Archiv für die Kategorie ‘Wissenschaft

Gottes letztes Schlupfloch   Leave a comment

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Die Quantenphysik basiert auf Zufall, da sind sich Physiker eigentlich sicher. Aber ein Restzweifel bleibt. Ein neues Experiment soll ihn aus der Welt schaffen.

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Was lenkt das Universum? Seit Anfang des 20. Jahrhunderts glauben Physiker die Antwort zu kennen: Die Welt basiert auf Zufall. Er bestimmt, ob Atomkerne von einem Moment auf den nächsten zerfallen. Ob Elektronen nach links oder rechts hüpfen. Oder ob aus dem Nichts plötzlich ein Strahlungsblitz auftaucht, der den Mikrokosmos an einem entscheidenden Punkt in eine ungeahnte Richtung lenkt.

Das besagen zumindest die Formeln der Quantenphysik, die Physiker wie Niels Bohr, Werner Heisenberg und Erwin Schrödinger vor einem knappen Jahrhundert entwickelten. Aber ist das die ganze Wahrheit? Gibt es wirklich niemanden, der vor jeder Quantenbewegung entscheidet, welchen Weg die Natur wählt? Albert Einstein hatte mit dieser Vorstellung große Probleme. »Gott würfelt nicht!«, soll er sinngemäß gesagt haben.

Gott würfelt eben doch

Momentan sieht es so aus, als ob das Jahrhundertgenie irrte – Gott würfelt doch, und zwar immer. Längst haben Experimente nicht nur den Zufallscharakter der Quantenphysik bewiesen, sondern auch andere Besonderheiten zu Tage gefördert. So befinden sich Quantenobjekte stets in einer Überlagerung mehrerer Zustände, ähnlich wie ein Fußball, der gleichzeitig vor und hinter der Torlinie liegt. Erst bei einer Messung entscheidet die Natur auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, wo genau sich ein Objekt befindet (oder welche Eigenschaften es hat).

Besonders bizarr wird es, wenn Physiker mehrere interagierende Teilchen beschreiben, beispielsweise Photonen, die Quantenteilchen des Lichts. Ihre Zustände sind dann ebenfalls überlagert, und kurioserweise bleibt das so, wenn sich die Lichtteilchen voneinander entfernen. Die Folge ist kaum vorstellbar: Bei einer Messung des einen Quants wird auch der Zustand seines Partners festgelegt, Physiker sprechen von »Verschränkung«.

Hoffnung auf verborgene Variablen

Besonders verrückt: Verschränkte Teilchen reagieren selbst dann noch auf die Messung ihres Partners, wenn dieses eigentlich zu weit weg ist, um das Signal mit Lichtgeschwindigkeit (der kosmischen Höchstgeschwindigkeit) zu übermitteln. Aus Sicht der meisten Menschen geht im Mikrokosmos also etwas höchst Seltsames vor sich.

Albert Einstein – er war wirklich kein Fan der Quantentheorie – verspottete diese Vorhersage seiner Kollegen als »spukhafte Fernwirkung«. Er vermutete, dass es eine tiefere, deterministische Ebene der Realität gibt, in der festgelegt wird, wie eine Messung ausgeht. Das würde den Zufall aus dem Weltbild der Physik entfernen.

Gemeinsam mit Boris Podolsky und Nathan Rosen ersann Einstein 1935 ein berühmtes Gedankenexperiment zu dieser Frage. Der Ire John Stewart Bell entwickelte den Gedanken weiter und entwarf 1964 ein Experiment, mit dem sich die Quantenphysik im Labor auf den Prüfstand stellen lassen sollte.

Bells Gedanke: Wenn die Quantenphysik wirklich rein zufällig ist, müsste das Maß, in dem die Zustände verschränkter Teilchen korrelieren, stets eine bestimmte Schwelle überschreiten. Mittlerweile wurden etliche dieser Bell-Tests durchgeführt. Das Ergebnis war stets eindeutig. Die Quantentheorie ist tatsächlich so, wie Einstein befürchtete: zufällig und ein glasklarer Verstoß gegen den »lokalen Realismus«, also die Annahme, dass Objekte kausal verknüpft sein müssen, wenn sie Einfluss aufeinander ausüben.

Doch kein Zufall?

Aber bis heute bleiben Lücken. Eines davon, das so genannte »Freedom-of-choice«-Schlupfloch, ist besonders schwer zu stopfen, und es zieht seit einigen Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich. Im Kern dreht es sich um die Frage, ob etwas den Physikern den Zufallscharakter in Quantenmessungen nur vorgaukeln könnte. Das ist bisher durchaus denkbar.

Physiker nutzen für ihre Bell-Tests lediglich Quantenobjekte, die von der Erde stammen. Beispielsweise verschränken sie zwei Photonen miteinander und testen deren Polarisationen mit Hilfe zweier optischer Modulatoren, die nur Lichtteilchen einer bestimmten Schwingungsrichtung durchlassen. Welche das ist, legen Zufallsgeneratoren fest. Über viele Messungen entsteht so ein Bild, wie stark die Zustände verschränkter Teilchenpaare korrelieren, beziehungsweise wie deutlich sie den lokalen Realismus verletzten.

[…]

Der Zufallsgenerator von Kaiser und Kollegen nutzt nicht bloß das Licht von Sternen aus der Milchstraße, sondern auch das von zwölf Quasaren. Dahinter verbergen sich die Kerne aktiver Galaxien, die immer wieder große Strahlungsmengen ins All feuern – und die Milliarden Lichtjahre voneinander und von uns entfernt sind.

Einige der extrem weit gereisten Photonen könnten künftig die Zufallsgeneratoren in Bell-Tests bestücken, schreiben die Forscher. Bestätigen solche aufgebohrten Tests erneut die Quantenphysik, müssten Kritiker argumentieren, dass sich Teilchen über eine Entfernung von Milliarden Lichtjahren abgesprochen haben. Damit würde der Raum für eine kosmische Quanten-Verschwörung deutlich schrumpfen.

Das ultimative Schlupfloch

Gut möglich, dass eine solche Messung findigen Experimentatoren in absehbarer Zeit gelingt. Aber mindestens ein Schlupfloch bliebe davon unberührt: Was, wenn schon beim Urknall etwas alle Teilchen im Universum weitsichtig manipulierte? Und zwar so, dass es bei heutigen Messungen so wirkt, als verhielten sie sich zufällig? Albert Einstein würde ein solcher »Hyper-Determinismus« womöglich gefallen. Bliebe nur die Frage, warum ein mutmaßlicher Schöpfer zu solch einer Heimtücke greifen sollte, um die Menschheit an der Nase herumzuführen.

