Erst jüngst hat das Bundesministerium Bayerns den Antrag der Grünen abgelehnt, Hauskatzen aus dem Jagdrecht zu nehmen. Leider sind solche Haustierabschüsse mit wenigen Ausnahmen, beispielsweise in Baden-Württemberg, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen, üblich. Entfernt sich eine Katze mehr als ca. 200-400 Meter vom Haus (je nach Bundesland unterschiedlich), darf sie vom Jäger erschossen werden, wenn sie wildert. Was genau „wildern“ bedeutet, liegt oft im Ermessen des Jägers. Ob die Katze tatsächlich „gewildert“ hat oder nur umherstreift, kann nachher niemand beweisen.
Schätzungen zufolge erschießen Jäger jährlich 200.000 Katzen in Deutschland.
Verwechslungsgefahr mit streng geschützten Wildkatzen
Wildkatzen fallen nach internationalem Schutzstatus unter den Anhang II der Berner Konvention von 1979. Diese Regelung verbietet es, diese „geschützten Tiere“ zu jagen, zu töten oder auch nur zu beunruhigen oder zu stören.
Auch national gehört sie gemäß §7 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) zu den streng geschützten Arten und gilt als stark gefährdet (rote Liste). Die Gefahr einer Verwechslung mit Hauskatzen ist groß.
Katzen tragen nicht zum Singvögelschwund bei
Katzen haben in der Regel einen Jagdinstinkt und einige von ihnen fangen Mäuse und zum Teil auch Vögel. In den Wohngebieten, ausgerechnet wo die stärkste Katzendichte vorkommt, ist ein Artenschwund bedrohter Singvögel jedoch nicht feststellbar.
Der Rückgang gefährdeter Vogelarten geht viel mehr auf das Konto der industriellen Landwirtschaft, welche den Lebensraum der Vögel zerstört. Jäger drücken Katzen gerne das Image eines Vogelkillers auf, um ihren Abschuss zu rechtfertigen.
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Kater Binky von Jäger erschossen
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Der niederschmetternde Fall von Kater Binky, der von einem Jäger erschossen wurde, erreichte uns aus Niedersachsen und steht symptomatisch für ein Schicksal, das sich jedes Jahr tausendfach in Deutschland abspielt.
Ein Mann fand seinen kleinen Kater Binky* in einer Hecke an einem Sportplatz, keine 50 Meter von seinem Haus entfernt, erschossen. Die Röntgenaufnahmen in der Tierklinik ergaben, dass Binky mit einem Kopfschuss mit Schrotmunition getötet wurde. Der Schuss erfolgte wohl aus unmittelbarer Nähe, 5-10 Meter entfernt. Obwohl der Abschuss von Katzen in unmittelbarer Nähe des Hauses illegitim ist, blieb auch diese Anzeige erfolglos.
Was Sie tun können
Sollte ihre Katze erschossen worden sein, suchen Sie sich Beistand bei einem Rechtsanwalt.
Wenn Sie Grundstücke besitzen: Lassen Sie die Zwangsbejagung auf diesen stoppen. Informieren Sie auch Freunde und Bekannte über diese Möglichkeit.
Wie schon im Januar, stört das selbsternannte Raubtier mit seiner Anwesenheit alle Wildtiere in Wald und Flur zum Beispiel bei der pathologischen Jagd auf gesunde Füchse.
Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Bejagung von Tierarten wie Rabenkrähe, Saatkrähe, Eichelhäher, Elster, verwilderte Hauskatze, Waschbär, Marderhund, Fuchs und Dachs im Rahmen der Niederjagd gibt, werden diese Wildtiere und auch Haustiere alljährlich überwiegend als „Freizeitbeschäftigung“ von Hobby-Jägern getötet. Dafür gibt es nicht einmal einen gesetzlichen Auftrag.
Es gäbe auch andere Möglichkeiten der nicht-tödlichen Populationskontrolle, z.B. beim Waschbären, wie es die EU-Verordnung vorsieht, aber diese werden nicht angewandt, weil die Hobby-Jäger unter Berufung auf das EU-Recht (Falsch! Die EU-Verordnung verlangt nicht unbedingt das Töten!) lieber selbst aktiv werden.
Die Jagdleidenschaft ist kein gesellschaftlicher oder rechtlicher Auftrag und kann es auch nicht sein.
Nach dem Tierschutzgesetz (Art. 26 TSchG) muss für das Töten eines Tieres ein “vernünftiger Grund” vorliegen – bei der Freizeitjagd handelt es sich aber meist nur um die Befriedigung eines blutigen Hobbys. Für viele Arten gibt es keine gesetzliche Abschussplanung. Die Tiere dienen den Freizeitjägern als lebende Zielscheibe, da es weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht einen Grund für die massenhafte Bejagung gesunder Tiere gibt.
Gerade im Winter, wenn die Wildtiere ihre Ruhe brauchen und der Stoffwechsel heruntergefahren ist, macht es dem Hobby-Jäger besonders viel Spass, Füchse und andere Tierarten mit Futter im Biotop anzulocken und dann hinterhältig, feige und laut die Kugeln anzutragen.
Der Hobby-Jäger im Winter
Er wettert über verfehlte Jagdpolitik – am Stammtisch – schweigt aber dort, wo es darauf ankäme, seine Meinung zu hören.
Er brüstet sich mit Hegestunden/Jahr, obwohl es bei wenigstens 10 Stunden pro Jahr und Hobby-Jäger eigentlich ein Vielfaches sein müssten.
Er ist darauf bedacht, sich niemals an unabhängiger Fachliteratur oder gar Fortbildung zu vergreifen.
Er blättert in Katalogen der Jagdreiseanbieter um auch noch im Ausland seinen unersättlichen Beutetrieb zu befriedigen.
Er baut noch komfortablere Hochsitze, damit er sich mit seiner geliebten Natur auch bei schlechtem Wetter „vereinen“ kann.
Er sorgt dafür, dass seine Frau den Jagdhund täglich aus dem Zwinger nimmt und angeleint spazieren führt, damit dieser im Herbst top fit ist.
Er präsentiert sich an Pelzmärkten und Messen, um den erstaunten Zuschauern das ihm vom Jägerverband aufoktroyierte Heilsbild von Jagd, Wild und Natur zu verkünden.
Er ist bedacht, seine Lügen besonders gerne bei den Kindern und Medien zu deponieren, um damit den öffentlichen Raum zu kontaminieren.
