Obwohl viele Menschen inzwischen wissen, dass Kreuzfahrten der Umwelt und Tierwelt schaden, werden noch immer Fahrten auf den riesigen Passagierschiffen gebucht. Dabei sind die Folgen für die Natur und das Klima verheerend. Erfahren Sie hier, wie sehr Kreuzfahrten unserem Planeten und den Tieren schaden.
Kreuzfahrtschiffe stoßen tonnenweise Schadstoffe aus
Kreuzfahrtschiffe haben eine extrem schlechte Umweltbilanz. Sie verpesten die Meere und die Luft mit Schadstoffen wie CO2, Schwefel, Stickstoff und Ruß. So werden beispielsweise bei einer einwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt pro Person rund 1,9 Tonnen CO2 ausgestoßen. Umgerechnet stößt ein Kreuzfahrtschiff am Tag so viel CO2 aus wie 84.000 Autos und so viel Feinstaub wie über eine Million Autos.
All diese Emissionen befeuern die Erderwärmung und damit die Klimakrise enorm, was Folgen wie das Abschmelzen der Polkappen, das Sterben der Korallenriffe und den Anstieg des Meeresspiegels nach sich zieht. Da viele Kreuzfahrtschiffe nicht mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet sind, lagern sich die ausgestoßenen Partikel im Eis der Pole ab und verdunkeln die Eisflächen, die dadurch schneller schmelzen. Auch schadet der Ruß der Gesundheit zahlloser Menschen und Tiere. Insbesondere lungenkranke Passagiere werden vor den Abgasen einer Kreuzfahrt gewarnt.
Verpestete Meere und tote Tiere durch Schweröl-Unfälle
Kreuzfahrtschiffe fahren mit umwelt- und gesundheitsschädlichem Schweröl. An Land ist Schweröl aufgrund seines hohen Schwefelanteils verboten. Das Öl ist zu einem großen Anteil für die Schwefeldioxide in den Abgasen verantwortlich. Zudem kommt es immer wieder zu Unfällen mit Schweröl im Meer, was für die Umwelt katastrophal ist. Das Öl verbreitet sich in den Ozeanen und zerstört ganze Lebensräume. Es kann Jahrzehnte dauern, bis es wieder abgebaut ist.
Das Öl lagert sich im Meeresboden ab und wird an die Küsten gespült. Mit Öl verschmierte Tiere sterben an Vergiftung, verhungern oder ertrinken. Insbesondere Vögel leiden unter einer Ölverschmutzung, denn bereits bei wenigen Tropfen verliert ihr Gefieder seine isolierende Wirkung, sodass die Tiere erfrieren. Auch ihre Atemwege und Verdauungssysteme werden durch das giftige Öl geschädigt. Bei Meeressäugern kann das Einatmen der Stoffe das Nervensystem schädigen, und auch Jungfischen und Reptilien schadet die Ölverpestung enorm.
In vielen Gebieten ist das Fahren mit Schweröl daher verboten, und einige Kreuzfahrtschiffe werden auf andere Kraftstoffe und erneuerbare Energien umgerüstet.
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Passagiere werfen Müll ins Meer
Bei Kreuzfahrten entstehen große Müllmengen, und nicht selten landet etwas davon im Meer. Besonders Passagiere werfen ihren Abfall oft über Board und verschmutzen so die Ozeane. Kreuzfahrtreisende verursachen jeden Tag pro Kopf bis zu 1,8 Kilogramm Plastik und anderen Verpackungsmüll sowie 1 Kilogramm Glas- und Dosenmüll. Die Vermüllung der Ozeane hat drastische Folgen für die Umwelt und die Tiere. So werden die Abfälle von vielen Tieren für Nahrung gehalten und verschluckt, was dazu führt, dass sie mit vollem Bauch verhungern. Andere Tiere verheddern sich im Müll, sodass ihnen ganze Gliedmaßen absterben. Bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel sterben jedes Jahr durch Müll im Meer.
Sogenannter Nassmüll wie Speisereste wird von Kreuzfahrtschiffen im Meer entsorgt. Der organische Müll kann sich zwar zersetzen, jedoch handelt es sich dabei um riesige Mengen. Pro Passagier:in kommen so jeden Tag 2,5 Kilogramm Essensreste zusammen, die Crew nicht mitgezählt. Bei einem Kreuzfahrtschiff mit 6.000 Reisenden werden daher täglich mindestens 15 Tonnen Müll über Bord geworfen. Von den Abfällen ernähren sich oft Fische, Möwen und andere Tiere, was das ökologische Gleichgewicht der Meerestiere durcheinanderbringt.
Reisen Sie umwelt- und tierfreundlich
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Unglaublich wie viel Wasser für 1 kg Fleisch benötigt wird.
Von Peta.de
Der Konsum von Fleisch, Milch und Molkereiprodukten, Fischfleisch, Eiern und anderen tierischen Erzeugnissen verursacht nicht nur Tierleid, sondern ist auch eine Ressourcen- und Wasserverschwendung. Rund 30 Prozent des weltweit genutzten Wassers werden für die Erzeugung von tierischen Produkten verwendet. Erfahren Sie hier, wieso der Wasserverbrauch für die „Produktion“ von Fleisch so hoch ist.
Warum wird bei der Fleischproduktion so viel Wasser verbraucht?
