Archiv für August 2022

Neue Studie: Träumen Spinnen so wie Hunde und Menschen?   Leave a comment

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Man ist immer wieder überrascht welche Fähigkeiten Tiere haben. Man hat sie sehr lange, zum Teil noch heute, unterschätzt. Erst neue wissenschaftliche Erkenntnisse machen klar, wie falsch manche Vorstellungen waren.

Von Peta.de

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Säugetiere wie Hunde, Katzen und auch wir Menschen träumen. Ein Konstanzer Forschungsteam hat in einer neuen Studie nun Hinweise darauf gefunden, dass auch Spinnen in dieselbe Schlafphase abtauchen, in der wir Menschen zu träumen beginnen. Die Erkenntnis beweist einmal mehr: Spinnen sind empfindsame Lebewesen, die ein Recht auf ein unversehrtes Leben haben. Es gibt viele tierfreundliche Wege, mit Spinnen im Haus umzugehen.

Spinnen verfallen in ähnlichen Schlafzustand wie Menschen

Können Spinnen träumen? Diese Frage stellte sich auch die Biologin Dr. Daniel Rösler und ihr Team der Universität Konstanz, als sie den Schlaf von Springspinnen untersuchte. Die Bewegungen der Springspinnen wiesen auf REM-Schlaf, also eine Schlafphase mit Rapid Eye Movement (REM), hin – dieselbe Schlafphase, in der auch Menschen am intensivsten träumen.

„Diese Studie weist darauf hin, dass Spinnen im Schlaf visuelle Träume haben, genau wie Hunde, Katzen und Menschen. Sie sind also nicht nur architektonische Netzbau-Meister, sondern auch empfindsame Tiere mit kognitiven Fähigkeiten und einem Gefühlsleben, die unseren Respekt und Schutz verdienen.“

 Dr. Tanja Breining, Fachreferentin bei PETA Deutschland

Hunde, Katzen, Mäuse: Viele Tierarten träumen

Bei der Konstanzer Studie analysierten die Forschenden über Infrarotaufnahmen 34 junge Springspinnen. Bei den frisch geschlüpften Tieren entwickeln sich die Hautpigmente erst später, weshalb Rößler auf diese Weise beobachten konnte, wie sich die Netzhäute der Spinnen bewegten. Dazu kamen kurze Etappen, in denen die Körper intensiv auf eine Art und Weise zuckten, „die sehr so aussah, wie wenn Hunde oder Katzen träumen und ihre kurzen REM-Phasen haben“.

Die Dokumentation des REM-schlafähnlichen Verhaltens bei einem wirbellosen Landtier trägt dazu bei, die Entwicklung des Schlafs bei Tieren besser zu verstehen. Aber auch bei Vögeln, Reptilien und Kopffüßlern vermutet die Wissenschaft ein reges Traumgeschehen.

Forschende haben den Schlaf junger Springspinnen untersucht. Die Ergebnisse deuten auf ein reges Traumgeschehen.

Keine Angst vor nützlichen Spinnen – wechseln Sie die Perspektive

Schätzungsweise sechs Prozent aller Menschen leiden zumindest phasenweise unter Angst vor Spinnen. [4] Dabei sind Spinnen faszinierende Lebewesen, die Beachtenswertes für unser Ökosystem, die Artenvielfalt und den Planeten leisten. Die Abneigung gegenüber den Achtbeinern ist also unbegründet.

Statt Angst zu haben, hilft es, sich die positiven Seiten der spannenden Tiere vor Augen zu führen. Haben Sie sich beispielsweise schon einmal Spinnenfüße genauer angesehen? Unter dem Vergrößerungsglas erinnern sie stark an Katzenpfoten. Wir können mit unserem Denken beeinflussen, wie wir andere Tiere sehen – und sie behandeln.

Jetzt über Speziesismus informieren und Tierleid beenden!

Eine Spezies aufgrund ihrer Andersartigkeit zu beurteilen und sie beispielsweise auf ihr Aussehen zu reduzieren, ist Teil eines speziesistischen Denkmusters. Dabei werden andere Arten entwertet – mit der Begründung, der Mensch sei mehr wert. Das ist jedoch falsch. Jedes Lebewesen, egal ob Kühe, Hunde, Katzen, Schweine oder Spinnen, haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes, unversehrtes Leben.

Durchbrechen Sie jetzt den gesellschaftlichen Kreislauf und informieren Sie sich und Ihr Umfeld über die fatalen Auswirkungen des Speziesismus!

Alles über Speziesismus

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Neue Studie: Träumen Spinnen so wie Hunde und Menschen?

Über Glaubenswahn, Tierelend und Kirche – Teil 4   Leave a comment

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Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

Aus dem Buch „Die Seelenverkäufer“ von Dr. Gunter Bleibohm

Fortsetzung vom vergangenem Sonntag

Das Lügenspiel mit „Gottesworten“

Studieren Sie bitte unbedingt en detail die Forderungen und Anordnungen dieses Gottes, der großen „moralischen“ Instanz des Abendlandes, direkt in der Bibel – der „heiligen Schrift“ – und die Blutspur des Vernichtungstheismus durch die Geschichte unserer Welt wird transparent, verständlich und begreifbar.

1. Mose 17,14: Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat.

2. Mose 21,12: Wer einen Menschen schlägt, dass er stirbt, der soll des Todes sterben.

2. Mose 21,14: Wer aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn mit Hinterlist umbringt, sollst du ihn von meinem Altar wegreißen, dass man ihn töte.

2. Mose 21,15: Wer Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.

2. Mose 22,17: Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.

2. Mose 22,18: Wer einem Tier beiwohnt, der soll des Todes sterben.

2. Mose 30,33: Wer eine solche Salbe macht und oder einem Unberufenem davon gibt, der soll aus seinem Volk ausgerottet werden.

2. Mose 30,38: Wer es (das Räucherwerk) macht, damit er sich an dem Geruch erfreue, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

3. Mose 17,3+4: Wer aus dem Hause Israel einen Stier, ein Schaf, eine Ziege schlachtet im Lager oder draußen vor dem Lager und sie nicht vor die Tür der Stiftshütte bringt, daß sie dem Herrn zum Opfer gebracht werde, dem soll es als Blutschuld angerechnet werden: Blut hat er vergossen und ein solcher Mensch soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

3. Mose 20,1: Wer eines seiner Kinder dem Moloch gibt, der soll des Todes sterben, das Volk soll ihn steinigen.

3. Mose 20,9: Wenn jemand seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben.

3. Mose 20,10: Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin […]

3. Mose 20,11: Wenn jemand mit der Frau seines Vaters Umgang pflegt und damit seinen Vater schändet, so sollen beide des Todes sterben, ihre Blutschuld komme über sie.

3. Mose 20,12: Wenn jemand mit seiner Schwiegertochter Umgang pflegt, sollen beide des Todes sterben.

3. Mose 20,13: Wenn jemand bei einem Manne liegt, wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist, und sollen beide des Todes sterben.

3. Mose 20,14: Wenn jemand eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, der hat eine Schandtat begangen, man soll ihn mit Feuer verbrennen und die beiden Frauen auch, damit keine Schandtat unter euch sei.

3. Mose 20,15: Wenn jemand bei einem Tier liegt, der soll des Todes sterben, und auch das Tier soll man töten.

3. Mose 20,16: Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, um mit ihm Umgang zu haben, so sollst du sie töten und das Tier auch.

3. Mose 20,17: Wenn jemand seine Halbschwester nimmt, seines Vaters Tochter oder seiner Mutter Tochter, und sie miteinander Umgang haben, das ist eine Blutschande, sie sollen ausgerottet werden vor den Leuten ihres Volkes […]

3. Mose 20,18: Wenn ein Mann bei seiner Frau liegt zur Zeit ihrer Tage und mit ihr Umgang hat […] sollen beide aus ihrem Volk ausgerottet werden.

3. Mose 21,9: Wenn eines Priesters Tochter sich durch Hurerei entheiligt, soll man sie mit Feuer verbrennen, denn sie hat ihren Vater entheiligt.

4. Mose 15,30: (Gotteslästerung) Wenn ein Einzelner aus Vorsatz frevelt, so hat er den Herrn geschmäht. Er soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

4. Mose 15,32f: (Beispielcharakter) Ein Mann sammelt Holz am Sabbat, Ergebnis der Gottesbefragung, Zitat: Der Mann soll des Todes sterben, die ganze Gemeinde soll ihn steinigen draußen vor dem Lager.

4. Mose 19,20: Wer aber unrein wird und sich nicht entsündigen will, der soll ausgerottet werden aus der Gemeinde.

4. Mose 25,1f: (Beispielcharakter!) Und Israel […] fing an zu huren mit den Töchtern der Moabiter […] da sprach der Herr (!) zu Mose: […] Hänge sie vor dem Herrn auf im Angesicht der Sonne.