Im Urzustand, also dort, wo kein Hobby-Jäger das Leben und die Artenvielfalt in der Natur gestört hat, gibt es Wildbestände, die sich dynamisch anpassen. Prädatoren, harte Winter etc. sorgen dafür, dass es nicht zu Massenvermehrungen kommt. Hobby-Jäger sorgen bis heute für ein katastrophales Ungleichgewicht in der Natur. Mit ihren hohen Schalenwildbeständen gefährden sie z.B. auch die Schutzwälder in den Gebirgsregionen.
Es sind vor allem die Freizeitjäger, die das Wild scheu machen. Sie versetzen das Wild in einen permanenten Kriegs- und Belagerungszustand.
Laut Medienberichten sind diese Hobby-Jäger in der Schweiz jedes Jahr nachweislich in vierstelliger Höhe an Gesetzesverstössen wie Jagdvergehen, Wilderei, Waffenschmuggel, Umwelt- und Verkehrsdelikten, Tierschutzverstössen und anderen Delikten beteiligt.
Bei der Jagd werden Praktiken angewandt, die das Tierschutzgesetz eigentlich verbietet. Dabei fügen Hobby-Jäger den empfindsamen Lebewesen oft erhebliche Schmerzen zu. Zudem kommt es jedes Jahr zu Zwischenfällen, bei denen Menschen durch Fehlschüsse oder Querschläger verletzt oder gar getötet werden, Gewehrkugeln in Häuser einschlagen oder Spaziergänger plötzlich unter Beschuss geraten.
Nach Ansicht der IG Wild beim Wild braucht es medizinisch-psychologische Gutachten für Hobby-Jäger – nach dem Vorbild der Niederlande – und auch eine Altersgrenze nach oben. Die grösste Altersgruppe bei den Hobby-Jägern sind die über 65-Jährigen, die alters-, denk-, seh-, konzentrations- und reaktionsbeeinträchtigt sind sowie Ausbildungs- und Trainingsdefizite aufweisen. Die erschreckenden Meldungen über Jagdunfälle und Tötungsdelikte mit Jagdwaffen zeigen: Es ist höchste Zeit, die Hobbyjagd abzuschaffen! Tödliche Schusswaffen gehören nicht in die Hände von Hobby-Jägern, die damit völlig unkontrolliert umgehen können!
Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild
Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.
Die selbsternannten Tier- und Naturschützer sind auch im neuen Jahr in den Medien ein grosser Spaltenfüller.
Ein paar Schlagzeilen aus der ersten Januarwoche, dokumentieren klar, dass die Hobby-Jagd nicht funktioniert. Hobby-Jäger haben weder eine gute Ausbildung noch sind sie ethisch und geistig auf der Höhe und schlampig im Waffengebrauch.
Hobby-Jäger bei Hassfurt hat den Hund eines Touristenehepaares getötet. Vor dem Amtsgericht Haßfurt kommt es nun zur Hauptverhandlung.
Jäger sollen am Rhein bei Schwörstadt zwei Schwäne erschossen haben. Die Polizei ermittelt wegen Wilderei-Verdachts.
An einem privaten Baggersee in Velen haben vorgebliche Hobby-Jäger Hausgänse getötet. Ein Passant hat Anzeige erstattet. Jetzt beschäftigen sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit dem Fall.
Der Hund eines 86-jährigen Jägers hat eine Katze schwer verletzt. Der Mann hat sie über einen Zaun weggeworfen. Nun muss er eine Geldstrafe zahlen.
Jäger erschießt Galloway-Kuh statt Wildschwein: Nur Kalb überlebt
Tierschutz: Schwanendrama an Heiligabend
„Fuchswoche“ der Kreisjägerschaft Unna ruft Tierschützer auf den Plan
Insbesondere bei der Jagd und den Hobby-JägerInnen ist es überaus elementar, dass die Bevölkerung ganz genau hinschaut. Nirgendwo wird so viel mit Unwahrheiten manipuliert. Gewalt und Lügen gehören zur gleichen Münze. Die Hobby-Jagd, ist seit Jahrzehnte nichts anderes als eine permanent kostenintensive Baustelle und Streitpunkt für die Politik, Forst, Landwirtschaft, Verwaltungen, Justiz, Krankenkassen, Versicherungen, Tierschutzorganisationen, Umwelt- und Naturschutzorganisationen, Polizei, Bund, Medien usw.
Jagd ist kein rechtschaffenes Handwerk. Es gibt keine Standards, Ethik, gute Wissenschaft oder Regeln bei der Jagd, die gesellschaftlichen Normen, nicht einmal innerhalb der Jägerschaft, und vor allem tierschützerischen Argumenten standhalten.
Genauso wie es ethisch nicht richtig ist, eine Wildtierart zu dezimieren, um eine andere zu schützen, kann das Massakrieren nicht richtig sein. Man hat über Jahrzehnte für die Jagd unnatürlich hohe Huftierbestände herangezüchtet. Dies jetzt mit faulen Ausreden von fehlenden Beutegreifer wie der Fuchs usw. zu begründen, welche man insbesondere aus Jägerkreisen immer noch bekämpft, ist einfach nur schäbig.
Jagd stellt immer ein katastrophales Versagen wissenschaftlichen Könnens und Vorstellungsvermögens dar. Wenn es mit dem ökologischen Auftrag wirklich so ernst wäre, so bestünde der Sinn der Jägerei in nichts anderem als der Abschaffung ihrer Notwendigkeit. Die grösste Freude des Hobby-Jägers wäre dann der sich selbst regulierende Wald, der ihn davor bewahrte, seinem ungeliebt blutigen Handwerk nachgehen zu müssen.
Jagen um Bestände zu dezimieren und massakrieren, ist historische gesehen keine Jagd, sondern terroristischer Zooizid. Das heutige Morden von Wildtieren durch den modernen Hobby-Jäger resultiert hauptsächlich aus Habsucht, Gewinnsucht, Genuss, Gleichgültigkeit und Geringschätzung von dem Schicksal der Tiere gegenüber. Die richtigen Jäger der Naturvölker würden so etwas niemals gutheissen.
Wild-biologische Studien belegen, dass die in einem Wildschongebiet lebenden Tiere einen Grossteil ihrer erzwungenen, unnatürlichen Scheu verlieren und dadurch ihre unnatürlichen, nächtlichen Aktivitäten wieder vermehrt in den Tag verlegen. Dies soll auch zu weniger Strassenunfällen mit Wildtieren führen – was man sieht, überfährt man in der Regel nicht. Wildtiere verhalten sich bei Tageslicht anders. Wildbiologen wie Karl-Heinz Loske berichten immer wieder hoch erfreut über die Entwicklung in Gebieten ohne Jagd. Man sieht eine höhere Artenvielfalt, geringere Dichte von jagdbaren Wildtierarten, geringere Schäden und weniger Autounfälle.
