Archiv für Juni 2023

Ein „komischer“, grausamer, ja sadistischer Gott   Leave a comment

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Abraham soll seinen einzigen Sohn töten

Und natürlich muss stattdessen wieder ein Tier sterben … es ist ja nur ein Tier (christliche Einstellung).

Von mdr.de

Gott fordert von Abraham den absoluten Gehorsam: Er soll seinen einzigen Sohn Isaak töten. Abrahams wichtigstes Ziel, ein Volk zu gründen, wäre damit passé. In letzter Sekunde verhindert Gott das Opfer. Über die Bedeutung der Erzählung wird bis heute gestritten.

Es ist eine Geschichte, in der Gott Blut fordert und dann doch nicht will. Eine schreckliche Geschichte mit gutem Ende, eine Geschichte, die empört und beruhigt und provoziert und fast alle Klarheiten über Bord wirft. Eine Geschichte, die auf aktuelle Fragen eingeht. Zum Beispiel: Wieso sind Menschen bereit, für Religion zu töten und zu sterben?

Wie durch ein Wunder, so erzählt es die Tora, haben Abraham und Sara ein Kind bekommen: Isaak. Eigentlich war Sara unfruchtbar. Doch im hohen Alter kam der lang ersehnte Sohn, aus dem ein ganzes Volk entstehen soll. Und nun fordert Gott Abraham auf, mit seinem Sohn auf einen Berg zu steigen und ihn als Opfer darzubringen. Das wirft Abrahams wichtigste Mission über den Haufen: denn ohne Sohn kein Volk.

Isaak fragt noch, wo denn das Opfertier sei. Darauf antwortet Abraham, dass Gott es zeigen werde. Isaak trägt sogar das Brennholz für das Opfer. Auf dem Berg bindet Abraham Isaak fest und legt ihm das Messer an die Kehle. Doch im letzten Moment hindert ihn ein Engel Gottes an seiner grausigen Tat. In der Bibel heißt es:

„Da rief ihm ein Engel des Ewigen vom Himmel zu und sprach: „Awraham! Awraham!“ Er sprach: „Hier bin ich!“ Jener: „Strecke deine Hand nicht nach dem Knaben und tu ihm nichts! Denn nun weiß ich, dass du gottesfürchtig bist, weil du deinen einzigen Sohn mir nicht verweigert hast.“ Awraham hob seine Augen auf und sah einen Widder (vorbeilaufen). Hernach wurde er in den Hecken mit seinen Hörnern verwickelt. Hernach ging Awraham hin, nahm den Widder und brachte ihn als Ganzopfer dar statt seines Sohnes. Awraham nannte den Namen des Ortes: „Der Ewige wird sehen.“

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Ein „komischer“, grausamer, ja sadistischer Gott

Die Muslime feiern das Opferfest noch heute, es ist das höchste islamische Fest. Ibrahim ist Abraham.

Was das Islamische Opferfest bedeutet

Es ist die Geschichte von Ibrahim, der seinen Sohn opfern soll: Gott will so testen, ob Ibrahim ihm wirklich treu ist. Es gibt ein versöhnliches Ende. Gott hindert Ibrahim im letzten Augenblick daran, seinen Sohn Ismail zu töten. Ibrahim ist so dankbar und erleichtert, dass er Gott ein Tier opfert. Das islamische Opferfest gilt als das höchste islamische Fest. Es ist Höhepunkt der traditionellen Pilgerfahrt nach Mekka, der Hadsch. 2023 wird das Fest vom 28.06. bis zum 02.07. gefeiert.

Im arabischen Raum heißt das Opferfest Eid ul-Adha oder Eid al-Adha, in der Türkei Kurban Bayrami.

https://www.mdr.de/religion/religion/wann-ist-das-opferfest-zwanzigdreiundzwanzig-datum-bedeutung-regeln-braeuche-arbeitsfrei-104.html

 

Der grausame Gott der Bibel   Leave a comment

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1992 hat Franz Buggle, Professor für klinische Psychologie an der
Universität Freiburg i.Br. ein Buch (andere sagen: eine Streitschrift)
herausgegeben, in der er nachweisen will, daß der jüdisch-christliche Gott auf
weiten Strecken ein blutrünstiger, grausamer Gott sei. Buggle «beweist»
seine These mit einer Anhäufung von Zitaten aus dem Alten und Neuen
Testament. So findet Buggle im Pentateuch, in den Psalmen, bei den
Propheten und auch im Neuen Testament zahlreiche Texte, die im
Namen Gottes die Gewalt verherrlichen. So werde im Pentateuch den
Eroberungskriegen und dem Völkermord das Wort geredet: Israel solle sich
über die Nomadenstämme hermachen und sie vernichten. Mehr noch:
Der biblische Gott habe nicht nur Freude an Vernichtungskriegen seiner
Auserwählten, sondern er selbst schlage brutal zu, indem er die Erstgeburt
der Ägypter vernichte und das ägyptische Fleer im Meer ertränke.
Jahwe liebe es sogar, mit den seelischen Qualen seiner Getreuen zu spielen,
indem er seinem auserwählten Abraham befehle, seinen einzigen
Sohn Isaak zu töten.