Bei der „Produktion“ von Fleisch und anderen tierischen Erzeugnissen wird das meiste Wasser für den Anbau der Nahrung für sogenannte Nutztiere verwendet. Für eine einzige tierische Kalorie sind bis zu 30 pflanzliche Kalorien in Form von Tiernahrung erforderlich. Für eine Kalorie aus Rindfleisch werden beispielsweise 10 Kalorien aus Getreide benötigt. Das heißt: 90 Prozent der Nahrungsenergie wird verschwendet. Der Anbau von Tiernahrung wie Getreide und Soja nimmt mehr als 83 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen der Welt in Anspruch – und einen Großteil des Wassers.
Auch die Zerstörung und Belastung von Gewässern durch die Tierwirtschaft zählt zum sogenannten virtuellen Wasser von tierischen Produkten – also der Menge an Wasser, die für die Herstellung eines Produkts verbraucht, verschmutzt oder dabei verdunstet wird. Für den Anbau von Nahrung für „Nutztiere“ werden Regenwälder gerodet und verbrannt, die jedoch eine wichtige Wasserquelle sind. Zudem wird das Grundwasser durch die Haltung sogenannter Nutztiere und die Produktion ihrer Nahrung durch Gülle, Pestizide, Herbizide und Medikamente verschmutzt.
Welches Fleisch verbraucht am meisten Wasser?
Unter allen tierischen Produkten ist Rindfleisch der größte Wasserverbraucher. Für die „Produktion“ von nur 1 Kilo Rindfleisch werden bis zu 15.300 Liter Wasser benötigt. Unter Einberechnung von Trinkwasser für die Tiere und Wasser für die Reinigung der Ställe ergibt sich eine Summe von 15.500 Liter Wasser für 1 Kilo Rindfleisch. Mit dieser Wassermenge könnte man ein Jahr lang täglich duschen.
Wasserverbrauch Fleisch vs. Soja
Tierische Produkte wie Fleisch verbrauchen in der Erzeugung wesentlich mehr Wasser als pflanzliche Lebensmittel wie Soja. Zudem benötigt man für die Herstellung von veganen Lebensmitteln auch geringere Mengen an Soja als für die Erzeugung von Fleisch.
Rindfleischburger: 2.350 Liter Wasser
Sojaburger: 158 Liter Wasser
1 Liter Kuhmilch: 1.050 Liter Wasser
1 Liter Sojadrink: 297 Liter Wasser
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Tierische Produkte verschlimmern die globale Wasserknappheit
Nur etwa 3 Prozent des weltweiten Wassers gelten als Trinkwasser, wovon jedoch rund 2,6 Prozent für den Menschen unzugänglich sind. Diese Wasservorkommen sind entweder in polaren Eiskappen und Gletschern eingeschlossen, in der Atmosphäre oder im Boden gespeichert, stark verschmutzt, mit antibiotikaresistenten Keimen belastet, oder liegen zu weit unter der Erdoberfläche, um entnommen werden zu können.
Damit bleiben für die Weltbevölkerung nur etwa 0,4 Prozent nutzbares Trinkwasser – von denen wiederum 30 Prozent für die Erzeugung tierischer Produkte verschwendet wird.
So können Sie Wasser sparen
Bereits mit scheinbar kleinen Schritten können Sie effektiv Wasser sparen und Gewässer schützen. Die aktuelle Lage zeigt, dass es heute wichtiger ist als je zuvor, sich für eine klima-, umwelt- und tierfreundliche Ernährung zu entscheiden.
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Leserbrief an die „Dolomiten“ am 31.12.2021 – 16:40 Uhr
Abbrennen von Feuerwerken
Grundsätzlich besteht in Südtirol das Verbot des Abbrennens von Feuerwerken, sowie das Abschießen von Raketen. Dafür sind auch Verwaltungsstrafen vorgesehen. In erster Linie seien es Freude, Zuversicht, Mut und Optimismus welche er seinen Bürgern vermitteln möchte, wie er am Silvestertag in Rai Südtirol verlauten ließ. Freude, Optimismus, Freude, Optimismus wiederholte er ein paar Mal. Und was ist mit den übrigen Minuten des Jahres? Das 10-Minuten dauernde Feuerwerk kostet 11.000 €, also 1.100 € pro Minute. Ich schätze den Bürgermeister von Lana, Herrn Harald Stauder, ja als vernünftigen Mensch ein. Aber dieses Feuerwerk, initiiert von der Gemeinde und dem Tourismusverein, kann ich nicht nachvollziehen. An die Tiere scheint er ja nicht zu denken, denn für die ist es ein großer Stress und viele geraten in Panik. Auch die Wildtiere werden aufgescheucht und für die ist es im Winter alles andere als wünschenswert, da die mit ihren Energien haushalten müssen. Dazu kommt noch der Umweltaspekt. Ich kann da nur Kritik anbringen. Man kann sich auch ohne Feuerwerke des Lebens erfreuen.
Auf dem Land müssen Oasen für Tiere und Natur entstehen: Ohne Hobby-Jäger und mit einer Landwirtschaft im Einklang mit der Natur.
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Bildquelle: wildbeimwild.com
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Die Summe des gesamten Giftcocktails, welche der konventionelle Bauer auf Feldern entsorgt, setzt auch den Wildtieren massiv zu.
