Archiv für die Kategorie ‘Tierversuche

Ernüchternd: Bremer Gericht erlaubt vorerst weiterhin grausame Hirnexperimente an Affen   Leave a comment

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Von Peta.de

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Update vom 18. April 2024

Das Bremer Verwaltungsgericht hat gestern eine Entscheidung getroffen, die für die Affen in den Bremer Universitätslaboren eine Verlängerung ihres Leids bedeutet: Die dort vorgenommenen Affenversuche sind vorerst weiterhin legal, obwohl die Genehmigungsbehörde bereits im November 2023 den entsprechenden Antrag ablehnte. Der verantwortliche Experimentator legte Widersrpuch ein UND ging vor Gericht, das nun im Eilverfahren entschied: In den Versuchslaboren der Uni Bremen dürfen Experimentator:innen vorerst für die Dauer von zwei Monaten weiterhin Affen gefangen halten, den Schädel aufschneiden und für Experimente an Primatenstühlen festbinden. Auch weitere Affen dürfen „beschafft“ und Experimenten unterzogen werden – es ist den Experimentator:innen jedoch erst einmal nicht erlaubt, an den neuen Affen invasive Versuche vorzunehmen.

Ob diese Entscheidung nun endgültig ist, bleibt abzuwarten: noch steht die eigentliche Entscheidung der Bremer Behörde gegen den im November eingelegten Widerspruch der Universität gegen die Ablehnung des Versuchsantrags aus. Je nachdem, wie diese Entscheidung ausfällt, ist dann die Fortführung des Rechtsstreits im sogenannten Hauptsacheverfahren möglich..

Originalartikel vom 16. November 2023

Die Bremer Gesundheitsbehörde hat den Antrag des Bremer Tierversuchsleiters Andreas Kreiter auf Genehmigung von Tierversuchen an Affen abgelehnt. Die bisherige Erlaubnis läuft Ende November 2023 aus.

Behörde stoppt qualvolle Affenhirnforschung an der Universität Bremen

Die Bremer Genehmigungsbehörde lehnte Mitte November 2023 offiziell den Tierversuchsantrag des Experimentators Kreiter an der Universität Bremen ab, der dort seine Experimente an Makaken zur „Erforschung“ ihrer Gehirne fortsetzen wollte. Die Behörde begründete ihre Entscheidung damit, dass die „Belastungen der Versuchstiere nicht durch den angestrebten Erkenntnisgewinn gerechtfertigt“ und das geplante Experiment daher „ethisch nicht vertretbar“ sei.

Wir von PETA Deutschland wandten uns bereits 2021 mit Briefen an die Genehmigungsbehörde sowie die Universität Bremen, eine Petition und Demonstrationen folgten.

Die Behörde kam nun bei der Prüfung des Antrags, unterstützt durch Gutachter:innen, zu dem Ergebnis, die Versuche an den Gehirnen der betroffenen Makaken seien ethisch nicht gerechtfertigt. Dennoch wurde von der Universität bereits ein Gegenantrag gestellt – ein Gericht prüft die Entscheidung nun.

Wir begrüßen die tierfreundliche Entscheidung der zuständigen Senatorin zugunsten der in Bremen missbrauchten Makaken und hoffen, dass dieser Beschluss nun vom Gericht nicht wieder in Frage gestellt wird. Die zukunftsweisende Entscheidung der Genehmigungsbehörde sollte stattdessen zu einem Meilenstein im Bereich der tierfreien Forschung werden.

Experimente an Affen zur „Erforschung“ ihrer Gehirne in Deutschland

In Deutschland werden jährlich unzählige Tierversuche durchgeführt – darunter auch zahlreiche Affenversuche im Bereich der Hirnforschung an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Tübingen, Marburg, Magdeburg und Frankfurt am Main sowie am Deutschen Primatenzentrum Göttingen. Undercover-Aufnahmen offenbarten 2014 tierquälerische Zustände im Max-Planck-Institut in Tübingen – die Folge waren massive öffentliche Proteste.

Ergebnisse aus Hirnversuchen an Affen sind nicht auf Menschen übertragbar

Die Ergebnisse von Tierversuchen sind nicht zuverlässig auf Menschen übertragbar – das gilt auch für Versuche an Affenhirnen. Denn die Unterschiede zwischen den Gehirnen von Primaten sind nicht nur auf die Gesamtgröße beschränkt, sondern erstrecken sich auch auf strukturelle Details. Daher sind trotz anderslautender Behauptungen von Befürworter:innen solcher grausamen Experimente zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer die Ergebnisse kaum auf den Menschen übertragbar.

Die biomedizinische Forschung erlangt immer mehr Kenntnisse darüber, dass die Gehirne verschiedener Primatenarten – zu denen auch der Mensch gehört – nicht einfach vergrößerte oder verkleinerte Versionen voneinander sind. Forschungen haben detaillierte Erkenntnisse über genetische, strukturelle und funktionelle Unterschiede hervorgebracht. Beispielsweise hat ein interdisziplinäres Gremium nach einer Evaluierung der Alzheimer-Forschung die Verlagerung der Finanzierung von Tierversuchen zu vielversprechenderen Techniken wie induzierten pluripotenten Stammzellmodellen (iPSC) von menschlichen Patienten, Computersimulationen, Neuroimaging oder epidemiologischen Studien empfohlen.

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Symbolbild. Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren.

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Helfen Sie, weitere Tierversuche zu stoppen

Affen und andere Tiere haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben ohne Leid und sinnlose Experimente. Helfen Sie den in Tierversuchen missbrauchten Tieren, indem Sie einen verbindlichen Ausstieg aus Tierversuchen und eine Entwicklung zu einer effektiven tierfreien Forschung fordern.

Helfen Sie, Tierversuche zu beenden

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Ernüchternd: Bremer Gericht erlaubt vorerst weiterhin grausame Hirnexperimente an Affen

Mäuse in kochendes Wasser getaucht   Leave a comment

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Ich bin der Ansicht solche Experimentatoren kann man nicht mehr Menschen nennen.

Von aerzte-gegen-tierversuche.de

Qualvolle Tierversuche am UKE Hamburg

In einem extrem leidvollen Tierversuch wurde Mäusen 4 – 10 Sekunden lang der gesamte Rücken verbrüht. Ergebnis: Je länger die Verbrühung dauerte, desto eher starben die Tiere. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche deckt damit wieder extrem grausame Tierversuche auf, die in Deutschland immer noch gang und gäbe sind. Damit will der Verein der durch Tierexperimentatoren und Medien regelmäßig verbreiteten Verharmlosung von Tierversuchen entgegenwirken.

