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Sind Menschen Tiere? Darum stehen wir nicht über Tieren    Leave a comment

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Von Peta.de

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Bild von Peta.de

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Viele Menschen heben die Unterschiede zwischen Mensch und Tier beispielsweise in Redewendungen hervor, um unseren ausbeuterischen Umgang mit anderen Lebewesen zu rechtfertigen. Die Denkweise, der Mensch würde über dem Tier stehen und dürfe deshalb über andere Lebewesen verfügen, sie für ihr Fleisch, ihre Haut und anderes züchten und töten, ist jedoch widersprüchlich und speziesistisch. Denn wir Menschen sind genauso Tiere wie Hunde, Kaninchen, Schweine, Hühner und Fische.

Vermeintliche Argumente wie Sprachfähigkeit, der Gebrauch von Werkzeugen und Intelligenz, die den Menschen angeblich höherwertig einstufen, sind schon lange widerlegt worden. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr darüber, weshalb der Mensch nicht über „dem Tier“ steht.

Was ist ein Tier?

Unter dem Begriff Tier versteht man Lebensformen mit einem eigenen Stoffwechsel, die sich fortpflanzen können und über Muskelgewebe sowie ein Nervensystem verfügen, woraus sich Sinnesorgane bilden. Diese sind die Basis für Empfindungsfähigkeit, also die Fähigkeit, positive und negative Einflüsse zu spüren und Erfahrungen zu sammeln. Nur Tiere besitzen Nervensysteme, also die Mechanik, Informationen wie Schmerzimpulse zu übertragen und daraus Schlüsse zu ziehen – Pflanzen, Pilzen, Bakterien und anderen Organismen fehlt diese Anlage.

Durch ihre Empfindungsfähigkeit können Tiere bei Gefahr beispielsweise weglaufen, suchen nach Nahrung und zeigen anderes Verhalten, das für ihre „reproduktive Fitness“ notwendig ist. [1] Während Pflanzen zwar auf gewisse Reize reagieren können, sind Tiere dazu in der Lage, subjektive Erfahrungen zu machen, besitzen also auch ein Schmerzempfinden und ein Bewusstsein.

Sind Menschen Tiere?

Menschen sind per Definition Tiere, denn auch wir verfügen über Sinnesorgane, haben einen Stoffwechsel und pflanzen uns fort, um unsere Zukunft zu sichern. In der Biologie gehört der Mensch als Säugetier zur Familie der Menschenaffen.

Tatsache ist: Die meisten anderen Tierarten sind uns Menschen in oft mehr als einer Fähigkeit überlegen – wobei eine Beurteilung nach menschlichen Maßstäben grundsätzlich falsch ist, denn jedes Lebewesen besitzt als Individuum einzigartige Fähigkeiten und Erlebenswelten, die es zu respektieren und mit eigenen Grundrechten sicherzustellen gilt.

Diese „Unterschiede“ sind eigentlich Ähnlichkeiten

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Forschung alle oben genannten vermeintlichen Alleinstellungsmerkmale des Menschen widerlegt. Die folgenden Argumente zeigen, weshalb der Mensch als eigene Tierart keinerlei Grund hat anzunehmen, anderen Spezies überlegen zu sein.  Aus den folgenden Gründen ist die speziesistische Denkweise nicht gerechtfertigt.

„Bei jeder geistigen Fähigkeit, die ursprünglich als rein menschlich betrachtet wurde, hat sich herausgestellt, dass sie älter und weiter verbreitet ist als zuerst angenommen“, Primatenforscher Frans de Waal

 

Primatenforscher Frans de waal

Entkräftetes Argument 1: Intelligenzvermögen

Manche Menschen argumentieren, Menschen seien intelligenter als andere Tiere, weshalb sie auch anders behandelt werden sollten. Dabei darf nicht vergessen werden, dass wir Menschen die menschliche Intelligenz als Maßstab setzen – beispielsweise für die Verteilung von Rechten. Aus ethischer Perspektive macht dieses Argument keinen Sinn, insbesondere wenn man sich die Gerichtsbarkeit ansieht: In den USA sprach der oberste Gerichtshof beispielsweise einem Mann mit einem nachgewiesenen Intelligenzquotienten von neun Punkten die vollen Grundrechte zu. [4] Ein Gorilla mit einem IQ von 90 Punkten hat dagegen keine Rechte.

Dazu kommt: Viele Tierarten haben stärker ausgeprägte Sinne als wir Menschen, können also in diesem Bereich deutlich mehr Empfindungen – sowohl positive als auch negative – wahrnehmen als wir. Nichtmenschliche Tiere nehmen ihr Leben anders wahr – ihre Lebensqualität ist deshalb aber nicht geringer als unsere.

Entkräftetes Argument 2: Körperliche Überlegenheit

In körperlicher Hinsicht sind wir Menschen anderen Tierarten nicht überlegen, im Gegenteil.

  • Ein Feldhase ist doppelt so schnell wie Weltrekordhalter Usain Bolt im 100-Meter-Sprint.

  • Der schnellste Fisch der Welt erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde – der schnellste Mensch wurde 2017 mit 9,7 Kilometer pro Stunde im Schwimmen gemessen.

  • Hunde können Geruchsspuren über Kilometer hinweg nachverfolgen.

Und es gibt zahlreiche weitere Beispiele. Die Menschheitsgeschichte zeigt, dass wir andere Tierarten vor allem dafür benutzt haben, um unsere eigenen körperlichen Unzulänglichkeiten auszugleichen. Dank moderner Technik müssen wir heutzutage jedoch kein Tier mehr dafür missbrauchen, um unsere körperlichen Mängel zu kompensieren.

Entkräftetes Argument 3: Herstellung und Gebrauch von Werkzeugen

Die Herstellung von Werkzeug gilt als Grundbaustein unserer kulturellen Evolution. Heute weiß jede:r, dass der Gebrauch von Werkzeugen unter vielen Tierarten verbreitet und daher nicht auf den Menschen beschränkt ist.

  • Seeotter nutzen beispielsweise harte Steine, um Muscheln zu öffnen.

  • Krähen und Raben gehen einen Schritt weiter und nutzen die menschliche Technik: Die Vögel beobachten das Verkehrsgeschehen und werfen an Ampeln Nüsse auf die Fahrbahn, die Autos beim Anfahren für sie aufknacken. Schaltet die Ampel zurück auf Rot, holt sich die Krähe die Früchte ihrer Denkarbeit.

  • Schimpansen basteln sich Werkzeuge aus Stöcken, um an Termiten oder Honig zu gelangen.

