Welchen Nutzen sich die Neuen Rechten versprechen, wenn sie Marx für sich nutzbar machen wollen, ist für mich völlig schleierhaft.
Aus bnr.de
Angehörige der Neuen Rechten wollen jetzt auch Karl Marx irgendwie für ihre politischen Positionen rezipieren.
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Was Marx der politischen „Rechten“ bringen soll, bleibt inhaltlich völlig unklar; (Screenshot)
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„Von Linken lernen“, das war bereits Ende der 1960er Jahre eine strategische Empfehlung damaliger rechtsextremistischer Intellektueller. Gegenwärtig geschieht dies erneut, wenn insbesondere die Kapitalismuskritik der Linken entwunden werden soll. Dafür werben bereits seit Jahren ältere und jüngere Repräsentanten der Neuen Rechten, wofür die Auffassungen von Thor von Waldstein oder Benedikt Kaiser exemplarisch stehen. Meist enthält die artikulierte Kapitalismuskritik wie das gelegentliche Sozialismusverständnis eine dezidiert antimarxistische Orientierung.
Doch ausgerechnet im Marx-Jahr 2018 plädiert ein kleiner Sammelband dafür, die Ideen des Ökonomen und Philosophen aus Trier für die „Rechte“ aufzugreifen. Passenderweise ist er „Marx von rechts“ betitelt und erschien im kleinen Jungeuropa-Verlag in Dresden, wo bislang Bücher von französischen Euro-Faschisten oder Vordenkern der Neuen Rechten publiziert wurden. Mit einem Vorwort versehen wurde der Band von Verlagsinhaber Philip Stein, der sich darin offen zur Zielsetzung äußert.
„Ganz rechts“ erfolgreich mit „Ideen von links“
Die alte Rechte solle ebenso wie die gegenwärtige Linke provoziert werden. Der Band untersuche „das Werk Marxens mit wachen, unvoreingenommenen Augen und klopft gleichzeitig ab, welche Ansätze dieses großen Philosophen von rechts genutzt werden können“ (S. 10). Damit wird offen eingeräumt, dass man mitnehmen will, was strategisch passend erscheint. Der ganz andere Kontext des Marx’schen Werkes wird hier wie in anderen Fällen ignoriert. Es geht also um eine instrumentalisierende und nicht um eine seriöse Deutung. An Dimensionen des „Klassensystems“ solle nicht gedacht werden, dies führe zur „Teilung“ (S. 12). Dabei wird bezeichnenderweise mit José Antonio Primo de Rivera der bedeutendste faschistische Politiker Spaniens in den 1930er Jahren zustimmend zitiert. Es geht demnach keineswegs um eine Abkehr oder eine Neuorientierung des gemeinten politischen Spektrums. Man will eben lediglich Ideen „von links“ nutzen, um mit ihnen „ganz rechts“ strategisch erfolgreich sein zu können.
Diffuse Bezüge auf Marx
Der erste Beitrag stammt dann von Benedikt Kaiser, Mitarbeiter des Antaios-Verlags und Stammautor der „Sezession“. Er geht auf die ideen- und realgeschichtliche Dimension „rechter Kapitalismuskritik in Deutschland“ ein, wobei die antisemitische Komponente häufig außen vor gelassen wird. Doch was es seinem eigenen politischen Lager nutzen soll, mit Marx neu in Richtung einer eigenen Theorie zu beginnen, bleibt auch bei ihm unklar. Da heißt es allenfalls: „Marx sah das Entstehen der Reservearmee Mitte des 19. Jahrhunderts wesentlich durch das Überflüssigwerden von Arbeitern begründet, während just dieser Topos auch durch die Masseneinwanderung gering qualifizierter ‚Überflüssiger‘ eine neue Bedeutung erlangt“ (S. 55). Darüber hinaus sind die Bezüge auf Marx aber ebenso diffus wie in den beiden Beiträgen, die Alain de Benoist als früher Kopf der Neuen Rechten verfasste. Hierin geht es um den „Warenfetischismus“ und die „Wertkritik“. Doch was dies ausgerechnet der politischen „Rechten“ bringen soll, bleibt inhaltlich unklar.
Der Denker aus Trier als Feindbild der Rechten
Noch mehr gilt dies für den Beitrag von Diego Fusaro, der als Schüler eines marxistischen Forschers vorgestellt wird. Er entlarve Kapitalismus und Liberalismus als Konstanten unserer Zeit. Doch was erfolgt daraus für das gemeinte politische Lager? Es würde ja durchaus formale Anknüpfungspunkte geben wie etwa die Anmaßung zum „wahren Wesen“ des Menschen, die Beschwörung der Identität gegen Entfremdung, die Homogenisierungsabsicht für die Gesellschaft oder die Historisierung und damit Relativierung von Menschenrechten. Aber all dies wird interessanterweise gar nicht wahrgenommen. Stattdessen verzetteln sich die Autoren in einer Kapitalismuskritik-Rezeption, wobei nicht selten eine Fehlwahrnehmung von Marx konstatiert werden kann. Wohlmöglich sollte der Band nur eine provozierende Wirkung entfalten. Selbst ein willkürliches Umbiegen von Marx dürfte im eigenen politischen Lager nicht ankommen. Dafür ist der Denker aus Trier immer noch zu sehr ein Feindbild der Rechten und wird dort auch mit seinen Inhalten nicht richtig verstanden.
Die katholische Kirche duldet nicht nur Grausamkeiten gegen Tiere, nein, es gibt auch noch christliche Feste in Spanien zum Beispiel, wo vor allem Stiere… ja man muss es so sagen, gefoltert werden, nichts anderes ist es. Mich wundert warum die katholische Kirche noch so viele Mitglieder hat, wenn sie auch schon viele verloren hat.
Aus sos-galgos.net/
Jedes Jahr im November befindet sich Medinaceli in Feststimmung, begangen wird das Kirchenfest “Cuerpos Santos”, bei dem ein Stier grausamste Qualen erleidet muss. “Toro de Jubilo” in Medicaneli, Tradition und Grausamkeit in Namen der Kirche.
Der Feuerstier von Medinaceli, der “Jubel”stier El toro júbilo de Medinaceli
Ort: Medinaceli, Soria, Castilla y León, España
Datum: religiöses Fest der “Cuerpos Santos”, Heiligen Körperschaft, alljährlich am zweiten Wochenende des Novembers
Der “Toro Júbilo” ist das bekannteste Fest von Medinaceli und hat den berühmtesten Feuerstier Spaniens. Auf dem Platz des Schauspiels werden fünf Lagerfeuer angezündet, fünf symbolische Lagerfeuer, Bestandteile der „Heiligen Körperschaft“: Paulilo, Arcadio, Pascasio, Probo und Eutiquiano.
Der Ursprung soll auf die keltischen Iberer zurückführen
Jeden November findet in Medinaceli eine alljährliche Barbarei statt, die des “Toro Júbilo”, Freudenstier oder Jubelstier. Diese Quälerei besteht darin, dem Stier eine Art Metallgestell an den Hörnern zu befestigen, an dem wiederum Kugeln, bestehend aus Teer und Schwefel befestigt werden, sie werden angezündet, nachdem man den Rücken des Stieres mit Lehm eingerieben hat, um ihn so gegen die herunterfallenden Funken zu “schützen” Der Stier wird losgelassen und wird so durch die Strassen getrieben. Diese Kugeln brennen stundenlang und durch die starke Hitze schmilzt der weiche und sensible Teil des Horninneren, was dem Stier unvorstellbare Schmerzen zufügt. Wie stark die Schmerzen sein müssen kann man nur an den schrecklichen und verzweifelten Schreien des Stieres erahnen. Der Teer schmilzt langsam und beginnt zu tropfen und verursacht bei dem Tier tiefe Verbrennungen. Die brennende Flüssigkeit dringt in seine Augen ein, und versengt sie. Nicht selten werfen sich die Stiere blind vor Schmerz und Verzweiflung heftig gegen Mauern, wobei sie sich so sehr verletzten, dass sie sich dabei selbst töten. Wenn das Fest vorbei ist, wird der Stier hingerichtet, mit dem berühmten Dolchstoss, wie man ihn von den Stierkämpfen kennt.
Tage später wird dann sein Körper bei einem Festgelage des Dorfes aufgetischt.
Quelle: AnimaNaturalis
Gestern Nacht war es wieder soweit, nichts konnte diesen Wahnsinn stoppen, weder Tausende von Protestbriefe noch zahlreiche Petitionen. Aktuelle Videos und Augenzeugenberichte wurden noch nicht veröffentlicht.
Wichtig wäre es, endlich mal alle Organisationen diesbezüglich an einen Tisch zu setzen um eine einheitliche weltweite Kampagen ins Leben zu rufen, denn nur gemeinsam ist man stark.
Sanfermines – das Todesurteil der Stiere: Vom 6. – 14. Juli wird in Pamplona alljährlich die Sanfermines – ein Fest zu Ehren des heiligen Firmin – gefeiert. An diesen acht Tagen werden Kampfstiere durch die Gassen der Altstadt in die Stierkampfarena getrieben, wo sie – unter dem Deckmantel der Tradition – barbarisch getötet werden.
Das Schicksal der Stiere in Pamplona
Vor dem Stierrennen des „San Fermín“ werden die Tiere häufig mit Elektroschocks und spitzen Stöcken traktiert. Die von Hunderten Menschen verfolgten Stiere rutschen immer wieder in den engen Gassen aus und verletzen sich teils schwer. Am Ende erwartet sie die Stierkampfarena, in der bis zu acht Männer auf ein Tier angesetzt werden. Etwa 15 Minuten lang stacheln die Toreros den Stier an und verletzen ihn mit Dolchen und Schlägen. Schlussendlich ersticht der Matador das völlig erschöpfte Tier mit einem Schwert. Viele Stiere ertrinken regelrecht in ihrem eigenen Blut, wenn der Matador falsch zielt und statt des Herzens die Lungen des Tieres durchbohrt. Allein auf den Festivals sterben jährlich mehr als 11.000 Stiere. Hinzu kommen knapp 40.000 Stiere, die – hauptsächlich zur Unterhaltung von Touristen – in den spanischen Arenen getötet werden (1)
Die Mitschuld der katholischen Kirche
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Das Christentum gehört leider noch immer zur treibenden Kraft dieser Todesspiele. Stierkämpfe fanden/finden vor allem in Spanien, Portugal, Frankreich, Mexiko, Kolumbien und Venezuela statt – in Ländern, in denen der Katholizismus besonders tief verwurzelt ist. Tatsächlich zeigt sich eine „enge Verbindung von Stierkampf, Nationalstolz, katholischer Frömmigkeit und inniger Verehrung der Heiligen“ (2). „Stierkampf ist nicht nur zu einem starken Symbol nationaler spanischer Identität geworden, sondern steht auch in enger Verbindung mit leidenschaftlicher Religionsausübung, weil sich die meisten Stierkämpfer offen zu ihrer Verehrung der Jungfrau Maria oder eines Nationalheiligen bekennen.