Erfahrungen aus verschiedenen Ländern und Gebieten zeigen, dass sich der Wildtierbestand in einem vor Hobby-Jägern geschützten intakten Wildschongebiet weitgehend selbst reguliert. Sollte es dennoch notwendig werden, regulierend einzugreifen, so hat dies aus tierschützerischer Sicht ausschliesslich durch professionell ausgebildete WildhüterInnen zu erfolgen, die sich beruflich mit einem zeitgemässen Wildtiermanagement (Tierschutz, Sicherheit, Wissenschaft, Wildbiologie usw.) beschäftigen.
Hobby-Jagd und Hobby-Jäger sind Teil unserer Naturschutzprobleme und stellen eine große Belastung für die Natur dar. Das wird auch dadurch deutlich, dass das Jagdrecht von allen arten-, natur- und tierschutzrechtlichen Neuregelungen der letzten Jahrzehnte abgeschottet wurde. Damit hat sich das Jagdrecht den Allgemeininteressen endgültig entzogen.
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Es ist unglaublich, welche Tierquälerei mit der Jagd in Deutschland immer noch verbunden ist.
Der Deutsche Jagdverband, größte Lobbyorganisation der Hobby-Jäger, toleriert oder propagiert gar viele der tierschutzrelevanten Missstände. Die zuständigen Minister, sowohl auf Landes- wie auf Bundesebene, sind nicht nur Mitwisser, ihre Ministerien sind diejenigen, die meist eins zu eins die Forderungen der Lobbyisten in Gesetzen und Verordnungen festschreiben. Wissenschaftlich belastbare Erkenntnisse spielen dabei bis heute so gut wie keine Rolle, es geht lediglich darum, die Klientel der Land-, Forst- und Naturnutzer ruhig zu halten.
Auch in Konfliktsituationen (Naturschutz, Waldumbau, Wildtierkrankheiten, wirtschaftliche Schäden) ist die vergnügungsgeleitete Jagd keine Lösung. Das zeigt u.a. die Entwicklung der Bestände von Wildschweinen oder Waschbären in Deutschland, die trotz – oder gerade wegen – der intensiven Jagd seit Jahrzehnten zunehmen. Die Natur ist ein dynamisches, eigengesetzliches, grundsätzlich zur Selbsterhaltung fähiges, aber auch störungsanfälliges Wirkungsgefüge.
Nachfolgend eine Aufstellung der im „Regelbetrieb“ der Jagd tolerierten Tierquälereien:
In Großbritannien wurde die Treffsicherheit von Hobby-Jägern auf sich bewegende Papiersilhouetten eines Fuchses untersucht. Anhand der Lage der Einschusslöcher und der errechneten Eindringtiefe der Geschosse wurde abgeleitet, dass unter normalen Geländebedingungen jeder zweite Fuchs durch eine Schussverletzung lediglich verwundet worden wäre.
Weitere Fakten zur unzureichenden Schießfertigkeit vieler Hobby-Jäger kommen von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT): Die Tierärzte berichten von Untersuchungen, wonach nach Treibjagden zwei Drittel der Wildschweine nicht sofort tödliche Schüsse aufweisen: im Rücken, im Bauch oder an den Beinen.
Bei Rehen wiesen gemäß TVT ca. 60 % der weiblichen Tiere Bauchschüsse auf.
Bei der Jagd auf Enten, Gänse, Rabenvögel wird häufig mit Schrot in die Vogelschwärme geschossen. Zahlreiche Tiere werden lediglich mit Schrot „angebleit“ und verenden häufig unbemerkt an ihren Verletzungen. Untersuchungen aus Dänemark, Schweden und England zufolge werden bei der Jagd auf Wasservögel auf 10 erlegte Tiere bis zu 7 Tiere mit Schrot verletzt. Das IZW (Leibniz Institute for Zoo & Wildlife Research, Berlin) berichtet, je nach Art, von zwischen 20 bis 45 Prozent angeschossener Altvögel! Diese Aussage dürfte für alle Vogelarten, die in Schwärmen auftreten, gelten.
Die Ausbildung von Jagdhunden mit eigens dafür gefangenen Füchsen in Schliefenanlagen, auf der Hasenspur oder an der lebenden, flugunfähig gemachten Ente;
Zwang und Gewalt bei der Jagdhundeausbildung
Die Haltung von Füchsen zur Jagdhundeausbildung in nicht artgerechten Zwingern;
Die Baujagd, bei der scharfe Jagdhunde sich für beide Seiten blutige Kämpfe mit Füchsen und Dachsen liefern; sie wird ausgeübt – legal -, wenn die hochschwangere Füchsin im Fuchsbau ihre Jungen erwartet oder – gesetzeswidrig, aber geduldet – , wenn die Füchsin mit ihren wenigen Tagen oder Wochen alten Welpen an den Bau gebunden ist.
Das Töten von für die Aufzucht erforderlichen Fuchsrüden während der Paarungszeit;
Fuchsjagd während der Aufzuchtzeit der Jungtiere. Häufig werden zur Aufzucht erforderliche Rüden und Fähen (weibliche Füchse) zu dieser Zeit abgeschossen.
Das Hetzen von Wildtieren durch nicht unter Kontrolle befindliche Hunde und Jagdhunde, die während einer Treib- oder Drückjagd Wildtiere angreifen / reißen;
Die Beunruhigung von Wildtieren durch großräumige Gesellschaftsjagden während der Wintermonate;
Die Jagd zur Nachtzeit mit Scheinwerfern und Nachtsichttechnik
Die Fallenjagd mit Totschlagfallen, bei welcher viele Tiere, weil sie größer oder kleiner als für die Falle vorgesehen sind, schwer verletzt werden;
Die Fallenjagd mit Lebendfallen, die regelmäßig auch während der Aufzuchtzeit von Jungtieren stattfindet;
Das Aussetzen von gezüchteten Fasanen, Rebhühnern, Enten zum Zwecke der Jagd;
Treibjagden, bei der zahlreiche Tiere zunächst lediglich angeschossen oder verletzt werden;
Feldhasenjagd: hier wird während der gesamten Jagdzeit hingenommen, dass für den Nachwuchs erforderliche Muttertiere erschossen werden. Die Jungtiere verhungern.
Jagd auf Waschbären während der Aufzuchtzeit der Jungtiere. Waschbärenkinder sind sehr lange von den Elterntieren abhängig. Waschbärenjäger und Jagdverbände scheren sich darum nicht.
Fehlende oder nicht unverzügliche Nachsuche von angeschossenen Tieren.
