Archiv für Dezember 2022
Geschützt: Erotik – 31.12.2022 Leave a comment
Wenn Vergangenheit weißgewaschen wird Leave a comment
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Der MSI, die Vorgänger-Partei von Fratelli d’Italia war ganz sicher keine demokratische Partei. Und auch bei Fratelli d’Italia habe ich große Vorbehalte.
Von Tagesschau.de
Melonis politische Herkunft
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Zum ersten Mal hat sich Italiens Regierungschefin Meloni detailliert zu ihrer politischen Herkunft geäußert. Dabei bezeichnete sie die neofaschistische MSI als einst wichtigen Teil der italienischen Demokratie.
Lange ist sie dem heiklen Thema ausgewichen. Jetzt hat sich Giorgia Meloni erstmals ausführlich geäußert zu der Partei, in der sie ihre politische Karriere begonnen hat – die neofaschistische Movimento Sociale Italiano, kurz MSI. Melonis Strategie: Vorwärtsverteidigung.
Die MSI, behauptete die Regierungschefin in ihrer Jahresabschluss-Pressekonferenz, sei immer Teil des demokratischen Italiens gewesen. Sie erklärte: „Sie war eine Partei, mit der man einverstanden sein kann oder nicht. Aber sie war eine Partei der demokratischen Rechten des demokratischen und republikanischen Italiens.“
Schönreden der politische Biografie?
Pietro Ignazi, einer der wichtigsten Parteiforscher Italiens, schüttelt mit dem Kopf. Der emeritierte Politikprofessor der Universität Bologna und Autor zahlreicher Bücher zum italienischen Parteiensystem wirft Meloni vor, ihre politische Biografie schönfärben zu wollen.
Die MSI hat sich nicht beteiligt an der Ausarbeitung der demokratischen Verfassung. Sie hatte immer eine radikale Veränderung des politischen Systems zum Ziel.
Die Italienische Sozialbewegung – MSI – sei im Dezember 1946 gegründet worden, erklärt Ignazi. „Sie ist eine Partei, die immer außerhalb des Verfassungsbogens stand.“
MSI-Vorsitzender war Teil der letzten Mussolini-Regierung
Einer der Gründer und späteren Vorsitzenden der MSI, Giorgio Almirante, war Teil der letzten Regierung Mussolinis. Andere führende Mitglieder der MSI wurden verhaftet, weil ihren vorgeworfen wurde, sie wollten die faschistische Partei wieder aufbauen.
Für Politikwissenschaftler Ignazi ist es keine Frage der Definition der Partei, in der Meloni ihre politische Karriere begonnen hat. Er sagt: Sie war eine neofaschistische Partei – und zwar eine, die für sich „eine Kontinuität mit dem Faschismus beansprucht“ hat.
„Der langjährige MSI-Führer Almirante sagte immer, man dürfte die Vergangenheit nicht verleugnen. Und nicht verleugnen, bedeutet in diesem Fall akzeptieren. Eine Vergangenheit, die eine anti-liberale und anti-demokratische Vergangenheit war“, erklärt der Politikwissenschaftler.
Meloni verteidigt frühere Partei
Meloni aber verteidigte ihre politische Herkunft bei der Pressekonferenz mehrfach mit der Behauptung, die MSI sei demokratisch gewesen.
Außerdem argumentierte sie, ihre ehemalige Partei habe das Abrutschen vieler Systemgegner in den Terrorismus verhindert. „Sie war eine Partei, die meiner Ansicht nach auch eine sehr wichtige Rolle darin gehabt hat, politische Gewalt, den Terrorismus zu bekämpfen“. Die Partei habe ein Verantwortungsbewusstsein gehabt, Personen zu begleiten, „die ansonsten vielleicht andere Entscheidungen getroffen hätten“, sagte Italiens Regierungschefin.
„Demokratische Dynamik“
Meloni sagte zudem, die MSI sei immer in der „demokratische Dynamik“ Italiens präsent gewesen. Als Beispiel nannte die Regierungschefin die stete Beteiligung der MSI an den Wahlen der Staatspräsidenten.
Dies, entgegnet Parteienforscher Ignazi, seien schlicht falsche Fakten. Er führt aus: „Die MSI hat einmal die Wahl eines Staatspräsidenten mitgetragen, 1971, bei der Wahl Giovanni Leones. Als die MSI 1960 erstmals eine Regierung mitgewählt hat, die Regierung Tambroni, ist es zu einem derartigen Aufstand in der öffentlichen Meinung gekommen, dass diese Regierung gezwungen war, zurückzutreten.“
Meloni trat in den 1990ern ein
Meloni trat Anfang der 1990er-Jahre in die MSI ein. TV-Aufnahmen aus dieser Zeit zeigen, wie sie damals in einer Parteisektion unter einem Mussolini-Plakat arbeitet.
Vor wenigen Tagen hatte der neue Senatspräsident Ignazio La Russa aus der Meloni-Partei für Schlagzeilen gesorgt, weil er in den sozialen Medien an den Jahrestag der Gründung der MSI erinnerte. Die MSI, sagt Meloni, sei keine Geschichte, für die man sich schämen müsse – und berief sich dabei auf das Ergebnis der vergangenen Parlamentswahl.