Entkräftetes Argument 4: Kommunikationsvermögen

Es ist bekannt, dass manche Tiere wie Meisen und Delfine über verschieden zusammengezogene Laute Sätze formen und so Informationen über ein eindeutiges Vokabular im Dialog mit Artgenossen teilen. Erdmännchen benutzen Redewendungen, um sich gegenseitig zur Nahrungssuche „auf einen Spaziergang“ einzuladen und Schimpansen können die Zeichensprache der Gehörlosen, die American Sign Language (ASL), lernen.

In einer Studie folgerten Forscher:innen, dass sich alle Wirbeltiere universell verstehen – auf emotionaler Ebene. Zwar verstehen wir Menschen nicht die genaue Bedeutung vieler Laute einer anderen Spezies, wir können aber nachvollziehen, welche Emotionen hinter Tonarten stecken. Wir Menschen sind in Sachen Kommunikation nicht besser als andere Tierarten – denn Kommunikation kann auch auf Ebenen ablaufen, die wir bisher einfach noch nicht verstehen.

Jedes Leben ist gleich viel wert

Es gibt keine logische oder plausible Rechtfertigung dafür, Menschen und andere Tiere ungleich zu behandeln. Denn jedes Leben ist wertvoll – unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Körperform und Spezies. Dazu gehört auch, jedes Lebewesen als eigenständige Persönlichkeit anzuerkennen, die ein Recht dazu verdient, ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse nach freiem Willen zu entfalten.

Das Problem liegt darin, dass wir Menschen nicht-menschliche Tiere nach menschlichen Fähigkeiten und Eigenschaften bewerten. In Tierversuchen der Grundlagenforschung beispielsweise wird die Leistungsfähigkeit von Tieren in verschiedenen Bereichen an Aufgabenstellungen ermittelt, die für den Menschen ausgelegt sind. Das ist ungerechtfertigter und willkürlicher Elitarismus, dem jegliche ethische Grundlage fehlt. Denn auch Kindern und Menschen mit Behinderung würden wir ihre Rechte nicht absprechen, nur weil sie in manchen Fällen nicht dieselben Fähigkeiten erfüllen.

Handeln Sie mitfühlend – geben Sie Speziesismus keine Chance

Speziesismus hat in einer vorwärtsgerichteten Gesellschaft wie der unseren keinen Platz – denn heutzutage muss kein Lebewesen mehr für unsere Zwecke leiden. Die einfachste Möglichkeit, wie Sie jedes Leben wertschätzen und nachhaltig schützen können, ist es, vegan zu leben.

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Sind Menschen Tiere? Darum stehen wir nicht über Tieren

 

Neulich… … beim Hijab-Monument   Leave a comment

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Von miz-online.de – von Daniela Wakonigg

Monumente gibt es für allerhand fragwürdige Dinge. Zu den Monumenten der fragwürdigen Dinge gesellt sich seit Neuestem auch ein Hijab-Monument. Kein Scherz! Das Werk ist knapp 5 Meter hoch und eine Tonne schwer. Kantig, aus rostigem Metall und bombastisch groß zeigt es den Kopf einer Frau mit Hijab. Ein ebenso imposantes wie ästhetisch schauderhaftes Kunstobjekt. Enthüllt wurde es gerade in … nein, nicht in Teheran oder Islamabad, sondern in Smethwick bei Birmingham.

Der Hijab ist bekanntlich eine von verschiedenen Formen der islamischen Verschleierung für Frauen. Er verhüllt Kopf und Haare, lässt jedoch das Gesicht frei. Es gibt verschiedene Gründe, dass Frauen einen Hijab oder Hijab-ähnliche Kopfschleier tragen. In den meisten islamischen Staaten der Welt ist er für Frauen seitens Gesellschaft oder gar Gesetzgeber obligatorisch.

Auch in nicht-islamischen Staaten tragen Frauen Hijab. Entweder weil es auch dort von ihrer jeweiligen Community als obligatorisch betrachtet wird oder weil diese Frauen nach außen deutlich ihre Zugehörigkeit zu der jeweiligen muslimischen Community oder ihre extreme Religiosität signalisieren wollen. Eine Frau, die den Hijab trägt, bringt damit – so oder so – zum Ausdruck, dass sie sich den Gesetzen des Islam unterwirft und damit auch der Verfügungsgewalt des Mannes. Niemals und nirgendwo ist eine islamische Verschleierung also Ausdruck der Stärke von Frauen.

Nun könnte man angesichts des grimmig dreinschauenden Frauen­gesichts, das das Monument zeigt, und aufgrund der totalitäre Kälte ausstrahlenden Ästhetik des Denkmals meinen, dass der Künstler eventuell eine Kritik an allem, für das der Hijab steht, im Sinn hatte. Doch weit gefehlt. Das Denkmal trägt den Namen Die Stärke des Hijab, eingraviert in den Sockel, der den überlebensgroßen verhüllten Kopf trägt. Ferner ist dort zu lesen:„Es ist das Recht einer Frau, geliebt und respektiert zu werden, was auch immer sie zu tragen wählt. Ihre wahre Stärke liegt in ihrem Herzen und in ihrem Verstand“.

Zynischer geht es kaum. Auch weil Frauen im Großteil der Welt das Tragen des Hijabs eben nicht frei wählen können. Doch verwunderlich ist es nicht. Denn aufgrund ziemlich verquerer Gedankengänge und Ideologien scheint man im Westen verbreitet der Auffassung zu sein, dass der Hijab tatsächlich für „Empowerment“ steht. So jedenfalls scheinen es auch Luke Perry, der die Skulptur geschaffen hat, und sein Auftraggeber zu sehen. Nicht etwa der Verbund lokaler Moscheegemeinden, derer es in Smethwick viele gibt, sondern die Legacy West Midlands, eine eingetragene Wohltätigkeitsorganisation, die „ihre Wurzeln in der Würdigung des Erbes der Migrantengemeinschaften der Nachkriegszeit in Birmingham hat“.

Als Zeichen gegen Diskriminierung von Muslimen stellt man also ein Denkmal auf, das die Unterdrückung von Frauen innerhalb der muslimischen Community abbildet. Was soll man dazu noch sagen? Vielleicht an Mascha Amini erinnern, die einen nicht korrekt sitzenden Hijab mit dem Leben bezahlte. Und an die dadurch ausgelösten Proteste zehntausender Frauen.

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Neulich… … beim Hijab-Monument

 

Krisen als Motor der Wissenschaftsfeindlichkeit   Leave a comment

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Dass die Welt aus den Fugen geraten ist, lässt sich kaum leugnen. Die multiplen Krisen, mit denen wir zu kämpfen haben – Finanzkrise, Klimakrise oder auch die Flüchtlingskrise und, nicht mehr ganz so aktuell, die Corona-Pandemie –, stellen für alle Menschen eine existentielle Bedrohung dar.