Drückjagden auf Rehe, gem. der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz können Rehe in der Bewegung aufgrund der arttypischen Bogensprünge nicht sicher getroffen werden;
Schießen führender Muttertiere kommt bei Drückjagden immer wieder vor, hier trifft es vor allen Dingen Wildschweine oder auch Hirschkühe, deren Jungtiere dann verhungern, erfrieren oder einfach verkümmern;
Gesellschaftsjagden im Winter, insbesondere bei anhaltend kalten Temperaturen unter -10 Grad, bei unzugänglichem Futter aufgrund gedeckter Schneedecke, bei verharschtem Schnee.
Aussetzen von Schonzeiten, z.B. für die Jagd auf Wildschweine, ohne dass es dafür einen nachvollziehbaren vernünftigen Grund gibt.
Bejagung von für die Aufzucht erforderlichen Elterntiere, wie es z.B. in Bayern oder Niedersachsen für bestimmte Tierarten gesetzlich erlaubt ist.
Selbst ein eigentlich fortschrittliches Jagdgesetz wie das in Baden-Württemberg schützt die Wildtiere nicht vor der Willkür des zuständigen Ministers, seiner Behörde und der Jägerschaft. Obwohl auf dem Papier genau definiert wird, welche Tierarten gem. eines vernünftigen Grundes i.S. des Tierschutzgesetzes Jagdzeiten haben sollten und welche nicht, setzt sich das Ministerium wohl willkürlich darüber hinweg.
Wildtierschutz Deutschland hat eine Petition mit den wichtigsten Forderungen auf den Weg gebracht. Die Petition wendet sich an Cem Özdemir (Bundeslandwirtschaftsminister), Steffi Lemke (Bundesumweltministerin), Virginijus Sinkevičius (EU-Umweltkommissar).
Wenn der Wald lichter wird, finden zwischen November und Januar wieder verstärkt Drückjagden statt. Meist werden dabei Wildschweine, Rehe oder Hirsche gejagt. Die Drückjagd ist eine Bewegungsjagd, bei welcher etliche Treiber mit ihren Hunden das Wild aufscheuchen und den Hobby-Jägern vor die Büchsen „drücken“. Ziel ist es, möglichst viele Tiere zu töten.
Durch den Einsatz von Treibern und von Hunden flüchtet das Wild häufig in Panik. Gezielte, wohlüberlegte und tödliche Schüsse sind oft nicht möglich. Nicht nur, weil die Tiere hochflüchtig sind, sondern auch weil viele der oft mehreren Dutzend Hobby-Jäger keine ausreichende Schiesspraxis haben. Das Reh kann aufgrund seiner arttypischen Bogensprünge in der Bewegung nicht sicher getroffen werden, moniert der Wildtierschutz Deutschland.
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Foto: Abgeschossene Gliedmassen und zerschossene Ober- u. Unterkiefer
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Bei Drückjagden werden nur etwa ein Drittel der Tiere sofort durch Blattschuss getötet. Viele Tiere weisen Bauchschüsse, Rückenverletzungen, Schüsse in Gliedmassen auf oder werden erst gar nicht gefunden. Rehwild wies in einer Untersuchung der Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz bei etwa 30 % der männlichen und 60 % der weiblichen Tiere Bauchschüsse auf.
Analog einer Fachuntersuchung, die im Jahr 2008 im Sonderdruck „Wildbrethygiene“ beim Deutschen Landwirtschaftsverlag veröffentlicht wurde, ist belegt, dass bei Bewegungsjagden nur 25 – 30 % der Tiere durch direkten Schuss (Blattschuss) sofort getötet werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 70 – 75 % bei Bewegungsjagden durch sogenannte „schlechte Schüsse“ verletzt oder verstümmelt werden und daraufhin oftmals qualvoll sterben.
Nicht selten werden bei diesen Events Jungtieren, insbesondere Frischlingen, ihre Eltern weggeschossen. Durch das dichte Fell und die schnell zu treffende Entscheidung zum Schuss wird immer wieder nicht erkannt, dass es sich um ein Muttertier oder gar das Leittier handelt.
Weniger wissenschaftlich, aber nicht weniger deutlich sind die Kommentare von Wildbretvermarktern: Die berichten, dass bei Drückjagden nicht selten bei zehn Rehen – ein erwachsenes Tier wiegt 20 bis 30 kg – insgesamt nur 20 kg des Wildbrets verwertet werden können, der Rest ist zerschossen oder aufgrund des Leids der Tiere und dem damit verbunden Ausstoss von Stresshormonen verdorben. Wer das Fleisch dennoch verwertet, veräussert es meist als Wildgulasch.
Fazit: Drückjagden bzw. Bewegungsjagden sind weder waidgerecht noch tierschutzrechtlich tragbar. In Jägerkreisen heissen solche Jagden auch Kill-for-Cash-Partys – eine Schande.
Viele Jäger:innen benutzen Hunde als „Helfer“ bei der Jagd. Die Aufgaben der sogenannten Jagdhunde liegen dabei vorrangig im Aufspüren, Verfolgen, Töten und Apportieren von Wildtieren wie Rehen, Wildschweinen, Füchsen oder Vögeln. Einige Bundesländer, wie beispielsweise Niedersachen, schreiben sogar vor, dass jeder Jäger einen „brauchbaren“, geprüften Jagdhund zur Verfügung hat.
Oftmals behaupten Jäger:innen, dass die Hunde aus Tierschutzgründen eingesetzt werden. Das angeschossene und verletzte Wildtier soll durch den Hund schneller gefunden werden, sodass ihm ein qualvoller Tod erspart bliebe. Doch wenn man betrachtet, wie viele Tiere für die Jagdhundeausbildung gequält und getötet werden, verblasst das Argument des Tierschutzes sehr schnell. Auch werden die Hunde in für sie gefährliche Situationen geschickt, und es ist keine Seltenheit, dass ein Jagdhund im „Einsatz“ schwer verletzt wird.
Viele der sogenannten Jagdhunderassen sind Qualzuchten, die ihr Leben lang unter zuchtbedingten Fehlbildungen und Krankheiten leiden. Beispielsweise leiden Dackel häufig unter Fehlstellungen der viel zu kurzen Beine und Bandscheibenvorfällen. Viele Dackel werden durch einen Bandscheibenvorfall gelähmt und können nie wieder selbstständig laufen.
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Welche Prüfungen gibt es für Jagdhunde?
Die Ausbildung der Hunde beginnt im Welpenalter und dauert ca. zwei Jahre. Abgeschlossen wird sie mit der „Brauchbarkeits-“ oder „Jagdeignungsprüfung“. Hunde, die nicht im Zuchtbund eines Rassevereins eingetragen sind, werden meist gar nicht erst zur Prüfung zugelassen.
