkessel, wo sie langsam und qualvoll sterben.

Für die Mülltonne getötet

In der landwirtschaftlichen Tierhaltung erreicht kaum ein Tier seine natürliche Lebenserwartung. Die allermeisten Tiere sind zum Zeitpunkt ihrer Tötung sogar noch Kinder. Sie alle werden getötet, weil Menschen ihr Fleisch essen wollen oder weil sie für die Betriebe nicht mehr profitabel sind. Bei manchen Tieren etwa lässt die angezüchtete „Leistung“ nach, sodass sie weniger Milch oder Eier produzieren. Bei anderen fordern die tierverachtende Haltung und Zucht irgendwann ihren Tribut, sodass die Tiere vorzeitig im Stall sterben oder sogar gezielt getötet werden. Eine tierärztliche Behandlung, wie wir sie bei Hunden oder Katzen kennen, ist für landwirtschaftliche Betriebe meist nicht rentabel.

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Hier weiterlesen:

Fleisch: Was Sie über die Fleischproduktion wissen sollten

 

Minh-Khai Phan-Thi: Motiv gegen Handel mit Reptilien und anderen exotischen Wildtieren   Leave a comment

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Von Peta.de

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Neues PETA-Motiv gegen Handel mit exotischen Tieren

Wow-Look für ein ernstes Thema: Die Schauspielerin Minh-Khai Phan-Thi setzt sich gemeinsam mit uns von PETA Deutschland gegen den grausamen Handel mit Reptilien und anderen exotischen Tieren ein. Für das neue Motiv verwandelt sie sich per Bodypainting in eine Echse – um auf das unvorstellbare Leid der exotischen Tiere aufmerksam zu machen.

Minh-Khai Phan-Thi im Echsenlook gegen tierquälerischen Handel mit Exoten

Minh-Khai Phan-Thi unterstützt uns von PETA Deutschland seit vielen Jahren – ihr neues PETA-Motiv erscheint pünktlich zu unserem 30-jährigen Jubiläum. Damit möchte sie vor allem auf den lebensverachtenden Wildtierhandel in Thailand und Deutschland aufmerksam machen. Denn als Tochter vietnamesischer Einwanderer:innen ist es der Wahl-Berlinerin eine Herzensangelegenheit, sich gegen Tierleid in Asien einzusetzen.

Bodypainting-Meister Udo Schurr hat die Umsetzung des Motivs mit einem aufwändigen, knapp vierstündigen Echsen-Bodypaint unterstützt.

„Es ist für mich unverständlich, dass viele Menschen immer noch im Internet oder auf sogenannten Reptilienbörsen exotische Tiere kaufen. Reptilien, Amphibien, Insekten und exotische Säugetiere werden unter schlimmsten Bedingungen aus ihrem natürlichen Lebensraum gerissen, in engen Behältnissen transportiert und dann gehandelt wie Ware. Die Tiere gehören in die freie Wildbahn, nicht in enge Terrarien oder Gehege, in denen sie durch Haltungsfehler oft unbemerkt krank werden oder sterben.“

Minh-Khai Phan-Thi

Seit vielen Jahren ist Minh-Khai Phan-Thi einem breiten Publikum bekannt: So spielt sie auf ZDFneo seit 2022 die Hauptrolle in der erfolgreichen Serie „Doppelhaushälfte“. Außerdem arbeitet sie als Moderatorin, Podcasterin und Drehbuchautorin.

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Wildfänge können Zoonosen übertragen

Auf deutschen Exotenbörsen werden unter anderem Wildfänge aus Asien, Afrika und Südamerika angeboten. Viele der auf solchen Veranstaltungen angebotenen Reptilien sind durch teils tage- oder wochenlange Transporte in winzigen Plastikboxen stark geschwächt und potenzielle Überträger von Zoonosen. Ob oder welche tödlichen Viren oder Bakterien sie in sich tragen, ist unbekannt. Mit 72 Prozent stammt der größte Teil aller Zoonosen nachweislich aus dem Kontakt mit wildlebenden Tierarten. Wenn die meist in winzigen Behältnissen eingesperrten Tiere auf Exotenbörsen unter Interessierten herumgereicht werden, erhöht sich die Gefahr, dass gefährliche Viren und Bakterien verbreitet werden.

