Archiv für die Kategorie ‘Sexualität

„Zwischen Madonna und Hure“   Leave a comment

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Von tageszeitung.it

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Die gelebte Sexualität ändert sich nach der Geburt eines Kindes für viele Eltern unerwartet drastisch. „Mutter werden, Geliebte bleiben – geht das?“: Was die Sexualpädagogin Renate Höllmüller rät. 

von Erna Egger

Die einen nennen ihren geliebten Nachwuchs zuweilen liebevoll „Verhüterli“, ein anderes Mal entrutscht es dem Vater: „Weihnachten ist öfters“.

Hintergrund dieser Aussagen sind dieselben: Erst mal Eltern, ändert sich das Sexualleben des Paares drastisch: Intime Kontakte werden seltener, mitunter sehr selten –, weil der eine oder andere Partner nach den täglichen Herausforderungen zu müde ist, weil nach den ersten Annäherungsversuchen der Nachwuchs schon auf der Matte steht und sich im Elternbett breitmachen will usw. Die Auflistung könnte beliebig fortgeführt werden, Gründe gibt es viele. Eine Situation, mit der sich beide Elternteile beschäftigen und die zur Belastung für die Beziehung werden kann.

Obwohl die allermeisten Mütter und Väter diese Erfahrung machen, handelt es sich nach wie vor um ein Tabuthema.

Das Eltern-Kind-Zentrum in Brixen nimmt sich dieses Problems an und lädt am 11. und 18. Mai zu den Vorträgen „Mutter werden, Geliebte bleiben – geht das?“.

Die in Schabs wohnhafte Referentin Renate Höllmüller setzt sich seit Jahren mit diesem Thema auseinander. Die 49-jährige Mutter zweier Söhne ist Lehrerin und absolviert zurzeit die Ausbildung zur Sexualpädagogin.

Tageszeitung: Frau Höllmüller, warum setzen Sie sich mit diesem Thema auseinander? 

Renate Höllmüller: Weibliche Sexualität nebst Mutterschaft beschäftigt mich schon seit Jahren, weil es ein Tabuthema ist und weil ich das Gefühl habe, dass es darüber keine Information gibt. Die Sexualität bleibt auch als Mutter eines oder mehrerer Kinder ein großes Thema – Frauen wollen nach wie vor ihre weibliche Sexualität ausleben und sich als Frau spüren, nicht nur als Mutter.

Tauchen wir gleich in das Thema ein: Mutter werden, Geliebte bleiben – geht das?

Ja, es geht. Aber es verlangt von uns Frauen, dass wir uns damit und mit dem Bild des Mutterseins auseinandersetzen. Vieles hängt von unserem persönlichen und dem Anspruch des Partners oder des Umfeldes an die Mütterlichkeit ab: Mutter und Geliebte stehen dann oft im Widerspruch.

Wie meinen Sie das? 

Von der Mutter wird Fürsorglichkeit verlangt, sie muss sich für die Kinder zurücknehmen und für sie da sein. Dieses oft unbewusste, hochstilisierte Mutterbild haben wir Frauen in uns, aber auch die Männer bzw. Partner von ihren Müttern in sich. In der katholischen Religion gibt es ja nur entweder die Madonna oder die Hure. Die Frauen bewegen sich dann gerade in diesem Spannungsfeld, die Geliebte, die das Begehrende und die Schönheit widerspiegelt, steht dann im Widerspruch zum Muttersein. Oft bringen Frauen ihre Erwartungen in ihr Muttersein nicht mit dem Bild der Geliebten, der hemmungslosen Frau, in Einklang. Gerade dieses Bildes sind sich viele Frauen nicht bewusst, daher muss man es thematisieren und eventuell Hilfestellungen geben. Aufgrund dieser unbewussten Einstellung wollen sich viele Mütter nicht mehr aufreizend und sexy geben. Aber wer will schon prüde sein? Sehr viele Beziehungen stehen vor einer Herausforderung.

Woran scheitern Mütter beim Ausleben ihrer sexuellen Wünsche?

Einerseits hindern oft praktische Schwierigkeiten die Paare am Ausleben ihrer Lust: Sie haben ein Zeitproblem, die Kinder durchkreuzen die Pläne usw. Aber auch der ästhetische Aspekt hemmt stark: Viele Frauen gefallen sich nach der Geburt nicht mehr, weil sie noch ein paar Kilos mehr auf die Waage bringen oder andere körperliche Erscheinungen aufgetreten sind. Viele glauben, dass nach der Geburt alles wieder schnell zur gewohnten Sexualität zurückkehrt: Das ist aber völlig utopisch und geht mit einer Überforderung einher. Dann gehen viele Beziehungen in die Brüche, weil diese Überforderung zu groß ist.

Was spielt sich bei den Männern ab?

Auch sie müssen sich mit dem Thema auseinandersetzen und sich verschiedener Tatsachen und Veränderungen, die sich auch in ihrem Kopf abspielen, bewusstwerden. Es macht nämlich für einige Männer einen großen Unterschied, ob sie mit ihrer Freundin oder der Mutter ihrer Kinder schlafen. In letzter Situation fühlen sich manche – gehemmt wäre vielleicht zu viel gesagt, aber gebremst. Ein Schauspieler hat mal verlauten lassen, dass er sich – anders als bei einer Prostituierten oder einer Geliebten – nicht von der Mutter seiner Kinder einen blasen lassen könnte (lacht). Genau das spiegelt die Gefühlswelt der Männer zum Mutterbild wider, das sie in sich tragen, deren sie sich aber nicht bewusst sind. Eine Mutter tut das nämlich nicht.

Wie kann und soll eine Frau vorgehen? 

Mütter und Frauen müssen sich mal gut informieren, wie ihre Sexualität funktioniert. Wir sind anders gestrickt als die Männer, allein schon von der Beschaffenheit unserer Nerven im Beckenbereich. Diese Nerven sind ganz anders mit unserer Selbstwahrnehmung verdrahtet. Die US-amerikanische Schriftstellerin Naomi Wolf hat in ihrem Buch „Vagina: Eine Geschichte der Weiblichkeit“ diese neurologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau genau beschrieben.  Diese ganzen käuflichen Sextoys sind zwar toll, ich bin aber überzeugt, dass diese zur Lösung des grundsätzlichen Problems der Frauen nicht beitragen. Uns Frauen geht es mehr ums Wahrgenommen werden – als Geliebte und nicht nur als Mutter der Kinder. Wichtig ist das Thematisieren und das Reden – gemeinsam mit dem Partner. Gerade die gelungene, wertschätzende Sexualität ist für Frauen sehr wichtig, sie steht im Einklang mit Lebensenergie, Kreativität, Lebensfreude und einem positiven Selbstbild.

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„Zwischen Madonna und Hure“

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Madonna-Hure-Komplex
Die heilige Maria, Mutter Jesu, auch als Madonna bezeichnet

In der psychoanalytischen Literatur ist ein Madonna-Hure-Komplex die Unfähigkeit, sexuelle Erregung innerhalb einer festen, liebenden Beziehung aufrechtzuerhalten. Erstmals identifiziert von Sigmund Freud, unter dem Begriff psychische Impotenz, Sexuelle Appetenzstörung soll sich dieser psychologische Komplex bei Männern entwickeln, die Frauen entweder als heilige Madonna oder entwürdigte Prostituierte sehen. Männer mit diesem Komplex begehren eine Sexualpartnerin, die erniedrigt wurde (die Hure), während sie die respektierte Partnerin (die Madonna) nicht begehren können. Freud schrieb: „Wo solche Männer lieben, haben sie kein Begehren, und wo sie begehren, können sie nicht lieben.“ Der klinische Psychologe Uwe Hartmann stellte 2009 fest, dass der Komplex „auch heute noch bei Patienten sehr häufig vorkommt“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Madonna-Hure-Komplex

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    Praktisch alle Analytiker nach ihm hoben die Bedeutung des Ödipus-Komplexes, beziehungsweise einer übermäßig stark festhaltenden Bindung der Mutter an den Sohn, als einem wichtigen Faktor bei der Entstehung des Madonna/Hure – Komplexes hervor. Einige Autoren weisen auch besonders darauf hin, dass andauernde Fixierung des Sohnes auf die Mutter einfach deswegen auftritt, weil eben sie sein erstes Liebesobjekt war.

    Aus derart fixierten Söhnen, wird dann behauptet, werden im Erwachsenenalter zwar glühende Verehrer, aber wenn dann das Liebesobjekt zur Ehefrau und ganz besonders zur Mutter wird, durchdringen unbewusste Erinnerungen an die eigene übermäßig intensive Mutterbindung diese Beziehung. Von da ab kann es sein, dass der Ehemann seine Frau unbewusst als Mutter wahrnimmt und in der Folge zum zögerlichen, wenn nicht impotenten Liebhaber wird.

http://primal-page.com/d-madonn.htm

Neulich … … bei Sexual-Legasthenikern   Leave a comment

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Von miz-online.de

Dass christliche Fundamentalisten mit Sex außerhalb der Männlein-Weib­lein-Norm arge Probleme haben, ist ein bekanntes Phänomen. Ganz nach dem jeweiligen fundamentalistischen Ge­schmack werden Menschen dann in „Konversionstherapien“ mit Gebeten gequält oder gleich das Niedermähen ganzer Völker empfohlen. Letzteres entsprach dem Geschmack des Mos­kauer Patriarchen Kyrill I., der Anfang März den russischen Einmarsch in die Ukraine damit legitimierte, dass Gläubige auf diese Weise Schutz vor „Gay-Pride-Paraden“ von Homosexuel­len erführen.

Doch das Problem mit dem Sex fängt bei Hardcore-Christen anscheinend nicht erst an, wenn irgendwo eine Regenbogenfahne flattert. Besonders peinlich wird es, wenn Religions­funktionäre heraushängen lassen, dass sie von diesem merkwürdigen Sex-Ding einfach überhaupt keine Ahnung haben. So zum Beispiel Chrysostomos von Dodoni, griechisch-orthodoxer Bi­schof im Ruhestand. In einem Fernsehinterview bekräftigte der Bischof a.D. jüngst die ablehnende Haltung der or­thodoxen Kirche zum Thema Schwan­gerschafts­abbruch. Auf Nachfrage, ob es Ausnahmen geben könne, etwa nach einer Vergewaltigung, eröffnete Chry­sostomos von Dodoni der Welt höchst interessante biologische Fakten: Eine Frau könne überhaupt nur dann vergewaltigt werden, wenn sie es wolle, so Dodoni. Auch eine Empfängnis könne nur dann stattfinden, wenn die Frau dies wolle und daran mitwirke. Wie gut, dass sich die dodonische Sexuallehre noch nicht weiter herumgesprochen hat, sonst müssten wohl sämtliche Her­steller von Verhütungsmitteln Insol­venz anmelden.

Krude Vorstellungen in Hinblick auf die terra incognita „Sex“ sind selbstverständlich auch Teil des noch immer ungelösten Missbrauchsproblems der katholischen Kirche. Nur selten erfährt man als Außenstehender, wie krude diese Vorstellungen tatsächlich sind. Eine wunderbare Gelegenheit hierzu bot sich Anfang des Jahres in Polen. Der 48-jährige Janusz Szymik war als 12-Jähriger von einem pädophilen Priester mehr­fach vergewaltigt worden. In einem kir­chenrechtlichen Prozess hatte der Priester den Geschlechtsverkehr mit dem damaligen Messdiener bereits vor Jahren zugegeben. Da das Bistum Bielsko-Żywiec laut Szymik zur Ver­tu­schung der Verbrechen beitrug, ver­klagte er es vor einem Zivilgericht auf ein Schmerzensgeld in Höhe von umgerechnet rund 660.000 Euro. Da Schmerzensgeldzahlungen an Missbrauchs­opfer nun aber bekanntlich der Kirche große Schmerzen bereiten, entschied diese sich zum Gegenangriff. Das beklagte Bistum verlangte vom Gericht festzustellen, ob Szymik schwul sei und er deshalb während des Missbrauchs sexuelle Befriedigung empfunden habe.

Womit sich in diesem irren sexuellen Gedankengebäude der Hardcore-Religiösen dann auch irgendwie alles zusammenfügt: In Wahrheit sind es immer die rechtschaffenen Gläubigen, die geschützt werden müssen. Vor vergewaltigungswilligen Frauen ebenso wie vor lüsternen Schwulen – ganz besonders vor den gefährlichen minderjährigen.

Von Daniela Wakonigg

Neulich … bei Sexual-Legasthenikern

Veröffentlicht 29. November 2023 von hubert wenzl in Kirchenkritik, Sexualität

Mit Penis-Foto erpresst: Sextortion-Opfer spricht über seinen Fall   Leave a comment

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Mit Penis-Foto erpresst: Sextortion-Opfer spricht über seinen Fall

Wer sich hinreißen lässt und ein Nacktfoto von sich im Internet verschickt, wird immer häufiger damit erpresst. Das LKA Niedersachsen hat im vergangenen Jahr 109 Fälle gezählt – ein neuer Höchststand.

Das Phänomen: Sextortion – zusammengesetzt aus Sex und Extortion (englisch: Erpressung). Die registrierten Fallzahlen steigen auch in diesem Jahr weiter an. Schon im ersten Halbjahr lagen sie „im oberen zweistelligen Bereich“, sagte Antje Heilmann, Pressesprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) in Hannover auf Anfrage des NDR Niedersachsen. Im selben Zeitraum im vergangenen Jahr waren es rund die Hälfte. Phillip (Name geändert), Mitte 20, aus Südniedersachsen gehört zu den neuen Fällen in diesem Jahr. Er hat ein „Genital-Selfie“ verschickt und wurde damit erpresst.
Harmloser Anfang via Instagram und Snapchat
Peinlich und unangenehm sei das für ihn. Aber dennoch will er davon erzählen. „Vielleicht um andere vor der Dummheit zu bewahren,“ sagt er. Zuerst hat er eine Folgeanfrage auf Instagram bekommen und hat zugestimmt. Später kam eine Anfrage auf Snapchat dazu – von einer Frau, etwa sein Alter. Dass beide miteinander zusammenhingen, habe er erst später erkannt.

Unbekannte schickt zuerst Selbstportraits

Die Frau auf Snapchat war „gutaussehend“ und so interessant, dass Phillip mit ihr gechattet hat. Wie geht’s? Was machst du? Beruf? Unverfängliche Belanglosigkeiten wurden ausgetauscht – „in schlechtem Englisch“, wie Philipp erzählt. „Nur einen Tag später hat sie schon ein Foto von sich geschickt: knapp bekleidet, ein Selbstportrait vorm Spiegel.“ Auch Phillip habe sich dann oberkörperfrei fotografiert und zurückgeschickt. Und dann ging es ganz schnell.

„Ich möchte mal dein bestes Stück sehen“

Sie habe recht unverblümt gefragt, ob sie nicht mal sein bestes Stück sehen könne. „In dem Gedanken, ich bekomme etwas von ihr zurück, habe ich ihr ein Bild von meinem Penis geschickt.“ Nur wenige Minuten vergingen, dann kam eine Antwort, die einen Sturm in Phillip ausgelöst hat.

Erpressung mit Collage und Penis-Bild

Er bekam eine Collage mit mehreren Bildern und Screenshots von seinem Instagram-Profil und Snapchat-Account – darin auch sein Penis-Bild und die Überschrift: Vergewaltiger gesucht. Außerdem wurde er aufgefordert, für 300 Euro „Steam-Gutscheine“ – ein Online-Spieleportal – zu kaufen und die Codes zu schicken. Andernfalls würde die Collage mit seinem Penis-Bild an seine Instagram-Follower versendet. „Es hat sich angefühlt wie ein kleiner Herzinfarkt. Man wusste, man hat Scheiße gebaut – und jetzt gibt’s die Quittung.“

Nicht zahlen, gleich Anzeige erstatten

Aber: Gezahlt hat Phillip nicht. Er hat stattdessen die neue Snapchat-Bekanntschaft blockiert und auch den neuen Instagram-Follower herausgeworfen – beide hingen miteinander zusammen, so seine Vermutung. Und das Wichtigste: Phillip ist sofort zur Polizei in Göttingen gefahren und hat Anzeige erstattet. „Genau richtig“, sagt Tabea Worlitschek, die Ermittlerin, die sich auch mit Phillips Fall befasst. „Wer zahlt, läuft Gefahr immer weiter erpresst zu werden.“ An zwei seiner Freundinnen hatte der Erpresser oder die Erpresserin schon die Collage verschickt. „Die hatten aber Verständnis,“ sagt Phillip.

Männer häufiger Opfer von Sextortion

Was Phillip erlebt hat, sei typisch. „Es sind eher Frauenprofile, die Männer anschreiben,“ sagt Ermittlerin Worlitschek. Wer tatsächlich dahinter steckt, könne die Polizei nur schwer ermitteln. Die Polizei registriert, dass weitaus mehr Männer Opfer dieser Masche werden. Und sie lobt den Mut von Phillip, trotz der Peinlichkeit zur Polizei gegangen zu sein.

Wie vor Sextortion schützen?

Folgende Tipps gibt die Ermittlerin, um sich vor Sextortion zu schützen:

Keine intimen oder freizügigen Bilder aufnehmen und verschicken.

Sich im Videochat niemals nackt zeigen oder sexuelle Handlungen an sich vornehmen.

Social-Media-Accounts mit starken Passwörtern schützen (am besten Zwei-Faktor-Authentifizierung)

Aktuelle Antivirenprogramme auf allen Geräten installieren.

Wenn man erpresst wird: nie bezahlen, Screenshots von den Erpresserprofilen und Chatverläufen machen, sofort Anzeige bei der Polizei erstatten.

Sollte das Video- oder Bildmaterial beispielsweise auf Youtube auftauchen, lassen Sie es über den Anbieter löschen.

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Mit Penis-Foto erpresst: Sextortion-Opfer spricht über seinen Fall

Veröffentlicht 7. November 2023 von hubert wenzl in Erotik, Sexualität

Getaggt mit ,

Paula bei Putin   2 comments

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Ich bin schockiert und entsetzt wie Politiker der SVP (Südtiroler Volkspartei – regierende Partei in Südtirol) mit reaktionärsten und rechtsextremsten Politiker zusammen arbeiten. Mit im Bunde natürlich fundamenatlistische christliche Bewegungen, vor allem aus den USA.

Waltraud Deeg ist immerhin Landeshauptmann-Stellvertreterin. Es kamen die gesamten „Familienkämpfer“ zusammen. Ich sage es ist wohl gut, dass es auch Homosexuelle gibt, sonst gäbe es noch das größere Überbevölkerungsproblem. Das hat die Natur nicht schlecht geregelt.

Von brennerbasisdemokratie.eu – Auszug.

Paula bei Putin

Auf der Familienkonferenz in Moskau 2014 ging es vehement gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen die Abtreibung. Der Kongress warb für die Aberkennung der Menschenrechte für Schwule und Lesben. Im Hintergrund tobte damals schon der russische Krieg gegen die Ukraine.

Nicht nur die damalige Brixner Stadträtin Paula Bacher war aus Südtirol in Moskau mit dabei. Auch die Latscher Vize-Bürgermeisterin Sonja Platzer und Gudrun Warger, Kabinettsleiterin aus Schlanders. Landesrätin Waltraud Deeg stellte »Südtirols Teilnahme am internationalen Familienkongress« in Moskau vor. Eine Tagung, finanziert von Männern, die Präsident Putin nahestehen.

Der Alto Adige (AA) betitelte Stadträtin Bacher als Botschafterin an Putins Hof. Sie und acht weitere Personen aus der Region kamen über das russische Zentrum Borodina in Meran nach Moskau. Für die Einladung gesorgt hatte Andrej Pruss von der Borodina, Putins Mann in Meran. »Ich bin sehr aufgeregt, mein Ziel ist es, Vertretern von fünfzig Nationen über meine Erfahrungen als Stadträtin für Familie zu berichten«, erklärt Bacher dem AA.

Das Forum Mehrkindfamilien wurde mit der Begrüßung des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, eröffnet. »Der politische Moment ist nicht der beste, aber sie sagten mir, dass es Präsident Putin sein wird, der uns willkommen heißen wird«, zitierte der AA Stadträtin Bacher.

»UN, USA und EU führen Krieg gegen die Familie«

Paula Bacher und die übrigen acht Delegierten fanden sich auf einer äußerst abenteuerlichen Veranstaltung ein, die im Staatspalast im Kreml und in der Christus-Erlöser-Kirche stattfand. Zur Einstimmung. Gabriela Kuby zitierte auf kath.net, den katholischen Nachrichten, aus der Kongress-Resolution: »Die Zerschlagung der Familie, die Massentötung ungeborener Kinder, der globale Krieg für die Deregulierung der sexuellen Normen, wie er von den UN, der EU und den USA betrieben wird, schafft entwurzelte, manipulierbare Massen ohne Zukunftsperspektive.«

Auf dieser Veranstaltung warnte u.a der damalige Vize-Vorsitzende der FPÖ, Johann Gudenus, in der Moskauer Erlöserkirche vor einer »Homo-Lobby«. Diese »Lobby« bedrohe Europa, die ihre Botschaften über eigene Zeitungen und TV-Anstalten verbreitet. Zur Erinnerung, Gudenus war der Typ, der mit seinem Parteichef Strache auf Ibiza einer angeblichen russischen Oligarchin Österreich verkaufen wollte.

Der Familienkongress ist eine Vorfeld-Struktur des russischen Präsidenten Putin. Das Forum Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit wurde vom Zentrum für Nationalen Ruhm und der Stiftung des Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen organisiert. Zu den potenten Förderern zählte Wladimir Jakunin, damals Chef der russischen Staatsbahn und enger Vertrauter Wladimir Putins. Seine Frau Natalia wurde mit ihrer Stiftung Heiligkeit der Mutterschaft für die Familiensache aktiv. Jakunin war Freund des ehemaligen Landeshauptmannes Luis Durnwalder.

Rettendes Putin-Russland

Unter den weiteren offiziellen Veranstaltern war die Stiftung Heiliger Basil der Große, diese ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen und wurde 2007 vom Oligarchen Konstantin Malofeew gegründet. Der Oligarch bezeichnet sich als Monarchisten, er soll die bewaffneten Separatisten im Donbass finanziert haben, die Ukraine war für ihn ein »künstliches Gebilde«. Hier kreuzen sich verschiedene Fäden, jene des World Congress of Families und jene der Kommission des russisch-orthodoxen Patriarchen für den Schutz von Familie, Mutterschaft und Kindheit.

Aus allen russischen Provinzen kamen Vertreter zu dieser angeblichen Familienkonferenz. Aus den USA, Kanada, Österreich, Italien, Großbritannien, Polen, Mexiko, Venezuela, Australien, der Ukraine, Georgien, Kasachstan, Serbien, Lettland oder den Philippinen, aus insgesamt 45 Staaten fanden sich 1.000 Teilnehmer zur Konferenz ein. Zu den bekannteren Teilnehmern gehörten neben dem Wiener FPÖ-Klubchef Gudenus der Front-National-Europaabgeordneter Aymeric Chauprade, der stellvertretende ungarische Staatssekretär für bilaterale EU-Beziehungen, Gergely Pröhle und das Trio aus Südtirol. Mit dem Segen von Landesrätin Deeg.

Familie und Neu-Russland

Die liberal-konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung zeigte sich in ihrer Berichterstattung schockiert über diese Moskauer »Wertediskussion«. Denn es ging neben der angeblichen traditionellen Familie auch um »Neu-Russland«, um die »Volksrepubliken« im ukrainischen Donbass und um die annektierte Krim. Die katholische Autorin Kuby wies damals die westliche Kritik an der russischen Ukrainepolitik als haltlos und falsch zurück.