Aus Umweltschutzgründen dürfen Landwirte eigentlich nicht nach Belieben Gülle ausbringen: Ist der Boden gefroren, schneebedeckt oder mit Wasser gesättigt, darf der Sondermüll aus Antibiotika, Hormone, Gentech-Futtermitteln, Pestiziden, Spritzmitteln, Herbiziden usw. nicht gegüllt werden. Doch viele Bauern halten sich nicht an die Gülle-Vorschriften.
Gülle enthält ausserdem viel Schwermetall, da den Tieren in der Massentierhaltung Futter mit Zink und Kupfer gefüttert wird. Diese Schwermetalle finden sich in den Exkrementen wieder, welche über die Gülle in die Böden gelangen. Sie hemmen das Pflanzenwachstum und schädigen wertvolle Mikroorganismen und wichtige Bodelebewesen wie Regenwürmer.
Immer wieder bringen Schweizer Bauer auch in den geschützten 3 Meter breiten Pufferstreifen bei Bächen, Wäldern und Hecken ihren Sondermüll aus. Es ist ebenfalls verboten auf diesen Streifen Siloballen zu lagern. Die Landwirte werden via Direktzahlungen dafür bezahlt, dass sie diese ökologisch besonders wertvollen Pufferstreifennicht mit Jauche, Mist und Pestizide eindecken, damit Wildpflanzen – und Tiere einen natürlichen Lebensraum haben. In der Realität halten sich jedoch viele nicht an die Bestimmungen – und werden trotzdem belohnt. Von allen Ländern Europas werden in der Schweiz pro Hektare am meisten Pestizide ausgetragen.
Auch werde oft Gülle aus den Tallagen in höhere Bergregionen gefahren und dort auf den Wiesen ausgebracht. Hier kommt hinzu, dass diese Tiere in der Regel Kraftfutter zu fressen bekommen, das ebenfalls systemisch wirkende Insektizide (Neonicotinoide) enthält, welche zunächst “nur” Insekten von den Futterpflanzen abhalten sollten, später aber auch – über den Weg der Gülle – zur Verarmung der Insektenvielfalt auf den Alpwiesen führt, da diese Stoffe nicht so leicht abgebaut werden.
Die anwendbaren Vorschriften der Schweiz bezüglich der Verwendung von Hofdüngern sind deutlich weniger streng als in den umliegenden Ländern in der EU. Dies zeigt sich sowohl in den kürzesten Mindestabständen von 3 m zu Gewässern während der Ausbringung (im Vergleich dazu beispielsweise Österreich mit mindestens 10-20 m Abstand), als auch in der Technik des Ausbringens, wobei in den schweizerischen Bestimmungen keine konkreten Angaben über die Art und Weise vorliegen. Eine winterliche Zeitspanne, in welcher ein Güllenaustrag verboten ist, ist im Gegensatz zu den übrigen Ländern in der Schweiz nicht konkret festgelegt. So dauert das winterliche Ausbringungsverbot beispielsweise in Österreich von Mitte November (auf Grünfläche) bzw. von Mitte Oktober (auf Ackerfläche) bis Mitte Februar und in Deutschland von Mitte November bis Mitte Januar.
Nicht wiederkäuende Nutztiere scheiden mit der Nahrung aufgenommenes Phytat unverdaut wieder aus. Dies ist der Grund dafür, dass Gülle vom Schwein und anderen Nutztieren viel Phosphat enthält, das als Hauptquelle der Phosphatverschmutzung und Eutrophierung der Gewässer durch die Landwirtschaft angesehen wird.
Mit der Gülle kommen auch Krankheitserreger auf die Felder. Der Verdacht wiegt schwer: Milchkühe, Zuchtschweine oder Pferde, aber auch Wildtiere, wie Rehe, Wildschweine oder Hasen könnten sich seit Jahren mit hochinfektiösen Bakterien angesteckt haben. Durch den hohen Einsatz von Antibiotika in der Tiermast, hat es in der Gülle zudem oftmals gefährliche antibiotikaresistente Keime. Mit Antibiotika kontaminierte Gülle kann nach der Ausbringung auf dem Feld die Bakteriengemeinschaften im Boden stören und zur Erhöhung der Häufigkeit und Übertragbarkeit von Antibiotikaresistenzen führen.
Auch bei wildlebenden Tieren häuft sich in besorgniserregendem Ausmass die Diagnose Krebs durch Umweltgifte, wie Überdüngung, Anreicherung der Böden mit Schwermetallen, Pestizide, erhöhte Phosphorgehalte in Gewässern, Belastung des Wassers mit Nitrat, Pflanzenschutzrückstände im Trinkwasser, usw.
Die negativen Auswirkungen von Pestiziden auf die menschliche Gesundheit werden in immer mehr Studien bewiesen: Krebserkrankungen, Geburtsfehler, Schädigungen des Fortpflanzungssystems, neurologische Erkrankungen, Parkinson, Autismus, usw. Die Wissenschaftsgemeinschaft stimmt darin überein, dass die Bevölkerung vor Pestiziden geschützt werden muss.
In ökologischer Hinsicht werden Pestizide seit langem schon als verantwortlich für den Rückgang der Biodiversität erachtet. Insektizide töten Bienen, Schmetterlinge und zahlreiche andere nützliche Insekten. Herbizide dezimieren Wildblumen, die wiederum unabdingbare Nahrungsquellen für etliche Bestäuber unserer Ernten sind. Diese natürliche Biodiversität ist das Erbe einer Millionen von Jahren alten Entwicklung der Natur auf diesem Planeten.
