In einem emotionalen Brief appellieren 35 Prominente an Bundesumweltministerin Steffi Lemke, umgehend die Einfuhr von Jagdtrophäen bedrohter und geschützter Tierarten nach Deutschland zu unterbinden. Zwischen 2016 und 2022 verzeichnete das Bundesamt für Naturschutz (BfN) 4.242 Importvorgänge von Jagdtrophäen geschützter Arten. Allein 2022 wurden 463 Einfuhren registriert, darunter 24 Elefanten, 16 Leoparden, 139 Zebras, 35 Giraffen, neun Löwen und drei Breitmaulnashörner.
„Wir sind schockiert, dass Trophäenjäger*innen Eisbären, Elefanten, Nashörner, Löwen, Leoparden und Tiere vieler weiterer bedrohter und geschützter Arten, um deren Überleben Ranger und Artenschutzorganisationen Tag für Tag kämpfen, noch immer abschießen und ihre Trophäen als blutiges Souvenir nach Deutschland einführen dürfen“, heißt es vonseiten der Unterzeichner*innen aus Gesellschaft und Wissenschaft, zu denen unter anderem Maria Furtwängler, Ruth Moschner, Guido Maria Kretschmer, Katja Riemann, Atze Schröder, Sky du Mont, Ranga Yogeshwar und Jane Goodall zählen.
Deutliche Mehrheit der Bevölkerung lehnt Einfuhr von Jagdtrophäen ab
Deutschland ist nach den USA trauriger Spitzenreiter bezüglich eingeführter Jagdtrophäen geschützter Tierarten. Dies sei unbegreiflich für ein Land, dass gern eine Vorreiterrolle im Tier- und Artenschutz für sich beansprucht, so die Prominenten. Dieser Meinung sind auch 89 Prozent der Bundesbürger*innen, die sich in einer aktuellen Umfrage gegen die Einfuhr von Jagdtrophäen nach Deutschland ausgesprochen haben.
„Es herrscht eine große vehemente Ablehnung in der Bevölkerung bezüglich dieser grausamen Praxis, die maßgeblich zum Rückgang bedrohter Arten, wie Elefant, Leopard und Löwe beiträgt und sowohl ein immenses Tier- als auch Artenschutzproblem darstellt, und absolutes Unverständnis gegenüber der Untätigkeit der Politik. Dabei ist konsequentes Handeln überfällig!“
Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife
Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, ergänzt: „Trophäenjagd ist nichts weiter als ein abscheulicher Zeitvertreib reicher, abgestumpfter Menschen, die mehr Geld als Moral besitzen. Bundesministerin Steffi Lemke hat sich zu Oppositionszeiten nachdrücklich gegen die Trophäenjagd ausgesprochen. Wir erwarten nun von ihr, dass sie ihren Worten auch Taten folgen lässt und die Importe stoppt.“
Deutschland bleibt untätig, während andere Länder handeln
Andere europäische Länder haben schon Konsequenzen gezogen oder planen, dies zu tun. In Frankreich ist die Einfuhr von Löwentrophäen untersagt, in den Niederlanden gilt sogar ein Importverbot für Jagdtrophäen von über 200 Arten, in Finnland tritt ein Importverbot für besonders geschützte Arten dieses Jahr noch in Kraft, und auch im Vereinigten Königreich wird ein Gesetz mit umfassenden Einfuhrbeschränkungen auf den Weg gebracht. Selbst das Europäische Parlament forderte 2022 bereits ein Importverbot von Jagdtrophäen geschützter Arten. Nur in Deutschland bleibt man bisher untätig.
Weitere Stimmen von Prominenten zur Trophäenjagd
„Ich habe auch ausgestopfte Tiere im Labor und in der Bibliothek. Sie sind auf natürliche Art verstorben, oder ich habe sie nach Verletzungen durch Menschen, die Spaß am Töten haben, nach dem Tod der Tiere eingesammelt. Wozu jemand mit Absicht Tiere zu Schauzwecken tötet, verstehe ich nicht. Wir leben im größten Artensterben, seit es Menschen auf der Erde gibt, deswegen – und auch überhaupt – ist die Freude an dem, was lebt, die schönste und erfüllendste Freude. Dazu genügt ein Fernglas.“ – Mark Benecke, Kriminalbiologe, Autor und Politiker
„Stellen wir uns vor: eine Welt, in der die Natur nur noch in klimatisierten Museen vorkommt und Tiere ausschließlich geköpft an Wohnzimmerwänden vorzufinden sind. Anscheinend kann man das Töten von Tieren nicht verbieten, sondern nur die Einfuhr von Jagdtrophäen. Das versuchen wir hiermit, damit man aufhört, die Schönheit und Zukunft umzubringen.“ – Katja Riemann, Schauspielerin, Sängerin und Autorin.
„Jeden Tag setzen Ranger ihr Leben aufs Spiel, um bedrohte Tiere zu schützen. Und wir lassen zu, dass ein paar wenige Privilegierte gegen Geld diese Tiere für ihr blutiges Privatvergnügen abschießen. Das ist untragbar.“ – Sky du Mont, Schauspieler, Synchronsprecher und Autor
„Wie nur konnten wir diese kranke Trophäenjagd, dieses Schein-Image des großen weißen Jägers, so lange Zeit zulassen? Und wie schnell könnten wir dies beenden!“ – Dr. Jane Goodall, Verhaltensforscherin und UN-Friedensbotschafterin
„Abgesehen davon, dass das gesamte Jagdgeschehen schädlicher anachronistischer Unsinn ist, besteht der Kick für den Trophäenjäger darin, möglichst seltene, außergewöhnliche Tiere zu töten und mit nach Hause zu bringen. Dadurch werden sämtliche Artenschutzabkommen torpediert!Der einzige Weg, solche Rechtsbrüche einzudämmen, ist ein konsequentes Trophäeneinfuhrverbot!“ – Marita Marschall, Schauspielerin
„Mord an Wildtieren ist kein Hobby! Die Trophäenjagd muss endlich abgeschafft und strafbar gemacht werden.“ – Ruth Moschner, Moderatorin und Autorin
„Exotische Jagdtrophäen sind ein Anachronismus und Ausdruck einer völlig überholten Kultur. Angesichts des massiven Artensterbens sollten wir einen eindeutigen Schlussstrich ziehen. Es ist an der Zeit, Frieden zu schließen mit der Natur.“ – Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist und Autor
So können Sie für die Tiere aktiv werden
Unterstützen Sie keine Reiseveranstalter:innen, die Jagdreisen und Trophäenjagden anbieten.
Klären Sie Ihr Umfeld über die grausame Trophäenjagd auf und bitten Sie sie, ebenfalls Reiseunternehmen mit solchen Angeboten abzulehnen.
Bitte unterschreiben Sie unsere Petition für ein Importverbot von Jagdtrophäen nach Deutschland.
Der Reitturniesport ist lange nicht so harmlos wie man allgemein glaubt. Es kommt immer wieder zu Unfällen bei denen Pferde eingeschläfert werden müssen. Außerdem werden Pferde mit unsauberen und illegalen Methoden gedrillt. Zum Beispiel mit dem „Barren“: Dabei wird den Pferden über dem Hindernis mit einer Stange vor die Beine geschlagen, um diese höher springen zu lassen. Pferdebeine sind überaus sensibel und diese Methode qualvoll und schmerzhaft für die Tiere.
