Archiv für Juli 2014

Totale Tröstung – katholischer Umgang mit Zölibat   Leave a comment

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Zum Zölibat schrieb Hubertus Mynarek das Buch: „Eros und Klerus. Vom Elend des Zölibats“. Er war 20 Jahre katholischer Priester und trat aus der katholischen Kirche aus.

Am Zölibat hält die Kirche nicht zuletzt auch aus materiellen Gründen fest. Das Erbe der Priester fällt so an die Kirche zurück. Natürlich sind Menschen, die sich sexuell unterdrücken lassen auch leichter lenkbar und abhängiger.

Hubertus Mynarek war der erste überhaupt im 20. Jahrhundert, der als deutscher Professor der Theologie aus der Kirche austrat (1972). Wegen einer Frau allein muss kein Priester oder Bischof aus der Kirche austreten, sagte er, und es lag nicht in erster Linie am Zölibat. Der Klerus duldet sexuelle Verhältnisse, so lange der Priester bestimmte kirchliche Verhaltensregeln einhält. Mynarek hatte aber Glaubenszweifel und hat sich dann aus Protest eine Freundin genommen. Die Heuchelei ist das Schlimmste, sagte Hubertus Mynarek. Man beachte, Hubertus Mynarek war zeitweise Dekan der Theologischen Fakultät.

 

Totale Tröstung

„Authentische Berichte zum Thema „Eros und Klerus“ veröffentlicht in seinem jüngsten Buch Hubertus Mynarek, ehemals Priester, nun „glücklich verheiratet“.

Erst wollte sich der Geistliche, so hatte er der jungen Dame beteuert, nur einmal aussprechen. Bald darauf glaubte er, „ein einziger Kuß ihrerseits“ könne ihn „von allen Schwierigkeiten mit einem Schlage befreien“. Dem Lippen-Bekenntnis folgten weitere „Teiltröstungen“, schließlich die „Totaltröstung“.

Das Verhältnis währte zehn Jahre lang, dann wechselte der Priester die Freundin — kein seltenes Vorkommnis offenbar unter den 24 000 katholischen Priestern in der Bundesrepublik, wiewohl das kirchliche Zölibatsgesetz zu einem „ehelosen“ und „keuschen“ Leben verpflichtet.

Was stets Gegenstand plumper Witze war — es ist so: Insgeheim tröstet sich mancher katholische Geistliche mit seiner Haushälterin, Pfarrsekretärin oder Mädchenjugendführerin, mit einer Nonne oder einer Studentin der Theologie. Schätzungsweise „mehr als ein Drittel“ der Zölibatäre bricht den Zölibat mit Frauen, ein weiteres Drittel liebt homophil oder homosexuell — der „Zölibat, eine institutionalisierte Unwahrheit“, „das Resultat systematischer sexueller Unterdrückung“.

So urteilt einer, der selber fast 20 Jahre lang katholischer Priester gewesen ist und nun aus Erfahrung schreibt: Hubertus Mynarek 48, Theologieprofessor ohne Lehrstuhl, Ex-Dekan der Wiener katholisch-theologischen Fakultät, Ex-Priester und Ex-Katholik seit 1972, seither „glücklich verheiratet“, zwei Kinder.

Was der Religionswissenschaftler in seinem jüngsten, Ende nächster Woche erscheinenden Buch mit dem Titel „Eros und Klerus“ zum einschlägigen Thema an „authentischen Berichten“ gesammelt und gedeutet hat, gleicht

* Hubertius Mynarek: „Eros und Klerus. Vom Elend des Zölibats“ Econ Verlag, Düsseldorf. Wien: 304 Seiten; 25 Mark.

einer neuen Variation zu einem bekannten Thema*. Bislang war es nicht üblich, daß Priester oder Ex-Priester detailliert über das Ausmaß von Zölibatsbrüchen berichteten.

Mynarek dokumentiert, daß sich seit der Einführung des Zölibats vom vierten Jahrhundert an in puncto Priester-Sex kaum etwas geändert hat. Aktuell wie eh scheint die Feststellung des Zisterzienser-Mönchs Caesarius von Heisterbach, der um das Jahr 1220 schrieb:

Kein weibliches Wesen ist vor der Geilheit der Kleriker sicher … Jeder Ort und jede Zeit ist zur Unzucht recht … Wer sich mit e i n e r Konkubine begnügt, erscheint beinah als ehrbar.

Was Pater Caesarius im Mittelalter brandmarkte, war auch 1845 noch aktuell, als der Revolutionär und Schriftsteller Coryin-Wiersbitzki seinen „Pfaffenspiegel“ veröffentlichte; den „Pfaffenspiegel“ diskreditiert die Kirche bis heute als „unkritisches, historisch wertloses Plagiat aus kirchenfeindlichen Hetzschriften“ (so das katholische „Lexikon für Theologie und Kirche“).

Kein Argument, keine Fakten – Amtsniederlegungen von Priestern, Priestermangel, Priester-Plädoyers für die Abschaffung des Zölibats – vermochten das Sinnen der kirchlichen Hierarchen zu wenden. Im Gegenteil, als der Ex-Benediktiner und Ex-Priester Edmund Steffensky 1969 in einem Interview behauptete, viele katholische Priester seien „mit tausend Dingen verheiratet, angefangen vom guten Essen und Trinken bis hin zur Selbstbefriedigung, zur Freundin und zur Homosexualität“ “ reagierte der Kölner Erzbischof und Kardinal Joseph Höffner, heute auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, mit einer Strafanzeige. Zum Prozeß kam es nicht, Höffner lenkte vorzeitig ein.

Der Münchner Religionsphilosoph Fritz Leist wurde konkreter als Steffensky. Selbst Laie, publizierte Leist im Jahre 1972 erstmals Briefe und andere Selbstzeugnisse noch lebender Priester und Priester-Frauen, die den Zölibat insgeheim ignorieren; wiederum überging die Kirche das Opus.

Mynarek ging weiter. In seinem 1973 erschienenen Buch „Herren und Knechte der Kirche“ präsentierte er unter anderem einige angebliche Zölibatsbrüche deutscher und österreichischer Theologieprofessoren namentlich. Ergebnis: Die betreffenden Kirchenlehrer stritten ab, zogen vor Gericht; verglichen sich jedoch; noch heute stottert der Wiener Ex-Dekan die Gerichtskosten ab.

Der „Existenz-Schock“ bewog den Religionswissenschaftler, fortan behutsamer zu Werke zu gehen. In „Eros und Klerus“ schildert er nun rund 60 ihm bekannte, „typische“ Fälle von Zölibatsbrüchen gleich doppelt anonym. Orts- und Personennamen nennt er, wenn überhaupt, nur mit Anfangsbuchstaben, und selbst die Anfangsbuchstaben sind noch einmal verfälscht.

Allerdings sind die „Fallstudien“ laut Mynarek verifizierbar. Er publiziere in seinem Buch, schreibt er, „nur Berichte, zu deren Veröffentlichung ich persönlich von den Betreffenden bzw. Betroffenen bevollmächtigt bin“.

Die Betroffenen: laut Mynarek häufig enttäuschte Frauen, deren geistliche Partner sich gerade eine andere genommen haben, Frauen, die vom Geistlichen zur Abtreibung gedrängt wurden oder mit einem Kind sitzenblieben. Die Betreffenden: Priester, die ihre Sekretärinnen feuern, weil sie ihnen nicht zu Willen sind, die Jungen den Penis betasten, „um ihre Potenz zu prüfen“, oder sich der Ganzmassage eines I7jährigen Meßdieners unterziehen — Geschichten, die in einer aufgeklärten, sexuell freizügigen Welt kurios wirken.