Auch in den prophetischen Büchern sei dieser grausame Gott am
Werk. So rufe etwa im Buch Jesaia der Gott seine «heiligen Krieger»,
seine «hochgemuten, jauchzenden Helden» (Jes 13,3) auf, vor den Augen
der Feinde deren Kinder hinzuschlachten, ihre Frauen zu schänden, ihre
Häuser zu plündern (vgl. Jes 13,16). Auch das vielgerühmte Psalmenbuch
(das Gebetbuch Israels und zahlreicher Kirchen) sei von Gewalt
infiziert. So heiße es z. B. im Psalm 137,9: «Wohl dem, der deine Kinder
packt und sie am Felsen zerschmettert.» Ungeheuerlich auch die
Verfluchungen in den sogenannten Fluchpsalmen, in denen Gott angefleht
werde, die Feinde Israels zu zerschmettern. «Oh Gott, zerbrich ihnen die
Zähne im Mund Wenn der Gerechte die Vergeltung sieht, freut er sich
und badet seine Füße im Blut des Frevlers» (Ps 58,7a und 11).
Auch das Neue Testament – so Buggle — sei voll von Gewaltverherrlichung,
und zwar nicht am Rande, sondern in der Mitte: So brauche der
barmherzige Vater im Himmel das Blut seines geliebten Sohnes, um sich
durch dieses grausame Kreuzesopfer mit den Menschen zu versöhnen,
die ihn durch ihre Sünden beleidigt hätten.

Die Logik der Grausamkeit gehe im Neuen Testament weiter: Der
kommende Weltenrichter, der sogenannte menschenfreundliche Jesus,
der in seinen irdischen Tagen nur menschenbefreiend gewirkt habe, werde
nun die Menschheit in zwei Gruppen teilen: die zur Linken werden in
die Hölle verdammt, an diesen «Ort» absoluten Terrors.

Von Johannes B. Brantschen

Buch von:
Franz BUGGLE: Denn sie wissen nicht, was sie glauben. Oder: Warum man heute
redlicherweise nicht mehr Christ sein kann. Reinbek 1992.

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Der grausame Gott der Bibel

 

Vom Freund zum Staatsfeind   Leave a comment

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Prigoschin, der Chef der Wagner-Gruppe, ist ein ex-Häftling und skrupelloser Verbrecher, auf dessen Konto unbeschreibliche Grausamkeiten gehen.

Von Tagesschau.de

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Bild von Tagesschau.de

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Er war erst offener Kritiker der russischen Militärführung, jetzt ist er ihr Feind: Söldnerführer Prigoschin hat Russlands Präsidenten Putin herausgefordert. Wer ist der Mann?

Jewgeni Prigoschin ist eines der prominentesten Gesichter der russischen Invasion in der Ukraine. Als Chef der Söldnergruppe Wagner war er maßgeblich am Frontgeschehen beteiligt – seine Männer kämpften bei der schweren Belagerung der Stadt Bachmut und eroberten die Salzstadt Soledar. Mutmaßlich waren sie auch am Massaker von Butscha beteiligt.

Noch zu Sowjetzeiten verbrachte Prigoschin wegen Raubes, Betrugs und weiterer Delikte neun Jahre im Gefängnis. Heute ist er ein reicher russischer Geschäftsmann, dem seit den 1990er-Jahren Nähe zu Präsident Wladimir Putin nachgesagt wird. „Putins Koch“ wird er oft genannt, weil er einst ein Restaurant in St. Petersburg betrieb, in dem Putin zu speisen pflegte. Ihn darauf zu reduzieren hieße aber, ihn zu unterschätzen.

Prigoschin besitzt ein riesiges Catering-Unternehmen, das staatliche Einrichtungen versorgt – außerdem Medienunternehmen und sogenannte „Trollfabriken“ zur Beeinflussung sozialer Medien. „Im Wesentlichen ist er ein privater Geschäftsmann, der stark davon abhängig ist, wie seine Beziehungen zu den Behörden strukturiert sind“, erklärte Tatjana Stanowaja, Gründerin des Analyseunternehmens R.Politik. Mit seinen Wagner-Söldnern ist er aber auch weltpolitischer Akteur.

Ein Bekenntnis zu Wagner

Die russische Regierung, die lange öffentlich Distanz zur Wagner-Truppe wahrte, hatte nach dem Scheitern ihrer Offensive auf Kiew Bedarf an zusätzlichen Männern. Prigoschin setzte Medienberichten zufolge durch, dass Wagner die Lücken füllen durfte. Er selbst räumte erst im September 2022 erstmals öffentlich ein, mit der Wagner-Gruppe überhaupt etwas zu tun zu haben. Nach seinen Angaben gründete er sie 2014. Sie sei weit mehr als eine Söldnertruppe, hatte er erklärt. Schon vor der jüngsten Entwicklung mehrten sich Anzeichen, dass die Regierung ihren Einfluss eindämmen wollte.

Unterschiedliche Stimmen hielten Prigoschin im Laufe des Krieges in der Ukraine gar für den künftigen Verteidigungsminister. Dabei war immer fraglich, on Putin wirklich seinen langjährigen Minister Sergej Schoigu verstoßen hätte – zumal erst Mitte Januar mit Generalstabschef Waleri Gerassimow ein enger Schoigu-Vertrauter Oberbefehlshaber des Ukraine-Einsatzes wurde.

Es blieb immer unklar, wie viel Einfluss Prigoschin tatsächlich in Putins Entourage hatte. Aber er scheute in der Vergangenheit nicht davor zurück, sich mit dem Militär und dem Verteidigungsministerium anzulegen. Immer wieder kam es während des Krieges zu Zerwürfnissen, weil die russische Armee die Wagner-Söldner nach Prigoschins Angaben nicht ausreichend unterstütze. Seither äußerte sich der Wagner-Chef immer offener und kritischer über die Militärführung um Schoigu und Gerassimow.

Schwerverbrecher als Kanonenfutter

Putin hatte wiederholt erklärt, die Wagner-Gruppe vertrete nicht den Staat. Sie verstoße aber nicht gegen russische Gesetze und habe das Recht, überall auf der Welt zu arbeiten und ihre Geschäftsinteressen zu fördern. Das tat die Wagner-Gruppe bereits in Syrien, Mali, Libyen und der Zentralafrikanischen Republik, wo die Söldner bei der Niederschlagung von Aufständen eingesetzt werden.