Exotenhandel befeuert das Artensterben

Eine Studie des Bundesumweltministeriums bestätigt zudem, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt und aus Gründen des Arten- und Naturschutzes dringend Maßnahmen erforderlich sind. Dennoch fehlt es noch immer an Gesetzen, die den Verkauf von gefährdeten Arten ausreichend regulieren.

Beim Wildtierhandel sterben die Tiere durch Stress, Unterversorgung oder transportbedingte Verletzungen. Sterberaten beim Fang und Transport von bis zu 70 Prozent gelten in der Zoohandelsbranche als üblich. Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) weist ebenfalls darauf hin, dass die direkte Ausbeutung der Natur einer der Hauptgründe für das Artensterben ist.

Die 10 häufigsten exotischen Haustiere

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Minh-Khai Phan-Thi: Motiv gegen Handel mit Reptilien und anderen exotischen Wildtieren

„Mut zur weißen Fahne“ – Papst-Äußerungen stoßen auf scharfe Kritik   Leave a comment

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Strack-Zimmermann: „Ich schäme mich als Katholikin“

Die Äußerungen sind in Deutschland auf Entsetzen und scharfe Kritik gestoßen. Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann widersprach ihm scharf. „Bevor die ukrainischen Opfer die weiße Flagge hissen, sollte der Papst laut und unüberhörbar die brutalen russischen Täter auffordern, ihre Piraten-Fahne – das Symbol für den Tod und den Satan – einzuholen“, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Und warum in Gottes Namen verurteilt er nicht die verbale mörderische Hetze von Kyrill I., Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche und Ex-KGB-Agent, dem ukrainischen Volk gegenüber“, fragte Strack-Zimmermann. Sie fügte hinzu: „Ich schäme mich als Katholikin, dass er das unterlässt.“

„Wer von der Ukraine verlangt, sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslöschung der Ukraine“, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Auf Distanz ging auch der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter.

„Es ist Wladimir Putin, der den Krieg und das Leid sofort beenden kann – nicht die Ukraine“, sagte dazu Göring-Eckardt. Frieden könne es nur geben, wenn er gerecht sei und die Existenz und Identität der Ukraine nicht infrage stelle. Auch müsse Russland für seine Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden.

„Unglaublich, das Oberhaupt der katholischen Kirche stellt sich auf die Seite des Aggressors“, schrieb Kiesewetter im Internetdienst X. Der Papst liefere damit Russlands Präsident Wladimir Putin eine „Blaupause für weiteres Vorgehen“.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Heuer schrieb ebenfalls auf X: „Der Papst rät also der Ukraine zu einer Existenz unter russischer Diktatur“. Heuer fügte hinzu: „Ich schäme mich als katholischer Christ einmal mehr für das Versagen der Römisch-katholischen Kirche an zentraler Stelle.“

Die Präsidentin des Evangelischen Kirchentages 2025 in Hannover, Anja Siegesmund, sagte dem RND: „Die Sehnsucht nach Frieden darf nicht dazu führen, dass das Recht des vermeintlich Stärkeren siegt“. Wer die eigene Freiheit verteidige, bedürfe der Unterstützung aller, die jetzt in Freiheit leben. „Wir stehen weiter an der Seite der Ukraine“, hob Siegesmund hervor.

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„Mut zur weißen Fahne“ – Papst-Äußerungen stoßen auf scharfe Kritik

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Die „ZEIT“

Heftige Kritik für Papst-Appell an Ukraine zu Verhandlung mit Russland

Die Ukraine solle im Krieg mit Russland den Mut haben, die „weiße Fahne“ zu hissen, hat Papst Franziskus gesagt. Die Empörung ist groß, der Vatikan um Einordnung bemüht.

Die Äußerungen von Papst Franziskus zum Krieg in der Ukraine haben Unverständnis und Kritik hervorgerufen. „Wie wäre es, wenn man zum Ausgleich Putin ermutigt, den Mut zu haben, seine Armee aus der Ukraine abzuziehen? Dann würde sofort Frieden einkehren, ohne dass Verhandlungen nötig wären“, schrieb etwa Polens Außenminister Radosław Sikorski auf der Plattform X

 

Der Papst hatte in einem vorab veröffentlichen Interview des Schweizer Fernsehens gesagt: „Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln.“ Ohne eine der beiden Konfliktparteien Russland oder Ukraine direkt beim Namen zu nennen, fügte er hinzu, ohne Verhandlungen könne die Situation noch schlimmer werden, weshalb man sich dafür nicht schämen solle.