Besteht der Hund diese Prüfung nicht, ist er für die Jagd nicht „brauchbar“, und ein neuer Hund wird gekauft. Während tausende Hunde in Tierheim auf ein neues Zuhause warten, fördert jeder gekaufte Jagdhund die Situation der heimatlosen Hunde nur noch mehr. Auch nicht „brauchbare“ Jagdhunde landen oft im Tierheim und müssen dort auf liebe Menschen hoffen, die sich ihrer annehmen.
So tierquälerisch ist die Ausbildung von Jagdhunden
In der Ausbildung werden sogenannte Jagdhunde oft durch Schmerzzufügung zum Gehorsam gezwungen. Auch heute noch gehören Elektroreizgeräte, Stachelhalsbänder, Tritte auf die Pfoten, Kniffe in die Ohren und teils auch Schläge zu den Mitteln, die viele Jäger:innen in der Hundeausbildung leider noch immer verwenden. Erziehungsmethoden, die auf Vertrauen und ausschließlich positiver Bestärkung basieren, werden von den meisten Jäger:innen vehement abgelehnt. „Traditionelle“ Methoden und das Erziehen mit Härte und Zwang seien bei der Ausbildung der Jagdhunde notwendig.
Enten und Füchse gequält für Training mit lebenden Tieren
Um den Hunden das Apportieren beizubringen, ist es meist üblich, dass Jäger:innen einer lebenden Ente die Flügel stutzen, verkleben oder mit einer Papiermanschette versehen, sodass diese nicht wegfliegen kann. Die Ente wird anschließend im Schilf eines Gewässers ausgesetzt, wo der Hund sie finden und holen soll. Diese Ausbildungsmethode ist lediglich in Berlin verboten.
Besonders grausam ist auch das Training in sogenannten Schliefenanlagen. Hier sollen Hunde für die Baujagd ausgebildet werden, indem sie in einem künstlich angelegten Tunnelsystem lebendige Füchse aufspüren und jagen. Die Füchse werden oft ihr ganzes Leben lang in der Anlage oder einem Tierpark eingesperrt und sind in Todesangst bei jedem Hund, der auf sie gehetzt wird. Obwohl der Kessel, in dem sie sitzen müssen, bis der Hund sie findet, durch ein Gitter abgetrennt ist, erleiden die Füchse panische Angst und erheblichen Stress. Nicht umsonst findet das Training in den Schliefenanlagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Zahllose Hunde werden bei der Jagd verletzt
Hunde sind bei der Jagd besonders gefährdet – durch Umweltfaktoren wie Äste oder Dornen, unverträgliche Jagdhunde und durch den Jäger selbst. Immer wieder gibt es Fälle, bei denen Hunde von Jägern versehentlich erschossen werden.
Auch bei großer Anstrengung, wie beispielsweise der Baujagd, kann der Hund plötzlich unter einer Kreislaufschwäche leiden, umfallen oder Hustenanfälle bekommen. Zusätzlich können Schmutz und Staub in den Tunneln die Augenlider der Hunde verkleben und sogar entzünden. Auch abgebrochene Zähne, ansteckende Krankheiten wie Räude und Ohrenentzündungen treten häufig bei der Baujagd (Title: Baujagd bei Füchsen) auf.
Der renommierte Tierarzt Dr. Ralf Unna berichtet hierzu:
„So sie denn lebend wieder herauskommen, dann sind sie oft schwer zugerichtet. Ich kann Ihnen von sieben- bis achtfachen Unterkieferbrüchen berichten, […] von Tieren, die multiple Verletzungen an den Vorderläufen und im Gesichtsbereich haben und über Wochen gepflegt werden müssen, um überhaupt überleben zu können. Das heißt, hier ist ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, wenn das durchkäme, sehr eindeutig.“
Tierarzt Dr. Ralf Unna
Eine große Gefahr geht für die Hunde von den Wildtieren aus, auf die sie von den Jäger:innen gehetzt werden. Wenn ein Hund Füchse oder Dachse aus ihrem Bau treiben soll, kommt es oft zu blutigen Kämpfen um Leben und Tod. Nicht selten werden die Hunde von den unter Todesangst stehenden Wildtieren gebissen. Die Hunde werden mit dem Kopf voran in den Bau geschickt, weshalb sie besonders oft an Augen, Lefzen, Kiefer und Hals verletzt werden. Die meisten Hunde werden jedoch von Schwarzwild verletzt. Eine Umfrage von März 2019 ergab, dass 95 Prozent der Hunde von Schwarzwild verletzt wurden. Rund jeder dritte Hund wurde an den Hinterbeinen verletzt. Zwar gibt es inzwischen spezielle Schutzwesten für Jagdhunde, doch keine der Westen schützt diesen besonders gefährdeten Körperbereich effektiv.
Es gibt unzählige Ratgeber und Leitfäden für das Versorgen von Wunden bei Jagdhunden, in denen Jäger:innen erklärt wird, wie sie Erste Hilfe leisten und ihren Hund versorgen. Das allein zeigt, wie häufig Hunde bei der Jagd verletzt werden und dass Jäger:innen dennoch bereit sind, ihre „Helfer“ diesen großen Gefahren auszusetzen.
Wie Sie Jagdhunden helfen können
Wenn Sie nach reiflicher Überlegung entschieden haben, einem Hund ein neues Zuhause zu geben, können Sie einen ehemaligen Jagdhund bei sich aufnehmen. Fragen Sie einfach im Tierheim oder bei Tierschutzvereinen nach, die sich um die Vermittlung von Hunden aus der Jagd kümmern.
Jedes Jahr werden Millionen Tiere wie Rehe, Wildschweine, Füchse oder Hasen bei der Jagd von Jägern getötet. Viele Jäger behaupten, dass die Zahl der Wildtiere ohne die Jagd überhandnimmt. Die Annahme, dass die Jagd notwendig sei, um die Tierbestände in der Natur zu regulieren, ist weit verbreitetet – aber falsch. Denn unser Ökosystem kann sich selbst regulieren; Eingriffe des Menschen erschweren dies jedoch zunehmend.
Die Natur kann sich selbst regulieren
Ist ausreichend Nahrung vorhanden, wachsen die Tierbestände und somit der Bedarf an Nahrung – irgendwann reicht das Nahrungsangebot nicht mehr aus, dann sinken auch die Tierbestände. Krankheiten und Witterung tragen ebenso zur Regulierung bei. Dieses stark vereinfachte Schema zeigt, dass Ökosysteme sich selbst regulieren können. In der Realität steht den Tieren aufgrund der großflächigen industriellen Landwirtschaft jedoch immer genügend Nahrung zur Verfügung – im Winter füttern Jäger teilweise extra zu. Der wachsenden Anzahl von Tieren versuchen Jäger mit erhöhten Abschusszahlen entgegenzuwirken. Wissenschaftlichen Studien zufolge führt eine intensive Bejagung jedoch zum Anwachsen von Populationen: Die Jagd zerstört Familienverbände und Sozialstrukturen, sodass einige Tierarten sich losgelöst von ihrem natürlichen Fortpflanzungsrhythmus unkontrolliert vermehren.