Die angesprochenen Fäden verknoten sich. Das in den USA starke Netzwerk ultra-konservativer Christen, die Christian Right-Bewegung, steht in enger Verbindung mit dem russischen Staatsapparat und der Putin-Partei. Dreh- und Angelpunkt im Netzwerk ist wiederum der World Congress of Families von Allan Carlson. Der ehemalige Trump-Vize Mike Pence wurde in diesem rechts-religiösen Sumpf politisch groß. 1995 fand in Moskau der erste Familienkongress statt.

Seitdem wurde die Zusammenarbeit zwischen der religiösen US-Rechten und dem Putin-Staat immer enger. Der staatliche Rückhalt machte die russischen Familienkämpfer zum Rückgrat des World Congress of Families, der russische Positionen vertritt, die weit über die gemeinsam angedachte reaktionäre – faschistoide – Familienpolitik reichen.

Der Mitgründer Allan Carlson äußert im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Verständnis für die Außenpolitik des Kremls. Zum Beispiel in Bezug auf die Ukraine: »Russland hat ein besonderes Interesse an der Ukraine. Das müssen wir anerkennen. Wenn ich den ukrainischen Politikern etwas raten sollte, dann wäre das, den russischen Bären nicht zu reizen.« Diese Front lehnt die liberale Demokratie und säkulare Regierungen ab, die sie als »liberale Diktatur« beschimpft, ist gegen Abtreibung, Schwulen- und Lesbenrechte. Frontfrauen und -männer werben für Homeschooling, sprechen dem Staat das Recht ab, Kinder und Jugendliche in Schulen zu »zwingen«.

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Paula bei Putin

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Sexualmedizin – Dr. Georg Pfau   Leave a comment

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Von Allgemein- und Sexualmediziner Dr. Georg Pfau.

Er hat viel Erfahrung weil er fast täglich mit dem Thema Sexualmedizin, Beziehungs- und Partnerschaftsprobleme zu tun hat. Er kennt die Probleme der Männer genau, Probleme die ja oft auch die Partnerinnen bzw. Ehefrauen betreffen. Leider sind wir beim Thema immer noch nicht so weit, dass offen darüber geredet wird. Es gibt immer noch viele Tabubereiche. Männer oder Frauen haben oft ganz falsche Vorstellungen und es gibt viele Mythen die der Aufklärung und Richtigstellung bedürfen. Es ist das beste und erhellendste Buch das ich zu diesem Thema gelesen habe.

Einige Aussagen aus seinem Buch: Männer – Die ganze Wahrheit.

Sexuelle Identität

Eines der fragwürdigsten Beispiele die Evolution unterlaufen zu wollen, ist der Versuch, Männern und Frauen die sexuelle Identität zu nehmen. Feministische Gleichmacherei zielt darauf ab, das „Geschlecht“ als rein soziales Konstrukt zu sehen, die Existenz zweier verschiedener Geschlechter einfach zu negieren. „Der Penis ist eigentlich eine Vagina“ ist das Motto, das inzwischen auch in der Erziehung mancher Kindergartenkinder in die Realität umgesetzt wird. Zugegeben, die geschlechtsegalitäre Erziehung ist – noch – die Ausnahme, doch hat sich dieser Ansicht vom „Geschlecht als sozialen Konstrukt“ immerhin schon Einzug in Vorlesungen mancher Universitäten.
[…]
Es geht um das Negieren naturalistischer Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern. Männer sind nun mal keine Frauen und Frauen sind nun mal keine Männer! Um diese Weisheit muss man heute kämpfen, schon das ist bemerkenswert.
Aus dem Buch „Männer – Die ganze Wahrheit“ von Dr. Georg Pfau und Dr. Thomas Hartl. (S. 24)

Die Aufgabe der Eltern kann daher nur die Föderung der Kinder in deren sexuellen Identität sein, sie zu untergraben ist ein ebenso fruchtloses wie furchtbares Verbrechen an der Psyche eines Menschen. Einem Buben zu erklären, er wäre eigentlich ein Mädchen und sein Penis wäre eine Scheide, führt zu einer Verunsicherung im eigenen Geschlecht. Es untergräbt die sexuelle Identität und stellt das Lebensglück infrage. Wertevermittlung kann sich nicht erfolgreich gegen die Evolution richten, sie ist ein höheres Ziel, das sich vom Mainstream des 21. Jahrhunderts nicht gängeln lassen wird, genauso wenig, wie sie sich auf Dauer von anderen Zivilisationen gängeln ließ. Man kann gegen den Willen der Evolution nicht agieren, er ist im genetischen Erbe des Menschen niedergeschrieben. (S. 127-128).

Bei Kommunikationsproblemen zwischen Partnern bedarf es meistens eines Therapeuten. Die Ohnmacht, sexuelle Themen emotionslos zu besprechen, liegt nach 2000 Jahren katholischer Sozialisation schon fast in den Genen gläubiger Christen. „Über Sex spricht man nicht, den macht man“ ist ein häufiges Argument. Leider ist das einfach falsch. Das stupide Wiederholen eines Satzes verändert nicht dessen Wahrheitsgehalt. (S. 191).

Der Testosteronverlust im Wechsel der Männer führt zu körperlichen Defiziten, diese verursachen eine psychogene Verstimmung, die sich wiederum auf die Beziehung auswirkt: Eine reibungsfreie Beziehung ist der Inbegriff für Lebensglück. Somit ändern sich für viele Männer mit dem Eintritt in den Wechsel die Lebensumstände in dramatischer Weise. Leider auch für die Beziehungspartner, die hilflos und ohnmächtig danebenstehen. Es ist daher eforderlich, den Männern (und deren PartnerInnen) über die Zusammenhänge wertfreie Informationen zukommen zu lassen. Die Herausforderung an die Therapeuten ist enorm: Ihre Kompetenz muss ebenso dreidimensional sein, wie es die Gesundheit ist und auch die Therapie sein muss, eben bio-psycho-sozial. Eine nicht einfache Aufgabe, sie erfordert eine spezielle Ausbildung in psychosomatischer Medizin. (S. 73)

Männer sollten sich hüten, zu viel Östrogen in ihren Adern fließen zu lassen, denn dadurch werden sie in Richtung weiblich transformiert. Man erkennt das an weichen Körperformen, am erhöhten Körperfettanteil bei gleichzeitigem Muskeldefizit und einer gewissen Gemütlichkeit. Die macht solche Männer sehr beliebt. Jeder will von ihnen unterhalten werden, niemand möchte mit ihnen ins Bett gehen. 😉
Wenn ihnen also Biertischgeselligkeit wichtiger ist als Sex, dann sollten sie ihre Östrogene pflegen. Hierfür gibt es ein probates, millionenfach bewährtes Mittel: Trinken Sie Alkohol und werden sie fett, nichts wird sie schneller ans Ziel führen! 😉
Aus dem Buch „Männer – Die ganze Wahrheit“, von Dr. Georg Pfau und Dr. Thomas Hartl (S. 61).

 

Spektrum der Pseudowissenschaft im Gender-Rausch   Leave a comment

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In den 1990er Jahren war das populäre US-Journal Scientific American eine zentrale Info-Quelle für populäre Darstellungen größerer biowissenschaftlicher Zusammenhänge. So gibt es aus dieser Zeit noch heute lesenswerte Beiträge zur Abstammung des Menschen, der Evolution der Landwirbeltiere oder dem Sozialverhalten von Ameisen. Nach der Etablierung von Spektrum der Wissenschaft im Januar 1993, einem deutschen Ableger des anerkannten US-Magazins, konnte man sich ebenso sachkundig und kompetent Jahrzehnte lang informieren. Diese Ära geht leider mit der Vereinnahmung von Spektrum d. W. durch Moneyistische Gender-Ideologen (m/w) zu Ende.

Ich erinnere mich noch an ein Editorial, erschienen Anfang 2016, in welchem sich die Herausgeber gewundert hatten, dass bei einigen Ingenieur-Studiengängen der Männeranteil bei über 90 % und jener der Damenwelt unter 10 % liegt. Das kann und darf doch nicht sein, irgendetwas ist hier in der Erziehung falsch gelaufen, war der verärgerte Tenor aus dem Herausgeber-Stab. Ich hatte damals höflich darauf hingewiesen, dass es empirische Studien gibt, die belegen, dass dieser Gender-Gap im Wesentlichen biologisch ist. Auf diesen gut gemeinten Ratschlag erfolgte keine verwertbare Antwort. Als dann der respektable Autor und Wissenschaftsjournalist H. Rehm mein Fachbuch Das Gender-Paradoxon. Mann und Frau als evolvierte Menschentypen (Berlin, 2016), nach heftigen Widerständen seitens der Redaktion bei Spektrum d. W. besprechen durfte (Rezension „Gefährliche Ideologie“ vom 24.06.2016), hätte man vermuten können, dass ein Umdenken in Richtung Vernunft, d. h. biologischem Sachverstand, eintreten würde. Leider war das jedoch nicht der Fall.

Am 11. September 2017 schlug der Spektrum-Beitrag „Kleiner Unterschied, große Ähnlichkeit“ wie eine Bombe bei biologisch sachkundigen Lesern ein. In diesem SdW-Pamphlet wird allen Ernstes behauptet, „das biologische Geschlecht sei ein fragiles Konstrukt“, es gäbe „Zwischenformen, keine eindeutige Trennlinie, Zweigeschlechtlichkeit sei weder natürlich noch angeboren“ usw. Unter Verweis auf eine deutsche „Sozialpsychologin“ wird argumentiert, „die binäre Einteilung in biologisch männlich oder weiblich wird sozial vorgenommen.“ Mit derartigen Absurditäten wird das ehemals seriöse Wissenschafts-Journal auf Dauer Schiffbruch erleiden. Wie im Gender-Paradoxon dargelegt, unterscheiden sich Männer (Spermien-Produzenten) und Frauen (Eizellen-Bereitstellerinnen mit Gebärfunktion) grundlegend, angefangen von der Körpergröße bzw. der Muskel- und Fettmasse, über die Psyche und die Hormon-Levels bis zum Ganzkörper-Chromosomensatz. So wissen wir seit 2015, dass bei Frauen das aktive X-Chromosom (das zweite X wird im Barr-Körper stillgelegt) im ganzen Körper exprimiert wird, wie auch das XY-Geschlechtschromosomen-Paar beim Mann von Kopf bis Fuß in allen Zellen aktiv ist. Daher wird bei XY-Embryonen der primär weiblich angelegte Körper (sowie das Gehirn) vorgeburtlich vermännlicht, sodass die Gender-Identität bei über 99 % aller Babys bereits im Mutterleib festgelegt ist.

All diese Fakten werden im angesprochenen Spektrum-Artikel ignoriert und man möchte daher den Autor fragen: Warum werden über 99 % aller Terror-Anschläge weltweit von Männern verübt, und warum können diese Vertreter des „zweiten Geschlechts“ nicht schwanger werden und Kinder zur Welt bringen? In der Realität gibt es große Unterschiede und kleine Ähnlichkeiten der Geschlechter – nicht umgekehrt, wie die Spektrum-Genderideologen es uns weismachen wollen.

YouTube-Videos aus der Reihe „Sex & Gender – Verbotene Diskussionen“

Gender-Paradoxon Live 1: Sexualität und Geschlechtlichkeit:

Gender-Paradoxon Live 2: Affenmann und Menschenfrau

Ausführliche Darlegungen dieses Themas, in sechs YouTube-Videos, liefert der RDF-Talk J. Elbe/U. Kutschera.

Ulrich Kutschera ist ein deutscher Pflanzenphysiologe und Evolutionsbiologe. Er ist Professor am Institut für Biologie der Universität Kassel und arbeitet seit 2007 zusätzlich als Visiting Scientist in Stanford, Kalifornien, USA.

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Spektrum der Pseudowissenschaft im Gender-Rausch

 

Die Instrumentalisierung der Sexualität zur Machtausübung über den Menschen sollte ein Ende finden   Leave a comment

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Dieses Ziel scheint allerdings in weite Ferne gerückt zu sein. Zum Teil sind sie sogar in staatlichen Gesetzen festgeschrieben. In den USA gibt es Bundesstaaten, die die Missionarstellung als einzig erlaubte Stellung für den Geschlechtsverkehr vorschreiben. Kein Witz! Man stelle sich vor: Wer sich nicht daran hält, macht sich strafbar. Zugegeben, so ein Gesetz ist wohl schlecht exekutierbar, aber wer kann so vermessen sein, solche Gesetze zu erlassen?
So etwas gibt es in Europa nicht, doch wird schnell geurteilt, welcher Sex normal und welcher „pervers“ ist.
Quelle: Aus dem Buch „Männer – Die ganze Wahrheit“, von Sexualmediziner Dr. Georg Pfau.

 

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Aus Amazon.de – Auszug.

Mann liebt Mann und heiratet Frau
Aufklärung pur bietet das Buch von Pfau und Hartl. Es zeigt, dass viele Männer zwar mit Frauen verheiratet und dennoch homosexuell sind. Homosexualität bestimmt sich demnach nicht, wie sich einer verhält, sondern wie er denkt. Welche Phantasien er hat. Das Buch macht klar: Denkt man während des Sex mit seiner Partnerin an den feschen Jungen von gegenüber, dann ist man eben schwul, egal was der Trauschein auch sagen mag.

Der Mediziner Pfau gibt einen manchmal provokanten Einblick in das Beziehungs- und Sexualleben von Mann und Frau, von Pärchen und von Singles, von Otto-Normalverbraucher bis hin zu pervertierten Verhaltensmustern.

Das schwärzeste aller Verbrechen   2 comments

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Christen gegen die Kreatur
Eine Polemik
Karlheinz Deschner

Auszug.
Mit wahrem Haßvergnügen werfen die größten katholischen Heiligen ihren Mitmenschen Tiernamen an den Kopf, bevorzugt andersgläubigen Christen: „Tiere in Menschengestalt“, „Füchse“, „Wölfe“, „tolle Hunde“, „schmutzige Schweine“, „Schlachtvie für die Hölle“; indes etwa Luther den Heiligen Vater „Krokodil“ tituliert, „Drachen und Höllendrachen“, „Bestie der Erde“, „Papstesel“, „Papstsau“ usw. (Ist ja auch die Frau für Luther „ein Kind“, „ein halbes Kind“, „ein Toll Thier“.)

Entsprechend figuriert das Tier in der christlichen Kunst. Zwar ist es – durch die ferne Erinnerung an seine einstige Dignität, ja Göttlichkeit – noch lange ambivalent, versinnbildlicht zum Beispiel der Fisch (vordem der Fischgöttin Atargatis heilig, dann zur Fastenzeit ein sehr begehrtes Freßprodukt) sogar Christus. Doch unvergleichlich häufiger verkörpern Tiere das Böse. Sie werden verhäßlicht, dämonisiert; am schlimmsten die Schlange, die, als der Erde am nächsten, das meistverehrte Tier der Urreligionen ist; die in vorbiblischer Zeit Weisheit, Fruchtbarkeit, Wiedergeburt, im Indischen als die sich in den Schwanz Beißende (also Endlose) die Zeit symbolisiert, den Kreislauf des Universums, die menschliche Lebenskraft; die Schlange, die man auch im griechischen Delphi, lange vor der Klassik, als Sinnbild des Lebens, der Erneuerung, als sacrum empfindet, bis sie Apollo, der Gott der Vernunft, erschlägt.

Und im Alten Testament verführt die Schlange die Frau, die ihrerseits wieder den Mann betört, worauf die Kirche durch zwei Jahrtausende das Weib mit Eifer und Geifer verunglimpft, benachteiligt und die Schlange wie kaum ein anderes Tier verteufelt: Inbegriff der Sünde nun, Staubfresserin, nicht mehr Wiedergeburt verheißend, sondern Tod; die Jungfer Marie, die reine, zertritt ihr den Kopf.

Wer kennt nicht in romanischen, in gotischen Christentempeln all die Greuelkreaturen, die zerquälten Tiergesichter, von irgendwelchen Heiligen zertreten. An Portalen, Tympana, an Kapitellen mutiert das Tier zur Bestie: Raben, Hunde, Hasen, Kröten, Esel, Löwen, Wölfe, Widder, Drachen, samt und sonders Satansbiester, Teufelsfratzen; womit implizit stets auch der „Sünder“, das „Tier in uns“ getreten wird, die Sexualität. „Der Teufel“, schreibt Friedrich Heer, wird da dem Volk präsentiert „als ein ,Vieh`, ein ,schweinisches Vieh`“.

Luther, der ja „teglich“ mit Beelzebub „tzu Hareligen mußte“, „er schläfet viel mehr bei mir als meine Käthe“, weiß ihn „verborgen in den Affen und Meerkatzen“, zumal jedoch in der Schlange. Und das ihm immer wieder Unterstellte, „daß auch die Belferlein und Hündlein in den Himmel kommen“, steht bei ihm keineswegs geschrieben.

Zum puren Vergnügen marterten mittelalterliche Christen im Spiel vom Geflügel bis zu den Rindern alles zu Tode. Schweinewurden am Strang gesetzesgerecht hingerichtet, Hunde als Teufelsgehilfen gepeinigt und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auch Katzen flogen am Johannistag in ganz Westeuropa fuhrenweise ins Feuer; in Metz veranstaltete man mit ihnen, unter klerikaler Patronanz, entsetzliche Autodafés bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts.

„Grausamkeit gegen Tiere“, notiert Alexandervon Humboldt, „kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen.“

Aber bei wahrer Religion.

Tausende von Tieren wurden vom 9. bis zum 19. Jahrhundert – segensreiche Nachwehen alttestamentlicher Theokratie – strafverfolgt und barbarisch exekutiert, häufig wegen sogenannter Bestialität (sodomia ratione generis). Auch den Klerus bedrohte man dafür mit Strafen, erst recht die Laien, und wollte noch die lasterhaften Tiere umgebracht und den Hunden vorgeworfen sehen. Doch auch Hunde büßten, hatten sie gesündigt, schrecklich, wie jene „Punzenlecker“, die man 1771 im Pariser Raum, waren sie Rüden, sämtlich konfiszierte und verbrannte. Denkwürdig, beiläufig, daß die christliche Kirche das von den Juden übernommene Gesetz gegen Bestialität auf die Juden selbst ausgedehnt hat. Galt doch der Koitus zwischen Christ und Jüdin – hier knüpften, wie nicht selten dann in dieser Hinsicht, die vom Kirchenschwachsinn inspirierten Nazis an – als gleichwertig dem mit einem Tier.

Nun gibt es Christen, die gern jenen, der dem Bruder Esel predigte, den Vögeln, als Alibi benutzen, Franz von Assisi, diese fast singuläre Lichtgestalt in all den finsteren Geschehnissen der Kirchengeschichte. Seine Beziehung aber zum Tier, wie halbherzig auch immer – er wandte sich bei eklatanten Roheitsakten „nicht gegendie Roheit selbst und erst recht nicht gegen die Rohlinge persönlich“ (so der Bayreuther Soziologe Gotthard Teutsch) -, nahm die Kirche nie wirklich ernst; Papst Innozenz III. kommentierte, der Überlieferung zufolge, er solle doch den Schweinen predigen.

Und dreieinhalb Jahrhunderte später, 1567, verbot Pius V. – Inquisitor und heilig – durch die Bulle „De salute gregis“ zwar Stierkämpfe „für ewige Zeiten“, doch nicht, wie meist hingestellt, als Humanitätsakt gegenüber den Stieren und oft grauenhaft krepierenden Pferden, sondern nur, wie § 1 testiert, wegen der „häufigen Todesfälle von Menschen, Verstümmelungen menschlicher Glieder und Gefahr für das Seelenheil“. Wieder dreihundert Jahre darauf Mitte des 19. Säkulums, untersagte Pius IX. die Eröffnung eines Tierschutzbüros in Rom; habe der Mensch doch, was Tiere betrifft, keinerlei Pflichten – und 1985 erfolgte der erste Schritt zu seiner Heiligsprechung kraft offizieller Anerkennung seiner „heroischen Tugend“.

Und heute? Klipp und klar erklärt 1993 der „Katechismus der Katholischen Kirche“: „Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bilde geschaffen hat. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig …“.

Ja, hält dieser katholische Katechismus nicht weiter Tür und Tor offen für jede Scheußlichkeit gegenüber einer ganz und gar wehrlosen, ganz und gar schuldlosen, aber ganz und gar versklavten Kreatur? Gegenüber Geschöpfen, die oft in ihrem Erleben, Fühlen, wie Genetik, Biologie, Verhaltensforschung, wie ja auch alltägliche Erfahrungen zeigen, uns in vielem sehr ähnlich, uns nicht selten inniger, treuer zugetan sind selbst als menschliche Freunde? Doch fort und fort darf das animal rationale mit (nicht nur) katholischem Plazet Leichen genießen; fort und fort darf es weiter sich vollstopfen mit Fleisch und Fisch bis zum Rande seines Fassungsvermögens, wofür Jahr um Jahr Milliarden „Mitgeschöpfe“ verröcheln müssen, weit mehr als die Hälfte unbetäubt; ist ja auch nach den EKD-„Texten“ 41, 1991, das „Gewaltverhältnis“ zwischen Mensch und Tier „grundsätzlich unaufhebbar“. Und weiter darf der Mensch, laut „Weltkatechismus“, sich geschäftlich der Tiere bedienen. Und wie bedient er sich? Indem er Robbenbabys vor den Augen ihrer Mütter zu Tode knüttelt. Indem er Karakullämmer gleichsam pränatal aus dem Mutterleib prügelt. Indem er in den Ferkel-, den Hühnerbatterien, den Mastboxen und Dunkelställen die ihm rettungslos, ihm wie Sachen, nein, wie Dreck Ausgelieferten derart zusammenpfercht, daß sie in ihrer Not einander Schwänze und Ohren abbeißen oder die eigenen Jungen fressen.

Und seit dem 11. Dezember 1996 erlaubt unsere christliche Regierung das Halten von noch mehr Tieren als bisher „pro Anlage ohne Genehmigung“ – beinah dreimal soviel! Man bedient sich der ohnmächtigen Kreatur, der „Mitgeschöpfe“, indem man ungezählte Kälbchen auf qualvollstem Transport ihren Schlächtern lebend, sterbend, schon krepiert, zukarrt, um die „Frühvermarktungs-„, die „Herodes-Prämie“ zu kassieren, ein Schimpf- und Schandgeld sondergleichen!

Das Monster der Schöpfung darf Tiere zum Amüsement gebrauchen. Und wie gebraucht es sie? Indem es Enten, Gänsen, Hühnern um die Wette die Köpfe abreißt. Indem es beim „Steer Busting“ Tiere mit dem Lasso an den Hinterläufen fängt und herumschleift, bis sie sterben. Indem es Stieren, vor ihrem Todeskampf in der Arena, die Nase mit Watte verstopft, die Augen mit Vaseline verkleistert. Indem es an gewissen Heiligenfesten in Spanien mit pfarrherrlichem Beistand Ziegen und ihre Jungen lebend vom Kirchturm stürzt.

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Das schwärzeste aller Verbrechen

 

Charlotte Roche: Lasst euch nicht zu Hausfrauen machen   1 comment

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Charlotte Roche, die Autorin von „Feuchtgebiete“ (Tipp von ihr, Frauen sollten sich untenrum nicht waschen) zeigt welche Emanze sie ist. Der Mann sollte sich um das Baby kümmern, auch rund um die Uhr – und auch noch den Haushalt schmeißen. Was bleibt dann noch für die Frau übrig… Und was wäre ihre Gegenleistung? Nur die Beine breit machen, und dann auch NUR wenn SIE Lust dazu hat? Nein, Prinzessin, so läuft es bei klugen Männern nicht. Wie blöd muss ein Mann sein um eine solche Frau zu heiraten?

Auszug aus der SZ

Wenn das erste Kind geboren wird, ist es in den meisten Beziehungen vorbei mit der Gleichberechtigung. Gegen den Satz »Ein Baby braucht seine Mutter« müssen sich Frauen von Anfang an wehren – das beginnt schon bei der Partnerwahl.

[…]

Jede Frau kann den Grundstein legen für ihre berufliche Freiheit, wenn sie sich gar nicht erst einlässt mit Männern, die nicht zuhause bleiben wollen mit dem Baby. Vielleicht wissen das viele nicht: Kinder und alles, was daran hängt, entstehen beim Sex! Wenn man mit Männern schläft, die dazu die falsche Einstellung haben, hat man danach halt auch das falsche Leben.

Nur durch Sex mit den falschen Männern kann einem das passieren, dass man am Ende alleine zuhause Kinder großzieht. Man muss sich eben nur mit Männern umgeben, oder sagen wir: nur mit Männern schlafen, die bereit sind, sich später um das Baby zu kümmern, das sie dabei gezeugt haben. Auch rund um die Uhr, wenn die Frau arbeitet. Solche Männer sind ja wohl die sexiesten und souveränsten, die die Eier haben, mit dem Kind zuhause zu bleiben, den Haushalt zu schmeißen, alleine dann unter tausend Müttern aufm Spielplatz zu stehen mit ihrem Kind. Das ist geil und sexy für eine Frau. Yeah. Nur, woran erkennt man diese Männer schon beim Kennenlernen?
Na, an den dicken Eiern. Einfach nachgucken, verlieben, Kind zeugen, schnell weiterarbeiten. Fertig.

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Charlotte Roche: Lasst euch nicht zu Hausfrauen machen

 

Depressionen bei Männern   1 comment

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Es ist interessant zu sehen wie verschieden im Erleben sich Depressionen bei Männern und Frauen sind und wie Männer damit umgehen.

Aus depressionen-depression.net

Depressionen bei Männern

Depressionen äußern sich bei Frauen und Männern unterschiedlich. Frauen erkranken häufiger an Depressionen als Männer. Dies ist vielleicht auch der Grund, weshalb in den letzten Jahrzehnten oftmals die Depression bei Frauen im Blickpunkt stand und über die Krankheit bei den Männern relativ wenig bekannt war. Inzwischen jedoch wird auch die Depression bei Männern genauer untersucht.

Herausgefunden wurde inzwischen, daß wesentlich mehr Männer an einer Depression erkranken als bisher gedacht. Vor allem die Zahl der depressiven jungen Männer nimmt ständig zu. Am gefährlichsten ist die Depression bei älteren Männern. Ältere Männer, die alleine leben und krank sind, begehen wesentlich häufiger Selbstmord, wenn sie an einer Depression leiden. Allgemein ist die Suizidrate bei Männern höher als bei Frauen. Zudem verüben Männer ihren Suizid „härter“ als Frauen, sie schießen sich in den Kopf, fahren an eine Mauer usw.
Frauen bevorzugen Gift, schneiden sich die Adern auf etc.

Auch wenn viele Männer es nicht zugeben wollen, so belasten sie Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Einsamkeit oder die Trennung von ihrem Partner genauso wie dies bei Frauen der Fall ist. Allerdings scheint es eine gewisse Schwelle zu geben, ab der bei Männern eine Depression entsteht. Das bedeutet also, daß erst ein gewisses Maß an ungünstigen Faktoren auftreten muss, bevor eine Krankheit entsteht. Vorher passiert nichts, dann allerdings entsteht für den Mann schnell das Gefühl, daß alles ausweglos sei und das Leben sinnlos.

Bei Männern sind die Ursachen für Depressionen meist andere als bei Frauen. Oftmals leiden sie unter einer Sucht, körperlichen Problemen oder sozialen Problemen. Zudem geht man davon aus, daß Männer die Krankheit Depression anders erleben als Frauen.

Während Frauen dazu neigen, bei Stress quasi direkt eine Depression zu entwickeln, entwickeln Männer oftmals erst eine andere Erkrankung, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen der Herzgefäße.

Entwickelt sich bei einem Mann eine Depression, so versucht er das meist erst mit sich selbst abzumachen. Man weiß ja: Männer reden nicht so viel, schon gar nicht über ihre Gefühle. Deshalb geht man davon aus, daß es wesentlich mehr Depressionen bei Männern gibt, als es die offiziellen Zahlen zeigen.

Während Frauen, bevor sie depressiv werden, häufig unter Ängsten leiden, so geht bei Männern einer Depression oftmals eine Abhängigkeit, wie zum Beispiel eine Alkoholabhängigkeit, voraus. Bis zu 30 % der depressiven Männer hatten tatsächlich vor ihrer Erkrankung ein Suchtproblem. Leider versuchen viele Männer aber auch, ihre Depression durch Drogen in den Griff zu kriegen. Gerade das zeigt sich dann als ein fataler Teufelskreis: die Depression führt dazu, daß noch mehr Drogen genommen werden, die Drogen wiederum führen immer tiefer in die Depression hinein.

Ältere Männer

Wenn Männer älter werden, produzieren sie – wie Frauen in den Wechseljahren – weniger Hormone. So wird zum Beispiel weniger Testosteron gebildet. Das Testosteron ist das Geschlechtshormon der Männer schlechthin. Ab dem 50. Lebensjahr bildet sich immer weniger davon im männlichen Körper. Bis zum 75. Lebensjahr ist die Produktion um circa 40 % zurückgegangen.

Das Testosteron regelt im Körper diverse sexuelle Funktionen wie zum Beispiel die Erektion und die Ejakulation. Zudem hat es eine Wirkung im Gehirn, das unter anderem das sexuelle Interesse steuert.

Wird nun also dieses Testosteron zu wenig ausgeschüttet, so können Folgen wie Ermüdung, eine Verwirrtheit, Erektionsschwäche und ein Verlust des sexuellen Interesses auftreten. Dies sind ähnliche Symptome, wie man sie auch von einer Depression kennt. Tatsächlich scheinen sich gerade das Nachlassen des sexuellen Interesses und der sexuellen Funktionen durchaus auf das Entstehen einer Depression auszuwirken.

Falsch wäre es jedoch zu denken, daß man einfach Testosteron geben müsse und alle Probleme werden gelöst. So führt eine Gabe von Hormonen zwar zu einer besseren Stimmung, einem höheren Wohlbefinden und mehr Tatkraft, allerdings treten andere Wirkungen wie Wut, Traurigkeit und Gereiztheit auf.

Sexualität und Depressionen

Wie man oben sehen konnte, spielt die Sexualität für den Mann eine besondere Rolle.

Besonders schlimm ist es, wenn „es“ nicht mehr richtig funktioniert. Dies ist leider nicht nur im höheren Alter der Fall, sondern auch bei jungen Männern, die unter einer Depression leiden. Zudem können einige Antidepressiva ebenfalls dazu führen, daß die sexuelle Funktionalität nicht mehr gegeben ist: Viele depressive Männer haben also ein Problem mit der Sexualität.

Diese sexuellen Schwierigkeiten empfinden dann auch die Partnerinnen als belastend. Manche Frauen glauben, ihr Mann liebe sie nicht mehr, er habe eine andere, fühlen sich nicht mehr liebenswert, attraktiv etc. Es ist also von beiden Seiten viel Feingefühl und Offenheit erforderlich, daß die Depression die Partnerschaft nicht zerstört.

Depressionen bei Männern

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Interessant, Leonard Cohen starb auch an einem 10. November wie Robert Enke. Cohen starb 2016.

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Hier noch das Fallbeispiel des ehemaligen Torhüters von Hannover 96, Robert Enke.

Gerade für einen Fußballspieler war (ist es vielleicht noch) ein Tabu, zuzugeben, dass er an einer Depression leide. Auch hatte er Angst, dass man ihm sein Adoptivkind nehmen würde, wenn die Depression publik würde. Enke hatte ständig Angst, dass er den Ansprüchen nicht genügen könnte – obwohl er ausgezeichnete Leistungen erbrachte und in älteren Jahren auch als Nationaltorwart einige Male zum Zuge kam. Unverantwortlich war, dass Trainer Louis van Gaal, der damals beim FC Barcelona war wie Robert Enke, mit diesem in einem ganzen Jahr nie mit ihm sprach. Enke hatte nur noch Angst.

Und wenn man nichts mehr spürt wie Robert Enke dann wird das Leben zur Plage und Last. Ohne Lebensfreude kann man auf Dauer nicht leben.