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Dass die Welt aus den Fugen geraten ist, lässt sich kaum leugnen. Die multiplen Krisen, mit denen wir zu kämpfen haben – Finanzkrise, Klimakrise oder auch die Flüchtlingskrise und, nicht mehr ganz so aktuell, die Corona-Pandemie –, stellen für alle Menschen eine existentielle Bedrohung dar.

Begleitet wird dieser andauernde Ausnahmezustand von gesellschaftlichen Verwerfungen. So werden immer öfter Zweifel an der Demokratie und den damit verbundenen Errungenschaften laut. Die Zahl der demokratisch verfassten Nationalstaaten nimmt weltweit ab. Gleichzeitig wächst die Zahl der Staaten, die autoritär geführt werden. Der Wunsch nach Autoritäten scheint, trotz der Erfahrungen aus dem 20. Jahrhundert, zuzunehmen. Diese Entwicklung stellt eine große Gefahr für Menschenrechte und Selbstbestimmung dar.

Eine Folge von Krisenerfahrungen ist, dass autoritäre Staaten, unter Zuhilfenahme demokratischer Instrumente, Grundrechte einschränken. Es werden Zweifel gesät: u.a. an demokratisch legitimierten Wahlen; an der Meinungsfreiheit; an den Medien; an den Erkenntnissen der Wissenschaft und der Wissenschaftsfreiheit. Außerdem werden Ängste geschürt und (innere wie äußere) Bedrohungen erzeugt. Auch werden längst überwunden geglaubte Weltbilder und Geschlechterzuschreibungen aus der Mottenkiste der Geschichte hervorgeholt. Die Mär des „Früher war alles besser!“ wird wie ein Mantra vor sich hergetragen.

Der Krisenzustand überrascht einerseits nicht, denn der globale Norden lebt seit Jahrzehnten auf Kosten des globalen Südens. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ist dramatisch. Dennoch ist der Ruf nach einem „Weiter so!“ lauter als die Unterstützung für diejenigen, die ein „Wir müssen handeln!“ fordern. Andererseits überrascht dieser Krisenzustand dann doch, denn mit der Hilfe der Wissenschaft, hat sich in den letzten Jahrzehnten ein unermesslicher Reichtum an Wissen angehäuft. Dieses Wissen könnte helfen, die Krisen abzuschwächen (z.B. Klimakrise) bzw. die reaktionären Weltbilder (z.B. Gender und reproduktive Rechte) zurückzudrängen. Warum ändert sich dann nichts?
Offenbar neigen Menschen auch im 21. Jahrhundert noch dazu, in Krisenzeiten auf zwei Dinge zu vertrauen: Erstens, dass auf noch so komplexe Probleme eine einfache Antwort möglich ist. Dazu greift viele Menschen auf Heilslehren zurück, die ihnen von Religionen, der Esoterik, der Psychoszene oder auch aus den Parawissenschaften angeboten werden. Zweitens braucht es einen Schuldigen, der für das Leid verantwortlich gemacht werden kann. Antisemitische und rassistische Ver­schwörungserzählungen haben daher in Krisenzeiten Hochkonjunktur.

Soweit so gut. Doch was haben diese Krisenszenarien mit dem Schwer­punktthema „Wissenschafts­feind­lich­keit“ in dieser MIZ-Ausgabe zu tun? Warum machen wir ein Heft zum Thema „Wissenschaftsfeindlichkeit?“
Die Fragen sind berechtigt. Lassen Sie es mich so formulieren: Wissenschaft und wissenschaftliches Denken bilden eine der wichtigsten Grundlagen für ein besseres Verständnis der Wirklichkeit – historisch wie auch aktuell. Egal, in welchen Bereich wir schauen: Politik, Kultur, Gesellschaft oder Umwelt. Überall dort, wo Wissenschaft ernsthaft und auf der Grundlage eines universalistischen Wissenschaftsverständnisses betrieben wird, tragen die gewonnenen Erkenntnisse zu einem demokratischen Miteinander bei. Dort, wo Wissenschaft Wissen schafft, und die Menschen Zugang zu Bildung haben, fallen weder Religionen noch Esoterik, weder Partikularismus noch Identitätsgeschwurbel auf fruchtbaren Boden. Auf Fakten und Tatsachen, begründetes und durch Evidenz getragenes politisches Handeln stärkt die Demokratie und macht sie resistent gegenüber Hass und Gewalt. Daher positioniert sich die MIZ-Redaktion klar gegen Wissenschaftsfeindlichkeit.

Dass die politisch Verantwortlichen aus der Sicht vieler Menschen keine zufriedenstellende Antwort auf bzw. Lösungen für die multiplen Krisen haben, schadet nicht nur der Gesellschaft und der Politik. Als „Schuldige“ für die Krisen wird auch die Wissen­schaft und werden insbesondere Wissen­schaftler*innen ausgemacht. Sie werden zu „Mittäter*innen“ erklärt. Bestes Beispiel ist das An-den-Pranger-Stellen von Forscher*innen in der BILD-Zeitung. „Die Lockdown-Macher“ titelte das Blatt im Dezember 2022 und setzte die mit Foto und Namen genannten drei Modellierer großer Gefahr aus.
Klar ist, dass wir bei der Erörterung des Themas nicht alle Aspekte berücksichtigen können. Uns geht es in erster Linie um zwei Dinge: Zum einen möchten wir einen Aufschlag zu dem Thema wagen, damit Sie, liebe Leser*innen, Denkanstöße erhalten. Und wir möchten Sie zum anderen dazu anregen, aus den eigenen Echokammern herauszutreten und mitzudiskutieren. In diesem Sinne, Geschichte wird gemacht!

Von Christoph Lammers

Krisen als Motor der Wissenschaftsfeindlichkeit

Sexismus   Leave a comment

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Gute Überlegungen von flegel-g, finde ich. Ist schon eine Weile her, stimmt aber immer noch.

Der Stern hat mit dem Artikel Der spitze Kandidat in der Presse einen Tsunami der Diskussion über „Sexismus“ ausgelöst. Was ist Sexismus und wo fängt er an und wo hört er auf?