Angesichts dieser paradoxen Allianz zwischen christlichem Eifer und Folter der Tiere haben Tierschutzorganisationen in jenen Ländern, in denen Stierkämpfe verbreitet sind, die kirchliche Obrigkeit wiederholt aufgefordert, sich gegen solche Bräuche zu stellen. Unglücklicherweise ist die Antwort immer dieselbe: Schweigen.“
Folgendes Video wurde von TVAnimalista.com am 26.09.2010, gegen 21 Uhr, mit versteckter Kamera von einem Balkon eines der an den Dorfplatz von Algemesi angrenzenden Häuser aufgenommen. An diesem Tag wurden vier Kälber grausamst zu Tode gefoltert. becerradesalgemesi.blogspot.com
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Tradition der Grausamkeit, wenn Kälber zu Tode gefoltert werden
Wussten Sie, dass nicht nur stattliche spanische Kampfstiere, sondern auch Stierkälber im Namen der Tradition grausam zu Tode gefoltert werden und dieser Kälbermord zu allem Überfluss auch noch mit EU Mitteln subventioniert wird?
In zahlreichen Gegenden Spaniens sind sogenannte “becerradas” gang und gäbe. Volksfeste, bei denen “becceros”, Kälber, die oftmals jünger als zwei Jahre sind, grausam zu Tode gefoltert werden. Beweisen kann sich bei diesen Blutfiestas jeder Möchtegern-Torero, der unter dem Applaus des sadistischen Publikums aller Altersstufen seine Folterinstrumente, sog. “banderillas”, unbarmherzig und voller Brutalität in den Körper des unschuldigen Stieres rammt, bis eine Arterie getroffen wird und das Blut pulsierend aus dem Körper strömt. Der Finale Todestoß, die “puntilla”, gelingt nie beim ersten Mal, immer wieder bohrt sich der Dolch des Schlächters in den Schädel des schmerzerfüllt brüllenden Tierkindes. Letztendlich werden diesem die Ohren bei lebendigem Leib abgeschnitten.
Auch dieser Stier wurde mit Steuergeldern aus der Europäischen Union subventioniert, doch die Zeichen stehen gut, dass dieser Steuermittel-Irrsinn bald abgeschafft wird. Der Haushaltsausschuss des Europaparlaments hat einen Änderungsantrag mit 21 gegen 17 Stimmen im Rahmen der Bearbeitung des EU Haushaltsentwurfes 2011 angenommen, welcher dann aber noch durch die Vollversammlung gehen muss.
Martina Szyszka
Hier noch ein Kommentar.
Bettina B. schreibt:
Ich kann nicht beschreiben, was in mir vorgeht, wenn ich diese Bilder sehe. Ein Mensch kann nur Empörung, Wut und Trauer empfinden.
Das allein reicht sicher nicht aus, ich weiß.
Was ist das nur für ein Gesindel, das den Tieren in aller Öffentlichkeit solches Leid zufügen darf?!
Wahrscheinlich ist es ein Haufen Dreck, der so seine Aggressionen abbaut und dabei gleichzeitig seine widerwärtigen Befriedigungen auslebt.
Was geht in den Hirnen dieser Gestalten vor, wenn sie das Tier auf bestialische Weise abschlachten und unter dem Gejohle der genauso primitiven Zuschauerhorde lebendig massakrieren?!
Ja, man beginnt sich zu schämen, dafür, dass man zur gleichen Spezies gehört. Dennoch, wir sollten uns nicht mit diesem Pack auf die gleiche Stufe stellen.
Individuen, die so etwas tun, sind keine Menschen!
Ich frage mich nur, wie lange in Spanien das Foltern und Töten von Tieren noch geduldet und sogar gefördert wird.
Für mich steht fest:
Kein Urlaub in diesem Land!
Kein Kauf von spanischen Produkten!
Biblischer Tierschutz? Archaischer Respekt vor dem nicht-menschlichen Leben?
Der nackte Egoismus einer Viehzüchterreligion!
Das Elend der Tiere, dieser permanente Massenmord, der eigentlich jeden auch nur halbwegs Sensiblen sofort um den Verstand bringen müßte (und zwar ganz ungeachtet der tiefen Tolstoi-Sentenz: Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben), resultiert im jüdisch-christlichen Raum aus der ebenso albernen wie anmaßend aufgeblasenen Bibellehre von der Gottebenbildlichkeit des Menschen, der »Spitzenaussage alttestamentlicher Anthropologie« (Walter Gross), aus jenem arroganten Anthropozentrismus also, wonach dicht auf Gott der Mensch kommt und dann erst der Rest der Welt. Während in der vorchristlichen Rangfolge des Heidentums, im Hellenismus, nach Gott der Makrokosmos rangierte und der Mensch in die Natur eingereiht, nicht über sie gestellt wurde, was für jede evolutive Sicht selbstverständlich ist. Doch für »die christliche Sicht des Verhältnisses von Mensch und Tier bleibt grundlegend, wie die Bibel … dieses Verhältnis bestimmt« (EKD Texte 41, 1991, S. 4).
Im Neuen Testament, in dem das Tier eine viel geringere Rolle spielt, ist ein Wort gleich des ersten Christen bezeichnend, dieses Abschreckungsobjektes kat exochen. Fragt Paulus doch nach dem zitierten Diktum des Deuteronomiums, dem dreschenden Ochsen nicht das Maul zu verbinden, im typischen Krone-der-Schöpfung-Pathos (nebenbei, trotz Bestreitung, seiner Entlohnung wegen): »Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? Oder redet er nicht allenthalben um unseretwillen?« Wie der Völkerverderber (Brief des Paulus an die Römer 1,22ff.) tiervergötternde Heiden ja auch »Narren« schmäht, weil sie »gedient dem Geschöpf statt dem Schöpfer«.
Und heute? Klipp und klar erklärt 1993 der »Katechismus der Katholischen Kirche«: »Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bilde geschaffen hat. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig …
Ja, hält dieser katholische Katechismus nicht weiter Tür und Tor offen für jede Scheußlichkeit gegenüber einer ganz und gar wehrlosen, ganz und gar schuldlosen, aber ganz und gar versklavten Kreatur? Gegenüber Geschöpfen, die oft in ihrem Erleben, Fühlen, wie Genetik, Biologie, Verhaltensforschung, wie ja auch alltägliche Erfahrungen zeigen, uns in vielem sehr ähnlich, uns nicht selten inniger, treuer zugetan sind selbst als menschliche Freunde?
Doch fort und fort darf das animal rationale mit (nicht nur) katholischem Plazet Leichen genießen; fort und fort darf es weiter sich vollstopfen mit Fleisch und Fisch bis zum Rande seines Fassungsvermögens, wofür Jahr um Jahr Milliarden »Mitgeschöpfe« verröcheln müssen, weit mehr als die Hälfte unbetäubt: ist ja auch nach den EKD Texten 41, 1991, das »Gewaltverhältnis« zwischen Mensch und Tier »grundsätzlich unaufhebbar«.
Und weiter darf der Mensch, laut »Weltkatechismus«, sich geschäftlich der Tiere bedienen. Und wie bedient er sich? Indem er Robben-Babys vor den Augen ihrer Mütter zu Tode knüttelt. Indem er Karakul-Lämmer gleichsam pränatal aus dem Mutterleib prügelt. Indem er in den Ferkel-und Hühnerbatterien, den Mastboxen und Dunkelställen die ihm rettungslos, ihm wie Sachen, nein, wie Dreck Ausgelieferten derart zusammenpfercht, daß sie in ihrer Not einander Schwänze und Ohren abbeißen oder die eigenen Jungen fressen.
Man bedient sich der ohnmächtigen Kreatur auch, der »Mitgeschöpfe«, indem man ungezählte Kälbchen auf qualvollstem Transport ihren Schlächtern lebend, sterbend, schon krepiert zukarrt, um die »Frühvermarktungs-«, die »Herodes-Prämie« zu kassieren, ein Schimpf-und-Schand-Geld sondergleichen, für das ich dem zuständigen Minister telegraphisch seinen eigenen Namen vorschlug – Deutschland ist führend!
Weiter darf das Monster der Schöpfung Tiere zum Amüsement gebrauchen. Und wie gebraucht es sie? Indem es zum Beispiel Enten, Gänsen, Hühnern um die Wette die Köpfe abreißt. Indem es beim »Steer Busting« die Tiere mit dem Lasso an den Hinterläufen fängt und herumschleift, bis sie sterben. Indem es Stieren, vor ihrem Todeskampf in der Arena, die Nase mit Watte verstopft, die Augen mit Vaseline verkleistert. Indem es an gewissen Heiligenfesten in Spanien mit pfarrherrlichem Beistand Ziegen und ihre Jungen lebend vom Kirchturm stürzt.
Und »natürlich« darf der Mensch auch künftig seine »Mitgeschöpfe« kaum vorstellbar gräßlich zu Tode schinden. Zwar sollen Tierversuche für die Medizin heute wissenschaftlich wertlos sein – doch auch andernfalls wäre ich ausnahmslos dagegen.