Nicht die einzige mit diesem Hintergrund
Meloni sagte: „Heute gibt es einige Regierungsmitglieder und höchste Staatsrepräsentanten, die aus dieser Erfahrung kommen“. Sie seien dorthin gekommen durch eine demokratische Wahl. „Das heißt, dass die Mehrheit der Italiener diese Geschichte nicht als nicht präsentabel ansehen“, folgert die italienische Regierungschefin.
Von Jörg Seisselberg, ARD-Studio Rom
Wenn Vergangenheit weißgewaschen wird
Schauspieler James Cromwell ist PETAs „Person des Jahres“ 2022 Leave a comment
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Von Peta.de
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Weil US-Schauspieler James Cromwell unermüdlich für die Tiere seine Stimme erhebt, haben PETA USA und PETA Deutschland ihn zur Person des Jahres 2022 ernannt. Damit reiht er sich zwischen Gewinner:innen der Vorjahre wie Billie Eilish, Tabitha Brown, Joaquin Phoenix und Lewis Hamilton ein.
James Cromwell setzte Starbucks wegen Aufpreis für vegane Milch unter Druck
James Cromwell setzt sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit für die Tiere ein und half PETA unter anderem dabei, wichtige Erfolge für Hunde und Affen in Laboratorien einzufahren. Er öffnete Menschen die Augen hinsichtlich des Mythos von „human produziertem Fleisch“ und setzte Starbucks unter Druck, den Aufpreis für vegane Milch abzuschaffen. Dafür ernennen wir den Succession-Star James Cromwell zu PETAs Person des Jahres 2022.
Erst vor Kurzem klebte Cromwell seine Hand an der Theke eines Starbucks-Cafés in New York fest, um gegen den Preisaufschlag für vegane Milch zu protestieren. Wenn man sich Cromwells Erfolgsquote anschaut, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Kette einlenken und die Preise für Pflanzen- und Kuhmilch angleichen wird.
Cromwells ungebrochenes Engagement gegen Tierversuche
Cromwells Feuer für den Tierschutz wurde vor Jahrzehnten durch seine Rolle in Ein Schweinchen namens Babe entfacht, die ihn zu einer veganen Lebensweise inspirierte. Mit seinen mittlerweile 82 Jahren sorgt er mit der Energie und dem Enthusiasmus eines Teenagers für Veränderungen und fährt einen Erfolg nach dem anderen für die Tiere ein. Unter anderem überzeugte er die Fluggesellschaft Air France davon, keine Affen mehr zu Laboren zu transportieren, indem er seinen zwei Meter großen Körper am Flughafen von Los Angeles demonstrativ in eine Transportkiste zwängte. Des Weiteren half er dabei, das unter erbärmlichen Zuständen operierende Labor für Hundemuskeldystrophie der Texas A&M University (TAMU) zu schließen. Cromwell wurde für seinen Protest gegen die Tierversuche des Labors verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Dieses Jahr gab die TAMU bekannt, dass die verbliebenen neun Hunde, die zuvor in ein anderes Labor verlegt worden waren, zur Adoption freigegeben werden würden.
„James Cromwell hat in jeder Faser seines Körpers große Empathie für alle Tiere. Er ist PETAs Person des Jahres, denn er ist die Geheimwaffe bei unseren hart erkämpften Siegen für die Tiere, die in Käfigen weggesperrt, ausgebeutet und getötet werden“
PETA USA-Vizepräsidentin Lisa Lange
Cromwell: Tierrechtsbewegung muss „unerbittlich und konfrontativ sein“, um etwas zu erreichen
PETA veröffentlicht ein Video, in dem Cromwell und Lange Rede und Antwort stehen. Darin zeigt sich der Schauspieler von seiner unbekannten frechen Seite und offenbart, dass sein letztes Mahl psilocybinhaltige Pilze wären und dass seine Katze ihm mehr als jeder andere bringt. Des Weiteren spricht er davon, dass die heutige Generation an Tierrechtler:innen „unerbittlich und konfrontativ“ sein muss – Qualitäten, die er selbst in Hülle und Fülle bei seinen Einsätzen für die Tiere bewiesen hat.
Zu Ehren von Cromwells grenzenloser Empathie und seinen unglaublichen Beiträgen zur Stärkung der Tierrechte ändert PETA den Namen ihres Veranstaltungszentrums in Los Angeles in James Cromwell Empathy Center um. Das James Cromwell Empathy Center befindet sich im Echo Park, unweit von PETAs Bob-Barker-Gebäude. Dort finden eine Vielzahl von PETA-Veranstaltungen statt, die darauf abzielen, Respekt, Gerechtigkeit und Mitgefühl für alle empfindungsfähigen Lebewesen unabhängig ihrer Spezies, Rasse, Religion, Fähigkeiten oder ihres Geschlechts zu fördern.
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Schauspieler James Cromwell ist PETAs „Person des Jahres“ 2022
Vogelbörse: So leiden „Ziervögel“ auf Ausstellungen & Märkten Leave a comment
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Aus Peta.de – Auszug.