Dem kirchlichen Zwangssystem lastet es Mynarek an, daß sich „der in Priestern aufgestaute Sexualdruck“ zuweilen in Vergewaltigungen entlädt. In seinem Buch erwähnt er ein halbes Dutzend solcher Fälle. Beispiele:

„Im August 1974“, notierte die Haushälterin eines Priesters, „bei mir erzwungener, rabiat-brutaler Geschlechtsverkehr (den Bluterguß in der Brust sah man im Röntgenbild noch nach sieben Wochen).“

Im Seitengang einer römischen Katakombe vergewaltigte ein Franziskanerpater eine deutsche Theologiestudentin. Als sie schreien wollte, drohte er ihr, sie in dem unterirdischen Labyrinth zurückzulassen.

Ein deutscher Kaplan entjungferte in einem Gewaltakt die noch jugendliche Gehilfin einer Pfarrhaushälterin. Er ließ von ihr erst ab, als eine „Blutspur ihn dann endlich zur Vernunft“ brachte.

Ob solche Berichte allerdings dazu beitragen, die obersten Katholiken schließlich zu einer Revision des Zölibatsgesetzes zu bewegen, daran scheint nicht einmal Mynarek zu glauben. „Die Unterdrückung der Sexualität“, so eine Kern-These des Autors, „ist ein zentrales Anliegen jeder organisierten Religion“, und „erst recht der katholischen“.

Daß Mynarek dennoch gegen den Zölibat anschreibt, hält er für sinnvoll. „Das gibt“, sagt er, „vielleicht neuen Stoff für eine Revolte von unten.“

 

Gruß Hubert

Bilderberg-Treffen 2014   Leave a comment

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Die Bilderberger hatten vor einiger Zeit zugesagt, zukünftig ein wenig mehr Transparenz in Bezug auf die teilnehmenden „Gäste“ walten zu lassen. Richtig, es wurden einige Teilnehmerlisten veröffentlicht.
Doch wie hieß es noch in einem früheren Schlager? „Denke, die Märchen beginnen alle, es war einmal

Die diesjährige Konferenz der Bilderberger fand vom 29.05. bis 01.06. 2014 in Kopenhagen statt. Natürlich durfte der Kriegstreiber Rasmussen (NATO-Generalsekretär) bei diesem Treffen nicht fehlen.

Auch einige Deutsche waren wie üblich dabei:

 

  • DEU Achleitner, Paul M. Vorsitzender des Aufsichtsrats, Deutsche Bank AG
  • DEU Ackermann, Josef Ehemaliger Vorstandsvorsitzender, Deutsche Bank AG
  • DEU Asmussen, Jörg Staatssekretär für Arbeit und Soziales
  • DEU Döpfner, Mathias CEO, Axel Springer SE
  • DEU Enders, Thomas CEO, Airbus-Konzern
  • DEU Röttgen, Norbert Vorsitzender, Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Deutscher Bundestag

Gleich zwei Teilnehmer der Deutschen Bank, die immer mitmischt, wenn es darum geht, zu betrügen. Das kann man getrost sagen, denn in den USA wurde die Deutsche Bank wegen ihrer betrügerischen Machenschaften in den USA rechtskräftig verurteilt und zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Auch in Deutschland sind noch einige Betrugsverfahren gegen diese Bank anhängig, u. a. wegen den Machenschaften in Sachen Kirch.

Inwieweit es da zu Verurteilungen kam oder kommen wird, steht meiner Kenntnis nach noch offen, schließlich wurde dem Ex-Vorstandsvorsitzenden Ackermann von der Kanzlerin eine Geburtstagspartie ausgerichtet, wohl auf Kosten der Steuerzahler. Da muss man sich in der Justiz schon Zeit lassen, um zu einem rechtskräftigen Urteil zu kommen. Es dauert halt seine Zeit, bis Gras über die Sache gewachsen ist.

Wer auch nicht fehlen darf, wenn es darum geht, Staaten finanziell zu ruinieren, ist der Staatssekretär für Arbeit und Soziales, Jörg Asmussen. Ob bei der BaFin, der Soffin, der EZB oder in der deutschen Politik, er ist einer der wichtigsten Männer mit besten Beziehungen zur Börse. Schließlich hatte seine Frau dort früher eine leitende Stellung. Nun wird der „Ärmste“ endlich auch mal mit einer Teilnahme am Bilderbergtreffen geehrt, obwohl er das doch längst verdient hatte.

Matthias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, durfte da natürlich auch nicht fehlen, schließlich kennt er sich mit Inszenierungen und Theater bestens aus, denn das hat er ja studiert. Für mich ist er die personifizierte BILD.

Und Thomas Enders durfte keinesfalls fehlen Schließlich sind im Airbus-Konzern alle zum Airbus-Konzern gehörenden militärischen Luftfahrzeug-Programme gebündelt. Er wird sich sicher in den Pausen sehr mit Rasmussen ausgetauscht haben, denn beide sind schließlich daran interessiert, dass mehr Geld für die Rüstung ausgegeben werden soll. Und mehr Geld für die Rüstung bedeutet weniger Geld für die Themen, bei denen eine Geldspritze dringend erforderlich wäre.

Dann ist da noch Norbert Röttgen, misslungener CDU-Kandidat bei der NRW-Wahl, geschasster Umwelt-Minister durch Angela Merkel, ehemaliger Kandidat für den BDI (Bund Deutscher Industrie), ein Amt, das er ablehnte, weil er im Bundestag bleiben wollte (schließlich braucht man Lobbyisten auch vor Ort) und immer für einen frommen Spruch gut, nur (das ist natürlich meine ganz persönliche Sicht) auch danach zu handeln, scheint ihm nicht so wichtig.

Da nun die Bilderberger offenbar Schluss mit ihrer Transparenz gemacht haben (sonst wäre die Teilnehmer-Liste längst veröffentlicht), müssen das eben Leute wie ich machen, die der Meinung sind, dass die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf hat, zu erfahren, wer alles an diesen Konferenzen teilnimmt, weil es dort immer um die künftige Politik geht und zwar um die, die praktiziert werden wird und nicht um die, die zwar versprochen, aber nie durchgeführt wird.

Dabei muss ich allerdings anführen, dass ich nicht glaube, dass auf den Bilderberg-Konferenzen Politik diskutiert und beschlossen wird. Das erfolgt aus meiner Sicht bereits im Vorfeld in den vielen transatlantischen Bündnissen und bei den Bilderberg-Konferenzen wird dann die „Arbeit“ nur noch verteilt. Zu mehr reicht die Zeitspanne einfach nicht aus. Schließlich sind es rund 140 Teilnehmer und würde dort über Politik diskutiert, käme man nicht einmal bei einem der angeführten Punkte zu einem Ergebnis. Schließlich sind das alles Teilnehmer, von denen jeder glaubt, etwas zu sagen zu haben.

Folglich veröffentliche ich die Liste der Teilnehmer in der Hoffnung, dass meine Informationen vollständig und richtig sind (wovon ich allerdings überzeugt bin).

Bilderberg-Teilnehmer 2014

Quelle:  http://www.flegel-g.de/

 

Gruß Hubert

 

Euro – Notstandsverordnung   Leave a comment

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Eine bitterernste Satire

merkelDkönigin
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Sehr geehrte Bundeskanzlerin, Frau Dr. Merkel

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Mit großer Bewunderung verfolge ich die weitsichtige Kühnheit, mit der Sie uns durch die Krisen der letzten Jahre geführt haben. Nur Sie haben schon lange erkannt, dass wir keiner Krise des Kapitals, sondern einer Revolution des Europroletariats trotzen. Einer Revolution der Neider, die uns unseren wohlverdienten Wohlstand missgönnen.