Lese ich dann im Stern die Überschrift „Entlaufene Brüste und King Kongs bestes Stück„, und erfahre zusätzlich noch, dass der Vorfall mit Brüderle sich bereits vor einem Jahr abgespielt haben soll, halte ich diese Form des Journalismus für verlogen bis ins Mark. Ich mag die FDP nicht und ich mag Brüderle als Politiker nicht, aber es gibt ausreichend politische Argumente gegen die Partei und gegen Brüderle. Was der Stern aber hier betreibt, ist bewusste Rufschädigung, die ich als verlogen ansehe, weil der Stern selbst zugibt, dass er gerne mal junge attraktive Journalistinnen auf Politiker ansetzt, in der Hoffnung, dass diese mehr aus den Politikern heraus kitzeln können und weil der geschilderte Vorfall nicht unmittelbar, sondern erst ein Jahr später öffentlich gemacht wurde. Wie soll Brüderle reagieren? Ob er sich überhaupt noch an das Interview erinnern kann? Schließlich hat er in der Zwischenzeit sicherlich noch viele Interviews gegeben und nach der Schilderung der Journalistin Laura Himmelreich hatte er offensichtlich auch schon ein wenig tiefer ins Glas geschaut, was nicht nur bei Männern dazu führt, dass man unbedachte Sätze von sich gibt.

Wie bereits gesagt, hat dieser Artikel des Stern eine Welle von Sexismus-Artikeln in der Presse losgetreten, so auch in der Sueddeutschen. Ich habe dort auch einen Kommentar verfasst, der aber der Zensur zum Opfer gefallen ist. Das kann mir hier natürlich nicht passieren, aber er wird sicherlich einige wütende Kommentare hervorrufen.

Aber ich bin es leid, in die Täter-Rolle gesteckt zu werden, weil ich ein Mann bin. Ich habe lange Zeit in Unternehmen mit gemischter Belegschaft gearbeitet und die Erfahrung gemacht, dass „Anzüglichkeiten“ durchaus nicht reine Männersache sind. Insgesamt empfinde ich ganze Debatte als verlogen, denn wäre es den Frauen wirklich ernst, dann müssten Sie zuerst mal gegen das Fernsehen aufbegehren, in dem Sexismus Alltag ist und auch die Öffentlich Rechtlichen sind nicht frei davon. Und in der Presse und der Werbung findet man jede Menge sexistische Anspielungen, wie auch der Stern-Artikel über das Dschungelcamp beweist, ein Bericht, den ich nicht gelesen habe, sondern lediglich wegen der Überschrift hier anführe.

Ich will es mal trivial ausdrücken. Wenn ich mein Auto parke, kann ich eigentlich erwarten, dass jeder die Finger davon lässt, auch wenn ich es nicht abgeschlossen habe. Versicherungen und die Justiz sehen das allerdings anders, denn ein nicht abgeschlossener Wagen ist ja so etwas wie „Verleitung“ zum Diebstahl, sowohl den gesamten Wagen als auch den Inhalt betreffend. Ist da nicht die aufgedonnerte Frau ähnlich zu sehen, wie der nicht abgeschlossene Wagen? Natürlich berechtigt die Aufmachung einer Frau ebenso wenig wie der nicht abgeschlossene Wagen dazu, abseits des Rechts zu handeln. Doch wie die Täter, die einen nicht abgeschlossenen Wagen leerräumen oder gleich ganz klauen, gibt es Männer, die aus der Aufmachung einer Frau das Recht zu ungebührlichem Verhalten ableiten. Es gibt Männer, die ihre Grenzen nicht einzuhalten wissen, aber ist das bei Frauen anders?

Gehe ich, vor allem im Sommer, durch die Stadt, begegnet man immer wieder Frauen in spärlicher bis aufreizender Bekleidung. Schaue ich mir in der Presse die Bälle von Prominenten an, finden sich darunter viele Frauen, die vor allem durch ein auffallend tiefes Dekolleté, extrem kurze Röcke und Kleider oder bis fast zur Hüfte geschlitzte Kleider auffallen. Auch eine zwar geschlossene Kleidung, die aber derart eng geschnitten ist, dass man ihn als textile Haut bezeichnen möchte, ist gang und gäbe.

Wen wundert es, dass dann die Blicke von Männern geradezu magisch angezogen werden? Ich habe da eine ganz einfache Philosophie, die besagt, dass jeder Mann ein Voyeur in unterschiedlich starker Ausprägung ist und jeder Frau eine Exhibitionistin, natürlich auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Das hat die Natur so eingerichtet und diese Urinstinkte sind geblieben. Die zivilisatorische Tünche darüber ist mehr als dünn. Auch wenn WIKIPEDIA meint, dass Exhibitionismus bei Frauen seltener vorkomme als bei Männern, liegt das wohl mehr daran, dass Exhibitionismus juristisch gesehen ausschließlich auf Männer fixiert ist, die ihr Glied in der Öffentlichkeit zeigen (§ 183 StGB). Doch was ist die zu knappe Bedeckung des Busens, der zu kurze Rock, der eher enthüllende als verhüllende Mini-Tanga anderes, als Exhibitionismus mit dem Ziel, die Blicke der Männer auf sich zu ziehen? Wie hieß doch noch der Film mit Brigitte Bardot? „Und ewig lockt das Weib!“ Ist es nicht genau das, was sich die Werbung und auch die Presse gerne zunutze macht?

Es gab mal einen Philosophen, der gesagt haben soll: „Sie ist mehr als nackt, sie ist raffiniert angezogen!“ Lese ich nun heute die feministischen Sprüche über Sexismus, stellt sich mir die Frage, ob nicht bereits durch die Kleidung mancher Frauen eine sexuelle Belästigung der Männer erfolgt? Und nach dem Motto; „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“ Frauen durch aufreizende Kleidung und teilweise auch durch ein entsprechendes Gebaren anzügliche Bemerkungen geradezu herausfordern? Sex und damit sexistisches Verhalten ist nun mal eine Form interaktiver Kommunikation zwischen den Geschlechtern und das nicht erst seit heute. Und wenn im Artikel zum Thema in der ZEIT auf die Herrenwitze abhebt, frage ich mich, warum die Frauenwitze unerwähnt bleiben, die auch dem Mann dank ihrer Deftigkeit die Röte ins Gesicht treiben können?

Nun sollen Gericht oder Betriebsrat es richten? Ich finde, dagegen sollten sich die Frauen wehren, denn es könnte passieren, dass Männer aus Angst, dass man sie anzeigen könnte oder sie im Betrieb ihren Job riskieren, ihr Interesse an den Frauen unterdrücken, anders gesagt, sie links liegen lassen. Immerhin hat ein hoher Prozentsatz von Paaren in Betrieben zueinander gefunden.