Frecher Blick, klare Botschaft: Schauspieler Ralf Moeller setzt sich mit seinem PETA-Motiv gemeinsam mit uns für die vegane Ernährung ein. Seit 2018 lebt er mittlerweile fleischfrei – wie er sagt, eine der besten Entscheidungen seines Lebens. Der gebürtige Recklinghausener, bekannt für seine Rollen in Blockbustern wie „Gladiator“, steht im September 2020 für Kung Fury 2 mit Arnold Schwarzenegger und Michael Fassbender vor der Kamera. Der Schauspieler lebt seit vielen Jahren in Los Angeles, wo die vegane Küche weit verbreitet und etabliert ist. Gemeinsam mit uns von PETA wirbt Moeller den Tieren und der Umwelt zuliebe für den veganen Lebensstil. Und er beweist einmal mehr, wie viel Power in den „Pflanzenfressern“ steckt.
„Mein ökologisches Verantwortungsbewusstsein und das Entsetzen über die schockierenden Bilder aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung haben mich zur fleischfreien Lebensweise gebracht“, so Ralf Moeller. „Noch dazu tut es mir extrem gut, mich so zu ernähren: Ich habe viel mehr Energie, fühle mich rundum fit und gesund und entdecke ständig neue köstliche Gerichte!“
Das Motiv wurde vom österreichischen Starfotografen Manfred Baumann in Los Angeles fotografiert – beide verbindet eine langjährige Freundschaft. Manfred Baumann lebt selbst vegan und unterstützt uns seit vielen Jahren: So fotografierte er zum Beispiel Franka Potente, Ariane Sommer oder Kathrin Menzinger für unsere Kampagnen.
Tierische Produkte fördern ernährungsmitbedingte Krankheiten und Viren wie Corona
Jährlich belaufen sich die Kosten für ernährungsmitbedingte Erkrankungen mit fast 100 Milliarden Euro schätzungsweise auf ein Drittel aller Gesundheitskosten. [1] Der Umstieg auf eine bio-vegane Landwirtschaft würde zu einer gesünderen Ernährung beitragen und das Gesundheitssystem somit erheblich entlasten. Die hohen Mengen an Cholesterin und gesättigten Fettsäuren wirken sich in ihrer Zusammensetzung negativ auf die Gesundheit aus: Der zu hohe Konsum ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes sowie verschiedene Krebserkrankungen.
Hinzu kommen nicht absehbare Risiken durch Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden – sogenannte Zoonosen: Bereits 2004 nannte die Weltgesundheitsorganisation die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Zoonosen. [2] COVID-19, die Vogelgrippe H5N1, die SARS-Pandemie, das MERS-CoV, Ebola, unzählige Opfer durch multiresistente Keime und sogar Aids – sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: die Gier des Menschen nach Fleisch, Milch und Eiern. [3]
Produkte tierischer Herkunft sind Klimakiller Nummer eins
Eine pflanzliche Lebensweise rettet unzähligen Mitgeschöpfen das Leben und leistet zudem einen entscheidenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Ergebnisse aus dem Weltagrarbericht 2018 zeigen, dass die Produktion von 100 Gramm Eiweiß aus Rindfleisch 36-mal mehr CO2-Equivalente verursacht als die Erzeugung von 100 Gramm Erbsenprotein. [4] Auch Milchprodukte haben erhebliche negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima – Butter ist sogar das klimaschädlichste Lebensmittel. [5] Im Vergleich zu einem Liter Pflanzendrink verursacht die Produktion von einem Liter Kuhmilch dreimal so viele Treibhausgasemissionen. [6] Diese Emissionen werden jedoch auch indirekt verursacht, etwa durch Waldrodungen für den Futtermittelanbau und durch Landnutzungsänderungen, vor allem für neue Weideflächen. Eine im April 2019 veröffentlichte Oxford-Studie betont, dass die vegane Lebensweise pro Person und Jahr zwei Tonnen Treibhausgase einspart. [7]
Was Sie tun können
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Palmöl hat sehr viele umweltschädliche Auswirkungen und ist leider in vielen Produkten vorhanden.
Von Peta.de
Palmöl – kaum ein anderes pflanzliches Produkt ist Gegenstand so vieler Diskussionen. Trotz seiner bekanntermaßen umweltschädlichen Auswirkungen ist Palmöl überall zu finden. Auch unter Veganern ist es ein kontroverses Thema, denn viele rein pflanzliche, aber verarbeitete Lebensmittel enthalten Palmfett, dessen Produktion den Lebensraum zahlreicher Tiere gefährdet, unter anderem durch die Regenwaldabholzung. Palmöl ist eine ausgesprochen komplexe Problematik, die sich in wenigen Worten nicht beleuchten lässt.
Hier ein kurzer Überblick über die Palmöl-Thematik:
Warum findet sich Palmöl in unzähligen Produkten des täglichen Lebens?