4. Mose 35,16: Wer jemand mit einem Eisen schlägt, dass er stirbt, der ist ein Mörder und soll des Todes sterben.

4. Mose 35,17: Wirft er mit einem Stein […] dass er daran stirbt […] soll des Todes sterben.

4. Mose 35,18: Schlägt er mit einem Holz […] dass er stirbt […] soll des Todes sterben.

4. Mose 35,19: […] wer ihm (dem Mörder) begegnet, soll ihn töten.

4. Mose 35,20+21: Stößt er jemand aus Hass oder wirft er etwas auf ihn […] oder schlägt er ihn mit der Hand, dass er stirbt […] so soll er des Todes sterben.

4. Mose 35,30: Wer einen Menschen erschlägt, den soll man töten auf den Mund von Zeugen hin.

5. Mose 13,2: Wenn ein Prophet oder Träumer unter euch aufsteht […] und er spricht: Lass uns anderen Göttern folgen […] Der Prophet aber oder Träumer soll sterben […]

5. Mose 13,7f: Wenn dich dein Bruder […] dein Sohn, deine Tochter […] deine Frau […] dein Freund heimlich überreden würde (von Gott abzufallen) […] sollst ihn zu Tode bringen. Deine Hand soll die erste wider ihn sein. Man soll ihn zu Tode bringen […] (Anmerkung: Ehrenmorde in der Bibel oder?)

5. Mose 13,13f: Wenn du in irgendeiner Stadt […] (Menschen findest die eine andere Lehre vertreten) […] so sollst du die Bürger dieser Stadt erschlagen mit der Schärfe des Schwertes. (Anmerkung: Die Lizenz zum Töten der Andersgläubigen)

5. Mose 17,2f: (Wenn jemand gefunden wird der tut) was dem Herrn missfällt […] so sollst du den Mann oder die Frau, die eine solche Übeltat begangen hat, hinausführen zum Tor und sollst sie zu Tode steinigen […] die Hand der Zeugen soll die erste sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes […]

5. Mose 18,20f: Wenn ein Prophet so vermessen ist, dass er redet in meinem Namen, was ich nicht geboten habe (Anmerkung: Und wer entscheidet das) und wenn einer redet im Namen anderer Götter, dieser Prophet soll sterben.

5. Mose 21,18: (Todesstrafe für ungeratene Söhne) So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, daß er sterbe […]

5. Mose 22,20f: […] ist es Wahrheit, dass das Mädchen nicht mehr Jungfrau war, soll man sie vor die Tür des Vaters führen und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen.

5. Mose 22,22: Wenn jemand dabei ergriffen wird, dass er einer Frau beiwohnt, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben.

5. Mose 22,23-24: Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und wohnt ihr bei, so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausführen und sollt beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war […]

5. Mose 22,25: Wenn aber jemand ein verlobtes Mädchen auf freiem Feld trifft […] und wohnt ihr bei, so soll der Mann allein sterben […], aber dem Mädchen sollst du nichts tun, denn er fand sie auf freiem Feld und das verlobte Mädchen schrie, und niemand war da, der ihr half.

Kurzes Zwischenfazit:

Wie erträgt es der gläubige Mensch, der Gotteshörige, dass, zumindest in Europa, nicht mehr gesteinigt, verbrannt, gehängt und ausgerottet wird, obwohl es eindeutiger Gottesbefehl ist? Warum lässt der Glaubensbruder, mitsamt seiner Kirche, Regierungen zu, die gegen Gottesworte handeln, indem sie die Anordnungen nicht in Gesetzen umsetzen? Oder will und kann der Gläubige sich auf Dauer auf seine Unwissenheit zurückziehen, ähnlich dem Massenmord an der Tierwelt, oder genügt es lediglich für sein Seelenheil zu beichten?

Die katholische Kirche hat im 2. Vatikanischen Konzil (11.10.1962 – 8.12.1965) unter dem beliebten, biederen Papst Johannes XXIII, der weder das theologische Charisma eines Gregor VII noch die Exzentrizität des Mörderpapstes Alexander VI hatte, doch eindeutig festgestellt, vorstehende Todesbefehle stammen unmittelbar von Gott, sind sein Wille, sein Befehl. Kann man also mit Gott handeln oder führt menschliche Einsicht schneller zu humanem Handeln als das Wollen des archaischen Mördergottes? Wie kann aber ein Mensch, der mit einer gewissen Denkfähigkeit ausgestattet ist, derartige „Gottesanweisungen“ steinzeitlicher Qualität für die heutige Zeit als verbindlich deklarieren? Wie verkraftet ein vernunftbegabtes Wesen den Spagat zwischen historischem Wahnsinn und moralisch-ethischer Anarchie? Setzt beim Glauben tatsächlich die Denkfähigkeit aus und die Kritiklosigkeit ein?

Das Thema könnte an dieser Stelle abgeschlossen werden, da diese Befehle dank Aufklärung in der Gruselkiste der Geschichte verschwunden sind – obwohl sie Worte des „liebenden“ Schöpfers sind und trotzdem unbefolgt bleiben. Es gibt aber keinen Irrsinn, zu dem menschliche Idiotie sich nicht hinreissen lässt und Auswege sucht, Gottesphantasien auszuleben. Blutige Todesanordnungen gegen Menschen darf man nicht vollstrecken – aber vielleicht gegen Tiere? Sind diese Wesen doch im gesamten Monotheismus rechtlos, dem Menschen unterstellt und ausschliesslich zu seinem Vergnügen und Nutzen vorhanden.

Fortsetzung folgt …..

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Über Glaubenswahn, Tierelend und Kirche – Teil 4

Veröffentlicht 28. August 2022 von hubert wenzl in Uncategorized

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Wie reagieren Tiere, die in den Schlachthof gebracht werden?   Leave a comment

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Von Nicole Tschierse, Tierärztin im Schlachthof:

Wie reagieren Tiere, die in den Schlachthof gebracht werden?

„Bisher habe ich noch nicht ein Schwein oder Rind gesehen, das gleichgültig oder ruhig gewesen wäre, als es angeliefert wurde.

Sie haben Angst. Alle.

Bei sehr jungen Schweinen kann es vorkommen, dass sie nach einer gewissen anfänglichen Furchtsamkeit anfangen, herumzutollen. Vielleicht, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben etwas Platz dazu haben, wenn sie in einer etwas größeren Wartebucht landen.

Die Tiere haben zu diesem Zeitpunkt einen mehr oder weniger langen, sicher nicht komfortablen Transport hinter sich. Davor waren sie einige Zeit, viele ihr ganzes bisheriges Leben, etliche mehrere Jahre lang, meist stark bewegungseingeschränkt am selben Ort.

Bei der Anlieferung am Schlachthof kommen sie in eine fremde Umgebung mit fremden Tieren, Menschen, Geräuschen und Gerüchen.

Genauer gesagt: Während des Schlachtens herrscht ein ohrenbetäubender Lärm, allein schon durch die Maschinen. Dazu kommt noch das Gebrüll der Arbeiter und Tiere.

Es riecht nach Blut, vor allem aber nach Exkrementen, Darmgasen und dem Rest der stinkenden Eingeweide, die zum Teil trotz Kühlung in Verwesung übergegangen sind und auf die Abholung durch den Lastwagen der Tierkörperverwertung warten.

Der Inhalt dieser Lastwagen verbreitet einen unvorstellbaren Gestank. Aus diesem entsteht dann Tierfutter oder, im weiteren Verlauf der Verarbeitung, Seife und andere Dinge, die man sich kaum vorstellen kann und will.

Die Tiere verbringen nach der Anlieferung einige Stunden, bei Anlieferung am Wochenende auch bis zu zwei Tage, in Wartebuchten. Manche beruhigen sich dabei etwas, anderen beschert es nur ein umso längeres Martyrium, wenn sie bereits krank oder verletzt sind oder von anderen Tieren in der Gruppe bedrängt oder verletzt, gemobbt werden.

Ich nenne es absichtlich „gemobbt“ und vermenschliche damit. Das werde ich auch im weiteren Verlauf tun. Ich kann das, was ich sehe und erlebe nur aus menschlicher Sicht schildern, beurteilen und vielleicht verstehen. Ich bin nunmal ein Mensch.

Möglicherweise werde ich dem Wesen und Empfinden einer anderen Art so manchmal bei Weitem nicht gerecht, dafür entschuldige ich mich.

Aber es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten im menschlichen und tierischen Verhalten. Ähnliche Situationen führen zu ähnlichen Reaktionen. Stress, der nicht nur durch Angst, sondern auch durch Enge, Langeweile und fortdauernde Triebblockade entsteht, führt zu Aggression. Aggressives Verhalten Einzelner findet unter schlechten und unnatürlichen Bedingungen schnell Nachahmer und Unterstützer.In der drangvollen und lebensfeindlichen Enge einer Massentierhaltung spielt sich das ähnlich ab, wie es auch in einem Großraumbüro ablaufen mag. Unter Todesangst verschärft sich dieses Problem. Die angelieferten Schweine haben regelmäßig schwärende, eiternde Wunden an Schwanz, Ohren und Beinen. Während des Wartens im Schlachthof, passiert es dann durchaus, dass einzelne Tiere totgebissen werden. Die schwachen Herzen in den züchterisch bedingt krankhaft muskelüberladenen Körpern tun ein Übriges dazu.