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Die ständige Bedrohung durch die Jäger führt zu einer unnatürlich großen Scheu vor dem Menschen. Die Tiere hautnah in ihrem ursprünglichen Lebensraum zu erleben, wird dadurch erschwert. In Gebieten, in denen nicht gejagt wird, zeigt sich ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, der „Nationalpark-Effekt“: Tiere legen ihre Scheu weitgehend ab, wenn sie lernen, dass vom Menschen keine Gefahr ausgeht – selbst wenn sie vorher bejagt wurden. Ihr Tagesrhythmus ändert sich dann von Nacht- zu Tagesaktivität und die Wildtiere werden somit für den Menschen wieder sichtbar und erlebbar. Im Gegensatz zu anderen Ländern kommt dieser Effekt in Deutschland kaum vor, weil hierzulande selbst in Nationalparks die Jagd weitgehend ausgeübt werden darf. In elf der 16 deutschen Nationalparks wurde immerhin die Fuchsjagd untersagt.
Dass die Jagd nicht nur moralisch, sondern auch ökologisch höchst fragwürdig ist, zeigen mehrere Regionen, in denen keine (Hobby-)Jagd stattfindet oder sogar gesetzlich verboten ist und die Populationen verschiedener Tierarten trotzdem weitgehend stabil bleiben.
1. Der Schweizerische Nationalpark
Der Schweizerische Nationalpark ist der älteste Park seiner Art in den Alpen und Mitteleuropas: Gegründet wurde der im Engadin liegende Nationalpark 1914. Mit einer Fläche von 170 Quadratkilometern ist er das größte Wildnisgebiet der Schweiz. Gemäß der internationalen Naturschutzunion (IUCN) ist der Schweizerische Nationalpark ein Reservat der höchsten Schutzklasse. 28 Prozent der Fläche besteht aus Wald, 21 Prozent sind alpine Matten, also Grasflächen in alpinen Höhen, die restlichen 51 Prozent sind vegetationsfreie Geröll-, Fels- und Hochgebirgszonen. Die dort lebenden Tiere sind ebenso wie die Pflanzen und Lebensräume streng geschützt; die Natur entwickelt sich ohne menschliche Einflüsse nach ihren eigenen Regeln: So dürfen dort weder Wege verlassen und Blumen gepflückt noch Wiesen gemäht und Bäume gefällt werden. Die Wildtiere werden in Notzeiten nicht zusätzlich gefüttert – außer stark verletzten und leidenden Tieren werden dort keine Tiere getötet; frei von menschlichen Eingriffen kann dort die natürliche Dynamik der alpinen Landschaft und ihr Artenreichtum beobachtet werden. Besucher können beispielsweise Steinböcke, Hirsche, Gämse, Murmeltiere, Rehe, Schneehasen und Vögel wie den seit 1991 wieder im Park angesiedelten Bartgeier aus geringer Entfernung beobachten, weil diese Tiere aufgrund des fehlenden Bedrohungspotentials ihre Scheu verloren haben.
2. Nationalpark Gran Paradiso in Italien
Im Nordwesten Italiens wurde 1922 der Nationalpark Gran Paradiso gegründet, um die Ökosysteme des Paradiso-Massivs für künftige Generationen zu bewahren. Seit der Gründung des ältesten italienischen Nationalparks wird dort nicht mehr gejagt – Tiere und Natur sind im Gleichgewicht. Das Ziel des Parks ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt des Gebiets und seiner Landschaft. Die Fläche steht außerdem der wissenschaftlichen Forschung offen und dient der Umweltbildung. Darüber hinaus wird dort nachhaltiger Tourismus entwickelt und gefördert. Der Europarat verlieh dem Gran Paradiso-Nationalpark 2006 das Europäische Diplom für geschützte Gebiete. In dem Park leben unter anderem Steinböcke und Gämse, Rehe und Hirsche, Wildschweine, Füchse, Wölfe und Luchse im Einklang mit der Natur.
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3. Kanton Genf
1974 wurde im Kanton Genf per Volksentscheid für ein Jagdverbot für private Jäger gestimmt. Seitdem übernehmen kantonale Beamte im Rahmen der Staatsjagd die Bewirtschaftung der Wildbestände.
Im Kanton Genf leben 500.000 Einwohner auf einer Gesamtfläche von 280 Quadratkilometern; 25 Prozent der Fläche sind bebautes Land, der Genfer See nimmt 15 Prozent ein, 45 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt, weitere 15 Prozent der Fläche sind von Wäldern und Flüssen eingenommen. Die fehlenden jagdlichen Eingriffe führen laut dem kantonalen Genfer Fauna-Inspektor Gottlieb Dandliker zu einer enorm verbesserten Biodiversität im Vergleich zu Zeiten, in denen noch gejagt wurde: Heute leben dort etwa 60 Hirsche, hunderte Rehe und Wildschweine, tausende Enten und auch seltene Vögel wie das Rebhuhn oder der Fasan sind zurückgekehrt. Ausnahmen vom Jagdverbot gelten nur für Wildschweine – denn die Schwarzwildbestände haben auch dort in den vergangenen Jahren wegen des reichhaltigen Nahrungsangebots zugenommen. Zusätzlich flüchteten immer wieder Tiere aus dem benachbarten Frankreich nach Genf, sodass sich der Bestand immer weiter erhöhte. Der Abschuss wird dort jedoch als letzte Maßnahme ergriffen, wenn nicht tödliche Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune keine Abhilfe schaffen. [8] Die Staatsjagd übernehmen zehn kantonale Wildhüter, die einerseits sehr wenige Tiere töten und andererseits professioneller und somit tierschonender als Hobbyjäger vorgehen. Eine Umfrage im Jahr 2006 ergab, dass 90 Prozent der Bevölkerung das Verbot weiterhin befürworteten; dadurch sind eine beeindruckende Artenvielfalt und weniger Kosten für den einzelnen Bürger als bei der Freizeitjagd entstanden.
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Was Sie tun können
All diese Beispiele zeigen, dass Wildtiere auch ohne menschliche Eingriffe im Einklang mit der Natur leben können, ohne dass die jeweiligen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten.