Palmöl, auch als Palmfett bekannt, ist mit einem Marktanteil von 30 Prozent das meist verwendete Pflanzenöl der Welt. Rund 70 Millionen Tonnen wurden 2018 produziert [1], hauptsächlich in Indonesien, Malaysia und Thailand, aber auch in Kolumbien und Nigeria. Palmöl wird auf 20 bis 27 Millionen Hektar angepflanzt – einer Fläche, die etwa der Hälfte Deutschlands entspricht. Es wird erwartet, dass bis 2025 allein in Indonesien 17 Millionen Hektar angepflanzt werden.
Palmöl ist billig. Der Anbau ist effizient, denn die Ölpalme hat einen sehr hohen Ertrag, der deutlich über beispielsweise Kokospalmen liegt. Das aus Fruchtfleisch (Palmöl) und Kernen (Palmkernöl) gewonnene Fett hat zudem einen hohen Schmelzpunkt, ist also bei Zimmertemperatur fest und hitzebeständig. Zudem ist Palmöl geschmacksneutral und durch einen hohen Anteil an Vitamin E und Antioxidantien lange haltbar. Die einzigartige Zusammensetzung des Fettes macht es außerdem möglich, dass auch andere Flüssigöle in eine stabile und cremige Form eingebunden werden.
Den wirklichen Preis für Palmöl und seinen universellen Einsatz zahlen jedoch andere.
Palmölproduktion – schädlich für Menschen, Tiere und Regenwald
Nicht die Pflanze an sich ist das Problem, sondern die ungewöhnlich hohe Nachfrage. In Indonesien werden für Palmöl Regenwälder abgeholzt, die für Orang-Utans zu den letzten verbliebenen Lebensräumen zählen. Aber auch in anderen Ländern bieten die Wälder, die für Palmplantagen weichen müssen, Lebensraum für viele einzigartige Tiere.
Auf Flächen, für die Konzessionen an Palmölfirmen vergeben wurden, werden jedes Jahr 1.000-5.000 Orang-Utans getötet. Dabei werden Familien auseinandergerissen, viele Orang-Utan-Kinder werden zu Waisen. Ihr Bestand ist seit 1900 um 91 % geschrumpft. Alle Orang-Utan-Arten sind als stark gefährdet eingestuft, der Lebensraumverlust stellt hierbei die größte Bedrohung dar.
Nicht immer wird legal gerodet. Vertreibungen und illegale Räumungen sind keine Seltenheit, denn Ölpalmen wachsen in Urwaldgebieten. Hier ist Landbesitz oft gar nicht oder nur ungenau, geschweige denn rechtlich bindend dokumentiert.
Nach einigen Jahren des Anbaus von Ölpalmen ermöglichen die sensiblen Torfböden nicht mehr die notwendigen Erträge. So werden neue Flächen erschlossen, die alten jedoch ohne Wiederherstellung von „naturnahen Lebensräumen“ aufgegeben. Der konventionelle Palmölanbau zerstört die Biodiversität, denn er achtet nicht auf den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Der Einsatz von Pestiziden (Glyphosat) und Mineraldünger ist an der Tagesordnung.
Der Ölsandabbau hat ungeheuer negative Auswirkungen auf die Umwelt und auch auf die Gesundheit. Die USA hat ja gegen Nord Stream 2 Sanktionen verhängt und gibt an, dass sich Europa, vor allem Deutschland zu abhängig von Russland mache. Hintergrund ist aber, dass die USA ihr teureres LNG-Gas aus Fracking dann nicht mehr los wird.
Aus planet-wissen.de
Auszug.
Kanadas Ölschatz lagert tief im Waldboden Albertas. Auf einer Fläche doppelt so groß wie Bayern soll es hier mehr als 170 Milliarden Barrel abbaubares Öl geben (ein Barrel = 159 Liter). Größere Ölreserven sind weltweit nur in Saudi-Arabien bekannt.
Man weiß von diesen riesigen Vorkommen schon lange, ein Schatz sind sie für Kanadas Ölindustrie allerdings erst ungefähr seit der Jahrtausendwende. Denn lange Zeit lohnte sich die Ölförderung in Alberta einfach nicht.
Der Grund: Das Öl ist im Sand gebunden, als sogenanntes Bitumen – Kohlenwasserstoffe, die unter anderem aus abgestorbenen Pflanzen stammen.
Albertas Ölsande sind ein klebriges, schwarzes Gemisch aus 83 Prozent Sand, vier Prozent Wasser, drei Prozent Ton und zehn Prozent flüssigem Bitumen. Aus diesem Gemisch, das meist in Tiefen von 30 Metern lagert, brauchbares Erdöl zu gewinnen, ist ein aufwendiger und kostspieliger Prozess.
Erst technologische Neuerungen und vor allem die knapper werdenden Erdölreserven und der damit steigende Ölpreis machen aus dem Ölsandabbau ein lukratives Geschäft.
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Liegt der Ölsand für den Tagebau zu tief im Erdreich, wird ein Verfahren angewendet, bei dem zwei parallele Schächte in den Boden gebohrt werden. Unter Hochdruck wird Wasserdampf durch einen Schacht gepresst, der das Bitumen löst und durch den anderen Schacht nach oben pumpt.
Hierbei müssen zwar keine Wälder gerodet werden. Allerdings verschlingt dieses Verfahren noch mehr Energie und setzt mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) frei.