In dem Interview wird Franziskus auch nach Forderungen aus der Ukraine nach „Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne“ gefragt, was andere als Legitimation der stärkeren Seite sähen. „Das ist eine Frage der Sichtweise“, antwortete der Papst allgemein. „Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln.“

Göring-Eckardt widerspricht Papst-Appell

Auch von deutscher Seite sind die Äußerungen deutlich kritisiert worden. Der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, schrieb auf X: „Russland ist der Aggressor und bricht internationales Recht!“ Die Bundesregierung fordere deshalb die russische Führung dazu auf, den Krieg zu stoppen.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) äußerte sich in einem Interview mit den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland ablehnend. „Wer von der Ukraine verlangt, sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslöschung der Ukraine“, sagte sie. „Es ist Wladimir Putin, der den Krieg und das Leid sofort beenden kann – nicht die Ukraine.“ Frieden könne es nur geben, wenn er gerecht sei und die Existenz und Identität der Ukraine nicht infrage stelle. Auch müsse Russland für seine Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden.

Kiesewetter: Blaupause für Putin

Auf Distanz ging auch der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. „Unglaublich, das Oberhaupt der katholischen Kirche stellt sich auf die Seite des Aggressors“, schrieb Kiesewetter auf X. Der Papst liefere damit Russlands Präsident Wladimir Putin eine „Blaupause für weiteres Vorgehen“.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-03/papst-ukraine-krieg-reaktionen

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Aus yahoo.de

Papst empfiehlt in Ukraine-Krieg «weiße Fahne»

«Es erscheint merkwürdig, dass der Papst nicht zur Verteidigung der Ukraine aufruft, nicht Russland als Aggressor verurteilt, der Zehntausende Menschen tötet», schrieb der frühere ukrainische Abgeordnete und Vizeinnenminister Anton Heraschtschenko im Netzwerk X (früher Twitter). «Die Ukraine ist erschöpft, aber sie steht und wird stehen! Glauben Sie mir, niemand denkt daran aufzugeben», sagte das Oberhaupt der Griechisch-Katholischen Kirche, Swjatoslaw. Diese sogenannte Unierte Kirche ist in der Westukraine stark. Ihre Liturgie ist orthodox, sie erkennt aber den Papst als Oberhaupt an.

«Unsere Fahne ist gelb und blau. Das ist die Fahne, mit der wir leben, sterben und durchhalten. Wir werden nie eine andere Fahne hissen», schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf X. Er dankte dem Papst für seine Gebete in den zwei Kriegsjahren und lud ihn zu einem Besuch in die Ukraine ein.
Kritik aus Polen und Deutschland

In Polen kritisierte Außenminister Radoslaw Sikorski den Aufruf. «Wie wäre es, wenn man zum Ausgleich (Russlands Präsident Wladimir) Putin ermutigt, den Mut zu haben, seine Armee aus der Ukraine abzuziehen? Dann würde sofort Frieden einkehren, ohne dass Verhandlungen nötig wären», schrieb Sikorski auf X. Polen ist einer der engagiertesten politischen und militärischen Unterstützer der Ukraine.

https://de.yahoo.com/nachrichten/papst-fordert-verhandlungen-ukraine-krieg-085545293.html

„Nichtskönner“ und „Feigheit“ – So hart kritisiert Europa Scholz und Deutschland   Leave a comment

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Von ksta.de

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betrachtet während eines Besuchs des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr Waffen. Vor allem aus Großbritannien kommt zuletzt harte Kritik am Kanzler.  Copyright: dpa

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In London hält mancher Olaf Scholz für den „falschen Mann am falschen Ort“. Auch Macron legt nach – und bekommt eine Antwort.

Nach dem Abhörskandal bei der Bundeswehr und der Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), deutsche Taurus-Marschflugkörper nicht an die Ukraine zu liefern, wird heftige Kritik aus Großbritannien an dem SPD-Politiker laut. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der in der letzten Woche bereits Spitzen Richtung Scholz geschickt hatte, sorgt erneut mit einer Wortmeldung für Wirbel – will damit aber nicht Deutschland gemeint haben.

„Wir nähern uns sicherlich einem Moment für Europa, in dem es notwendig sein wird, nicht feige zu sein“, sagte Macron am Dienstag bei einem Besuch in Tschechien. „Wir müssen der Geschichte gerecht werden“, führte der französische Präsident aus. „Wenn wir jeden Tag erklären, wo unsere Grenzen sind (…) kann ich Ihnen schon jetzt sagen, dass dort der Geist der Niederlage lauert“, sagte Macron außerdem.

Macron spricht vom „Geist der Niederlage“ – Pistorius bezieht es auf Deutschland

Macron hatte vergangene Woche mit seiner Äußerung für Aufsehen gesorgt, wonach die Entsendung westlicher Soldaten in die Ukraine nicht ausgeschlossen werden dürfe. Damit war er bei vielen Verbündeten auf Irritation und breite Ablehnung gestoßen. Die Regierung in Paris erklärte später, damit seien keine Kampfeinheiten gemeint gewesen. Kanzler Scholz hatte umgehend versichert, Deutschland werde keine Bodentruppen entsenden.

Zuvor hatte Macron in Richtung des Kanzlers gestichelt – und daran erinnert, dass manche der Ukraine-Unterstützer anfangs lediglich Helme hatten liefern wollen. Ein Seitenhieb auf Deutschland, das mittlerweile allerdings nach den USA der größte Unterstützer des von Russland angegriffenen Landes ist.

Macrons neuerliche Worte kamen in Deutschland erneut nicht allzu gut an, obwohl man in Paris versicherte, Berlin sei mit „Feigheit“ nicht gemeint gewesen. „Das hilft nicht wirklich dabei, die Probleme zu lösen, die wir dabei haben, die Ukraine so gut wie möglich zu unterstützen“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag. „Aus meiner Sicht brauchen wir keine Diskussionen über den Einsatz von Bodentruppen oder über mehr oder weniger Mut“, sagte Pistorius auf Englisch mit Blick auf entsprechende Äußerungen Macrons. Es gehe „darum, sich auf die relevantesten Herausforderungen zu konzentrieren“.

Pistorius weist Feigheitsvorwurf zurück: „Das hilft nicht wirklich dabei, die Probleme zu lösen“

Während Paris und Berlin sich verbal weiterhin die Bälle zu spielen, ohne sich dabei gegenseitig direkt beim Namen zu nennen, kommen aus Großbritannien seitdem von Russland ausgenutzten Leak bei der Luftwaffe mitunter deutlich härtere Töne in Richtung des Bundeskanzlers. Während es Regierungssprecher in London derzeit bei dem Hinweis belassen, dass Großbritannien als erstes Land Marschflugkörper an die Ukraine geliefert habe und wenig subtil anfügt: „Wir ermutigen unsere Partner, das Gleiche zu tun“, wird der Ton abseits von Downing Street deutlich rauer.

Scholz sei „der falsche Mann im falschen Job zur falschen Zeit“, kritisierte der ehemalige britische Verteidigungsminister Ben Wallace. Stets müsse Berlin dazu gedrängt werden, der Ukraine zu helfen, kritisierte der Ex-Minister, der Deutschland zudem vorwarf, vom russischen Geheimdienst „durchdrungen“ worden zu sein.

Olaf Scholz „der falsche Mann im falschen Job zur falschen Zeit“?

„Scholz’ Kommentare sind falsch, verantwortungslos und ein Schlag ins Gesicht von Verbündeten“. Insbesondere dass Scholz über die Präsenz britischer Kräfte in der Ukraine gesprochen hatte, sorgte für Wirbel. „Olaf Scholz hat damit nicht die Anwesenheit britischer Truppen in der Ukraine bestätigt“, versuchte man zu Wochenbeginn in der Downing Street die Wogen zu glätten. Man habe schon häufiger angemerkt, dass „eine kleine Zahl britischer Soldaten in der Ukraine“ sei, erklärte ein Sprecher.