Nur in wenigen Fällen greifen auf massiven Druck der Landwirtschaft ausgebildete Wildhüter vereinzelt mit jagdlichen Mitteln in die Wildschweinpopulation ein. Wildtiere aus Profitgründen zu töten, lehnen wir von PETA Deutschland ab und sprechen uns für ein tierfreundliches Wildtiermanagement ohne Jagd aus. Hobbyjäger sind in keiner Weise notwendig.
Waschbären wurden in den 1920/30er-Jahren für die Pelzindustrie aus Nordamerika nach Deutschland gebracht und bewusst ausgesetzt. Heute wird der Waschbär als gebietsfremde „invasive Art“ bezeichnet und unter diesem Vorwand erbarmungslos verfolgt und oft auf grausame Weise getötet. In der Jagdsaison 2019/2020 wurden rund 200.000 Waschbären getötet, die meisten davon durch Abschüsse und Fallen.
Jäger:innen versuchen gerne, die massenhaften Tötungen mit angeblichen Artenschutz-Parolen und fadenscheinigen Argumenten pro Jagd zu rechtfertigen – doch die Fakten sprechen eine völlig andere Sprache. Im Folgenden finden Sie Gründe, die gegen die unnütze Jagd auf Waschbären sprechen.
Unterstützen Sie jetzt unsere Petition, um Waschbären endlich von der EU-Liste der invasiven Arten zu streichen und die Tiere so besser vor einem unnötigen sowie grausamen Tod zu schützen.
Unterstützen Sie die Streichung des Waschbären von der EU-Liste „invasiver Arten“
Online-Petition
Streichung des Waschbären von der EU-Liste invasiver Arten
für den Verlust der biologischen Vielfalt in Europa sind im Wesentlichen nicht die sogenannten invasiven Tierarten, sondern unsere Art und Weise der intensiven Land- und Forstwirtschaft. Die Listung des Waschbären auf der Unionsliste invasiver Arten hat zur Folge, dass die Tierart – oft mit grausamen Methoden – systematisch verfolgt und getötet wird. In einigen Bundesländern Deutschlands wurden Schonzeiten verkürzt, was eine Tötung von Elterntieren und einen qualvollen Tod des Nachwuchses zur Folge haben kann. Viele auf regionaler Ebene tätige politische Entscheidungsträger:innen, Behördenvertreter:innen und Medien gehen von der falschen Annahme aus, dass die Nennung des Waschbären auf der Unionsliste einem Jagdauftrag gleichkomme. Für viele Hobbyjäger:innen ist die Listung auch ein willkommener Vorwand, um noch mehr Tiere zu töten. Eine Reduktion der Population bewirkt dies nicht.
Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass die Tiere mit erhöhter Fortpflanzung auf die Jagd reagieren. In bejagten Populationen ist der Anteil der sich fortpflanzenden weiblichen Tiere höher als in nicht bejagten Populationen: Je mehr Waschbären getötet werden, desto mehr Jungtiere kommen zur Welt. So werden die Verluste durch die Jagd in der Population rasch wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert.
Eine Streichung des Waschbären von der Unionsliste ist auch hinsichtlich des Artenschutzes wissenschaftlich begründbar: Langjährige Forschungsergebnisse von führenden Waschbär-Expert:innen in verschiedenen Habitaten zeigen auf, dass der Waschbär keine wesentliche Gefahr für die Natur und Artenvielfalt darstellt. Die Tiere ernähren sich in der Regel vornehmlich von leichter Beute wie Regenwürmern, Insekten oder Obst. Für Populationsrückgänge betroffener Arten, wie beispielsweise der Sumpfschildkröte, ist in erster Linie der Mensch verantwortlich. Der Lebensraumverlust durch die Begradigung von Flüssen und die tödliche Gefahr durch den Straßenverkehr haben die Reptilien an den Rand des Aussterbens getrieben.
Schießwütige Jagdverbände fordern in den Schlagzeilen regelmäßig die Ausrottung von tierischen Neubürgern, sogenannten Neozoen, ohne dabei die Rolle des Menschen kritisch zu hinterfragen und die Tierrechte zu würdigen. Über 200.000 Waschbären wurden laut dem Deutschen Jagdverband im Jagdjahr 2020/2021 in Deutschland getötet. Obwohl die EU-Liste der invasiven Arten ein zwingendes Töten der Tiere gar nicht vorschreibt, verweisen Jagverbände nur allzu gerne auf das EU-Recht, um den Waschbären intensiver zu bekämpfen und dadurch auch jagdrechtliche und finanzielle Vorteile zu erzielen.
Ich bitte Sie, Waschbären bei der Revision der EU-Liste der invasiven gebietsfremden Arten zu streichen und stattdessen die Lebensgrundlage bedrohter Arten zu verbessern, unter anderem durch mehr Schutzgebiete und einer Förderung des veganen Ökolandbaus. Insbesondere sollte sämtliche relevante Literatur berücksichtigt werden – ein Ausklammern wichtiger Studien wäre nicht zu rechtfertigen. Auch für weitere Tierarten wie die Nilgans oder Nutria sind bei der nächsten Überprüfung der Unionsliste sämtliche wissenschaftliche Quellen und unabhängige Expert:innen heranzuziehen, die nach unserer Auffassung ebenfalls eine Streichung begründen.
Bei den Schliefenanlagen sieht man wie pervers Jäger sind.
Von Peta.de
PETA stellt Strafanzeigen gegen Betreiber von Schliefenanlagen
Seit September 2021 haben wir von PETA Deutschland die Verantwortlichen von Dutzenden Schliefenanlagen in Deutschland wegen mutmaßlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz angezeigt. Laut § 17 Nr. 2b des Tierschutzgesetzes dürfen Tieren keine länger anhaltenden oder sich wiederholenden erheblichen Schmerzen oder Leiden zugefügt werden. Wir fordern die sofortige Schließung der Anlagen sowie die Beschlagnahmung der dort eingesperrten und gequälten Füchse.
Bitte melden Sie uns weiterhin Schliefenanlagen in Ihrer Nähe, damit wir auch diese Betriebe wegen Tierquälerei zur Anzeige bringen können.
Melden Sie Schliefenanlagen in Deutschland
Noch immer werden Füchse in zahlreichen deutschen Schliefenanlagen für die Jagdhundeausbildung gequält. Die Wildtiere werden ihr Leben lang in kleinen Zwingern gehalten und benutzt, um Jagdhunde „scharf“ zu machen. Helfen Sie uns von PETA Deutschland, das Leid dieser Füchse zu beenden, indem Sie uns Schliefenanlagen in Deutschland melden!