In deutschen Haushalten leben über 34,7 Millionen Heimtiere, darunter etwa 3,1 Millionen „Ziervögel“. [1] Bundesweit finden an Wochenenden regelmäßig Vogelausstellungen und -börsen statt, auf denen Zuchten präsentiert und Vögel wie Ware verkauft werden. Für die Vögel bedeuten diese Ausstellungen tagelangen Stress und Angst – und alles nur, um die menschliche Zucht– und Sammelleidenschaft zu befriedigen.
Obwohl das Leid der Tiere unübersehbar ist, verschließen Verkäufer:innen, Züchter:innen und Besucher:innen ihre Augen vor dem offensichtlichen Tierleid, um weiterhin ihre Vorteile aus dem „Geschäft mit Tier“ zu ziehen.
Vogelbörsen: Tierleid hinter Gittern für den Profit
Auf Vogelbörsen sind die unterschiedlichsten Vögel zu sehen: Allen gemein sind ihre wunderhübschen Farben – und der Käfig, in den Händler:innen und Züchter:innen sie gepfercht haben und der ihnen die Freiheit raubt sowie das Fliegen verhindert. Gitter, die die Vögel daran hindern, ihre Flügel auszubreiten und zu nutzen, sind auf Ausstellungen und den langen Transportwegen völlig normal. Eine Qual für Tiere, die normalerweise einen großen Teil ihres Lebens mit Fliegen verbringen würden.
Immer mehr Menschen üben an der Präsentation und dem „Verramschen“ der Vögel Kritik. Auf vielen Ausstellungen gilt ein allgemeines Film- und Fotoverbot – vermutlich aus Angst vor den berechtigten Beanstandungen von Tierschützer:innen und den geforderten Veränderungen ihrer festgefahrenen Traditionen. Doch Tradition darf niemals eine Rechtfertigung für ausgeübte Tierqualen und Tierleid sein.
Tierquälerischer Transport
Bereits der Transport zu einer Börse oder Ausstellung bedeutet für die intelligenten Vögel enormen Stress: In engen Behältnissen werden die Tiere zum Teil über weite Strecken transportiert, oft ohne Nahrung und Wasser. Die sensiblen Vögel sind danach oft völlig apathisch und verängstigt, ihr Immunsystem ist geschwächt, und sie sind anfälliger für Krankheiten und Verhaltensstörungen.
Enge, kleine und verdreckte Käfige
Am Zielort werden die Vögel in kleine Ausstellungskäfige umgesetzt. Stark verdreckte Käfige sind auf diesen Veranstaltungen an der Tagesordnung. Die Züchter:innen wollen keinen Aufwand, sondern nur Profit aus den Tieren schlagen. Die Käfige sind überfüllt oder zu klein. Sauberes Wasser? Immer wieder Fehlanzeige!
Wiederholt werden Käfige verwendet, die nicht den Tierschutzmindestanforderungen für Börsen und Ausstellungen entsprechen.
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Vögel, die in diesen Käfigen kauern, haben keinerlei Rückzugsmöglichkeit und sind oftmals von allen Seiten Stress aufgrund des hohen Lärmpegels und der vielen Menschen und anderen Tiere ausgesetzt.
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Börsenverantwortliche schaffen häufig keinen Abstand zwischen Käfigreihen und Besucher:innen, sodass sich die Besuchermassen eng an den Tischen vorbeischieben und gegen die Käfige stoßen.
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Kinder stecken ihre Finger zwischen die Gitterstäbe.
Für Vögel, deren innigster Wunsch und einziges Bedürfnis in dieser Situation das Wegfliegen ist, ein wahrer Alptraum, aus dem es kein Entkommen für die völlig verstörten Tiere gibt!
Gestresste und kranke Vögel
Durch das laute Rufen unzähliger Vögel in Käfigen und die vielen Menschen herrscht in den Ausstellungs- und Verkaufsräumen ein enormer Lautstärkepegel. Viele Tiere fallen durch monotone und stereotype Verhaltensmuster auf. Immer wieder werden auch sehr gestresste und eindeutig kranke Tiere präsentiert.
Anstatt ihnen Ruhe und medizinische Behandlung zu bieten, versuchen die Züchter:innen, selbst aus diesen gequälten und kranken Vögeln noch Gewinne zu generieren. Für die betroffenen Tiere ist dies eine Tortur – und für andere Vögel zudem eine Gefahr, denn so werden der Verbreitung von Krankheiten, wie beispielsweise Zoonosen, Tür und Tor geöffnet.
Lebewesen werden wahllos an jede:n verkauft
Auf Vogelbörsen und -märkten werden Vögel zum Kauf und Tausch angeboten – in der traurigen Realität gleichen diese Veranstaltungen einem raschen Ausverkauf von sensiblen, fühlenden Lebewesen für Profit und Geld. Käfige werden übereinandergestapelt, Vögel unter Tischen verstaut. Den Händler:innen geht es um den schnellen Profit. Informationen über lebensnotwendige Bedingungen für die anspruchsvollen Vögel werden häufig verschwiegen.