In der britischen Presse wurden derweil andere Töne angeschlagen. „Wenn du willst, dass ein Geheimnis im Kreml landet, erzähl es einfach den Deutschen“, polterte da Journalist und Buchautor Edward Lucas in der „Daily Mail“. Deutsche Spione seien „arrogant, bürokratisch und nutzlos“ und ein „Haufen von Nichtskönnern“, erklärte Lucas, der 2008 ein Buch über Wladimir Putins „neuen kalten Krieg“ gegen den Westen veröffentlicht hatte. „Die unbequeme Wahrheit ist, dass Deutschland schläft, während Europa brennt, und das bedeutet schlaflose Nächte für den Rest von uns“, befand Lucas weiter.

„Wenn du willst, dass ein Geheimnis im Kreml landet, erzähl es einfach den Deutschen“

Zuvor hatte Scholz’ Bemerkung über britische Truppen in der Ukraine und darüber, dass Deutschland nicht „dasselbe“ wie Großbritannien tun könne, bereits für scharfe Reaktionen gesorgt.

„Dies ist ein eklatanter Missbrauch von Geheimdienstinformationen, der bewusst von der Zurückhaltung Deutschlands ablenken soll, die Ukraine mit einem eigenen Langstreckenraketensystem auszurüsten“, hatte Tobias Ellwood, der ehemalige Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Unterhauses, in der vergangenen Woche kritisiert. (mit dpa)

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„Nichtskönner“ und „Feigheit“ – So hart kritisiert Europa Scholz und Deutschland

 

Annalena Baerbock spricht von „humanitärer Katastrophe mit Ansage“   Leave a comment

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Israel wird immer mehr an Unterstützung verlieren, wenn es weiter so uneingeschränkt gegen Zivilisten im Gaza-Streifen vorgehen. Wegen dem Hamas-Massaker kann Israel nicht 30ooo Palästinenser töten, zum Großteil Frauen und Kinder.

Von Zeit.de

Ungewöhnlich deutlich hat die Außenministerin vor einer israelischen Offensive in Rafah gewarnt. Saudi-Arabien fordert ein Eingreifen des UN-Sicherheitsrats.

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Außenministerin Annalena Baerbock hat die Not im Gazastreifen als „unfassbar“ bezeichnet und vor einem israelischen Einsatz in Rafah gewarnt. © Sean Gallup/​Getty Images

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International mehren sich die Forderungen an Israel, auf eine Offensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen zu verzichten. Auch Außenministerin Annalena Baerbock warnte eindringlich vor dem Vorhaben der Regierung von Benjamin Netanjahu und nannte die drohenden Angriffe eine „humanitäre Katastrophe mit Ansage“. Die Not in Rafah sei „schon jetzt unfassbar“, schrieb die Grünenpolitikerin auf der Plattform X. 1,3 Millionen Menschen hätten dort auf engsten Raum Schutz vor den Kämpfen gesucht und könnten sich „nicht in Luft auflösen“.

Angesichts des Leids der Bevölkerung forderte Baerbock erneut eine Feuerpause im Gazastreifen – auch um eine Freilassung der dort verbliebenen israelischen Geiseln zu erreichen. Nach Angaben des Auswärtigen Amts wird Baerbock Mitte der kommenden Woche nach Israel reisen.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte bereits zuvor vor einer humanitären Katastrophe und Folgen für die gesamte Region gewarnt. Die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens sei in Rafah zusammengepfercht und könne nirgendwo anders hin. Auch die US-Regierung hat sich deutlich gegen ein militärisches Vorgehen in Rafah ausgesprochen.

Israelische Angriffe auf Rafah

Trotz der internationalen Warnungen griff die israelische Armee bereits mehrere Ziele in Rafah an. Das an der Grenze zu Ägypten gelegene Rafah ist der einzige Ort im gesamten Gazastreifen, in dem die Terrororganisation Hamas noch die Kontrolle ausübt.

Israelische Bodentruppen sind dort bislang nicht im Einsatz. Rafahs Bürgermeister Al-Sufi warnte: „Jeder Militäreinsatz in der Stadt, in der mehr als 1,4 Millionen Palästinenser leben, wird zu einem Massaker und einem Blutbad führen.“ Ähnlich äußerte sich die Hamas.

Saudi-Arabien fordert Eingreifen des UN-Sicherheitsrats

Kritik an der geplanten israelischen Offensive kam auch von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW). Die mehr als eine Million geflohenen Palästinenser in Rafah zu einer neuen Evakuierung zu zwingen, ohne dass es für sie einen sicheren Ort gebe, „wäre illegal und hätte katastrophale Konsequenzen“, sagte HRW-Vertreterin Nadia Hardman.