Leider ist es in der letzten Zeit wiederholt zu dem Versuch gekommen, ihre segensreiche Führung in Misskredit zu bringen. Diese defaitistischen Umtriebe müssen gestoppt werden. Sie gefährden das Ansehen ihrer Kanzlerschaft und untergraben ihren präsidialen Führungsstil. In diversen und völlig unangemessenen Hetzkampagnen gegen Sie, konnte der fälschliche Eindruck entstehen, dass Ihre selbstverständlich alternativlosen Maßnahmen, nicht im Einklang mit unsere Rechtsordnung stehen würden.

Dieses Volk hat leider noch nicht verstanden, dass dieser Eindruck natürlich nicht auf ein Fehlverhalten Ihrerseits zurück zu führen ist, sondern nur durch die einengende Kurzsichtigkeit unserer Verfassungsväter entsteht, die gegen ausländisch geführte Revolutionen gegen unseren Wohlstand, keine Maßnahmen im Grundgesetz verankerten.

Ich sehe mich heute im Namen aller Haus- und Mittelklassewagenbesitzer, Mallorcaurlauber und Shopping Mal Enthusiasten aufgefordert, Ihnen eine pragmatische Lösung zur wohlgefälligen Prüfung zu unterbreiten. Natürlich ist mir bewusst, dass mein Vorschlag nicht so ausgereift sein kann, wie die Gesetzesvorschläge der Grossbanken, die Ihnen für gewöhnlich zur Verfügung stehen, aber leider ist offensichtlich durch den Führungswechsel in der Deutschen Bank, ein gesetzgeberisches Vakuum entstanden.

Bitte beachten Sie, dass es nur weniger gesetzlicher Änderungen bedarf, um Ihre unumgänglichen Maßnahmen zu Sicherung unseres Finanz- und Wirtschaftsführungsanspruches, gesetzeskonform zu machen.

Ich empfehle Ihnen daher die nachfolgenden Zusätze und Änderungen zum Grundgesetz und den einschlägigen Einzelgesetzen, als alternativlos. Es wäre zweckdienlich sich bei der Einführung auf einen übergesetzlichen finanziellen Notstand zu berufen. Als finanzielle Notstandverordnung wird keine Zustimmung von Bundestag- und Rat notwendig sein.

Neue Präambel zum Grundgesetz und einer europäischen Verfassung:

„Vor dem Hintergrund des möglichen Zugriffs breiter und unkontrollierter Massen auf  den Reichtum europäischer Wirtschaftseliten, sehen sich die Regierungen Europas verpflichtet die Besitzstände der Wirtschaftseliten zu wahren und zu schützen. Die europäischen Regierungen, getragen von den besonderen Errungenschaften des Euroraums bekennen sich zum Reichtumsgebot, nach dem Reichtum zu seinem Erhalt und seiner Vermehrung verpflichtet. Die Würde des Kapitals ist unantastbar, sie ist Ausdruck der demokratischen Legitimierung der Euro-Nationen.“

 

Im Weiteren sollten die folgenden notwendigen Ergänzungen, als übergesetzliche finanzielle Notstandverordnung einen weisenden Charakter auf bestehende gesetzliche Einzelnormen haben.

§1 (1) Europa in den Grenzen des Euroraumes ist Verwaltungs- und Erfüllungsgebiet des Eurorechts und damit dieses Gesetzes.

(2) Alle staatlichen Institutionen sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts innerhalb des Erfüllungsgebietes sind als Erfüllungsorgane an dieses Gesetz gebunden.

(3) Das Eurorecht ist vorrangig allen anderen Rechtsgütern und Vorschriften.

§2. (1) Demokratische Wahlen sind Ausdruck der Verantwortung und Zugehörigkeit zum europäischen Wirtschaftsraum. Wahlergebnisse haben dem wirtschaftlichen Zweck zu folgen.

(2) Im Falle von nicht wirtschaftlich sinnvollen Wahlergebnissen, setzt der Europarat durch seine ausführende Organe, selbstständig Expertenregierungen ein.

(3)  In den Fällen des Abs.2 sind Wahlen zu wiederholen, sobald ein Wahlergebnis gemäß Abs. 1 möglich erscheint.

§3 (1) Kreditinstitute sind Ausdruck der freiheitlich demokratischen Geldordnung und somit grundsätzlich systemrelevant. Sie zu retten und zu schützen ist Aufgabe aller staatlichen Gewalt.

(2) Alle Eurobürger sind Teil einer Solidargemeinschaft und haften gemeinschaftlich für Erhalt und die Sicherung der Kreditinstitute, sowie deren Stammkapital.

(3) Kontoinhaber und Anleger von Kreditinstituten sind in besonderem Maße für das Wohlergehen der Kreditinstitute verantwortlich und haften direkt mit ihren Einlagen.

(4) Die Systemrelevanz kann in Einzelfällen aufgehoben werden, wenn dies dem übergeordneten Interesse, der Erhaltung der Haftungsgemeinschaft geschuldet ist.

(5) Eine durchgreifende Haftung gegen die Kreditinstitute selber und ihre geschäftlichen Tätigkeiten, sowie Regress oder Einrede gemäß BGB sind ausgeschlossen.

(7) Alle Kreditinstitute sind verpflichtet auf Anweisung der Erfüllungsorgane dieses Gesetzes, oder in Fällen von Verlusten nach eigenem Ermessen, ihre Tätigkeit gegenüber ihren Kunden einzustellen, sowie erbrachte Einlagen und Guthaben vor privatem Zugriff zu schützen.

(8) Kreditinstitute unterliegen grundsätzlich der Verfolgungs- und Vollstreckungsimmunität.

(9) Die Bestimmungen des §3 sind analog auf alle Börsenunternehmen anzuwenden.

§4 (1) Defaetistische Veröffentlichungen, in Wort, Schrift oder Bild, sowie finanzkraftzersetzende Publikationen sind Hochverat.

(2) Medien und öffentlich Rundfunkanstalten sind in besonderem Maße zur Eigentumssicherung verpflichtet. Ihre Tätigkeit ist im Sinne dieses Gesetzes anzupassen.

Ebenfalls wäre es sinnvoll, die vollkommen kontraproduktive Gesetzgebung der Sozialgesetzbücher I –III, durch das SGB IX zu ersetzen. Dieses stelle ich Ihnen gerne unter dem Arbeitstitel „Arbeit macht frei“ zur Verfügung.

Im Sinne der Gesundung des Eurovolkskörpers, rege ich die Errichtung eines Eurosicherheitshauptamtes (ESHA) an. Eine Anleitung der Strukturierung des Amtes in fiskalpolizeiliche, finanzmilitärische und wirtschaftsgeheimdienstliche Abteilungen, steht in diversen historischen Archiven zur Verfügung.

Ich hoffe Ihnen, verehrte Bundeskanzlerin und unserer gemeinsamen Sache, dem Euro dienlich gewesen sein zu können.

Untertänigst, Ihr

Oberleutnant der Euroreserve a.D.

Ich empfehle mich in gegenteiligem Sinne

Heinz Sauren

 

http://freigeistblog.com/2013/03/21/euro-notstandsverordnung/

 

Gruß Hubert

 

Veröffentlicht 30. Juli 2014 von hubert wenzl in Politik, Wirtschaft

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Dreistes »scheues Reh«: Von der Plutokratie zur Latrimonarchie   Leave a comment

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Das Kapital wird von verschiedenen Leuten als „scheues Reh“ dargestellt, das man nicht zu sehr erschrecken dürfe, sonst fliehe es (ins Ausland). Das heißt man solle dem Kapital fast unbegrenzte Freiheiten lassen. Das wäre dasselbe wenn Diebe drohen würden, sie würden noch mehr stehlen, wenn man Strafen und Kontrollen erhöhen würde.