Ich glaube, dass Frauen eine gelegentlich nicht erwünschte Anmache besser verkraften, als von Männern grundsätzlich nur noch als Neutrum betrachtet zu werden. Und wenn sich eine Alice Schwarzer oder eine Claudia Roth darüber aufregen, verstehe ich das erst recht nicht, denn die können so etwas doch nur vom Hörensagen kennen.

Das, was nun von Feministen und Feministinnen als Sexismus so hoch gespielt wird, erscheint mir eher als ein von den Gender-Parteien der Grünen und vielleicht auch von den Linken eingeleitetes Wahlgeplänkel. Anmache ist eine Form der Interaktion zwischen den Geschlechtern und auch abhängig von der Kommunikationsfähigkeit der handelnden Personen. Verfügt ein Mann über sehr gute verbale Ausdrucksmöglichkeiten, werden seine Aussagen als Charme interpretiert. Hat er diese Fähigkeit nur in eingeschränktem Maße, mögen seine Komplimente plump erscheinen und sind dabei vielleicht trotzdem ehrlicher gemeint als der Charme anderer „Routiniers“. Und meine Erfahrung ist, dass, wenn sich ein Mann im Ton vergreift, in den meisten Fällen schon eine Zurechtweisung ausreicht, dass er sich zurück nimmt.

Eines sollte Frauen wissen. Sie stoßen in früher von Männern dominierte Bereiche vor und dort geht es ein wenig rauer zu, als ihnen vorher bewusst war. Doch wenn sie es ernst meinen mit der Emanzipation, können sie sich nicht nur die Rosinen aus dem Kuchen picken, auch wenn der Kuchen vielleicht nicht ganz so lecker ist, wie er zuvor aussah. Das Berufsleben ist kein Zuckerschlecken, auch nicht für die Männer. Sich einerseits mit Quoten vordrängen und andererseits erwarten auch noch mit Glace-Handschuhen angefasst zu werden, wird nicht funktionieren.

Die wirklichen Gegner der Frauen sind ohnehin bei der eigenen Gattung zu finden, denn das Tuscheln hinter dem Rücken ist vor allem eine Spezialität der Frauen.

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Sexismus

 

Mann auf dünnem Eis   Leave a comment

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(Anmerkung: in meinem Alter betrifft mich das ja nicht mehr so intensiv – aber doch interessante Argumente, finde ich).

Aus Hollywood, der westlichen Traumfabrik, ist eine Welle nach Europa gelangt, die Sexismus-Welle, unter dem Motto: „MeToo“. Frauen erinnern sich medienwirksam, dass bestimmte Personen des Show-Business sie sexistisch belästigt haben. Und diese Welle führt zur Verallgemeinerung der Praktiken der „widerlichen Kerle“. Eigentlich wollte ich dazu nichts schreiben, weil ich dachte, diese Welle ebbt schnell wieder ab, doch offenbar soll sie am köcheln gehalten werden, denn RP-Online erinnert unter dem Titel „Fünf Jahre nach dem #Aufschrei über Sexismus in Deutschland“ an eine ähnliche, aber wesentlich kleinere Welle, die vor 5 Jahren (einzelne) Gemüter erregte. Damals habe ich über die in der RP-Online angeführten Geschichte meine Meinung geäußert und an dieser Meinung hat sich nichts geändert, außer dem Personenkreis.
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Doch halten wir zunächst fest, dass für diese übliche Verallgemeinerung, wie sie nun erneut vonstattenging, eigentlich nur ein Platz geeignet ist: „Die Mülltonne“! Ich möchte gar nicht wissen, wie viele so genannte Sternchen zu allen „Opfern“ bereit waren, incl. körperlichem Einsatz, um eine Rolle mit der Aussicht, in die Riege der Stars aufzusteigen, zu bekommen. Wenn sie sich dann Jahre später „erinnern“, dass sich die männlichen Filmgrößen an ihnen auf die eine oder andere Weise vergriffen haben, gehe ich eher davon aus, dass es mit dem Aufstieg zum Star zumindest da noch nicht geklappt hat. Weiterhin gehe ich davon aus, dass die Flüsterpropaganda an den Filmsets ganz sicher darüber informierte, um was es bei den Besuchen bei den Herren im Hotelzimmer wirklich ging.
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Doch diese „Eigenheiten“ in diesem Milieu auf die Allgemeinheit zu übertragen, ist mehr als dreist. Es ist eine der üblichen Diffamierungen aus dem Kreis der Gender-Aktivisten, den Mann zum Täter gegen die ach so „unschuldigen Frauen“ zu stempeln.
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Ja, es gibt sexistische Ausfälle, aber bleiben die wirklich auf die Männer beschränkt? Ist es nicht eine sexistische und herabwürdigende Darstellung, wenn immer wieder in Film und Presse seitens der Weiblichkeit behauptet wird, Männer könnten im Gegensatz zu den Frauen nicht 2 Dinge auf einmal tun? Auf welchem Stand stünde die Menschheit heute, wenn da was dran wäre? Auch die ständig angeführte Floskel „Männer wollen nur das eine“ ist so dämlich und abgedroschen, das es fast schon weh tut, denn Frauen wollen „das Eine“ doch in gleichem Maße. Das ist ein genetisches Programm, gegen das alle Gruppen incl. der Schwulen und Lesben machtlos sind. Wie viele Filme habe ich schon gesehen, in denen Freundinnen sich unterhalten und die eine der anderen rät, endlich mal wieder Sex zu haben?
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Und es gibt seitens der Frauen sexistische Auswüchse, die weitaus gravierender sind, als eine Hand auf dem Knie oder eine vielleicht primitive Anmache. Es gibt keine Statistik, die Zahlen liefert, wie viele Frauen ihrem Mann ein oder sogar mehrere Kinder untergeschoben haben, die nach außerehelichem Sex entstanden.
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Davon, welche Mühe Frauen dafür aufwenden, „sexy“ zu wirken, will ich erst gar nicht reden. Der zu tiefe Ausschnitt, die durchsichtige Bluse, der zu kurze Rock, der Tanga in der Badeanstalt, der quasi nichts mehr verhüllt, wofür das alles? Wenn ich durch eine Einkaufsstraße gehe, sehe ich mir die Auslagen in den Schaufenstern an und wenn ich Frauen in gewagter Kleidung sehe, schaue ich hin, denn darauf sind wir Männer programmiert. Und ja, nicht alle Männer sind fähig, eine Anmache so geschickt zu machen, dass die Frau sich dadurch eher geschmeichelt als belästigt fühlt und wenn sie sich belästigt fühlt, reicht fast immer eine laut geäußerte Abwehr, um den Betroffenen zu verscheuchen und in seine Schranken zu verweisen.
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Und ja, Frauen können fast alles, was Männer können. Aber es waren nicht die Männer, die das über die Jahrhunderte verhindert haben, sondern immer die, die geherrscht haben und darunter waren durchaus auch Frauen. Es waren vor allem Frauen der Herrschenden, die die als Gesinde bezeichneten Hausangestellten ausgebeutet haben. Und es gab sie immer, die Frauen, von denen man umgangssprachlich sagte, dass sie zuhause die Hosen anhatten. Unterdrückung war zu allen Zeiten vor allem eine gesellschaftliche Angelegenheit, daran hat sich bis heute nichts geändert. Und dazu zähle ich auch die kleinsten gesellschaftlichen Gruppen, die Familien. Doch auch dort ist die Dominanz nicht nur bei den Männern und jeder Mann und jede Frau hat es selbst in der Hand, ob er oder sie es zulässt, dominiert zu werden.
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Schuldzuweisungen an vergangene Ereignisse sind sinnlos, denn die Entwicklung hat immer zu Auswüchsen geführt, wenn die Gesellschaft als Ganzes nichts dagegen unternommen hat. Deutschland hat solche Auswüchse im zweiten Weltkrieg zugelassen, doch schaut man sich die anderen Staaten an, haben sie alle ihre dunklen Flecken. Und immer geht es dabei um Macht und die ist immer in den Händen Einzelner.
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Schaue ich nach Schweden und einem in der Presse verkündeten Vorhaben der rot-grünen Regierung dort, kann ich den schwedischen Männern nur raten, sich einen Abrissblock drucken zu lassen, in dem sie alle Einzelheiten vor jedem sexuellen Kontakt mit einer Frau anführen und vorher unterschreiben lassen (siehe: https://www.focus.de/…/vergewaltigungs-gesetz-schweden… ). Doch was macht nun Inga Lindström? Sie muss nun ihre ausschließlich in Schweden handelnden Liebesfilme wohl gewaltig umgestalten.
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Ich glaube, dass solche Themen von den wirklichen Problemen ablenken sollen, z. B. von dem wachsenden Reichtum der so genannten Superreichen (siehe aktuelle Oxfam-Studie vor dem Gipfel in Davos).