Auch der im Westjordanland regierende Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die geplante Offensive und nannte sie eine „eklatante Verletzung aller roten Linien“. Saudi-Arabien warnte ebenfalls vor einer „humanitären Katastrophe“ und forderte ein Eingreifen des UN-Sicherheitsrats. Das Königreich lehne den Angriff kategorisch ab und verurteile die „Zwangsdeportation“ der Menschen, hieß es in einer von staatlichen Medien verbreiteten Erklärung des Außenministeriums.

Ende der Offensive bis zum Ramadan

Israels Ministerpräsident Netanjahu hatte der Armee zuletzt den Befehl erteilt, eine Offensive auf Rafah vorzubereiten. In der Stadt gebe es noch immer vier verbleibende Hamas-Bataillone, begründete er den Schritt. Demnach soll die Militärführung die Evakuierung der Zivilisten in dem Ort planen. Netanjahu geht einem israelischen Medienbericht zufolge davon aus, dass Israel aufgrund des internationalen Drucks nur rund einen Monat Zeit für eine Offensive in Rafah hätte. Der Einsatz muss demnach bis zum 10. März abgeschlossen sein. An dem Tag beginnt für Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan.

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Annalena Baerbock spricht von „humanitärer Katastrophe mit Ansage“

Wie die AfD in Ostdeutschland Menschen aus dem Land drängen will   Leave a comment

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Von mdr.de

Bei einem Geheimtreffen in Potsdam stellte Martin Sellner, früher Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, seinen Plan für Deutschland vor: Er will Millionen Menschen mit Migrationshintergrund „remigrieren“, also aus der Bundesrepublik verdrängen. Das sorgt deutschlandweit für Proteste. Ungeachtet dessen machen die AfD-Fraktionsvorsitzenden der ostdeutschen Bundesländer damit Wahlkampf. Bei Regierungsverantwortung wollen sie ein jahrzehntelanges „Remigrationsprojekt“ starten.

Die Fraktionschefs der AfD in den neuen Bundesländern haben angekündigt, dass sie das sogenannte „Remigrationsprojekt“ beginnen wollen, sobald sie in Regierungsverantwortung stehen. In drei dieser Länder – Brandenburg, Sachsen und Thüringen – stehen in diesem Jahr Landtagswahlen an. In den Umfragen ist die AfD jeweils stärkste Kraft. Was meinen sie also mit „Remigration“?

Im November des vergangenen Jahres stellte Martin Sellner, der langjährige Kopf der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ (IB), in einer Potsdamer Villa seinen Plan für Deutschland vor. Neben Sellner haben auch AfD-Politiker sowie Mitarbeiter der Partei an der Veranstaltung teilgenommen. Das Recherchenetzwerk „Correctiv“ machte das konspirative Treffen Anfang 2024 öffentlich – die Vertreibungsfantasien sorgen seitdem bundesweit für Demonstrationen.

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Die Fraktionschefs der AfD in den ostdeutschen Ländern.
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Die Fraktionschef der AfD (von links): Jörg Urban (Sachsen), Oliver Kirchner (Sachsen-Anhalt), Björn Höcke (Thüringen), Nikolaus Kramer (Mecklenburg-Vorpommern) und Hans-Christoph Berndt (Brandenburg) auf einem von ihnen veröffentlichen Bild. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Sellner bekräftigte auch im Nachhinein, was er bei dem Treffen ausführte. Geht es nach dem Österreicher, sollen drei Gruppen aus Deutschland herausgedrängt werden: Asylbewerber, Nicht-Staatsbürger und so genannte „nicht assimilierte“ Staatsbürger. Für die dritte Gruppe  – Menschen mit deutschem Pass –, schweben Sellner „hoher Anpassungsdruck“ und „maßgeschneiderte Gesetze“ vor, um sie zur Ausreise zu drängen.

Das, was Sellner entwirft, ist ein Vertreibungsprogramm.