Geworben wird immer wieder mit Handaufzuchten – dieser beschönigende Begriff benennt das Entreißen der Küken von ihren Eltern, obwohl diese sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern können. Der einzige Grund für dieses herzlose Vorgehen ist das Ziel, die Vögel auf den Menschen zu prägen und zutraulicher zu machen – mit dem Ziel, eine bessere „Ware“ zu schaffen und die Vögel als „Kuscheltiere“ weiterzuverkaufen. Das Resultat sind schwer verhaltensgestörte und unglückliche Vögel, die meist viel zu früh sterben.
Qualzucht bei Vögeln: Krankheiten und lebenslanges Leid
Auf Vogelausstellungen wird die Zucht zu Bewertungszwecken präsentiert. Hierzu werden den einzelnen Vögeln bestimmte Merkmale „herausgezüchtet“. Auf der Suche nach neuen, extremen Formen werden immer neue Kreuzungen präsentiert. Zuchtausstellungen sind der Spielplatz, auf dem sich größenwahnsinnige Gestalter:innen zum lebenslangen Leid der Tiere austoben können. Zuchtverbände stellen die Spielregeln: penible Bewertungsmaßstäbe, nach denen Punkte für die „Zuchtergebnisse“ vergeben werden. Die Grenze zur Qualzucht ist bei vielen Tieren längst überschritten, und trotzdem werden immer weiter neue Vögel mit Qualzuchtmerkmalen gezüchtet.
Besonders augenscheinlich wird der Zuchtwahnsinn bei Kanarienvögeln: Kanarien werden nach Farbe, Form, Federkleid und Gesang gezüchtet.
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Viele „Frisurenkanarien“ können wegen der Federhauben nicht mehr sehen und sind faktisch blind – besonders für Fluchttiere eine Qual.
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Durch das Reiben der Federn auf den geöffneten Augen können Hornhautverletzungen entstehen, die über Einschränkungen der Sehkraft und schmerzhafte Entzündungen bis hin zum Verlust des Auges führen können.
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Verlängerte Krallen und Wachstumsanomalien, sogenannte „Korkenzieherkrallen“, zeugen von tierschutzwidrigen Haltungsbedingungen und einer Vernachlässigung der Tiere. Für die Vögel bedeuten die Krallen eine erhebliche Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und bergen ein großes Verletzungsrisiko – blutige Wunden stehen häufig an der Tagesordnung.
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Vogelbörse: So leiden „Ziervögel“ auf Ausstellungen & Märkten
Immer mehr Deutsche glauben an russische Propaganda und Verschwörungstheorien. Warum? Leave a comment
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Auf Sendung. Russland verbreitet unter Wladimir Putin Desinformation im Westen. Die Botschaften verfangen vor allem in Zeiten von Krisen und Unsicherheiten bei den Rezipienten besonders gut.
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Berlin – Es ist Propaganda, die von Russland schon länger verbreitet wird: Die Ukraine betreibe mit den USA geheime Biowaffen-Labore. Die Ukraine habe historisch keinen eigenen Gebietsanspruch, sondern sei eigentlich Teil Russlands. Der Krieg in der Ukraine sei notwendig gewesen, um die dortige faschistische Regierung zu beseitigen.
Eine Studie zeigt nun: Solche Erzählungen verfangen in Deutschland. Immer mehr Deutsche glauben an russische Propaganda und Verschwörungserzählungen. Eine repräsentative Befragung des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) ergab eine deutliche Zunahme seit April dieses Jahres. Die Aussage etwa, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei eine alternativlose Reaktion Russlands auf Provokationen der Nato, erhielt einen Zuspruch von 19 Prozent. Im April lagen der Wert noch bei 12 Prozent.
18 Prozent stimmten der Aussage zu, Putin gehe gegen eine „globale Elite vor, die im Hintergrund die Fäden zieht“. Im April waren das noch 12 Prozent. Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen Ost und West: So stimmten der Aussage, die Nato habe Russland provoziert, im Osten etwa ein Drittel der Befragten zu, während der Wert im Westen nur bei 16 Prozent lag.
Die Entwicklung kommt für Pia Lamberty, eine der Autorinnen der Studie, nicht überraschend. Die Sozialpsychologin erforscht seit Jahren die Verbreitung von Verschwörungsglauben. „In Zeiten von Krise und Unsicherheit gedeihen Verschwörungserzählungen besonders gut“, sagt sie dem Tagesspiegel. „Wenn Menschen ein Gefühl von Kontrollverlust erleben, suchen sie eine Möglichkeit, damit umzugehen. Verschwörungserzählungen strukturieren die Welt.“ Russische Desinformationskampagnen würden jetzt Früchte tragen.