Quelle: http://www.flegel-g.de/

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Aus: https://www.focus.de/politik/ausland/vergewaltigungs-gesetz-schweden-muessen-sich-vor-sex-genehmigung-einholen_id_8013626.html

 

David Berger kämpft mit Neofaschisten gegen LGBTI-Rechte   Leave a comment

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Interessant: der selbst schwule katholische Theologe David Berger kämpft gegen LGBTI-Rechte.

Aus queer.de

In einem Interview mit dem „Hausblatt“ der rechtsextremen Partei und Bewegung „CasaPound Italia“ betreibt der Theologe unter anderem bewusste Volksverhetzung gegen Regenbogenfamilen.

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David Berger auf einer Veranstaltung 2012 und Selbstdarstellung von Valerio Benedetti auf Twitter mit Magazin „Il Primato Nazionale“ und dem Parteilogo von „CasaPound“ (Bild: Screenshot, nb)

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Der schwule und immer weiter nach rechts driftende Publizist David Berger hat am Mittwoch in seinem Blog „Philosophia Perennis“ unter dem Titel „Hüten wir uns vor der Auflösung des klassischen Ideals von Ehe und Familie!“ ein Interview auf Deutsch veröffentlicht, das der rechtsextreme Aktivist Valerio Benedetti mit ihm für das italienische Magazin „Il Primato Nazionale“ („Nationale Vorherrschaft“) geführt hat – es gilt als Hausblatt der neofaschistischen Partei und Bewegung „Casa Pound“.

In dem Interview kritisiert der Theologe den vermeintlich „fanatischen Kampf für eine ‚Homoehe‘ oder das Adoptionsrecht für Homosexuelle“. An den „Vertretern der Homoehe“ störe ihn, „dass sie die Homoehe aus lauter Verachtung für die klassische Ehe einführen wollen, deren Ideal ihnen verhasst ist“. Dadurch erhofften sich diese „eine Auflösung des klassischen Ideals von Ehe und Familie“.

Berger betont, er sei „dankbar dafür, dass ich gesund in einer solchen klassischen Familie mit Vater und Mutter aufwachsen konnte“, und er wolle nicht, „dass das anderen Kindern aus ideologischen Gründen verwehrt wird“. Die Betonung von „gesund“ in der Aussage ist offenbar kein Zufall: „Die Zahl psychisch labiler Jugendlicher und junger Erwachsener, die in der ‚queeren‘ Welt aufwuchsen, ist jetzt schon riesig“, behauptet der ehemalige Bekämpfer von kreuz.net, das sich mit ähnlich volksverhetzenden Aussagen hervorgetan hatte.

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Auszug aus dem Interview in deutscher Fassung aus Bergers Blog, in dem er den ehrenamtlichen und professionellen Einsatz für Bürger- und Menschenrechte und dessen Ziele diffamiert.

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In dem Interview verbreitet Berger unter anderem noch die Lüge, Täter homofeindlicher Gewalt in Deutschland seien „zu 95 % junge Männer mit muslimischem Kulturhintergrund“, betreibt Legendenbildung zu seiner Entlassung als Chefredakteur des schwulen Magazins „Männer“ und stellt die extrem homo- und transfeindliche AfD als Kämpfer auf der Seite von LGBTI gegen Islamisierung dar. Zudem spricht er Personen das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung ab – auch Transsexuelle wendeten sich gegen eine „Genderideologie“, die das Geschlecht nicht biologisch, sondern als „reine Kopfsache“ betrachte, so Berger.

Der rechte Schulterschluss

Bei „CasaPound“ handelt es sich um eine 2003 aus einer Hausbesetzung entstandene Bewegung und Kleinpartei, deren Mitglieder sich als „Faschisten des dritten Millenniums“ bezeichnen und für ein in die Zukunft gerichtetes Erbe von Mussolini kämpfen wollen. In ganz Italien betreibt die Organisation über 100 teils besetzte Standorte, um die sich herum Mitglieder vermeintlich wohltätig engagieren. Anhänger organisieren zugleich teils gewalttätige Proteste, die sich gegen Migranten oder Linke richten. Mit gezielten Aktionen und moderner Ansprache wirbt man vor allem um Jugendliche.

Benedetti, der auf seinem von Berger verlinkten Twitter-Account Propaganda von „Casa Pound“ und ihren Anführern teilt, gilt als ein ideologischer Kopf der Nationalisten, der auf Veranstaltungen der Bewegung auftritt, internationale Vernetzung betreibt und Bücher und Magazinbeiträge etwa zum italienischen Philosophen und Mussolini-Anhänger und -Vordenker Giovanni Gentile veröffentlicht.