Ursprünglich bestand die Wagner-Truppe aus Veteranen der russischen Streitkräfte. Die Regierung hatte Prigoschin erlaubt, Strafgefangene zu rekrutieren und sie in Panzern, Flugzeugen und Raketenabwehrsystemen einzusetzen – versprochen wurde ihnen Straffreiheit gegen Kriegsdienst.

Später nahm das Verteidigungsministerium einer Gefangenenrechtsorganisation zufolge die Rekrutierung aber selbst vor. Nach US-Schätzungen folgten der Werbung rund 40.000 Männer, die teils wegen schwerer Verbrechen verurteilt waren. Anfang Januar wurden die ersten nach ihrem sechsmonatigen Einsatz auf freien Fuß gesetzt. „Trinkt nicht zu viel, nehmt keine Drogen und vergewaltigt keine Frauen“, gab Prigoschin ihnen mit auf den Weg.

Gegen die eigene Seite

Trotz anhaltender Anschuldigungen und Unfähigkeitszuweisungen seitens Prigoschin ließ das russische Verteidigungsministerium die Wagner-Gruppe weitgehend gewähren. Nach Einschätzungen der US-Regierung zeichnete sich bereits Anfang des Jahres ab, dass Wagner zu einem mit dem regulären Militär rivalisierendem Machtzentrum heranwachsen könnte.

Am 10. Juni ordnete Verteidigungsminister Schoigu die Unterzeichnung von Militärverträgen durch alle „Freiwilligeneinheiten“ an, die in der Ukraine kämpfen. Er begründete, das sei nötig, um soziale Garantien zu ermöglichen. Der Schritt erweckte aber den Anschein, der Wagner-Gruppe gezielt Teile ihres Einflusses streitig zu machen zu wollen.

Ohne Unterzeichnung sei zudem eine weitere Teilnahme an den Kampfhandlungen in der Ukraine nicht mehr möglich, argumentierte das Verteidigungsministerium. Dieser Aufforderung folgte die Wagner-Gruppe zunächst nicht, da Schoigu laut Prigoschin außer Stande sei, eine effiziente Militärstruktur zu organisieren und man sich ihm daher nicht unterstellen wolle.

Mit dem Vorwurf Prigoschins, die russische Militärführung habe seine Truppen bombardiert, eskalierten die Spannungen zwischen den bewaffneten Parteien. Wagner-Söldner besetzten wichtige militärische Objekte in der russischen Stadt Rostow am Don. Die Regierung versetzte das FSB in Bereitschaft, und Ermittlungen von der russischen Generalstaatsanwaltschaft gegen Prigoschin wegen Aufruhr und bewaffneten Aufstandes wurden eingeleitet. Prigoschins Kämpfer näherten sich Moskau am Samstag gefährlich nahe.

Am Abend dann die überraschende Wende: Prigoschin forderte seine Soldaten auf, den Vormarsch zu stoppen.

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Vom Freund zum Staatsfeind

Umstrittene Tiertransporte: Handel mit Kälbern aus Bayern   Leave a comment

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Von br.de

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Bild von br.de

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Kühe geben nur Milch, wenn sie regelmäßig Kälber zur Welt bringen. Diese werden häufig ins Ausland transportiert – sogar bis in den Nahen Osten. Teils unter qualvollen Umständen. „Kontrovers – Die Story“, auf Spurensuche nach bayerischen Kälbern.

Die Bilder sind verstörend: Dicht an dicht drängen sich Jungbullen durch einen schmalen Korridor vom Lkw in Richtung Frachtschiff. Sie müssen eine steile Rampe mit Stufen emporsteigen, die Tiere sind sichtlich angestrengt und wackelig auf den Beinen. Ein Mann verdreht einem der Rinder den Schwanz, es soll schneller vorangehen. Ein anderes Tier versucht während der Verladung zu fliehen, vergeblich mühen sich die Mitarbeiter, es mit Seilen einzufangen, der Jungbulle stürzt ins Wasser – er wird mit einem Kran herausgezogen und am Ende notgetötet.

Das Videomaterial stammt von der Tierschutzorganisation „Animal Welfare Foundation“. Ein Informant hatte die Bilder im vergangenen Jahr im Hafen der Küstenstadt Tarragona im Nordosten Spaniens gedreht. Die Kälber werden in Spanien auf Farmen gemästet und unter anderem über das Mittelmeer nach Nordafrika und den Nahen Osten verschifft. „In den letzten Jahren ist das stark angestiegen, durch die großen Exportzahlen, die große Nachfrage in Drittländern wie Libanon, Ägypten und Libyen“, sagt Iris Baumgärtner von Animal Welfare Foundation. Spanien bezieht die Tiere aus der ganzen EU.

Im Video: Tiertransporte – Das gnadenlose Geschäft mit Kälbern

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Das gnadenlose Geschäft mit Bullenkälbern | Die Story | Kontrovers | BR24

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Von der Oberpfalz und dem Allgäu über Spanien nach Libyen

Aus der Transportliste eines Schiffs nach Libyen geht hervor: viele Tiere stammen aus Deutschland – über die Ohrmarken konnte Kontrovers die Ursprungsbetriebe recherchieren, einige sitzen in Bayern. Verkauft wurden die Tiere völlig legal. Dann wird es kompliziert.

Wie sieht der lange Transportweg für die nur wenige Wochen alten Kälber nach Katalonien aus? Und warum werden aus dem Freistaat so viele, vor allem männliche Jungtiere, exportiert?