Der Bankier a. D. und Stifter des Brandenburg-Preußen-Museums in Wustrau Ehrhardt Bödecker, bestreitet dem Umstand, dass in den letzten Jahrzehnten, die Armen ärmer werden und die Reichen reicher. Er meint, dass das nur ein Neidaufruf wäre. Jeder, der nicht blind durch die Welt geht, sieht aber, dass das ein Fakt ist.
„Die Armen werden ärmer, die Reichen immer reicher« gehöre zu den berüchtigten Neidaufrufen des 19. Jahrhunderts…“ (Ehrhardt Bödecker).
Wenn die SPD Abschied vom Gleichheitsprinzip im Sinne einer Umverteilung von oben nach unten und dessen Ersetzung durch „Chancengleichheit“ propagiert und auch umgesetzt hat, ist das für eine sozialdemokratische Partei verachtenswert und ein Verrat an die Gründungsväter und die Arbeiterschaft (Mai 2000 in Gotha).

Auszug aus Gegenblende.de

Dreistes »scheues Reh«: Von der Plutokratie zur Latrimonarchie

Im Gegenteil ist zu unterstreichen, dass allein schon diese intellektuellen Abwehrmanöver reine Verantwortungslosigkeit offenbaren. Denn alle großen Einkommen beruhen zwangsläufig auf Vorleistungen der staatlichen Gemeinschaft. Wer Einnahmen aus einer Würstchenfabrik oder aus Molkereien erzielt, braucht dafür Arbeitnehmer, die große Teile ihrer Ausbildung in öffentlichen Schulen und im öffentlichen Bildungswesen erhalten haben, der Patron ja meist ebenfalls. Wer mit seinen zehn, zwanzig, 200 oder mehr Lkws Milch oder andere Waren transportiert, nutzt das öffentliche Straßennetz mehr als andere. Sicherheit garantieren ihm Polizei und Militär, den rechtlichen Schutz seiner Wirtschaftsinteressen die Justiz. Gerade die Einkommensteuern sind deshalb konsequent als Rückzahlung von Schulden für staatliche Vorleistungen zu verstehen. Wer sich ihnen entzieht, verhält sich wie ein Zechpreller oder Schmarotzer.

Was für eine radikale Abkehr von den grundlegenden Wertvorstellungen des Rechts- und Sozialstaats sich hinter der Argumentation vom Kapital als »scheuem Reh« verbirgt, hat der Augsburger Ökonom Reinhard Blum auf den Punkt gebracht: »Das ist allerdings eine spektakuläre Drohung. Welcher Wandel des Rechtsbewusstseins tritt hier zutage, wo es darum geht, den wirtschaftlichen Prozessen, dem individuellen Streben nach materiellem Gewinn Normen und Grenzen durch das Recht zu setzen? Denn niemand – gerade in der auf Privateigentum fußenden marktwirtschaftlichen Ordnung – käme jemals auf die Idee, sich von Dieben drohen zu lassen, sie würden noch mehr stehlen, wenn die Strafen und Kontrollen erhöht werden!«

Das ist zugleich die passende Antwort auf die vieldiskutierte These von der »Staats-Kleptokratie« und der Reaktion mit einem »antifiskalischen Bürgerkrieg« des Karlsruher Philosophen Peter Sloterdijk, die seit 2009 durch die Republik wabert. Denn der Staat greift ja nicht den Reichen brutal und primitiv in das Portemonnaie, sondern den Arbeitnehmern.

Wenn Sloterdijk mal sozialversicherungspflichtig arbeiten würde, spürte er das und wüsste es. So leidet er an Phantomschmerz im Elfenbeinturm. Reichtumsgeschichtlich haben wir den Zustand der Plutokratie, den Salvianus beschrieb, längst hinter uns gelassen und befinden uns nunmehr im Stadium der Augustinischen Latrimonarchie, der Räuberherrschaft. Das bestätigen uns auch die Enthüllungen der »Off shore-Leaks«, die im April 2013 wie eine Bombe einschlugen. Sie sprechen von 400 Milliarden Euro, die aus Deutschland auf verschlungenen Wegen in Steueroasen gelotst wurden. Der Betrag erscheint allerdings eher zu niedrig angesetzt, wenn man bedenkt, dass zum einen die Summe derart beiseitegeschaffter Vermögen weltweit auf 20 bis 25 Billionen Euro (das heißt rund das Achtfache des jährlichen Bruttoinlandsprodukts Deutschlands) geschätzt wird und zum anderen laut dem Magazin Forbes unter den hundert Reichsten der Welt mehr als zwanzig aus Deutschland stammen sollen. Wie auch immer: Die steuerhinterziehenden Staatsverächter sind im doppelten Sinne »stiften gegangen«: Nicht nur anonymisieren sie ihr Geld »off shore« in Stiftungen in Steueroasen, sondern »entfernen sich heimlich, schnell und unauffällig, um sich einer Verantwortung zu entziehen« (Duden).

War die Französische Revolution eine Neiddebatte?
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Schließlich stellt sich noch die Frage, ob die Thematisierung der wachsenden Ungleichheit eine Neiddebatte ist. Im Berliner Tagesspiegel vom 17. März 2013 fand sich dazu eine viertelseitige Anzeige, in welcher der Bankier a. D. und Stifter des Brandenburg-Preußen-Museums in Wustrau Ehrhardt Bödecker seinem Ärger Luft machte. Der Kampfruf »Die Armen werden ärmer, die Reichen immer reicher« gehöre zu den berüchtigten Neidaufrufen des 19. Jahrhunderts, mit denen viel soziales Unglück herbeigeredet worden sei, »obwohl seine Richtigkeit in Deutschland zu keiner Zeit, auch in der Gegenwart nicht statistisch belegt werden konnte«. Die Eindämmung des Neids als zerstörerische Kraft gehöre zu den Überlebensregeln aller menschlichen Gemeinschaften. So oder ähnlich ist es immer wieder in der Verteilungsdebatte zu vernehmen.