Von Peta.de
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Eine weitere Katastrophe im sogenannten Pferdesport: Allstar B, das Pferd, das seine Reiterin zwei Mal zur Weltmeisterin im sogenannten Vielseitigkeitssport machte, verletzte sich am vergangenen Samstag, den 2. Juli 2022 während einer Vielseitigkeitsprüfung auf dem Pferdesport-Turnier CHIO in Aachen so schwer, dass das Pferd noch am selben Tag eingeschläfert wurde. „Ein Unfall kann immer passieren […] wir tun alles für unsere Pferde, da kann sowas passieren, das weiß man, man muss realistisch sein“, so der Turnierdirektor Frank Kemperman im Interview mit der Sportschau. Das Problem: Die Pferde entscheiden nicht für sich selbst, an einem Turnier teilzunehmen oder über hohe Hindernisse zu springen. Sie werden dazu gezwungen – immer mit dem Wissen der Reiter:innen, dass die Tiere einem enormen Verletzungsrisiko ausgesetzt werden
Verletzungen im „Reitsport“ keine Seltenheit
An Hindernis 16 kam es zu der verheerenden Verletzung, die Allstar B das Leben kostete: Das Pferd stieß wohl mit seinem Vorderbein gegen ein Hindernis. Dies ist keine Seltenheit, denn im Vielseitigkeitsspringen sind die Hindernisse, anders als im sogenannten Springreiten, fest installiert. Das bedeutet, dass keine Stangen fallen, sondern die Pferde mit ihren Beinen gegen Holzwände, Baumstämme und andere Natur-Hindernisse stoßen – und zum Teil schwer stürzen und sich erheblich verletzten.
Allstar B stieß offenbar gegen ein im Parcours befindliches Hindernis und konnte daraufhin sein Vorderbein nicht mehr belasten. Die Strecke wurde für zehn Minuten gesperrt. Allstar B sei dann in eine Klinik gebracht worden, woraufhin ein offener Bruch im Krongelenk festgestellt wurde. Laut Tierärzt:innen war die Verletzung irreparabel, weshalb das Pferd mit nur 17 Jahren euthanasiert wurde. Bei jedem Start wissen Reiter:innen, welchem Risiko sie ihr Tier aussetzen – und doch nehmen sie dieses Risiko aus Profit- und Prestigegründen und auf Kosten der wehrlosen Tiere in Kauf. Kein Einzelfall: Während der Olympischen Spiele in Tokio ist der Wallach Jet Set aufgrund einer Verletzung nach dem Geländeritt eingeschläfert worden.
Isabell Werth und Quantaz aufgrund von Blut aus Pferdemund disqualifiziert
Nicht nur, dass wieder ein Pferd sein Leben für den Profit der Menschen lassen musste, viele andere Pferde litten für den vermeintlichen Erfolg ihrer Reiter:innen auf der CHIO. Isabell Werth wurde mit ihrem Pferd Quantaz disqualifiziert. Grund: Ihr Pferd blutete aus dem Mund. [4] Keine Seltenheit, sind die sogenannten Gebisse doch sehr scharf und führen immer wieder zu Verletzungen im Mund. Erst vor wenigen Tagen stand Werth mit Quantaz in der Kritik, da das Pferd in einer Dressurprüfung der deutschen Dressurmeisterschaften nach Meinung vieler Kritiker:innen „taktunrein“ lief. Dennoch holte sich Werth den 17. Meistertitel.
Das Pferd Duke of Britain von Frederic Wanders wurde während der Dressur-Prüfung am Sonntag, den 3. Juli 2022 mit massivem Sporeneinsatz im Bauch durch das Viereck getrieben – und war damit nicht das einzige Pferd, das mit Sporen und scharfen Gebissen für den Ruhm seiner Reiter:innen leiden musste. Wann wird der Sport auf Kosten der Pferde endlich verboten?
Immer wieder kommt es zu Gewalt an Pferden
Der sogenannte Reitsport steht seit längerer Zeit in der öffentlichen Kritik. Vor allem seit den Olympischen Spielen 2020, die in Tokio stattfanden, wird der „Reitsport“ hinterfragt. Die Athletin Annika Schleu verprügelte mit einer Gerte ihr Pferd, da es mehrfach den Parcours verweigerte. Kein Einzelfall: Erst wenige Monate zuvor deckte ein Undercover-Team von RTL Missstände im Trainingsstall von Olympia-Sieger Ludger Beerbaum auf. Videoaufnahmen zeigen, wie eine verbotene Technik eingesetzt wurden: das sogenannte Barren. Dabei wird den Pferden über dem Hindernis mit einer Stange vor die Beine geschlagen, um diese höher springen zu lassen. Pferdebeine sind überaus sensibel und diese Methode qualvoll und schmerzhaft für die Tiere.
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Symbolbild
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Im vergangenen Jahr verprügelte Springreiter Kevin Lemke sein Pferd vor laufenden Kameras, nachdem es ein Hindernis verweigerte. Und trotz all der öffentlich in der Kritik stehenden Fälle argumentieren Reitsportler:innen immer noch damit, dass es sich hier um Einzelfälle handelt – dabei gibt es nicht nur weitere bekannte Fälle, sondern vor allem zahlreiche nicht publizierte Fälle von Tierquälerei im „Pferdesport“.
Pferde leiden stumm
Wir von PETA Deutschland erhalten nahezu täglich Nachrichten von Menschen, die Tierquälerei an Pferden beobachten. Pferde werden bei vermeintlichem Ungehorsam geschlagen, ihnen wird über die Zügel im empfindlichen Pferdemund rumgezerrt, Sporen verschwinden im Pferdebauch und auch in der Haltung gibt es noch einiges zu tun. Viele Pferde kommen nur unregelmäßig oder gar nicht auf Weiden, stehen in dunklen, engen Boxen und werden schlecht oder unzureichend ernährt.
Pferde leiden stumm. Sie fügen sich in ihr Schicksal, statt sich aktiv gegen die Misshandlungen wehren zu können. Denn wann immer sie zur Gegenwehr ansetzen, folgen harte Strafen durch Zug über die Zügel, Tritte in den Bauch oder Schläge per Hand oder Faust. Pferde sollen immer dann gehorchen, wann immer es die Reiter:innen von ihnen verlangen. Doch wie wäre es, Pferde als die individuellen Persönlichkeiten wahrzunehmen, die sie sind? Auf ihre Bedürfnisse einzugehen, sie wirklich wahrzunehmen und zu respektieren, statt sie immer und immer wieder zu missachten. Und sie nicht durch die halbe Welt zu fliegen, um für den eigenen Erfolg und das eigene Wohl auf Turnieren starten zu lassen?
Wird das Alte Testament durch das Neue Testament eventuell «aufgehoben», «geheilt», «überhöht» (für ein «Gotteswort» eigentlich eine Unmöglichkeit, aber denken wir einmal diese theologische Unmöglichkeit)? Gibt es nicht doch fundamentale Unterschiede zwischen Altem und Neuem Testament, was den Umgang mit normabweichendem Verhalten, mit Frevlern, Sündern usw. angeht?
Die Überprüfung wesentlicher neutestamentarischer Aussagen im Hinblick auf diese Frage zeigt, daß auch die in diesem Zusammenhang zitierbaren und immer wieder zitierten positiven Aussagen zum Verzeihen und zur Feindesliebe eng gekoppelt und eingebunden sind in einen sich ganz folgerichtig aus dem alttestamentarischen Gottesverständnis ergebenden Hintergrund der gewalttätigen Bestrafung des Sünders, die gipfelt in der nicht mehr überbietbaren exzessivsten Strafe der ewigen Höllenqualen für teilweise auch relativ geringe zeitliche Vergehen.
