Archiv für das Schlagwort ‘Karlheinz Deschner (1924 – 2014)

Karlheinz Deschner im Kreuzfeuer kritischer und befürwortender Stimmen ….   Leave a comment

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…. wobei seine Kritiker in ihrer Eigenschaft als hochkarätige Vertreter beider Kirchen selbstverständlich seine „Kriminalgeschichte des Christentums“ als überspitzt und übertrieben herunterspielen und sich dementsprechend als große Dummköpfe und als nicht besonders intelligent und wahrheitsliebend erweisen.

Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner (7)

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Die Aussage ganz am Schluss des nachfolgenden Trailers „Religionskritik – Von den Anfängen bis heute“ ist und bleibt auch meine persönliche Position und Überzeugung, nämlich das Gott überhaupt nicht existiert und Religionen somit absolut überflüssig sind.

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Karlheinz Deschner im Kreuzfeuer kritischer und befürwortender Stimmen ….

In Memory 0f Karlheinz Deschner (25)   Leave a comment

 

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Karlheinz Deschner im Kreuzfeuer kritischer und befürwortender Stimmen ….

…. wobei seine Kritiker in ihrer Eigenschaft als hochkarätige Vertreter beider Kirchen selbstverständlich seine „Kriminalgeschichte des Christentums“ als überspitzt und übertrieben herunterspielen und sich dementsprechend als große Dummköpfe und als nicht besonders intelligent und wahrheitsliebend erweisen.

Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner (1)

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Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner (2)

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In Memory 0f Karlheinz Deschner (25)

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Fortsetzung vom vergangenem Sonntag

Und natürlich darf der Mensch auch künftig seine „Mitgeschöpfe“ kaum vorstellbar gräßlich zu Tode schinden. Zwar sollen, einigen Fachleuten zufolge, Tierversuche für die Medizin wissenschaftlich wertlos sein – doch auch andernfalls wäre ich ausnahmslos dagegen.

Ihr Wert für die Wirtschaft aber ist unbestritten. Für den Vatikan, beteiligt an Pharmafirmen, ist diese fürchterlichste Tortur der Welt, diese gesammelte immerwährende Grausamkeit bis zum Tod, „sittlich zulässig“. Auch und gerade für seine Heiligkeit Johannes Paul II. können Tiere „natürlich … Gegenstand (!) von Experimenten sein“, wie er am 23. Oktober 1982 verlauten ließ – von Experimenten, die der Hindu Ghandi „das schwärzeste aller Verbrechen“ nennt. (Diesem Verbrechen fielen 1989 allein in Deutschland – nach einem allerdings sehr unvollständigen Regierungsbericht – 2,64 Millionen Tiere zum Opfer.)

Freilich, wie sollte die Gemeinschaft der Heiligen (und Scheinheiligen), wie sollte eine monopolistische Marktform im Mantel der Religion, die jahrhundertelang auch „Ebenbilder Gottes“ unbarmherzig peinvoll-böse mund- und mausetot machte, deren phänomenalster Werbeautor Augustin, angeblich „umflossen vom milden Glanze unbegrenzter Güte“ (Martin Grabmann), in Wirklichkeit Urvater aller mittelalterlichen Henkersknechte, schon um 400 sogar das Foltern – selbst von (schismatischen) Christen – nicht nur eine Bagatelle im Vergleich zur Hölle nennen, sondern geradezu als „Kur“ (emendatio) heils- und inquisitionsgeschichtlich etablieren konnte, wie sollte eine Kirche, die unmittelbare und mittelbare Mörderin von Hunderten von Millionen schuldloser Menschen, tierisches Leben nicht nur verbal, nicht nur sub specie momenti, und sei es mit noch so sonorer Phraseologie in Sonntagsreden, Tiergottesdiensten, durch Tieresegnen, Weihwasserbespritzen et cetera, sondern tatsächlich schützen? Wie sollte sie Tieren eine Seele zugestehen, die sie, beim Rauben fremder Länder, noch Menschen anderer Rasse und Lebensart absprach?

Auch viele Rom-Katholiken empörte dieser Weltkatechismus. Renato Moretti, der wackere Franziskaner, schrie gar: „Satan ist im Vatikan eingezogen!“ Immerhin gibt es Gottesdiener, beschämend wenige, die nicht bloß moderat für die „unbeweinte Kreatur“ streiten (Joseph Bernhart), sondern die auch den „Verrat der Kirchen an den Tieren“ geißeln (Carl Anders Skriver), dabei aber das Christentum rechtfertigen, reinwaschen wollen oder, wie der sicher meritenreiche Oxforder Theologe und Tierethiker Andrew Linzey, wenigstens den „Geist des Evangeliums“, das doch ohne jeden bestimmten Anhalt dafür ist.

Nirgends lehrt Jesus: Schützt die Tiere – er tötet zweitausend.

Mit Vorliebe sucht man heute das Alte Testament zu salvieren. Ungeachtet dutzendweiser wutschäumender Ausrottungsdirektiven seines Götzen betont man die angebliche Achtung der „Schrift“ vor dem Leben, ihr altes Schöpfungswissen, die Schöpfungsgemeinschaft von Mensch und Tier et cetera – nichts als vages, sich auch schnell in Widersprüche verhaspelndes Gestammel oder glatte Heuchelei. In aller Regel nämlich ist aus der Bibel ganz klar das Gegenteil herauszulesen und deshalb auch ganz klar das Gegenteil hervorgegangen. Und zu dem Auftrag, der ihr so fatal voransteht und unserer Historie geradezu posaunenhaft präludiert, gehört nun einmal untrennbar der Nachhall, die Wirkung.