Ihr Wert für die Wirtschaft aber ist unbestritten. Und liest man, »daß der Vatikan einer der größten Aktionäre einer bekannten Pharma-Firma« sei, »welche Vivisektion betreibt«, so wird wohl deutlich, warum noch die fürchterlichste Tortur der Welt, diese gesammelte immerwährende Grausamkeit bis zum Tod, für das Papstgeschäft »sittlich zulässig« ist, warum auch und gerade für Seine Heiligkeit Johannes Paul II. Tiere »natürlich … Gegenstand (! ) von Experimenten sein« können (23. 10. 1982) – von Experimenten, die der Hindu Gandhi »das schwärzeste aller Verbrechen« nennt. (Diesem Verbrechen fielen 1989 allein in Deutschland – nach einem allerdings sehr unvollständigen Regierungsbericht – 2,64 Millionen Tiere zum Opfer.)
Freilich, wie sollte die Gemeinschaft der Heiligen (und Scheinheiligen), wie sollte eine monopolistische Marktform im Mantel der Religion, die jahrhundertelang auch »Ebenbilder Gottes« unbarmherzig peinvoll-böse mund- und mausetot machte, deren phänomenalster Werbeautor Augustin, angeblich »umflossen vom milden Glanze unbegrenzter Güte« (Martin Grabmann), in Wirklichkeit Urvater aller mittelalterlichen Henkersknechte, schon um 400 sogar das Foltern – selbst von (schismatischen) Christen – nicht nur eine Bagatelle im Vergleich zur Hölle nennen, sondern geradezu als »Kur« (emendatio) heils- und inquisitionsgeschichtlich etablieren konnte, wie sollte eine Kirche, die unmittelbare und mittelbare Mörderin von Hunderten von Millionen schuldloser Menschen, tierisches Leben nicht nur verbal, nicht nur sub specie momenti und sei es mit noch so sonorer Phraseologie in Sonntagsreden, Tiergottesdiensten, durch Tiersegnen, Weihwasserbespritzen et cetera, sondern tatsächlich schützen? Wie sollte sie Tieren eine »Seele« zugestehen, die sie, beim Rauben fremder Länder, noch Menschen anderer Rasse und Lebensart absprach!
Auch viele Rom-Katholiken empörte dieser »Weltkatechismus«. Renato Moretti, der wackere Franziskaner, schrie gar: »Satan ist im Vatikan eingezogen!« – und irrte nur in der Zeitform, dem Präsens, allerdings um Jahrhunderte.
Immerhin gibt es Gottesdiener, beschämend wenige, die nicht bloß moderat für die »unbeweinte Kreatur« streiten (Joseph Bernhart), sondern die auch den »Verrat der Kirchen an den Tieren« geißeln (Carl Anders Skriver), dabei aber das Christentum rechtfertigen, reinwaschen wollen oder, wie der sicher meritenreiche Oxforder Theologe und Tierethiker Andrew Linzey, wenigstens den »Geist des Evangeliums«, das doch ohne jeden bestimmten Anhalt dafür ist. Nirgends lehrt der evangelische Jesus: Schützt die Tiere – nach dem Zeugnis der Evangelisten hat er vielmehr »bei zweitausend« getötet.
Und Albert Schweitzer? Der hoch zu schätzende Lehrer der »Ehrfurcht vor dem Leben«? Aber war er überhaupt, in letzter Konsequenz, Christ? Der exzellente Kenner der Leben-Jesu-Forschung, der resümiert: »Der Jesus von Nazareth, der als Messias auftrat, das Gottesreich verkündete und starb, um seinem Werk die Weihe zu geben, hat nie existiert«? Der redliche Denker, der noch drei Jahre vor seinem Tod schwarz auf weiß beteuert, »daß die ethische Religion der Liebe bestehen kann, ohne den Glauben an eine ihr entsprechende, die Welt leitende Gottespersönlichkeit«? Es ist nicht mein Problem.
Mit Vorliebe sucht man heute das Alte Testament zu salvieren. Ungeachtet duzendweiser wutschäumender Ausrottungsdirektiven seines Götzen betont man die angebliche Achtung der »Schrift« vor dem Leben, ihr altes Schöpfungswissen, die Schöpfungsgemeinschaft von Mensch und Tier und so weiter – nichts als vages, sich auch schnell in Widersprüche verhaspelndes Gestammel oder glatte Heuchelei; ein blamabler Bankrott. In aller Regel nämlich ist aus der Bibel ganz klar das Gegenteil herauszulesen und deshalb auch ganz klar das Gegenteil hervorgegangen. Und zu dem Auftrag, der ihr so fatal voransteht und unserer Historie geradezu posaunenhaft präludiert, gehört nun einmal untrennbar der Nachhall, die Wirkung.
Wie erbärmlich jedoch, die Wurzeln des Unheils im Alten Testament, im Christentum zu ignorieren und die Schuld dafür besonders und immer wieder auf das entchristlichte (gewiß nicht zu entlastende, hemmungslos entfesselte, nichts als profitgeile) Wirtschaftssystem der Moderne zu schieben. Denn wie Hitlers Ermordung der Juden die Konsequenz ihrer fast zweitausendjährigen blutrünstigen Verfolgung durch die Kirchen ist, so ist die jeder Beschreibung spottende moderne Vermarktung des Tieres nichts als die technisch forcierte und »perfektionierte« Fortsetzung einer nie abreißenden Total-Verbrennung* durch alle christlichen Zeiten, das Resultat letztlich des Anfangsschreis: »Machet sie euch untertan.« Seit zwei Jahrtausenden brüstet sich die Christenheit, das Tieropfer von Anfang an abgeschafft zu haben; stimmt. Und doch hat sie mehr Tiere geopfert als jede andere Religion – nur nicht mehr Gott, sondern dem eigenen Bauch.“
* Hier stand ursprünglich das Wort »Holocaust«. Doch PC – die herrschende political correctness – verbietet es, zumal seit der Walser-Bubis-Debatte im Winter 1998/1999, das Wort »Holokaust« oder englisch holocaust mißbräuchlich zu verwenden. Einzig und allein die rassistisch motivierte Ermordung von Millionen europäischer Juden durch Nazis in Hitlers Machtbereich dürfe Holokaust genannt werden. Eine Inflationierung des Begriffs sei es, wenn alle möglichen anderen Völker- und Massenmorde als »Holokaust« bezeichnet würden. Und wenn auch noch, so verfügen die Wächter der political correctness, im hysterischen Jargon der Tierschützer von einem »Holokaust der Tiere« gesprochen werde, dann liege die latent judenfeindliche Entwertungsstrategie klar zutage. Ich halte dagegen: Umgekehrt wird ein Schuh draus! Das altgriechische Wort holokaustos bedeutet »ganz und gar verbrannt«: ein Brandopfer zur Verehrung der Toten und der Götter, bei dem alle opferbaren Teile des Opfertieres auf dem Altar verbrannt wurden. Also waren es amerikanische Marketing-Designer, die den Begriff holocaust von den auf Götteraltären geopferten Tieren auf die industriell vernichteten Juden übertrugen – was eigentlich politisch höchst inkorrekt ist, ein Euphemismus.
Quelle: »Für einen Bissen Fleisch« Buch von Karlheinz Deschner
Geschredderte Akten, missglückte Razzien, schlafmützige Behörden, mangelhafte Kommunikation – die Liste der Versäumnisse von Polizei und Verfassungsschutz gleicht einem Panoptikum der Stümperei. Dazu gibt es auch noch Verwirrung um einen angeblichen V-Mann aus Franken.
Das größte Rätsel ist, wie es möglich war, dass die mutmaßlichen Täter Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe von Zwickau aus jahrelang unbehelligt quer durch die Republik morden konnten. Bereits seit 1998 waren sie den Behörden als Neonazis bekannt, die dem rechtsextremen „Thüringer Heimatschutz“ angehörten. Von Anfang zogen sich Pannen der Ermittlungsbehörden wie ein roter Faden durch die Mordserie und sogar noch durch die Zeit nach dem Auffliegen der Terrorzelle.
Panoptikum der Stümperei
Von Anfang hatten die Ermittler bei der Mordserie die Möglichkeit eines rechtsterroristischen Hintergrunds völlig unterschätzt bzw. ausgeblendet – unter anderem, weil es keine Bekennerschreiben gab, obwohl bekannt ist, dass diese in der Neonazi-Szene nicht üblich sind. Stattdessen unterstellte man Kriminalität in Migrantenkreisen.
Alexander Horn, in die Ermittlungen einbezogener Fallanalytiker des Polizeipräsidiums München, war 2006 auf der richtigen Spur: Der Profiler vermutete, dass es sich um einen oder mehrere Rechtsextreme mit Zerstörungsmotiv handeln könnte, das sich gegen eine ethnische Minderheit richtet. Doch sein Ansatz wurde nicht verfolgt.
Am 9. Juni 2004 wurde in Köln-Mülheim eine Nagelbombe ferngezündet – in der vorwiegend von Türken und Kurden bewohnten Keupstraße. Bei dem Anschlag, der im November 2011 dem NSU zugeordnet werden konnte, wurden 22 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Bundesinnenminister Otto Schily schloss direkt nach der Tat einen terroristischen Hintergrund aus. Später bezeichnete der SPD-Politiker diese Einschätzung als „schwerwiegenden Irrtum“.
Berlin – Der Untersuchungsausschuss zur Mordserie des rechtsextremen NSU hat zum Abschluss seiner Tätigkeit ein vernichtendes Urteil über die Arbeit der Sicherheitsbehörden in Deutschland gefällt. Die zahlreichen Ermittlungspannen seien ein „historisch beispielloses Desaster“ gewesen, sagte der Ausschussvorsitzende Sebastian Edathy (SPD) am Donnerstag bei der Vorstellung des Abschlussberichts des Ausschusses. „Die Gefährlichkeit militanter Neonazis darf nie wieder unterschätzt werden.“
Bisweilen habe es zwischen den Sicherheitsbehörden mehr Konkurrenz als Kooperation gegeben, sagte Edathy weiter. Es dürfe nicht sein, dass die Ermittlungsarbeit davon abhänge, ob ein Opfer einer ethnischen Minderheit angehöre.
Gestützt vom Innenminister hat sich Verfassungsschutz-Häuptling Maaßen als derzeit mächtigster AfDler geoutet.
Ohne jegliche Prüfung und ohne Zuständigkeit stellt er sich vor die Medien und erzählt uns, jenes die Hetzjagd belegende Video sei wahrscheinlich gefälscht. Er fällt damit offen und ungeniert der Bundeskanzlerin in den Rücken, nebenbei bemerkt.
Dann muss er zurückrudern, das Video und die sonstigen Zeugenberichte belegen die Hetzjagd. Er habe es halt nicht so gemeint …
Wenn der Innenminister ihn nicht entlässt, muss Merkel den Innenminister entlassen.
Das wird sie wohl nicht machen. Da kann sie bis zum 14. Oktober abwarten – die CSU wird dann ein sehr schlechtes Wahlergebnis einfahren, möglicherweise sogar mit den Grünen koalieren müssen – und Seehofer wird von allen Ämtern zurücktreten – und Maaßen wird dann vom nächsten Innenminister entlassen werden.
Für mich besonders interessant ist die Rolle des Verfassungsschutzes insgesamt.
Ich habe ihn seit November 2011 in Verdacht, dass er sich rechtsradikal orientiert.
Nach dem November 2011 wurde allmählich deutlich: Der Verfassungsschutz Thüringen baute selber eine gewalttätige Neonazi-Gruppe auf, finanzierte sie, schützte sie vor dem Zugriff der Polizei. Drei von dieser Gruppe (die sich “Thüringer Heimatschutz” nannte) gingen schließlich in den Untergrund – großzügig verschont von den Verfolgungsbehörden, die es vermied, die drei aufzufinden und zu verhaften.
Dann kam der Hammer. Wir erfuhren, dass ein mit der rechtsradikalen Szene befasster Verfassungssschutzmann bei einem der Morde (dem in Kassel) direkt dabei gewesen war.
Was immer nun an Nebel produziert wurde, um die Verbindung Verfassungsschutz-NSU zu verdecken – man müsste schon wirklich deppert sein, wenn man da keinen heißen Verdacht bekommt. Ausgeräumt wurde der Verdacht nie. Im Gegenteil – man konnte erleben, wie der Staat hier konsequent auf Selbstschutz umgeschaltet hat.
Ergänzen wir noch, dass der Verfassungsschutz die einschlägigen Akten sofort nach dem Eisenacher Showdown geschreddert hat.
Und dass ein hochrangiger Verfassungsschutzbeamter den nachforschenden Politkern erklärt hat: Staatsschutz geht vor Aufklärung!
Maaßen war zu NSU-Zeiten stellvertretender Verfassungsschutzpräsident.
Wir müssen (!) annehmen, dass er all die Jahre, in denen der NSU Mord an Mord gereiht hat, über die Täter Bescheid gewusst hat.
Warum er und sein Amt nichts gesagt haben, wird deutlich, wenn man Maaßens weitere Aktivitäten verfolgt: seine auffallende Nähe zur AfD (man denke an seine freundschafltichen Gespräche mit Politikern der AfD, und jetzt haben wir diese offene Parteinahme für den AfD-Standpunkt bezüglich dem Mob in Chemnitz).
Der Verfassungsschutz hat ein klares Feindbild. Für ihn steht der Feind nicht rechts. Der Feind sind die Linken, die Türken, die Muslime, die Flüchtlinge. Ganz so und radikal so, wie es die AfD sieht.
Maaßen kann als Bürger diesen Standpunkt vertreten. Er ist durchaus Teil des demokratischen Spektrums; man darf auch versuchen, ihn parteipolitisch umzusetzen.
Aber kann so jemand unsere Verfassung schützen?
Das GG wird hauptsächlich bedroht von rechts. So, wie zu Zeiten der Weimarer Republik. Es wird ernsthaft bedroht von rechts, weil nicht demokratiefeindliche Linke oder vom Kalifat träumende Muslime oder Erdoganverehrer Mehrheiten an die Wahlurnen zu bringen imstande sind, sondern eben die Feinde der Demokratie von rechts.
Wir brauchen einen Verfassungsschutz, der besonders gegen die Bedrohung der Verfassung von rechts aktiv wird.
Maaßen gehört zu den Verfassungsgefährdern.
Mit ihm haben (hatten jetzt zum Glück) wir den Bock als Gärtner.
Die Glaubwürdigkeit der Politik leidet enorm im Umgang mit der Causa Maaßen. Wer soll das verstehen, wenn jemand entlassen wird, anschließend befördert und ein paar tausend Euro mehr verdient?
Andrea Nahles kommt nachher mit dem blöden Geschwafel, man habe Vertrauen aufbauen wollen, stattdessen aber verloren und man habe sich geirrt. Billiger geht es nicht mehr. Und die Bundeskanzlerin verbirgt sich wieder mal hinter einer Mauer des Schweigens. Wann setzte sich Angela Merkel zuletzt durch?
Hier ein Kommentar aus der Frankfurter Rundschau.
Wer hat die Glaubwürdigkeit der Politik auf dem Gewissen? Andrea Nahles hat die SPD in die nächste Krise geführt. Aber welche Rolle spielt Kanzlerin Merkel?
Ja, Andrea Nahles hat ihre Partei im Fall Maaßen in die nächste Krise geführt. Auch wenn die SPD-Vorsitzende so tut, als gehe es nur um „eine Personalie“ – diejenigen Sozialdemokraten, die jetzt ein „Nein“ im Kabinett zu Maaßens Beförderung verlangen, haben es besser verstanden: Nahles hat sich daran beteiligt, der Verachtung des Politikbetriebs eine weitere Steilvorlage zu liefern.
Falsch allerdings wäre es, so zu tun, als wäre die SPD alleine schuld. Wenn man schon, fragwürdig genug, das Fortbestehen dieser Koalition für wichtiger hält als klare Haltungen: Welches Naturgesetz besagt eigentlich, dass immer die SPD nachgeben muss, um das Bündnis zu retten? Warum ist die Gesichtswahrung eines politischen Amokläufers aus Bayern wichtiger als der klare Schnitt in Sachen Maaßen, den Nahles mit Recht gefordert hatte?
Merkel müsste Seehofer in die Schranken weisen
Die Antwort ist relativ einfach: Um Seehofer in die Schranken zu weisen, bedürfte es einer Kanzlerin, die in dieser Frage des Anstands Haltung zeigen würde. Einer Kanzlerin, die auch mal die CSU vor die Entscheidung stellen würde, ob sie im Regierungsbündnis bleiben will oder nicht.
Merkel setzt sich durch, wo es ihr wichtig ist – zum Beispiel wenn es darum geht, die deutsche Autoindustrie zu schützen. Aber hier ging es ja nur um die Glaubwürdigkeit der Politik.
Die Ablösung von Hans-Georg Maaßen zeigt: Allein in der Politik ist möglich, was im normalen Leben unmöglich ist – dass aus einem Abstieg ein Aufstieg wird. Der Leitartikel.
Hans-Georg Maaßen muss seinen Posten räumen – und wechselt als Staatssekretär zu Horst Seehofer (rechts) ins Bundesinnenministerium.Foto: dpa
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Die Maaßen-Kritiker fassen sich an den Kopf, die Maaßen-Anhänger lachen sich ins Fäustchen. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz wird für eine lange Reihe von Vergehen, für die gar nicht mehr heimliche Nähe zum rechten Rand und die anhaltende Provokation der Kanzlerin nicht etwa abgesetzt. Nein, er wird befördert.
„It’s politics, stupid!“ würde der ehemalige amerikanische Präsident Bill Clinton an dieser Stelle sagen – in Anlehnung an seinen Spruch vor der Wahl 1992: „It’s the economy, stupid!“ Übersetzt heißt das: So ist halt die Politik, Dummkopf! Das wiederum bedeutet: Allein in der Politik ist möglich, was im normalen Leben unmöglich ist – dass aus einem Abstieg ein Aufstieg wird. Tatsächlich folgt die nun gefundene Beilegung des Streits um den Chef des Inlandsgeheimdienstes einer inneren Logik, die sich Normalbürgern auf den ersten Blick nicht erschließt.
Maaßens Abberufung war zwingend
In der Sache war die Abberufung Maaßens allemal angebracht. Ja, sie war zwingend. Sie war deshalb zwingend, weil nach den Enthüllungen über seine Treffen mit diversen AfD-Politikern und seine den Rassismus von Chemnitz relativierenden Äußerungen berechtigterweise ein schlimmer Verdacht im Raum steht: dass er den beunruhigenden Rechtsschwenk in Deutschland nicht bekämpfen will, weil er ihn im Kern irgendwie nachvollziehbar findet.
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Im Kern ist jedenfalls eines unbezweifelbar: Beim Maaßen-Streit ging es um die Frage, wie viel Raum der Rechtspopulismus in Deutschland bekommen soll. Diese Frage ist die Kernfrage der deutschen Politik seit mindestens drei Jahren. Die Antwort ist offen, und sie bleibt offen. Der gleichermaßen folgerichtige wie absurde Kompromiss vom Dienstag ändert daran nichts.
Werfen hier bestimmte Hobbyschäfer ihre angeblich doch so geliebten Tiere lieber absichtlich den Wölfen zum Fraß vor, statt sie zu schützen? Nur um mit Gruselgeschichten in den Medien Abschüsse zu fordern?
Aus wolfsschutz-deutschland.de
Am fünften September machte der MDR groß mit einem TV-Beitrag auf, in dem zwei Hobbyschäfer aus Sachsen im Bereich des Rosenthaler Rudels zu Wort kamen. Dieser Bericht ist inzwischen nicht mehr in der Mediathek. Er hatte jedoch zwischenzeitlich für sehr viel „schlechte Presse“ für das Rosenthaler Rudel – http://www.change.org/woelfe – und die umliegenden Rudel gesorgt. Eine Lobby aus Schäfern, die ihre Tiere anscheinend einfach nicht schützen wollen und einem Landrat, der selber Hobbyschafhalter ist, versucht schon seit mehreren Jahren zu erreichen, dass dieses Rudel abgeschossen wird. Leider ist uns der MDR inzwischen für seine tendenziöse Berichterstattung bekannt.
Gefälligkeitsjournalismus für die Politik?