Daß auch die Interpretation des Kreuzestodes als Sühneopfer und Erlösungstat, das zentrale Ereignis für alle christlich-biblischen Religionen, überhaupt nur auf dem Hintergrund eines auf Strafe bedachten gewalttätigen alttestmentarischen Gottes psychologisch erklärbar wird, auf diesen nur durch frühkindliche und permanent fortdauernde Indoktrination nicht mehr sichtbaren, aber eigentlich offen zutage liegenden Tatbestand wird noch im einzelnen einzugehen sein.
Stellt man die oft ganz anderen Entstehungsanlässe der einzelnen Schriften und den im Vergleich zum Alten Testament viel geringeren Gesamtumfang in Rechnung, so fällt zunächst die Anzahl einschlägiger, d.h. hinsichtlich der Einstellung von Gewalttätigkeit und Strafbedürfnis kritischer Stellen angesichts des durch die modernen Kirchen ganz anders vermittelten Bildes des Neuen Testamentes um so stärker ins Gewicht.
In seinem neuen Buch «Erschütterungen» korrigiert der ehemalige deutsche Bundespräsident Wunschdenken und Realitätsverlust der deutschen Aussenpolitik. Er geht mit der Ostpolitik von Willy Brandt bis Angela Merkel ins Gericht.
Joachim Gauck fragt in seinem Buch, woher die merkwürdige emotionale Verbundenheit Deutschlands mit Russland komme. Angst, Seelenverwandtschaft, Opportunismus? Die Aufnahme entstand in Berlin, 2022.
«Reeducation», Amerikas ungebetenes Geschenk an die besiegten Westdeutschen, wird noch heute in ironisierende Anführungszeichen gesetzt. Uns wollten diese Cowboys umerziehen? Das Volk der Dichter und Denker, die Kulturnation schlechthin? Nicht einmal erträumen liess sich die Wiedergutwerdung der Deutschen nach zwölf Jahren Hitler.
Das einst verhassteste Volk auf Erden gehört nun zu den beliebtesten. Fest verankert ist die liberale Demokratie mitsamt Rechtsstaat und Gewaltenteilung. Das demokratische Wunder ist grösser noch als das materielle, das Deutschland zur viertgrössten Wirtschaft der Welt und zur Nummer eins in Europa gemacht hat.
In der Talkshow «Maischberger» am 9. Mai quittierte der vormalige Bundespräsident Joachim Gauck das Wunder mit «vollem Respekt und Dankbarkeit», hatten doch der Westen und die Sowjetunion «uns befreit» – wenn auch nur zur Hälfte. Die andere geriet nahtlos in den roten Totalitarismus. Gaucks Verneigung ist aber bloss Prolog für das Gesamtwerk: ein Buch mit dem Titel «Erschütterungen», das mehr als nur die bislang spärlichen Rezensionen verdient.
Die zu guten Deutschen
Der Freigeist Gauck – ein sanfter Umerzieher – hat nicht allzu viele Fans unter den deutschen Bienpensants. Sein unausgesprochener Vorwurf: Die Nachkriegsdeutschen sind zu gut geworden. Das liess er schon im Januar 2014 anklingen, sechs Wochen bevor Putin sich die Krim und den Donbass griff.
«Bei uns gibt es jene, die Deutschlands historische Schuld benutzen, um dahinter Bequemlichkeit zu verstecken», sagte Gauck. So könne «aus Zurückhaltung Selbstprivilegierung entstehen». Wir bestellen unseren Garten, schützen werden uns andere – vorweg der grosse Bruder Amerika. Man darf es auch Moral zum Discount nennen.
Wer waren, wer sind jene, die sich in die Flagge des Pazifismus hüllen, um so moralische Überwertigkeit zu plakatieren, und zugleich tätige Verantwortung für den Frieden verweigern? Bei «Maischberger» wurde der lebhaft parlierende Gauck direkt. Es gelte Okkupanten Grenzen zu setzen, den Appetit eines Aggressors zu zügeln. Das ist erstes Semester Realpolitik.
Hart geht Gauck in «Erschütterungen» mit der Ostpolitik von Willy Brandt bis Angela Merkel ins Gericht. Er zitiert Brandt: «Nur mit der Sowjetunion, nicht gegen sie.» Brandts Chefideologe Egon Bahr meinte: «Der Schlüssel liegt in Moskau.» Übersetzt heisst das, Bonn gibt der Sowjetunion ein Vetorecht über die deutsche Politik. Den Kanzler Schröder zeiht Gauck der «verschwörerischen Kumpanei» mit Putin. Merkel liess ihren Pressesprecher 2015 erklären, dass Waffenlieferungen an die Ukraine tabu seien, weil sie «die Illusion nähren könnten, dass es eine militärische Lösung geben könnte».
Den Feind nur verstehen wollen
Das hat Putin, der seit Februar 2022 alles auf eine militärische Lösung setzt, offensichtlich nicht kapiert. 2016 beklagte Gaucks Nachfolger Frank-Walter Steinmeier «Säbelrasseln und Kriegsgeheul», als die Polen ins Manöver zogen, um Verteidigungsbereitschaft zu demonstrieren. Heute hat er sich der «Zeitenwende» von Kanzler Scholz angepasst.
Realitätsverweigerung hat also immerhin ein Ablaufdatum. Das ficht aber die üblichen Verdächtigen nicht an, die mit den bekannten Winkelzügen, übrigens auch rechts, zu negieren versuchen, was Gauck gemessenen Wortes aufspiesst. So versammelt er im Kapitel «Den Feind verstehen wollen» die vertrauten Formeln. Nato und EU hätten Russland «eingekreist» – doch wie macht man das mit dem grössten Land auf Erden? «Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!» Den hat nicht der Westen entfesselt.
Man müsse Russland verstehen, wenn es sich ein «sicheres Glacis» verschaffen wolle – doch wie weit, bis hin zur Unterwerfung Resteuropas? Putin dürfe doch nicht mit der Krim machen, was der Westen in Kosovo getan habe! – Die Nato hat aber damals nicht Serbien besetzt.
Gauck fragt, woher die merkwürdige emotionale Verbundenheit mit Russland komme. Angst, Seelenverwandtschaft, Opportunismus? Die Geschichte bestätigt jedenfalls das Mantra nicht, wonach es «Sicherheit nur mit, nie gegen Russland» gebe, im Gegenteil. Im Zusammenspiel haben Deutschland und Russland das Sicherheitsgefüge regelmässig zerlegt.
Gauck behielt recht
Gaucks schlichte Einsicht ist jene, die er bereits 2014 beim Staatsbesuch in Polen vortrug: «Die Geschichte lehrt uns, dass territoriale Zugeständnisse den Appetit von Aggressoren oft nur vergrössern.» Mit solchen Parolen hat er sich keine Freunde in Deutschland gemacht. «Linke und linksliberale Publizisten», wie er schreibt, geisselten derlei als «präsidialen Fehlgriff ersten Ranges», als «Eskalation der Worte», gar als «Säbelrasseln». Der Gesprächsfaden mit Putin dürfe nicht abreissen; ein Präsident müsse «Versöhner» sein. Und wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt? Was müssten dann die braven Deutschen tun?
Die Geschichte gab Gauck recht. «Die Polen sahen es. Wir wollten es nicht sehen.» Unbeirrt schwächte Merkel die Sanktionen ab und hielt an Nord Stream 2 fest. Keinesfalls den Bären reizen, schliesslich lieferte der preiswertes Gas. Abhängigkeit war besser als Abschreckung. Im Nachhinein dozierte sie verschlungen: «Diplomatie ist ja, wenn sie nicht gelingt, nicht falsch gewesen.» Schlichtere Gemüter murren: Wenn Diplomatie versagt, muss sie falsch gewesen sein. Gut gewollt ist das Gegenteil von gut gekonnt.