CasaPound ist in Europa mit rechtspopulistischen und rechtsextremen Bewegungen und Parteien vernetzt. So reisten Mitglieder des NPD-Jugendverbands mehrfach nach Rom; die ebenfalls rechtsextreme Partei „Der dritte Weg“, die zuletzt in Deutschland Gegenkundgebungen zu CSDs veranstaltete, veröffentlicht Interviews mit Vertretern von „CasaPound“. Gute Kontakte bestehen auch zu den Magazinen „Blaue Narzisse“ und „Sezession“ sowie der Organisation „Ein Prozent“ und der AfD-nahen, rechtsextremen und vom Verfassungsschutz beobachteten „Identitären Bewegung“, die Berger bereits mehrfach bewarb. An einer Konferenz der CasaPound-Jugendorganisation „Blocco Studentesco“ in Rom nahmen 2017 unter anderem „Ein Prozent“-Chef Philip Stein, ein AfD-Fraktionsmitarbeiter in Sachsen-Anhalt und ein ehemaliger Bundesvorsitzender der „Jungen Nationaldemokraten“ teil.

„Philosophia Perennis“ hat sich in den letzten Jahren zu einem der am meisten in sozialen Netzwerken geteilten rechten Empörungs-Blogs in Deutschland entwickelt, auch dank extremer und einseitiger Überspitzungen sowie Falschmeldungen und Hetze vor allem gegen Flüchtlinge und Muslime. AfD-Verbände und -Aktivisten tragen zur großen Verbreitung Bergers bei. Der schwule Theologe, der auch Stimmungsmachern wie RT Deutsch oder „Politically Incorrect“ Interviews gibt, unterstützt in Artikeln zudem homo- und transfeindliche Bewegungen wie die „Demo für alle“ und Aktivisten wie den Biologen Ulrich Kutschera, mit dem er zusammen im Kuratorium der nach Desiderius Erasmus benannten AfD-Parteistiftung sitzt.

Im letzten Sommer waren in der FAZ und in Bergers Blog nahezu zeitgleich ein anonymer Gastkommentar erschienen, in dem die Ehe für alle und das Adoptionsrecht für Homo-Paare mit drastischen Worten abgelehnt wurden. Zusammen mit der Falschbehauptung, homosexuelle Paare würden Kinder häufiger sexuell missbrauchen, führte das zu einer Rüge des Presserats gegen die FAZ (queer.de berichtete). Berger stritt ab, Autor des Artikels zu sein. In Italien warten die Ehe für alle und ein gemeinschaftliches Adoptionsrecht für homosexuelle Paare noch auf ihre Einführung.

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David Berger kämpft mit Neofaschisten gegen LGBTI-Rechte

 

David Berger hetzt gegen Muslime, aber wenn es gegen Atheisten geht trifft er sich wieder mit einem der höchsten Rapräsentanten der Muslime.

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Papa Staat   Leave a comment

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Von beasbevegan.ch

Bild von beasbevegan.ch

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Die Unmündigkeit der Bevölkerung kommt nicht erst jetzt in der Corona-Krise zum Vorschein.
Dieses kritiklose Hinnehmen dessen, was die Regierungen und die öffentlichen Medien (auch Leitmedien genannt) einen auftischen oder eben verschweigen, kommt bei vielen anderen Themen ebenso zum Tragen…

So auch beim Thema Tierhaltung und Konsum von tierischen Produkten. Immer wieder schallt es aus voller Kehle von Fleischessern: „Ja, aber das ist doch legal, sonst hätte es die Regierung längst verboten!“ Antwortet man darauf mit: „Nur weil etwas legal ist, ist es noch lange nicht moralisch vertretbar.“, blickt man oft in betretene und verständnislose Gesichter, denn so hat man sich das gar noch nie überlegt.
Es gab mal eine Zeit, in der es völlig legal war, Juden, Homosexuelle und Behinderte zu vergasen.

Wo Selbstverantwortung dringend nötig wäre, wird die Verantwortung gerne an Obrigkeiten abgeschoben. Zu den sogenannten Obrigkeiten gehören für viele Menschen auch Ärzte, die in Bezug auf die Ernährung angeblich Empfehlungen abgeben, weiterhin das nachweislich krankmachende Fleisch zu konsumieren.

Wir sollten uns nicht beschweren, dass man uns wie unmündige Kinder behandelt, denn genau so benehmen wir uns ja: Wie unmündige Kinder, die angeleitet werden müssen, richtig von falsch zu unterscheiden. Was früher die Kirche für uns übernahm, übernimmt jetzt Papa Staat.

In der Covid-19-Affaire lehnen sich nun doch einige gegen die Massnahmen auf, denn es geht ihnen an die eigene Existenz, bei der Fragestellung über Ethik und Moral gegenüber den Tieren jedoch, beruft man sich in dieser Angelegenheit gerne auf den Staat und das Gesetz; also auf die «Eltern».

Fragt man einen Fleischesser, wer ihm gesagt hat, dass man eine Katze nicht essen darf, ein Schwein aber schon, kommt prompt die Antwort: Meine Eltern.
Alles Mögliche hinterfragen wir, was uns einst die Erzieher beigebracht haben, nur nicht in Bezug auf die Tiere, da scheint die Reflektionsfähigkeit völlig zu versagen.

Trotz eindringlichen Bildern und Statements von Veganern und Tierschützern, hält der Bürger stur an der Vorstellung fest, dass es korrekt und akzeptabel sei, Tiere zu versklaven, zu missbrauchen und zu töten für die Erfüllung des eigenen Egos. Erst wenn Papa Staat es verbieten würde und mit Strafe drohte, dann wäre das Volk gezwungen nach einer alternativen Ernährung Ausschau zu halten.

Wie man aber weiss, bringen Verbote überhaupt nichts. Einen Menschen umzubringen ist auch verboten, trotzdem morden wir weiter. Illegal ist es auch, in der Innenstadt zu rasen, dennoch finden solche halsbrecherische Rennen statt, ungeachtet dessen, wen man dabei gefährdet oder gar zu Tode fährt.

Ob wir Tiere essen oder sie in einer anderen Form ausbeuten, hängt nicht von Verboten oder Weisungen der Regierung ab. Einzig in der Betrachtung des eigenen Egos und dem Eingeständnis, dass ein Tier genauso viel Wertigkeit hat, ein Dasein in Würde und Unversehrtheit zu leben wie wir, wird den Menschen automatisch zu einer veganen Lebensweise führen.
Dies ist die logische Konsequenz aus der Erkenntnis, dass es unethisch und unmoralisch ist, Mitlebewesen zu missbrauchen, um seinen Egoismus – egal in welcher Hinsicht – zu befriedigen.