Das Ziel der Desinformation, so die Studienautoren, sei die Gesellschaft zu destabilisieren und das Vertrauen in die Regierung zu erschüttern. Lamberty und ihre Kollegen beobachten, dass russische Propaganda in Deutschland sowohl von Menschen verbreitet werde, die der Kreml bezahle, als auch von solchen, die eine ideologische Nähe hätten und das aus freien Stücken machten. Nach dem Verbot des russischen Propagandasenders RT DE seien mehrere kleinere Alternativen gegründet worden. Die russischen Botschaften verbreiteten auf Telegram und Twitter Propaganda. Dazu kommen Influencerinnen wie Alina Lipp, die zu den bekanntesten Verbreiterinnen russischer Propaganda in Deutschland zählt.
Am stärksten verfängt die russische Propaganda bei Anhängern der AfD. Knapp die Hälfte der Anhänger stimmten der Aussage zu, die Nato habe Russland so lange provoziert, bis es in den Krieg ziehen musste. Die zweithöchsten Zustimmungswerte erhielten die Aussagen unter Wählerinnen und Wählern der Linken.
Besonders anschlussfähig sei prorussische Propaganda dort, wo ohnehin bereits Antiamerikanismus vorherrscht, sagt Lamberty. Die Idee also, „die USA seien inhärent böse und kulturlos“. Das gehe meist einher mit einem verklärenden Russlandbild. „Die Nato als Feind, die USA als Feind – das war schon immer in gewissen linken Kreisen und in Teilen der Friedensbewegung anschlussfähig“, erklärt Lamberty.
Auch die AfD verbreitet pro-russische Propaganda, sei es auf Demos oder in den sozialen Medien. Bemerkenswert war etwa eine Rede, die der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke am Tag der Deutschen Einheit in Gera hielt, in der er den russischen Angriffskrieg entschuldigte. Die USA hätten die Nato bis „an die Schmerzgrenze ausgedehnt“, erklärte er. „Und nun gilt Putin auf einmal als Aggressor. Wieder einmal haben die westlichen Medien einen neuen Hitler aus dem Hut gezaubert (Anmerkung: ein neuer Hitler ist wohl Höcke selber). Diesmal ist es Wladimir Putin.“ Später erklärte Höcke, wenn er sich zwischen dem „Regenbogenimperium“ des Westens und dem „traditionellen Osten“ entscheiden müsste, er würde den Osten wählen.
Lamberty beobachtet auch, dass die AfD russische Propaganda gerne aufnehme, wenn die gegen ukrainische Geflüchtete gehe. So wurde bereits im März die komplett erfundene Falschmeldung verbreitet, ein junger Russe sei von Ukrainern erschlagen worden. „Die Sorge ist berechtigt, dass die Kreml-Propaganda in den nächsten Monaten noch stärker auf ukrainische Geflüchtete abzielt und so versucht wird, die Gesellschaft zu spalten“, sagt sie.
Für bemerkenswert halten die Autoren der Studie, dass auch der Anteil derer gestiegen sei, die nach ihrer Zustimmung zu den Aussagen gefragt mit „teils-teils“ antworteten. Desinformation ziele nicht nur darauf ab, zu überzeugen, sondern auch Unsicherheit hervorzurufen und Zweifel zu sähen. „Wer unsicher ist, ob nicht eigentlich die Nato Schuld am Krieg trägt, wird weniger klar Sanktionen unterstützen“, heißt es in der Studie.
Aus Sicht Lambertys ist die Verbreitung von russischer Propaganda und Verschwörungserzählungen aber auch ein Problem für die Demokratie. Das Ziel sei, das Vertrauen in eine demokratische Gesellschaft langfristig zu zerstören. Im Osten täten sich bereits jetzt antidemokratische Räume auf, Rechtsextreme vergrößerten ihren Einfluss. „Das ist eine Gefahr für marginalisierte Gruppen – man denke nur an die Übergriffe auf Flüchtlingsheime.“
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Immer mehr Deutsche glauben an russische Propaganda und Verschwörungstheorien. Warum?
Heuchelst du noch oder liebst und lebst du wahrhaftig? Leave a comment
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Heuchelst du noch oder liebst und lebst du wahrhaftig?
Liebe, Frieden und Harmonie – diese Worte werden von allen in dieser Zeit hochgehalten – und doch gleichzeitig in dieser Zeit besonders sichtbar getreten, missachtet und verraten.
Du fühlst dich gerade getroffen? Gut!
…denn somit ist es dir doch bewusst, was für eine Lüge du dir selbst servierst.
Denn wie kann man von Liebe sprechen, wenn man gleichzeitig zulässt, dass andere für einen gequält werden?
Wie kann man von Frieden sprechen, wenn man selbst die Schlachtfelder betreibt und anderen ihren Frieden raubt?
Wie kann man von Harmonie sprechen, wenn andere für dich leiden?
Wie kann man denken, dass dieses Unrecht normal, gut oder moralisch legal ist?
Wie kann man sein Herz nur so sehr vor der Realität verschließen und so tun, als würde dein Verhalten keine Gewalt, kein Leid, keinen Tod verursachen?
Wie abgrundtief sitzt die Manipulation der Institution Kirche und der Konsumindustrie in dir drin?
Jetzt hast du es gelesen, es ist dir jetzt bewusst vor Augen und du kannst jetzt entscheiden, ob du lieber weiter die Tore zur Hölle offen hältst oder lieber dein Herz öffnest.