Dieser ruzzische Chef-Propagandist Vladimir Solovyov macht ganz schlimme Aussagen. Darunter auch, dass Hauptstädte in Europa, wie Berlin, Paris, Lodon, Madrid… von Russland bombardiert und zerstört würden. Das müsste eigentlich Russen selbst schockieren…
Von Tagesschau.de
Politische Talkshows sind ein wichtiger Bestandteil für die Verbreitung von Propaganda in Russland – mit zum Teil drastischen Inhalten. Vor allem eine nukleare Eskalation wird gerne heraufbeschworen.
All das sind Aussagen, die in den letzten Tagen in politischen Talkshows im russischen Fernsehen getätigt wurden: „Die Ukraine soll als Nation liquidiert werden“.„Entweder wir gewinnen oder niemand auf der Welt kann am Leben bleiben“ oder Wolodymyr Selenskyj solle enthauptet und jeder in Russland, der für die Ukraine steht, getötet werden.
Die Fernsehdiskussionen werden mit aggressivem Vokabular geführt. So wird Ende April in einer Talksendung nicht über die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges diskutiert, es werden bereits Hypothesen aufgestellt, wie Russland die Weltherrschaft nach einem gewonnenen Atomkrieg gestalten könne.
Propagandist Vladimir Solovyov
faktenfinder
Polit-Talkshows in Russland„Entweder wir gewinnen oder niemand bleibt am Leben“
Stand: 16.05.2023
Politische Talkshows sind ein wichtiger Bestandteil für die Verbreitung von Propaganda in Russland – mit zum Teil drastischen Inhalten. Vor allem eine nukleare Eskalation wird gerne heraufbeschworen.
All das sind Aussagen, die in den letzten Tagen in politischen Talkshows im russischen Fernsehen getätigt wurden: „Die Ukraine soll als Nation liquidiert werden“. „Entweder wir gewinnen oder niemand auf der Welt kann am Leben bleiben“ oder Wolodymyr Selenskyj solle enthauptet und jeder in Russland, der für die Ukraine steht, getötet werden.
Die Fernsehdiskussionen werden mit aggressivem Vokabular geführt. So wird Ende April in einer Talksendung nicht über die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges diskutiert, es werden bereits Hypothesen aufgestellt, wie Russland die Weltherrschaft nach einem gewonnenen Atomkrieg gestalten könne.
Talkformate zentraler Teil russischer Propaganda
Politische Talkshows dominieren gemeinsam mit den Nachrichten das Programm des russischen Fernsehens. „Die Talkshows sind sehr wichtig für die russische Propaganda und nehmen eine zentrale Rolle im Staatsfernsehen ein“, sagt Magdalena Kaltseis, Assistenzprofessorin für Russische Sprachwissenschaft und Fachdidaktik Russisch an der Universität Innsbruck. Sie könnten auch politisch weniger interessierte Menschen erreichen, da sie einen gewissen Unterhaltungswert böten. Zudem seien sie einfach und kostengünstig zu produzieren.
So kommen Polit-Talks und Nachrichten beispielsweise auf dem Perwy Kanal im Februar 2022 auf rund elf Stunden Sendezeit pro Tag. Die Talkshows in Russland erreichen dabei einen Zuschaueranteil von bis zu 25 Prozent, manchmal auch mehr. Vor allem kurz nach Beginn des russischen Angriffkriegs schnellten die Einschaltquoten nach oben, inzwischen sind sie etwas rückläufig. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Talkshowanteil in der ARD und dem ZDF nach Angaben der ARD-Pressestelle bei etwa zwei bis drei Prozent eines Sendetages, die höchsten durchschnittlichen Einschaltquoten im aktuellen Jahr hat dabei Markus Lanz (14,2 Prozent).
„Kein anderes Programm mehr“
Bereits seit Wladimir Putin 2012 seine dritte Amtszeit als Präsident antrat, sind Talkshows elementar – doch mit Beginn des Kriegs in der Ostukraine 2014 gab es laut Kaltseis einen rapiden Anstieg. „Ab Februar 2022 war es dann so, dass es nur noch Nachrichten und Talkshows im russischen Fernsehen gegeben hat“, sagt Kaltseis. „Es gab keine anderen Programme mehr.“ Der Vorteil der Talkshows sei, dass dort alles behauptet werden könne. „Dadurch wird die Stimmung unglaublich aufgeheizt.“
So beschimpfte der Moderator der Sendung Wremja pokashet (dt. Die Zeit wird es zeigen) einen der „proukrainischen“ Gäste als „faschistische Laus“ und ließ ihn aus dem Studio werfen, nachdem dieser gesagt hatte, die Rote Armee sei 1941 aus der Ukraine „schändlich abgehauen“.
In der Studie „Broadcasting Agitainment“ von Vera Tolza und Yuri Teper, University of Manchester, wird die neue Medienstrategie Russlands seit 2012 als „Agitainment“ bezeichnet. „Eine ideologisch geprägte politische Berichterstattung, die durch die Anpassung spezifischer globaler Medienformate an lokale Bedürfnisse so verpackt ist, dass sie auch weniger engagierte und sogar skeptische Zuschauer anspricht.“ Politische Talkshows würden komplexe Sachverhalte bewusst überpersönlich darstellen sowie grobe, aus dem Zusammenhang gerissene Verallgemeinerungen und stumpfe Übertreibungen verwenden.
Russische Medien: staatsnah und kremltreu
Fernsehen ist in Russland nach wie vor das wichtigste Medium. Meinungsumfragen zufolge verlassen sich mehr als 60 Prozent der russischen Bevölkerung auf das Fernsehen als Quelle für politische Informationen. Die meisten russischen Fernsehsender werden anders als in Deutschland ganz oder zum Teil von der Regierung finanziert – auch die drei reichweitenstärksten Sender Rossija 1, der Perwy Kanal und NTW.
„Wie staatsnah beziehungsweise regimetreu die Talkshows sind, wird auch dadurch deutlich, dass Duma-Abgeordnete teilweise sogar gleichzeitig die Moderatoren einiger Sendungen waren, wie zum Beispiel Pjotr Tolstoi und Wjatscheslaw Nikonow“, sagt Kaltseis. Wenig überraschend werden daher hauptsächlich die russischen Narrative zum Krieg in der Ukraine verbreitet – erst im Januar bezeichnete Nikonow die USA und die NATO in Anspielung an das deutsche Nazi-Regime als Begründer des „Vierten Reichs“.
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Diskreditierung des Westens
Dass die Ukraine und generell der Westen im russischen Staatsfernsehen diskreditiert werden, sei ein wichtiger Bestandteil der inländischen Propaganda, sagt Smirnova. „Aber es geht auch darum, zum Beispiel von der Tatsache abzulenken, dass der Krieg für den Kreml nicht genau nach Plan verläuft, dass die russische Armee nicht so stark ist wie erwartet.“
Dem russischen Regime ginge es darum, den Mythos von Russland als Supermacht zu stärken. Dabei griffen Talkshows laut der britischen Studie besonders häufig auf Verschwörungserzählungen zurück. Während der Berichterstattung über die Annexion der Krim wurden beispielsweise die Ereignisse in der Ukraine systematisch als eine im Wesentlichen US-amerikanische oder westliche Verschwörung dargestellt.