Diese – sachlich falsche – Meinungsäußerung ist symptomatisch für ein völlig degeneriertes Verständnis des für Staat und Gesellschaft konstitutiven Zusammenhangs von Gleichheit und Freiheit, das sich meist in dem Schlagwort »Privat vor Staat!« sowie in der Forderung Bahn bricht, die »Gleichmacherei« durch Umverteilung zu beenden und durch »Chancengleichheit« zu ersetzen. Kennzeichnend für dieses Verständnis ist die Konstruktion eines Gegensatzes zwischen Freiheit und Gleichheit. Das ist freilich hanebüchen, weil der Sklave doch durch gleiche Rechte nicht unfrei wird, genauso wenig wie Frauen durch die Gleichberechtigung. Erst nach der Erringung der Gleichheit war schließlich Privateigentum aufgrund eigener Leistung anstelle der feudalen Privilegien möglich. Auch die Marktwirtschaft ist deshalb elementar auf Gleichheit angewiesen.111 Gleichheit ist vielmehr die unbedingte Voraussetzung der Freiheit, wie man erschöpfend schon bei dem Urvater der Liberalen Adam Smith nachlesen kann, der ja ein erklärter Gegner der Sklaverei war. Für ihn war nicht ohne Grund deshalb auch die Verteilungsgerechtigkeit der Dreh- und Angelpunkt seiner Überlegungen: »Wachstum, Beschäftigung, Inflationsbekämpfung und Außenhandel dienen als Instrumente, das Ziel tendenzieller Gleichverteilung zu erreichen. Gegenüber dieser komplexen, ausgefeilten Verteilungstheorie bleibt die heutige Volkswirtschaftslehre weit zurück«, bringt Wikipedia die Smith’sche Verteilungslehre auf den Punkt . Wer aber den Zusammenhang zwischen Gleichheit und Freiheit nicht versteht, für den ist auch der Zusammenhang von Freiheit und Verantwortung unbegreiflich, der für die Moderne seit Immanuel Kant prägend und seit der Französischen Revolution grundlegend ist. »Die Freiheit besteht darin, alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht schadet«, heißt es in Artikel 4 der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789. Das »sittliche Grundgesetz« Immanuel Kants (1724–1804), zusammengefasst in seinem »kategorischen Imperativ«, fand hier sein historisches Echo: »Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten kann!« Kurz: Freiheit ist Verantwortung. Diese Verbindung von Gleichheit, Freiheit und Verantwortung ist das Markenzeichen des Liberalismus. In der deutschen Geschichte war es die SPD, die dem deutschen Ständestaat Freiheit durch Gleichheit abgerungen hat. In Meyers Großem Konversations-Lexikon aus der Kaiserzeit, sechste Auflage von 1909, beispielsweise kann man das unter »Liberalismus« nachlesen: »Bezeichnung der dem Fortschritt huldigenden Parteirichtung. Das Extrem des Liberalismus ist der Radikalismus, die Umsturz-Partei (siehe Sozialdemokratie).«

Dass Gerhard Schröder ausgerechnet bei der »Festveranstaltung 125 Jahre Vereinigungs-Congress der Lassalleaner und der Eisenacher« am 20. Mai 2000 in Gotha den Abschied vom Gleichheitsprinzip im Sinne einer Umverteilung von oben nach unten und dessen Ersetzung durch »Chancengleichheit« als neues Ideal verkündete, ist vor diesem Hintergrund deshalb mehr als nur eine historische Pointe. Denn der Vorsitzende der SPD reihte sich damit in den Chor der Staatsverächter ein, die mit der These des Gegensatzes von Gleichheit und Freiheit sowie der überbordenden und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft lähmenden Kosten den Sozialstaat denunzierten.

http://www.gegenblende.de/24-2013/++co++fee64686-52ac-11e3-9cb7-52540066f352

 

 

Gruß Hubert

Nikolaus Schneider (EKD) und die Sterbehilfe   Leave a comment

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Die christlichen Kirchen haben ja das „Argument“, dass das Leben ein Gottesgeschenk wäre. Ein Geschenk geht immer in die Verfügungsmacht des Beschenkten über und er nach seinem Gutdünken damit umgehen kann. Was heißt da Gottesgeschenk? Es gibt ledige Mütter, die zuerst mal nicht so erfreut sind über dieses Geschenk. Was ist mit Frauen, die keine Kinder bekommen können, egal durch wessen „Schuld“. Mag die Gott nicht? Man könnte da noch lange Beispiele aufzählen. Es ist ja klar, dass die Kirchen nicht mehr von einer Ideologie abrücken können, wenn sie sich festgelegt haben.
Nikolaus Schneider ist ein ein hoher Vertreter einer Institution, die sich deutlich gegen diese Form von Sterbehilfe ausspricht. Bei seiner Frau möchte er wohl eine Ausnahmeregelung in Anspruch nehmen. Und was ist mit den anderen?

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) Nikolaus Schneider hat durch seine spektakulären Äußerungen in einem Stern- und einem ZEIT-Interview der Sterbehilfe-Debatte neue Impulse verliehen. Schneider sagte darin, dass er bereit sei, seine Frau Anne zur Sterbehilfe in die Schweiz zu begleiten, wenn sie dies wünsche.

Anne Schneider ist schwer an Brustkrebs erkrankt, im Juni dieses Jahres wurde festgestellt, dass vom Krebs bereits das Lymphsystem ihres Körpers befallen ist. Ihr Mann hat kurz danach seinen Rücktritt vom Ratsvorsitz der EKD für den Herbst dieses Jahres angekündigt, um sich ganz seiner Frau widmen zu können. Eine Tochter war 2005 an einer Leukämie-Erkrankung gestorben.

Nikolaus Schneider hat jetzt darauf verwiesen, dass er seine Frau auch gegen die eigene Überzeugung aus Liebe unterstützen werde.

Respekt, Herr Schneider; diese Entscheidung verdient höchste Anerkennung!

Nur: die Unterstützung eines Menschen, der Assistenz beim Suizid wünscht, darf nicht nur in diesem einen Falle gelten. Generell muss jedem Menschen eine kompetente und ergebnisoffene Beratung sowie das Aufzeigen von Alternativen und tatsächlichen Hilfsangeboten zustehen.

Und letztlich muss die Entscheidung eines verständigen und informierten Menschen, die dieser nach reiflicher Abwägung getroffenen hat, von allen akzeptiert werden. Das muss ohne jeden Einschränkung auch in Deutschland gelten, denn eine Reise in die Schweiz kann sich nicht jede(r) leisten und ein Zwang zum “Sterbetourismus” ist menschenunwürdig.

Hinzu kommt: Nicht die Auffassung eines Angehörigen ist maßgeblich, sondern die Auffassung des betroffenen Menschen, der für sich ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Ende seiner Existenz wünscht und einfordert. Das allein kann und darf der Maßstab sein.

Eine Reise in die Schweiz, um dort zu sterben, bedeutet immer zugleich auch, ärztliche Hilfe zum Sterben in Anspruch zu nehmen. Das wird von der katholischen Kirche schlechthin und von den evangelischen Kirchen weithin abgelehnt. Schneiders Vorvorgänger im EKD-Amt, Wolfgang Huber, hat bereits vor zehn Jahren Sterbehilfe eindeutig abgelehnt und unmissverständlich betont, dass der Mensch Leben und Sterben aus Gottes Hand empfange und sich deshalb nicht zum Richter über das Leben machen dürfe. Huber sprach sich auch gegen eine ärztliche Mitwirkung beim Suizid aus. Eine Änderung dieser zynischen und das Leid und den Schmerz Schwersterkrankter ignorierenden Haltung ist nicht bekanntgeworden.

Die Auffassung Hubers wurde in diesem Jahr vom Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, bekräftigt. Seine Ideologie: das Leben sei ein für den betreffenden Menschen unverfügbares Geschenk (Gottes). Sterbehilfe für schwerst erkrankte Menschen lehnte Jung deshalb ab. Lediglich “unnötiges Leiden” sei durch Palliativmedizin zu lindern. Mehr aber auch nicht.

Huber und Jung repräsentieren die Auffassung der offiziellen Kirche – eine Auffassung, die auf einen Leidensweg und das Durchleben des Leidens orientiert. Man darf sich schon fragen, was das eigentlich für Menschen sind, die aufgrund eines ideologischen Konstrukts andere leiden lassen wollen – selbst gegen deren Willen. Auch hierüber sollte einmal die Debatte geführt werden.

Nicht übersehen werden sollte, dass es auch die “andere Kirche” gibt, wie aus Umfragen bekannt ist, und diese andere Kirche (die Mehrheit der Kirchenmitglieder) lehnt die Glorifizierung des Leidens strikt ab und spricht sich für Sterbehilfe aus. Der evangelische Sozialethiker Hartmut Kreß etwa fordert die Achtung der Persönlichkeits- und Selbstbestimmungsrechte der Betroffenen und lehnt Regelungen ab, die ihnen nur noch den Weg in die Schweiz offenlassen.