Aus rtl.de

Robert Enke: „Ich spüre nichts mehr“

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n1dyx234uvr© dpa, Peter Steffen

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„Liebe Terri, es tut mir leid“

Wenn ein schwarzes Loch alle Freude verschlingt, Stille zu schreien und jede Sekunde unerträglich scheint – geht einfach nichts mehr. So war es wohl auch bei Robert Enke.

„Wenn du nur einmal eine halbe Stunde meinen Kopf hättest, dann würdest du verstehen, warum ich wahnsinnig werde“, hat er einmal zu seiner Frau Teresa gesagt. Es ist nur ein Satz von ganz vielen bewegenden Details, die hängen bleiben von der Biographie des verstorbenen Nationaltorwarts.

‚Robert Enke. Ein allzu kurzes Leben‘ von Ronald Reng verrät viel über das oft schwierige, aber nicht selten auch schöne Leben des einstigen Profis von Hannover 96. Es verrät auf 427 Seiten viel über den Profifußball. Und es versucht zu erklären, warum ein Fußball-Star, der scheinbar alles besaß, letztlich nur noch einen Ausweg aus diesem Leben kannte: den Selbstmord.

Eine der letzten Seiten beschreibt jenen 10. November 2009, als Teresa erfährt, dass ihr Mann den ganzen Tag unterwegs war, obwohl keine Trainingseinheit anstand. „Durchsuch sofort sein Zimmer, ob du einen Abschiedsbrief von ihm findest“, sagt Manager und Freund Jörg Neblung am Telefon panisch. Teresa rennt die Treppe hoch ins Schlafzimmer, wischt die Zeitschriften vom Nachttisch, ein weißes Blatt fällt heraus. „Liebe Terri, es tut mir leid, dass…“

„Robert Enke hatte Depressionen“

Es ist ein Dienstagabend gegen halb sieben, als sich Robert Enke aus eigenem Willen an den Bahngleisen bei Eilvese in Niedersachsen das Leben nimmt. Zweieinhalb Kilometer von seinem Wohnhaus und nur wenige hundert Meter vom Grab seiner verstorbenen Tochter Lara entfernt, steigt er aus seinem schwarzen Mercedes, läuft noch ein paar Meter die Bahntrasse entlang, bevor er sich vor einen Regionalzug wirft.

Die Nachricht von seinem Tod schockt das ganze Land, lässt es erstarren. Niemand weiß so recht, wie er mit der Situation umgehen soll. Wie auch? „Wir müssen heute über ein Tabuthema in der Bundesliga sprechen. Robert Enke hatte Depressionen“, sagt ein Sprecher von Hannover 96 bei der Pressekonferenz. Neben ihm auf dem Podium sitzt Teresa Enke. Nur 17 Stunden nach dem Tod ihres Mannes will sie über die Wahrheit sprechen. Die Wahrheit, die sie jahrelang für sich behalten musste.

 

„Robert hatte panische Angst. Angst davor, dass etwas ruchbar wird, dass alles herauskommt und er als Spieler und Mensch nicht mehr stattfinden würde“, sagt Teresa mit Tränen in den Augen. Vor allem Adoptivkind Leila, das seit rund sechs Monaten Enkes Lebensmittelpunkt neben dem Sport bildete, hätte man ihnen wieder wegnehmen können, so die Angst von Enke. „Doch das ist gar nicht wahr“, ruft sie verzweifelt.

Die Biographie, sie ist auch die Geschichte einer unglaublich starken Frau. Immer wieder fragt man sich beim Lesen: Wie schaffte es Teresa Enke nur ihren Robert ein ums andere Mal aus dem schwarzen Loch herauszuholen? Am Ende des Buches, zu der Zeit, als die Depression bei Enke das zweite Mal ausgebrochen war, beschreibt Reng, wie Teresa ihn zu jedem Training bei Hannover 96 begleitete. Wie sie ihn am Platz anfeuerte oder zwei Stunden lang im Auto saß und auf ihn wartete. Aus Angst Robert könnte sich etwas antun, wollte sie ihn nicht mehr alleine lassen.

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Enkes zweite Depressions-Phase – „Ich denke an S.“

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Angefangen hatte die Depression bei Robert Enke 2003. Er war nach drei glücklichen und erfolgreichen Jahren bei Benfica Lissabon zum FC Barcelona gewechselt. Doch unter dem heutigen Bayern-Trainer Louis van Gaal scheiterte der Torwart. „Er hat im ganzen Jahr nie mit mir geredet“, schreibt Enke in seinen ‚Depri-Ordner‘, wie er sein Tagebuch nennt.

Er geht dort zum ersten Mal zu einem Psychologen und Psychotherapeuten, wechselt kurz darauf zu Fenerbahce Istanbul, löst dort schnell seinen Vertrag auf. „Ich habe nur noch Angst“, sagt er zu seinem Torwarttrainer Eike Immel. Er lässt sich behandeln.

Sportlich kommt Enke beim spanischen Zweitligisten Deportivo Teneriffa wieder auf die Beine, ehe er bei 96 in der Bundesliga die Nummer 1 wird und mit 29 Jahren doch noch bis in die Nationalmannschaft durchstartet. Seine Teresa wird schwanger. 2006 wird Tochter Lara herzkrank geboren und stirbt im Alter von nur zwei Jahren nach einer Ohrenoperation. Schon sechs Tage später steht Enke wieder zwischen den Pfosten.

„Ich habe geschaut, wo ich mich umbringen könnte“

Die zweite Depressions-Phase kommt 2009 – unvermittelt. Am 3. September 2009 schreibt Enke in sein Tagebuch: „Scheint alles sinnlos zu sein. Fällt mir schwer, mich zu konzentrieren. Denke an S.“ Das „S.“ steht für Selbstmord. Zu seinem Berater und Freund Jörg Neblung sagt Enke am Telefon: „Ich spüre nichts mehr. Keine Nervosität, keine Freude, nichts.“ Alles ist eine große Anstrengung für den damals 32-Jährigen, selbst die Wahl zwischen Pflaumen- oder Käsekuchen bei einem Kindergeburtstag.

„Robbi“, sagt später sein Freund Marco Villa, hatte zwei Träume: „Die Weltmeisterschaft und sich outen. Und er wusste, beides ging nicht.“ Enke nimmt Stimmungsaufheller, kommt aber bei einem Nationalmannschafts-Lehrgang kaum aus dem Bett. Er fährt stundenlang durch Köln, sein Handy ist ausgeschaltet. Teresa erreicht ihn erst um 23.30 Uhr. „Ich habe geschaut, wo ich mich umbringen könnte“, sagt Robert auf die Frage, wo er gewesen sei. Er weigert sich einweisen zu lassen: „Ich bin Nationaltorwart, ich kann doch nicht in eine Klinik gehen.“

Enke lebte seit Beginn seiner Fußballerkarriere mit der Angst Fehler zu machen. Fehler, die über seine zukünftige Karriere entscheiden könnten. Er kämpfte um Anerkennung und selbst wenn er bejubelt wurde, hatte er das Gefühl, nie gut genug zu sein.

„Wie lebt es sich mit Depressionen oder nur mit der Ahnung, sie könnten jeden Moment wiederkommen? Mit der Angst vor der Angst? Die Antworten wollte Robert Enke gerne selber geben. Er wollte dieses Buch schreiben, nicht ich“, schreibt Reng in der Biographie. Doch dazu kam es nicht.

(Tamara Lux)

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„Ein allzu kurzes Leben“ – Enke-Biographie vorgestellt

https://www.spiegel.de/video/kicker-tv-ein-allzu-kurzes-leben-enke-biographie-vorgestellt-video-1087565.html

Enke war wohl sehr sensibel, nicht der typische Fußballspieler. Er schrieb auch Gedichte.

Ronald Reng – Robert Enke – Ein allzu kurzes Leben

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Nationaltorwart Robert Enke hatte sich am 10.11.2009 im Alter von 32 Jahren das Leben genommen. Er litt unter Depression.

 

Robert Enke: „Ich spüre nichts mehr“

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Gruß Hubert