Gottes letztes Schlupfloch

Homöopathie hilft Tieren – what?   Leave a comment

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Es ist unglaublich was Gedanken und der Glaube an etwas alles bewirken können. Bei der Homöopathie wird ja gesagt, dss der Glaube, dass Globuli wirken, einen Placebo-Effekt auslösen und damit helfen. Aber wie soll das mit Globuli bei Tieren wirken und helfen? Die können ja nicht auf ein Medikament glauben. Es wirkt aber so, dass Menschen glauben, dass sie dem Tier etwas Gutes tun und strahlen das durch ihre Körpersprache aus. Tiere sind ja viel sensibler um unsere Körpersprache zu lesen. Im Video ist das von Jasmina Neudecker genau erklärt.
Jasmina Neudecker ist Diplom Biologin und Wissenschaftsjournalistin beim ZFF.

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Homöopathie hilft Tieren – what? – Jasmina Neudecker

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Auch Professor Harald Lesch erklärt im folgenden Video wie die Wirkungen durch Glauben, Vertrauen, Prozesse im Kopf auslösen, die Selbstheilungskräfte fördern, die Abwehrkraft stärken und Schmerzen lindern.

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Alles Kopfsache? Die Kraft der Selbstheilung

https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/alles-kopfsache-die-kraft-der-selbstheilung-102.html#xtor=CS5-4

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Gruß Hubert

„Die Generation Wirtschaftswunder fühlt sich massiv angegriffen“   4 comments

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Zuerst ein Auszug aus Wikipedia.

Es existiert ein fließender Übergang zwischen aufrichtiger Klima(wandel)skepsis und echter Leugnung, wobei Klima(wandel)skeptiker für rationale Argumente offen sind, während sich Klima(wandel)leugner Argumenten verschließen.[5] Das Bestreiten wissenschaftlicher Erkenntnisse der Klimaforschung ist kein Skeptizismus im wissenschaftlichen Sinn, sondern vielmehr ein (zum Teil organisiertes) Verleugnen der menschengemachten globalen Erwärmung. Aus einer Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen geht hervor, dass der Klimaschutz häufig aus politischen und ideologischen Motiven bekämpft wird.[6] Bei der Leugnung des menschengemachten Klimawandels handelt es sich um eine Form von Pseudowissenschaft, die Ähnlichkeiten aufweist mit weiteren Formen der Wissenschaftsleugnung wie beispielsweise dem Bestreiten der Evolutionstheorie oder der gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Rauchens bis hin zum Glauben an Verschwörungstheorien. Zum Teil bestehen zwischen diesen genannten Formen der Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse personelle, organisatorische und ökonomische Verbindungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leugnung_der_menschengemachten_globalen_Erw%C3%A4rmung

Von geo.de

Harald Lesch über Klimaskeptiker

Der Astrophysiker Harald Lesch tritt leidenschaftlich für wissenschaftliche Fakten ein. Und gegen Klimaskeptiker. Das ist harte Arbeit, wie er im Interview berichtet.

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Foto: ZDF /Jens Hartmann

Harald Lesch erreicht mit der Reihe „Leschs Kosmos“ und mit Sendungen wie „Terra X – Faszination Universum“ im ZDF ein Millionenpublikum

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GEO.de: Herr Lesch, Sie haben im vergangenen Jahr in einem Video das Wahlprogramm der AfD einem Faktencheck unterzogen – und sind dafür nicht nur gelobt worden … 

Harald Lesch: Ich habe mich in den Parteiprogrammen aller deutschen Parteien umgesehen. Um meiner Aufgabe als Wissenschaftler gemäß nachzugucken, ob da auch die Wahrheit gesagt wird. Und bei der AfD stehen Dinge drin, die nicht wahr sind. Da das inzwischen eine maßgebliche Partei geworden ist, fand ich, dass man darauf öffentlich hinweisen muss. Das hat mir etliche Hassmails eingetragen. Unter anderem wurde mir vorgeworfen, ich würde mich in die Politik einmischen. Das finde ich schon merkwürdig.

Ist die AfD ein Einzelfall oder macht das Relativieren von gesichertem Klimawissen jetzt Schule?

Die populistischen Strömungen machen allesamt diesen Fehler. Dass sie aus auf den ersten Blick unerfindlichen Gründen meinen, einen Klimawandel könne es nicht geben. Schon gar nicht einen vom Menschen verursachten. Es muss etwas damit zu tun haben, dass sich die Herrschaften in ihrer Deutungshoheit eingeschränkt fühlen, wenn man ihnen sagt: Es gibt Phänomene, die könnt ihr politisch gar nicht verhandeln. Weil es reine Sachfragen sind. Die Argumentation vieler Skeptiker ist: Es gibt keinen Klimawandel, darum können wir auch weiterhin mit heimischer Kohle heizen. „Heimisch“ bedeutet: Wir sind unabhängig von den anderen. Darin sehe ich eine mögliche Verbindung mit dem Nationalismus. Bei Donald Trump ist das ja genauso.

Wem nützt so etwas?

Ich glaube nicht, dass die Kohlelobby mit der AfD zusammenarbeitet. Ich denke, dass die fossilen Rohstoff- und Energieunternehmen längst begriffen haben, dass sie mit Erneuerbaren langfristig viel besser fahren. In Wirklichkeit hat es wohl damit zu tun, dass es den Horizont vieler Klimaskeptiker übersteigt, dass es Probleme gibt, die wir nur zusammen – also international und nicht national – lösen können. Und ich habe noch eine Hypothese zur Psychologie der Skeptiker: Ich glaube, dass das Thema Anthropozän ganz allgemein, also wie der Mensch die Welt zum Schlechten verändert, die Lebensleistung von mindestens einer Generation in Frage stellt. Nämlich derjenigen, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in ein Wirtschaftswunderland verwandelt haben. Diese Generation fühlt sich massiv angegriffen, wenn wir ihnen jetzt sagen, hört mal, Freunde, wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, wo wir die Manipulation an der Natur so stark als negativ wahrnehmen, dass wir so nicht weitermachen können. Damit ist nicht nur ihr Lebenswerk in Frage gestellt, sondern auch ihre innersten Überzeugungen, ihre Identität. Die Psychologie des Klimawandels, das ist ein Buch, das noch nicht geschrieben wurde.

Eine wichtige Rolle bei der Klima-Kommunikation spielen ja die Medien, auch die sozialen. Wir haben mal untersuchen lassen, welcher deutschsprachige Artikel zu den Thema Klima im vergangenen Jahr in den sozialen Netzwerken besonders erfolgreich* war. Raten Sie mal!

Vermutlich irgendwas Apokalyptisches, oder? Dass die Eisschilde schmelzen, der Meeresspiegel ansteigt?

Es war der Artikel, mit dem die Süddeutsche Zeitung über Ihre Konfrontation mit der AfD berichtet hat.

(Lacht) Das kann doch nicht wahr sein! Ich fasse es nicht!

Wie finden Sie, dass offenbar nicht die Fakten die Massen bewegen, sondern ein Streit über die Fakten?

Da bin ich eigentlich schockiert. Das ist eine Katastrophe. Die genaue Kenntnis über die Zusammenhänge beim Klimawandel muss ja die Grundlage jeder Diskussion sein, und nicht, dass es jetzt noch ein paar Hansel gibt, die der Meinung sind, es gäbe keinen vom Menschen getriebenen Klimawandel. Es ist ja erschütternd, dass die Menschheit nicht hinreichend wahrgenommen hat, dass 34.000 referierte Publikationen auf der einen Seite 34 auf der anderen gegenüberstehen. Dass nicht wahrgenommen wird, welches hohe Ethos hinter wissenschaftlichem Handeln steckt, wie Wissenschaft funktioniert.

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Das AfD-Programm wissenschaftlich geprüft | Harald Lesch

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„Die Generation Wirtschaftswunder fühlt sich massiv angegriffen“

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„Sehr hässliche Hassmails“

Auszug.

Seine Themen sind seriös, seine Präsentation höchst unterhaltsam. Ob Urknall oder Tsunami, Relativitätstheorie oder Bananenflanke – es gibt nichts, worauf der Münchner Professor keine Antwort hätte.

Doch die gefällt nicht immer jedem. Jüngst hatte Lesch sich für ein Internet-Video von „Terra X“ das Wahlprogramm der AfD vorgenommen, genau genommen die Sätze, die dort über den Klimawandel drinstehen. Satz für Satz zerpflückte der Physiker die Aussagen der Klimawandelleugner. „Danach ging es richtig rund“, sagt Lesch. „Sehr hässliche Hassmails“ habe er auf den Beitrag erhalten, außerdem hätten sich AfD-Anhänger beim Intendanten des ZDF beschwert und beim Präsidenten der Ludwig-Maximilians-Universität, Leschs Arbeitgeber. „Das ZDF-Video haben 1,2 Millionen Leute gesehen, das stinkt denen natürlich“, sagt Lesch, „aber ich lasse mich von so etwas nicht ins Bockshorn jagen.“

Der Physiker reagierte und ließ ein Video über die Psychologie des Hasses folgen

Es seien meist die gleichen Leute, die „den Auftrag haben, Moderatoren, die Glaubwürdigkeit genießen, als unglaubwürdig hinzustellen“. Vertreter des Eike-Vereins seien dies vor allem, selbsternannte Kämpfer gegen den Klimaschutz, die sich einer sachlichen Diskussion verweigerten. „Ich habe denen hinterhertelefoniert und gesagt: Reden Sie mit mir! Aber da kommt nichts.“

Der Physiker reagierte prompt: Er ließ ein „Terra X“-Video über die „Psychologie hinter Hass“ folgen. Denn nicht nur rechte, auch linke Verschwörungstheoretiker griffen zu einer Rhetorik der Diffamierung und Beleidigung. Der Astrophysiker, der auch Naturphilosophie lehrt, prüft darin die Motivation der Hetzer.

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Die Psychologie hinter Hass | Harald Lesch

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„Sehr hässliche Hassmails“

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 5. Dezember 2019 von hubert wenzl in Uncategorized, Wissenschaft

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Klimaforscher Kaser: „Es wird sehr, sehr, sehr, sehr dramatisch werden“   Leave a comment

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Da kann ich nur noch sagen: das Glück der frühen Geburt.

Von Rai Südtirol – Tagesschau.

Dass das Klimasystem außer Rand und Band gerät: wahrscheinlich, sagt Georg Kaser. Der Klimaforscher prognostiziert Hungersnöte.

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Quelle © Rai Tagesschau Alpengletscher: Irreversible Prozesse und sprunghafte Änderungen.

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„Es wird sehr, sehr, sehr, sehr dramatisch werden“, sagt Georg Kaser über das zukünftige Leben auf der Erde, „wenn wir nicht ganz ganz schnell das Ganze noch in den Griff kriegen.“

Keine lineare Entwicklung, kein langsames Wärmerwerden, sondern sprungartige Veränderungen hin zu einer „völlig anderen Welt“.

Es ist die Prognose eines Szenarios, dem Kaser eine bemerkenswerte Eigenschaft zuschreibt: wahrscheinlich.

„Das wahrscheinlichste Szenario ist das, dass wir in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren weit über die Ziele von 1,5 und 2 Grad hinausschießen werden, und dann haben wir eine Reihe von Mechanismen im Klimasystem, die uns das Ganze außer Rand und Band geraten lässt.“

Die Mehrzahl der Klima-Wissenschaftler spricht von einer „hot world“, in der die Temperaturen steigen, über die seit Jahrmillionen laufenden Zyklen zwischen Eiszeit und Warmzeit hinaus.

Die genauen Folgen aber sind nicht absehbar.

In jedem Fall werden die Prozesse unumkehrbar sein, in jedem Fall wird es eine völlig andere Welt geben, meint Kaser.

„Da müssen wir schon damit rechnen, dass der Großteil des Methangases der Arktis ausgeatmet wird, und sehr viel Kohlenstoff. Das heißt es wird ein sehr starkes Amplifizieren von Treibhausgasen und damit Erderwärmung geben, gleichzeitig könnte es sein, dass Grönland instabil wird, dass der Golfstrom kollabiert. Und das würde dann dazu führen, dass Ernten ausfallen, die Menschheit nicht mehr ernährt werden kann.“

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Prognose von Klimaforscher Kaser: Hungersnöte Prognose von Klimaforscher Kaser: Hungersnöte
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Kaser verfolgt am Department of Atmospheric and Cryospheric Sciences der Universität Innsbruck die globale Klimaentwicklung bereits seit Jahren. „Es sind viele Phänome viel viel schneller aufgetaucht als wir geglaubt haben – und dramatischer; Phänomene, die wird erst in 20 Jahren erwartet haben“, sagt Kaser.

„Entweder wir ziehen die Reißleine oder wir werden mit den Konsequenzen leben müssen.“

Destabilisiert Grönland? Kollabiert der Golfstrom? Verhungern die Menschen? Klimaforscher Kaser –  wahrscheinlich.

(lb)

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Klimaforscher Kaser: „Es wird sehr, sehr, sehr, sehr dramatisch werden“

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Um auch eine andere Stimme zu Wort kommen zu lassen:

Fritz Vahrenholt sieht den Klimawandel differenzierter, aber auch er sagt wer den Einfluss des Menschen ganz ausschließt ist ein Dummkopf (siehe weiter unten).

Aus kaltesonne.de

Fritz Vahrenholt: „Wir haben keinen Klimanotstand“
8. Oktober 2019 von Kalte Sonne

Also ist alles gut?

Nein, das sagen wir auch nicht. Aber wir wollen die Hysterie herausnehmen. Es wurde schon einiges erreicht: Der Zuwachs des Treibhausgases kommt seit Längerem nur noch aus den Entwicklungsländern. Europa und die USA sind fallend, während China inzwischen pro Kopf mehr CO2 ausstößt als die Europäer. Nun kommt eine chinesische Studie zu der Erkenntnis, dass eine Kaltzeit droht, die aber durch den Treibhauseffekt gedämpft wird. Warum wird das nicht debattiert? Der vermeintliche Konsens ist kein Konsens.

Na ja, 97 Prozent der Forscher sind sich sicher, dass es einen Klimawandel gibt …

Ich gehöre auch zu den 97 Prozent. Diese Zahl bezieht sich auf eine wenig differenzierte Umfrage. Nur eine kleine Minderheit hält den Klimawandels zu 100 Prozent für menschengemacht, die breite Mehrheit glaubt an mehrere Ursachen: 97 Prozent der befragten Forscher gaben den Anteil des CO2 an der Erwärmung mit 50 bis 99 Prozent an. Nur ein kleiner Rest schließt den Einfluss des Menschen ganz aus – das sind Dummköpfe. Mich ärgert, dass kein Klimawissenschaftler in Deutschland aufsteht und das erklärt. Hier wird die Jugend verrückt gemacht, mit Horrornachrichten, uns blieben noch zwölf Jahre – und keiner hält nüchtern dagegen und korrigiert es. Wir müssen Emissionen senken, aber nicht ökonomischen Selbstmord begehen.

https://kaltesonne.de/fritz-vahrenholt-wir-haben-aber-keinen-klimanotstand/

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Gruß Hubert

Der angeblich freie Wille   Leave a comment

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Vor allem Christen kommen gerne mit dem Argument daher, dass nicht Gott für das Böse verantwortlich sei, sondern der Mensch mit seinem „freien Willen“. Das ist anhand eines Beispiels schon mal Blödsinn, denn ein Mensch kann kein Erdbeben verursachen. Gott könnte es zulassen oder nicht, wenn er wollte, wenn es stimmen sollte, dass er allmächtig ist und allgütig noch dazu. Man könnte also sagen ein imaginärer Gott wäre sicher kein Gutmensch. 😉

Aus FOCUS

Werner Siefer, Autor des Buches „Tatort Gehirn“ im Interview mit FOCUS Online über den freien Willen und wahnsinnige Menschen.

FOCUS-Online: Inwieweit ist es der freie Wille, mit dem man sein Leben gestaltet?

Werner Siefer: Das mit dem freien Willen ist so eine Sache, weil sie kein einziger Denker befriedigend erklärt hat. Ein einfaches Beispiel ist das berühmte Schwarz-Weiß-Muster, das man als zwei gegenüberstehende Kopfprofile oder als Vase interpretieren kann. Hat der Mensch die Freiheit, keine Gesichter oder keine Vase zu sehen? Grundsätzlich ja. Er kann üben, nur einen Klecks wahrzunehmen, oder eine, sagen wir, indianische Fruchtbarkeitsgöttin in der Mitte. Aber in der Praxis des Lebens: Wie oft tut er das? Und wie oft gelingt es ihm? Philosophen würden dieses Gedankenexperiment komplett verwerfen und einwenden: Mit dem Einverständnis zum Anschauen des Musters habe der Mensch sich schon entschieden, und dabei sei er frei gewesen. Was im Einzelfall stimmt, aber in der Summe ein blödes Argument ist. Denn irgendetwas müssen wir anschauen oder tun, so ist das Leben. Nun kann man den Gedanken weiterführen: In der Auswahl dieses Irgendetwas, sind wir da frei? Wir sind es genauso wenig wie beim Vasen-Beispiel. Wir wählen in der Praxis kaum Optionen, die uns nur mit Mühe einfallen wollen. Ich tendiere also zu einer statistischen Antwort: Meistens ist der Mensch unfrei, selten frei, und beschämend selten nutzt er seine Freiheit. Ich selbst bin hier nur ein Einzellfall.

FOCUS-Online: Sie sagen in Ihrem Buch, dass der Mensch eigentlich nicht viel daran ändern kann, wie er ist. Können Sie sich an eine Situation in ihrem Leben erinnern, in der diese These zu einer brauchbaren Entschuldigung geführt hat?

Siefer: Ja, schon sehr oft! Zum Beispiel schiebe ich im Privatleben Unangenehmes gerne vor mich her oder plane zum Beispiel Zeitabläufe gerne einmal zu optimistisch. Wenn es dann gelegentlich schief geht und sich Freunde beschweren, entschuldige ich mich damit, dass das, dass ich eben so sei. Das macht aber doch jeder so – oder? Überhaupt ist das ein Privileg von Grufties: einfach so sein können.

FOCUS-Online: Gutmenschen können bisweilen auch langweilig sein. Gibt es böse Menschen, die Sie bewundern?

Siefer: Freilich sind Menschen langweilig, die es allen nur recht machen wollen. Aber gibt es das, einen Gutmenschen und den bösen Menschen? Meist ist der Schwarze Peter doch recht unterschiedlich verteilt. Außerdem gibt es den bösen Menschen nicht, das ist ein Konzept des christlichen Glaubens. Ein faszinierender Böser wie etwa Hannibal Lecter ist ein Kunstprodukt, der das Publikum gerade deswegen fasziniert, weil er mit dessen Wahrnehmung spielt. Es weiß nicht, ob er normal ist oder verrückt. Darin liegt aber genau die filmische Übertreibung, denn in Wirklichkeit wäre er verrückt. War Hitler also ein böser Mensch oder Pol Pot? Wahnsinnig ja, aber nicht böse. Ist ein Amokläufer böse oder der kanadische Schweinezüchter, der Dutzende Frauen getötet und teils aufgegessen hat? Krank ja, aber nicht böse. Solche Wahnsinnigen kann man nicht bewundern.
Ich bewundere Künstler, die unseren Blick öffnen, die bereit sind, sich gegen den Strom zu stellen, und so eingefahrene Haltungen des Sehens, des Hörens, des Miteinanders verändern. Das ist nicht böse, aber es kann wehtun.

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Der angeblich freie Wille

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Gruß Hubert

Noch Raum für einen Schöpfer?   Leave a comment

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Stephen Hawking ist zu bewundern, da er trotz seiner misslichen körperlichen Lage diese Energie aufbringt und sehr wichtige Beiträge auf seinen Gebieten bringt. Mich interessiert aber vor allem auch sein Zugang zu einem Schöpfer, Schöpfer ja oder nein?

Rüdiger Vaas beschreibt das hier sehr gut.

„Aufgrund eines Luftröhrenschnitts kann sich Hawking seit 1985 nur noch mit einem Sprachcomputer verständigen. Er bedient ihn buchstäblich mit seinem letzten Zucken, indem er mit Bewegungen der Augen oder rechten Wange mühsam Buchstabe für Buchstabe in das Programm eingibt – bestenfalls zwei bis drei Wörter pro Minute.

Mit diesem tragischen Schicksal passt Hawking perfekt zum Klischee des im regungslosen Körper gefangenen genialen Geistes, der die Grenzen der Erkenntnis zu sprengen trachtet – handeln seine Forschungen doch von den abstraktesten, entlegensten und kompliziertesten Themen: Schwarzen Löchern, Urknall, Zeitreisen, Relativitätstheorie, Quantenphysik und der Suche nach einer Weltformel, die alle Teilchen und Kräfte erklärt. Kein Zufall, dass er zum Medienstar wurde! Hawking selbst sieht es ähnlich: „Ich bin sicher, dass meine Behinderung eine Rolle spielt, warum ich so bekannt bin. Die Menschen sind fasziniert von dem Kontrast zwischen meinen sehr eingeschränkten physischen Kräften und der gewaltigen Natur des Universums, mit der ich mich beschäftige. Ich bin der Archetypus des behinderten Genies. Doch ob ich ein Genie bin, kann bezweifelt werden.“

Aber ich möchte jetzt zum Abschnitt Schöpfer kommen.

 

Noch Raum für einen Schöpfer?

Bereits in seinem Bestseller Eine kurze Geschichte der Zeit fragte Hawking rhetorisch, wo denn noch Platz für Gott wäre, wenn die Welt physikalisch weitgehend verstanden sei. Zwar endete das Buch beinahe mystifizierend: Eine vollständige Erklärung des Universums wäre „der endgültige Triumph der menschlichen Vernunft“, „denn dann würden wir Gottes Plan kennen“. Doch damit wollte Hawking keineswegs eine religiöse Lanze brechen. Tatsächlich hat er immer wieder deutlich gemacht, dass er bei solchen Metaphern mit „Gott“ nur die Gesetzmäßigkeiten der Physik meint. „Ich verwende das Wort ‘Gott’ in einem unpersönlichen Sinn, so wie es Einstein für die Naturgesetze tat. Den Geist Gottes zu kennen heißt also, die Naturgesetze zu kennen“, kommentierte er.

Gleichwohl gilt die scheinbare Ordnung der Welt vielen Gläubigen als Hinweis auf einen universalen Gesetzgeber. Aber die Naturgesetze können ganz natürlich erklärt werden (wofür auch Hawkings Forschungen sprechen). „Wenn ich Recht habe, ist das Universum in sich selbst gegründet und wird von den Naturgesetzen allein regiert“, sagt Hawking. Und schon in Eine kurze Geschichte der Zeit schrieb er im Hinblick auf sein kosmologisches Modell: „Wenn das Universum wirklich völlig in sich selbst abgeschlossen ist, wenn es wirklich keine Grenze und keinen Rand hat, dann hätte es auch weder einen Anfang noch ein Ende: Es würde einfach sein. Wo wäre dann noch Raum für einen Schöpfer?“

Die antiquierte Annahme eines Schöpfers, der das Universum erschaffen und eingerichtet hat, ist in der modernen Kosmologie überflüssig und auch sonst eher schädlich. Doch es bleibt rätselhaft, warum es die Naturgesetze überhaupt gibt und weshalb sie so sind, wie sie sind, wie es zum Urknall kam und warum er genau dieses Universum hervorbrachte. Hawking spekuliert über die Existenz vieler Universen mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. „Ihre Schöpfung ist nicht auf die Intervention eines übernatürlichen Wesens oder Gottes angewiesen. Vielmehr ist diese Vielfalt von Universen eine natürliche Folge der physikalischen Gesetze, eine naturwissenschaftliche Vorhersage.“ Das heißt nicht, dass es keine Erkenntnisgrenzen gibt. Im Gegenteil: „Auch wenn die Wissenschaft möglicherweise das Problem zu lösen vermag, wie das Universum begonnen hat, nicht beantworten kann sie die Frage: Warum macht sich das Universum die Mühe zu existieren?“

Gott ist im Verständnis der meisten Gläubigen allerdings nicht auf einen „Designer“ reduzierbar, der die Naturgesetze erlässt, die physikalischen Konstanten einstellt oder den Urknall zündet. Gott gilt gemeinhin nicht nur als Erschaffer der Welt, sondern er erhält sie auch und vernichtet sie wieder, diktiert Wertordnungen, erhört Gebete und greift in den Weltlauf ein. Ein solcher Glaube – oder frommer Wunsch – kann mangels Überprüfbarkeit physikalisch nicht widerlegt, aber sehr wohl philosophisch kritisiert werden. Und genau das tut Hawking, indem er argumentiert, dass Gott in der modernen Kosmologie nicht mehr denknotwendig ist. Der Glaube lässt sich allenfalls als eine skurrile Privatsache tolerieren, die Hawking selbst jedoch nicht ernst nimmt: „Ich habe mit der Erwartung eines baldigen Todes gelebt. Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber ich habe es nicht eilig zu sterben. Ich möchte noch so vieles vorher tun. Ich halte das Gehirn für eine Art Computer, der aufhört zu arbeiten, wenn seine Bestandteile versagen. Es gibt keinen Himmel oder ein Leben nach dem Tod für defekte Computer; das ist ein Märchen für Leute, die Angst vor dem Dunkeln haben.“

In Sachen Welterklärung ist der Glaube ohnehin längst obsolet geworden. „Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen Religion, die auf Autoritätsgläubigkeit beruht, und Wissenschaft, die auf Beobachtungen und Vernunft basiert“, ist Hawking überzeugt. „Wissenschaft wird gewinnen, weil sie funktioniert.“

Rüdiger Vaas ist Astronomie- und Physik-Redak­teur beim populären Monatsmagazin bild der wissenschaft. Mit Stephen Hawking hat er mehrfach gesprochen und vier Bücher über dessen Leben und Werk publiziert, zuletzt Hawkings Kosmos und Einfach Hawking!.

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Noch Raum für einen Schöpfer?

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Gruß Hubert

 

Veröffentlicht 28. Juni 2017 von hubert wenzl in Religionskritik, Uncategorized, Wissenschaft

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Zu schön für die Brutpflege   Leave a comment

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Bei den Vögeln sind ja meistens die Männchen schöner als die Weibchen. Schönheit ist aber bei der Brutpflege ein Nachteil, wie ein Ausschnitt aus der Tiroler Tageszeitung zeigt. Gelege, die tagsüber von den „schmuckloseren“ Weibchen bewacht wurden, überlebten die Brutzeit eindeutig besser. Manche Vogelmännchen übernehmen erst nachts die Brutpflege.

 

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Gruß Hubert

 

 

Veröffentlicht 4. Januar 2017 von hubert wenzl in Uncategorized, Wissenschaft

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Die Evolutionstheorie und die Kreationisten   1 comment

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Ich verfolgte kürzlich auf einer anderen Blog-Seite eine Diskussion, wo ein deutscher „Wissenschaftler“ glaubte in einem Video die Evolutionstheorie in Frage stellen zu können. Solche Leute können dann ja geradewegs zu den Kreationisten gehen, die glauben die Welt wäre erst vor 5 – 6.000 Jahren in „fertigem Zustand“ von einem Schöpfergott ins Leben gerufen worden.

KASSEL. (hpd) Der Ingenieur und Kreationist Werner Gitt betreibt seit Jahrzehnten eine Werbe-Agenda gegen die Erkenntnisse der Evolutionsforschung. Seine Hauptthese lautet, biologische Information, wie sie bei allen Lebewesen im Erbgut codiert ist, benötigt einen intelligenten Urheber, den biblischen Schöpfergott.

Einen Tag vor dem sogenannten „Fronleichnam-Feiertag“ (4. Juni 2015) wurden in der Kasseler Innenstadt Werbeflyer verteilt, die optisch ansprechend aufgemacht waren und den Eindruck erweckten, seriöse Sachinformationen zu übermitteln. Wie aus der Grafik hervorgeht, wurde ein öffentlicher Vortrag des bibeltreuen Kreationisten Werner Gitt angekündigt, in dem dieser vollmundig-überheblich behauptet, die Evolution sei durch Naturgesetze widerlegt.

Einen guten Kommentar schrieb Bernd Kammermeier dazu, der ein ausgezeichneter Aufklärer in punkto Religion ist.

Was ich mich stets bei diesen missionarischen Eiferern frage, was sie damit bezwecken, gegen jede Vernunft den Inhalt eines extrem fragwürdigen Buches zu „beweisen“.

Die Frage „Schöpfungslehre ja oder nein?“ kann jenseits aller Gottesbeweise oder Gottesgegenbeweise beantwortet werden: Allein die Überlieferungsgeschichte der sogenannten „heiligen“ Schriften diskreditiert sie vollständig als verlässliche Quelle für naturwissenschaftliche Fragen.

Schlampige Kompilierung aus widersprüchlichen polytheistischen Quellen, ungenaue und tendenziöse Übersetzungen sowie fast beliebige Erweiterungen, Kürzungen und Umschreibungen schredderten jeden möglicherweise einst vorhandenen Inhalt in kleinste Textpartikel, deren logische Zusammenfügung – allen Beteuerungen alimentierter Theologen zum Trotz – nicht mehr gelingen kann.

Selbst wenn es dereinst Gottes Wort im Tanach gegeben haben sollte, haben es eifrig bemühte Schriftgelehrten in hunderten Generationen bis zur Unkenntlichkeit malträtiert.

Ich habe mir einmal die Mühe gemacht und alle substanziellen Aussagen der Genesis tabellarisch erfasst und deren Sinngehalt extrahiert. Der Vergleich selbst mit kreationistischen Ideen zeigt ganz eindeutig, dass selbst die bibeltreuesten „ID-Spezialisten“ nicht alles wörtlich nehmen KÖNNEN und DÜRFEN, weil sonst – als kleines Beispiel – Verkehrsflugzeuge gegen die massive Wand des kuppelförmigen „Firmaments“ (lat. das Festgefügte) prallen würden. Und Raketen wären nie zum Mond gekommen, wobei sich natürlich die Frage stellt, was die Mondfahrer auf einer nur wenige Kilometer durchmessenden Scheibe wollen.

Mit anderen Worten: Die Quellenlage der Kreationisten ist dünn – papierdünn. Da dies jener kuriosen Spezies bekannt sein dürfte, ist ihnen auch die Fragwürdigkeit der Bibeltexte bewusst. Könnte es also sein, dass es ihnen nur und ausschließlich um eine fadenscheinige Begründung des monotheistischen Glaubens geht, an dessen Tropf sie direkt oder indirekt hängen?

Natürlich sehe ich ein, dass Evolution keinen Platz für Schöpfung lässt. Diese widerlegt selbst die weit verbreitete „theistische Evolution“, weil Evolution, wie sie die Evolutionsbiologie erforscht, keinerlei „Stimulus“ von außen braucht. Gott ist hierbei schlicht überflüssig.

Mehr noch: Seine Mitwirkung hätte ihn gerade als „Designer“ vollständig diskreditiert, wie U. Kutschera in seinem hervorragenden Buch „Designfehler in der Natur“ nachweist. Ein so schlampig arbeitender Gott hätte dann vermutlich – folge ich der Genesis – ausgerechnet in seiner miesesten Arbeitswoche die Erde und alles Leben erschaffen.

Aber ich will ihm als Entschuldigung zugestehen, dass er nicht existiert…

Die Evolutionstheorie und die Kreationisten

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Kreationismus, eine Alternative zur Evolutionstheorie?

Dürfen Wissenschaftler an Gott glauben? Selbstverständlich – warum denn auch nicht? Viele der größten Forscher der Vergangenheit waren gläubig und viele der heutigen Wissenschaftler sind es ebenfalls. Nur eines darf man nicht machen: Wissenschaft und Glauben vermischen. Denn beides passt einfach nicht zusammen. Und es ist auch gar nicht überheblich oder arrogant das zu behaupten.

Es sind einfach zwei völlig unterschiedliche Arten, die Welt zu betrachten. Das sagen ja auch schon die Bezeichnungen. In der Wissenschaft geht es ums „Wissen“ und gerade eben nicht darum, irgendwas ohne Beleg zu glauben. Die wissenschaftliche Methode in ihrer Idealform ist extra dafür da, objektive Erkenntnisse über die Welt zu erhalten. Erkenntnisse, die man dann mögen kann oder nicht – aber an die man auf keinen Fall „glauben“ muss.

In der Religion dagegen ist es oft ein Zeichen besonders großer Hingabe, wenn man Dinge glaubt, ohne dass hier objektive Belege existieren. Wissenschaft und Glaube passen nicht zusammen und wenn sie zusammen gezwungen werden ist es kein Wunder, wenn es dabei zu Konflikten kommt.

 

Kreationismus, eine Alternative zur Evolutionstheorie?

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G.F. Lichtenberg:
„Ich danke Gott, dass er mich einen Atheisten werden ließ.“

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 19. August 2016 von hubert wenzl in Uncategorized, Wissenschaft

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Ein Nachruf auf den Physiker und Kabarettisten Prof. Dr. Heinz Oberhummer   Leave a comment

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Ein Nachruf von Michael Schmidt-Salomon.

„Ein außergewöhnlicher Mensch“

Giordano-Bruno-Stiftung trauert um den Physiker und Kabarettisten Prof. Dr. Heinz Oberhummer

(25.11.2015)

Er war der Inbegriff des verrückten (Physik-) Professors: In der Nacht von Montag auf Dienstag starb gbs-Beirat Prof. Dr. Heinz Oberhummer, der nicht nur als Astrophysiker, sondern auch als Sachbuchautor und Kabarettist internationale Anerkennung gefunden hat. Ein Nachruf von Michael Schmidt-Salomon.

Es gibt Menschen, von denen man sich einfach nicht vorstellen kann, dass sie jemals sterben werden. Heinz Oberhummer war ein solcher Mensch, denn kaum jemand strahlte solche Lebensfreude und Vitalität aus wie er. Seine Leidenschaft für wissenschaftliche Themen war schier grenzenlos. Wenn Heinz in Fahrt war (und das war er oft), sprudelten die Argumente und Pointen nur so aus ihm heraus. Er war in solchen Fällen durch nichts und niemanden mehr zu bändigen – auch nicht durch die Alltagsroutinen im Fernsehen.

Während die anderen Talkgäste um ihn herum betont ruhig und bedächtig sprachen – so wie sie es von PR-Beratern gelernt hatten – gestikulierte er wild mit den Armen, seine Stimme überschlug sich schon nach wenigen Worten vor Begeisterung. Denn Heinz konnte gar nicht anders, als in Höchstgeschwindigkeit zu denken und zu reden, Pausen entstanden bei ihm nur, wenn er nach einer guten Pointe in sein markantes, obertonreiches Lachen verfiel.

Heinz Oberhummer war ein wahres Unikum, einer, dem die Fähigkeit zum gesetzten Auftreten eines seriösen Spitzenforschers völlig abging, er war der Inbegriff des genialen und zugleich leicht verrückten Professors. Und genau das liebten die Leute an ihm!

Heinz musste sich keinen Deut verstellen, um die Menschen auf der Bühne zum Glucksen zu bringen. Er verstand es wie kaum ein anderer, die komplexesten Phänomene und Theorien der Physik nicht nur verständlich, sondern auch ungemein unterhaltsam zu erklären. Als er 2007 mit Martin Puntigam und Werner Gruber die „Science Busters“, die „heißeste Science-Boygroup der Milchstraße“, gründete, war dies der Start zu seiner zweiten Karriere als Wissenschaftskabarettist, die mit einer stattlichen Anzahl an Preisen und Auszeichnungen und ausverkauften Tourneen in Österreich, Deutschland und der Schweiz belohnt wurde.

In den Jahrzehnten zuvor hatte Heinz, der seit 1988 Theoretische Physik an der Universität Wien lehrte, als Kern- und Astrophysiker von sich Reden gemacht. Seine Arbeiten zur Nukleosynthese (Entstehung schwerer Atome im Inneren von Sternen) sowie zur Feinabstimmung des Universums sorgten für internationales Aufsehen (u.a. auch für eine Nominierung zum Physik-Nobelpreis).

2008 fasste er seine wichtigsten Erkenntnisse zur Feinabstimmung in seinem großartigen, populärwissenschaftlichen Buch „Kann das alles Zufall sein?“ zusammen, das zum „Wissenschaftsbuch des Jahres“ gekürt wurde – eine Auszeichnung, die er wenige Zeit später zusammen mit den „Science Busters“-Kollegen auch für das Buch „Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln“ erhielt.

Heinz wurde 2008 in den Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung aufgenommen und engagierte sich seither auf vielfältige Weise für ein rationales Weltbild sowie eine stärkere Beachtung der Interessen religionsfreier Menschen. So war er Gründungsvorsitzender des „Zentralrats der Konfessionsfreien“ in Österreich, Obmann der Initiative „Religion ist Privatsache“ und Mitinitiator des (in Österreich noch immer verbotenen) Vereins „Letzte Hilfe – Verein für selbstbestimmtes Sterben“.

Mit großer Wehmut denke ich zurück an die klugen, lustigen, tiefschürenden Gespräche mit ihm – nicht zuletzt auch an unseren gemeinsamen Abend in seinem „Heurigen“ in der Nähe von Wien. (Heinz scherzte damals, dass seine Mutter ihn, den Professor, erst in dem Moment ernstnahm, als er eine „echte Heurigen-Wirtin“ heiratete).

Die Nachricht von seinem Tod hat uns völlig unvorbereitet getroffen. Vor wenigen Wochen erst hatte Heinz den gbs-Vorstand zur Deutschlandpremiere des neuen „Science Buster“-Programms „Das Universum ist eine Scheißgegend“ in Mainz eingeladen. Er war damals vital wie eh und je. Niemand von uns hätte damit gerechnet, dass Heinz, der in dem Programm auch an der Gitarre rockte, nur eineinhalb Monate später nicht mehr leben würde.

Erst vergangene Woche strahlte der österreichische Radiosender FM4 eine Folge mit ihm aus, in der er seine große Faszination für die enorme Überlebensfähigkeit einiger Bakterienarten bekundete. Paradoxerweise wurde Heinz nun selbst zum Opfer der Überlebensfähigkeit derartiger Mikroorganismen. Er starb in der Nacht von Montag auf Dienstag völlig unerwartet an den Folgen einer Lungenentzündung.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass das Universum eine „Scheißgegend“ ist – er wäre hiermit erbracht! Denn Heinz hatte mit seinen 74 Jahren noch unendlich viel vor und er hätte der Welt noch sehr viel mehr Wissen und Freude schenken können! Wir trauern um einen großen Physiker, einen hervorragenden Wissensvermittler und Kabarettisten, einen engagierten Stiftungsbeirat und nicht zuletzt auch um einen außergewöhnlichen Menschen. Es war eine große Ehre und Freude, ihn zu unseren Freunden zählen zu dürfen.

Ein Nachruf auf den Physiker und Kabarettisten Prof. Dr. Heinz Oberhummer

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Der Beitrag enthält auch zwei Videos mit Prof. Dr. Heinz Oberhummer, ca. 27 und 38 Minuten lang. Die habe ich nicht hier eingesetzt, weil sie doch kaum jemand in voller Länge anschauen wird (im Fall sind sie ja zugänglich).

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Gruß Hubert

Der „psychopathische Massenmörder“- ein anderer Blickwinkel   2 comments

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Es ist nicht nachvollziehbar, warum man beim Flugzeugabsturz des Germanwing-Flugzeuges solch eine Eile an den Tag legte. Man weiß ja wie lange es bei anderen Flugzeugabstürzen oft dauert bis man zu einem Ergebnis kommt – wenn überhaupt. Beim Unfall der MH17 in der Ukraine im Juli 2014, gibt es bis heute keinen unabhängigen Abschlußbericht. Abschlussbericht wohl erst in einem Jahr, hieß es damals bei Tagesschau.de

http://www.tagesschau.de/ausland/mh17-absturz-102.html

Aber man wusste da schon nach 4 bis 5 Stunden wer dafür verantwortlich war: Putin. Bevor man einen Mensch verurteilt müsste man schon alle möglichen Beweise abwarten, dazu gehört vor allem auch der Flugschreiber. Den hat ja man jetzt anscheinend gefunden – leider ohne Speicherkarte, das ist schon sehr seltsam… Man müsste vor allem die Auswertung beider Blackboxen haben bevor man einen Piloten beschuldigt. Auch bei einem Piloten müsste die Unschuldvermutung so lange gelten, bis nichts Gegenteiliges ans Licht kommt und man alle nötigen Beweise hat.

Hurra, der Täter ist gefasst. Der Co- Pilot wars, jetzt auf ihn mit Gebrüll! Wen stören da schon so Lappalien wie Beweise, wenn denn von offizieller Stelle zur Treibjagd geblasen wird. Ein Kommentar.

(Von Buntlandinsasse)

Bin ich der einzige, dem die Ereignisse der letzten Tage merkwürdig erscheinen? Vorweg, ich will mich gar nicht an irgendwelchen Spekulationen und Theorien beteiligen, davon gibt es schon genug. Dennoch gibt es Dinge, die doch sehr komisch anmuten. Unsere Bundeskanzlerdarstellerin tritt wenige Stunden nach dem Absturz der Germanwings-Maschine vor die Kameras und befiehlt, dass sich jegliche Spekulationen über die Absturzursache verbieten. Warum macht man sowas? Es gab keine wilden Spekulationen zu diesem Zeitpunkt und dennoch ist spekulieren wichtig, will man auch wirklich alle möglichen Ursachen ins Auge fassen. Diese Aussage hört sich an wie: „Ihr glaubt gefälligst das, was wir euch in den nächsten Tagen erzählen und hört auf selber zu denken!“ Zu diesem Zeitpunkt definitiv fehl am Platz.
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Der französische Präsident Francois Hollande verkündet auf einer Pressekonferenz, dass alle Flugzeuginsassen ums Leben gekommen sind, dass es keine Überlebenden gibt und dies zu einem Zeitpunkt, an welchem die Rettungskräfte noch nicht mal an der Absturzstelle eingetroffen waren. Warum verkündet er etwas, was er noch gar nicht wissen kann? Natürlich ist bei so einem Absturz davon auszugehen, dass diesen niemand überlebt. Aber würde man nicht warten bis man eine definitive Bestätigung hat, bevor man dies verkündet? Wunder gab es immer mal wieder, die dafür sorgten, dass Menschen unglaublicherweise schlimme Unglücke überlebt haben. Warum hatte er es so eilig den Tod aller Beteiligten zu verkünden?
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Alle Spekulationen zur Absturzursache haben nun ein Ende. Seit gestern wissen wir, dass der Co-Pilot Andreas L. Selbstmord beging und 150 Menschen mit in den Tod riss. Eine unfassbare Tat. Was führt zu dieser Erkenntnis? Auf dem Stimmenrekorder soll zu hören sein, wie der Pilot das Cockpit verlässt und nicht wieder hereingelassen wird. Die Atemgeräusche von Andreas L. sind bis zum Schluss zu hören, was zeigt, dass er noch am Leben war. Diese Erkenntnisse legen die Vermutung nahe, dass die Selbstmordtheorie stimmt.
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Aber ist das ein Beweis? Sind alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen worden? Man muß sich mal die Tragweite dieser Anschuldigung bewusst machen. Ein toter Mensch, der keine Möglichkeit mehr hat, sich zu verteidigen, wird post mortem zum psychopathischen Massenmörder ernannt. Auch für die Angehörigen von Andreas L. ist die Situation unerträglich. Sie haben nicht nur ihren Sohn, Enkel, Bruder usw. verloren, jetzt müssen sie auch noch mit seiner schlimmen Tat zu recht kommen. So eine Anschuldigung veröffentliche ich nicht, wenn ich nicht 100%ige Beweise dafür habe.
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Die Blackbox, die alle Flugdaten aufzeichnet, ist immer noch nicht gefunden. Würde man nicht warten, bis man diese gefunden und ausgewertet hat in der Hoffnung, dass man weitere Informationen, die für oder gegen die Selbstmordthese sprechen, findet, bevor man diese Theorie weltweit verbreitet? Gestern wurde die Wohnung des Co-Piloten durchsucht. Sollte man nicht auch hier auf weitere Hinweise warten, bevor man sich festlegt?
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Nein, hier entsteht der Eindruck, dass man so schnell wie möglich einen Sündenbock präsentieren wollte, wohlwissend, dass sich die Gesellschaft wie Hyänen auf diesen stürzen wird und nach neuen Sensationsmeldungen giert. Welche Zahnpasta hat er benutzt? Zog er sich die Socken verkehrt herum an? Hat er im Sandkasten anderen Kindern das Spielzeug weggenommen? All diese und noch mehr Fragen werden in den nächsten Tagen von BILD, SPIEGEL und Konsorten beantwortet werden. Der Effekt ist, dass niemand sich mehr Gedanken über andere Ursachen macht. Jetzt geht es nur noch darum herauszufinden, warum Andreas L. diese Tat beging. Die Lügenmedien helfen fleißig mit, die Menschen vom selbstständigen Denken abzuhalten. Das Haus des vermeintlichen Täters wird belagert, Nachbarn und Bekannten werden 75 Euro für ein Interview geboten. Die WELT erstellt anhand seiner Facebooklikes ein Psychogramm des Delinquenten. Sein Name wird vollständig in mehreren Medien genannt, eine Sache, die sich eigentlich in der jetzigen Situation verbietet, sein Haus wird auf allen Kanälen im Fernsehen gezeigt.
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Wenn ich versuchen würde, etwas zu vertuschen und die Menschen auf eine falsche Fährte zu locken, ich würde genau so vorgehen. Man hat das Gefühl, dass hier nun eine Geschichte runtergerasselt wird, die schon vorher fertig war.
Die Wahrheit scheint ebenfalls zu Tode gekommen.

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Wer möchte kann diesen Artikel nun gerne als Verschwörungstheorie bezeichnen, damit kann ich leben. Allzu oft hat sich aber in der Vergangenheit die offizielle Geschichte, als die größte aller Verschwörungstheorien entpuppt. Oktoberfestattentat, Celler Loch, NSU. Um nur drei zu nennen. Vielleicht war Andreas L. tatsächlich ein Selbstmörder, dem 150 weitere Menschen egal waren. Aber jeder ist solange unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wurde. Von Beweisen sind wir noch weit entfernt, die Verurteilung hat aber schon längst begonnen.

Der „psychopathische Massenmörder“- ein anderer Blickwinkel

 

Gruß Hubert

 

Veröffentlicht 28. März 2015 von hubert wenzl in Wissenschaft

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