Im Beitrag trauerte ein Hobbyschäfer darüber, dass schon wieder seine geliebten Schafe grausam vom Wolf getötet worden seien und der Wolf nun endlich abgeschossen werden solle. Kein Wort im Beitrag darüber, dass die Schafe in Anbindehaltung, also an einem Pflock gehalten worden sind. Diese Art der Schafhaltung ist längst nicht mehr zeitgemäß und sie wirft auch tierschutzrechtliche Fragen auf. In einem Wolfsgebiet ist eine solche Haltung einfach nur als Anfütterung zu bezeichnen.
Hobbyschäferin Sch. beklagte sich schon mehrmals über Wolfsrisse. Einmal waren wir auch schon bei ihr vor Ort. Sogar mit Ankündigung. Zum Termin hatte sie sich Verstärkung geholt. Ein Abgeordneter der CDU sowie Schäfer J., ein guter Bekannter von Landrat Harig, waren ebenfalls zum Termin dort. Unser beauftragter Fotograf durfte Bilder machen. Den Strom hat er allerdings nicht nachgemessen. Was uns nun dazu veranlasst hat, noch einmal in das Gebiet zu fahren. Dieses Mal ohne Ankündigung. Schäferin Sch. hatte sich darüber beklagt, dass ihre Schafe ständig ausreissen würden. Natürlich sei der Wolf daran Schuld. hier bestimmte Hobbyschäfer ihre angeblich doch so geliebten Tiere lieber absichtlich den Wölfen zum Fraß vor, statt sie zu schützen? Nur um mit Gruselgeschi
Nun, jeder Schäfer weiß, dass Schafe ganz von selbst ausbrechen, wenn kein Strom auf den Zäunen ist. Genau dieses Situation fanden wir nun dort auf dem Deich vor. Werfen hier bestimmte Hobbyschäfer ihre angeblich doch so geliebten Tiere lieber absichtlich den Wölfen zum Fraß vor, statt sie zu schützen? Nur um mit Gruselgeschichten in den Medien aufzutreten und in tendenziösen Berichten Abschüsse zu fordern? Dabei erhalten auch Hobbyschäfer Entschädigungen vom Land Sachsen. Ein solches Verhalten schadet zudem den Schäfern, die ihre Tiere vorbildlich schützen.
Unglaublich zu was „Menschen“ fähig sind. Man sieht das wieder mal – wie bei x anderen Vorkommnissen – beim Grindwal-Schlachten vor den Färöeren! Das Meer färbt sich tiefrot. Ein Massaker! Zur Weißglut bringt mich, wenn man das auch noch eine Tradion nennen will.
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Stoppt das Grindwal-Schlachten vor den Färöeren!
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Ganze Buchten der Inselgruppe,
die zu Dänemark gehört, färben sich durch das Grindwalschlachten rot… · Bild: Sea Shepherd
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Wussten Sie, dass mitten in Europa Jagd auf Wale gemacht wird? An den Stränden der Färöer-Inseln, die die nördlich von Großbritannien im Nordatlantik liegen und zum Hoheitsgebiet von Dänemark gehören, wurden 2017 insgesamt 1.672 Meeressäuger (1.203 Grindwale, die zu den Delfinen zählen, und 469 Weißseitendelfine) in 24 Treibjagden abgeschlachtet – so viele wie noch nie seit 20 Jahren. Die Grindwaljagd wird auf den Färöeren als Sport mit Volksfestcharakter betrieben. Die Bilder davon schockieren die Welt: Ganze Buchten färben sich blutig rot…
Als die weltweiten Walbestände an den Rand der Ausrottung gelangten, beschlossen die Mitgliedsstaaten der Internationalen Walfangkommission IWC 1982 ein Verbot des kommerziellen Walfangs, das seit 1986 in Kraft ist. Japan macht bekanntlich trotz des Verbots Jagd auf Wale und Delfine. Inbegriff des Schreckens ist die Bucht von Taiji, die durch den oscarprämierten Film »Die Bucht« traurige Berühmtheit erlangte. Doch auch in Europa finden blutige Jagden auf Wale und Delfine statt: Norwegen und Island erkennen das Walfangverbot nicht an und setzen den kommerziellen Walfang fort. Auf den Färöer Inseln, die zu Dänemark gehören, sind regelmäßige Treibjagden auf Grindwale (die zu den Delfinen zählen) und andere Delfinarten blutige Realität – als eine Art Volkssport.
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Grindwale, auch Pilotwale genannt,
zählen zu den Delfinen. Grindwale leben wie die meisten Delfine in Gruppen, die als Schulen bezeichnet werden. Ihr ausgeprägtes Sozialverhalten und lange Stillzeiten von über drei Jahren deuten darauf hin, dass sie eine vergleichbar hohe kognitive Entwicklung wie die Großen Tümmler erreicht haben. Ihr Sozialverhalten kann den Grindwalen auch zum Nachteil werden: Wird eines der Tiere verwundet, schwimmt es in Panik davon. Die gesamte Schule folgt dem verletzten Tier, wobei sie oft in flaches Wasser gerät, wo sie sich nicht mehr orientieren können. · Bild: Fabian Faber fotolia.com
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Bei der Waljagd in den Buchten
vor den Färöer-Inseln werden Grindwalgruppen, auch Walschulen genannt, mit Booten in knietiefes Wasser getrieben und die Fluchtwege abgeschnitten. Dann stürzen sich die mit Metallhaken bewaffneten Hobby-Jäger auf die Grindwale. Die eigentliche Tötung der Meeressäuger erfolgt mit einer Lanze. · Bild: Sea Shepherd
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Am 22. Mai fand die erste Grindwaljagd 2018
auf den Färöer Inseln statt. Am Strand von Sydrugøta wurden 145 Grindwale abgeschlachtet. Grindwale und Weißseitendelfine sind im zweiten Anhang der Berner Konvention als »strengstens geschützt« klassifiziert. · Bild: Sverri Egholm · http://www.facebook.com/OpBloodyFjords/
Die Grindwaljagd ist auf den Färöer-Inseln eine blutige Tradition
Die Grindwaljagd ist auf den Färöer-Inseln eine alte Tradition, ähnlich dem Stierkampf in Spanien. Die jährliche Treibjagd wird als Sport betrieben, ist für die Einwohner ein schützenswertes Kulturgut und zu einer Art Volksfest geworden. Ganze Familien machen mit, sogar die Kinder sind dabei. Für die jungen Burschen auf den Färöer-Inseln ist die Tötung des ersten »eigenen« Wals so etwas wie der Eintritt in die Männerwelt.
Wenn eine Gruppe von Grindwalen oder anderen Delfinen in den Fjorden zwischen den 18 zerklüfteten Inseln gesichtet wird, verbreitet sich die Nachricht per SMS, Telefon und Radio wie ein Lauffeuer. Die Menschen verlassen sogar ihren Arbeitsplatz, um an die Strände zu eilen. Mit Motorbooten und Jet-Skis werden die Wale in eine der 25 offiziellen Fangbuchten getrieben: So genannte Fastakast, die an Seilen hinter den Booten hergezogen werden, erzeugen sirenenähnliche Geräusche und versetzen die Wale in Panik. Steine werden ins Wasser geworfen, um das natürliche Sonar der Tiere zu irritieren.
Dann beginnt das »Grindadráp« – das Walschlachten. Im knietiefen Wasser stürzen sich bis zu mehrere Hundert mit Metallhaken bewaffnete Männer auf die Grindwale und andere Delfine. Die Jäger treiben die Metallhaken in den Körper oder in das empfindliche Blasloch, um die Tiere daran an Land zu ziehen. Die eigentliche Tötung erfolgt mit einer Lanze, mit der das Rückenmark im Nacken und die Halsschlagader durchtrennt werden. Ganze Buchten färben sich durch das Schlachten rot… Die meisten Opfer sind Grindwale und Weißseitendelfine, aber auch Große Tümmler, Weißschnauzendelfine und Schweinswale.
Das Wal- und Delfinfleisch wird an die Färinger Bevölkerung kostenlos verteilt und in Restaurants und auf Märkten an Touristen verkauft. Dabei warnt sogar die Gesundheitsbehörde der Färöer-Inseln vor dem Verzehr des mit Quecksilber, PCB’s und DDE-Giften verseuchten Fleisches.
(Anmerkung: es wäre nur gerecht, wenn der Verzehr der Gesundheit schaden würde).
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Die jährliche Treibjagd auf Grindwale
Die jährliche Treibjagd auf Grindwale wird als Sport betrieben und hat Volksfestcharakter.Ganze Familien machen mit, auch die Kinder sind dabei.·
Bild: Sea Shepherd
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Für die Jungen auf den Färöer-Inseln
ist die Tötung des ersten »eigenen« Wals so etwas wie der Eintritt in die Männerwelt. · Bild: Sea Shepherd
2017: 1.203 Grindwale und 469 Weißseitendelfine wurden Opfer der Treibjagden – so viele wie seit 20 Jahren nicht
Die Treibjagden auf Grindwale und andere Delfine – von den Einwohnern »Grindadráp« (wörtlich übersetzt: Grindwaltötung) genannt – finden mehrmals im Jahr statt und werden seit dem 24. Juni 1584, bis auf eine Lücke in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert, genau dokumentiert. Daher kann genau nachvollzogen werden, wie viele Wale in den Buchten der Inseln geschlachtet worden sind.
Im letzten Jahr, vom 21. Mai bis 29. Oktober 2017, wurden 1.203 Grindwale und 469 Weißseitendelfine getötet, also insgesamt 1.672 Wale und Delfine in 24 Treibjagden. Dies ist die höchste Zahl seit über 20 Jahren ist. Denn zuletzt wurden im Jahr 1996 mit 1.700 Walen mehr Meeressäuger getötet. Im Schnitt beträgt der jährliche Fang etwa 850 Grindwale. Damit stellt die Walfangsaison 2017 einen traurigen Höhepunkt seit zwei Jahrzehnten dar.
Grindwale und Weißseitendelfine sind im zweiten Anhang der Berner Konvention als »strengstens geschützt« klassifiziert, ebenso wie Schweinswale, Weißschnauzendelfine und Große Tümmler, die auch dem »Grindadráp« zum Opfer fallen.