Besuch bei mehreren Landwirten in der Oberpfalz und im Allgäu. Die Bauern wollen sich nicht näher dazu äußern, nur so viel: Man habe die Kälber an einen regionalen Viehhändler verkauft – für weniger als 50 Euro pro Tier. Eine Bäuerin erklärt ihre Lage etwas ausführlicher: Sie habe zwischen 20 und 50 Euro pro Tier bekommen: „Die Schwarzbunten (eine Rinderrasse, Anm. d. Red.) sind so wenig wert, weil die zu wenig Fleisch haben.“ Ihr sei gesagt worden, die Kälber würden irgendwo ortsnah in eine Mast gehen. Wie sie es finde, dass die Tiere letzten Endes nach Libyen verschifft wurden? – „Unmöglich.“

19-Stunden-Transporte: Statt Nahrung gibt es vor allem Wasser

Das Problem: Es gebe in Deutschland zu wenig Kälbermast – sagt Kai Braunmiller, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft und Tierschutz: „Unsere Landwirte müssen diese männlichen Kälber loswerden. Eine eigene Mast lohnt sich für die meisten aus wirtschaftlichen Gründen nicht.“ Die auf hohe Milchproduktion gezüchteten Rassen, entwickelten zu wenig Muskulatur. Man habe es hier beinahe mit einem reinen Exportmarkt zu tun, sagt Braunmiller. Mehr als 700.000 Kälber werden daher jedes Jahr aus Deutschland exportiert, vor allem in die Niederlande und nach Spanien.

Der Transport kann für die Tiere eine Tortur sein. Lkw-Transporte von bis zu 19 Stunden inklusive einer einstündigen Pause in der Mitte sind laut Gesetz möglich. An Bord bekämen junge Kälber aber statt Nahrung vor allem Wasser, so die Kritik der Tierrechtsaktivisten. „Die leiden de facto stunden- und tagelang unter Hunger“, sagt Baumgärtner. Ihr zufolge sind die Tiere aber auch deutlich länger als erlaubt Richtung Süden unterwegs: „Wir haben ein Dossier zusammengefasst über Transportrouten von Kälbern, wo wir nachgewiesen haben, dass Kälber bis zu 70 Stunden nicht mit Nahrung versorgt werden.“

Tierrechtsgruppe: Viele Tiere werden betäubungslos geschächtet

Die Tiere leiden, obwohl europäische Gesetze sie schützen sollten. Barbara Felde ist Verwaltungsrichterin und stellvertretende Vorsitzende der „Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht“. Sie sagt, dass ein Kalb überhaupt nicht transportfähig sei, solange es noch auf Milch angewiesen und nicht mindestens fünf Wochen alt ist: „Vorher ist sein Immunsystem nämlich quasi noch nicht fertig.“

Allerdings seien die Transporter zum allergrößten Teil für erwachsene Rinder gebaut. Mit den Wassertränken könnten Jungtiere nichts anfangen. „Milch kann man aber durch diese Tränken nicht leiten, so dass die meisten Kälber völlig unversorgt transportiert werden, und zwar über lange Strecken“, sagt Felde. Ihr Fazit: „Unabhängig vom Alter der Tiere ist der Transport rechtswidrig.“

Was mit den Tieren nach dem Transport, der Mast in Spanien und der Verschiffung passiert, zeigen Bilder der Tierrechtsgruppe „Animals International“. Gerit Weidinger war jahrelang auf Schlachthöfen in Nordafrika unterwegs: „Den Tieren werden die Sehnen an den Beinen durchtrennt die Augen ausgestochen, um sie einfach daran zu hindern, wegzulaufen, zu flüchten. Es werden Seile benutzt, um die Tiere zu fixieren, um sie auch zu Fall zu bringen. All dies endet dann mit dem Kehlschnitt, auch bei vollem Bewusstsein.“ Viele Tiere würden betäubungslos geschächtet. Auch Kälber aus Bayern würden so behandelt.

Bayern wollte Export einschränken – Gerichte hebeln Erlass aus

Der Freistaat hatte deswegen schon vor Jahren reagiert und viele Exportländer in Nordafrika und Vorderasien zu Hochrisikostaaten erklärt. Bayerische Veterinärbehörden sollten keine Tiere mehr abfertigen, die am Ende in diesen Ländern landen. Allerdings haben Gerichte Transporte nach Klagen von Viehhändlern letztlich freigegeben und damit den bayerischen Erlass ausgehebelt. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) sagt dazu: „Die Rechtslage ist unbefriedigend. Wir brauchen bundeseinheitliche und EU-weite Regelungen, um die verbliebenen Schlupflöcher zu schließen.“ Tierschutz ende nicht an der Landesgrenze, so Glauber.

Die Europäische Kommission will das Thema Tiertransporte neu regeln, bis Jahresende soll die Reform stehen. Allerdings gibt es dafür bislang keine Einigkeit zwischen den Mitgliedstaaten. Deutschland, Österreich, Schweden, Dänemark, die Niederlande, Belgien und Luxemburg wollen eine Verschärfung, die Mehrheit der EU-Länder, darunter die meisten Mittelmeeranrainerstaaten haben daran jedoch kein Interesse – sie haben viel in die Abwicklung von Tiertransporten investiert.

Beispiele zeigen: Höhere Fleischpreise könnten Transporte reduzieren

Es gibt vereinzelt auch Landwirte in Bayern, die zeigen, dass es anders geht. Thomas Tanzer führt einen Milchviehbetrieb im Allgäu, im Nebenerwerb mästet er Kälber. Tanzer kauft Jungtiere aus Betrieben, in denen Milchviehrassen mit Fleischrassen gekreuzt wurden. Das Ergebnis: kräftige Kälber, die auch für die Mast geeignet sind. „Die Tiere sind bei uns, bis sie circa zwei Jahre alt sind“, sagt Tanzer.

Finanziell interessant wird das Geschäft durch die Kooperation mit einem regionalen Vermarkter. „Wir haben den Vorteil durch dieses Konzept, dass wir einen höheren Preis erzielen können, als würden wir die Tiere einfach so vermarkten“, sagt Tanzer. Das Fleisch kostet den Verbraucher dann auch etwas mehr: 45 Euro das Kilo Kalbfleisch, Steaks vom Weiderind gibt’s für 29 Euro.