Wie erbärmlich jedoch, die Wurzeln des Unheils im Alten Testament, im Christentum zu ignorieren und die Schuld dafür besonders und immer wieder auf das entchristlichte (gewiß nicht zu entlastende, hemmungslos entfesselte, nichts als profitgeile) Wirtschaftssystem der Moderne zu schieben (vgl. etwa die „Arbeitshilfen“ 113, 1993, S. 7 f. des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz). Denn wie Hitlers Tötung der Juden die terrible Konsequenz ihrer fast zweitausendjährigen blutrünstigen Verfolgung durch die Kirchen ist, so ist die jeder Beschreibung spottende moderne Vermarktung des Tieres nicht als die technisch forcierte und perfektionierte Fortsetzung eines nie abreißenden Massenmordes durch alle christlichen Zeiten, das Resultat letztlich des Anfangsschreis: „Machet sie euch untertan“ – das umfassendste Unterjochungs- und Todesverdikt der Geschichte, infernalischer Auftakt der Deformierung eines Sterns zum Schlachthaus.

Seit zwei Jahrtausenden brüstet sich die Christenheit, das Tieropfer von Anfang an abgeschafft zu haben. Stimmt. Und doch hat sie mehr Tiere geopfert als jede andere Religion – nur nicht mehr Gott, sondern dem eigenen Bauch.

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Fortsetzung vom vergangenem Sonntag

Nun gibt es Christen, die gern jenen, der dem Bruder Esel predigte, den Vögeln, als Alibi benutzen, Franz von Assisi, diese fast singuläre Lichtgestalt in all den finsteren Geschehnissen der Kirchengeschichte. Seine Beziehung aber zum Tier, wie halbherzig auch immer – er wandte sich bei eklatanten Roheitsakten „nicht gegen die Roheit selbst und erst recht nicht gegen die Rohlinge persönlich“ (so der Bayreuther Soziologe Gotthard Teutsch) -, nahm die Kirche nie wirklich ernst und Papst Innozenz III. kommentierte, der Überlieferung zufolge, er solle doch den Schweinen predigen.

Und dreieinhalb Jahrhunderte später, 1567, verbot Pius V. – Inquisitor und heilig – durch die Bulle „De salute gregis“ zwar Stierkämpfe „für ewige Zeiten“, doch nicht, wie meist hingestellt, als Humanitätsakt gegenüber den Stieren und oft grauenhaft krepierenden Pferden, sondern nur, wie testiert, wegen der „häufigen Todesfälle von Menschen, Verstümmelungen menschlicher Glieder und Gefahr für das Seelenheil“. Wieder dreihundert Jahre darauf, Mitte des 19. Säkulums, untersagte Pius IX. die Eröffnung eines Tierschutzbüros in Rom, habe der Mensch doch, was Tiere betrifft, keinerlei Pflichten – und 1985 erfolgte der erste Schritt zu seiner Heiligsprechung kraft offizieller Anerkennung seiner „heroischen Tugend“.

Und heute? Klipp und klar erklärt 1993 der „Katechismus der Katholischen Kirche“: „Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bilde geschaffen hat. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig …“

Ja, hält dieser katholische Katechismus nicht weiter Tür und Tor offen für jede Scheußlichkeit gegenüber einer ganz und gar wehrlosen, ganz und gar schuldlosen, aber ganz und gar versklavten Kreatur? Gegenüber Geschöpfen, die oft in ihrem Erleben, Fühlen, wie Genetik, Biologie, Verhaltensforschung, wie ja auch alltägliche Erfahrungen zeigen, uns in vielem sehr ähnlich, uns nicht selten inniger, treuer zugetan sind selbst als menschliche Freunde?

Doch fort und fort darf das animal rationale mit (nicht nur) katholischem Plazet Leichen genießen, fort und fort darf es weiter sich vollstopfen mit Fleisch und Fisch bis zum Rande seines Fassungsvermögens, wofür Jahr um Jahr Milliarden „Mitgeschöpfe“ verröcheln müssen, weit mehr als die Hälfte unbetäubt ist ja auch nach den EKD-„Texten“ 1991, das „Gewaltverhältnis“ zwischen Mensch und Tier „grundsätzlich unaufhebbar“. Und weiter darf der Mensch, laut „Weltkatechismus“, sich geschäftlich der Tiere bedienen. Und wie bedient er sich? Indem er Robbenbabys vor den Augen ihrer Mütter zu Tode knüttelt. Indem er Karakullämmer gleichsam pränatal aus dem Mutterleib prügelt. Indem er in den Ferkel-, den Hühnerbatterien, den Mastboxen und Dunkelställen die ihm rettungslos, ihm wie Sachen, nein, wie Dreck Ausgelieferten derart zusammenpfercht, daß sie in ihrer Not einander Schwänze und Ohren abbeißen oder die eigenen Jungen fressen. Und seit dem 11. Dezember 1996 erlaubt unsere christliche Regierung das Halten von noch mehr Tieren als bisher „pro Anlage ohne Genehmigung“ – beinah dreimal soviel!

Man bedient sich der ohnmächtigen Kreatur, der „Mitgeschöpfe“, indem man ungezählte Kälbchen auf qualvollstem Transport ihren Schlächtern lebend, sterbend, schon krepiert, zukarrt, um die „Frühvermarktungs-„, die „Herodes-Prämie“ zu kassieren, ein Schimpf- und Schandgeld sondergleichen!

Das Monster der Schöpfung darf Tiere zum Amüsement gebrauchen. Und wie gebraucht es sie? Indem es Enten, Gänsen, Hühnern um die Wette die Köpfe abreißt. Indem es beim „Steer Busting“ Tiere mit dem Lasso an den Hinterläufen fängt und herumschleift, bis sie sterben. Indem es Stieren, vor ihrem Todeskampf in der Arena, die Nase mit Watte verstopft, die Augen mit Vaseline verkleistert. Indem es an gewissen Heiligenfesten in Spanien mit pfarrherrlichem Beistand Ziegen und ihre Jungen lebend vom Kirchturm stürzt.

Fortsetzung folgt ….

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In Memory of Karlheinz Deschner (Teil 22)

Veröffentlicht 2. Mai 2022 von hubert wenzl in Religionskritik

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Auszüge aus K.Deschners Buch „Für einen Bissen Fleisch“ (5)

Warum essen Menschen Tiere?

Weil sie ihnen schmecken. Das ist zwar barbarisch, ist ethisch induskutabel, aber so ist es. Es ist, wie es ist, und es ist fürchterlich, um Hans Henny Jahnns berühmten, ganz generell gemeinten, nicht auf unsere Thematik gemünzten Satz zu zitieren.

Differenziertere Gemüter räumen den Sachverhalt nicht so gern ein, zu roh, zu gemein, wie er ist, einfach niederträchtig, basierend allein auf dem Recht des Stärkeren, dem Recht der Gewalt.

Jahnn selbst machte mir gegenüber einmal Ausflüchte. Ich hätte es kaum geglaubt, war überrascht, enttäuscht. Ich hatte ihn gerade erst kennengelernt. Er stand noch im Mantel vor mir, in der Hamburger Amerika-Gesellschaft, und wir waren schon beim Thema, wenn auch nur zufällig, dank eines afrikanischen Ziegenschals, den er trug.

Sie haben so hinreißemd Pferde geschildert, sagte ich, bewegender als irgendjemand sonst. Und dann, nur wenige Seiten später, besingen sie genauso hymnisch den Geschmack von Pferdewurst und ihre Lust darauf. Mir kam das ganz disparat vor, grotesk. Jahnn freilich nicht. Er schien es völlig anders zu sehen. Mit allem Eifer widersprach er, präsentierte Gegengründe, kurz, er drehte, wendete sich, meinte aber schließlich, nun, wenn Sie mich so in die Zange nehmen, muß ich bekennen, es liegt an meiner menschlichen Schwäche.

Ja, warum nicht gleich so. Viel später saß ich einmal mit einem von mir durchaus geschätzten Gelehrten in einer fränkischen Burggaststätte. Mein Begleiter blätterte erst etwas zögernd in einer Speisekarte und sagte dann, das einzige, was sich am Fleischverzehr noch rechtfertigen lasse, sei Rehwild. So?, sagte ich. Ja, alle hundert Meter stehe vor seinem Haus ein Rehbock. Schlimme Waldschädlinge. Ein einziger Rehbock habe in einer Nacht hundertvierzig junge Buchensetzlinge herausgezogen. Woher wußte er das? Der Förster hätte es ihm berichtet. Und woher wußte es der Förster? Er kenne sein Revier.

Aha, sagte ich, da hat er also in der Nacht den Rehbock begleitet und gezählt. Nun gut, mein Gast bestellte Rehbraten. Doch leider war der Rehbraten ausgegangen und mein Gast bestellte „Hirsch“. Er war Philosoph, liebte die Logik, und wenn schon der Rehbock ein solcher Schädling ist, dann erst recht der Hirsch. Klar. Leider gab es aber auch „Hirsch“ nicht mehr. Der Professor überflog wieder die Speisekarte, bekannte, sehr polymorph strukturiert zu sein, und bestellte „Seezunge“. Die Kellnerin mochte wohl nicht gestehen, daß auch die Seezunge ausgegangen war und pries die Vorteile ihres „Lachses“ an. Und dann aß er Lachs.

Bedauerlicherweise hatte ich damals noch nicht meine Alternativ-Speisekarte entworfen. Für Vegetarier, meinen Sie? Für Laktovegetarier? Nein, eigentlich nicht. Sondern mal was ganz anderes, Außergewöhnliches,was Menschenfresserisches.

So zum Beispiel Außergewöhnliches vom Jäger:

  • Klassisches Jagdherren-Rumpsteak Mirabeau

  • Jungjäger in würziger Weidmannssauce

  • Jägerliebchenrücken auf badische Art mit Semmelknödel.

Weiter vom Fleischer:

  • Getrüffelter Schlachter Fürstenhof

  • Herzhafte Metzgermeisterhaxe Bavaria

  • Metzgerinnenbrustspitzen mit in Butter geschwenktem Stangenspargel.

Noch delikater? Na, dann vielleicht vom Fischer:

  • Zartgeschmortes Fischerbaby mit Apfelschnitten und Zwiebelringen

  • Fischerzunge Klaus Störtebecker in süßer Senfsauce mit Chicoreesalat.

Und dann natürlich jede Menge Verschiedenes:

  • Angler nach Art des Hauses

  • Veroneser Vogelfängerhaschee

  • Flambiertes Filetsteak vom Zoodirektor

  • Fernsehkoch-Lende

  • Viehhändlerragout mit Backpflaumen

  • Gedünsteter Cowboy mit Cola aus dem Colt.

Und mein eigenes Leibgericht?

  • Viviseziererhäppchen nach Pharmaart, zubereitet nach Gusto.

Hauptsache: weg damit! Weg, solange vorhanden.

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In Memory of Karlheinz Deschner (19)

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Auszüge aus K.Deschners Buch „Für einen Bissen Fleisch“ (4)

Doch auch die Wissenschaft tut, was sie kann.

Der Soziologe Max Horkheimer erinnert an das Kolleg eines prominenten Physiologen in den zwanziger Jahren:

„Im ersten Teil des Semesters war eine Katze so aufgeschnallt, daß sie ihren Kopf nicht bewegen konnte. Eines ihrer Augen war gewaltsam aufgerissen und ein starker elektrischer Lichtstrahl fiel hinein. Die Studenten wurden langsam vorbeigeführt, um sich zu überzeugen, daß der Hintergrund des Auges phosphoreszierte, wie der Professor behauptet hatte. Im zweiten Teil des Semesters war ein Hase gefesselt. Auch er konnte den Kopf nicht bewegen. Der Schädel war aufgemeißelt und die halbe Hirnschale lag frei. Jedesmal, wenn ein Student vorbeikam, berührte der Professor die eine oder andere Stelle des Gehirns, um zu zeigen, daß dadurch ein Glied des Tieres zuckte, also mit jener Stelle verbunden war. Im dritten Teil brachte der Professor sechs Tauben ins Kolleg. Das Gehirn war ihnen herausgenommen. Er ließ sie im Auditorium flattern, um unzweideutig darzutun, daß sie die Orientierung verloren hatten. Der Beweis gelang.“

Heute (1996) werden in der Bundesrepublik Deutschland schätzungsweise zehn bis zwölf Millionen Versuchstiere mehr oder minder ähnlich „erforscht“, nicht mitgerechnet Insekten und Kleinstlebewesen.

Allein im Land des Papstes verrecken (mit Hilfe von Tausenden geblendeter Lockvögel) jährlich zweihundert Millionen Zugvögel, die man im steigenden Maße nach Westdeutschland importiert (wo 1974 das Einfuhrverbot an der Weigerung der CDU/CSU regierten Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Saarland scheiterte).

Noch immer knüppelt man Robben-Babies vor den Augen ihrer Mütter kaputt, prügelt man Karakul-Lämmer gleichsam pränatal aus dem Mutterleib, führt man – unter kirchlichem Segen – Stierkämpfe im katholischen Spanien, Südfrankreich, Lateinamerika auf, neuerdings auch in Jugoslawien und Kuweit.

In den USA bringt man Pferde mittels Elektroschocks zu wilden Sprüngen, fängt man beim „Steer Busting“ die Tiere mit dem Lasso an den Hinterläufen und schleift sie durch die Arena, bis sie verenden. Auf Taubenschießplätzen ballert man Tauben, nachdem man ihre Steuerfedern gestutzt, tausendweis ab. Verweigert so ein „Ziel“ den Todesflug, reißt man ihm Federn aus und salzt seine Wunden, um es zum Fliegen zu bringen.

In der BRD gab es zumindest noch 1970 öffentliches „Hahnenköpfen“ und „Gänseköpfen“, wobei die Hobby-Schlächter oft mit verbundenen Augen die nach unten aufgehängten Opfer qualvoll massakrierten. Und während man früher vor der Urlaubsfahrt fast allgemein seine Fische in die Toilette leerte und die Spülung zog, setzt man nun, ehe man sich selbst erholt, die eignen Hunde und Katzen aus, bindet sie an Bäume, schlägt ihre Köpfe ein , stopft sie in den Müll, in Amerika jährlich Millionen. Und von tausend Millionen Tieren, die man Jahr für Jahr auf der besten aller Welten kaltblütig abmurkst, verröchelt mehr als die Hälfte unbetäubt (Geflügel, Kleintiere u. Fische gar nicht mitgezählt).

Immer wieder ist festzuhalten, daß die älteren griechischen Philosophen der vorchristlichen Zeit dem Tier ein Seelenleben konzedierten ähnlich dem unseren. Und noch im 3. Jahrhundert sah der große Antichrist Porphyrios, „doctissimus philosophorum“ selbst laut Augustin, keinen prinzipiellen, sondern nur einen graduellen Unterschied zwischen Tier und Mensch.

Aber erst nach eineinhalb Jahrtausenden erbarmungsloser Degradation des Tiers durch die frohen Botschafter und deren beginnenden Bankrott konstatieren der Humanist Michel de Montaigne im 16., die Aufklärer im 18., Scheitlin, Alfred Brehm, Carl Vogt, Ludwig Büchner, Ernst Hackel im 19. Jahrhundert wieder ein allenfalls gradweises Anderssein der Tierseele, oft sogar zugunsten dieser!

Zwar widerlegt auch die Tragödie des Tiers kein „höchstes Wesen“, doch die christliche Gottesidee. Denn ist Gott allmächtig, kann er nicht allgütig, ist er allgütig, kann er nicht allmächtig sein. Andernfalls dürften wir unsern Kopf getrost kirchlich ausräuchern und zum Weihwasserbecken umfunktionieren lassen: glauben und verdummen, wie Pascal empfahl …. Und verrohen!

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In Memory of Karlheinz Deschner (Teil 18)

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Vor allem dieser protestantische Karl Barth ist für mich ein unsäglicher und unerträglicher Dummschwätzer zum Thema Tiere töten und das rechtfertigen und schönreden. „Niemand ist so schamlos wie ein Theologe!“

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Auszüge aus K.Deschners Buch „Für einen Bissen Fleisch“ (3)

Ergreifend Theodor Lessings Klage in „Europa und Asien“, besonders in dem Kapitel „Der sterbende Pan“, ergreifend und kaustisch, wenn er das „Monstrum, genannt europäische Dame“, beschreibt: „Um den Hals einen Marder, als Gürtel die Haut eines Otter, Stiefelchen vom Leder des Kalbes, Agraffen aus Zähnen des Elefanten, Handschühchen vom jungen Bock und auf dem spatzenhirnigen Köpfchen als Triumphflagge aller gedanken- und seelenlosen Naturmörderei die wehende Straußen- und Reiherfeder. – Es gibt doch immerhin zu denken, daß in den Tropen, wo die wildeste und gefährlichste Tierwelt herrscht, die menschliche Seele am sanftesten und unschuldigsten geblieben ist, während im Abendlande fast die gesamte Tierwelt zahm und entwildert wurde und der Mensch allein die einzig wilde Bestie geblieben ist … Wissen wir, ob nicht die jahrhundertelange Gewohnheit, Tierblut unserem Körper einzuverleiben, unsere Wesensnatur gemodelt hat?“

Weiter Theodor Lessing, von Hitlers Häschern dann am Schreibtisch gekillt:

„Man erschlägt in jedem Jahr 10 Millionen Robben; doch nein, man erschlägt sie nicht; denn das wäre nicht wirtschaftlich. Man zieht den Lebenden das Fell vom Leibe und läßt sie liegen; sie sterben von selbst unter unsäglicher Qual… Die Fischzüge und Vogelmorde eines einzigen Jahres bringen so viele Leiden über die Erde, daß das ganze Blutbad des europäischen Weltkrieges von 1914 bis 1919 wie ein harmloses Kinderspiel dagegen erscheint.“

„Gott ist nicht sparsam mit seiner Manifestation“, renommiert Glaubenshüter Ulrich Mann, „der große Spieler lüftet ab und zu gern die Maske …. Für ein religiöses Gemüt spricht die ganze Natur und Geschichte von Gott“ – ja: in Fleischereien und Schlachtfabriken, in Legebatterien, Mastboxen, Dunkelställen, beim „edlen Waidwerk“ aller Wald- und Wiesenmetzger, beim Dogdumping, tormentum malitiae, in Stierkampfarenen, bei Hahnen- und Hundekämpfen, Vivisektionen, aber auch in Tierkäfigen, Tierparks, Zirkussen und wo sonst der große Spieler noch die Maske lüftet für „ein religiöses Gemüt“. Niemand ist so schamlos wie ein Theologe!

Man lese auch den protestantischen Papst unserer Zeit, Karl Barth. Wie theologisch doch differenziert er zwischen „Töten“ und „Morden“ des Tieres, indem er letzteres strikt verbietet, ersteres aber großzügig erlaubt – nur im Namen Gottes natürlich – unterscheidet. „Tiertötung gibt es eigentlich nur als Appell an Gottes versöhnende Gnade, als deren Darstellung und Verkündigung. Tiertötung bedeutet ja zweifellos das Gebrauchmachen von dem Angebot eines fremden, eines unschuldigen Opfers, die Inanspruchnahme seines Lebens für das unsrige.

Der Mensch muß gute Gründe haben, mit solchem Anspruch ernst zu machen … Er muß durch die Erkenntnis der Treue und Güte Gottes, der ihn trotz und in seiner Schuld nicht fallen läßt …. dazu ermächtigt sein … Er wäre wohl tatsächlich schon auf dem Wege zum Menschenmord, wenn er im Töten der Tiere freveln, wenn er das Tier morden würde. Morden darf er das Tier nicht, sondern nur töten: im Wissen, daß es nicht ihm, sondern Gott gehört … Tiertötung ist im Gehorsam nur möglich als ein im tiefsten ehrerbietiger Akt der Buße, der Danksagung, des Lobpreises des begnadigten Sünders gegenüber dem, der der Schöpfer und Herr des Menschen und des Tieres ist, wenn mit der Erlaubnis und unter dem Gebot Gottes vollzogen, ein priesterlicher Akt …“

Niemand ist so schamlos wie ein Theologe !!!

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Auszüge aus dem Buch „Für einen Bissen Fleisch“ (2)

Noch heute verdammen nur wenige christliche Theologen die kirchliche Blutschuld gegenüber dem Tier, allen voran Carl Anders Skriver (dessen verdienstliches Buch „Der Verrat der Kirchen an den Tieren“ freilich das „Christentum“ selber blamabel zu entlasten sucht): „Die Hauptschuld und die Hauptverantwortung für das Tierelend trägt nun einmal seit der Erscheinung Christi die christliche Kirche.“

Doch auch Katholik Joseph Bernhart bedauert in seiner Monographie „Die unbeweinte Kreatur“ das grundsätzliche Mißverhältnis der Theologie zum Tier, die Blindheit und Herzenshärte erster Kirchenlehrer wie Albert oder Thomas bei ihrer metaphysischen Behandlung des Themas, und den alten Apologetenkniff, tierisches Leben so tief wie möglich herunterzureißen, „um seine Qual als gar nicht zum Weltleid zählenden Posten aus der theologischen Rechnung hinauszubringen“.

Millionen Christen (und auch Nichtchristen) prügeln, töten, verzehren Tiere Tag für Tag, aber kein einziger Christ gefährdet dadurch sein Seelenheil! Im Gegenteil, erregt sich Voltaire:

„Wir sehen in dieser oft geradezu bestialischen Abscheulichkeit einen Segen des Herrn, ja wir haben sogar Gebete, mit denen wir ihm für diese Mordtaten danken. Gibt es jedoch etwas Schändlicheres, als sich fortwährend von Aas zu ernähren?“

Viele Tiere, gewiß, vernichten selbst einander, natura contra naturam, Fressen und Gefressenwerden, ein ingeniöser Speiseplan. Charles Darwin wollte allerdings nicht glauben, ein gütiger Schöpfer habe die Maus zum Spiel für die Katze oder die Schlupfwespen mit der Absicht erdacht, sich im Körper lebender Raupen zu ernähren.

„Ein Wesen, das so mächtig und kenntnisreich ist wie ein Gott, der das Universum erschaffen konnte, erscheint unserem begrenzten Geist allmächtig und allwissend, und es beleidigt unser Vertändnis, daß sein Wohlwollen nicht unbegrenzt sein soll, denn was für einen Vorteil könnte das Leiden von Millionen niederer Tiere durch fast endlose Zeiten hindurch haben?“

Schopenhauer, erschüttert davon wie kaum einer, bezieht das tat twam asi (das bist du) – es gibt kein gößeres Ethos – auch auf jedes Tier. Empört über die „Nullität“ des Tieres im „Juden-Christentum“, prangert er die „himmelschreiende Ruchlosigkeit“ an, „mit welcher unser christlicher Pöbel gegen die Tiere verfährt, sie völlig zwecklos und lachend tötet, oder verstümmelt, oder martert“, während der Brahmanist oder Buddhist bei jedem persönlichen Glück, jedem günstigen Ausgang „nicht etwa ein te Deum plärrt, sondern auf den Markt geht und Vögel kauft, um vor dem Stadttore ihre Käfige zu öffnen“. Unschwer erkennt Schopenhauer in der christlichen Tierverachtung „die Folgen jener Installations-Szene im Garten des Paradieses“ und behauptet, eine einzige Bibelstelle gefunden zu haben, die – schwächlich genug – für die Schonung der Tiere plädiere.

Dann geißelt Ludwig Klages die Ruinierung des Kosmos durch das Christentum, das mit „Humanität“ verschleiere, was es eigentlich meine: „daß alles übrige Leben wertlos sei, außer sofern es dem Menschen diene!“ „Senza anima“ und non e christiano“, antworte der Italiener, zur Rede gestellt, schinde er Tiere zu Tode. Schätzungsweise dreihundert Millionen Vögel fielen seinerzeit, Jahr für Jahr, allein der Frauenmode zum Opfer. Lebend riß man ihnen, zur Erhaltung des Glanzes, die Schwung- oder Flaumfedern aus, wonach die Gepeinigten unter krampfhaften Zuckungen starben.

Fünfzigtausend Elefanten wurden jährlich abgeknallt, nur um die „Kulturmenschen“ mit Billardkugeln zu versehen, mit Stockknöpfen, Fächern und ähnlichen ungeheuer nützlichen Objekten. Klages brandmarkt das Niedermetzeln von Milliarden Pelztieren Nordamerikas und Sibiriens, die Abschlachtung von Antilopen, Nashörnern, Wildpferden, Eisbären, Walrossen, Seehunden … „die Zivilisation trägt die Züge entfesselter Mordsucht, und die Fülle der Erde verdorrt vor ihrem giftigen Anhauch“.

Und Tolstoi: „So lange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben!“ Ein tiefer Gedanke, analog auch anderwärts lebendig. Romain Rolland nennt Roheit gegen Tiere und Ungerührtheit durch ihre Qualen „eine der schwersten Sünden des Menschengeschlechts“, „die Grundlage der menschlichen Verderbtheit. Ich habe niemals an diese Millionen von still und geduldig ertragenden Leiden denken können, ohne von ihnen bedrückt zu werden. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat er dann, sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?“

Henry David Thoreau ist „der festen Überzeugung, daß die Überwindung des Fleischessens genau so zum graduellen Fortschritt der Menschheit gehört wie einst die Überwindung des Kannibalismus“.

Und Emile Zola bezeugt: „Die Sache der Tiere steht höher für mich als die Sorge, mich lächerlich zu machen; sie ist unlöslich verknüpft mit der Sache des Menschen, und zwar in einem Maße, daß jede Verbesserung in unserer Beziehung zur Tierwelt unfehlbar ein Fortschritt auf dem Wege zum menschlichen Glück bedeuten muß.“

Auch Bernard Shaw meint:

„Solange die Menschen Tiere quälen, foltern und erschlagen, werden wir Krieg haben. Wie können wir irgendwelche idealen Zustände auf Erden erwarten, wenn wir die lebenden Gräber getöteter Tiere sind?“

Doch schon Leonardo da Vinci prophezeite den Tag, „an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres genau so urteilen werden, wie sie heute die eines Menschen beurteilen.“ „Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen von Unseresgleichen, die Menschenfresserei, verurteilen.“

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In Memory of Karlheinz Deschner (Teil 16)

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Auszüge aus K. Deschners Buch „Für einen Bissen Fleisch“ (1)

Da die Krone der Schöpfung der Mensch, die Krone des Menschen der Pfaffe ist, lässt sich von ihm für das Tier am wenigsten erhoffen. Auch befiehlt auf der ersten Bibelseite Gott selber seinen Ebenbildern, zu „herrschen über die Fische im Meer und die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und alle Tiere des Feldes“. Um gleich abermals zu heischen: „ … und machet sie euch untertan und herrschet …“

Und dann noch einmal: „Furcht und Schrecken vor euch über alle Tiere … in eure Hände seien sie gegeben. Alles was sich regt und lebt, sei eure Speise“ – zwar ein „Kulturbefehl“ angeblich, ein „Imperativ der Freude und Fröhlichkeit“, tatsächlich aber das umfassenste Unterjochungs – und Todesverdikt der Geschichte, infernalischer Auftakt der Deformierung eines Sterns zum Schlachthaus.

Und dieselbe Bibel gebietet: „Ihr großen Fische … ihr Tiere und alles Vieh, Gewürm und Vögel, lobet den Herrn!“ Doch auch das Neue Testament lehrt nirgends: Seid gut zu den Tieren!

Vorbildlicher dagegen der Buddhismus, der in sein Tötungsverbot die nichtmenschliche Welt einschließt. Bereits Buddha verlangt Glück und Frieden für jede Kreatur, darum Unterlassen jeder „Verletzung“ und „Tötung“, jeglicher „Gewalttätigkeit gegenüber allen Wesen“, die, ob Pflanze, Tier oder Mensch, „vor der Gewalt zittern“. Demgemäß hebt der Buddhismus das Tier auf die Stufe des Menschlichen, Göttlichen, billigt er ihm dieselbe Buddha-Wesenheit wie dem Gläubigen zu […]

Im Christentum aber ist das Tier eine Sache; bloßes Ausbeutungs-, Zucht-, Jagd- und Freßobjekt, der Mensch der Todfeind des Tieres, sein Teufel. Denn was immer die „Väter“ Platon entwendeten, seine Annahme tierischer Unsterblichkeit nicht! „Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? Oder redet er nicht allenthalben um unseretwillen?“ So im Krone-der-Schöpfung-Pathos schon Paulus. Alles dreht sich um sie selber.

Gewiß, auch Christen schätzen Tiere. Doch ändert´s die prinzipielle Wertung nicht, ihr Toto-coelo-Unterscheiden. Augustinus, der angeblich allen Weltruhm gelassen als eine Fliege getötet hätte, tat doch keinem Tier den Himmel auf. Der Luther unterstellte Satz, „daß auch die Belferlein und Hündlein in den Himmel kommen“ und jede Kreatur unsterblich sei, steht nicht bei ihm. Nach Thomas von Aquin interessiert das „animal brutum“ nur Fraß und Koitus, und noch Ende des 19. Jahrhunderts denkt so Papst Leo XIII., während heute kaum jemand das reiche Seelenleben der Tiere leugnet, ja bereits schon Darwin darlegt:

„Die Tiere empfinden, wie der Mensch, Freude und Schmerz, Glück und Unglück; sie werden durch dieselben Gemütsbewegungen betroffen wie wir.“

Schreibt doch schon Plutarch:

„Für einen Bissen Fleisch nehmen wir einem Tier die Sonne und das Licht und das bißchen Leben und Zeit, an dem sich zu freuen seine Bestimmung gewesen wäre.“

Und Plutarch ist nur einer von vielen Berühmten der Antike, die oft bewegt für das Tier, für den Vegetarismus eintreten, Pythagoras, Empedokles, später Ovid, Seneca oder der große Christengegner Porphyrios, der im 3. Jahrhundert erklärt:

„Die Pflanzen zu genießen, Feuer und Wasser zu gebrauchen, zu unserem Nutzen und zu unserer Erhaltung die Wolle und die Milch der Herden zu verwenden, die Rinder zu zähmen und anzuschirren – dies hat die Gottheit gestattet: aber Tieren die Kehle durchzuschneiden, sich mit ihrem Mord zu besudeln und sie zu kochen, nicht etwa aus Not und um unser Leben zu erhalten; sondern aus Wollust und Genußsucht: das ist über alle Maßen schlecht und abscheulich.

Es ist schon genug, dass wir sie für uns arbeiten lassen, da sie keine Mühsal nötig hätten. Wollte man meinen, die Tiere wären geschaffen, uns zur Speise zu dienen, so müßten wir eher zugeben, daß wir selber um der reißenden Tiere willen geschaffen wären, etwa um der Krokodile, der Haifische oder Schlangen willen, denn diese Tiere nützen uns gar nichts, sondern wer in ihre Gewalt gerät, den verzehren sie. Damit tun sie nichts Schlimmeres als wir, nur mit dem Unterschied: sie tun es aus Not und Hunger, wir aber tun es aus Übermut und Schwelgerei, und die meisten Tiere töten wir zum Spiele in Theatern und auf der Jagd.

Eben dadurch sind wir so mörderisch, so wild und mitleidslos geworden und diejenigen, die es zuerst wagten, haben die Humanität am meisten stumpf gemacht. Die Pythagoreer aber erhoben die Sanftmut gegen die Tiere zu einem Hauptmerkmal der Menschenliebe und der Barmherzigkeit.“

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In Memory of Karlheinz Deschner (Teil 15)

 

In Memory of Karlheinz Deschner (Teil 12)   Leave a comment

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Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

Stimmen über Karlheinz Deschner

„Was unsern gelehrten Büchern versagt bleiben wird, Ihrem Werk dürfte es gelingen: die Masse der Gebildeten mit den Ergebnissen der modernen Forschung über das Christentum bekannt zu machen. Ich bin vom Erfolg Ihres Buches überzeugt.“  „(…) von der Fülle und Qualität des von Ihnen dargebotenen Materials um so mehr beeindruckt, als ein grosser Teil dieses Materials in den üblichen Kirchengeschichten nicht zu finden ist, insofern also letztere ergänzt.“ (Julius Gross, ev. Theologe in Göttingen)

„Im Ganzen gesehen entsteht so von der Kirche und ihrer langen geschichtlichen Entwicklung ein unerfreuliches Gesamtbild. Es ist aber historisch wahr.“ (Martin Werner in: „Schweizerische Theologische Umschau“, Juni 1963)

„Deschner beschreibt, wie das Christentum zu jener Europa prägenden Machtinstanz werden konnte, die kaum eine der bisherigen Geschichtsschreibungen genügend kennt und die als Kriminalgeschichte erst diese Bücher Deschners so vor Augen stellen, wie es der Geschichte gemäß ist.“
(Jan Philipp Reemtsma in: „Rowohlt Revue“, Oktober–Dezember 1988)

„Wie furchtbar der Glaubenseifer sein kann, ist in der ‚Kriminalgeschichte des Christentums’ nachzulesen. Nach der Lektüre wirken all die Päpste, Kardinäle, Bischöfe und Äbte, Theologen, Nuntien, Mönche und Priester von den ersten Anfängen der Kirche bis in die katholische Gegenwart wie eine Bande von Gangstern, deren verbrecherische Machenschaften sich hinter Weihrauchwolken verbergen.“ (Adolf Holl, Wie ich ein Priester wurde…, 1992)

„Aufklärungsarbeit im besten klassischen Sinn dieses Wortes. Deschners Standardwerk einer alternativen Kirchengeschichte führt gerade mithilfe der Methoden, Einsichten, Erkenntnisse, der Forschungsergebnisse und Argumente der Theologen der Kirche dieselbe ad absurdum, widerlegt sie durch deren eigene Forscher und Forschungsresultate.“
(Hubertus Mynarek in „Aufklärung u. Kritik“ 9/2004)

Aus Texten von Karlheinz Deschner:

„Wie ich mich aber selber befreien konnte vom (christlichen) Gotteswahn, und wie ich schon früher den Schlingen der Kirche entkam, so erging es auch ungezählten anderen Menschen. Tausende schrieben mir, meine Bücher haben sie freier gemacht, haben sie geistig leichter leben, ja, überhaupt erst leben lassen. Man hat zwar gemeint, nichts sei trauriger als der Tod einer Illusion. Für mich aber war der Tod eines Hasen, eines kleinen Vogels, war der Tod eines jeden Tieres, das ich sterben sah, unendlich trauriger als der Tod aller Illusionen, die ich hatte.“

Mich jedenfalls hat das ‚Problem’ [Gott] jahrzehntelang nicht mehr beschäftigt. Und hätte es mich beschäftigt, hätte es mich nicht im geringsten gequält. Im Gegenteil. Das Wenige, was ich dazu in meinem Leben an Entscheidendem begriff, hat mich außerordentlich beruhigt, hat mich befreit – soweit ich als Determinist mich frei fühlen kann; als jemand, der überzeugt ist davon, daß wir alle so frei sind wie der Schauspieler im Stück; daß in unserem Leben alles so freiwillig geschieht wie unsere Geburt; als ein Mann, für den sich das Problem der Willensfreiheit auf die Wahl reduziert, zu atmen oder zu ersticken.“

„Nichts in meinem Leben fehlt mir weniger als Gott. Ich höre schon den Hohn: Vielleicht fehlt er Ihnen auf dem Sterbebett?! Und sollte man einst solche Gerüchte über mich verbreiten, möge man kein Wort davon glauben, weil sie erstunken und erlogen sind. Vieles, vieles mag mich bekümmern in meinen letzten Stunden, aber das nicht.“

„Was offenbart er‚ Gott’? ’Außer mir ist kein Gott’, donnert der jüdische im Alten Testament. ‚Außer ihm ist kein Heilsgang sicher’, bekennt der Buddhist; dass Jesus Christus der Herr ist’, das Neue Testament; und der Koran erklärt, wer nicht seinem Retter folge, sei im Jenseits ‚verloren’. Da hören wir’s. Jedesmal spricht er, der Gott. Doch stets ist’s ein anderer Gott, der spricht. Und immer fährt man zuletzt in die Hölle, die tiefste, glaubt man nicht an den richtigen Herrn.“

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In Memory of Karlheinz Deschner (Teil 12)