David Begrich Rechtsextremismus-Experte

Sellner versucht bereits seit Jahren, das Wort „Remigration“ zum Kampfbegriff zu machen. Dabei handelt es sich ursprünglich um einen Begriff, der für die Rückkehr der Menschen steht, die von den Nationalsozialisten verfolgt worden waren, erklärt Rechtsextremismus-Experte David Begrich vom Miteinander e.V. aus Magdeburg. Diese waren nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus den USA nach Deutschland zurückgekehrt, also remigriert. Später wurde „Remigration“ zum neutral-beschreibenden Fachwort für die freiwillige oder erzwungene Rückkehr von Migranten in ihre Heimatländer. Begrich sieht in der jetzigen Verwendung des Begriffes durch Rechtsextreme eine perfide Verschleierung:

„Das, was Sellner entwirft, ist etwas anderes. Es ist ein Vertreibungsprogramm, das nicht eine Rückkehr, sondern das Umgekehrte ist: eine Ausweisung.“

Sellner versucht bereits seit Jahren, das Wort „Remigration“ zum Kampfbegriff zu machen. Dabei handelt es sich ursprünglich um einen Begriff, der für die Rückkehr der Menschen steht, die von den Nationalsozialisten verfolgt worden waren, erklärt Rechtsextremismus-Experte David Begrich vom Miteinander e.V. aus Magdeburg. Diese waren nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus den USA nach Deutschland zurückgekehrt, also remigriert. Später wurde „Remigration“ zum neutral-beschreibenden Fachwort für die freiwillige oder erzwungene Rückkehr von Migranten in ihre Heimatländer. Begrich sieht in der jetzigen Verwendung des Begriffes durch Rechtsextreme eine perfide Verschleierung: „Das, was Sellner entwirft, ist etwas anderes. Es ist ein Vertreibungsprogramm, das nicht eine Rückkehr, sondern das Umgekehrte ist: eine Ausweisung.“

Ideologisches Trio: Höcke, Sellner und Kubitschek

Was Sellner will, ist auch seit Jahren Thema von Björn Höcke. 2015 verbrämte der Thüringer AfD-Chef seine rassistische Sichtweise in einem Vortrag am „Institut für Staatspolitik“ in Schnellroda als pseudowissenschaftliche Theorie: „Im 21. Jahrhundert trifft der lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp. Diese Erkenntnis, die ruft nach einer grundsätzlichen Neuausrichtung der Asyl- und Einwanderungspolitik Deutschlands und Europas.“

Drei Jahre später, 2018, machte Höcke dann in einem Interviewband mit dem Titel: „Nie zweimal in denselben Fluss“ deutlich, was daraus politisch folgen soll: „Ja, neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein großangelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein. Und bei dem wird man, so fürchte ich, nicht um eine Politik der ‚wohltemperierten‘ Grausamkeit’, wie es Peter Sloterdijk nannte, herumkommen. Das heißt, dass sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen werden.“

Höcke und Sellner bilden schon länger ein ideologisches Trio mit Götz Kubitschek, der in Sachsen-Anhalt das „Institut für Staatspolitik“ betreibt. Es ist ein rechtsextremes Schulungszentrum, in dem auch Höcke und Sellner auftreten. Kubitschek gilt als Vertrauter von Höcke und ist seit Jahren ein Förderer von Sellner, der auch in Kubitscheks Verlag publiziert.

Wer ist eigentlich Martin Sellner?

Wer ist eigentlich Martin Sellner und was will er? Als Jugendlicher radikalisierte er sich im Umfeld des verurteilten Holocaustleugners Gottfried Küssel, der lange Zeit die zentrale Figur der österreichischen Neonaziszene war. Später trat Sellner als Leiter der „Identitären Bewegung Österreich“ auf und inszeniert sich seither für die sogenannte „Neue Rechte“ als Sunny-Boy. So stand er auch mehrfach auf der Bühne bei Demonstrationen von Pegida in Dresden.

Obwohl Martin Sellner in den sozialen Medien sehr aktiv ist und viele Menschen erreicht, ist sein Versuch, die „Identitären“ zur Massenbewegung in Österreich und Deutschland zu machen, gescheitert. In Deutschland kam die IB nie über eine überschaubare Zahl von Aktivisten hinaus. Allerdings gelang es Sellner und der IB, durch permanente Behauptung und Wiederholung in den sozialen Netzwerken den Begriff vom „großen Austausch“ populär zu machen.