Im Video: Kontrovers-Interview mit Landesbäuerin Singer: „Keiner gibt gerne seine Tiere weg“

Umstrittene Tiertransporte: Handel mit Kälbern aus Bayern

Petition: Tiertransporte in Nicht-EU-Länder stoppen!   Leave a comment

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Von Peta.de

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Ein unverzichtbarer Aspekt beim Züchten, Mästen und Töten von Tieren in Schlachthäusern sind kommerzielle Tiertransporte. Damit skrupellose Unternehmen mit den Körpern der Tiere Profite einfahren können, werden die empfindungsfähigen Lebewesen auf den Transporten enormem Stress ausgesetzt. Viele Rinder, Schweine, Hühner und andere Tiere verletzen sich auf den Fahrten, leiden Hunger und Durst und sterben qualvoll auf kotverdreckten Ladeflächen.

Solange die weltweite Nachfrage nach tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern und Milch besteht, werden fühlende Lebewesen wie gefühllose Ware über Landesgrenzen hinweg transportiert. Zahlreiche Bundesländer haben zwar mittlerweile Einschränkungen erlassen, die zumindest Langstreckentransporte in ferne Länder unterbinden sollen, in denen die Tiere meist ohne Betäubung getötet werden. Einige deutsche Behörden sowie andere EU-Länder fungieren jedoch häufig als Schlupflöcher, die es Transportunternehmen weiterhin ermöglichen, die Tiere wirtschaftsorientiert zu vermarkten. Zudem werden Verbote aufgrund einer fehlenden einheitlichen Regelung teilweise durch Gerichtsentscheidungen gekippt.

Diese Schlupflöcher müssen geschlossen werden – und das ist nur durch ein EU-weites Verbot von Langstreckentransporten außerhalb der EU möglich.

Tiere sind keine Exportware: EU-Kommission muss Langstreckentransporte stoppen!

Tausende Tiere werden wie leblose Ware verkauft und grausam getötet. Wenden Sie sich an die EU-Kommission, um Qualtransporte in Drittländer zu stoppen!

Online-Petition

Langstreckentransporte in Nicht-EU-Länder beenden!

Verschiedenste Berichte zeigen immer wieder, dass der Tiertransport ins EU-Ausland mit enormen Leiden und Schmerzen für die Tiere verbunden ist und dass dabei systematisch gegen die geltenden Gesetze verstoßen wird.

Transporter sind oftmals überladen und für die jeweilige Tierart ungeeignet. Ruhezeiten werden häufig nicht eingehalten. Vor allem in Nicht-EU-Ländern erwartet die Tiere meist ein zeitnaher Tod im Schlachthaus – oftmals verbunden mit erheblichem Leid aufgrund von brutalem Umgang und betäubungsloser Tötung.

Wirtschaftlichkeit darf nicht über Tierwohl stehen – insbesondere, wenn permanent gegen Gesetze verstoßen wird. Ich erwarte von Ihnen, dass die EU-Kommission schnellstmöglich ein ausnahmsloses Transportverbot von Tieren in Nicht-EU-Staaten beschließt, welches für alle Mitgliedstaten verbindlich gilt.

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Petition: Tiertransporte in Nicht-EU-Länder stoppen!

Umstrittener Historiker: Wer ist Daniele Ganser?   Leave a comment

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Von ndr.de

Der Historiker Daniele Ganser tourt durch den deutschsprachigen Raum. Städte wie Dortmund und Nürnberg haben seinen Auftritt untersagt. In Hannover darf er sprechen. Das ist umstritten.

von Sophie Mühlmann

Seine Vorträge hält Daniele Ganser vor ausverkauften Sälen. Er bewegt sich auf der Bühne mit seinem Headset so gewandt wie ein smarter Motivationscoach, und die Zuschauer hängen an seinen Lippen. Sein ständiger Subtext: Die Bevölkerung wird manipuliert. Seine Masche: Ganser sät Zweifel durch Suggestivfragen, baut dadurch Verschwörungsideologien auf, ohne sich angreifbar zu machen, erklärt Jasmina Bindner von der Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Ganser bringe sein Publikum auf manipulative Weise dazu, selbst ihre Schlüsse zu ziehen – seine Schlüsse.

Ganser gilt als Star der Verschwörungstheoretiker-Szene

Auf diese Weise verharmlost er den Holocaust, stellt die Anschläge vom 11. September 2001 oder gegen das Satiremagazin Charlie Hebdo infrage, schiebt Corona diffusen Mächten in die Schuhe oder dreht beim Krieg in der Ukraine Täter und Opfer um.

Das kommt gut an in manchen Kreisen. Denn Ganser kennt sein Publikum. Schließlich sei er Geschäftsmann, sagt Jasmina Bindner. „Es ist sein Job, Bücher zu verkaufen. Es ist sein Job, seine Tour zu verkaufen.“ Das heiße, es sei auch sein Job, sein Publikum anzusprechen, so Bindner. Das mache er mit Argumenten, die gut ankommen, „und das sind eben die einfachen Argumente.“ Sein Publikum seien vor allem enttäuschte Menschen – enttäuscht von der Demokratie, der Regierung, den Alltagsmühen. Ganser baue auf die Verunsicherung der Menschen, sagt Bindner. Es bringe ihm nichts, die Leute zu beruhigen. „Darauf zu bauen, dass die Leute verunsichert bleiben, ist Teil seines Konzepts.“

In Hannover darf der umstrittene Historiker auftreten

Erst Dortmund, dann Nürnberg – mehrere Städte haben Auftritte des Historikers und selbst ernannten „Friedensforschers“ abgesagt. In Hannover darf er reden – vor ausverkauftem Haus. Keine gute Entscheidung, findet Bindner: „Städte müssen sich positionieren“, sagt sie. Catrin Schmühl vom Humanistischen Verband Niedersachsen sieht das etwas anders. Der Verband hat einen offenen Brief an die Stadt Hannover geschrieben und offiziell zum Protest gegen den Auftritt Gansers aufgerufen.