Es ist so einfach, die Welt wirklich zu einem besseren Ort zu machen, wenn man einfach nicht mehr mitmacht.
Besinnliche Tage, gefüllt mit wahrer aufrichtiger Liebe und wahrem Frieden für alle.
Love, Peace&Rock’n’Roll
#gemüsekind #eierinderhose #wirliebendasLeben #forthevoicless #wirsindanders #leidfrei #soulfood #veganerfürveganer
Credits und ein herzliches Danke für das Bild und die Arbeit von https://www.facebook.com/iowafarmsanctuary
Schaut dort doch mal vorbei, erfahrt von Angels Geschichte.
Quelle: Facebook
Für Menschen der Friede – für Tiere das Leid??? 1 comment
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Rebloggt von Tierfreund und Religionskritiker Wolfgang – wolodja51.wordpress.com
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Brüllen dröhnt in den Schlachthöfen, Wer hört es? Wohin tönt es ? Zu Gott. Blut dampft in den Schlachthöfen. Wer sieht es? Wohin fliesst es? Zu Gott. Angst bebt in den Schlachthöfen. Wer fühlt sie? Wohin führt sie? Zu Gott. Wo ist der Gott der Tiere? Er wohnt auf Erden. Wer ist der Gott der Tiere? Es ist der Mensch. Wer hört das Brüllen der Schlachthöfe? Wer sieht das Blut der Schlachthöfe? Wer fühlt die Qual der Schlachthöfe? Kein Mensch. Das Brüllen der Angst, die Bäche des Blutes, die Schreie des Todes flehen zum Gotte: «Öffne dein Herz.» Doch des Erdengottes Ohren sind verschlossen. Nicht will er hören den Schrei, Nicht will er sehen das Blut. Unbewegt, erhaben über fremden Schmerz, lächelt der Gott der Tiere - kein Erbarmen kennt der Mensch. Abseits stehen die Gütigen und weinen.
(von Edgar Kupfer-Koberwitz, * 24. April 1906 in Breslau, † 07.Juli 1991 bei Stuttgart, deutscher Journalist, Lyriker und Häftling im KZ Dachau)
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Für Menschen der Friede – für Tiere das Leid???
Elefantenhaken in Zoos verbieten! Jetzt unterschreiben! Leave a comment
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Ein Zoo ist definitiv nicht der richtige Ort für Tiere. Sie müssen in ihrer natürlichen Umgebung in Freiheit leben. Also keine Zoos besuchen!
Von Peta.de – Auszug
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Nach den PETA-Veröffentlichungen über die schlimmen Misshandlungen der Elefanten in den Zoos in Hannover und Wuppertal hat der europäische Zoo-Dachverband EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) endlich reagiert. Bis 2030 soll der Einsatz des Elefantenhakens in allen Mitgliedszoos verboten werden. Ein erster Teilerfolg, doch die großzügige Übergangsfrist würde für viele Elefanten jahrelanges weiteres Leid und gewaltsame Unterwerfung bedeuten.
Gemeinsam mit 29 internationalen Tier- und Artenschutzorganisationen hat PETA die Verantwortlichen des europäischen Zoo-Dachverbands EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) in einem Brief aufgefordert, den Elefantenhaken umgehend an den Nagel zu hängen.
Elefanten leiden unter der Dressur mit dem Haken
Elefanten werden teilweise noch immer mit brutalen Mitteln für den Zoobetrieb gefügig gemacht. Bei der Haltung im sogenannten „Direkten Kontakt“ werden sie von klein auf geschlagen und gedemütigt. Ein ausgewachsener Elefant würde einem Zoowärter kaum gehorchen, sich nicht einsperren, führen oder zu Kunststückchen animieren lassen.
Doch im „Direkten Kontakt“ wird ihnen mit dem schmerzhaften Einsatz des Elefantenhakens permanent gezeigt, dass der Zoowärter das Sagen hat. Knapp die Hälfte der Elefanten in deutschen Zoos sind diesem Missbrauch weiter ausgesetzt, europaweit noch etwa ein Viertel. Zoos halten oft auch am „Direkten Kontakt“ fest, um die dafür notwendigen Umbaukosten zu sparen.
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Der Elefantenhaken soll die Tiere zum Gehorsam zu zwingen.
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Die meisten Zoos in Europa und den USA haben dagegen bereits auf die gewaltfreie Haltungsform, den „Geschützten Kontakt“, umgestellt. Dabei kommt der Zoowärter fast ausschließlich durch Gitterwände mit dem Elefanten in Berührung – zum Schutz von Mensch und Elefant. Der amerikanische Zoo-Dachverband AZA (Association of Zoos and Aquariums) hatte bereits 2012 beschlossen, in seinen Mitgliedszoos den „Direkten Kontakt” zu untersagen – eine Regelung, die 2014 in Kraft getreten ist.