Zu dem “Argument” des Gottesgeschenkes weist Kreß darauf hin, dass bekanntlich ein Geschenk immer in die Verfügungsmacht des Beschenkten übergeht und er nach seinem eigenen Gutdünken damit umgehen kann.

Doch für derartige Überlegungen sind die Befürworter des Leidensweges nicht offen – denn dann müssten sie ihren ideologischen Bankrott einräumen.
So werden sie wohl damit weitermachen und weiterhin verlangen, dass sich Menschen quälen müssen und kein menschenwürdiges Sterben erleben dürfen. Dies wird Leute wie Huber und Jung nicht einmal stören; verkündigen ihresgleichen doch regelmäßig, im Besitz einer höheren wenn nicht sogar der einzigen Moral zu sein.

Die Gesellschaft aber sollte diesen Leuten ihr Geschäft nicht durchgehen lassen: sie sind nicht die Kirche(n), sondern nur noch eine Minderheit in den Kirchen. Und: wenn Kirchen zum Gespräch über Sterbehilfe oder auch über andere Themen geladen werden, dann muss auch die kirchliche Mehrheit gehört werden.

Anne Schneider, die Theologie studiert und als Religionspädagogin gearbeitet hat, vertritt keine Leidenstheologie. Sie sagt, dass für sie zur Gottesebenbildlichkeit des Menschen eine Gestaltungsfreiheit vom Anfang bis zum Ende dazugehöre und dass es Teil der Verantwortung des Menschen sei, sich eines Tages zu entscheiden, das ihm von Gott geschenkte Leben dankbar an ihn zurückzugeben. Sie hält deshalb auch organisierte Sterbehilfe und ärztlich assistierten Suizid für legitim. Auch eine oder sogar die christliche Haltung?

Von Walter Otte

http://nicsbloghaus.org/2014/07/18/nikolaus-schneider-sterbehilfe/

Gruß Hubert

Kritische Betrachtungen zur EU und Euro von Dirk Müller   Leave a comment

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Der Börsenmakler und Autor Dirk Müller sagt, dass Europa den großen Fehler macht zu versuchen es zu einem einheitlichen Ganzen zu machen, wo alle im Gleichschritt marschieren und das funktioniert nicht. Europas Vorzug ist seine Unterschiedlichkeit, die gilt es zu bewahren. Dabei ist nicht nur auf Länder Rücksicht zu nehmen sondern auch auf Regionen. Wenn man mit einem Tempo läuft, egal ob es das deutsche ist oder ein anderes, wird für die meisten anderen falsch sein. Auch der Euro wird von Dirk Müller mehr als nur kritisch gesehen.

Man kann nicht über verschiedene Wirtschaftssystem eine Währung drüber stülpen. Es wird heute den Menschen eingeredet, dass unterschiedliche Währungen was ganz Böses wären, etwas aus vergangener Zeit.
Unterschiedliche Währungen haben in einer Volkswirtschaft ganz wichtige Aufgaben, nämlich Ungleichgewichte, Unterschiedlichkeiten auszugleichen. Wenn wir diesen Puffer wegnehmen, dann müssen wir alle gleich machen und das wäre ein fataler Fehler. Warum soll in Brüssel entschieden werden, wann in Wien die Bäcker aufmachen sollen?

Dirk Müller sagt, dass er für eine andere Demokratie ist, eine Demokratie bei der Menschen sich mehr in die Politik einmischen können. Er habe keine Lust, alle vier Jahre die Stimme abzugeben und andere bestimmen was die nächsten vier Jahre passiert. Heute im Zeitalter des Internet haben wir jederzeit die Möglichkeit die Menschen um ihre Meinung zu fragen, sie mit einzubinden. Wenn die Mehrheit der Bevölkerung das eine möchte und die Politik das andere entscheidet, dann muss ich schon sehr, sehr gut argumentieren warum sie sich gegen die Mehrheit der Bevölkerung stellt.


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Gruß Hubert

Veröffentlicht 25. Juli 2014 von hubert wenzl in Politik

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Sittenwidrige und geheime Verträge – TTIP und TiSA   Leave a comment

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Zu einer Aufweichung unserer Standards in Europa durch TTIP und jetzt TiSA wird es nicht kommen, versprechen hoch und heilig die verantwortlichen Politiker. Es ist nicht unbeabsichtigt, dass von TiSA kaum jemand was weiß. Es könnte uns Gen-Mais und Chlor-Hühnchen bescheren. Die Lobbyisten sind entzückt über das TiSA-Abkommen. Es soll immer weiter liberalisiert werden, das Zurück ist nicht vorgesehen. Gewerkschaften und Experten lässt es um die Daseinsvorsorge bangen. Wir knebeln uns für alle Ewigkeit.
In Genf sitzt die Welthandelsorganisation, die WTO, wo internationale Handelsfragen besprochen werden. TiSA, das Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen wird aber nicht dort verhandelt sondern im fernen Australien in der UN-Botschaft. Es werden Geheimverhandlungen hinter verschlossenen Türen, hinter Stahlgittern geführt. Niemand hat Zutritt, nicht einmal der Generalsekretär der WTO. Das sind unglaubliche Zustände.

Bei TiSA geht es darum dass private Konzerne mit Bildung, mit Gesundheit, mit Wasser Profit scheffeln können, sagt Stefan Giger von der Gewerkschaft VPOD. Darunter fallen auch das Energie- und Straßennetz, kurz, unsere Daseinsvorsorge.

Wenn in Deutschland ein Gesetz gemacht wird, muss die Öffentlichkeit einbezogen werden. Doch bei den TiSA-Verhandlungen gelten nicht einmal die Transparenzregeln der WTO, die sowieso schon äußerst tief angesiedelt sind. Der Wirtschafsvölkerrechtler Prof. Markus Krajewski sagt, dass diese Art internationale Abkommen auszuhandeln sind aus seinem Verständnis von moderner Rechtsstaatlichkeit nicht mehr vereinbar. Im Vertrag ist auch die Rede von einer „Sperrklinkenklausel“ und von einer „Stillhalteklausel“ die Rede. Das könnte bedeuten, dass einmal vollzogene Liberalisierungen unumkehrbar sind. Das ist genau der Zweck dieser Abkommen, dass der Markt wenn er einmal geöffnet ist nicht mehr durch Staaten geschlossen werden kann.

Bundeswirtschaftsministerium und EU-Kommission versichern, dass TiSA keinerlei negative Folgen haben wird. Dann zeigt uns doch worüber ihr verhandelt. Also gebt uns keine Zusicherungen, zeigt uns was ihr macht, seid  transparent, öffnet die Verhandlungen, dann können wir ja selber sehen ob wir uns berechtigterweise Sorgen machen oder eben nicht. Es kann nur eines geben, Geheimhaltung oder demokratische Mitbestimmung.

 


http://www.4shared.com/video/dA7HsB1Qba/erst_TTIP_-__jetzt_TiSA__SY_.html

 

Gruß Hubert

Rückkehr zur sprachlichen Normalität   Leave a comment

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Ich möchte hier einen Artikel aus der österreichischen „Die Presse“ bringen. Man sieht zu welchem Unsinn Binnen-I und weiterer abnormer genderischer Sprachgebrauch führt. Die feministischen Forderungen führen zu Sprachverunstaltungen und zur beinahen Unlesbarkeit von Texten. Unter den 800 Sprachkritikern sind namhafte Persönlichkeiten.

Zeit für eine Rückkehr zur sprachlichen Normalität

800 Sprachkritiker gegen die Zerstörung der Sprache durch Binnen-I und andere von oben verordnete Verunstaltungen.

 (Die Presse)

Sehr geehrte Frau Minister Heinisch-Hosek, sehr geehrter Herr Minister Mitterlehner!

Die gegenwärtige öffentliche Diskussion zur sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern veranlasst die unterzeichnenden Linguisten, Germanisten, Hochschul-, Gymnasial- und Pflichtschullehrer, Journalisten und Schriftsteller, aber auch andere Personen des Gesellschaftslebens, dringend eine Revision der gegenwärtigen Vorschriften zu fordern. Es ist Zeit für eine Rückkehr zur sprachlichen Normalität.

Die derzeit durch den Frauenförderungsplan von oben her verordnete konsequente getrenntgeschlechtliche Formulierung zerstört die gewachsene Struktur der deutschen Sprache bis hin zur Unlesbarkeit und Unverständlichkeit. Man versuche zum Beispiel nur §2 des Bundesgleichbehandlungsgesetzes zu lesen und zu verstehen. Die Verpflichtung zur generellen getrenntgeschlechtlichen Formulierung führt darüber hinaus dazu, dass manche Aussagen nun schlichtweg nicht mehr „politisch korrekt“ formulierbar sind, zum Beispiel Sätze wie „Frauen sind eben doch die besseren Zuhörer“. Das Beispiel zeigt klar auf:

Die verordneten Vorschriften widersprechen zum Teil den Grundregeln unserer Sprache. Sprache dient nämlich sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form einzig und allein der problemlosen Verständigung und nicht der Durchsetzung partikulärer Interessen.

Die trotz jahrzehntelanger intensiver Bemühungen gering gebliebene Akzeptanz der feministischen Vorgaben muss zu denken geben:
Laut jüngsten Umfragen lehnen 85 bis 90Prozent der Bevölkerung die gegenwärtige Praxis der Textgestaltung im öffentlichen Bereich ab.
•Eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2013 kam zum Ergebnis, dass in Printmedien nur bei 0,5Prozent von Aussagen, die auf beide Geschlechter bezogen sind, getrenntgeschlechtlich formuliert wurde.

Die feministisch motivierten Grundsätze zur „sprachlichen Gleichbehandlung“ basieren auf einer einseitigen und unrichtigen Einschätzung der Gegebenheiten in unserer Sprache. Das „generische Maskulinum“ (z.B. Mensch, Zuschauer…) zum Feindbild zu erklären und dessen Abschaffung zu verlangen blendet die Tatsache aus, dass unsere Sprache ebenso ein „generisches Femininum“ (z.B. Person, Fachkraft…) und ein „generisches Neutrum“ (z.B. Publikum, Volk…) kennt. Alle seit Jahrhunderten als Verallgemeinerungen gebrauchten Wörter umfassen prinzipiell unterschiedslos beide Geschlechter. Die angeführten Beispiele beweisen dies.

Es kann also weder die Rede davon sein, dass das jeweils andere Geschlecht nur „mitgemeint“ sei, noch dass das „generische Maskulinum“ ein „geronnener Sexismus“ wäre und für die Unterdrückung der Frau in der Sprache stünde. Die Sprachfrequenzforschung belegt ganz im Gegensatz dazu überzeugend, dass der feminine Artikel „die“ in allen Arten von Texten um ein Vielfaches häufiger repräsentiert ist als der maskuline Artikel „der“.

Folgende aus den angeführten irrigen Grundannahmen entstandenen Verunstaltungen des Schriftbildes sind daher wieder aus dem Schreibgebrauch zu eliminieren:
•Binnen-I, z.B. KollegInnen
•Schrägstrich im Wortinneren, z.B. Kolleg/innen
•Klammern, z.B. Kolleg(inn)en
•hochgestelltes „a“ bzw. „in“ im Anschluss an bestimmte Abkürzungen, z.B. Mag.a, DIin

Alle genannten schriftlichen Verunstaltungen entsprechen einerseits nicht dem derzeit gültigen „Amtlichen Regelwerk“ zur deutschen Rechtschreibung, andererseits enthalten sie zum Teil grammatische oder sprachlogische Fehler und können in den angebotenen Formen nicht unmittelbar gelesen werden. (Näheres dazu ist in diversen Publikationen von Brühlmeier, Kubelik, Pohl u.a. nachzulesen.) Darüber hinaus erscheinen die femininen Formen in solchen Konglomeraten jeweils nur als „Anhängsel“ der maskulinen, wobei die maskulinen Formen durch „Anhängsel“ ebenfalls entstellt werden – keines von beiden Geschlechtern kann sich damit respektvoll angesprochen fühlen.

Auch auf die Forderung, ausweichende Formulierungen zu suchen, ist zu verzichten, weil der Schreiber durch krampfhaftes Suchen nach Ersatzformen häufig vom Wesentlichen des Inhalts abgelenkt wird und andererseits der Leser durch gekünsteltes Wortgut irritiert wird.

Außerdem muss gewährleistet sein, dass durch die traditionsgemäße Anwendung verallgemeinernder Wortformen die Verständlichkeit von Texten wieder den Vorrang vor dem Transport feministischer Anliegen eingeräumt bekommt. Dies vor allem im Hinblick auf
•Kinder, die das sinnerfassende Lesen erlernen sollen,
•Menschen, die Deutsch als Fremdsprache erwerben und
•Menschen mit besonderen Bedürfnissen (z.B. Blinde, Gehörlose, Menschen mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten).

In Schulbüchern dürfen daher nicht länger sprachlich zerstörte Texte stehen wie „Sie/Er verbindet ihr/ihm die Augen und führt sie/ihn an der Hand zu ihrer/seiner Garderobe.“ In amtlichen Texten und Formularen dürfen nicht länger entstellte Formulierungen zu finden sein wie „Unterschrift ZeichnungsberechtigteR“. Studenten sollen in ihren wissenschaftlichen Arbeiten nicht länger höheres Augenmerk auf das „richtige Gendern“ zu legen haben als auf den Inhalt ihrer Arbeit (siehe das Interview mit Univ.-Prof. Dr. Rudolf Taschner in „News“ 31/2013).

 

Basisdemokratische Sprache

Sprache war und ist immer ein Bereich, der sich basisdemokratisch weiterentwickelt: Was die Mehrheit der Sprachteilhaber als richtig empfindet, wird als Regelfall angesehen. Wo immer im Laufe der Geschichte versucht wurde, in diesen Prozess regulierend einzugreifen, hatten wir es mit diktatorischen Regimen zu tun. Das staatstragende Prinzip Demokratie verbietet daher a priori sprachliche Zwangsmaßnahmen, wie sie derzeit überhandnehmen.

Ein minimaler Prozentsatz kämpferischer Sprachfeministinnen darf nicht länger der nahezu 90-prozentigen Mehrheit der Staatsbürger seinen Willen aufzwingen.

Der Entwurf der ÖNORM A1080, der die öffentliche Debatte zu diesem Thema ausgelöst hatte, präsentiert einen Vorschlag, der die feministischen Anliegen maximal berücksichtigt, aber andererseits eine Rückkehr zur sprachlichen Normalität ermöglicht. Die Unterzeichnenden plädieren daher mit Nachdruck dafür, diesen Entwurf auch auf höchster politischer Ebene zu unterstützen und zur Grundlage der Textgestaltung im öffentlichen Bereich zu erklären.
Gezeichnet:

Dr. Annelies Glander, Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien
Dr. Tomas Kubelik, Gymnasiallehrer, Autor des Buches „Genug gegendert“, Melk
Univ.-Prof. i.R. Dr. Heinz-Dieter Pohl, ehem. Professor für Sprachwissenschaft, Universität Klagenfurt
Em. o. Univ.-Prof. Dr. Peter Wiesinger, em. Ordinarius für germanistische Sprachwissenschaft, Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. Herbert Zeman, Literaturwissenschaftler, Universität Wien
sowie rund 800 mitunterzeichnende Universitätsprofessoren, Lehrer, Journalisten und andere Sprachkritiker, darunter
Konrad Paul Liessmann, Peter Kampits, Rudolf Taschner, Heinz Mayer, Klaus Albrecht Schröder, Bastian Sick, Chris Lohner, Werner Doralt, Gudula Walterskirchen, …

http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/3838350/Zeit-fur-eine-Ruckkehr-zur-sprachlichen-Normalitaet

 

Gruß Hubert

 

Laudatio auf Kristina Schröder – ex-Familienministerin   Leave a comment

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Bye Bye Kristina Schröder – eine Laudatio von Olaf Schubert – ZDF Heute Show 18 10 13
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Gruß Hubert

Veröffentlicht 20. Juli 2014 von hubert wenzl in Politik

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Der weinende Elefant   Leave a comment

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Elefanten haben vielfältige und viel größere kognitive Fähigkeiten als man gemeinhin annimmt. Unter anderem haben sie ein komplexes Sozialleben, Problemlösungsfähigkeiten und sie kennen den Begriff vom Tod, um nur einige Fähigkeiten zu nennen. Das Elefantengedächtnis ist ja sprichwörtlich. Wenn man alle Fähigkeiten von Elefanten kennt, braucht man sich nicht zu wundern, dass Elefanten auch weinen können.
Wenn in Indien Kühe und Elefanten als „heilige Tiere“ angesehen werden ist es völlig unverständlich, dass man mit ihnen so grausam und vollkommen unsensibel umgeht, wie zum Beispiel auch bei diesem Fest wo zu Ehren einer indischen Göttin (Gadhimai) an die 300.000 Kühe, Ziegen… massakriert werden.
http://hubwenzl.blog.de/2014/06/10/massenschlachtungen-weltgroessten-hindu-tieropferfestes-gadhimai-beenden-18637897/

Hier die Geschichte eines indischen malträtierten Elefanten.

 

 

In Indien wurde ein Elefant aus der Gefangenschaft befreit, der seit rund 50 Jahren in Ketten gefangen leben musste. Bei seiner Befreiung sind ihm zur Überraschung der Befreier Tränen aus den Augen getreten. Das zeigt einmal mehr, dass Tiere zu Gefühlen fähig sind.

Aktivisten der Tierschutz-Organisation “Wildlife SOS” wurden darüber informiert, dass der Elefantenbulle Raju seit rund 50 Jahren als “Bettel-Elefant” im indischen Allahabad lebte. Tiere, die so ausgenutzt werden, “segnen” Passanten für ein wenig Kleingeld. Elefanten werden in Indien als “heilige Tiere” angesehen.

Fotos auf der Webseite von “Wildlife SOS” dokumentieren das Leid des Tieres. Es war mit Ketten gefesselt und wurde von seinem Besitzer mit einem LKW transportiert. Da dieser Stress keinem Tier zuträglich ist, sollte Raju bereits am 2. Juli befreit werden. Allerdings gelang das nicht, da der Tier“besitzer” nicht kooperierte. Im Gegenteil legte er nach diesem ersten Befreiungsversuch den Elefanten in noch engere Ketten.

Die Tierschützer unternahmen dann zusammen mit zehn Tierärzten und 20 Helfern vom Landwirtschaftsministerium einen zweiten Rettungsversuch in der Nacht zum 4. Juli, der auch gelang. Raju ließ sich die Ketten bereitwillig mit einem Bolzenschneider von den Beinen entfernen. Pooja Binepal von “Wildlife SOS” berichtete gegenüber der “Daily Mail”,

dass dann das Unerwartete und Noch-Nie-Gesehene geschah: der Elefant weinte. “Raju war 24 Stunden am Tag angekettet, ein Akt unfassbarer Grausamkeit. Unser Team war sprachlos als es sah, wie ihm während der Rettung Tränen über das Gesicht liefen.”

Auf der Facebookseite der NGO sowie auch auf der Webseite von N24 wird dokumentiert, wie der Elefantenbulle die ersten Tage nach seiner Befreiung auflebte. Sein Körper ist mit Wunden und Blessuren übersät – doch er scheint die Pflege und positive Zuwendung zu genießen.

Noch einmal Pooja Binepal: “Elefanten sind majestätische und hochintelligente Tiere. Wir können nur versuchen, uns vorzustellen, welche Qual dieses letzte halbe Jahrhundert für ihn gewesen sein muss.” Denn inzwischen dürfte vielen Menschen klargeworden sein, dass viele – gerade hochentwickelte – Tiere keine “gefühllosen Maschinen” sind, die dem Menschen untertan sind. Sondern hochintelligente und sensible Lebewesen. Gerade auch Elefanten, über die man sich die verschiedensten Geschichte berichtet: Elefanten, die Jahrzehnte nach einer Kränkung oder Misshandlung Rache üben; die sich nach Jahren erinnern können, wo Wasserstellen sind. Das sprichwörtlich gewordene “Elefantengedächtnis” hat in diesen Geschichten seinen Ursprung.

Und diese klugen Tiere werden in Indien – und nicht nur dort – unter den unwürdigsten Bedingungen gehalten.
Vor mehreren Jahren bereits bemühte sich das Greepeace-Magazin die Frage zu klären, wie Tiere fühlen. In dem Artikel heißt es mit Verweis auf Darwin, dass “Ärger, Glück, Trauer, Ekel, Angst und Überraschung” fünf grundlegende Emotionen sind, die auch Tiere aufweisen. Eine Vermenschlichung dieser Eigenschaften sei “eine gute Übung, nicht länger in starren Artenrastern zu denken” sagt der Primatologe Volker Sommer.

Die European Elephant Group, eine NGO, die sich auf den Schutz dieser Großsäugetiere spezialisiert hat, schreibt in einer Studie mit dem Titel “Neurobiologie und Psyche des Elefanten”: “Gerade in den letzten paar Jahren sind viele wissenschaftliche Publikationen erschienen, die zeigen, dass zwischen Mensch und Elefant bezüglich der Hirnstruktur gar kein so großer Unterschied besteht wie man bis dahin angenommen hatte. Demnach besitzen Elefanten eine Vielzahl an höheren kognitiven Fähigkeiten, inklusi­ve eines außergewöhnlich guten Langzeit­ und episodischen Ge­dächtnisses. Hierzu zählen auch Werkzeuggebrauch, Intensionen, komplexe chemosensorische und auditorische Kommunikation, ein sehr stark ausgeprägter Sinn für Familie und Angehörige, ein kom­plexes Sozialleben, die Fähigkeit zu Kontextlernen und zum Wei­tergeben, Problemlösungsfähigkeiten, die Anlage zu begrifflichem und logischem Denken sowie die Fähigkeit, vorsätzliche Handlun­gen zu vollführen. Komplexe Emotionen, wie der Begriff vom Tod und vieles mehr gehören ebenfalls dazu.”

Wenn man das alles weiß: weshalb wundert man sich dann, dass ein Elefant auch weinen kann?

 

http://nicsbloghaus.org/2014/07/11/der-weinende-elefant/

 

Gruß Hubert