In einem 2023 im Fachjournal Frontiers of Immunology erschienenen Artikel wird ein Tierversuch der Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf beschrieben. 30 Mäusen wurde unter Betäubung der Rücken geschoren. Dann wurden die Tiere rücklings in kochendes (98°C) Wasser getaucht. Die verbrühte Hautfläche betrug dabei 20-25% der Gesamthautfläche einer Maus. Die Tiere bekamen Schmerzmittel, mussten aber die Folgen der Verbrühung bei vollem Bewusstsein ertragen. Die Dauer der Verbrühung variierte je nach Gruppe zwischen 4 – 10 Sekunden. In der Folge verstarben die Tiere, die 10 Sekunden verbrüht wurden, innerhalb von 9 Stunden und Mäuse, die 7 Sekunden verbrüht wurden, innerhalb von 72 Stunden. Alle überlebenden Tiere wurden nach 72 Stunden getötet.

Ziel des Versuchs war es, ein Protokoll für ein „Modell“ für großflächige Verbrühungen zu erarbeiten und die Entzündungsreaktionen nach unterschiedlich langen Verbrühungszeiten zu analysieren.

„Das Leid, das diesen Tieren angetan wurde, ist unermesslich“, so Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Die Schmerzmittel dürften bei einer so großflächigen Verbrühung des gesamten Rückens kaum etwas ausrichten“, und sie weiß: „Tiere in kochendes Wasser zu tauchen, ist nicht nur grausam, sondern auch vollkommen nutzlos, denn die Haut von Mensch und Maus unterscheidet sich wesentlich, sodass die Ergebnisse aus solchen Versuchen nicht auf den Menschen übertragbar sind.“

Die den Tierversuch verteidigenden Lobbyisten verharmlosen Tierversuche regelmäßig, indem sie sie mit einer Spritze beim Tierarzt vergleichen. Doch die Realität sieht anders aus. „Im Tierversuch werden fühlende Lebewesen zu ‚Modellen‘ degradiert, wie es im lebensverachtenden Jargon der Tierversuchsindustrie heißt“, so Gericke.

Um die Öffentlichkeit über die im Verborgenen ablaufenden Tierversuche zu informieren, betreibt der Ärzteverein seit fast vier Jahrzehnten eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der ein kleiner Bruchteil der in Deutschland stattfindenden Tierversuche exemplarisch dokumentiert ist. Die Daten beruhen auf Fachartikeln, die vom Verein ausgewertet und in verständliches Deutsch übertragen werden.

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Mäuse in kochendes Wasser getaucht

Tag zur Abschaffung der Tierversuche: So können Sie helfen   Leave a comment

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Von Peta.de

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Am 24. April ist Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche – wir zeigen Ihnen auf, wie Sie an diesem Tag und das ganze Jahr über den Tieren helfen können, die in Laboren für grausame und unwissenschaftliche Experimente misshandelt und getötet werden.

Jedes Jahr werden mehrere Millionen Tiere in Versuchen gequält und getötet. Alle 7 Sekunden stirbt ein Tier im Namen der Wissenschaft – in einer der hunderten Tierversuchseinrichtungen in Deutschland. Für die Grundlagenforschung, die medizinische Forschung und die Produktentwicklung von beispielsweise Kosmetika oder Haushalts- und Nahrungsmitteln werden die Tiere vergiftet, verstümmelt, verstrahlt, zwangsernährt, mit Krankheiten infiziert und getötet.

Mäuse und Ratten, Affen, Hunde, Kaninchen, Katzen, Schweine, Fische und weitere Tierarten werden für Experimente missbraucht, die für den Menschen kaum Nutzen haben, weil die Ergebnisse meist nicht übertragbar sind. All diese Tiere brauchen unsere Hilfe. Es wird Zeit, dass Tierversuche ein für alle Mal abgeschafft werden.

Trotz einer Verordnung, die Tierversuche für Kosmetik in der EU und somit auch Deutschland bereits seit 2013 verbietet, finden weiterhin Tierversuche für Kosmetikartikel statt. Denn dieses Verbot wird durch andere Vorgaben ausgehebelt: Viele Inhaltsstoffe fallen als Chemikalien unter andere Verordnungen, die Tierversuche fordern. Auch für Kosmetika, die nach China verkauft werden, sind Tierversuche meist sogar vorgeschrieben.

Kaufen Sie nur Produkte, die nicht an Tieren getestet wurden. Auf der PETA-Approved-Liste finden Sie Marken und Unternehmen, die schriftlich zugesichert haben, keine Tierversuche durchzuführen oder in Auftrag zu geben.

Wenn Sie ein Studium absolvieren, bei dem Tierversuche oder Sezierkurse auf dem Lehrplan stehen, werden Sie aktiv – Sie können die Bildungseinrichtung darauf ansprechen und tierversuchsfreie Methoden einfordern, einen Befreiungsantrag stellen oder von vornherein eine Universität wählen, an der keine Tiere für Lehrzwecke missbraucht werden. Diese finden Sie bei unserem Uni-Check.

Machen Sie auch andere Menschen auf Tierversuche aufmerksam, indem Sie an einer Demonstration teilnehmen oder sogar selbst eine organisieren. Unsere PETA Streetteams veranstalten in vielen deutschen Städten regelmäßig Aktionen, um Mitgefühl für Tiere zu wecken – unter anderem auch im April, dem Monat des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche. Melden Sie sich an und werden Sie ebenfalls auf der Straße aktiv!

Gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen haben wir von PETA den Research Modernisation Deal als Leitfaden zum strategischen Ausstieg aus Tierversuchen entwickelt. Helfen Sie uns, das Leid von Millionen Tieren zu beenden und unterschreiben Sie unsere Petition!

Jetzt gegen Tierversuche unterschreiben

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Tag zur Abschaffung der Tierversuche: So können Sie helfen

Trotz Tierversuchen! 11 Babys sterben nach einer Viagra-Studie an Schwangeren!   Leave a comment

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Von Peta.de

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Die Ergebnisse von Tierversuchen lassen sich nicht auf den Menschen übertragen. Das zeigt einmal mehr der publik gewordene Abbruch einer klinischen Studie in Amsterdam.

In der Studie wurde Viagra bei schwangeren Frauen eingesetzt. Die gefäßerweiternde Wirkung des Medikaments sollte Vorteile gegenüber einer drohenden Frühgeburt bieten. Wissenschaftler versprachen sich durch den Einsatz von Viagra, dass die Blutversorgung für die Plazenta positiv beeinflusst und das Wachstum der ungeborenen Kinder im Mutterleib gefördert werden würde.

Tierversuche gaukelten falsche Sicherheit vor

Obwohl etliche Versuche mit Tieren Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments versprachen, bekamen bei den menschlichen Patienten auffällig viele Neugeborene Lungenprobleme. Inzwischen sind elf der Babys gestorben.

Versuche mit schwangeren Ratten gaukelten den menschlichen Versuchspersonen eine Sicherheit vor, die nicht vorhanden war. Denn Tierversuche spiegeln niemals wider, wie ein Medikament beim Menschen wirkt. Dazu sind Menschen und Tiere körperlich einfach viel zu unterschiedlich.

Traurig aber wahr: Forschung für die Mülltonne

Ist dies ein Einzelfall? Leider nein:  92 bis 95 Prozent der neu entwickelten Medikamente, die jahrelang in Tierversuchen getestet und dort als effektiv sowie ungefährlich eingestuft wurden, fallen in klinischen Studien am Menschen durch. Das heißt, sie kommen niemals auf den Markt, haben niemals Nutzen für den Menschen. Das ist Forschung für die Mülltonne. Und nicht nur das: Es ist auch legales, als „wissenschaftlich“ bezeichnetes Tierleid in Massenproduktion.

Dass Tiere nicht als Versuchsmodell für menschliche Belange herhalten sollten, ist eigentlich nichts Neues. Ganz abgesehen von dem millionenfachen Leid, dem die Tiere in der Tierversuchsindustrie ausgesetzt sind, sind Tierversuche auch noch kontraproduktiv und mitunter sogar gefährlich. Nur einige der schwersten Vorfälle hier im Überblick:

Practolol zur Behandlung von Herzerkrankungen

Tierversuch: hat im Tierversuch bestanden
Wirkung beim Menschen: massive toxische Nebenwirkungen

Lipobay zur Behandlung von erhöhten Blutfettwerten

Tierversuch: hat im Tierversuch bestanden
Wirkung beim Menschen: Muskelzerstörung, Todesfälle

Vioxx zur Behandlung von Rheuma, Schmerzen

Tierversuch: hat im Tierversuch bestanden
Wirkung beim Menschen: Herzinfarkte, Schlaganfälle, Todesfälle

Trasylol zur Behandlung von Blutverlust bei Operationen

Tierversuch: hat im Tierversuch bestanden
Wirkung beim Menschen: Nierenversagen

Acomplia zur Behandlung von Übergewicht

Tierversuch: hat im Tierversuch bestanden
Wirkung beim Menschen: psychische Störungen, Suizidgedanken

Warum aber werden Tierversuche immer noch herangezogen?

Auch wenn es nicht nach Wissenschaft klingt: Sie haben lange Tradition, werden ohne besondere Hürden zugelassen und dienen der rechtlichen Absicherung der Hersteller. Schließlich hat man „ja alles untersucht“, was vermeintlich möglich war. Die große Diskrepanz zwischen der Wirkung bei Tier und Mensch zeigt jedoch, dass Tierversuche unwissenschaftlich, irrelevant und gefährlich sind. Sie dienen lediglich der Aufrechterhaltung der Industrien, die an Tierversuchen Geld verdienen.

Was ist die Alternative?

Tierversuche zu verbannen würde bedeuten, für den Menschen relevante Forschung voranzutreiben. Denn nur Forschung, die auf das System „Mensch“ ausgelegt ist, ist auch relevant für die Humanmedizin und Erforschung menschlicher Krankheiten.

Was Sie tun können

Mit dem täglichen Konsum kann man die Industrie beeinflussen: Achten Sie bei der Nahrung für Ihren tierischen Liebling, bei Zigaretten und bei Kosmetikartikeln darauf, tierversuchsfreie Marken zu unterstützen und unterschreiben Sie PETAs Petition für die Umsetzung von EU-Tierversuchsrichtlinien in Deutschland!

Jetzt Petition unterschreiben!

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Trotz Tierversuchen! 11 Babys sterben nach einer Viagra-Studie an Schwangeren!

Sind Tierversuche sinnvoll? Infos zu Übertragbarkeit und Risiken   Leave a comment

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95 Prozent der neuen Medikamente, die im Tierversuch für wirksam und sicher befunden wurden, kommen niemals auf den Markt. Das zeigt: Tierversuche sind nicht nur unethisch, sondern auch aus wissenschaftlichen Gründen nicht sinnvoll.

Wieso Tierversuche noch immer stattfinden, obwohl die Ergebnisse aus den oft qualvollen Experimenten meist nicht auf den Menschen übertragbar sind und weshalb genau das problematisch ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wie funktioniert die Zulassung eines neuen Medikaments?

Insgesamt dauert es im Schnitt mehr als 13 Jahre, bis ein Medikament auf den Markt kommt. Ein Schritt auf dem Weg zur Zulassung eines neuen Medikaments ist die präklinische Prüfung neuer Wirkstoffe, die in Tierversuchen erfolgt. Hier wird vor allem die Giftigkeit (Toxizität) getestet, also inwiefern der Wirkstoff ein Sicherheitsrisiko für den Menschen darstellen könnte. Das Problem: Anhand von Ergebnissen aus Tierversuchen lassen sich keine verlässlichen Aussagen für den Menschen treffen. Mindestens 30 Prozent der toxischen Effekte, die beim Menschen auftreten, werden durch die Tierversuche nicht vorhergesagt.

Auf die Testphase mit Experimenten an Tieren folgen sogenannte klinische Studien an menschlichen Proband:innen. Diese sind unterteilt in Phase I (bzw. 0) bis Phase IV. Zu Beginn in Phase I, sprich, wenn es außer Ergebnissen aus Tierversuchen noch keine weiteren Erkenntnisse über die Wirkungsweise auf Menschen gibt, werden nur sehr wenige Personen mit einer sehr geringen Dosis getestet. Grund dafür ist, dass die vorhergehenden Experimente an Tieren keine Garantie für die Verträglichkeit und Sicherheit eines Wirkstoffes beim Menschen geben.

Somit wird gewissermaßen jeder neue Wirkstoff „am Menschen getestet“. Viele Wirkstoffe werden auch in späteren klinischen Phasen aussortiert, beispielsweise, weil erst in der breiten Anwendung seltene Nebenwirkungen entdeckt werden.

Welches Risiko bergen Tierversuche?

Als Säugetiere teilen wir viele Eigenschaften bezüglich Körperbau oder physiologischer Vorgänge mit Verwandten wie Mäusen, Ratten und weiteren Tierarten. Dennoch unterscheiden sich viele Punkte. Ein kleines Detail im Stoffwechsel reicht aus, um eine komplett unterschiedliche Reaktion auf eine bestimmte Substanz zu bewirken. Selbst zwischen Tieren derselben Art gibt es oft gravierende Unterschiede. Ergebnisse aus Tierversuchen lassen sich bei einer Wiederholung des Experiments oft kaum noch einmal erzeugen. Inzwischen weiß man sogar, dass selbst Frau und Mann ganz unterschiedlich auf medizinische Wirkstoffe reagieren.

Zwei Beispiele dafür, dass Medikamente bei anderen Tierarten und Menschen unterschiedlich wirken:

  • Beispiel 1: Jahrelang wurde die Giftigkeit von Asbest auf der Basis von Tierversuchen geleugnet. Grund dafür ist, dass Tiere viel mehr davon vertragen als Menschen – Ratten beispielsweise die 300-fache Dosis.

  • Beispiel 2: Nur die Hälfte der Stoffe, die bei menschlichen Embryonen Fehlbildungen hervorrufen, sind für zumindest eine von mehreren Affenarten ebenfalls schädlich.

Ein weiteres Beispiel für die großen Unterschiede zwischen Maus und Mensch ist Aspirin. Während es bei Mäusen (und übrigens auch einigen anderen Tierarten) zu erheblichen embryonalen Missbildungen führt, zählt das Schmerzmittel für uns Menschen zu den meistverkauften Standardmedikamenten – und stellt für Schwangere und Ungeborene keine Gefahr dar.

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Gif Wissenschaft statt Tierversuche.

Genau anders herum sieht die Sache bei der großen Pharmakatastrophe um Contergan aus: Während die Verabreichung an schwangere Mäuse keine Probleme verursacht, hat das Medikament in den 1960er-Jahren zu tausendfachen Missbildungen an menschlichen Neugeborenen geführt.
Tiere und Menschen können also komplett unterschiedlich auf Wirkstoffe und Medikamente reagieren – und das hier sind nur ein paar Beispiele von vielen.

Das Fazit: Tierversuche finden ganz einfach im falschen Organismus statt. Politik und Wissenschaft sind gefragt, um Alternativen, die für den Menschen relevante Ergebnisse liefern, weiterzuentwickeln und zu etablieren. Damit können Tierversuche als einer der ersten Schritte beim Testen neuer Medikamente in der breiten Anwendung ersetzt werden.

Warum passieren nicht viel häufiger Pharmakatastrophen?

Pharmaskandale (siehe Contergan, TGN1412 oder Viagra) sind „nur“ alle paar Jahre in den Nachrichten. Ein Grund dafür ist, dass es nach dem Tierversuch genügend Auffangnetze gibt, um Katastrophen zu verhindern – denn der Tierversuch selbst bietet keinerlei Sicherheit. So werden neuartige Testsubstanzen üblicherweise nicht mehreren Personen gleichzeitig verabreicht, sondern mit der niedrigsten Dosis zunächst die Reaktion eines ersten Proband:innen abgewartet: eine Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde.

Außerdem wurde die Anfangsdosis, die Testpersonen verabreicht wird, reduziert: Sie soll sich an der Konzentration orientieren, bei der gerade noch ein messbarer Effekt zu erwarten ist, anstatt sich wie vorher an der Konzentration zu orientieren, die in Tierversuchen keine Nebenwirkungen hervorgebracht hat. Das verdeutlicht, dass eine schädliche Wirkung beim Menschen nicht anhand von Tierversuchen ausgeschlossen werden kann.

Der geringe Prozentsatz an Medikamenten, der es bis zur Markteinführung schafft, spiegelt das Grundproblem des Tierversuchs auch ohne tägliche Katastrophen wider: Eine sichere Übertragbarkeit der Ergebnisse ist schlichtweg nicht gegeben.

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Tierversuche – unmoralisch oder notwendig?

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Helfen Sie, Tierversuche zu beenden

Helfen Sie uns dabei, grausame Experimente an Tieren zu beenden und unterstützen Sie unser Strategiepapier für den Ausstieg aus Tierversuchen. Darin zeigen wir einen detaillierten Plan auf, wie moderne und effektive Forschung ohne Tierversuche etabliert werden kann.

Tierversuche lassen sich nicht zuverlässig auf den Menschen übertragen und sind somit nicht nur moralisch falsch, sondern auch sinnlos. Mit Ihrer Unterschrift können Sie den Tieren helfen!

Jetzt gegen Tierversuche unterschreiben

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Sind Tierversuche sinnvoll? Infos zu Übertragbarkeit und Risiken

Handeln Tierversuchs­kommissionen zum Wohle der Tiere?   Leave a comment

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Von Peta.de

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Vor der Durchführung eines Tierversuchs muss der vorgelegte Antrag zunächst genehmigt werden. Eine besondere Rolle nimmt dabei die Tierversuchskommission ein, die die entsprechende Genehmigungsbehörde unterstützen und beraten soll.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich Tierversuchskommissionen zusammensetzen, welche Funktion sie einnehmen und vor welchem Problem hinsichtlich des Tierschutzes diese Ausschüsse stehen.

Was ist eine Tierversuchskommission?

Tierversuchskommissionen, fälschlicherweise oft als „Ethik-Kommissionen“ bezeichnet, haben die Aufgabe, Stellungnahme zu Tierversuchsanträgen abzugeben. Die Anträge sollen dabei insbesondere auf ihre Alternativlosigkeit, Unerlässlichkeit und ethische Vertretbarkeit geprüft werden. Anschließend wird bei der Genehmigungsbehörde eine Empfehlung zur Genehmigung, unter Umständen auch nur teilweise oder mit Auflagen, oder eine Ablehnung abgegeben.

Wer ist Teil einer Tierversuchskommission?

Tierversuchskommissionen setzen sich aus Vertretenden der Bereiche Wissenschaft und Tierschutz zusammen, wobei letztere in diesen Gremien nur 30 bis maximal 50 Prozent stellen. Umso wichtiger ist es daher, dass diese Menschen tatsächlich im Interesse der Tiere handeln und ihre Berufung wohlüberlegt erfolgt. Leider erschweren die Behörden diesbezüglich die Arbeit der Tierschutzseite enorm: So wurde 2023 ein weiteres Mal eine von PETA Deutschland als ordentliches Mitglied vorgeschlagene Wissenschaftlerin für die Neubesetzung der 1. Tierversuchskommission in Tübingen lediglich als Stellvertreterin in die 2. Kommission berufen – obwohl diese gar nicht zur Neubesetzung anstand.

Auch 2020 wurde schon so vorgegangen. Trotz nachweislicher wissenschaftlicher Expertise wurden Vertretende von tierversuchskritischen Tierschutzorganisationen entweder gar nicht berücksichtigt oder lediglich als Stellvertretung besetzt. Darüber wurde seinerzeit in Baden-Württemberg auch in den Medien berichtet. Andere langjährige Mitglieder wurden nicht wieder berufen und wandten sich deswegen im November 2023 schließlich in einem offenen Brief an das Regierungspräsidium Tübingen.

 

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Tierversuche – unmoralisch oder notwendig?

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Besetzungsprozess ist weder einheitlich noch unbefangen

Einzelne Behörden in Deutschland besetzen ihre Tierversuchskommissionen paritätisch, d. h. Vertretende des Tierschutzes und solche mit wissenschaftlicher Fachkenntnis sind ausgewogen vertreten. Dies ist in deutschen Regularien jedoch noch immer nicht zwingend vorgesehen.

Laut § 42 der Tierschutz-Versuchstierverordnung (TierSchVersV) muss eine Mehrheit der Kommission die für die Beurteilung von Tierversuchen erforderlichen Fachkenntnisse in Veterinärmedizin, Medizin oder einer naturwissenschaftlichen Fachrichtung nachweisen. Mindestens ein Drittel der Kommission sollte den Tierschutz vertreten und wird dazu von Tierschutzorganisationen vorgeschlagen. Diese Personen müssen aufgrund ihrer Erfahrungen zur Beurteilung von Tierschutzfragen geeignet sein, können darüber hinaus aber auch entsprechende Fachexpertise aufweisen. Fachleute anderer Bereiche, wie Recht oder Ethik, bleiben in den Vorgaben unberücksichtigt. Dabei wäre ihre Objektivität und Unvoreingenommenheit für eine unabhängige Betrachtung der Versuchsvorhaben sicherlich ein Gewinn, zum Beispiel im Hinblick auf die oft zitierte Forschungsfreiheit.

Wie unzulänglich der Besetzungsprozess mitunter abläuft, wird auch an folgendem Beispiel deutlich: Obwohl in Baden-Württemberg laut einem Erlass des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) aus dem Jahr 2013 eine paritätische Besetzung vorgesehen ist, wurde dies bei der Besetzung in 2020 nicht umgesetzt. Wir von PETA Deutschland verfassten daraufhin zusammen mit der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V. (DJGT) und weiteren Vertretungen des Tierschutzes einen offenen Brief an die entsprechenden Instanzen des Regierungspräsidiums Tübingen sowie des MLR.

Kurz nach der Übergabe dieses Briefes mit mehr als 6.500 Unterschriften von Unterstützenden wurde die Tierversuchskommission im August 2020 entsprechend unserer Forderung paritätisch besetzt. Unsere Kandidatin wurde dabei jedoch, wie bereits erwähnt, lediglich als Stellvertreterin in die zweite Kommission berufen – obwohl sie aufgrund ihrer Ausbildung sogar die Anforderungen für die naturwissenschaftliche Fachkenntnis erfüllte.

Die dürftige Praxis der Besetzung in deutschen Tierversuchskommissionen wurde 2023 auch wiederholt in der Presse thematisiert.

  • Unter anderem wurde aufgegriffen, dass ein großer Teil der Tierschutzvertretungen in Kommissionen aus den Reihen einer tierärztlichen Organisation stammt und selbst oftmals Tierversuche durchführt oder aufgrund seiner Tätigkeiten als Tierschutzbeauftragte oder Behördenmitglieder ebenfalls beruflich mit Tierversuchen befasst ist.

  • Teilweise soll es vorgekommen sein, dass Betroffene über ihren eigenen Versuch „beraten“ durften und nicht von der Beratung ausgeschlossen wurden.

  • Ähnlich wie für Vertretungen der Forschungsgemeinschaft in den Kommissionen müsste man also zumindest die Frage nach der Befangenheit stellen, wenn Personen, die Tierversuche durchführen, über die Unerlässlichkeit und ethische Vertretbarkeit von Tierversuchsanträgen ihrer eigenen oder der ihrer mitarbeitenden Personen entscheiden sollen.

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Handeln Tierversuchs­kommissionen zum Wohle der Tiere?

 

Zweiter Mensch stirbt nach Schweineherz-Transplantation   Leave a comment

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Das ist absolut ethisch nicht tragbar und zulässig! Warum soll ein Schwein für einen Mensch sterben??!

Tiere als „Ersatzteillager“, das geht überhaupt nicht!

Ich habe mich sowieso gegen eine Organtransplantation ausgesprochen weil ich sie nicht moralisch für einwandfrei halte. Auch medizinisch und rechtlich  überzeugt sie mich nicht.

Von Peta.de

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Mehr als ein Jahr nachdem der erste Patient nach einer Schweineherz-Transplantation verstarb, ist nun Anfang der Woche ein weiterer Mensch im Anschluss an die weltweit zweite Transplantation dieser Art gestorben – sechs Wochen nach dem Eingriff. Die genauen Umstände werden noch untersucht, jedoch scheint es Abstoßungsreaktionen gegeben zu haben. Eines ist sicher: Xenotransplantationen sind ethisch nicht zu rechtfertigen und bedeuten eine enorme Gefahr für die Menschen, die Organe von anderen Spezies erhalten. Der bedauernswerte Tod muss ein Weckruf für die Wissenschaft und Politik sein, auf höherwertige und humanrelevante Methoden zu setzen. Künstliche mechanische Herzen, 3D-Druck und ein verbessertes Management für Organspenden bieten die reale Chance, tatsächlich Menschenleben zu retten.


Originaltext vom 25. Oktober 2021:

Unnötiges Experiment: Schwein liefert Niere für „Transplantation“

Medienberichten zufolge wurde in New York im Oktober 2021 erstmals „erfolgreich“ einem Menschen die Niere eines Schweins „transplantiert“. [8] Die Art der Berichterstattung über das grausame Experiment als „Forschungsdurchbruch“ ist jedoch irreführend und gefährlich, denn tatsächlich wurde das Organ nicht in den Organismus eines lebenden, nierenkranken Patienten transplantiert. Der Mensch hat nicht das Recht, andere fühlende Lebewesen zu seinem eigenen Nutzen auszubeuten und ihnen beispielsweise Organe zu entnehmen.

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Organtransplantation von Tier zu Mensch: Wie gefährlich ist eine Xenotransplantation?

Transplantationen tierischer Organe für den Einsatz beim Menschen sind grausame Experimente, mit denen die durchführenden Experimentator:innen und Institutionen mediale Aufmerksamkeit und weltweite Anerkennung erreichen möchten.

In der aktuellen Berichterstattung über die Nierentransplantation vom Schwein zum Menschen wird weitgehend verschwiegen, was hinter dem Transplantationsverfahren steckt: Die Experimentator:innen haben die Schweineniere an dem über ein Beatmungsgerät am Leben erhaltenen Patienten über Blutgefäße außerhalb seines Körpers angebracht – dort blieb die Niere nur 54 Stunden lang angeschlossen.

 

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Schweine und andere Tiere, die für diese Art der Transplantation missbraucht werden, werden gentechnisch verändert und lebenslang eingesperrt. Sie werden der Möglichkeit, ihren natürlichen Bedürfnissen nachzugehen, beraubt und schlichtweg als „Lager“ für Organe missbraucht.

Bevor sie getötet werden, müssen sie teils schmerzhafte Verfahren über sich ergehen lassen.

Expert:innen des öffentlichen Gesundheitswesens äußerten bereits Bedenken über die Risiken der Xenotransplantation, bevor die Coronapandemie ausbrach. [9] Solche Versuche sind nämlich mit der Gefahr verbunden, dass zoonotische und andere ansteckende Krankheitserreger auf den Menschen übergehen, da Schweine Viren und andere infektiöse Erreger in sich tragen, die bei der Transplantation von Organen in den menschlichen Organismus übergehen können und dann von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Tiere als „Ersatzteillager“ – so leiden Tiere in den Versuchslaboren

Wir von PETA Deutschland und unsere internationalen Partnerorganisationen sprechen uns ausdrücklich gegen den Missbrauch von Tieren als Ersatzteillager aus – Tierversuche sind ethisch nicht vertretbar.

Ein Informant der Universität Alabama-Birmingham veröffentlichte Informationen darüber, wie Paviane qualvollen Organtransplantationen unterzogen wurden, bei denen ihnen Nieren und Herzen von Schweinen eingesetzt wurden. Ein weiterer Informant ließ PETA USA Protokolle der Columbia University zukommen, die belegen, wie Paviane und Makaken allein in Käfigen gehalten und wiederholt riskanten Operationen ausgesetzt, zahlreichen Biopsien und mehrfachen Blutabnahmen unterzogen wurden.

Hier weiterlesen:

Zweiter Mensch stirbt nach Schweineherz-Transplantation

 

Knockoutmäuse: Diesen Mäusen wird Krebs angezüchtet   Leave a comment

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Lernen Sie p53 kennen, eine der sogenannten Knockoutmäuse, die für grausame und sinnlose Tierversuche in der Krebsforschung genetisch verändert werden.

Die Geschichte von Maus p53

Meine Mama hat mich Lini genannt. Ich mag meinen Namen – er hilft mir, mich daran zu erinnern, dass ich jemand bin und nicht irgendetwas.

Ich bin eine p53-defiziente Maus, was bedeutet, dass ich gezüchtet wurde, um eine Veranlagung für Krebs zu haben. In Mäusen, bei denen das p53-Gen nicht ausgeschaltet wurde, kontrolliert es das Zellwachstum und verhindert, dass sich Tumore bilden. Mäuse wie ich neigen daher dazu, im Alter von sechs Monaten Tumore zu entwickeln.

Man könnte sagen, dass meine Zukunft schon lange vor meiner Zeugung entschieden war. Das klingt vielleicht wie etwas aus einem gruseligen Science-Fiction-Film, aber es ist mir wirklich passiert. Es passiert Hunderten von Millionen von uns.

Experimentator:innen spielen Dr. Frankenstein, indem sie unsere Gene manipulieren. Zunächst töten sie schwangere Mäuse, indem sie ihr Rückenmark vom Gehirn trennen. Dann stehlen sie ihre Eizellen und injizieren fremde DNA in sie. Schließlich pflanzen sie diese befruchteten Eizellen in andere Mäuse. Es schaudert mich, wenn ich daran denke, dass meine Mama und andere wie sie auf diese Weise misshandelt werden.

Hier sind einige Dinge, zu denen Mäuse (wie ich), die nach dieser gewaltsamen Prozedur geboren werden, gezüchtet werden:

  • krebsartige Tumore

  • erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle

  • Muskeldegeneration und Lähmungen

  • Fettleibigkeit

  • Suchtkrankheiten

  • Depressionen, Angstzustände und Furcht

Es ist ziemlich klar, dass diejenigen, die uns Mäusen diese schrecklichen Dinge antun, uns nicht als Lebewesen mit Gefühlen und Familien sehen. Das Jackson Laboratory, in dem meine Mama geschwängert und ich geboren wurde, rühmt sich damit, dass es die „größte Vielfalt an Inzucht-, Hybrid- und Mutantenmäusen in der Industrie“ produziert. Mutanten. Genau das sind wir für sie.

Meine Mama lebte in einem winzigen Käfig mit einem Metalldach und Plastikwänden. Wir Mäuse sind nachtaktiv, aber das Licht, die Geräusche und die ständige Aktivität im Labor hielten sie Tag für Tag wach. Sie hatte keinen Zufluchtsort, kein Plätzchen zum Verstecken. In der engen Kiste konnte sie nicht springen, klettern oder andere Dinge tun, die Mäuse glücklich machen. Es war ein freudloses Dasein.

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Ich war eines von neun Kindern, aber nur zwei von uns haben überlebt. Fünf meiner Geschwister starben.