Elefanten können im Zoo niemals artgerecht gehalten werden. Die sensiblen Dickhäuter leben in der Natur in stabilen sozialen Verbänden, wandern täglich viele Kilometer und erleben zahlreiche verschiedene Umweltreize. In Zoos dagegen leiden die Tiere unter Bewegungsmangel, Beschäftigungslosigkeit und oftmals zerstörten Sozialstrukturen. Viele Elefanten entwickeln in Gefangenschaft schwere Verhaltensstörungen und sterben deutlich früher als ihre Artgenossen in freier Natur. Im Zoo geborene Elefanten werden nicht ausgewildert.
Helfen Sie den Elefanten
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Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition an den europäischen Zoo-Dachverband EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) für ein Verbot des Elefantenhakens bis 2023.
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Klären Sie Familie, Freunde und Bekannte über die Elefantenhaltung im Zoo auf und bitten Sie diese, keine Zoos mehr zu besuchen
Jetzt Petition unterschreiben
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Elefantenhaken in Zoos verbieten! Jetzt unterschreiben!
Tödliche Gefahr: Antibiotikaeinsatz in deutschen Ställen Leave a comment
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Von Peta.de – Auszug
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Der Einsatz von Antibiotika in der landwirtschaftlichen Tierhaltung hat gefährliche Folgen für Mensch & andere Tiere – zum Beispiel Antibiotikaresistenzen.
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Worin besteht die Gefahr?
Bakterien sind nicht per se krankheitserregend – an der falschen Stelle oder im Ungleichgewicht können sie jedoch schwere Entzündungen, Vergiftungen oder andere Infektionen auslösen. Glücklicherweise können viele bakterielle Infektionen seit der Entdeckung des Penicillins, und damit der Entwicklung des Antibiotikums, relativ einfach und schnell behandelt werden. Leider aber werden Antibiotika seitdem nicht nur falsch, sondern auch unnötig eingesetzt.
Durch diese fehlerhafte Anwendung können die Bakterien Resistenzen gegenüber einem oder mehreren Antibiotika entwickeln und diese so wirkungslos machen – bakterielle Infektionen können also wieder vermehrt tödlich enden. Dort wo die meisten Antibiotika verabreicht werden, entwickeln sich auch die meisten Resistenzen. Es verwundert also nicht, dass neben Krankenhäusern unter anderem auch Tierställe Brutstätten für Resistenzentwicklungen sind.
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Antibiotika in der Tiermast begünstigen die Entstehung gefährlicher Keime.
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Was sind Reserveantibiotika?
Im Jahr 2021 wurden allein in Deutschland insgesamt 601 Tonnen Antibiotika an Schweine, Puten, Hühner, Rinder und andere Tiere verabreicht. Damit stieg die Menge im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht an. Darunter befinden sich auch Präparate, die in der Humanmedizin angewendet werden, und sogar solche, die für den Menschen sogenannte Reserveantibiotika darstellen – also jene Antibiotika, die die letzte Rettung sein sollen, wenn andere Präparate zuvor aufgrund von Resistenzbildungen unwirksam waren.
Gesundheitskrise durch resistente Keime
Aufgrund des massiven Einsatzes antibiotisch wirksamer Medikamente in der Tierhaltung werden immer mehr Keime resistent, was dazu führt, dass eines, mehrere oder alle Antibiotika nicht mehr wirken. Der kanadische Wirtschaftsprofessor Aidan Hollis von der University of Calgary warnte schon vor Jahren vor einer Gesundheitskrise im globalen Maßstab: „Ihr [Antibiotika] wahrer Wert ist, Menschen vor dem Tod zu retten. Alles andere ist trivial.“ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) listete antibiotikaresistente Keime sogar als eine der zehn Bedrohungen für die globale Gesundheit im Jahr 2019.
Da Wissenschaftler:innen seit Jahren Alarm schlagen, sinkt der Antibiotikaeinsatz in Deutschland zwar stetig, doch der Einsatz an Reserveantibiotika ist weiterhin hoch und steigt in Teilen sogar. Unter anderem durch den Medikamentenmissbrauch in der Tierindustrie entwickeln sich aber auch gegen diese Reserveantibiotika vermehrt Resistenzen, und so muss im Krankheitsfall entweder auf alte Medikamente mit schwerwiegenden Nebenwirkungen zurückgegriffen werden oder der Krankheitsverlauf endet im schlimmsten Fall tödlich. Unter anderem das Methillicin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) spielt eine große Rolle als livestock-assoziiertes (LA-MRSA), also aus der Tierhaltung kommendes, Bakterium, das gegen die meisten oder alle wirksamen Antibiotika resistent ist.
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Eine häufige Antibiotikagabe erhöht das Risiko resistenter Bakterien.
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Was ist MRSA?
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, kurz MRSA, sind Bakterien, die im Laufe der Zeit resistent gegen das Antibiotikum Methicillin oder gegen andere Antibiotika geworden sind. Einige diese resistenten Staphylococcus aureus entwickeln sich aufgrund falscher oder zu häufiger Antibiotika-Gaben im Darm der Abermillionen Schweine, Hühner, Puten und Rinder, die in Deutschland zur Produktion von Fleisch, Milch und Eiern gehalten werden. Aufgrund der Herkunft werden diese Bakterien „livestock-assoziierte“ MRSA (LA-MRSA) genannt. Vergleichende Analysen haben gezeigt, dass im Zuge der Intensivtierhaltung eine Anpassung von ursprünglich beim Menschen vorkommenden Erregern an die Tiere in den Ställen erfolgte.