Die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd hat im Mai 2017 mit formeller Unterstützung von 27 Mitgliedern des Europäischen Parlaments und den Unterschriften von über 250.000 Bürgerinnen und Bürgern Klage bei der Europäischen Kommission eingereicht, um ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Dänemark wegen Unterstützung des Abschlachtens von Grindwalen und anderer Wale auf den Färöern einzuleiten. Im September 2017 erhielt die Meeresschutzorganisation die Antwort der Kommission, dass sich »die Färöer außerhalb der Europäischen Union« befinden und daher »nicht den internationalen Verträgen, die den Walfang verbieten, unterliegen«.
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Auch Weißseitendelfine gehören zu den Opfern
der blutigen Treibjagden. Heute werden nur noch vor den Färöer-Inseln Weißseitendelfine erlegt – bis zu 1000 im Jahr. · Bild: Sea Shepherd
Für die Färöeringer ist das »Grindadráp«
ein schützenswertes Kulturgut. Tierschützer und Wissenschaftler kritisieren das Massenschlachten der intelligenten Meeressäuger. · Bild: Sea Shepherd
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Grindwale sind im Vergleich zu Orcas und
den Großen Tümmlern noch wenig erforscht. »Ihre Verwandtschaft mit Großen Tümmlern und Orcas sowie ihr Sozialverhalten und lange Stillzeiten von über drei Jahren deuten darauf hin, dass sie eine vergleichbar hohe kognitive Entwicklung erreicht haben«, erklärt der Meeresbiologe Dr. Karsten Brensing in seinem Buch »Das Mysterium der Tiere«. Hirnanatomische Untersuchungen hätten allein im Neocortex circa 37 Milliarden Nervenzellen gezählt. Zum Vergleich: Der Neocortex (die äußere graue Schicht der Großhirnrinde) des Menschen besteht aus circa 19 bis 23 Milliarden Nervenzellen. »Für jeden, der auch nur im Entferntesten in Erwägung zieht, dass Grindwale ihrer selbst bewusste, mitfühlende und planvoll handelnde Individuen mit einer Vorstellung von Raum und Zeit sind, ist die blutige Kultur der Grindwaltreibjagd eine abscheuliche Gräueltat«, so der Wissenschaftler. · Bild: Mario Müller CC BY-SA 2.0
Widerstand gegen die Grindwaljagd
Internationale Tierschützer kritisieren die Grindwaljagd seit Jahren als grausam und unnötig. Allen voran das Wal- und Delfinschutzforum WDSF und Sea Shepherd, die durch ihre Operation »Grindstop« bereits seit über 30 Jahren energisch für ein Ende der Jagd eintreten. Dazu gehört hauptsächlich die Patrouille mit Schiffen vor den Küsten. Sobald die Meeresschützer merken, dass sich eine Walschule einer färöischen Bucht nähert, versuchen sie, diese umzuleiten – oder die Jagdboote davon abzuhalten, die Fluchtwege der Wale abzuschneiden.
Selbst wenn wir zur Benutzung von Tieren keine Alternativen hätten, was nicht der Fall ist, wären Tierversuche aus ethischen Gründen noch immer inakzeptabel. Wie George Bernard Shaw einst sagte: „Man entscheidet nicht, ob ein Experiment gerechtfertigt ist oder nicht, indem man einfach zeigt, dass es irgendwie von Nutzen ist. Experimente unterscheidet man nicht nach nützlich oder nutzlos, sondern nach barbarisch oder zivilisiert.“ Schließlich gibt es da vermutlich einige medizinische Probleme, für die nur ein Heilmittel gefunden werden kann, wenn man an unfreiwilligen Menschen testet; solche Tests jedoch führen wir nicht durch, da wir erkennen, dass dies nicht richtig wäre.
Quelle: PETA
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Die katholische Ethik
Katechismus der Katholischen Kirche
„Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt …“
»Wer bei den so genannten „christlichen“ Kirchen nach dem Herzen für Tiere sucht, der bemüht sich ebenso vergebens wie beim Suchen nach dem Herzen für Menschen. Im Katechismus der Katholischen Kirche 1993, in diesem Traktat aus Rom, das ca. 800 Seiten hat, lesen wir lediglich auf Seite 609 und 618 folgendes über Tiere:
Das siebte Gebot verlangt auch, die Unversehrtheit der Schöpfung zu achten. Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von Natur aus zum gemeinsamen Wohl der Menschheit von gestern, heute und morgen bestimmt. Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen genutzt werden. Die Herrschaft über die belebte und die unbelebte Natur, die der Schöpfer dem Menschen übertragen hat, ist nicht absolut; sie wird gemessen an der Sorge um die Lebensqualität des Nächsten, wozu auch die künftigen Generationen zählen; sie verlangt Ehrfurcht vor der Unversehrtheit der Schöpfung. (Nr. 2415)
Tiere sind Geschöpfe Gottes und unterstehen seiner fürsorgenden Vorsehung. Schon allein durch ihr Dasein preisen und verherrlichen sie Gott. Darum schulden ihnen auch die Menschen Wohlwollen. Erinnern wir uns, mit welchem Feingefühl die Heiligen, z.B. der hl. Franz von Assisi und der hl. Philipp Neri, die Tiere behandelten. (Nr. 2416)
Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten. (Nr. 2417)
Es widerspricht der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen und zu töten. Auch ist es unwürdig, für sie Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Man darf Tiere gern haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt. (Nr. 2418)
Der Schöpfer hat dem Menschen das Recht gewährt, über die Rohstoffe, Pflanzen und Tiere der Welt zu verfügen. Dabei muss aber der Mensch die sittlichen Verpflichtungen achten, auch gegenüber den kommenden Generationen. (Nr. 2456)
Die Tiere sind dem Menschen unterstellt, der ihnen Wohlwollen schuldet. Sie können einer gerechten Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen. (Nr. 2457)
Es mutet paranoisch an, wenn man z.B. liest: Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von der Natur aus zum gemeinsamen Wohl der Menschen von gestern, heute und morgen bestimmt. Gott, der das Leben ist, hat niemals etwas Lebloses geschaffen. Es gibt in der ganzen Schöpfung kein „lebloses Wesen“ und keine „unbelebte Natur“. Das ist, wie so vieles, die Interpretation von Menschen, die das Leben nicht erfassen, die sich selbst als Schöpfer aufspielen und ihr Spiel mit den einfältigen Gläubigen treiben, mit denen, die ihr Gehirn nicht anstrengen, um der ganzen paranoischen Scheinheiligkeit auf den Grund zu gehen. Hätte Gott leblose Wesen geschaffen oder unbelebte Aspekte der Natur, dann gäbe es kein allumfassendes Leben, das Gott ist, sondern einen Teil „lebloser Masse“; doch es gibt keine Form, keine Substanz, keine Masse ohne Leben. Das Leben erhält die Form. Zerfällt die Form, gleich Masse, dann geht das Leben in einen anderen Aggregatzustand über.
Gott ist unbegrenztes, ewiges Leben. Gott ist die Liebe. Seine Liebe legte Er in die folgenden sinngemäßen Worte: Macht euch die Erde untertan. – Die Natur ist Gottes Schöpfung. Sie dient uns zur Freude. Es soll uns ein Anliegen sein, uns als Einheit mit der Natur zu sehen und danach zu leben. Doch das so genannte gemeinsame Wohl, das von den Kirchen ausgesprochen wird, ist Ausbeutung zum Wohlergehen des Menschen auf Kosten der Tiere, Pflanzen und Mineralien.
Nutzung der Tiere –
doch „nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen“.
„Tiere sollst du nicht lieben“
Weiter heißt es im Katechismus der Katholischen Kirche auf Seite 609:
Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen genutzt werden.
Was wohl die Kirche mit den sittlichen Forderungen meint? Eventuell unsere heutigen Schlachthöfe, die Totenlager der gequälten und getöteten Tiere sind, die als Kadaver der „moralisch hoch stehenden Gesellschaft“ dienen.
Vielleicht ist mit „sittlichen Forderungen“ auch gemeint, dass man die Tiere nicht direkt vor den Augen ihrer „Verbraucher“ umbringt, diesen die Todesschreie nicht zumutet, sondern diese mörderischen Prozeduren hinter dicken Wänden von Schlachthäusern verbirgt?
Stellen wir uns vor, der Hotelgast, der ein „Boeuf Stroganoff“ bestellt, müsste zunächst in die angstvoll aufgerissenen Augen eines Stieres blicken und miterleben, wie er geschlachtet, gleich hingemetzgert, noch zuckend aufgeschnitten, gehäutet, zersägt und zerhackt wird, während penetranter Blutgeruch den feinen Gast umwehen würde, bis schließlich die Kadaverteile, die erforderlichen, gut abgehangenen Fleischstücke, dem Koch des Hotels zur Zubereitung des leckeren Mahls übergeben werden.
Womöglich würde dieser Hotelgast am Ende das Menü nicht mehr wollen? Da ist Rücksichtnahme fürwahr eine berechtigte „sittliche Forderung“! Vielleicht wäre sein ästhetisches Empfinden unangenehm berührt, oder er könnte der Ansicht sein, dass diese Zumutung gegen die Regeln des Anstandes verstoße? Unter Umständen würde sich nicht nur der Magen des Gastes umdrehen, sondern auch das „sittliche“ Feingefühl regen? Deshalb sollte mit Recht die besagte „Rücksichtnahme auf sittliche Forderungen“ bei der „Nutzung der Tiere“ bzw. ihrer Leichenteile nicht außer acht gelassen werden.
Auch könnte eine sittliche Forderung darin bestehen, dass die Nutzung der Tiere zu Versuchszwecken oder die Nutzung der Tiere in der Massentierhaltung oder als Pelzlieferant oder andere übliche Formen der Nutzung, Benutzung und Verwendung möglichst ohne Belästigung der nervenschwachen oder zu Sentimentalität neigenden Menschen zu geschehen habe?