Protest gegen Daniele Ganser

Einfach verbieten wollten sie seine Rede nicht, denn die Meinungsfreiheit sei ein hohes Gut, sagt Schmühl. „Wir würden nie jemandem verbieten, seine Meinung zu sagen, auch nicht einem Verschwörungsfantasten“, so Schmühl. Man könne immer seine Meinung haben. „Aber zur Meinungsfreiheit gehört in der Demokratie immer auch das Recht auf Gegenrede“, sagt Schmühl. Zudem habe Meinungsfreiheit immer die Grenze da, wo sie geeignet ist, anderen Menschen zu schaden.

Stadt Hannover: Keine Rechtsgrundlage für ein Verbot

Das meint auch Thomas Schremmer vom Gesamtpersonalrat der Stadt Hannover: „Wir müssen das aushalten, dass solche Veranstaltungen nicht zu unterbinden sind – aber wir dürfen sie nicht unkommentiert stehen lassen.“ Die Stadt habe keine Rechtsgrundlage, die Veranstaltung zu verhindern. Natürlich könne man trotzdem wie in Dortmund oder Nürnberg entscheiden. Aber dann würden Klagen und Schadensersatzforderungen folgen. Dennoch: Vielleicht werde man in Zukunft in solchen Fällen anders entscheiden. Fest stehe aber: Es werde immer wieder vorkommen, dass öffentliche Plätze von Rechtsradikalen oder fremdenfeindlich Gesinnten okkupiert werden.

„Aber wir dürfen nicht dulden, dass das kritikfrei stehen bleibt.“

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Umstrittener Historiker: Wer ist Daniele Ganser?

Ein kurzes Video über die scheinheiligen Machenschaften der römisch katholischen Kirche.   Leave a comment

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Es wäre dringend geboten der katholischen Kirche vom Staat den Geldhahn zuzudrehen. Das Geld könnte dringend für soziale Zwecke, darunter auch den sozialen Wohnbau verwendet werden.

Rebloggt von harryandanimals1

Harryandanimals1's Blog

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Veröffentlicht 26. Juni 2023 von hubert wenzl in Uncategorized

Was wir von Reinhold Messner (nicht) lernen können

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Es ist erschreckend wie der Bewusstseinsstand ist, wenn es um Tiere geht. Ich merke es immer wieder, wenn ich mit Leuten reden, welche Gleichgültigkeit und welches Unwissen es gibt, wenn es um Tierschutz, von Tierrechten gar nicht zu reden, geht.

Von tierrechte-kaplan.de

Helmut F. Kaplan

“Konrad muß sterben. Derselbe Freiheitstrieb, der ihn mit seinem Herrn verbindet, soll den schottischen Hochlandbullen mit dem langen, zottigbraunen Fell und dem mächtig geschwungenen Gehörn nun das Leben kosten. Auch wenn es bei Konrad nur die kleinen Ausflüge waren, die er so sehr liebte – von seiner hügeligen Koppel hinein in die Gärten des Südtiroler Bergdorfs Sulden.

‘Schauen Sie, Herr Messner’, sagt die Nachbarin verärgert und deutet auf die abgekauten Triebe an ihrer Zwergkiefer und die tiefen Spuren im akkurat gemähten Rasen, die Konrad bei seinem letzten Besuch hinterlassen hatte. – ‘Nun gut’, entscheidet der vollbärtige Mittfünfziger in der bunten Strickjacke kurzentschlossen, ‘dann wird er eben geschlachtet. Wir brauchen sowieso Nachschub für den Herd im Gasthof.’

Ist das wirklich der berühmteste Gipfelstürmer der Welt, der sämtliche Achttausender dieser Erde bezwungen hat, die Antarktis und Grönland der Länge nach durchquerte?”

Ich bin wieder einmal – warum eigentlich noch immer? – entsetzt: Schon wieder ein Mensch, den ich eigentlich für einsichtig, vernünftig und großzügig gehalten hatte, von dem ich erfahren muß, daß er in Wirklichkeit ein genauso erbärmlicher Tierschinder und -schänder ist wie all die anderen. Aber immerhin, so tröste ich mich: Der Autor dieses Berichts über Reinhold Messner (in der Zeit vom 26. 11. 1998) hat den Widerspruch zwischen Messners angeblicher Größe und dieser kleinkarierten Entscheidung, ein Tier für sein natürliches Verhalten mit dem Tode zu bestrafen, wenigstens erkannt – schreibt er doch: “Ist das wirklich der berühmteste Gipfelstürmer der Welt, der sämtliche Achttausender dieser Erde bezwungen hat, die Antarktis und Grönland der Länge nach durchquerte?”

Aber dann lese ich weiter – und sehe, daß und vor allem wie der Satz weitergeht: “Ist das wirklich der berühmteste Gipfelstürmer der Welt …, der sich hier mit den einfachen Dingen des Alltags herumschlägt?”

Auch der Autor dieses Berichts über Messner ist also nichts anderes als ein kleiner, schäbiger Speziesist: Er wundert sich keineswegs über den Widerspruch zwischen Messners angeblicher Größe und der kleinmütigen Entscheidung, ein unschuldiges Tier für nichts und wieder nichts zu bestrafen, sondern darüber, daß sich der “große” Messner mit so alltäglichen, banalen und selbstverständlichen Dingen wie dem Umbringen und Ausbeuten eines “lästigen” Tieres herumschlägt. Was hat die ganze Tierrechtsarbeit für einen Sinn, wenn man nach wie vor und überall solch hirn- und herzlose Berichte lesen muß!

Mein Entsetzen paßt gut zu einer Frage, die eine Tierrechtsaktivistin kürzlich unbedingt beantwortet haben wollte: Werden wir den Durchbruch der Tierrechtsbewegung noch erleben? Hat denn der ganze Einsatz letztlich überhaupt einen Sinn?

So verständlich und persönlich drängend diese Frage auch immer sein mag, sie ist im Grunde sinn- und belanglos. Wir stellen ja auch angesichts der Verbrechen gegenüber Menschen, von denen wir täglich hören, nicht die Frage: Werden wir den endgültigen Sieg der Menschenrechte über die Barbarei noch erleben? Haben unsere Bemühungen, Leiden zu lindern, überhaupt einen Sinn, wenn Verbrechen und Elend ja doch nie aufhören?

Wer helfen will und helfen kann, der hilft einfach – unabhängig davon, ob dies letztlich “Sinn” macht, sprich: die Menschenrechtsidee sich am Ende “wirklich” durchsetzen wird. Wer angesichts der lähmenden Langsamkeit des Fortschritts der Tierrechtsbewegung die Sinnhaftigkeit seines Engagements bezweifelt, handelt wie jemand, der ein Kind neben sich verhungern läßt, “weil in Afrika der Hunger sowieso nie aufhören wird”.

Was wir von Reinhold Messner lernen können? Nichts. Durch ihn können wir aber sehr wohl etwas lernen: So weit man auch geht und so hoch man auch steigt – wenn man dabei sein Hirn nicht nützt und sein Herz nicht hört, nutzt es gar nichts. Man kommt als der gleiche Kleingeist zurück, als der man weggegangen ist. Messner wäre besser zuhause geblieben und hätte das getan, was jeder tun muß, der Mensch werden will: sich über das Gedanken zu machen, was vor der Haustür passiert.

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Was wir von Reinhold Messner (nicht) lernen können

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Schopenhauer
Die Stachelschweine ist eine Parabel, die 1851 von Arthur Schopenhauer in Parerga und Paralipomena mit weiteren Aphorismen zur Lebensweisheit veröffentlicht wurde.

An einem kalten Tag entwickelt eine Gruppe Stachelschweine ein allen gemeines Wärmebedürfnis. Um es zu befriedigen, suchen sie die gegenseitige Nähe. Doch je näher sie aneinanderrücken, desto stärker schmerzen die Stacheln der Nachbarn. Da aber das Auseinanderrücken wieder mit Frieren verbunden ist, verändern sie ihren Abstand, bis sie die erträglichste Entfernung gefunden haben.

Interpretation

In einer abstrakten Lesart wird die Optimierung einer komplexeren Situation beschrieben, jedoch bietet Arthur Schopenhauer im Anschluss an die Erzählung eine eigene Interpretation an: Die Stachelschweine repräsentieren die Menschen. Ihr Bedürfnis nach Solidarität und Gemeinschaft lässt sie die Nähe ihrer Mitmenschen suchen. Gleichzeitig werden sie aber von deren schlechten Charaktereigenschaften abgestoßen.

Im Spannungsfeld zwischen diesen Polen wird durch das Gebot von Höflichkeit und Sitte (bis hin zu Vorschriften, Gesetzen etc.) ein Gleichgewicht hergestellt. So wird das Solidaritätsbedürfnis nicht vollkommen, sondern nur so weit befriedigt, dass der Vorteil (Wärme, Eintracht) den damit zwingend verbundenen Nachteil (Stacheln, Streit) noch überwiegt.

Somit enthält die Parabel eine Moral und gibt den Hinweis, einen „gesunden Abstand“ zu wahren, denn, je näher man sich kommt, desto mehr unangenehme Eigenschaften treten zum Vorschein. Ein gewisses Maß an gesellschaftlichen Interaktionen sollte man jedoch beibehalten, um einen einsamen Lebensweg zu vermeiden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Stachelschweine_%28Parabel%29

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Gruß Hubert

Denn sie wissen nicht, was sie glauben (Teil 25)   Leave a comment

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Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

 

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Die Legierung von Liebesgebot und exzessiv-inhumanen Strafphantasien und Strafdrohungen in den Briefen des Apostels Paulus:

Auch die Apostelbriefe brechen nicht mit dieser offenbar durchgängigen biblischen Grundeinstellung, von den eigenen Glaubensüberzeugungen und Sittennormen abweichendes Verhalten durch härteste Strafen zu «bewältigen».

Auch der Apostel Paulus, der einerseits immer wieder zu Liebe, Güte und an einigen Stellen auch zum gegenseitigen Verzeihen auffordert, vorwiegend vor allem gegenüber den eigenen Glaubensgenossen, wenngleich nicht ganz ausschließlich, der den Heilswillen Gottes gegenüber den Menschen verkündet, geht doch andererseits wie selbstverständlich von einem Gott aus, der Liebe zwar fordert, wird diese aber nicht gewährt oder besteht der Mensch auf seinem eigenen Willen oder lebt nach anderen Normvorstellungen als denen der damaligen Sekte der Christen, mit harter, extremer Strafe reagiert.