Laut des Robert Koch-Instituts haben umfangreiche Studien in konventionell geführten Mastanlagen gezeigt, dass insbesondere Schweine und Geflügel mit LA-MRSA besiedelt sind. Fleisch, das im Handel angeboten wird, ist also ein häufiger Übertragungsweg auf den Menschen. Ein weiterer Weg ist der direkte Tierkontakt. Bis zu 86 Prozent der Landwirt:innen, die in MRSA-positiven Ställen arbeiten, sind mit LA-MRSA besiedelt und können diese Resistenzen natürlich an andere Menschen weitergeben. Schon heute erhalten Landwirt:innen in einigen Krankenhäusern eine weitaus kostenintensivere Sonderbehandlung und werden von anderen Patienten isoliert untergebracht.
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Tödliche Gefahr: Antibiotikaeinsatz in deutschen Ställen
Der „Hassprediger Gottes“ Leave a comment
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Wer den Erfolg von Donald Trump verstehen möchte, findet im Aufstieg von Father Charles Coughlin eine Vorlage für das aktuelle Geschehen. Es ist erstaunlich, dass der römisch-katholische Radio-Priester – Vertreter der amerikanishen Religiösen Rechten, Antikommunist, Antisemit, Demagoge und Zeitzeuge der ersten America First-Bewegung – hierzulande so gut wie unbekannt ist. Ebenso erstaunlich ist, dass er bis vor kurzem in den USA, einem Land, in dem allsonntäglich Millionen Menschen seinen politischen Predigten lauschten, nahezu vollständig in Vergessenheit geraten war.
Aus miz-online.de 3/22
Biographie eines Vorläufers heutiger populistischer Demagogen
Der „Hassprediger Gottes“
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Charles Coughlin (1933)
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Charles Coughlin
Father Charles Coughlin war ein bekannter Hassprediger der christlichen Rechten in den 1930er Jahren in den USA. Eine erste deutschsprachige Biographie hat jetzt der Politikwissenschaftler Helmut Klumpjan vorgelegt.
Nicht nur in Deutschland ist Father Coughlin eine weitgehend unbekannte historische Figur, gleiches gilt auch für sein Heimatland in der Gegenwart. Der hier gemeinte Charles Coughlin (1891–1979) war ein katholischer Priester, der in den 1930er Jahren insbesondere aufgrund seiner hasserfüllten populistischen Rhetorik in den USA sehr bekannt war. Blickt man auf seine Agitation in formaler wie inhaltlicher Hinsicht und berücksichtigt dabei die politischen und sozialen Rahmenbedingungen, so kann in ihm für heutige rechte Populisten ein direktes oder indirektes Vorbild gesehen werden.
Aufgezeigt wird die Entwicklung eines Priesters, der die soziale Frage mit religiösen Interpretationen verband und das Radio als neues Medium für sich entdeckte. Ab 1930 nahm sein öffentliches Agieren auch immer stärker politische Orientierungen an. Dabei unterstützte Father Coughlin zunächst intensiv die Reformpolitik von Roosevelt, der mit seiner New Deal-Politik die lahmende Wirtschaft voranbringen wollte. Dieses Ansinnen war auch mit der Forderung nach mehr sozialer Gerechtigkeit verbunden, was wiederum für Gemeinsamkeiten mit der christlichen Sozialethik stand. Dieser Aspekt erklärt Father Coughlins anfängliche Neigung zu Roosevelt. Da indessen die Reformen nicht rigoroser umgesetzt wurden, kam es bald auch zu heftiger Kritik am Präsidenten. Sie erfolgte aber nicht durch eine Kapitalismuskritik von links, sondern von rechts.
Denn Coughlin distanzierte sich eindeutig vom Kommunismus, während der Antisemitismus zunächst latent, dann manifest seine Kapitalismuskritik prägte. In der von ihm 1936 gegründeten wöchentlichen Social Justice wurden antisemitische Werke nachgedruckt, wozu gar die gefälschten „Protokolle der Weisen von Zion“ zählten. Coughlin verharmloste auch die „Judenpolitik“ der deutschen Nationalsozialisten und sympathisierte immer mehr mit autoritären und totalitären Regimen. Damit ging langsam und kontinuierlich die öffentliche Akzeptanz für den Demagogen zurück, der mit vielen politischen Projekten auch und gerade gegen Roosevelt scheiterte. Nach dem Ende des Krieges geriet er in Vergessenheit. Politische Aussagen machte Coughlin in der Öffentlichkeit kaum noch. Daher starb er 1979 persönlich und politisch isoliert ohne größere öffentliche Wahrnehmung. Dies mag auch das Desinteresse an seiner Person erklären. Gleichwohl steht sein Agieren für eine frühe Form des heutigen Populismus und dessen Propaganda.
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Der „Hassprediger Gottes“