Eventuell ist es auch der Rücksichtnahme auf sittliche Forderungen zu verdanken, dass in Labors und wissenschaftlichen Versuchsräumen Tieren, die genutzt und benutzt werden, z.B. Hunden, Affen, Schweinen usw., die Stimmbänder durchschnitten werden? Ihr Schreien, Weinen, Klagen, Seufzen und andere Laute könnten ja bei Passanten auf der Straße Anstoß erregen. Oder die Laute der „verwendeten“ Tiere könnten gar die gewiss nervenstarken, gemütsgestählten und von Gewissensregungen wenig angefochtenen Wärter, Laborgehilfen, Ärzte und andere Mitarbeiter am Fortschritt der Wissenschaft irritieren, wenn diese mal einen empfindlichen Tag haben. Das kann ja jedem von Zeit zu Zeit passieren – oder?
Weiter heißt es:
Tiere sind Geschöpfe Gottes und unterstehen seiner fürsorgenden Vorsehung. Schon allein durch ihr Dasein preisen und verherrlichen sie Gott. Und: Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt …
Würde diese paranoische Scheinheiligkeit nicht von der Institution Kirche kommen, müsste man sich fragen, ob Gott über Mensch und Tier den Überblick verloren hat. Denn wer, außer der Institution Kirche, würde, angesichts einer ausgerasteten, sinneswidrigen Gesellschaft von Menschen, die mordet, tötet, Tiere bestialisch quält und auf grausame Weise hinmetzelt, die Tiere „unter die Herrschaft des Menschen“ stellen?
Gott schuf den Menschen nach Seinem Bild, damit er zu Seinem Ebenbild werden soll, so, wie Jesus sagte: Ihr sollt ihr also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. (Mt 5, 48)
Lesen wir weiter im Katholischen Katechismus. Dort steht, dass man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen darf.
Haben Sie schon einmal eine Drossel singen hören? Sie singt wunderschön. Manche Menschen finden, dass sie es diesbezüglich mit der weit berühmteren Nachtigall durchaus aufnehmen kann.
Im Süden Europas werden Fangnetze und weitere Fallen ausgelegt für Singvögel, die, entsprechend zubereitet, als Delikatesse für Gourmets gelten; man „bedient sich“ also dieser Tiere „zur Ernährung“. Folglich „darf“ man sie guten Gewissens fangen, töten und verspeisen.
„Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“ Ob das Gesetz von Ursache und Wirkung wohl einen großen Unterschied macht, ob ein Mensch oder ein Tier durch uns zu Schaden gekommen ist? Auch der Übernächste, das Tier, ist unser Nächster, ein Mitgeschöpf. Das Kausalgesetz sieht nicht auf die Person; es ist unpersönlich. Leid ist Leid, Leiden ist Leiden, Mord ist Mord, Grausamkeit ist Grausamkeit.
Und der Feinschmecker, der sich das tote Vöglein munden lässt – weiß er, wen oder was er auf dem Teller hat? Herzensträgheit und Gefühlskälte entstehen nicht von ungefähr. Der Mensch hat bewusst und geflissentlich viele mahnende Impulse seines Gewissens beiseite geschoben, bevor dieses schweigt.
Wer nach der Erfüllung des Gesetzes Gottes, das Liebe ist, nicht trachtet, der sollte sich auch nicht auf die Aussage des Herrn berufen: Füllet die Erde und machet sie euch untertan … (Gen 1, 28, Übersetzung nach Luther) Bevölkert die Erde, unterwerft sie euch … (Einheitsübersetzung) Der Paranoiker Mensch handelt vielfach bewusst gegen das Gesetz Gottes, gegen die Gottes- und Nächstenliebe.
Im Schöpfungsbericht, 1. Buch Mose, Genesis, steht: Und Gott sah an alles, was Er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. (1, 31) Wie können wir Menschen uns erdreisten, das mit Füßen zu treten, zu quälen, zu töten und mutwillig zu verändern, was Gott als Seine Schöpfung bejaht und für gut befindet?
Auf die Aussage: Macht euch die Erde untertan bezieht sich der Mensch gern, um seine Unmenschlichkeiten zu rechtfertigen. Haben nicht auch Forscher und Wissenschaftler längst erfasst, dass im großen Kreislauf des Gebens und Empfangens eins ins andere greift? Doch der Mensch denkt gar nicht daran, der Erde Liebe entgegenzubringen, sondern er nimmt sich heraus, sie auszubeuten zum Wohle seines Körpers und zum Leid des Lebens auf und in der Erde, in den Lüften und auf und in den Gewässern.
Die Kirche natürlich ist der Meinung, man dürfe sich nicht nur der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung der Kleidung bedienen, sondern man darf sie auch zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Wohlgemerkt: Das sagt die Kirche, aber nicht Gott.
Die kirchlichen Institutionen nennen sich „christlich“. Ihren Gläubigen bieten sie viele Ausnahmeregeln an, viel Heidentum und wenig Christliches. Das Wort „christlich“ geht durch die intensive Bewegung der Antriebsschraube des heidnischen Kultstaatsschiffs verloren, dessen Besatzung alle anheuert, die im Denken schwach sind. Das „Sich-dienstbar-Machen“ der Tiere geht bis zu „Freizeitbelustigungen“ extremer Art wie Hundekämpfe, Hahnenkämpfe, Stierkämpfe und dergleichen – letztlich bis zum Hinmetzeln dieser Geschöpfe.
Die Besatzung des heidnischen Kultstaatsschiffes und alle, die sich auf Deck tummeln und wohlfühlen, lassen die hingemetzelten Kadaver zubereiten, um sie dann an fein gedeckten Tischen mit Messer und Gabel zu zerlegen oder z.B. Hähnchen, Gänse und dergleichen mit den Händen, an deren Finger die Gold- und Silberringe stecken, auseinander zu reißen, um sie dem Gourmet-Gaumen zuzuführen und damit den Magen zu füllen, so dass die Körperfülle des „Bildes Gottes“ immer umfangreicher wird. Sollte dadurch der alte kostbare Pelzmantel zu eng werden, ist wieder ein neuer in Sicht, zum „Wohle“ des „Gesellschaftsmenschen“. Die Nerze, die zu dem Zweck ihr Fell und ihr Leben lassen müssen, quälen sich derweil eventuell noch in ihrem engen Käfig der „Pelztierfarm“.
Mit dem „Zähmen“ der Tiere meinten die Kirchen sicherlich, sie zu prügeln, zu schlagen, willenlos zu machen, um sie in die Dienstbarkeit des Menschen zu stellen in dessen Freizeit, um sie so als willenlose Tiersklaven zu halten, oder damit sie bei der Arbeit die entsprechende Verwendung finden. Das ist kirchliche Anordnung, jedoch nicht göttlicher Wille. Davon sprach Jesus nicht!
Weiter lesen wir: Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten.
Zum einen müssen wir uns fragen: Was bedeutet in „vernünftigen Grenzen“, und was ist „sittlich zulässig“? Ist es „sittlich zulässig“, Tiere zu quälen, zu töten, um menschliches Leben zu heilen und zu retten? Gott gab uns Menschen Heilpflanzen und Mineralien, die helfen und heilen. Zur Ernährung gab Er uns die Früchte des Feldes und des Waldes. Der wahre Gott gab uns Menschen kein Gebot, in dem es heißt: Tötet eure Mitgeschöpfe, und verzehrt ihre Kadaver, oder: Quält sie auf bestialische Weise, indem ihr an ihnen eure Versuche macht, um euresgleichen zu helfen und zu heilen. – Wer sich an den Aussagen der kirchlichen Amtsträger orientiert, ist gegen Gott.
Weiter heißt es: „Es widerspricht der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen und zu töten.“ Das ist ein krasser Widerspruch zu dem, was vorher gesagt ist, dass medizinische und wissenschaftliche Tierversuche, in vernünftigen Grenzen gehalten, sittlich zulässig seien, da sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten. Jeglicher Tierversuch ist Leidenlassen und Töten. Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidung zu „verwenden“ ist Leidenlassen und Töten.
Außerdem, so heißt es im Katholischen Katechismus, ist es unwürdig, für sie, also für Tiere, Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Die Sorge um „menschliche Not“ spricht deutlich aus diesen Worten. Ob daraufhin die Vertreter der Kirche daran gehen werden, ihren unermesslichen Reichtum zum Wohle der Ärmsten der Armen einzusetzen?
Und wo war die Sorge um menschliche Not, als die Kirche z.B. den Bosnien-Krieg mehr oder weniger befürwortete? Man bedenke auch, was medizinische Apparate kosten, um wissenschaftlich Tierversuche durchzuführen, und nicht zuletzt die hohen Gehälter derer, die sich unter anderem auch auf die kirchliche Meinung stützen, dass Tierversuche in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig seien, um menschliches Leben zu heilen und zu retten. Ist das würdig? Da Gott, der Ewige, davon nicht sprach, müssten jene, die für Gerechtigkeit und Liebe auch den Tieren gegenüber eintreten und sich somit Gott zuwenden, auch die klare Entscheidung bezüglich ihres Verhältnisses zur Kirche treffen, denn zwei Herren kann man nicht dienen.
Im Katechismus steht eine weitere Blasphemie. Da heißt es unter Achtung der Unversehrtheit der Schöpfung: Man darf Tiere gern haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt. (Nr. 2418)
Hat Gott solches geboten? Liebe Leser, haben Sie das Gefühl, eine Sünde zu begehen, wenn Sie Ihre Haustiere ins Herz geschlossen haben, sie nicht nur oberflächlich gern haben, sondern lieben? Wenn Ihnen also daran gelegen ist, dass es dem Tier gut geht; wenn Sie sich freuen, dass das Tier sich freut, wenn es Sie sieht; wenn Sie auch dem Tiergeschwister gern etwas zuliebe tun; wenn Sie das Tier verstehen und das Tier weiß, wie Ihnen zumute ist, und stellt sich darauf ein – was sollte daran ungut sein? Lieber Bruder, liebe Schwester, man sieht und man erkennt nur mit dem Herzen gut. Gott gab uns kein Gebot, in dem es heißt: Tiere sollt ihr nur gern haben, aber nicht lieben; die Liebe gebührt einzig dem Menschen.