Das heißt, das vielgerühmte und von den (heutigen) Kirchen immer nur sehr einseitig herausgestellte Liebesgebot erscheint eingefaßt und untrennbar eingebunden in einen Gesamtrahmen archaisch-inhumaner Intoleranz und extremer Strafbedürfnisse. Die von Paulus geforderte und an einigen Stellen auch Gott zugeschriebene (projizierte) Liebe ist keineswegs eine unbedingte, vollkommene oder gar unendliche, wie die christlichen Kirchen bis heute und in ihrem Gefolge auch Küng oft darzustellen versuchen, sondern eine sehr bedingte, beschränkte, unvollkommene, ja, im Hinblick auf die auch hier immer wieder durchbrechenden Strafphantasien und -bedürfnisse eine psychologisch sehr suspekte Liebe. (Schon Nietzsche weist auf den entsprechenden psychologischen Sachverhalt hin:

«Wie? Ein Gott, der die Menschen liebt, vorausgesetzt, daß sie an ihn glauben, und der fürchterliche Blicke und Drohungen gegen den schleudert, der nicht an diese Liebe glaubt! Wie? Eine verklausulierte Liebe als die Empfindung eines allmächtigen Gottes! Eine Liebe, die nicht einmal über das Gefühl der Ehre und der gereizten Rachsucht Herr geworden ist? Wie orientalisch ist das alles!“

Aber auch hier und gerade hier im Falle der von den Kirchen sehr selektiv einseitig vermittelten Briefe des Paulus, eines «Apostels der Liebe», soll es nicht bei Behauptungen bleiben; vielmehr sollen auch hier, um scheinbare Selbstverständlichkeiten erschüttern zu können, die folgenden Belegstellen zur eigenen Urteilsbildung anregen.

Schon der erste der Paulusbriefe, eine «Zusammenfassung der Verkündigung und Theologie des Apostels« und «das „Testament des Paulus“ genannt», beginnt mit der Darstellung jenes offenbar genuin biblischen düsteren Bildes eines zwar gute Taten und vor allem Gehorsam im Glauben wie auch Handeln belohnenden, Unglaube und abweichendes Verhalten aber hart und exzessiv bestrafenden Gottes.

Den ungläubigen und sich nicht nach den Normen des biblischen Gottes richtenden Nichtchristen wird zunächst (in einem klassischen primitiven Egozentrismus bzw. religiösen Ethnozentrismus) Unentschuldbarkeit angelastet, insofern als der wahre Gott als solcher erkennbar sei, sie ihn aber dennoch nicht ehrten und ihm dankten:

«Der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. Denn was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart. Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit aus den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen,seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar. Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt … Sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen» (Röm. 1; 18-21, 23).

Fortsetzung am nächsten Sonntag …..

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Denn sie wissen nicht, was sie glauben (Teil 25)

Veröffentlicht 25. Juni 2023 von hubert wenzl in Religionskritik

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Schwarzwaldmilch: Schockierende Bilder von tierquälerischer Anbindehaltung   Leave a comment

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Von Peta.de

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Mitte Mai 2023 erreichten uns bei PETA Deutschland schockierende Bilder aus einer Anbindehaltung. Am Betrieb außen hängt ein „Schwarzwaldmilch“-Schild – das bedeutet, dass das Unternehmen Schwarzwaldmilch Milch aus tierquälerischer, tierschutzwidriger Anbindehaltung bezieht. Wir haben die Geschäftsleitung daraufhin kontaktiert, doch eine Reaktion blieb bisher aus.

Tierschutzwidrige Anbindehaltung in Schwarzwaldmilch-Betrieb

Im Mai wurden uns via Whistleblower-Meldung Bilder zugespielt. Diese zeigen angekettete, extrem verdreckte Kühe in einem sehr schmutzigen, alten und maroden Stall. Der Liegebereich scheint nicht an die Größe der durch die Zucht mittlerweile viel größeren Tiere angepasst. Die Folge: Die Tiere liegen mit der unteren Körperhälfte auf dem Kotgitter – für die Kühe ist das wegen ihres Euters sehr schmerzhaft. Wenn die Tiere stehen, stehen sie mit den Klauen auf den Kotgittern, was zusätzliche Schmerzen verursachen kann und das Risiko für Klauenerkrankungen enorm erhöht. Einige der Kühe haben durch Anbindevorrichtungen Einschnürungen am Hals.

Auf einem der Bilder ist ein Schild zu sehen, das an dem Betrieb hängt: „Wir erzeugen unsere Milch für Schwarzwaldmilch.“

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Die Kühe liegen mit der unteren Körperhälfte auf dem Kotgitter, was wegen ihres Euters sehr schmerzhaft ist.

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Strafanzeige: PETA informierte Schwarzwaldmilch-Geschäftsleitung – Reaktion blieb aus

Wir haben daher einen Brief an den Geschäftsführer von Schwarzwaldmilch geschrieben, ihn über die tierquälerische Haltung in dem Betrieb informiert und ihn aufgefordert, Milch aus Anbindehaltung komplett aus dem Sortiment auszulisten – doch bisher erhielten wir keine Antwort.

Zudem haben wir am 5. Juni 2023 Strafanzeige gegen den verantwortlichen Landwirt wegen der tierquälerischen Haltungsform erstattet.

„Für Schwarzwaldmilch steht offensichtlich nicht das Tierwohl, sondern der Profit an erster Stelle, ansonsten würde das Unternehmen Milch aus dieser grausamen Haltungsform längst nicht mehr vermarkten. Anbindehaltung – ob ganzjährig oder saisonal als Kombinationshaltung – ist körperliche und auch seelische Folter und muss abgeschafft werden. Anstelle eines geförderten Tierhaltungs-Umbaus in ebenso tierquälerische Laufstallhaltungen brauchen wir zukunftsorientierte Landwirtschaftsformen, zu denen die Anbindehaltung, die Laufstallhaltung und die Tierhaltung im Allgemeinen mit Sicherheit nicht zählen. Sowohl der Handel als auch die Politik und die Molkereien sind hier in der Verantwortung, erste Schritte hin zur rein pflanzlichen Agrar- und Ernährungswende endlich einzuleiten.“

Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA Deutschland

Anbindehaltung ist Tierquälerei und muss verboten werden

Wir fordern von der württembergischen sowie von der bayerischen Landesregierung, Anbindehaltung – egal in welcher Form – sofort zu verbieten. Die Regierungen stehen in der Verantwortung, Landwirt:innen mit Ausstiegshilfen zu unterstützen.

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Schwarzwaldmilch: Schockierende Bilder von tierquälerischer Anbindehaltung