Eine Schliefenanlage besteht aus einem künstlichen Tunnelsystem, das einen Fuchsbau nachbilden soll. Um die Jagdhunde auf die überaus grausame Baujagd vorzubereiten, werden sie immer wieder in die künstlichen Tunnel geschickt und auf den darin eingesperrten Fuchs gehetzt, der dabei unter Todesangst leidet.
Die Tiere sind letztlich nur durch ein Gitter voneinander getrennt. Für die Füchse bedeuten die lebenslange Gefangenschaft und die ständige Anwesenheit von Hunden und Menschen unglaublichen Stress.Füchse scheuen von Natur aus Konflikte mit Hunden und führen in Schliefenanlagen ein Leben in ständiger Panik.
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So helfen Sie den Tieren mit Ihrer Meldung
Viele europäische Länder haben die grausamen Schliefenanlagen bereits verboten. In Deutschland gibt es jedoch immer noch rund 100 der tierquälerischen Tunnelsysteme, die meist im Verborgenen liegen. Nur wenige sind bisher öffentlich bekannt, wie die Anlagen in Voßheide bei Lemgo, in der seit 1960 Füchse für die Jagdhundeausbildung missbraucht werden.
Wir haben bereits im Februar 2020 Strafanzeige gegen die Betreiber der Schliefenanlage erstattet, und ein offizielles Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet. Wir setzen uns weiterhin hartnäckig für die Füchse ein, bis die Schliefenanlage geschlossen wird.
Indem Sie uns helfen, Schliefenanlagen in Deutschland ausfindig zu machen und uns melden, können wir gemeinsam dafür kämpfen, dass diese tierquälerischen künstlich angelegten Fuchsbaue in den Fokus der Öffentlichkeit gelangen, um endlich ihr Verbot zu bewirken.
Was Sie noch tun können
Klären Sie Freunde und Bekannte über die Grausamkeit der Fuchsjagd und Schliefenanlagen auf.
Unterschreiben Sie unsere Petition für ein Ende der grausamen Fuchsjagd.
Es bestätigt wieder einmal wie rabiat Jäger, oder wie hier, Wilderer sind. Die ermorden auch Menschen.
Von wildbeimwild.com
Im Fall der beiden erschossenen Polizisten in Deutschland gehen die Ermittler davon aus, dass die mutmasslichen eine vorherige Wilderei verdecken wollten.
Gegen die beiden 32 und 38 Jahre alten Verdächtigen erging Haftbefehl wegen Mordes, sie sind in Untersuchungshaft, wie Polizei und Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz mitteilten.
Am frühen Montagmorgen waren eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle an einer Kreisstrasse in Rheinland-Pfalz in der Nähe der Kreisstadt Kusel erschossen worden. Die Beamten hatten nach Angaben aus Sicherheitskreisen zuvor per Funk gemeldet, in einem Fahrzeug sei totes Wild gefunden worden. Später setzte einer von ihnen einen Notruf ab mit den Worten «Die schiessen». Am Nachmittag nahm die Polizei die beiden Männer im Saarland fest.
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Die Tatverdächtigen
Die beiden Hobby-Jäger sollen als Wilderer in die Polizeikontrolle geraten sein. Wie genau die Beamten auf die beiden aufmerksam wurden, ist unklar. In dem Laderaum ihres Kastenwagens hätten sich zahlreiche getötete Wildtiere befunden, sagte Oberstaatsanwalt Stefan Orthen.
Der 32 Jahre alte Tatverdächtige räumte nach Darstellung der Staatsanwaltschaft die Wilderei ein. Er habe auch die Polizeikontrolle geschildert. «Er hat aber bestritten, selbst geschossen zu haben», sagte Orthen. Der 38-Jährige mache von seinem Schweigerecht Gebrauch.
Die beiden Tatverdächtigen waren laut Staatsanwaltschaft nicht rechtskräftig vorbestraft. Der 38-Jährige sei der Polizei aber früher bereits wegen Jagdwilderei und Verkehrsunfallflucht aufgefallen, sagte Kriminaldirektor Frank Gautsche. Der 32-Jährige sei der Polizei wegen Betrugsdelikten bekannt.
Die IG Wild beim Wild fordert seit Jahren ein medizinisch-psychologische Gutachten für Hobby-Jäger – nach dem Vorbild von Holland – sowie auch eine Altersbegrenzung nach oben.
Das Motiv
Die Ermittler gehen nach jetzigem Stand allerdings davon aus, dass beide Verdächtige Schüsse abgegeben haben. Bei den Ermittlungen seien eine Schrotflinte und ein Jagdgewehr sichergestellt worden. Bislang lägen keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat oder Verbindungen der Verdächtigen in die sogenannte Reichsbürgerszene vor.
Tatsächlich geht die Polizei davon aus, dass die beiden mutmasslichen Täter ihre gewerbliche Wilderei für A. Schmitt Wildhandel vertuschen wollten. «Es ist eine unfassbare Tat», sagte Oberstaatsanwalt Stefan Orthen während der Pressekonferenz.
Die Opfer
Die 24 Jahre alte Polizistin wurde mit einem Schuss in den Kopf getötet. Der 29 Jahre alte Oberkommissar wurde nach Darstellung der Ermittler von vier Schüssen getroffen, davon einer in den Kopf. Er selbst habe 14 Mal geschossen, nach bisherigen Erkenntnissen sei aber keiner der beiden Verdächtigen getroffen worden. Die 24-Jährige fast fertig ausgebildete Polizeianwärterin sei arglos gewesen, sie habe womöglich eine Taschenlampe und die Papiere in der Hand gehalten und nicht geschossen.
Die getötete Polizeianwärterin stand nach Angaben der Ermittler kurz vor dem Ende ihrer Ausbildungszeit. Sie habe alle Ausbilungs- und Trainingseinheiten absolviert. Das Zivilfahrzeug, mit dem sie und ihr Kollege unterwegs gewesen seien, werde üblicherweise nicht für Verkehrskontrollen eingesetzt.
Andreas S. war bereits früher wegen mutmasslicher Wilderei und eines versuchten Gewaltdelikts im Visier der Behörden. Nach SPIEGEL-Informationen kam es im September 2017 zu einem Vorfall in einem Waldstück nahe Spiesen-Elversberg im Saarland. Demnach will ein Zeuge Andreas S. dabei beobachtet haben, wie dieser sich in einem fremden Jagdrevier herumtrieb und offenbar ein Reh schoss.
Umfangreiche Ermittlungen der saarländischen Polizei führten allerdings nicht zur Überführung des Tatverdächtigen. Nach SPIEGEL-Informationen präsentierte Andreas S. gleich mehrere Freunde aus der Jagdszene, die ihm für den betreffenden Tatzeitraum ein nicht widerlegbares Alibi verschafften. Das Verfahren wurde im Jahr 2019 eingestellt.