Die Evangelische Kirche in Deutschland sagt in ihrer Verlautbarung „Zur Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf, 1991″: Tierliebe und Menschenliebe können zueinander in Spannung treten (S. 6). Und in einem „Hirtenschreiben der deutschen Bischöfe“ (Zukunft der Schöpfung – Zukunft der Menschheit, 1980) – es handelt sich hier um katholische – steht:
Im Unterschied zum Menschen als Personwesen haben Pflanzen und Tiere kein unantastbares individuelles Lebensrecht … Wir Menschen sind berechtigt, Leistungen und Leben der Tiere in Anspruch zu nehmen. Es folgt nun zwar eine Einschränkung: Es ist jedoch nicht zu verantworten, dass Tiere, die fühlende Wesen sind, ohne ernste Gründe, etwa bloß zum Vergnügen oder zur Herstellung von Luxusprodukten, gequält und getötet werden. – Doch wo bleiben die Taten?
Der Mensch hat viele Ausreden und weiß die „ernsten Gründe“ listenreich und eloquent darzulegen, wenn es um seinen Vorteil geht. Und wer „verantwortet“ das, was den Tieren an Unrecht geschieht? Alle, die es verüben, aber auch alle, die davon wissen und dazu schweigen, und auch jene, die mahnende Worte sprechen und sich selbst nicht daran halten. Und jene, die es maßgeblich verursacht haben, dass vielen Menschen das lebendige Gewissen abhanden gekommen ist.
Wohin es führen kann, wenn Ethik und Moral traditionell niedrig gehalten werden und das Gewissen vieler abgestumpft ist, zeigen die folgenden Informationen, die am 12.3.1991 in der Schwäbischen Zeitung veröffentlicht wurden. Es geht um Beispiele spanischer Grausamkeiten an Tieren, die aus „Tradition“ aufrecht erhalten werden und welchen die katholischen Geistlichen als auch die örtliche Polizei gleichgültig gegenüberstehen.
Hier finden wir u.a. auch die Todesart der Steinigung, allerdings verübt an einem Tier: Eselreiten in V.: Am letzten Tag des Faschingsfestes wird der älteste und schwächste Esel des Dorfes aus dem Stall geholt. Der schwerste Dorfbewohner reitet ihn so lange, bis das Tier vor Erschöpfung zusammenbricht. Dann wird es gesteinigt und zu Tode geprügelt.
In C. werden Stiere durch die Gassen getrieben. Hunderte spalierstehender Menschen schlagen und treten das Tier, reißen mit langen Eisenhaken tiefe Wunden. Bis zu acht Stunden wird der Stier durch die Gassen getrieben, bis er endlich von seinen Leiden durch den Tod erlöst wird.
In G. fast dasselbe: Festgäste zielen mit einem Blasrohr auf einen Stier, der auf den Dorfplatz getrieben wurde. Bunt geschmückte Stahlpfeile bohren sich in seinen Leib, in den Kopf, in die Augen. Wenn das Tier durch den hohen Blutverlust geschwächt ist, „wagen“ sich Männer mit Taschenmessern an das Tier.
T.: Junge Stiere werden von Männern mit langen Lanzen gejagt und seitlich zu durchbohren versucht.
C. in der Provinz G.: Mit Öl gefüllte Behälter werden im Nacken und an den Hörnern der Stiere festgezurrt und mit einer Fackel in Brand gesetzt. Die brennenden Tiere, vor Schmerz fast von Sinnen, werden zum Marktplatz getrieben, wo Männer bereit stehen, um sie mit Dolchen und Scheren endgültig zu töten.
Wie steht es hier mit der Frage, wer das zu verantworten hat? Sicher nicht nur jene, die sich auf diese makabre, gleichsam perverse Weise verlustieren. Hier verhält sich der Mensch wahrlich „tierischer als jedes Tier“.
Ich wiederhole: Gott, der Ewige, hat in Seinem ewigen Gesetz keine Gesetzmäßigkeit, in der es heißt: „Habe Tiere gern, liebe sie aber nicht.“ Gott ist Liebe. Aus Seinem Gesetz der Liebe schuf Er die Tiere, die von Ihm geliebt werden, weil Er die Liebe ist. Das Wort „gern“ entspricht der kirchlichen „Moral“, die nicht gerade hoch sein kann, denn würden die kirchlichen Obrigkeiten und ihre Nachfolger die Tiere wenigstens nur gern haben, dann wäre der Tierkannibalismus zu Ende.
Die Kirche sagt: Die Liebe gebührt einzig den Menschen. Stellen wir den überdimensionalen Reichtum der Kirchen der Armut in den Ländern der Dritten Welt gegenüber, dann ahnen wir, wie groß die Liebe der kirchlichen Obrigkeiten zu den Menschen ist. Was sagte Jesus dazu?: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt (Mt. 19, 24).
Dieser Aussage zufolge werden die kirchlichen Obrigkeiten einschließlich ihres Machtinstruments Kirche nicht in das Himmelreich eingehen. Die kirchlichen Amtsträger einschließlich ihrer Staatskirche müssen erst schlank werden, sehr schlank, um durch das Nadelöhr gehen zu können.
Weiter heißt es im Katholischen Katechismus auf Seite 618, Nr. 2456: Der Schöpfer hat dem Menschen das Recht gewährt, über die Rohstoffe, Pflanzen und Tiere der Welt zu verfügen. Das ist, wie so vieles, eine maßlose Überheblichkeit der kirchlichen Amtsträger, wenn man bedenkt, wie die Erde, die Naturreiche unter der bestialischen Ausbeutegesellschaft zu leiden haben.
Die eben zitierten Worte werden noch ergänzt von der folgenden ethisch anspruchsvollen Aussage: Dabei muß aber der Mensch die sittlichen Verpflichtungen achten, auch gegenüber den kommenden Generationen.
Was sollen wir uns unter „sittlichen Verpflichtungen“ vorstellen? Es sind die gegenüber den kommenden Generationen genannt. Bedeutet das, dass der Mensch die Natur ausbeuten und ruinieren darf – vorerst nur nicht so radikal, dass die kommenden Generationen nichts mehr zu essen, kein Wasser mehr zu trinken und keine Luft mehr zum Atmen haben?
Aber dank des Erfindungsreichtums der Wissenschaftler braucht sich nun der Mensch auch diesbezüglich keine Schranken mehr aufzuerlegen, denn es wird, so hört und liest man, sowieso alles neu. Das Dilemma – und zwar jedes Dilemma – ist zu lösen, durch die gar wundersamen Leistungen der Gentechnik! Da kann man also getrost weiterhin die Mutter Erde ausbeuten, auslaugen, sie versteppen lassen, die Natur vergiften, quälen, krank machen und morden – dank Gentechnik geht das Leben auf der Erde weiter; wie man hört, sogar besser als je zuvor. Vielleicht aber erntet die Menschheit gerade durch die Gentechnik das, was sie gesät hat.
Weiter steht unter 2457: Die Tiere sind dem Menschen unterstellt, der ihnen Wohlwollen schuldet. Sie können einer gerechten Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen. Wie kann ein Tier überhaupt dem Menschen dienen, wenn der Mensch weder Tier, Pflanze noch Mineral achtet? Der Mensch in seiner überheblichen Ich-Sucht macht alles nieder, dessen er habhaft wird. Irgendwann – gemäß ehernen Kausalgesetzen – wird seine selbst geknüpfte Zuchtrute, sein Schicksal, ihn treffen, und das so lange, bis er den Weg zu den kosmischen Gesetzen der Gottes- und Nächstenliebe findet und wieder zum Ebenbild Gottes wird.« (Der Prophet Nr. 15, Tiere klagen – Der Prophet klagt an. Seiten 82-92)
Quelle: heimat-fuer-tiere.de – der Link funktioniert nicht mehr.
Das Tierschutzgesetz verbietet es, Tiere aufeinander zu hetzen. Leider ist das bei vielen Jägern gängige Praxis.
Aus wildbeimwild.com
PETA erstattet Strafanzeige gegen Jäger in Rheinland-Pfalz
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Ein im Internet kursierendes Video zeigt mehrere Jagdhunde, die unter den Anfeuerungsrufen eines Mannes eine lebende Katze schütteln, beissen und schliesslich auseinanderreissen. Ein Zeuge gab PETA einen Hinweis auf den mutmasslichen Täter.
Die Tierrechtsorganisation hat den Mann, einen Jäger, der in Rheinland-Pfalz Jagdhunde züchtet, wegen Verstosses gegen das Tierschutzgesetz bei der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach angezeigt, die daraufhin ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. PETA fordert neben einer empfindlichen Strafe auch ein Jagdverbot und den Entzug des Jagdscheines für den Mann.
„Der durch das Video bezeugte extreme Sadismus des Mannes zeigt, dass die Hobby-Jagd nichts weiter ist, als ein blutiges Hobby“, so Dr. Christian Arleth, Rechtsanwalt bei PETA. „Der Täter hat die Katze bewusst grösstem Leid ausgesetzt und hatte seine Freude daran zuzuschauen, wie sie stirbt. Ein solches Verhalten ist nicht nur abscheulich und empörend, es offenbart auch die Gewaltbereitschaft und Gemeingefährlichkeit dieses Hobby-Jägers.“
Das Tierschutzgesetz verbietet es, Tiere aufeinander zu hetzen.Auch das Töten der Katze war gesetzwidrig, denn diese dürfen von Hobby-Jägern nur dann getötet werden, solange sie erkennbar wildern. Zwar distanzierte sich der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz von dem Vorgehen des Hobby-Jägers; solche Fälle ereignen sich jedoch unzählige Male in Deutschland. Rohe Gewalt bei der Jagd ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Hobby-Jäger bieten in ihren Online-Shops ganz bewusst Duftstoffe an, um Katzen anzulocken und in Fallen zu fangen.Jedes Jahr werden in Deutschland schätzungsweise 350.000 Katzen von Hobby-Jägern erschossen, unter dem Vorwand, dass sie die Artenvielfalt bedrohten. Die grösste Gefahr für die Wildtiere sind jedoch die Hobby-Jäger selbst.
Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So müssen dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge die nahezu ausgerotteten Wölfe nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet. Auch englische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam.
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass den rund 350.000 Hobby-Jägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen. Hinzu kommen bundesweit etwa fünf Millionen Hobbyangler. PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu sind, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.