Auch werde die Situation im Westen durch die Sanktionen gegen Russland im russischen Fernsehen viel dramatischer dargestellt, so Smirnova. „In einer Talkshow wurde behauptet, in Großbritannien würde man wegen der Lebensmittelknappheit Eichhörnchen essen und trotzdem weiter Waffen an die Ukraine liefern. Also wirklich sehr absurde Geschichten, die dann beim Publikum im Gedächtnis bleiben sollen.“
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Ausländische Gäste erhöhen Glaubwürdigkeit
Der Report „Ukraine Fatigue“ des Centre for Information Resilience (CIR) zeigt, wie Russland gezielt Desinformationsnarrative verbreitet, um den Willen zur Unterstützung der Ukraine in westlichen Ländern zu reduzieren und eine möglicherweise aufkommende Ukraine-Müdigkeit zu verstärken. So verbreitet Russland beispielsweise, dass ukrainische Geflüchtete Nazis seien oder nicht mit dem zufrieden wären, was sie von den Aufnahmeländern bekämen. Auch betone Russland immer wieder, die Ukraine hätte den Krieg provoziert und Russland keine andere Wahl gelassen. Nina Jankowicz, Autorin der Studie und Vize-Präsidentin des CIR, sagt: „Russland versucht durch diese Narrative seine Schuld am Krieg in Zweifel zu ziehen, denn dann kann es die westliche Solidarität in Bezug auf die Sanktionen brechen.“
Die russische Propaganda sei sehr genau auf ihr jeweiliges Publikum zugeschnitten, sagt Co-Autorin Sophia Freuden. Der Kreml wisse, was er in welcher Form an das russische Publikum richte und was ans Ausland, um in die Meinungsbildung eingreifen zu können. Ausländische Akteure werden regelmäßig als Gäste eingeladen. So waren beispielsweise Deutsche wie Alina Lipp oder der AfD-Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré schon in russischen Talkshows zu sehen. Auch Ausschnitte des US-Amerikaners Tucker Carlson wurden in den Talkshows öfter eingespielt.
Zum einen sollen sie den Narrativen Glaubwürdigkeit verleihen. „Deren Ansichten sind in den meisten Fällen sehr nahe an der russischen Propaganda. Trotzdem werden sie im russischen TV als glaubwürdige Zeugen dargestellt“, sagt Smirnova vom ISD. Zum anderen würden Gäste wie Lipp oder Kotré die Argumente, die sie in den Talkshows gehört oder in russischen Propagandazeitschriften gelesen haben, einem westlichen Publikum weiter verbreiten, ergänzt Jankowicz.
Die teils martialische Rhetorik insbesondere der Talkshows mit offenen Drohungen eines Atomkriegs sieht Smirnova insgesamt als „sehr gefährlich“ an. „Durch die ständige Wiederholung wird das Szenario, Russland könnte Nuklearwaffen tatsächlich einsetzen, normalisiert. Diese Drohrhetorik schürt Hass gegen die Ukraine und den Westen und entmenschlicht die Bevölkerung der Länder, gegen die Nuklearwaffen eingesetzt werden sollen. Das senkt die Hemmschwelle für Gewalt und Zerstörung noch weiter und kann schwere langfristige Folgen für die Gesellschaft haben.“
Anton Himmelspach, Politikredakteur von dekoder.org, sieht in der Atomdrohung einen Teil der russischen Propagandastrategie im Inland. „Das Motto lautet: Alles, was dem Feind schadet, nützt uns. Bei einem Atomkrieg wäre es ja für alle vorbei, nicht nur für den Westen. Dies reflektiert die Propaganda aber natürlich nicht.“ Das Feindbild Westen sei zentral, es werde erzeugt, um das Regime im Inland zu stabilisieren. Das sei typisch für autokratische Systeme.
Unglaublich wie Sri Lanka mit dem Schicksal von 100.000 Hutaffen umgeht.
Von wildbeimwild.com
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Die Regierung des hoch verschuldeten Krisenstaats Sri Lanka erwägt den Export von 100’000 Exemplaren einer bedrohten Affenart nach China.
Der kürzlich von Landwirtschaftsminister Mahinda Amaraweera verkündete Plan, wildlebende Ceylon-Hutaffen ins Reich der Mitte zu bringen, stösstt bei Tierschützern auf heftige Kritik. Der Preis für die Tiere ist noch nicht bekannt.
Die private chinesische Firma, die die Primaten importieren will, will sie nach eigenen Angaben für Hunderte chinesische Zoos beschaffen. Die chinesische Botschaft in Sri Lankas Hauptstadt Colombo betont jedoch, dass die chinesische Regierung keine Anfragen für einen entsprechenden Tierimport erhalten habe.
Dennoch erklärte Sri Lankas Landwirtschaftsminister Amaraweera, dass der Export angesichts der großen Schäden, die die Affen in der Landwirtschaft anrichten, in Erwägung gezogen werde. So gebe es Schäden an Kokosplantagen, die dem Land beim Export viel Geld einbringen. Zuletzt hätten die Affen aber einen beträchtlichen Teil der Ernte vernichtet – unter anderem, weil der Mensch immer weiter in den Lebensraum der Tiere vordringt.
Affen als bedrohte Art
Gleichzeitig stehen die Affen auf der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion IUCN. Das ist ein Status ohne rechtliche Implikationen, wie eine IUCN-Sprecherin auf Anfrage sagte. Ein Staat dürfe die Wildtiere also exportieren, wenn dies nach Einschätzung einer wissenschaftlichen Behörde des Staates dem Überleben der Art nicht schade. In Sri Lanka selbst sind die Tiere nicht geschützt, sie kommen nur dort in freier Wildbahn vor.
Tierschützer in Sri Lanka befürchten nun, dass die 100.000 Affen für Forschungszwecke verwendet werden oder als Nahrungsmittel enden könnten. So forderte unter anderem die Sri Lanka’s Wildlife and Nature Protection Society die Regierung auf, auf den Export zu verzichten und stattdessen andere Lösungen zu finden, um die Affenpopulation einzudämmen.
Der Inselstaat südlich von Indien mit rund 22 Millionen Einwohnern hat derzeit große Geldsorgen. Das Land rutschte im vergangenen Jahr in die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten und kämpft seither mit Engpässen bei Nahrungsmitteln und Energie, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen. Massenproteste hatten im vergangenen Sommer zur Flucht von Präsident Gotabaya Rajapaksa ins Ausland und zu seinem Rücktritt geführt. Kürzlich hat Sri Lanka zwar ein vierjähriges Kreditprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von rund drei Milliarden US-Dollar erhalten. Dies reicht jedoch nicht aus, um die Krise zu lösen.
Ich bin sicher, dass die allermeisten Menschen nicht darüber nachdenken dass Lebendköder wie Würmer unbeschreibbar leiden.
Von Peta.de – Auszug.
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Wenn es um Tierquälerei beim Angeln geht, denken viele Menschen vor allem an die Fische, die hilflos am Haken hängen, der ihnen durch die Lippen gestochen wurde. Daran, dass sie außerhalb des Wassers ersticken oder erschlagen werden, damit man ihnen dann den Bauch aufschlitzen und sie ausnehmen kann. Aber was ist mit den Tieren, die schon vorher hilflos am Haken zappeln, weil sie lebend aufgespießt und als Köder benutzt werden?
Was ist ein Lebendköder?
Neben Lebensmitteln wie Brot oder Mais benutzen manche Angler:innen lebende Maden oder Würmer, um Fische zu fangen. Diese sogenannten Lebendköder werden kaum anders behandelt als etwa ein Stück Brot: Anglershops verkaufen sie per Kilo und in Plastik verpackt, das höchstens mit ein paar Luftlöchern versehen wird. Die Tiere werden so ohne Wasser oder Nahrung gelagert und verschifft, bevor Angler:innen sie lebendig auf Haken spießen, um mit ihnen Fische anzulocken. Für die kleinen Tiere bedeutet dasunglaubliches Leid, das vor den meisten Menschen verborgen bleibt.