Folgen für Umwelt und Mensch
Beim Ölsandabbau geht es um gewaltige Mengen, was man allein daran sieht, dass man zwei Tonnen Ölsand benötigt, um ein Barrel Öl zu gewinnen. 2012 wurden in Alberta täglich 1,5 Millionen Barrel Öl aus Ölsanden gewonnen.
Geht es nach dem Willen der Erdölproduzenten, könnten es 2020 mindestens drei bis fünf Millionen Barrel pro Tag sein. Dass dieses „größte Industrieprojekt des Planeten“, wie Greenpeace den Ölsandabbau in Kanada nennt, nicht ohne Folgen für die Umwelt bleiben kann, ist klar und fällt sofort ins Auge:
Aus riesigen Flächen Nadelwald sind trostlose Mondlandschaften mit Giftteichen und Schwefelbergen geworden.
Um einen Liter Bitumen aus dem Sand zu waschen, braucht man fünf Liter Wasser – Wasser, das danach ein mit Schwermetallen und zum Teil krebserregenden Kohlenwasserstoffen verseuchter Schlick ist und in Klärteichen gelagert wird.
Diese künstlichen Seen voller Giftbrühe sind zusammengenommen mit 130 Quadratkilometern bereits halb so groß wie Frankfurt am Main. Das kanadische „Pembina Institute“, das sich mit Energie- und Umweltfragen beschäftigt, schätzt, dass elf Millionen Liter des giftigen Abwassers täglich ins Grundwasser und die umliegenden Flüsse sickern.
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Wo früher Wald stand, regiert jetzt Ödnis
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Für diese Schätzung sprechen auch Untersuchungen, die im Wasser und in den Fischen des Athabascas, der an den Abbaugebieten und Klärbecken vorbeifließt, hohe Konzentrationen an Quecksilber, Arsen und krebserregenden Kohlenwasserstoffen festgestellt haben.
Und im etwas mehr als 200 Kilometer flussabwärts gelegenen Dörfchen Fort Chipewyan haben die Krebserkrankungen auffallend zugenommen.
Zudem verschlingt die Umwandlung des Sandes in Rohöl gigantische Mengen Erdgas. Auch die Klimabilanz des Ölsandabbaus ist sehr schlecht: Laut Greenpeace werden je nach Abbauart 62 bis 176 Kilogramm CO2 freigesetzt – drei- bis fünfmal so viel wie bei der konventionellen Ölförderung.
Aus salto.bz.de (Auszug).
Befürworter der Pipeline, allen voran Deutschland argumentieren, dass die neue Pipeline die Energie-Versorgungssicherheit in Europa erhöhe und zudem für günstigere Gaspreise sorge, im Vergleich zum teureren LNG*(Flüssiggas) aus den USA. Anfang 2019 einigte sich die EU auf einen Kompromiss bezüglich Nord Stream 2.
[…] Gründe für die US-Sanktionen
Als Folge der Fracking-Technologie haben die USA die Gasförderung seit Mitte des vorigen Jahrzehnts stark erhöht und weiten kontinuierlich ihre Exportkapazitäten aus, für die sie neue Absatzmärkte brauchen. Seit 2016 exportiert die USA Flüssiggas nach Europa und möchte sich in Zukunft auf dem Europäischen Markt stärker etablieren. Zusätzliches Gas aus Russland ist eine Konkurrenz für die Amerikaner, zumal der Preis für russisches Gas auch deutlich günstiger ist als der für amerikanisches Flüssiggas. Es geht also bei den Sanktionen in erster Linie um wirtschaftliche und geopolitische Interessen der USA und nicht, wie von offizieller Seite gesagt wird, um die Energiesicherheit für Europa.
[…]
Scharfe Kritik kommt aus Russland. Die USA würden einen „Wirtschaftskrieg“ führen. Präsident Putin hat bereits angekündigt, russische Schiffe für die Fertigstellung der Pipeline in die Ostsee zu entsenden.
Die deutsche Bundesregierung hat die US-Sanktionen auch scharf kritisiert. „Die europäische Energiepolitik wird in Europa entschieden, nicht in den USA“, erklärte der deutsche Außenminister. Auch die EU-Kommission kritisierte die Sanktionen der USA.
*LNG ist verflüssigtes Gas. Es wird in einer Gasverflüssigungsanlage auf -164 °C abgekühlt und unter atmosphärischem Druck verflüssigt, so dass das ursprüngliche Volumen des Erdgases auf ein Sechshundertstel reduziert wird. LNG wird dann in LNG-Tankern transportiert. Im Importland wird das Gas in speziellen LNG Terminals (Regasifizierungs-Terminals) wieder in seinen gasförmigen Zustand zurückversetzt, bevor es in die Verteilerpipelines eingespeist wird.
Es wurde ja schon vorausgesagt was kommen wird, wenn der rechtsextreme Jair Bolsonaro die Präsidentenwahlen in Brasilien gewinnt. Die schlimmen Erwartungen wurden leider noch übertroffen. Aber was will man von einem Typ erwarten, der die Militärdiktatur gelobt hat. Rechtsextreme bedeuten nichts gutes für die Umwelt, die indigene Bevölkerung, nationale Minderheiten. Bolsonaro hat die Brandstifter des Amazonas regelrecht ermuntert. Dem geht es nur um Wirtschaftswachstum, egal auf wessen Kosten, ob es die Umwelt ist oder die indigene Bevölkerung im Amazonas. Bolsonaro will radikal den Amazonas für Landwirtschaft nutzen.
Leider sind auch in Australien Brandstifter am Werk. Alleine brennt es nicht zugleich an so vielen Orten. Das sind Schwerkriminelle!
Von Tagesspiegel.de
Siehe Video im Link zum Schluss.
Sollte der Rechtsextreme Jair Bolsonaro die Präsidenten-Stichwahl in Brasilien wie erwartet gewinnen, dann droht im Amazonas-Regenwald ein radikaler Kahlschlag: Der Ex-Offizier, der die Zeit der Militärdiktatur verherrlicht und nach eigenen Wort
Brasiliens Amazonas-Regenwald gilt als grüne Lunge der Erde und als gigantischer Speicher von Treibhausgasen. Er ist Heimat zahlreicher Ureinwohner-Stämme und bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Geht es nach Jair Bolsonaro, dann droht in dem einzigartigen Ökosystem ein radikaler Kahlschlag mit dramatischen globalen Folgen.Der rechtsextreme Ex-Militär ist haushoher Favorit bei der Präsidenten-Stichwahl im größten Land Südamerikas und er will die Uhren in Sachen Umwelt- und Klimaschutz weit zurückdrehen.O-Ton Emilio La Rovere, Umweltforscher an der Universität von Rio de Janeiro:’In mehreren Bereichen beobachten wir Rückschritte. Das weckt Erinnerungen an die Zeit der Militärdiktatur. Damals galt Umwelt in der Entwicklungspolitik als Hindernis.’Bolsonaro will die Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft zusammenlegen, die Land- und Viehwirtschaft am Amazonas massiv ausweiten und den Einfluss staatlicher Umweltorganisationen beschneiden.Sein politischer Rivale um das Präsidentenamt, Links-Kandidat Fernando Haddad, rechnet mit dem Schlimmsten:O-Ton Fernando Haddad, Präsidentschaftskandidat der Arbeiterpartei:
‚Sollte er tatsächlich gewählt werden, dann ist das der Anfang vom Ende Amazoniens.‘ Auch Brasiliens Ureinwohner müssen um ihre Zukunft bangen, wenn ihnen durch noch mehr Weideflächen und noch größere Staudämme die Lebensgrundlage entzogen wird.
Der Regenwald im Amazonas brennt. Meist sind die Feuer gelegt. Foto: Bruno Kelly/Reuters
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Der Mörder von Maxciel Pereira dos Santos feuerte zwei Kugeln ab. Sie trafen den Mitarbeiter von Brasiliens Indio-Behörde Funai in den Kopf. Santos fuhr gerade mit dem Motorrad durch die Stadt Tabatinga, seine Frau war bei ihm, es war kurz vor 19 Uhr, der Mörder fühlte sich offenbar sicher. Tabatinga liegt im Dreiländereck zwischen Brasilien, Kolumbien und Peru ganz im Nordwesten des Amazonasgebiets.
Es sieht alles danach aus, dass Santos Anfang September gezielt umgebracht wurde, von einem „Vergeltungsmord“ spricht die Indio-Behörde Funai, für die Santos zuletzt im Vale do Javari gearbeitet hatte, einem der größten Indigenen-Reservate Brasiliens. Rund 5000 Ureinwohner verschiedener Ethnien leben dort auf einer Fläche von der Größe Österreichs. Das Reservat ist die Heimat von mehr als einem Dutzend kleiner Indio-Gruppen, die so gut wie keinen Kontakt mit der Außenwelt haben. Sie leben noch wie vor Hunderten von Jahren.
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Der Mordfall passt zu einer beunruhigenden Entwicklung: In Brasilien werden Umweltschützer sowie Ureinwohner und ihre Verbündeten immer häufiger Ziele von Anschlägen und Drohungen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat jetzt einen Bericht veröffentlicht, in dem sie vor einer drastischen Verschlimmerung der Lage unter Präsident Jair Bolsonaro warnt.
Bolsonaro attackiert Umweltorganisationen als „Instrumente ausländischer Mächte“
Bolsonaro hat klar gemacht, dass er Umwelt- und Indigenenschutz für überflüssig hält. Sie stünden der wirtschaftlichen Entwicklung im Weg. Häufig attackiert Bolsonaro Umweltorganisationen als „Instrumente ausländischer Mächte“, die es auf Brasiliens Bodenschätze abgesehen hätten. Zudem diskreditiert er staatliche Behörden wie die Funai oder die Umweltinstitute ICMBio und Ibama. Letztere beschimpfte er als „Strafzettelindustrie“, ihre Spitzen ließ er mit Militärs besetzen, ihre Strafaktionen gegen Umweltsünder aussetzen.
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Bolsonaro, Präsident von Brasilien – Foto: Adriano Machado/Reuters
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Das Signal, das die Regierung sendet, ist unmissverständlich: Umweltsünder dürfen unter Bolsonaro mit Nachsicht und sogar Unterstützung rechnen. Menschen, die sich ihnen entgegenstellen, leben hingegen noch gefährlicher als schon zuvor.
Der Bericht von Human Rights Watch trägt den Titel „Regenwald Mafias: Wie Gewalt und Straffreiheit die Entwaldung in Brasiliens Amazonasregion verstärken“. Es werden darin Dutzende Fälle von Morden, Mordversuchen und Morddrohungen gegen Umweltaktivisten aus den vergangenen fünf Jahren berichtet. Die Zahlen stammen von der Landpastorale (CPT), einer Organisation der katholischen Kirche. Demnach wurden bereits seit 2009 mehr als 300 Menschen bei Landkonflikten im Amazonasgebiet getötet. Nur in 14 Fällen kam es am Ende zu einem Prozess.
Bei den Fällen, die Human Rights Watch genauer unter die Lupe nimmt, gibt es ein klares Muster: Die Umweltschützer stellten sich mächtigen Interessen in den Weg. In so gut wie allen Fällen gab es schwere Versäumnisse der Behörden. Häufig erschienen nicht einmal Polizisten an den Tatorten, obwohl sie in einigen Fällen unweit von einer Polizeiwache lagen. Die Polizei stellte immer nur dann Untersuchungen an, wenn ein Mord für überregionale Aufmerksamkeit sorgte. Anzeigen wegen Morddrohungen aber nahm sie nie auf.
Ich frage mich wie die Mehrheit der Bevölkerung in Brasilien so einen Mann wie Bolsonaro an die Spitze des Landes wählen konnte? Wenn man einige seiner Aussagen kannte, hätte man wissen müssen auf was man sich da einlässt. Aber wie simpler die Sätze, desto leichter werden sie auch von weniger Intelligenten verstanden. Der Regenwald ist nicht der private Besitz von Bolsonaro. Er hat hervorragende Bedeutung für das Weltklima. Es ist verantwortungslos und kriminell Brände absichtlich zu legen, weil man Landwirtschaft auf gerdodetem Boden machen will.
Die Brände in Brasilien haben seit vorigem Jahr um 80 Prozent zugenommen. Die Umwelt und das Klima sind diesem Bolsonaro vollkommen egal. Er will Wachstum, egal auf wessen Kosten. Die Frechheit war dann schon als er die Schuld an den Bränden Umweltschützern zuschieben wollte, ohne auch nur einen Beweis vorzulegen. Über das braucht man nicht lange reden, weil es zu absurd ist. Es war ja schon im vorhinein bekannt, dass Bolsonaro nicht die Absicht hat irgend etwas für die Umwelt und das Klima zu tun. Rechte mag ich schon allein deswegen nicht, weil sie so autoritär sind. Das genügt mir schon um diese politische Richtung abzulehnen.
Aus tagesschau.de
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Harte Fakten aus dem eigenen Land
Doch die alarmierenden Zahlen zur Abholzung kommen nicht aus dem Ausland oder aus der linken oder grünen Ecke, wo Bolsonaro seine Gegner wittert. Die Daten kommen von einer staatlichen Stelle, dem brasilianischen Institut für Weltraumforschung, kurz INPE.
Wer sitzt denn an der Spitze des INPE? Der muss diese Daten erklären, die er an die internationale Presse verschickt. Wir haben das Gefühl, dass das nicht stimmen kann. Es sieht so aus, als würde er für irgendeine NGO arbeiten. Das kommt ja öfter vor.“
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Bolsonaro diffamiert also anerkannte Wissenschaftler und stellt den Daten und Fakten seine Gefühle entgegen – frei nach seinem Vorbild Donald Trump, der messbaren Tatsachen gerne seine „alternativen Fakten“ entgegen stellt.
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Institutsleiter spricht von „Stammtischgeschwätz“
Der Angegriffene, Ricardo Osório Galvão, Präsident des Instituts für Weltraumforschung, reagierte scharf: „Bolsonaros Benehmen respektiert die Würde und die Sitten des Präsidentenamtes in keiner Weise. Besonders wenn er mit der Presse spricht, aber auch sonst, redet er wie man eigentlich nur am Stammtisch redet. Ja, ich betone es: Das ist Stammtischgeschwätz.“ Das habe ihn sehr erschreckt.
Die Folge war ein Aufschrei. In einem offenen Brief stellten sich die brasilianische Akademie der Wissenschaften, Forschungs- und Hochschulverbände hinter das Institut für Weltraumforschung. Das INPE erhebe seine Daten in hohem Maß transparent, die Präzision liege bei über 95 Prozent.
Mit anderen Worten: An der dramatischen Zunahme der Rodungen im Amazonasgebiet ist nicht zu rütteln. Inzwischen musste selbst Bolsonaro ein Stück zurückrudern. Er wirft Osorio Galvão inzwischen nur noch vor, die Regierung nicht vorgewarnt zu haben, bevor er die erschreckenden Daten veröffentlicht habe.
Jair Bolsonaros Chefideologin ist die umstrittenste Politikerin Brasiliens
Damares Alves ist Frauenministerin in Brasilien. Die Evangelikale gilt als Chefideologin von Präsident Bolsonaro – und ist die derzeit umstrittenste Politikerin des Landes.
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Die neue brasilianische Regierung um den rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro ist seit Jahresbeginn im Amt. Damares Alves gilt als ideologisch-emotionale Seele des „Bolsonarismus“. Die Pastorin hat einen klaren Plan: Sie will aus Brasilien ein rechtskonservatives, urchristlich geprägtes Land machen.
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Alves ist Überzeugungstäterin. Wenn sie über die brasilianische Linke spricht, hebt sie drohend den Zeigefinger. Dabei wirbelt ein kleines goldenes Kreuz am Ende ihr Halskette hin und her.