Text by: Bea Kälin

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Papa Staat

Alle Warnzeichen ignoriert   Leave a comment

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Die Massentierhaltung hat maßgeblich zur viralen Ausbreitung unserer Spezies beigetragen. Jetzt kommt die Rechnung: Corona, Schweinepest, Vogelgrippe, Killerkeime, Klimakollaps … und wir demonstrieren gegen Atemschutzmasken!? Trotz aller Warnungen der Natur haben wir versagt. Es ist an der Zeit unseren Kindern zu erklären, dass Sie keine Zukunft haben!

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Alle Warnzeichen ignoriert

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Gruß Hubert

Bezahlbare Wohnungen   5 comments

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Ich kann nur in allem zustimmen, was Dietmar Bartsch in dem Video bei Twitter zum Thema bezahlbare Wohnungen sagt.

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Video
https://twitter.com/DietmarBartsch/status/1115993319409057792

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 10. April 2019 von hubert wenzl in Gesellschaft, Politik, Uncategorized

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Familienkongress in Verona – Widerstand   5 comments

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Heute veranstalteten erzkonservative und rechte Kräfte in Verona einen Familienkongress, bei dem es hauptsächlich gegen die Abtreibung und für die traditionelle Familie ging. Es wäre ein Schritt zurück um Jahrzente wenn diese Kräfte die Oberhand gewännen. Es gibt massiven Widerstand von zahlreichen Gruppierungen und auch Südtiroler Parteien. Erworbene Rechte würden von diesen Kräften weggenommen werden. Solchen Abtreibungsgegnern würde es wohl gefallen, wenn Ärzte vor Kliniken niedergeschossen werden, die Abtreibungen vornehmen, wie es in den USA schon passiert ist.

Aus suedtirolnews.it

Verona – Heute wird in Verona gegen den umstrittenen Familienkongress protestiert. Zur Demo werden auch zahlreiche Teilnehmer aus Südtirol erwartet.

Mehrere Parteien, Gewerkschaften und andere Organisationen haben zum Widerstand aufgerufen. Sie wehren sich, dass hart erkämpfte Rechte angezweifelt werden und nur mehr die traditionelle Familie gelten soll.

Die Organisatoren des Kongresses haben am Freitag kleine Föten aus Plastik ausgeteilt, um gegen Abtreibungen zu protestieren. Sie fordern zudem, dass das Familienrecht abgeändert wird.

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Dabei erhalten sie Unterstützung von der Lega. Innenminister Matteo Salvini, Familienminister Fontana und Unterrichtsminister Bussetti kommen heute zum Kongress nach Verona.

Grüne: “Kein Schritt zurück”

Auch eine Gruppe Grüner Akivisten aus Südtirol beteiligt sich heute am Protest gegen den Internationalen Familienkongress, der unter der Schirmherrschaft einiger öffentlicher Institutionen läuft und von Exponenten regierender Parteien unterstützt wird. “Auch aus diesem Anlass muss wieder und immer wieder unterstrichen werden, dass die Rechte der Frauen auf Selbstbestimmung nicht infrage gestellt werden dürfen und dass die Freiheit jedes Einzelnen und jeder Einzelnen zu lieben, wen und wie sie wollen, geschützt werden muss. Jede Form von Familie, die auf den Werten Liebe und gegenseitigem Respekt aufgebaut ist, ist eine Bereicherung und Ressource für die Gesellschaft,“ so die Sprecherin der Grünen Frauen, Ulrike Spitaler.

SVP-Frauen besorgt: “Stelldichein konservativer und rechter Kräfte”

Mit einem besorgten Blick verfolgt die SVP-Frauenbewegung den “World Congress of Families”, der an diesem Wochenende  in Verona stattfindet und sich ausschließlich für die “traditionelle Ehe und Familie” ausspricht. „Dieses Stelldichein konservativer und rechter Kräfte ist nicht nur widersprüchlich und unglaubwürdig, sondern verbreitet noch dazu rückständige, ewiggestrige und intolerante Vorstellungen von Frau und Familie“, erklärt SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard.

Mann, Frau und möglichst viele Kinder sind das Ideal, das die “International Organisation for the Family” mit Sitz in den USA bei ihrem jährlichen “World Congress of Families” vertritt. „Es gibt wohl kaum eine Organisation, die noch rückständigere Ideen vertritt”, erklärt die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard, die den Kongress mit einem besorgniserregenden Blick verfolgt. “Unsere Gesellschaft hat nur dann Zukunft, wenn wir uns den neuen und vielfältigen Formen der Familie nicht verschließen und erworbene Frauenrechte nicht leichtfertig aufgeben”, so Gebhard.

Die SVP-Parlamentarierin zeigt sich davon überzeugt, dass die Einführung eines Abtreibungsverbotes und die alleinige Förderung der “natürlichen Familie mit Ehemann, Frau und Kindern” in Bezug auf das Ziel, die Geburtenrate anzuheben, keinen Erfolg bringen werde. “Es braucht hingegen gezielte Maßnahmen, um Familien zu fördern”, so Gebhard, “dann werden sich auch wieder mehr junge Paare für mehr Kinder entscheiden.” Dabei brauche man nicht sprichwörtlich das warme Wasser neu erfinden, sondern könne viel von anderen Ländern lernen. “Es reicht ein Blick in unseren Nachbarstaat Frankreich, der erfolgreich auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzt”, betont Renate Gebhard. “Junge Eltern wollen heute berechtigterweise beides unter einen Hut bringen: Kinder und Karriere.” Dies zeige auch eine Studie, die am gestrigen Donnerstag in Österreich vorgestellt wurde.

Die SVP-Frauenbewegung warnt abschließend eindrücklich davor, lang und hart erworbene Rechte der Frauen leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

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Sogar stol.it von den Dolomiten, dem konservativen Tagblatt der Südtiroler distanziert sich von dieser von christlichen Fundamentalisten und Rechtsextremen organisierten Veranstaltung. Natürlich war der Rechtspopulist Matteo Salvini dabei. Die 5-Sterne-Bewegung hielt sich fern. Das sind Leute, die uns am liebsten ins Mittelalter zurück katapultieren würden. Ich sage nur: Kein Schritt zurück!

20.000 bei Demo gegen umstrittenen Familienkongress

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Familienkongress in Verona – Widerstand

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Gruß Hubert