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Sogenannte Lebendköder werden beim Angeln lebendig auf Haken gespießt.
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Sind Lebendköder gesetzlich erlaubt?
Die Gewässerverordnung schreibt immer wieder an bestimmten Gewässern vor, dass das Angeln mit Lebendködern in diesen Bereichen verboten ist. Per Gesetz ist nur das Angeln mit sogenannten Köderfischen – meist kleinere Fische, die für das Angeln größerer Fische gefangen oder gezüchtet werden – verboten. Trotzdem wird auch das vor allem beim sogenannten Raubfischangeln häufig praktiziert. Auch Frösche, Vögel und Mäuse sind als sogenannte Lebendköder gesetzlich verboten.
Da Würmer, Maden und andere Insekten und ihre Larven als wirbellose Tiere im Tierschutzgesetz deutlich weniger berücksichtigt werden als Wirbeltiere, ist es leider erlaubt, diese Lebewesen unter Qualen auf scharfe Haken zu spießen und damit Fische anzulocken, die dann ebenfalls großem Leid ausgesetzt werden.
Alle Tiere haben ein Recht auf Leben
Die einzige Antwort auf solche Praktiken ist die Forderung nach einem vollständigen Ende des Angelns. Egal, ob Maden, Würmer oder Fische: Kein Tier verdient es, für ein „Hobby“ gequält und getötet zu werden. Auch wenn wir dank des Speziesismus darauf trainiert sind, Maden nicht als „niedlich“ zu empfinden wie etwa Katzenbabys oder flauschige Küken, sind sie doch Lebewesen wie wir und haben ein Recht auf ihr Leben. Sie zu benutzen, um weitere Tiere zu fangen und zu töten, ist unmenschlich.
Klären Sie über Tierleid auf und retten Sie Leben!
Wenn Sie Angler:innen im Freundes- oder Bekanntenkreis haben, sprechen Sie mit ihnen über das Leid der Tiere und schlagen Sie gemeinsame alternative Freizeitaktivitäten vor. Wie wäre es mit einem Waldspaziergang oder einem Ruderausflug?
Setzen Sie auch in Ihrer Ernährung auf tierfreundliche Alternativen zu Fisch und Fischprodukten. Probieren Sie doch einmal köstlichen veganen Lachs!
Jäger:innen töten in Deutschland jedes Jahr mehr als fünf Millionen Wildtiere sowie schätzungsweise 200.000 Katzen und Tausende Hunde. Alle acht Sekunden stirbt irgendwo in Deutschland ein Tier durch ein Projektil, immer wieder kommt es zu fahrlässigen Jagdunfällen. Einige der angeschossenen Tiere leiden oft tagelang, bevor sie qualvoll sterben. Genaue Zahlen zu den Abschüssen gibt es nicht, weil in den meisten Bundesländern keine Meldepflicht besteht.
In nur wenigen Wochen können Privatpersonen den Jagdschein (das „Grüne Abitur“) absolvieren und als Freizeitbeschäftigung völlig legal auf wehrlose Mitgeschöpfe schießen. Den über 400.000 Hobbyjäger:innen in Deutschland stehen gerade einmal 1.000 Berufsjäger:innen, überwiegend Forstbeamte, gegenüber.
Fachmeinungen: Ist das Jagen wirklich nötig?
Anerkannte Wissenschaftler:innen und Wildbiolog:innen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht.
Aus diesen Gründen ist die Jagd unnötig:
Natürliche Umwelteinflüsse und Nahrungsangebot regulieren die Tierpopulation von selbst.
Die Jagd ist aus ökologischer und moralischer Sicht nicht zu verantworten.
Jäger:innen stören das natürliche Ökosystem mit der Jagd auf Beutegreifer wie Füchse und Wölfe (z. B. für die Trophäenjagd).
Zahlreiche Beispiele wie der Schweizer Kanton Genf zeigen, dass sich jagdfreie Gebiete problemlos selbst regulieren.
Der renommierte Wildbiologe Prof. Dr. Josef Reichholf betont, dass sich waldbewohnende Tierpopulationen schon immer selbst reguliert haben – nicht etwa durch Beutegreifer wie Wolf oder Luchs, sondern in erster Linie durch natürliche Umwelteinflüsse wie Witterung, Krankheiten und Nahrungsverfügbarkeit.
Der Biologe Dr. Karl-Heinz Loske sieht in der Jagd lediglich ein überflüssiges Hobby, das der Befriedigung der Jagdlust der Jäger:innen dient. Nach Einschätzung von Dr. Karl-Heinz Loske als anerkannter Experte für Landschaftsökologie ist die Jagd aus ökologischer und moralischer Sicht nicht zu verantworten.
Auch Prof. Dr. Manfred Niekisch, international anerkannter Experte für Naturschutz und ehemaliger Direktor des Frankfurter Zoos, unterstreicht, dass eine Überpopulation einer Tierart aufgrund von Nahrungsmangel irgendwann von ganz alleine zusammenbricht. Dies ist auf die sogenannte ökologische Tragfähigkeit zurückzuführen: Je größer eine Population wird bzw. je mehr Tiere sich die limitierten natürlichen Ressourcen teilen müssen, desto schwieriger werden die Lebensbedingungen für die einzelnen Individuen. Die ökologische Tragfähigkeit und die daraus resultierende natürliche Selektion halten die Geburten- und Sterberate im Gleichwicht: Schwache Tiere überleben den Winter nicht. Nur die Stärksten setzen sich bei der Partnerwahl oder Revierkämpfen durch und überstehen Hungerzeiten.
Die Ökosysteme der Natur mit ihrem empfindlichen Gleichgewicht sichern das Überleben der meisten Arten auf der Erde – solange der Mensch nicht eingreift. Auch natürliche Beutegreifer tragen dazu bei, dieses Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, denn sie jagen vor allem Individuen, die sehr krank und schwach sind. Im Gegensatz dazu versuchen Jäger:innen normalerweise, die größten und robustesten Tiere zu töten – denn sie wollen ihre toten Köpfe stolz über den heimischen Kamin hängen. Doch genau diese starken und gesunden Tiere sind nötig, um den Genpool einer Art zu erhalten. Die „Trophäenjagd“ schwächt daher die restliche Population einer Tierart.
Während die für Jäger:innen lukrativen Arten (Rehe, Hirsche und Wildschweine) unter dem Deckmantel der „Hege“ und „Kirrung“ gefüttert und ihre Populationen somit künstlich hochgehalten werden, werden Beutekonkurrenten gnadenlos verfolgt und ausgerottet. Die Rückkehr des Wolfes und Luchses wird seitens der Jägerschaft bis heute vehement bekämpft. Füchse werden massenhaft getötet und dienen den Jäger:innen als lebende Zielscheiben. Um die Tötung von jährlich rund einer halben Million Füchse zu rechtfertigen, wird ihnen kurzerhand das Image eines Krankheitsüberträgers verpasst, obwohl die Fakten eine völlig andere Sprache sprechen.
Deutschland ist gemäß der WHO seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut und der Fuchsbandwurm zählt laut Prof. Brehm vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg zu den seltensten Parasitosen Europas.
Den wahren Grund für die Fuchsjagd geben Jäger:innen sogar offen zu: „Um unser Niederwild zu hegen und wieder gute Strecken an Hasen und Fasanen zu erzielen, dürfen wir nicht nachlassen, seine Beutegreifer zu bejagen.“
Die düstere Atmosphäre der Drohungen mit exzessiven Strafen, häufig bis zur Venichtung, die auch dieses zentrale Buch der Heiligen Schrift, der von Gott geoffenbarten höchsten religiösen und ethischen Normenquelle aller christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften, kennzeichnet, dürfte mit diesen, durchaus vermehrbaren Zitaten deutlich geworden sein.