Mein Bruder und ich blieben bei meiner Mama, bis wir vier Wochen alt waren. Wir lebten alle im selben Käfig, und obwohl es eng war, hatten wir wenigstens einander. Wir waren uns so nah – wir spielten und kämpften den ganzen Tag und schliefen in einem gemütlichen kleinen Haufen, wenn wir müde wurden. Wir schätzten unsere gemeinsamen Tage.

Doch dann kamen die Arbeiter:innen. Sie öffneten den klobigen Metalldeckel unseres Käfigs, griffen mit ihren kalten, behandschuhten Händen hinein und packten meinen Bruder und mich an den Schwänzen. Wir haben alle drei vor Angst gequiekt. Ich habe Mama nie wiedergesehen.

Jetzt sitze ich hier in einem Schiffscontainer mit vielen Mäusen, die ich noch nie gesehen habe. Sie streiten sich um die Nahrung und das Wasser, denn es gibt kaum genug für alle. Und mein Bruder ist nirgends zu finden. Wie lange werde ich noch in dieser dunklen Transportkiste festsitzen? Was passiert als Nächstes? Ich habe die Menschen etwas über ein Krebslabor sagen hören. Das muss mein endgültiger Bestimmungsort sein.

Aber warum? Wenn die Experimentator:innen kranken Menschen wirklich helfen wollen, warum experimentieren sie dann an Mäusen wie mir? Wir empfinden Schmerz und Angst wie ihr, aber unser Körper reagiert anders auf Krebs und andere Krankheiten. Behandlungen, die bei Mäusen funktionieren, wirken bei Menschen fast nie.

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Knockoutmäuse: Diesen Mäusen wird Krebs angezüchtet

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Studie zeigt: Deshalb versagen die meisten Krebsversuche an Mäusen

Seit Jahrzehnten werden Krebserkrankungen erforscht, indem man Mäusen menschliche Tumore einpflanzt. Nun bestätigt ein Team renommierter Wissenschaftler: Dieses Verfahren ist extrem fehlerhaft.

Forscherinnen und Forscher analysierten für die Studie über 1.000 Maus-„Modelle“ mit menschlichem Krebs. Sie fanden heraus, dass die Transplantation menschlicher Krebszellen in diese Mäuse die genetische Zusammensetzung der Zellen verändert – und zwar auf eine Art und Weise, die beim Menschen so gut wie nie auftritt. Das führte unweigerlich dazu, dass die Zellen auch auf Medikamente der Chemotherapie anders reagierten.

Eine weitere Ernüchterung ist die in den 90er-Jahren in Europa patentierte sogenannte „Krebsmaus“. Durch in das Erbgut geschleuste, bei Menschen krebsauslösende Gene bekommen die Mäuse gezwungenermaßen Krebs, was zum Durchbruch in der Krebsforschung führen sollte. Professor Axel Ullrich, ehemaliger Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in München, betitelte die Patentierung der Krebsmaus als einen lediglich „symbolischen Schritt“, der ohne „praktische Bedeutung“ geblieben ist.

Das bringt das „Forschen“ mit Tieren ordentlich ins Wanken – soll doch mit den Experimenten eigentlich herausgefunden werden, wie Patienten auf Medikamente reagieren. Dass das aber nicht funktioniert, ist eigentlich nichts Neues.

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Studie zeigt: Deshalb versagen die meisten Krebsversuche an Mäusen

Tiermissbrauch im Studium: Sezierkurse und Tierversuche an der Uni   Leave a comment

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Von Peta.de

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2018 wurden in Deutschland fast drei Millionen Tiere für Tierversuche missbraucht – darunter Mäuse, Ratten, Katzen, Hunde und Affen. Zwei Prozent dieser Tiere, also etwa 60.000, wurden zu Lehrzwecken und Weiterbildungsmaßnahmen gequält und getötet. Hierzu gehören zum einen Tierversuche, also Eingriffe an lebenden Tieren, und zum anderen der sogenannte Tierverbrauch, bei dem die Tiere schon vor dem Eingriff getötet werden und der unter anderem das Sezieren umfasst.

Sinnloses Sterben für Sezierkurse

Obwohl es heute bereits eine Vielzahl an verlässlichen tierfreien Methoden gibt, die sich für Übungen im Studium eignen, werden weiterhin Versuche an lebenden Tieren durchgeführt, oder im Vorfeld getötete Tiere werden in Sezierkursen aufgeschnitten und danach wie Müll entsorgt. Im Biologie- und Medizinstudium sind Sezierkurse oftmals traditioneller Bestandteil des Lehrplans, obgleich sie lediglich längst bekanntes Lehrbuchwissen demonstrieren und reproduzieren. Auch wenn Sezierübungen an bereits getöteten Tieren durchgeführt werden,  suggeriert diese Praxis Studierenden schon zu Beginn ihrer naturwissenschaftlichen Laufbahn, Tiere seien nicht mehr wert als Gegenstände, die man nach Belieben töten und für eigene Zwecke heranziehen kann. Einfühlvermögen und eine emotionale Verbindung zu Tieren werden so gezielt abgebaut, um eine kritische Einstellung zu Tierversuchen zu mindern und die spätere Akzeptanz und Beteiligung an Tierversuchen zu vereinfachen.

Tierverbrauch und Tierversuche in der Lehre: Tierarten und Methoden

Welche Tierarten für die Lehre missbraucht werden, hängt von den einzelnen Studiengängen und Universitäten ab. Das Spektrum erstreckt sich von Wirbellosen wie Bienen, Heuschrecken, Seesternen und Regenwürmern, über Frösche und Fische bis hin zu Vögeln und Säugetieren, wie etwa Mäusen. Größere Säugetiere werden vor allem im Tiermedizinstudium für Übungen unerfahrener Studenten herangezogen. Im Biologiestudium wird häufig quer durch das Tierreich seziert, vom Regenwurm bis zur Ratte. Die Tiere werden speziell für die Kurse getötet oder sind aus vorhergehenden Tierversuchen „übrig“ und werden somit wie Abfall behandelt. Sie werden wie leblose Ware gekauft, seziert und landen anschließend im Müll. Die Tatsache, dass jedes Einzelne von ihnen ein Individuum ist, das leben möchte, wird völlig ausgeblendet. In physiologischen Übungen werden verschiedene Experimente mit Tieren durchgeführt. Nach Berichten von Studenten werden Wirbellose teilweise an ihren Flügeln auf Wachsbretter gepinnt oder bei vollem Bewusstsein der Länge nach aufgeschnitten. Aufgrund der aktuellen Rechtslage sind solche Praktiken bei Wirbellosen sogar erlaubt.

Tierfreie Lernmethoden und ihre Vorteile

Immer mehr Studierende erkennen, dass der Missbrauch von Tieren im Studium nicht vertretbar ist. Lehrpläne und Kursinhalte sind oft veraltet, obgleich innovative tierfreie Lösungen zur Verfügung stehen, von denen die Studierenden doppelt profitieren können. Einerseits verbessern sie ihre Fähigkeiten praxisnah und unter realistischen Bedingungen, gleichzeitig fördern diese Ansätze den Respekt gegenüber Tieren und stellen sicher, dass keinem Tier Schaden zugefügt wird.

Beim Sezieren von Tieren oder bei Experimenten am lebenden Tier haben Studierende nur eine einzige Gelegenheit, eine bestimmte Prozedur durchzuführen und die notwendigen Inhalte zu erlernen. Mit tierfreien Methoden, wie etwa lebensechten Modellen oder interaktiven Softwareprogrammen, hingegen können sie das Lehrmaterial so oft wiederholen, bis sie auf einem Gebiet wirklich sachkundig und souverän sind. Zudem sind Studierende nicht emotional abgelenkt, weil sie gerade ein Tier verstümmeln oder ihm schweren Schaden zufügen. Moderne Softwareprogramme oder Apps enthalten nicht nur Funktionen, die das Innere eines Körpers genau abbilden und erläutern, sondern auch Module, die genau erklären, wie der lebende Körper funktioniert und Informationen über Ökologie und Verhalten beinhalten. Und das Beste: Kein einziges Tier muss für diese Wissensvermittlung getötet und aufgeschnitten werden.

Verschiedene Studien haben ergeben, dass Studierende und Schüler, denen biologische Inhalte mithilfe tierfreier Methoden vermittelt wurden, gleich oder besser abschnitten als Vergleichsgruppen, für die Tiere missbraucht wurden. Eine weitere Studie ergab, dass Schüler, die anhand tierfreier Methoden unterrichtet wurden, ein „besseres Verständnis komplexer biologischer Prozesse sowie eine gesteigerte Lerneffizienz und bessere Prüfergebnisse aufwiesen“. Der Studie zufolge haben sich auch das Selbstvertrauen und die Zufriedenheit der Schüler erhöht. Zudem können die Studierenden Informationen besser abrufen und kommunizieren. Das Ergebnis einer weiteren Studie zeigt auf, dass Studierende, die Ton modellierten, genauso gut abschnitten wie ihre Altersgenossen, die Tiere sezierten.

Tierversuche im Studium: Was können Betroffene tun?

Viele Studierende der Lebenswissenschaften lehnen es aus ethischen oder persönlichen Gründen ab, Tiere zu sezieren. Studierende, die nicht am sogenannten Tierverbrauch teilnehmen, erhalten an vielen deutschen Hochschulen jedoch keinen Leistungsnachweis im jeweiligen Kurs. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich viele Jugendliche und Erwachsene unterschiedlicher Ausbildungsstufen bei der sogenannten Nutzung von Tieren unwohl fühlen. Junge Menschen Tiere sezieren zu lassen und dies als Wissenschaft zu bezeichnen, kann zu Gefühllosigkeit gegenüber Tieren und der Natur führen und junge Erwachsene sogar davon abbringen, eine naturwissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Studien zeigen außerdem, dass viele Studierende Tiere nur widerwillig sezieren – Angst vor Strafen, Ausgrenzung durch andere Kursteilnehmer oder vor dem fehlenden Leistungsnachweis sind mögliche Gründe. Nur wenige Betroffene teilen ihre ethischen Bedenken mit.

Studierende können Tierleid vermeiden, indem sie sich an ihrer Universität für eine tierfreie Lehre einsetzen und sich von Sezierkursen befreien lassen. Auch Fachinstitute an Universitäten können den Tierverbrauch verhindern und gleichzeitig die Lernerfahrung ihrer Studierenden verbessern.

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Tiermissbrauch im Studium: Sezierkurse und Tierversuche an der Uni

Was sind die Grenzen bei tierexperimenteller Forschung?   Leave a comment

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Unglaublich wie sinnlos und ohne medizinischen Nutzen man Tiere quält – und was genehmigt wird. Von Ethik gar nicht zu reden.

Das schwerste Leid steht in keinem Verhältnis zum nachgewiesenen Nutzen! Im Video ungefähr bei Position 6:45 Minuten zu sehen.

Von ZDF.de – Frontal

Umstrittene Versuche an Affen

von Manfred Karremann
Triggerwarnung: In diesem Film zeigen wir Aufnahmen von Tierversuchen an Affen.

Für viele Experten steht fest, dass es effektivere Methoden als Tierversuche gibt, um das Gehirn zu erforschen. Doch andere Wissenschaftler bekräftigen, der Erkenntnisgewinn würde die Grundlagenforschung an Affen rechtfertigen.

2009 gewährte uns das Max-Planck-Institut in Tübingen Einblick in ihre umstrittenen Tierversuche: die Hirnforschung an Affen. Damals entstanden verstörende Aufnahmen.

Heute, 13 Jahre später, treffen wir die Tierpathologin Dr. Christine Süß-Dombrowski. Sie hatte im Herbst 2009 Affen aus der Hirnforschung des Instituts zur Autopsie bekommen – der Fall des Affen Jara lässt sie bis heute nicht los. Jara habe furchtbar gelitten, so das Fazit der Pathologin nach der Sektion.

Der Verein “Ärzte gegen Tierversuche“ und viele andere Organisationen protestieren seit Jahrzehnten gegen die Experimente. Sie fordern ein Ende, berufen sich dabei auch auf Vorgaben der EU. Denn in den Richtlinien heißt es, dass das Leid der Tiere im Verhältnis zum Nutzen der Versuche stehen muss – daran haben sie große Zweifel. Für viele Experten steht fest, dass es effektivere Methoden gibt, das Gehirn zu erforschen. Doch manche Wissenschaftler bekräftigen weiterhin, der Erkenntnisgewinn würde die Grundlagenforschung an Affen rechtfertigen.

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Was sind die Grenzen bei tierexperimenteller Forschung?