Es sieht aus wie Mobbing, es wirkt sich aus wie Mobbing:

Ich nenne es Mobbing

Streß und Angst führen bei einem Rind, genau wie beim Menschen, zu erhöhtem Puls, schnellerer Atmung und ganz allgemein zu unruhigem bis panikartigem Verhalten.

Es sieht aus wie Angst, es wirkt sich aus wie Angst: ich nenne es Angst..

Wenn Sie den Eindruck haben, eine von Ihnen verschiedene Lebensform hat Schmerzen und leidet, dann gehen Sie besser auch davon aus, dass es so ist. Sie können nicht das Gegenteil beweisen, oder? Ganz im Gegenteil findet die Wissenschaft immer mehr Beweise dafür, dass es genauso ist. Wir wären gerne völlig anders und einzigartig. Wir sind aber Gleiches unter Gleichem, auch wenn diese Erkenntnis noch unpopulär sein mag, wie seinerzeit die Entdeckung, dass die Welt keine Scheibe ist.

Stellen Sie sich bitte nicht vor, ich stünde mit Stift und Block und wissenschaftlicher Neugier neben den todgeweihten Tieren, um mir Notizen über deren Verhalten zu machen. Was ich beschreibe nehme ich eher „im Vorbeigehen“ wahr, nehme es zur Kenntnis, verdränge, ignoriere oder lasse mich davon berühren.

Niemand kann an so einem Ort dauerhaft empathisch „ auf Vollempfang“ sein. Man wäre schnell ein psychisches Wrack .

Trotzdem bleiben die Bilder, die ich gesehen habe in mir: Abgespeichert und abrufbar.

Der Facettenreichtum der Angst

Ich möchte in erster Linie über die Rinder sprechen, weil die zu beobachtende Verhaltensvielfalt aus einem einfachen Grund größer ist. Während der Großteil der Schweine am Schlachthof ziemlich genau ein halbes Jahr alt ist, gibt es beim Rind vom Kalb bis zum zehnjährigen Zuchttier alle Altersgruppen gleichmäßig verteilt. Eine Gruppe gleichalter Teenager zeigt in einer Ausnahmesituation eher nicht die ganze Bandbreite möglichen Verhaltens. Außerdem kommen die Schweine praktisch alle aus reiner Stallhaltung, während Rinder aus verschiedenen Haltungsarten angeliefert werden.

Manche stammen aus reiner Anbindehaltung und haben, genau wie die Schweine, nie einen Schritt in Freiheit gemacht. Sie wissen nichts über die Welt draussen, sind dafür aber Profis im Ertragen von Menschen. Andere waren auch oder ausschließlich auf der Weide und dort vielleicht mehr oder weniger auf sich selbst gestellt. Sie hatten bisher wenig Kontakt mit Menschen.

Abhängig von den Erfahrungen, die sie gemacht haben, gehen sie mit sehr unterschiedlichem Selbstbewußtsein an die neue Situation heran, was ich im Folgenden etwas genauer beschreiben möchte.

Angstvolles Staunen

Wie in Trance gehen diese Tiere mit weit aufgerissenen Augen ihren letzten Weg. Sie versuchen zu verstehen, was sie da gerade sehen und starren ganz offen auf die Schreckensszenarien vor ihnen.

Ungläubig und fassungslos wirken die Gesichter dieser Tiere auf mich.

Zurückschreckende Angst

Diese Tiere werfen nur einen kurzen Blick auf das, was sich vor ihnen abspielt und weichen dann entsetzt zurück. Sie sehen sich in alle Richtungen um auf der Suche nach einem Ausweg. Ein halbherziger, unsicherer Fluchtgedanke ist es aber nur, der aus diesen Gesichtern spricht. Der Gedanke an eine Flucht erstickt gleich wieder im Keim.

Panische Angst

Tiere, die von Panik ergriffen werden, versuchen oft um jeden Preis zu fliehen. Sie drehen sich in den schmalen Treibgängen, die gerade nur die Breite eines Rindes haben und machen dabei halbe Purzelbäume. Sie gehen praktisch die Wände hoch, wagen undenkbare Sprünge und Verrenkungen und verletzen sich oder andere Tiere im Gang dabei manchmal erheblich. Oft handelt es sich dabei um Tiere von der Weide, die mit der drangvollen Enge und der Nähe zu fremden Menschen überhaupt nicht umgehen können, sich aber der Möglichkeiten ihres Körpers bewußt sind.

Lähmende Angst

Stumm und bewegungslos starren diese Tiere vor sich hin und wirken wie gefroren in Schockstarre. Sie trauen sich keinen Schritt weiter zugehen, weder vor noch zurück. Als hätten sie sich in sich selbst verschlossen, scheinen sie nichts mehr wahrzunehmen. Sie zeigen auf fast nichts mehr eine Reaktion. Tiere, die ihr Leben in Anbindehaltung verbracht haben, sind zum Teil schon allein körperlich mit jedem Schritt, den sie jetzt gehen sollen, überfordert. Der Gedanke an Flucht oder Kampf scheint ihnen gar nicht zu kommen. Sie kennen die Möglichkeiten ihres eigenen Körpers nicht. Diese Tiere bekommen am meisten Schläge und Stromstöße auf ihrem letzten Weg. Ohne Beaufsichtigung und Maßregelung greifen einige beteiligte Arbeiter aus Ungeduld oder Ratlosigkeit zu Maßnahmen, die weit jenseits der Tierschutzregelungen liegen.

Abwehrbereite Angst

Oft sind es weibliche und erfahrene Tiere von der Weide, die sich den Kampf zutrauen. Ausbruchversuche bereits beim Abladen und gezielte Tritte und Kopfstöße gegen Menschen sind auch gelegentlich von kurzzeitigem Erfolg. Manchmal müssen solche Tiere nach einer erfolgreichen Flucht vom Anhänger, im Hof des Schlachtbetriebes erschossen werden, weil sich keiner mehr nähern kann. Sie sind bisweilen zu clever, um sich noch einmal in die Enge treiben zu lassen.

Von solchen Tieren hört man gelegentlich in den Nachrichten, weil es vielleicht sogar spektakuläre Verfolgungsszenen gab.

Wer einem solchen Tier das Leben schenkt, es „von seinem Schicksal begnadigt“, darf nicht unbedingt damit rechnen, jetzt eine „Schmusekuh“ zu haben..

So ein Verhalten ist mir übrigens bisher nie bei den halbjährigen Mastschweinen begegnet. Teilweise versuchen sie zwar panisch vor sich nähernden Menschen zu fliehen, meistens jedoch sind sie neugierig und freundlich. Vielleicht auch hungrig und aufdringlich, aber nicht angriffslustig. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, was ich beschreibe hat zumindest seine Gültigkeit für die rund zweihundert Schweine jede Woche, die ich seit circa fünf Jahren zu sehen bekomme. Erwachsene Zuchtsauen haben aber unter Umständen ein breiteres Verhaltensspektrum.

Verzagte Angst

Diese Tiere schlottern und zittern bis ins Mark. Zum Teil fließen ihnen Tränen aus den Augen und Speichel tropft ihnen in Strömen aus dem Maul. Schwache Tiere brechen womöglich zusammen. Ich habe vor allem Kälber und ältere Tiere so gesehen. Die Kälber haben noch keine körperlichen und psychischen Notfallreserven, auf die sie im Streß zurückgreifen können. Die Älteren scheinen bereits im Stall ein Bild davon zu haben, in welcher Lage sie sich nun befinden. Nicht erst, wenn sie in der Tötungsbucht stehen und vor ihnen ein anderes Rind kopfüber an einer Kette hängt und dabei ist zu sterben.

Bei diesen Tieren habe ich manchmal den Eindruck, dass sie auch schmerzhaft den Verrat empfinden, den die Menschen, denen sie vertraut haben, die ihre Herdenführer waren, an ihnen begangen haben.

Denn das tun Rinder zweifellos: Menschen, denen sie vertrauen, von denen sie gut versorgt werden, sehen sie als Herdenchef und „Rind im Geiste“ an. Sie würden ihnen freiwillig hinterher laufen. Sie lecken sie auch oft und gerne ab, wie das befreundete Rinder untereinander tun. Die Zunge ersetzt die Hand, die Hand, die streichelt.

Ein weinendes Rind kann man auf den puren physiologischen Vorgang reduzieren. Die Adrenalinausschüttung bewirkt unter anderem eine verstärkte Sekretion der Schleimhäute, vor allem im Maul, aber manchmal auch in den Augen. Es fließen Speichel und eben auch Tränen.

Das Gleiche gilt aber auch für Menschen, die große Angst haben.

So oder so: Einem Rind ins Gesicht zu sehen, dem vor Angst und Verzweiflung Tränen aus den Augen laufen, hinterläßt einen bleibenden Bildabdruck im Gehirn. Sicherlich nicht nur bei mir.

Lautes Wehklagen

Manche der Tiere brüllen ununterbrochen. Womöglich aus Furcht, vielleicht auch wegen Hunger, Durst oder einem anderen körperlichen Unbehagen. Viele vermissen sicherlich ihre gewohnte Umgebung und rufen nach ihren Herdengenossen.

Schließlich ist das Rind ein Herdentier. Die Herde bringt Sicherheit, Absonderung bedeutet Gefahr, womöglich Lebensgefahr.

Bei sehr extrovertierten Individuen äußert sich so die allgemeine Aufgeregtheit. Zuletzt, in der Tötungsbucht, kann das Brüllen auch ein verzweifeltes Schreien werden.

Meinem Eindruck nach, haben diese Tiere noch bis zuletzt die kleine Hoffnung, dass von irgendwoher Hilfe kommen wird.

Bei den Schweinen kann man auch einen Zusammenhang zwischen der Persönlichkeit des Tieres und den Lautäußerungen beobachten. Natürlich werden die meisten schreien, wenn ihnen unerwartet Schmerz zugefügt wird, zum Beispiel mit Strom. Aber bei gleicher Behandlung gibt es immer welche, die sofort lauthals quieken, während andere lange stumm bleiben. Ungefähr so, wie es bei Menschen Schweigsame und Mitteilsame gibt.

Halbhoffnungsvolle Angst

Es gibt auch Tiere, die eine bestimmte fremde Person im Schlachthof ständig mit den Augen verfolgen, womöglich versuchen sie ihr hinterher zulaufen. Vielleicht rufen sie auch nach ihr, wenn sie ausser Sichtweite gerät.

Dieser bestimmte Mensch erscheint ihnen aus irgendeinem Grund vertrauenswürdig und sie erhoffen sich bei ihm Sicherheit. Vielleicht erinnert er sie optisch oder akkustisch an eine vertraute Pflegeperson aus dem ehemaligen Umfeld.

Natürlich sind überall fließende Übergänge und Kombinationen von Verhaltensweisen zu finden, aber solche Tiere sehe ich häufig auch zittern und weinen.

Besonders häufig ist dieses Verhalten bei hungrigen Kälbern. Sie vermuten sehr oft, dass ihnen nun irgendjemand Nahrung und Hilfe geben wird und alles gleich wieder gut werden wird, wenn Menschen um sie herum sind, die ihnen bekannt erscheinen.

Sie zeigen häufig deutlich sichtbar zwei Gefühle, die eigentlich nicht zusammen gehören: Angst und Vertrauen zur selben Zeit. Kleine Lebewesen, noch zu jung und zu hilflos, um auf sich selbst gestellt zu überleben, dazu gezwungen, Hilfe auch beim Feind zu suchen.

Hoffnungsvolle Furcht und verdrängte Angst

Manche Tiere scheinen erstaunlich ruhig zu sein. Sie verhalten sich neutral abwartend und wirken zum Teil recht sicher, dass nichts allzu Schlimmes passieren wird.

Sie beobachten alles einigermaßen ruhig.

Auch Übersprungshandlungen sind zu beobachten. Die Tiere scheinen sich selbst abzulenken und dabei etwas Anspannung abzubauen, zum Beispiel beim Aufreiten auf andere Tiere (sexuell motiviert) oder beim Weben (rhythmisches Hin- und Herwiegen auf den Vorderbeinen). Schweine suchen häufig nach losen Metallteilen, die sie gleichförmig und ausdauernd scheppern lassen.

Erst kürzlich hat ein knapp zweijähriger Ochse lange und laut nach seinen nach und nach verschwindenden Freunden vor ihm geschrien (sie wurden aus dem gleichen Betrieb gemeinsam angeliefert). Er hat zum Schluß mit weit aufgerissenen Augen aus der Tötebox heraus versucht, mich abzulecken. Nicht weil er hungrig oder neugierig war. Dazu hatte er viel zu viel Angst. Er hat versucht, wenigstens noch schnell mit mir Freundschaft zu schließen. Er hat um Hilfe gebettelt.

Ich könnte aufhören, diese Arbeit als Tierärztin der Fleischbeschau zu tun. Aber damit wird das Schlachten nicht aufhören und auch nicht die Qual der Tiere. Es hört nur auf, wenn wir alle endlich anfangen, beim Einkaufen die richtige Wahl zu trefffen. Wenn wir durch die Waren, für die wir bezahlen, nicht länger das Schlachten in Auftrag geben. Jeden Tag an der Kasse im Supermarkt treffen wir die Entscheidung.

Wenn Sie bereits auf Fleisch verzichten, dann vergessen Sie nicht, dass Eier und Milch ebenso durch unendliches Leid entstehen. Informieren Sie sich, zum Beispiel auf Internetseiten über vegane Ernährung, über die Hintergründe.

Falls Sie Angst davor haben, dass Sie es nicht schaffen, auf so Vieles zu verzichten: Sie haben es ja noch gar nicht probiert! Legen Sie einen veganen Tag ein in der Woche. Seien Sie neugierig. Sie werden positiv überrascht sein von den neuen Esswelten, die sich eröffnen!“

Textquelle: Nicole Tschierse (Tierärztin)

www.beasbevegan.ch

aus Facebook.

US-Gericht beschließt Ende der Tierversuchszucht in Cumberland   Leave a comment

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Tierversuchszuchtfirmen haben weitgehend freie Hand was sie mit ihren Tieren tun.

Von Peta.de – Auszug.

Ende Juni 2022 entschied ein US-Gericht, dass die Tierversuchszucht Envigo endgültig geschlossen werden und das Unternehmen die verbliebenen rund 4.000 Hunde zur Adoption freigeben muss.

Nachdem im Herbst 2021 gravierende Missstände von PETA USA in einer Zuchtfabrik in Cumberland im US-Bundesstaat Virginia aufgedeckt wurden, wurden im Mai 2022 zunächst über 100 Hunde aus der Fabrik geholt. Mitte Juni 2022 gab Envigo jedoch an, weiterhin Tiere an Versuchslabore verkaufen zu wollen. Bei einer Gerichtsverhandlung Ende Juni wies der zuständige Richter daher darauf hin, dass das Unternehmen zuvor angekündigt hatte, sich für eine zeitnahe Schließung seiner Anlage in Cumberland einzusetzen. Sollte sich Envigo nicht an diesen Plan halten, müsse eine neue Entscheidung getroffen werden – diese fiel schließlich wenige Tage später zugunsten der verbliebenen Tiere: Etwa 4.000 Beagle müssen nun zur Adoption freigegeben werden. Die Einrichtung in Cumberland wird geschlossen und pünktlich zum Independence Day können auch die Hunde bald ihre Freiheit genießen.

Tierversuche in Europa beenden

Erfolg: Mehr als hundert Beagles aus Tierversuchszucht geholt

Berichten zufolge haben das US-Justizministerium und das US-Landwirtschaftsministerium im Mai 2022 mehr als hundert Hunde aus der Beagle-Zuchtfabrik von Envigo in Virginia beschlagnahmt.

Der Schritt folgte auf Vorladungen wegen mehr als 70 Verstößen gegen das Bundestierschutzgesetz seit Juli 2021. Fast 50 der Vorladungen erfolgten bei Inspektionen, die durch eine PETA-Aufdeckung veranlasst wurden. Dabei wurden hunderte tote Welpen entdeckt. Auch wurde aufgedeckt, dass Arbeiter:innen ohne tierärztliche Qualifikation den Hundekindern tödliche Medikamente ohne Betäubung direkt ins Herz spritzten, um die Tiere einzuschläfern.

Solches Leid ist in Zuchtfabriken an der Tagesordnung. Die Beschlagnahmung der Hunde ist hoffentlich der erste Schritt zur endgültigen Schließung dieser Anlage.

 

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Eine verdeckte Ermittlung von PETA USA aus dem Jahr 2021 ergab, dass 5.000 Beagle-Hunde und -Welpen in einer riesigen Zuchtfabrik in Cumberland, Virginia rund um die Uhr in kleinen, kahlen Zwingern und Käfigen eingesperrt waren. Während der Recherche befand sich die „Hundefabrik“ im Besitz von Envigo, einem internationalen Unternehmen, das massenhaft Tiere für Tierversuche züchtet.

Erfahren Sie alles über das Tierleid – Sie haben es in der Hand, die Qualen für Hunde und viele andere unerwartete Tierarten, die in Tierversuchen gequält werden, zu stoppen.

Zuchtfabrik für Tierversuche raubt Hunden ihr Leben

Das in Deutschland weitestgehend unbekannte Unternehmen Envigo kaufte beispielsweise Teile von Covance auf, einem Auftragslabor das in der Vergangenheit bereits für zahlreiche Skandale sorgte und in Deutschland eines von Europas größten Tierversuchslaboren betreibt.

Auf Basis der von PETA USA gesammelten Beweise stellten Beamt:innen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) nach einer mehrtägigen Inspektion fest, dass es den in der „Hundefabrik“ gezüchteten Hunden an so gut wie allen lebenswerten Ausstattungen fehlt: Sie haben weder Betten noch Spielzeug oder andere Mittel, um Bedürfnisse wie ihren Spieltrieb oder Bewegungsdrang zu stillen. Da die Hunde keine Gelegenheit haben, zu rennen, zu spielen und sich einfach wie Hunde zu verhalten, laufen die Beagles nur hin und her und springen auf und ab. Sehen Sie selbst:

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Die Hunde waren in kleinen, kahlen Zwingern und Käfigen eingesperrt.

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Hunde sind ständigem, ohrenbetäubendem Lärm ausgesetzt

Die Hunde werden in langen, ohrenbetäubend lauten Ställen gehalten. Wenn Hunderte von ihnen gleichzeitig bellen, erreicht der Geräuschpegel mehr als 117 Dezibel – lauter als ein Rockkonzert. Die Hunde haben keine Möglichkeit, dem praktisch ständigen Lärm zu entkommen. Das Gehör von Hunden ist dabei viel empfindlicher als das von Menschen – sie hören Geräusche, die wir nicht wahrnehmen können, und das aus viel größerer Entfernung.

Die beengten und stressigen Bedingungen führen dazu, dass die Tiere miteinander kämpfen, was oft Verletzungen zur Folge hat, insbesondere an den Ohren.

Weibliche Hunde werden über Jahre hinweg immer wieder geschwängert. Viele bringen ihre Welpen auf dem harten Boden zur Welt. Während der Recherche bemerkten Aufseher:innen eine trächtige Hündin, die an Fieber litt. Am nächsten Tag fand ein Arbeiter dieselbe Hündin „tot – steif wie ein Brett“, mit „zwei Welpen in ihr und … sie hatten ihre Gebärmutter zerrissen [und] trieben einfach in ihrem Bauch herum. Also war die ganze Nachgeburt … in ihrem Bauch. Und ich glaube, das hat zu einer massiven Infektion geführt.“

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Die frustrierten Hunde suchten in den kargen Zwingern verzweifelt nach Anregung.

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Tote und sterbende Welpen: ein fast tägliches Vorkommnis

Im Laufe der Ermittlungen fand die bezeugende Person mehr als 350 tote Welpen inmitten ihrer lebenden Geschwister und Mütter. Einige Welpen waren von ihren Müttern in den engen Käfigen versehentlich erdrückt worden, andere litten an einem Wasserkopf (dabei sammelt sich Flüssigkeit im Schädel und übt Druck auf das Gehirn aus), ihnen waren die Eingeweide entfernt worden oder sie konnten die harten Bedingungen einfach nicht überleben.

An einem Montag fand die ermittelnde Person einen Welpen, dessen Körper aufgeschlitzt und verrottet war und nach Verwesung roch. Der tote Körper des Hundekindes lag in einem Käfig mit der Mutter und den Geschwistern. Ein:e Mitarbeiter:in sagte: „Der Welpe ist wahrscheinlich seit Freitag da drin.“

Einige Welpen fielen durch Löcher in den Käfigen und landeten in der Kanalisation, klatschnass und bedeckt mit Fäkalien, Einstreu und Abfall. In der Regel überlebten sie nicht.

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Im Laufe der Untersuchung fand der Ermittler mehr als 350 tote Welpen in Käfigen.

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Welpen durch Injektion ins Herz qualvoll getötet

Die Mitarbeiter:innen töteten einige Welpen, indem sie versuchten, ihnen eine Lösung zum Einschläfern ins Herz zu injizieren, während die Tierkinder bei Bewusstsein waren und spüren konnten, wie die Nadel in ihren Brustkorb eindrang – ein Verstoß gegen die tierärztlichen Richtlinien für die Einschläferung.

Nachdem ein:e Mitarbeiter:in geleugnet hatte, dass man die Welpen betäuben müsste, bevor man sie einschläfern durfte, hob ein Welpe seinen Kopf. Als die ermittelnde Person darauf hinwies, dass „sie noch … wach ist“, reagierte das Personal nicht – stattdessen steckte die Person die Nadel einfach in die Brust des Tieres und injizierte die Lösung.

Eine:r Vorgesetzten war diese Praxis bekannt und wusste, dass mindestens eine mitarbeitende Person sie anwandte. Zudem unternahmen einige Mitarbeiter:innen wenig oder gar nichts, um sich zu vergewissern, dass die Tiere tot waren, bevor sie sie in Plastiksäcke steckten.

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US-Gericht beschließt Ende der Tierversuchszucht in Cumberland

Ukraine-Krieg einfrieren: Was dagegen spricht   12 comments

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Dieser Kretschmer ist eindeutig ein Putinversteher. Solche Leute gefallen Putin.

Von ZDF.de

Nach Meinung von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer sollte sich Deutschland dafür einsetzen, den Ukraine-Krieg „einzufrieren“. Eine Friedensforscherin widerspricht.

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Russischer Panzer

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ZDFheute: Frau Deitelhoff, was bedeutet der Begriff eingefrorener Konflikt überhaupt, den Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer verwendet hat?

Nicole Deitelhoff: Bei einem eingefrorenen Konflikt gibt es in der Regel eine Kontaktlinie, hinter der jeweils die Konfliktparteien mit ihren Truppen stehen. Es kommt aber zu keinen oder nur noch sehr wenigen Kampfhandlungen. Es gibt keinen Friedensschluss, es ist lediglich eine Art fortgesetzter Waffenstillstand.

Die Themen des Konflikts werden nicht geklärt. Häufig entsteht ein eingefrorener Konflikt aus einer Erschöpfung heraus. Zum Beispiel, wenn die Truppen erschöpft sind oder es an Nachschub fehlt.

ZDFheute: Gibt es aktuelle oder historische Beispiele für eingefrorene Konflikte?

Deitelhoff: Der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien war ganz lange ein eingefrorener Konflikt, aber auch die Lage im Donbass ab 2014 hatte Züge davon. Man hatte den Versuch unternommen, zu Lösungen zu kommen mit den Minsker Konferenzen. Es gab aber immer wieder Gefechte und das steigerte sich auch mit der Zeit, also in den vergangenen Jahren taute der Konflikt wieder stärker auf.

ZDFheute: Beobachten Sie die angesprochene Erschöpfung in diesem Krieg, die für einen eingefrorenen Konflikt nötig ist?

Deitelhoff: Ein großes Problem für die Argumentation von Herrn Kretschmer ist, dass wir eben keine echte Erschöpfung auf beiden Seiten des Krieges sehen. Wir sehen zwar hohe Verluste auf beiden Seiten, aber dieses Gefühl, nicht mehr voranzukommen, das lässt sich aus meiner Sicht nicht feststellen.

Ganz im Gegenteil, momentan sehen wir eine neue Dynamik. Es gibt russische Gebietsgewinne, aber auch kleinere ukrainische Erfolge.

Der Krieg ist noch weit davon entfernt einzufrieren.

Nicole Deitelhoff

ZDFheute: Würde sich die Lage der Bevölkerung in der Ukraine dadurch verbessern? Immerhin gäbe es dann weniger Kampfhandlungen?

Deitelhoff: Wenn wir hier über ein Einfrieren des Konfliktes sprechen, dann dürfen wir nicht vergessen, dass wir es mit besetzten Gebieten zu tun haben. Die Linie würde fast den gesamten Donbass und Teile der Südukraine dann zum russischen Gebiet manifestieren.

Und wir kennen die Berichte, wie es dort vor sich geht. Verschleppungen, Folter, Vergewaltigungen und Erschießungen von Zivilisten.

Nicole Deitelhoff

Das bedeutet, dass die Ukrainer unter einer Besatzungsherrschaft leben müssten, die ihnen nicht unbedingt freundlich gesonnen ist.

ZDFheute: Michael Kretschmer hat Deutschland als Vermittler ins Spiel gebracht. Wie kann man Russland bei solchen Vermittlungen überhaupt glauben?

Deitelhoff: Russland hat mit dem Angriff die Reste jeglichen Vertrauens, welches bis dato noch Bestand hatte, zerstört. Momentan ist keine gute Situation, um dieses Vertrauen wieder aufzubauen. Russlands Strategie in diesem Krieg deutet auch nicht darauf hin, dass man an einer diplomatischen Lösung Interesse hat.

Nehmen wir die willkürliche Bombardierung der ukrainischen Städte, die Taten in Butscha und Irpin. Selbst wenn man glauben würde, dass man Russland vertrauen kann:

Die werden dann den Donbass schlicht und einfach annektieren.

Nicole Deitelhoff

Und sie denken auch nach wie vor weit über den Donbass hinaus. Ein Einfrieren wäre automatisch mit Gebietsabtretungen an Russland verbunden, das sollte Herr Kretschmer dann auch dazu sagen.

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Ukraine-Krieg einfrieren: Was dagegen spricht

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Doch Menschen wie ich, die sagen, einfrieren, verhandeln, werden als naiv und als Putin-Versteher dargestellt.

Michael Kretschmer, Sachsen Ministerpräsident

Eigendorf daraufhin: „Einfrieren in diesem Krieg bedeutet doch nichts anderes, als den Maximalforderungen Russlands jetzt nachzugeben.“ Die Reporterin erinnert daran, dass das den Abtritt der frei gewählten ukrainischen Regierung und die Aufgabe der staatlichen Souveränität der Ukraine bedeuten würde.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-krieg-kretschmer-einfrieren-lanz-100.html

Strafbefehl gegen Querdenker-Partei wegen Erstellung von Feindeslisten beantragt   Leave a comment

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Partei verschickte Drohbriefe an Ärzt:innen

Nachdem der ehemalige Vorstand der Querdenker-Partei „Basisdemokratischen Partei Deutschland“ (kurz: die Basis) im Februar 2022 Drohbriefe an Kommunalpolitiker:innen verschickte, hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück nun Strafbefehl gegen die Mitglieder beantragt. Den Mitgliedern des parteipolitischen Armes der Querdenken-Organisation drohen demnach Geldstrafen (Quelle).

Ein Schreiben sollte Kommunalpolitiker:innen ‚informieren‘

Die Strafbefehle enthalten den Vorwurf der versuchten Nötigung nach Paragraf 126 des Strafgesetzbuches und sind an den damaligen Vorstand des Basis-Kreisverbandes in Osnabrück gerichtet. Dieser habe einen Brief unterzeichnet, der Ende Februar 2022 bei mehreren Osnabrücker Ratsmitgliedern einging. Unter der Überschrift „Wichtige juristisch relevante Informationen zur Covid-19-Impfung“ teilten darin neben anderen Anita Haunhorst und Thomas Biege den Empfänger:innen mit, dass sie in einer Liste erfasst wurden. Konkret heißt es: „Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Sie mit Zustellung dieser Informationen in einer Liste erfasst werden, die dokumentiert, dass Sie diese Informationen erhalten haben. Möglicherweise werden Ihre Namen auch auf der Webseite des MWGFD veröffentlicht. Kein Empfänger soll bei einer juristischen Aufarbeitung durch die Aussage: ‚Ich habe das nicht gewusst‘ vor möglichen Konsequenzen geschützt werden.“ (Quelle)

Im Anhang des Schreibens befanden sich vermeintliche Forschungsergebnisse der Initiative „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V.“ – laut dem Schreiben mutige Personen, „weil sie sich trotz Diskriminierung und Diffamierung, für Gesundheit, Frieden und Freiheit Ihrer Mitmenschen einsetzen“ (Quelle). Unter den Mitgliedern des Vereins finden sich einige prominente Querdenken-Akteure wie etwa Sucharit Bhakdi, Bodo Schiffmann und Stefan Homburg (Quelle).

Paragraf 126 StGb verbietet das Erstellen von Feindeslisten

Laut der Staatsanwaltschaft Osnabrück erfüllt das durch die Querdenker-Partei „die Basis“ versendete Schreiben einen strafrechtlichen Tatbestand. Denn seit September 2021 verbietet Paragraf 126 des Strafgesetzbuches das Erstellen von Feindeslisten. Dabei handelt es sich um Listen, die personenbezogene Daten verbreitet und die betroffene Person damit in Gefahr bringt (Quelle). Der Antrag auf einen Strafbefehl richtet sich in diesem Fall gegen die ehemalige Parteidoppelspitze Anita Haunhorst und Thomas Biege sowie fünf weitere Personen, die den Brief unterzeichnet hatten. Haunhorst selbst hatte sich schon im März 2022 auf einer Kundgebung zu den Ermittlungen des Staatsschutzes geäußert. Damals sprach sie davon, die Formulierung der ‚Liste‘ im Schreiben unglücklich gewählt zu haben und betonte, dass die Intention keineswegs war, Ratsmitgliedern zu drohen (Quelle).

In der Vergangenheit gab es ähnliche Einschüchterungsversuche

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Basis mit kontroversen Schreiben bemerkbar macht. Bereits im November 2021 empfingen einige Ärzt:innen im Raum Osnabrück Briefe der Partei. Darin wollte man sie daran erinnern, dass sie „persönlich für Schäden haftbar gemacht werden können“, wenn sie ihren Patient:innen die Covid-19-Schutzimpfung verabreichen. Drei Monate später ‚informierten‘ ähnliche Schreiben dann Ärzt:innen und Impfpraxen in Berlin darüber, dass sie sich „mitschuldig an der sinnlosen Verlängerung dieser verantwortungslosen Impfkampagne“ machten (Quelle).

Die strafrechtlich relevante Parteigeschichte ist besorgniserregend

Zwei Jahre nach ihrer Gründung ist die Querdenker-Partei mit strafrechtlichen Konsequenzen ihres Handelns bereits vertraut. So wurde kürzlich gegen den Parteivorsitzenden Reiner Fuellmich eine Geldstrafe wegen Volksverhetzung verhängt (Quelle). Auch bekannte Parteimitglieder wie Sucharit Bhakdi verharmlosten den Holocaust und wurden dafür wegen Volksverhetzung angeklagt (Quelle).

 

Ein anderes Mitglied der Partei wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, nachdem er falsche Maskenatteste ausgestellt hatte (Quelle). Die ehemaligen Bundestagskandidaten Michael Fritsch und Artur Helios mussten ebenfalls eine Geldstrafe zahlen, nachdem sie auf einer Demonstration in Dresden den Hitlergruß zeigten (Quelle). Es ist womöglich nur die Spitze des Eisbergs, aber die Fälle machen deutlich: Bei der Querdenken-Bewegung handelt es sich ebenso wie bei dessen parteipolitischem Arm um Akteure, die für ihre Ziele bereit sind, Gesetze zu brechen, Menschen einzuschüchtern und gefährliche antisemitische Ideologien zu verbreiten.

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Strafbefehl gegen Querdenker-Partei wegen Erstellung von Feindeslisten beantragt

Herfried Münkler: „Wir können nicht in Unterhosen gegen Russland antreten“   1 comment

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dpa/Soeren Stache

Herfried Münkler, Professor für Politikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

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Herfried Münkler ist einer der angesehensten Intellektuellen Deutschlands. In den Werken des Politikwissenschaftlers geht es vor allem immer wieder um ein Thema: den Krieg. Auf vielen Hundert Seiten hat Münkler sich mit den beiden Weltkriegen auseinandergesetzt, schreibt aber auch immer wieder zu aktuellen Konflikten, nicht zuletzt zu Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. Sechs Monate nach Beginn der Invasion haben wir mit ihm einen militärisch-strategischen Blick auf den Ukraine-Krieg geworfen und über das Szenario einer direkten militärischen Konfrontation der USA und China gesprochen.

Ich habe damals nicht damit gerechnet, dass die russische Armee sich als so leistungsschwach herausstellen würde. Eher bin ich von wirtschaftlichen und politischen Problemen für Russland ausgegangen, die aus dem Krieg erwachsen. Der Kriegsverlauf ist für die russische Armee eine echte Blamage. Die ukrainische Armee hingegen schlägt sich deutlich stärker, als ich erwartete und ist enorm effektiv.

Sie wurden zu Beginn des Krieges für die Aussage kritisiert, die Ukraine werde kein souveräner Staat mehr sein. Hat sich mit dem Verlauf des Krieges auch dazu Ihre Meinung geändert?

Ja. Aber ich glaube immer noch nicht, dass die Ukraine ihr Staatsgebiet von 2014 wiederherstellen kann. Früher oder später wird dieser Krieg am Verhandlungstisch beendet werden, und Teile des Donbass und die Krim werden wohl an Russland fallen. Wir sind bereits an einem Punkt angelangt, an dem man von einem Abnutzungskrieg sprechen kann, in dem die Frontlinie sich nur noch geringfügig verschiebt. Es ist nun eine Frage der Zeit, bis es zu Verhandlungen kommt. Das Problem ist, dass beide Seiten die Messlatte sehr hoch gelegt haben, und nun Probleme haben, gesichtswahrend aus dem Konflikt hervorzutreten. Schließlich hat auch Selenskyj angekündigt, erst zu verhandeln, wenn sich das russische Militär vom gesamten Staatsgebiet der Ukraine zurückzieht. Das wird nicht passieren. Auch die Ukrainer werden sich da meiner Einschätzung nach irgendwann bewegen müssen. Vor allem aber wird Russland bei seinen weitreichenden Kriegszielen zurückstecken müssen.

Was genau macht es den russischen Truppen aus militärisch-strategischer Perspektive so schwer, in den Ukraine voranzukommen?

Putin wiederholt in der Ukraine altbekannte strategische Fehler aus den beiden Weltkriegen. Dazu gehört vor allem die Unterschätzung der Schwierigkeiten, die sich für die Versorgung der eigenen Truppen durch Landgewinn ergeben – und die Überschätzung des Vorteils, den eine Überlegenheit bei Munition, Waffen und Soldaten in der Offensive bringen. Durch taktische Kreativität kann in der Defensive eine gewaltige Materialüberlegenheit ausgeglichen werden. Die Ukraine nutzt ihre Möglichkeiten extrem gut, es gelingt ihr immer wieder, gerade mithilfe von Raketenwerfern und Panzerhaubitzen, tief in von den Russen erobertem Gebiet Verbindungslinien und Nachschublager zu zerstören. Auch die Zerstörung von Flugzeugen auf der Krim zeigt, dass die Ukraine sehr geeignete Mittel gefunden hat, um sich weiterhin erfolgreich zu wehren.

Ich bin erstaunt über die Naivität eines Teils der intellektuellen Szene und mancher Politiker in Deutschland, die offenbar glauben, dass Putin an den Verhandlungstisch kommen wird, wenn man ihn dazu auffordert. Das Gegenteil ist der Fall: Russland muss durch militärische Misserfolge zu Gesprächen mit der Ukraine gezwungen werden. Mit Waffenlieferungen aus dem Ausland beschleunigt man also einen Prozess, an dessen Ende Verhandlungen stehen.

In Deutschland gibt es offenbar keine Kultur des militärisch-strategischen Denkens, deswegen werden diese aus Expertensicht absurden Forderungen nicht als falsch erkannt. Der Weg an den Verhandlungstisch führt einzig über militärische Erfolge der Ukraine, die Russland die Aussicht auf den großen Sieg nehmen.

Was denken Sie über den Anschlag auf Dugins Tochter, der möglicherweise ihm selbst galt? Eine russische Partisanengruppe hat sich dazu bekannt und ein Ende des Krieges gefordert.

Klar ist: Hinter diesem Anschlag steckt ein erhebliches Maß an Professionalität, das waren keine Dilettanten. Die Gruppe, die sich jetzt bekannt hat, ist zuvor nie in Erscheinung getreten. Der Rest ist Spekulation. Die Behauptungen des russischen FSB, man habe eine ukrainische Frau aus dem Asow-Regiment als Täterin identifiziert, sind wohl Propaganda.

Israelische und britische Militäranalytiker bezeichnen das sowjetische Boden-Luft-Abwehrsystem Buk M1 als die entscheidende Waffe, die den russischen Angriff stoppte. Sie wurde nicht aus dem Ausland geliefert. Leistet die Ukraine militärisch mehr aus eigener Kraft, als in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird?

Es ist sicherlich bisher entscheidend gewesen, dass die russische Armee es nicht geschafft hat, eine uneingeschränkte Lufthoheit zu erreichen und dabei hat diese Art von Luftabwehrsystemen eine große Rolle gespielt. Die Ukraine hat mit dem klugen Einsatz ihrer wenigen Waffensysteme die große Überlegenheit der Russen von ungefähr fünf zu eins, annähernd ausgeglichen. Ich glaube aber, dass die wesentlich avancierteren westlichen Waffen die größere Rolle gespielt haben. Die neuen Systeme, wie Mars, das Deutschland lieferte oder Himars aus den USA sind viel präziser als die Waffen der russischen Truppen, weshalb die Ukrainer schlicht häufiger treffen als die Russen, die aufgrund ihrer technologischen Rückständigkeit viel daneben schießen.

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Herfried Münkler: „Wir können nicht in Unterhosen gegen Russland antreten“

„Anspruch auf totale Herrschaft“   Leave a comment

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Wie unglaubwürdig das Narrativ von Putin ist, er wolle die Ukraine mit einer „militärischen Spezialoperation“ von Faschisten befreien, zeigt ja der Umstand, dass er rechtsradikale Parteien in Europa unterstützt und sich selbst immer wieder eines faschistischen Vokabulars bedient.

Kontraste-Interview mit Historikerin Anne Applebaum

Die Historikerin Anne Applebaum sieht Parallelen zwischen Putins Russland und den Diktaturen Hitlerdeutschlands und der Sowjetunion. Frieden in der Ukraine könne es nur nach einer militärischen Niederlage Russlands geben, sagte sie im Kontraste-Interview.

Kontraste: Wie würden Sie das derzeitige politische System in Russland beschreiben?

Anne Applebaum: Russland ist ein autokratisches System, das viele Ähnlichkeiten zu faschistischen und kommunistischen Diktaturen der Vergangenheit in sich trägt. Es ist ein System, das auf einen einzelnen Führer zugeschnitten ist, der keine Fehler hat und der nicht ausgetauscht werden kann. Es gibt keine geregelte Nachfolge. Es gibt keinen legitimen Weg, ihn zu kritisieren. Und es gibt keine Möglichkeit Widerspruch zu zeigen. Jede Form der Opposition ist heute in Russland verboten, genau so wie alle Arten von Nichtregierungsorganisationen.

Kontraste: Kann man sagen, dass Russland ein faschistisches Land ist?

Applebaum: Ich war vorsichtig mit dem Begriff faschistisch, weil dann jeder gleich an die Ermordung von Juden und den Holocaust denkt. Aber in diesem Fall würde ich sagen: Ja, man kann das Wort faschistisch benutzen. Die Art und Weise, in der Russen jetzt über die Ukrainer sprechen, ist genozidal. Sie reden davon, dass Ukrainer Menschen sind, die es nicht verdienen zu existieren, die von der Landkarte gefegt werden müssen, dass ihre „Rasse“, sogar ihr Name ausgelöscht werden muss. Die Ukraine sei kein richtiges Land. Russische Soldaten in der Ukraine erklären den Ukrainern, dass sie sie vom Schmutz befreien müssen, dass sie von der Erde entfernt werden müssen. Diese Art der Sprache kennen wir aus der Nazivergangenheit.

Opposition ist Landesverrat

Kontraste: Faschismus bedeutet auch Massenmobilisierung. Sehen Sie die aktuell in Russland?

Applebaum: Ja, wir sehen einen Versuch, die Gesellschaft für einen Krieg zu mobilisieren, der nicht einmal als Krieg bezeichnet wird. Stattdessen wird er als „Spezialoperation“ bezeichnet. Aber wer es wagt, diese zu kritisieren, der kommt ins Gefängnis. Versuche, die „Spezialoperation“ zu unterstützen oder sich ihr anzuschließen, werden belohnt.

Es gibt keinen legitimen Weg, sich dem entgegenzustellen oder sich da herauszuhalten. Es ist eine Mobilisierung der Gesellschaft um diese Idee herum und um die Idee, dass Putin unfehlbar ist. Um die Idee, dass der Staat nicht kritisiert werden kann und dass jede Form der Opposition Landesverrat ist. All das sind Wege, die Gesellschaft zu mobilisieren.

Kontraste: Gibt es eine echte Massenmobilisierung in Russland, oder ist das nur Show für das Staatsfernsehen?

Applebaum: Es stimmt, dass Putin bis jetzt keine Massenrekrutierung will, oder beispielsweise mehrere Millionen Menschen in seinen Kriegseinsatz involvieren will. Zu einem gewissen Grad ist die Mobilisierung eine Show, fürs Fernsehen, für die Russen und die Welt außerhalb Russlands. Aber ich denke, die Kontrolle über die Informationssphäre und die Kontrolle über die Bildung, über Kultur und alle anderen Formen der gesellschaftlichen Kommunikation ist real.

„Z wird genutzt wie das Hakenkreuz in Nazideutschland“

Kontraste: Was sagt uns der Gebrauch von Symbolen wie dem Z über das Regime in Russland?

Applebaum: Das Z ist ein seltsames Symbol, denn es hat keine Tradition in Russland. Zu Beginn des Krieges habe ich mich sogar gefragt, ob es dazu dient, den Staat gedanklich vom Krieg zu trennen, für den Fall, dass der Krieg verloren geht. Allerdings sehen wir mehr und mehr sprachliche Verbindungen zwischen dem russischen Staat, der russischen Geschichte und der russischen Gesellschaft mit dem Krieg, und die Menschen verstehen, dass es eine Einheit zwischen dem Z-Symbol und der Idee des russischen Staates und Sieges gibt. Das Z wird also auf dieselbe Weise genutzt wie das Hakenkreuz in Nazideutschland: als Symbol, um die Menschen daran zu erinnern, keine Kritik zu üben, dass der Staat geeint ist und dass es keinen Sinn hat, sich von ihm abzusetzen.

Kontraste: Wenn Sie sagen: Russland ist ein faschistischer Staat – bedeutet das, dass Sie Russland auf einer Stufe mit Hitlerdeutschland sehen?

Applebaum: Ich finde es wichtig zwischen verschiedenen Arten von Gesellschaften zu unterscheiden. Ich glaube nicht, dass alle Formen autoritärer Herrschaft gleich sind. Es kann aber sinnvoll sein, sie zu vergleichen, um sie besser zu verstehen. Es ist interessant, Putins Russland mit dem Sowjetkommunismus zu vergleichen. Ich erinnere daran, dass es in Putins Russland mehr politische Gefangene gibt als unter Breschnew in der Sowjetunion.

Es ist auch interessant, Putins Russland mit Hitlerdeutschland zu vergleichen. Wenn man Vergleiche macht, findet man Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Putin verwendet eindeutig Taktiken und Techniken aus Hitlerdeutschland – beispielsweise die Verwendung des Z anstelle der Hakenkreuze oder organisierte Marschgruppen im Fernsehen zu zeigen, um die Menschen zu überzeugen, dass die Gesellschaft zusammensteht. Er benutzt aber auch Taktiken aus der Sowjetzeit, um gegen jede Form der Zivilgesellschaft vorzugehen.

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„Anspruch auf totale Herrschaft“

Lindner – Dienstwagenprivileg   Leave a comment

Schrecklich dieser neoliberalbe Mann der von unten nach oben umschaufelt. So eine Koalition kann nicht lange gut gehen. Ein Mustermann für Unsoziales.

https://t.co/JCbbMN8FF5

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Aus Twitter:

@c_Lindner

Was ist das denn für ein ekelhafter Tonfall bei den #Dienstwagenprivilegien?

Das scheint sie persönlich sehr stark zu berühren. Dabei ist Framing doch Ihr Spezialgebiet. Denken Sie nur an die Gratismentalität, oder ständige Vorwürfe der Neidebatte…

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9-Euro-Ticket: Empörung über Lindners „Gratismentalität“-Spruch

Finanzminister Christian Lindner steht nach seinem Nein zu einem staatsfinanzierten Nachfolger des 9-Euro-Tickets in der Kritik. Vor allem sein Tonfall löst Unverständnis aus.

Finanzminister Lindner (FDP) hat mit seinem „Gratismentalität“-Spruch in der Debatte um das 9-Euro-Ticket scharfe Kritik auf sich gezogen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisierte Lindners Nein zur Staatsfinanzierung einer Nachfolgelösung für das günstige Ticket. Vor allem aber sei Lindners Tonfall fehl am Platz. „Menschen wissen nicht, wie sie über den Monat kommen sollen, Menschen sind verzweifelt, und dann von ‚Gratismentalität‘ zu sprechen, ist eine Frechheit“, so Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider bei RTL/ntv.

Lindner hatte gesagt, er sei von einer „Gratismentalität à la bedingungsloses Grundeinkommen“ auch im öffentlichen Nahverkehr nicht überzeugt.

Er halte es nicht für fair, wenn die Menschen auf dem Land, die keinen Bahnhof in der Nähe haben und auf das Auto angewiesen seien, den günstigen Nahverkehr subventionierten. Schneider hingegen warb für ein 365-Euro-Ticket. Das sei ökologisch und sozial vernünftig.

https://www.berliner-zeitung.de/news/verkehr-9-euro-ticket-empoerung-ueber-christian-lindners-gratismentalitaet-spruch-li.254436

Veröffentlicht 23. August 2022 von hubert wenzl in Politik

136 NGO’s aus aller Welt fordern ein Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen   Leave a comment

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Unfassbar, dass diese Trophäen-Jagd immer noch erlaubt ist. Leider ist die Lobby der Jäger in der Politikerkaste viel zu groß. Ein Skandal, wenn man bedenkt, dass es da auch um bedrohte Tierarten geht. Mensch, deine Zeit ist bald abgelaufen.

Von wildbeimwild.com

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In einem gemeinsamen Positionspapier sprechen sich 136 Natur- und Tierschutzorganisationen aus der ganzen Welt, darunter 45 NGOs aus afrikanischen Ländern, gegen die Trophäenjagd aus und fordern die Politik auf, die Einfuhr zu verbieten.

Die Trophäenjagd gehört zu den schlimmsten Formen der Ausbeutung von Wildtieren und ist weder ethisch noch nachhaltig. Angesichts der vom Menschen verursachten globalen Krise der Artenvielfalt ist es inakzeptabel, dass die Ausbeutung von Wildtieren nur für den Erwerb einer Jagdtrophäe immer noch erlaubt ist und dass Trophäen immer noch legal importiert werden können. Es ist höchste Zeit, dass die Regierungen diese schädliche Praxis beenden.

Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife

Zwischen 2014 und 2018 wurden weltweit fast 125.000 Trophäen von CITES-geschützten Arten eingeführt, wobei die USA und die EU die grössten Importeure sind.

Die Trophäenjagd kann sich nachteilig auf das Überleben von Arten auswirken und Erhaltungsmassnahmen untergraben. Trophäenjäger haben es oft auf seltene und gefährdete Arten oder auf Tiere mit beeindruckenden körperlichen Merkmalen abgesehen und entfernen Individuen, die für die Fortpflanzung und die Stabilisierung sozialer Gruppen wichtig sind. Indem sie auf solche Tiere zielen, tragen Trophäenjäger direkt und indirekt zum Rückgang der Populationen, zur Störung der Sozialstruktur und zur Verringerung der Widerstandsfähigkeit bei. Die Industrie steigert die Nachfrage nach Teilen und Produkten gefährdeter Arten und schafft Anreize für deren Tötung durch Prämiensysteme und andere Aktionen.

Darüber hinaus ist der Abschuss von Tieren geschützter und gefährdeter Arten oft ein Privileg ausländischer Hobby-Jäger, während der Zugang zu Wildtieren und Land für Einheimische oft eingeschränkt ist. Diese Entmündigung lokaler Gemeinschaften in Verbindung mit den sozial destabilisierenden Auswirkungen der Trophäenjagd auf viele Arten kann Konflikte zwischen Mensch und Tier eher verstärken als entschärfen. Solche Situationen werden noch dadurch verschärft, dass die Trophäenjagdindustrie den lokalen Gemeinschaften keinen nennenswerten wirtschaftlichen Nutzen bringt, ganz im Gegensatz zu dem, was die Befürworter der Trophäenjagd behaupten. Da die meisten Jagden auf Privatland stattfinden und der Jagdsektor von Korruption geplagt ist, landen die Einnahmen aus der Trophäenjagd in der Regel in den Taschen der Jagdveranstalter, privaten Farmbesitzer und lokalen Eliten.

Die Trophäenjagd verursacht unermessliches Tierleid, während sie wenig oder gar nichts für den Schutz der Wildtiere oder der lokalen Gemeinschaften tut. Tatsächlich entnehmen Trophäenjäger in vielen Fällen wichtige Einzeltiere aus empfindlichen Populationen und schädigen damit deren soziale und genetische Integrität. Es ist an der Zeit, der Trophäenjagd ein dauerhaftes Ende zu setzen und gleichzeitig nach alternativen, effektiveren und humaneren Wegen zu suchen, um Mittel für den Schutz von Wildtieren und die Entwicklung lokaler Gemeinschaften bereitzustellen.

Dr. Mark Jones, Leiter der Abteilung Politik bei der Born Free Foundation

Die Trophäenjagd behindert nicht nur die Erhaltungsbemühungen und bringt nur minimale wirtschaftliche Vorteile, sondern wirft auch ethische und tierschutzrechtliche Bedenken auf. Das Abschiessen von Tieren zum Spass, nur um eine Trophäe als Statussymbol zu erhalten, ist ethisch nicht zu rechtfertigen, missachtet ihren Eigenwert, indem sie zu einer Ware degradiert werden, und setzt dem Tod ein „Preisschild“ auf, das den Betrag widerspiegelt, den fremde Hobby-Jäger bereit sind, für die Tötung zu zahlen. Darüber hinaus setzen Trophäenjäger häufig Jagdmethoden ein, die das Leiden der Tiere noch verstärken, wie die Verwendung von Pfeil und Bogen, Vorderladern, Handfeuerwaffen oder Hunden, die die Tiere stundenlang bis zur Erschöpfung jagen, und schaffen damit Anreize.

Wirtschaftlicher Nutzen – der in der Trophäenjagdindustrie bestenfalls minimal ist – ist keine Entschuldigung dafür, das unmenschliche Töten von Tieren zu Unterhaltungszwecken zuzulassen oder die oft irreversiblen biologischen und ökologischen Schäden zu kompensieren, die geschützten Arten dadurch zugefügt werden, wenn es alternative, lukrativere Einnahmequellen für Entwicklungs- und Erhaltungsmaßnahmen gibt“, sagte Dr. Joanna Swabe, Senior Director of Public Affairs bei Humane Society International/Europe. „Als weltweit größte Importeure von Jagdtrophäen haben die USA und die EU die moralische Verpflichtung, diese schädliche Industrie nicht länger durch die Einfuhr von Jagdtrophäen zu unterstützen und eine Politik zu betreiben, die ethische Formen der Auslandshilfe, des Tourismus und der Industrie fördert„, fügte Swabe hinzu.

In vielen Ländern der Welt lehnen die Bürger die Trophäenjagd und die Einfuhr von Jagdtrophäen ab. Umfragen in der EU, der Schweiz und den USA bestätigen, dass zwischen 75 und 96 % der Befragten die Trophäenjagd ablehnen und ein Einfuhrverbot für Trophäen befürworten. In Südafrika, dem grössten afrikanischen Exporteur von Jagdtrophäen geschützter Arten, lehnt eine Mehrheit von 64 % die Trophäenjagd ab.

Da die unethische Praxis der Trophäenjagd dem Artenschutz und der Wirtschaft seit Jahrzehnten schadet, ist ein Politikwechsel längst überfällig. Gemeinsam mit einer vereinten Stimme von 136 Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt fordern wir die Regierungen auf, Verantwortung für den Schutz der Arten und der biologischen Vielfalt zu übernehmen und die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten.

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136 NGO’s aus aller Welt fordern ein Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen

Veröffentlicht 23. August 2022 von hubert wenzl in Tierrechte, Tierschutz

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