Sie verliert nicht ihr m.E. im Hinblick auf eine heute noch redlich vollziehbare, biblisch begründete Religiosität vernichtendes Gewicht durch die, wie sollte es bei einem Produkt menschlicher Projektion anders sein, ebenfalls zu findenden, im Gesamt eher zurücktretenden tröstlich-positiven Abschnitte; denn diese sind, soweit überhaupt vorhanden, eingebettet in die beschriebene allgemeine, alles durchdringende düstere Atmosphäre rächender und strafender Gewalttätigkeit (sowohl im Gesamt des Buches Jesaia wie auch der fünf Bücher Mose oder der Psalmen) und häufig auch durch eine jeweils enge textliche Verzahnung mit dieser amalgamiert:
«Der Herr wird die Ägypter zwar schlagen, er wird sie aber auch heilen: Wenn sie zum Herrn umkehren, läßt er sich durch ihre Bitte erweichen und heilt sie» Jes. 19; 22).
Wie untrennbar die auch eher seltenen «positiven» Stellen in die durchgehend fast als selbstverständlich dargestellte Atmosphäre inhuman-archaischer Straf- und Rachsucht eingebunden sind – eine Tatsache, die, wie schon oben angeführt, nur durch eine hochselektive kirchliche Zitierpraxis und ein jahrhundertelanges Verbot der Kirche für Laien, die Bibel zu lesen, weitgehend verborgen bleiben konnte -, zeigt sehr anschaulich das Schlußkapitel, mit dem das Buch Jesaia endet:
«Wie diese Menschen ihre eigenen Wege wählen und an ihren Gottesbildern Gefallen haben, so wähle ich für sie die Strafe aus und bringe über sie Schrecken. Denn sie gaben keine Antwort, als ich sie rief, als ich zu ihnen redete, hörten sie nicht; sondern sie haben getan, was mir mißfällt, und sie haben sich für das entschieden, was ich nicht will . . . Horcht: Getöse dringt aus der Stadt, Getöse aus dem Tempel. Horcht: Der Herr vergilt seinen Feinden ihr Tun. Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle die ihr sie liebt. Seid fröhlich mit ihr, alle die ihr über sie traurig ward. . . Denn so spricht der Herr: „Seht her: Wie ein Strom leite ich den Frieden zu ihr und den Reichtum der Völker wie einen rauschenden Bach. Ihre Kinder wird man auf den Armen tragen und auf den Knien schaukeln: Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch; in Jerusalem findet ihr Trost.Wenn ihr das seht, wird euer Herz sich freuen, und ihr werdet aufblühen wie frisches Gras.“ So offenbart sich die Hand des Herrn an seinen Knechten, aber seine Feinde wird er bedrohen. Ja, seht, der Herr kommt wie das Feuer heran, wie der Sturm sind seine Wagen,um in glühendem Zorn Vergeltung zu üben, und er droht mit feurigen Flammen. Ja, mit Feuer und Schwert hält der Herr Gericht über alle Sterblichen und viele sind es, die der Herr erschlägt . . . Wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich erschaffe, vor mir stehen – Spruch des Herrn -, so wird euer Stamm und euer Name da stehen. „An jedem Neumond und an jedem Sabbat wird alle Welt kommen, um mir zu huldigen“, spricht der Herr. „Dann wird man hinausgehen, um die Leichen derer zu sehen, die sich gegen mich aufgelehnt haben. Denn der Wurm in ihnen wird nicht sterben, und das Feuer in ihnen wird niemals erlöschen; ein Ekel sind sie für alle Welt“» Jes. 66; 3, 4, 6, 10-16, 22-24).
Zieht man aus den fünf Büchern Mose, aus den Psalmen und dem Buch Jesaia als Kernstücke des Alten Testaments bzw. aus den hier angeführten Zitaten ein erstes Fazit, so zeigt sich insgesamt eine weitgehend durchgängige Einstellung, normabweichendes Verhalten durch barbarische Strafen bis hin zur physischen Vernichtung oder durch deren Androhung zu «bewältigen» (fürwahr ein göttlich-moralisches Modell!). Daß diese Einstellung nicht nur vereinzelt vertreten wird, sozusagen eine «Panne» oder einen «Betriebsunfall» darstellt, sondern weitgehendst die hier herangezogenen Kernbücher des Alten Testamentes kennzeichnet, dürfte die Fülle der angeführten – durchaus noch vermehrbaren – Zitate gezeigt haben.
Ihr argumentatives Gewicht gegen die Bibel als Normenquelle göttlichen Ursprungs, als einem heutigen Menschen auch nur bescheidenen humanen ethischen Standards noch zumutbare «göttliche Offenbarung», wird auch durch die ebenfalls zu findenden, wenngleich insgesamt eher zurücktretenden human oder ethisch positiv zu bewertenden Stellen nicht aufgehoben: Es wäre psychologisch ganz unwahrscheinlich, daß die Bibel gerade als menschliches Produkt ober Ergebnis einer Projektion menschlicher Zuständlichkeiten und Weltinterpretationen in ein höheres Wesen, eben Gott, ethisch und human nur negativ zu beurteilende Aussagen enthielte. Aber: Ein Buch, das den Anspruch erhebt, eben nicht nur menschlichen Ursprungs, sondern (gar in «allen ihren Teilen») göttlich inspirierter Basistext und letzte Leitlinie und Instanz ethisch-moralischen und religiösen Denkens und Handelns zu sein, darf nicht in diesem großen Ausmaß exzessiv inhuman-archaische Projektionen, Modelle, Leitbilder enthalten.
Dies muß sich äußerst verhängnisvoll auswirken und hat sich so ausgewirkt: Die wirkliche, nicht die in unseren Schulen hochselektiv gelehrte Kirchengeschichte ist voller Belege. Auch das manchmal von theologischer Seite angeführte apologetische Argument, Gott habe sich dem Entwicklungsstand des (frühen) Menschen in seiner Verkündigung anpassen müssen, ist von kaum zu überbietender Kurzschlüssigkeit: Gott, allmächtig und unendliche Liebe, wäre als absolut souveräner Schöpfer auch für den entsprechenden inhuman-archaischen Entwicklungsstand und seine grauenhaften Implikationen verantwortlich, ganz abgesehen davon, daß eine solche Argumentation der Tatsache, daß der biblische Gott selbst ausdrücklich exzessiv inhumanes Verhalten befiehlt, selbst modellhaft ausführt oder damit droht, in keiner Weise gerecht wird.
Auch die immer wieder versuchte Relativierung des Alten Testamentes gegenüber dem Neuen Testament kann nicht befriedigen. Denn: «Die Bibel (griechisch biblos = Buch) oder die Heilige Schrift ist eine Sammlung von Büchern, die das Alte und Neue Testament umfaßt. Das Alte Testament wird von Juden und Christen als Offenbarungsurkunde betrachtet. Die Bücher des Alten Testamentes stammen von Verfassern, durch die Gott zu den Menschen spricht und durch die das Volk Israel seinen Glauben an die Heilstaten und Verheißungen Gottes bekennt. Juden und Christen glauben an die Inspiration (Eingebung) dieser Bücher durch den Geist Gottes.Das Verzeichnis der Bücher, die zur Heiligen Schrift gehören, nennt man Kanon (griechisch kanon = Maßstab), weil sie den Maßstab für den Glauben darstellen. Jesus und seine Jünger übernahmen die Bücher der Heiligen Schrift, wie sie ihr Volk kannte, und beriefen sich in ihrer Botschaft auf sie als auf das Wort Gottes»
Auch das Alte Testament ist nach allgemeiner Glaubensaussage so gut wie aller christlichen Kirchen wie auch nach der ihm offenbar selbstverständlichen Auffassung Jesu, der Apostel und ersten Anhänger das Wort des sich nach allgemein christlicher Lehre stets gleichbleibenden Gottes. Auch das Alte Testament wird so folgerichtig, und zwar in seiner Gesamtheit, von den Kirchen und christlichen Konfessionen wie kein anderes Buch weltweit verbreitet als Gottes Wort und Gebot.