Mann mit Mikrofon bei Pegida

Martin Sellner war viele Jahre der Kopf der rechtsextremen „Identitären Bewegung“. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

„Die These ist, es gebe einen großen Austausch. Die politischen, wirtschaftlichen Eliten würden einen großen Austausch vorbereiten“, erklärt Begrich, der die rechtsextreme Szene seit mehr als 20 Jahren analysiert. „Dahinter steht eigentlich eine Verschwörungstheorie von einem angeblich ganz großen Plan, die europäische Bevölkerung durch Menschen aus anderen Erdteilen zu ersetzen.“

Die AfD in Sachsen-Anhalt zum Sellner-Vortrag

Zum Vortrag von Sellner in Potsdam kam auch Ulrich Siegmund, Sachsen-Anhalts Co-Fraktionschef der AfD. Er, das berichtete „Correctiv“, soll sich in Potsdam so geäußert haben: Das Straßenbild müsse sich ändern, ausländische Restaurants unter Druck gesetzt werden. Es solle in Sachsen-Anhalt „für dieses Klientel möglichst unattraktiv sein zu leben“. Und das könne man sehr einfach realisieren. Auf Anfrage von MDR Investigativ weist Siegmund die Darstellung von „Correctiv“ zurück und schreibt, dass er sich in Potsdam nur zu Wettbüros und Shisha-Bars geäußert habe.

Siegmund ist gemeinsam mit Oliver Kirchner Vorsitzender der AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt. Kirchner glaubt seinem Parteikollegen, sagt aber auch: „Ich möchte nicht, dass es hier aussieht wie in Kabul. Ich möchte auch keine Zustände haben wie in Kabul.“ Er könne sich mit dem Straßenbild in Magdeburg nicht mehr identifizieren. „Mit arabischen Schriftzeichen, wo ich nicht weiß: Was wird da gemacht? […] Das sind die Sachen, die ich damit meine, und die würde ich gerne wieder zurückdrehen.“

Hier weiterlesen:

Wie die AfD in Ostdeutschland Menschen aus dem Land drängen will

 

 

Streich hält flammende Rede gegen die Rechte   Leave a comment

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Ich möchte jedenfalls in keinem Staat aufwachen wie in Ungarn unter Orban, von Russland gar nicht zu reden.

Von de.nachrichten.yahoo.com

Christian Streich hat seinen öffentlichen Auftritt am Donnerstag für eine flammende Rede gegen die politische Rechte genutzt. Bei seiner Pressekonferenz wurde der Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, der sich schon in der Vergangenheit immer wieder gegen Parteien wie die AFD positioniert hat, so deutlich wie nie zuvor.

„Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Das steht außer jeder Frage. Es ist fünf Minuten vor zwölf“, sagte Streich, der am Mittwoch mit anderen Vertretern des Sport-Clubs in Freiburg an einer Demonstration gegen das rechte Lager teilgenommen hat: „Wer jetzt nichts tut, hat in der Schule und in Geschichte nichts verstanden.“

Streich appellierte an die gesamte Gesellschaft. „Fußballfans sind Bürger, Fußballtrainer sind Bürger, Wirtschaftsbosse sind auch Bürger. Jeder in diesem Land ist aufgerufen, aufzustehen und sich ganz klar zu positionieren“, sagte der Coach: „Aufstehen, ganz klare Kante, nichts anderes. Es kann keiner mehr sitzen bleiben. Jeder ist selbst verantwortlich.“

Explizit warnte Streich vor der AFD. „Es kann mir keiner kommen und sich als Protestwähler bezeichnen. Es soll mir keiner rumjammern, wenn er hinterher von einer rechtsnationalen Partei autokratisch regiert wird“, äußerte der 58-Jährige: „Ich lebe seit 58 Jahren als freier Mensch in einer Demokratie. Dafür bin ich unendlich dankbar. Was da für eine Vokabular verwendet wird, ist unglaublich.“

Die AFD liegt derzeit in Umfragen auf einem Rekordhoch. Zudem hat ein Treffen von Parteiangehörigen mit Neonazis zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. Als Reaktion darauf gab es an den vergangenen Tagen in mehreren Städten Demonstrationen gegen die Rechte, auch Fußballklubs und Profis haben sich klar positioniert.

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Streich hält flammende Rede gegen die Rechte