Es ist ganz schändlich wie Brieftauben skrupellos ausgenützt werden und mehrfach gegen Tierschutzgesetze verstoßen wird.
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In deutschen Taubenzuchten werden etwa 2,5 Millionen sogenannte Brieftauben gezüchtet und gehalten. Die Tiere werden bei regionalen, nationalen und internationalen Wettflügen eingesetzt oder auf Zuchtausstellungen zur Schau gestellt. Hierzulande engagieren sich Zehntausende Menschen in der Taubenzucht und hoffen auf hohe Preisgelder und Auszeichnungen. Für die Tauben jedoch bedeutet dieses grausame Hobby ein Leben voller Qualen. Erfahren Sie hier, wie die Vögel im sogenannten Brieftaubensport ausgenutzt werden und welchem Leid sie ihr Leben lang ausgesetzt sind.
Brieftauben: Treue Tiere mit ausgeprägtem Familiensinn werden skrupellos ausgenutzt
Tauben sind überaus treue Tiere – sowohl gegenüber ihrem Standort als auch in sozialen Beziehungen.
Sie haben einen extrem ausgeprägten Familiensinn.
Sie verbringen in der Regel ihr ganzes Leben mit nur einem Partner.
Gemeinsam mit ihrem Partner ziehen sie ihren Nachwuchs groß und sorgen oft noch für ihre Kinder, nachdem diese das Nest bereits verlassen haben.
Mit der „Nestmethode“ oder „Witwermethode“ werden diese Eigenschaften bei Wettflügen skrupellos ausgenutzt.
Die Tiere werden teilweise über tausend Kilometer weit von ihrem Taubenschlag entfernt aufgelassen.
Sie versuchen verzweifelt, so schnell wie möglich wieder zu ihren Familien zurückzufinden.
Da Tauben regelmäßig für Wettflüge trainiert werden, ist dieser Stress Alltag für die sensiblen Tiere.
Während der Saison der Wettflüge werden die Tauben immer wieder von ihrem Partner getrennt, um die Sehnsuchtmöglichst groß zu halten. Am Tag vor dem langen Transport in oftmals schlecht belüfteten LKW dürfen sie nur wenige Stunden mit ihrem Partner verbringen. Während der Fahrt erhalten die Tiere in der Regel nur wenig Nahrung und Wasser. Nach ihrer Rückkehr und Wiedervereinigung mit ihrem Partner sind Aufregung und Freude groß – doch nur kurze Zeit später werden sie wieder voneinander getrennt und eines der Tiere muss die qualvolle Fahrt und den langen Flug erneut auf sich nehmen. Viele Tauben finden den Weg nach Hause nicht, und so verlieren die treuen Tiere immer wieder ihren geliebten Partner.
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Tauben verbringen in der Regel ihr ganzes Leben mit nur einem Partner.
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Einkalkulierte Verlustraten: Tauben für Auszeichnungen den Tod geschickt
Der Tod sogenannter Brieftauben ist von Anfang an einkalkuliert. Bei Tauben-Wettflügen wird generell mit einer sehr hohen Verlustrate gerechnet – durchschnittlich 53 Prozent. Besonders viele Tiere sterben bei sogenannten Tribünenflügen.
Hunderttausende Tauben werden jedes Jahr für erhoffte Auszeichnungen oder Preisgelder in den Tod geschickt. Jene, die nicht zum Taubenschlag zurück finden, sterben qualvoll. Zu den Todesursachen gehören unter anderem:
Flüssigkeitsmangel
Erschöpfung
Verletzungen
Viele Tiere landen orientierungslos in Städten, wo sie ein leidvolles Leben führen, unerwünscht sind und oft tierquälerisch vertrieben werden.
Sogenannte Brieftauben als Geschäftsmodell: Sie werden regelrecht verscherbelt
Zahlreiche Tauben-Auktionsportale im Internet zeigen, dass es bei der Haltung und Zucht von Tauben nicht um das Wohlbefinden der Tiere geht, sondern nur um möglichst hohe Profite. Dort werden sogenannte Zuchttauben nach gewonnenen Preisen und Abstammung eingestuft und an Höchstbietende verkauft.
Sowohl Anbietende als auch Kaufende nehmen dabei bedenkenlos in Kauf, dass die sozialen Tiere von ihrem Heimatschlag und vor allem von ihrer Familie und ihrem Schwarm getrennt werden. Tauben sind standorttreu, kehren also immer wieder zu dem Ort zurück, den sie kennen. Für Zuchttauben, die teilweise für hohe Summen weiterverkauft und nicht in Wettflügen eingesetzt werden, bedeutet das, dass sie niemals frei fliegen und ihren Schlag verlassen können. Sie werden ihr Leben langeingesperrt und trotz der Treue zu ihrem Partner immer wieder schmerzvoll von diesem getrennt, um zur weiteren Zucht mit anderen Tauben verpaart zu werden. Ihre Flugmuskulatur entwickelt sich dadurch niemals vollständig, und sie werden nie erfahren, was es bedeutet, wirklich frei fliegen zu können.
Tauben, die nicht schnell genug sind, werden qualvoll getötet
Die obersten Ziele der Taubenzucht sind die Leistung der Tiere und erfolgreiche Wettflüge. Die Tauben sollen bis zu 130 km/h schnell fliegen – doch viele schaffen das nicht. Jene, die nicht schnell genug fliegen oder sich verirren, werden nicht selten skrupellos getötet. Dabei wird der Hals der Tiere lang gezogen und ihr Kopf umgedreht – alles ohne Betäubung.
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Tauben versuchen verzweifelt nach der Trennung wieder zu ihrem Taubenschlag zurückzufinden.
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Bewusste Verstöße gegen den Tierschutz
Züchter:innen und Halter:innen verstoßen oft bewusst gegen das Tierschutzgesetz:
Das Töten von Tieren ohne Betäubung und ohne vernünftigen Grund verstößt gegen das Tierschutzgesetz. Den Halter:innen ist dies jedoch meist egal, denn sie wollen die für sie nutzlosen Tiere so schnell wie möglich los werden.
Nach § 3 Nr. 1 des Tierschutzgesetzes ist es auch verboten, „einem Tier außer in Notfällen Leistungen abzuverlangen, denen es wegen seines Zustandes offensichtlich nicht gewachsen ist und die offensichtlich seine Kräfte übersteigen“. Die hohen Verlustraten bei Wettkämpfen sind ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die meisten Tiere den abverlangten Leistungen nicht gewachsen sind. Dennoch werden Tauben regelmäßig zu solch anstrengenden Flügen gezwungen.
Helfen Sie, das Leid der sogenannten Brieftauben zu beenden
Besuchen Sie niemals einen Taubenwettflug oder eine Zuchtausstellung und unterstützen Sie diese auch nicht finanziell.
Schreiben Sie einen Kommentar zu Zeitungsartikeln, um auf die Grausamkeit dieses Hobbys aufmerksam zu machen.
Unterschreiben Sie unsere Petition für ein Verbot der grausamen Wettflüge: