Archiv für die Kategorie ‘Tierversuche

Erfolg: Taiwan beendet grausame Tierversuche für Werbeaussagen zur Zahngesundheit   Leave a comment

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Erfolg: Anfang März 2023 wurde bekannt, dass in Taiwan Tiere nicht mehr in grausamen Experimenten missbraucht werden dürfen, die von Unternehmen durchgeführt wurden, damit diese ihre Nahrungsmittel- und Getränkeprodukte mit Werbeversprechen zur Zahngesundheit vermarkten können.

Gute Nachrichten: Taiwan beendet grausame Tests im Mundraum von Tieren

Der fortschrittliche Entwurf der taiwanesischen Nahrungs- und Arzneimittelbehörde für eine Verordnung, die das Ende von Tierversuchen für Werbeaussagen zur Mundhygiene beinhaltet, wurde nun offiziell beschlossen. Die Änderung betrifft insbesondere die „Methode zur Bewertung der Wirksamkeit von Lebensmitteln zur Zahnpflege“: Unternehmen dürfen künftig keine Tierversuche mehr durchführen, um die entsprechenden Produkte mit Werbeversprechen zur Zahngesundheit beim Menschen zu vermarkten.

Bisher sah die Verordnung der Behörde vor, dass Ratten mit Zuckerwasser und Karies verursachenden Bakterien ernährt und Abstriche von ihrem Mundraum gemacht werden. Dann wurden sie mit den zu testenden Produkten ernährt, getötet und ihr Mund seziert.

Die Gesetzesänderung verbietet diese bisher durchgeführten grausamen und tödlichen Tierversuche in Taiwan; stattdessen sind nur noch sichere und wirksame Studien mit Menschen erforderlich und zulässig.

PETA-Aktionen trugen maßgeblich zu diesem und anderen Erfolgen bei

Dieser Entscheidung sind über 52.000 E-Mails von PETA-Unterstützer:innen an die taiwanesische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde vorausgegangen.

Nach jahrelangem Druck von PETA kündigte die taiwanesische Behörde bereits zuvor eine Reihe historischer Schritte an:

  • Die Behörde verlangt nicht länger tödliche Tierversuche, die für die Vermarktung von Nahrungsmitteln oder Getränken mit Werbeversprechen zu positiven Auswirkungen auf den Blutdruck gemacht wurden.

  • Tiere dürfen nicht mehr ertränkt oder mit Elektroschocks gequält werden, um danach Werbeaussagen zur Verbesserung von Erschöpfungszuständen durch Nahrungsmittel und Getränke machen zu können.

Die zuständige taiwanesische Behörde gibt nun international anerkannten tierversuchsfreien Tests zur Bewertung der Lebensmittelsicherheit den Vorrang.

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Erfolg: Taiwan beendet grausame Tierversuche für Werbeaussagen zur Zahngesundheit

10 Jahre EU-Tierversuchsverbot für Kosmetik – unzählige Tiere werden weiterhin gequält   Leave a comment

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Seit dem 11. März 2013 sind Tierversuche zu kosmetischen Zwecken in der EU offiziell verboten. Doch trotz aller Verbote und Versprechungen von Entscheidungsträger:innen werden weiterhin Kaninchen, Ratten und andere Tiere gezwungen, Inhaltsstoffe von Kosmetika zu schlucken.

Vielversprechendes EU-Tierversuchsverbot: Doch Tausende Tiere leiden weiterhin

Vor zehn Jahren hat die EU ein Vermarktungsverbot für an Tieren getestete Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe erlassen. Das bedeutet, dass Unternehmen, die solche Produkte oder Inhaltsstoffe verkaufen wollen, keine neuen Tierversuchsdaten mehr zum Nachweis der Sicherheit verwenden dürfen.

Das klingt zwar vielversprechend, doch die Realität sieht anders aus: Trotz des Verbots werden weiterhin Versuche an Tausenden Tieren durchgeführt. Die Europäische Kosmetikverordnung gaukelt Konsument:innen somit seit Jahren vor, dass kosmetische Produkte in der EU mit gutem Gewissen gekauft werden könnten – obwohl das nicht immer der Fall ist und das geltende Tierversuchsverbot in der EU systematisch verletzt wird.

Denn bis heute werden auch für Kosmetika Kaninchen, Ratten und Mäuse sowie andere Tierarten in Laboren gefangen gehalten und als Testobjekte missbraucht.

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Jedes einzelne Tier in einem Labor ist ein Individuum, das Schmerz, Angst und Einsamkeit empfinden kann.

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Kaninchen, Mäuse, Ratten und andere Tiere werden gezwungen, Inhaltsstoffe von Kosmetika zu schlucken

Über 400 Chemikalien sind in der EU als Inhaltsstoffe registriert, die ausschließlich in Kosmetika verwendet werden. Bei einigen davon fordert die Europäische Chemikalienagentur (ECHA), dass sie in neuen Tierversuchen getestet werden.

Bei diesen Tests werden Zehntausenden Ratten, Kaninchen oder Fischen über Monate Inhaltsstoffe von Shampoos oder Sonnencremes zugeführt. In einigen Fällen werden diese Versuche auch an schwangeren Tieren durchgeführt, bevor sie und ihre ungeborenen Kinder getötet und seziert werden. Bei anderen Versuchen lassen die Experimentator:innen die Nachkommen zur Welt kommen, die dann auf die gleiche Weise missbraucht werden wie ihre Mütter.

Diese Tests verfehlen das Ziel des Verbots völlig – nämlich sichere Kosmetika auf den Markt zu bringen, ohne dass neue Tierversuche erforderlich sind.

Fordern Sie jetzt den Ausstieg aus Tierversuchen

Kein Tier sollte leiden und für grausame Kosmetiktests getötet werden

Es gibt eine Fülle besserer Methoden ohne Tierversuche, um die Sicherheit von Kosmetika und deren Inhaltsstoffen zu bewerten. Man denke nur an hochmoderne Instrumente wie dreidimensionale Gewebemodelle oder fortschrittliche Computersimulationen – diese modernen Methoden werden bereits routinemäßig eingesetzt, um die Sicherheit von Kosmetika ohne archaische, tierquälerische Tests zu bewerten.

Expert:innen sind heute in der Lage, vorherzusagen, wie sich ein Inhaltsstoff oder eine Kombination von Inhaltsstoffen auf den menschlichen Körper auswirkt oder welche Auswirkungen sie auf die Umwelt haben können – und zwar auf eine Art und Weise, die mit Tests an Ratten, Kaninchen und Fischen nicht erreicht werden kann.

Dass kosmetische Produkte auch ohne Tierversuche hergestellt werden können und für den Menschen sicher sind, zeigen über 6.100 Unternehmen, die auf PETAs Liste tierversuchsfreier Kosmetik aufgeführt sind – darunter Dove, Herbal Essences, Aveda, e.l.f. und Urban Decay. Diese Unternehmen haben sich verpflichtet, in keiner Phase der Entwicklung Tierversuche durchzuführen, in Auftrag zu geben, zu bezahlen oder anderweitig zuzulassen – weder für Inhaltsstoffe noch für Endprodukte. Sie müssen mit ihren Zulieferern Vereinbarungen treffen, die garantieren, dass auch sie für die von dem Unternehmen gekauften Inhaltsstoffe keine Tierversuche durchführen, in Auftrag geben, bezahlen oder zulassen werden.

Europa hat für eine tierversuchsfreie Zukunft gestimmt

Über 1,2 Millionen EU-Bürger:innen haben die Europäische Bürgerinitiative unterzeichnet, in der die Europäische Kommission aufgefordert wird, sich für ein Europa ohne Tierversuche einzusetzen. Jetzt geht es in die nächste Phase, in der ein Austausch mit Verantwortlichen der Kommission stattfindet – um Tierversuche in Europa dauerhaft und vollständig durch moderne tierfreie und humanrelevante Methoden zu ersetzen.

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10 Jahre EU-Tierversuchsverbot für Kosmetik – unzählige Tiere werden weiterhin gequält

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Erfolg: US-Behörde stoppt alle Affenimporte für Versuchslabore   Leave a comment

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Von Peta.de

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Update vom 6. März 2023

Nach enormem Druck von PETA USA sind vorerst alle Affenimporte für Versuchslabore gestoppt. Der U.S. Fish and Wildlife Service (FWS) hat entschieden, dass künftig ein DNA-Test nachweisen muss, dass für Laborversuche in die USA importierte Affen nicht aus der Wildnis verschleppt und als gezüchtete Tiere verkauft wurden.

Der Entscheidung des FWS geht ein großer öffentlicher Druck voraus: PETA USA und mehr als 58.000 Unterstützer:innen hatten den FWS aufgefordert, die vom Aussterben bedrohten Affen vor der grausamen Tierversuchsindustrie zu beschützen, die Profite über ethische und fundierte Wissenschaft stellt.

Vorgeschriebene DNA-Tests verhindern Schmuggel von Wildfängen

Durch die neuen DNA-Tests, die sich derzeit noch in der Entwicklungsphase befinden, will der FWS sicherstellen, dass die in den Versuchslaboren gequälten und getöteten Affen nicht illegal in der Wildnis gefangen und verschleppt wurden. Dabei bleibt weiterhin enormes Leid der Affen in Tierversuchslaboren bestehen – auch die Nachzucht von Tieren in Gefangenschaft ist moralisch falsch und verursacht massives Tierleid.

Durch den neuen vorgeschrieben DNA-Test setzt der FWS dennoch einen ersten Schritt in Richtung weniger Tierleid: Affen werden damit vorerst nicht mehr in kleine Holzkisten gezwängt, zu Hunderten in Flugzeuge verladen, um in ein US-Labor transportiert zu werden, wo sie unvorstellbare Qualen erwarten.

Gleichzeitig schützt die Behörde die Öffentlichkeit vor der Bedrohung einer möglichen Verbreitung tödlicher Krankheitserreger, die von gestressten und immungeschwächten Affen übertragen werden können.

Originalartikel vom 22. Juli 2022

Affenarten wegen Tierversuchen vom Aussterben bedroht

Die International Union for Conservation of Nature (IUCN), die weltweit umfassendste Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tieren, gab Ende Juli 2022 bekannt, dass Tierversuche zwei Affenarten an den Rand des Aussterbens gebracht haben.

Langschwanzmakaken und Schweinsaffen vom Aussterben bedroht

Die IUCN hat die Einstufung von zwei Affenarten – Langschwanzmakaken, auch bekannt als Javaneraffen, und Südlichen Schweinsaffen – von „vulnerable“, auf Deutsch „gefährdet“ auf „endangered“ erhöht, was „stark gefährdet“ entspricht. Mit dieser Einstufung stehen beide Affenarten auf der „Roten Liste der bedrohten Arten“ der IUCN unter den am stärksten gefährdeten Tierarten der Erde. Die IUCN geht davon aus, dass die Zahl dieser Affen in der Natur in den nächsten drei Generationen um 50 Prozent zurückgehen wird, wenn die derzeitigen Bedrohungen nicht gemildert werden.

Affen in Asien für Tierversuche eingefangen

Es ist kein Zufall, dass diese beiden Arten auch die „Lieblinge“ von Tierexperimentator:innen sind, die in einem grausamen System arbeiten, das Affen aus ihrer Heimat für Tierversuche in die USA oder nach Europa entführt. Wildlebende Affen aus Asien oder Afrika zu fangen und dort zu züchten ist schneller und billiger, und so werden jedes Jahr über Tausend Affen von diesen Kontinenten nach Deutschland transportiert.

Dieser Transport ist geprägt von Gewalt. Jäger:innen in Kambodscha, Indonesien, der Demokratischen Volksrepublik Laos, Mauritius und Vietnam fangen Affenmütter, entreißen ihnen die Babys und stopfen sie in Säcke. Die Mütter werden zusammen mit allen anderen Mitgliedern der Truppe, die die Gefangennahme überlebt haben, in Kisten gesperrt. Einige werden direkt an Labore verkauft, während andere zunächst in kommerziellen Affenfarmen landen, wo die Mütter gezwungen werden, unter unhygienischen, kargen Bedingungen zu leben und sich fortzupflanzen. Verletzungen und Krankheiten kommen in diesen Einrichtungen erschreckend häufig vor, und viele der Affen sterben vorzeitig. Alle Babys werden ihren Müttern kurz nach der Geburt entrissen.

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Zahlreiche Affen werden aus ihrer Heimat für Tierversuche entführt. Foto: Jo Anne McArthur/ We Animals Media

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Mehr als eine Million dieser Affen wurden in den letzten vier Jahrzehnten aus ihrem Zuhause gerissen und in die USA verfrachtet. Viele weitere sterben, bevor sie in Kisten verpackt und in die USA geflogen werden können. Laut der Tierversuchsstatistik für das Jahr 2020 stammten 1.384 der 1.405 in Tierversuchen missbrauchten Makaken in Deutschland aus nicht-europäischen Ländern. Für das laufende Jahr wurden in Deutschland alleine bis heute 20 Versuchsvorhaben mit Makaken genehmigt. In einem im Jahr 2021 genehmigten Experiment wurde Makaken der Schädel aufgebohrt, um Kanülen zu platzieren, und die Tiere wurden im Versuch für über 8 Stunden in einem Primatenstuhl fixiert.

Tierversuche mit Affen sind unwissenschaftlich

Während Primatenforschungszentren und andere Labore weiterhin über einen „Mangel“ an Affen klagen, wurde nun endlich das volle Ausmaß ihrer Gier nach Affen für sinnlose Experimente enthüllt.

Diese Versuche haben jahrzehntelang dazu beigetragen, dass Patient:innen noch immer keine Behandlung für Krebs, HIV/AIDS und andere menschliche Krankheiten erhalten haben. Trotz der Schmerzen und des Leids, die den Affen zugefügt werden, haben die Experimente an ihnen die wissenschaftliche Forschung kaum vorangebracht – aber sie haben dazu geführt, dass zwei Affenarten fast ausgerottet wurden.

Helfen Sie, Tierversuche zu beenden

Helfen Sie, die Forschung zu modernisieren: Unterstützen Sie unseren Research Modernisation Deal und unterschreiben Sie unsere Petition. So tragen Sie dazu bei, den millionenfachen Missbrauch von Tieren in Versuchslaboren zu beenden.

Jetzt Ausstieg aus Tierversuchen fordern

Erfolg: US-Behörde stoppt alle Affenimporte für Versuchslabore

 

Erfolg: US-Behörde stoppt alle Affenimporte für Versuchslabore   Leave a comment

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Von Peta.de

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Foto: Jo Anne McArthur/ We Animals Media

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Update vom 6. März 2023

Nach enormem Druck von PETA USA sind vorerst alle Affenimporte für Versuchslabore gestoppt. Der U.S. Fish and Wildlife Service (FWS) hat entschieden, dass künftig ein DNA-Test nachweisen muss, dass für Laborversuche in die USA importierte Affen nicht aus der Wildnis verschleppt und als gezüchtete Tiere verkauft wurden.

Der Entscheidung des FWS geht ein großer öffentlicher Druck voraus: PETA USA und mehr als 58.000 Unterstützer:innen hatten den FWS aufgefordert, die vom Aussterben bedrohten Affen vor der grausamen Tierversuchsindustrie zu beschützen, die Profite über ethische und fundierte Wissenschaft stellt.

Vorgeschriebene DNA-Tests verhindern Schmuggel von Wildfängen

Durch die neuen DNA-Tests, die sich derzeit noch in der Entwicklungsphase befinden, will der FWS sicherstellen, dass die in den Versuchslaboren gequälten und getöteten Affen nicht illegal in der Wildnis gefangen und verschleppt wurden. Dabei bleibt weiterhin enormes Leid der Affen in Tierversuchslaboren bestehen – auch die Nachzucht von Tieren in Gefangenschaft ist moralisch falsch und verursacht massives Tierleid.

Durch den neuen vorgeschrieben DNA-Test setzt der FWS dennoch einen ersten Schritt in Richtung weniger Tierleid: Affen werden damit vorerst nicht mehr in kleine Holzkisten gezwängt, zu Hunderten in Flugzeuge verladen, um in ein US-Labor transportiert zu werden, wo sie unvorstellbare Qualen erwarten.

Gleichzeitig schützt die Behörde die Öffentlichkeit vor der Bedrohung einer möglichen Verbreitung tödlicher Krankheitserreger, die von gestressten und immungeschwächten Affen übertragen werden können.

Originalartikel vom 22. Juli 2022

Affenarten wegen Tierversuchen vom Aussterben bedroht

Die International Union for Conservation of Nature (IUCN), die weltweit umfassendste Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tieren, gab Ende Juli 2022 bekannt, dass Tierversuche zwei Affenarten an den Rand des Aussterbens gebracht haben.

Langschwanzmakaken und Schweinsaffen vom Aussterben bedroht

Die IUCN hat die Einstufung von zwei Affenarten – Langschwanzmakaken, auch bekannt als Javaneraffen, und Südlichen Schweinsaffen – von „vulnerable“, auf Deutsch „gefährdet“ auf „endangered“ erhöht, was „stark gefährdet“ entspricht. Mit dieser Einstufung stehen beide Affenarten auf der „Roten Liste der bedrohten Arten“ der IUCN unter den am stärksten gefährdeten Tierarten der Erde. Die IUCN geht davon aus, dass die Zahl dieser Affen in der Natur in den nächsten drei Generationen um 50 Prozent zurückgehen wird, wenn die derzeitigen Bedrohungen nicht gemildert werden.

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Affen in Asien für Tierversuche eingefangen

Es ist kein Zufall, dass diese beiden Arten auch die „Lieblinge“ von Tierexperimentator:innen sind, die in einem grausamen System arbeiten, das Affen aus ihrer Heimat für Tierversuche in die USA oder nach Europa entführt. Wildlebende Affen aus Asien oder Afrika zu fangen und dort zu züchten ist schneller und billiger, und so werden jedes Jahr über Tausend Affen von diesen Kontinenten nach Deutschland transportiert.

Dieser Transport ist geprägt von Gewalt. Jäger:innen in Kambodscha, Indonesien, der Demokratischen Volksrepublik Laos, Mauritius und Vietnam fangen Affenmütter, entreißen ihnen die Babys und stopfen sie in Säcke. Die Mütter werden zusammen mit allen anderen Mitgliedern der Truppe, die die Gefangennahme überlebt haben, in Kisten gesperrt. Einige werden direkt an Labore verkauft, während andere zunächst in kommerziellen Affenfarmen landen, wo die Mütter gezwungen werden, unter unhygienischen, kargen Bedingungen zu leben und sich fortzupflanzen. Verletzungen und Krankheiten kommen in diesen Einrichtungen erschreckend häufig vor, und viele der Affen sterben vorzeitig. Alle Babys werden ihren Müttern kurz nach der Geburt entrissen.

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Zahlreiche Affen werden aus ihrer Heimat für Tierversuche entführt.Foto: Jo Anne McArthur/ We Animals Media

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Mehr als eine Million dieser Affen wurden in den letzten vier Jahrzehnten aus ihrem Zuhause gerissen und in die USA verfrachtet. Viele weitere sterben, bevor sie in Kisten verpackt und in die USA geflogen werden können. Laut der Tierversuchsstatistik für das Jahr 2020 stammten 1.384 der 1.405 in Tierversuchen missbrauchten Makaken in Deutschland aus nicht-europäischen Ländern. Für das laufende Jahr wurden in Deutschland alleine bis heute 20 Versuchsvorhaben mit Makaken genehmigt. In einem im Jahr 2021 genehmigten Experiment wurde Makaken der Schädel aufgebohrt, um Kanülen zu platzieren, und die Tiere wurden im Versuch für über 8 Stunden in einem Primatenstuhl fixiert. [1]

Tierversuche mit Affen sind unwissenschaftlich

Während Primatenforschungszentren und andere Labore weiterhin über einen „Mangel“ an Affen klagen, wurde nun endlich das volle Ausmaß ihrer Gier nach Affen für sinnlose Experimente enthüllt.

Diese Versuche haben jahrzehntelang dazu beigetragen, dass Patient:innen noch immer keine Behandlung für Krebs, HIV/AIDS und andere menschliche Krankheiten erhalten haben. Trotz der Schmerzen und des Leids, die den Affen zugefügt werden, haben die Experimente an ihnen die wissenschaftliche Forschung kaum vorangebracht – aber sie haben dazu geführt, dass zwei Affenarten fast ausgerottet wurden.

Helfen Sie, Tierversuche zu beenden

Helfen Sie, die Forschung zu modernisieren: Unterstützen Sie unseren Research Modernisation Deal und unterschreiben Sie unsere Petition. So tragen Sie dazu bei, den millionenfachen Missbrauch von Tieren in Versuchslaboren zu beenden.

Jetzt Ausstieg aus Tierversuchen fordern

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Erfolg: US-Behörde stoppt alle Affenimporte für Versuchslabore

 

USA: Neues Gesetz erlaubt tierversuchsfreie Testung   Leave a comment

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Man sieht es geht (ginge) auch anders.

Von wildbeimwild.com

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Zum ersten Mal seit mehr als 80 Jahren ermöglicht eine Gesetzänderung in den USA die tierversuchsfreie Testung neuer Medikamente mittels moderner, humanbasierter Methoden.

Das neue Gesetz, das Ende Dezember 2022 vom amerikanischen Präsidenten, Joe Biden, unterzeichnet wurde, erlaubt der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) neue Medikamente zuzulassen, ohne dafür Daten aus Tierversuchen anzufordern. Bisher waren Pharmaunternehmen gesetzlich verpflichtet, die Sicherheit und Wirksamkeit ihrer Medikamentenkandidaten in mehreren Versuchsreihen an mindestens zwei Tierarten zu testen, bevor sie in den sogenannten klinischen Studien an menschlichen Probanden und Patienten erprobt werden durften. „Eine große Menge Daten stellt das Versagen des veralteten, auf Tierversuchen basierten Systems deutlich dar. Denn durchschnittlich 92 % der Medikamentenkandidaten, die alle Tierversuche erfolgreich durchlaufen haben, werden später während der klinischen Studien an Menschen aussortiert, vor allem, weil sie nicht wirken oder erhebliche Nebenwirkungen hervorrufen“, sagt Dr. Dilyana Filipova, Wissenschaftlerin bei Ärzte gegen Tierversuche.

Dank des neuen Gesetzes dürfen in den USA zukünftig moderne, menschenrelevante Methoden, wie etwa menschliche Mini-Organe („Organoide“), Multiorgan-Chips und computerbasierte Verfahren anstelle der üblichen Tierversuche für regulatorische Zwecke verwendet werden. Viele tierversuchsfreie Methoden haben sich bereits als genauer und zuverlässiger als Tierversuche erwiesen. Zum Beispiel konnte in einer aktuellen Studie die Giftigkeit mehrerer leberschädigender Substanzen mittels menschlicher Leber-Chips gezeigt werden, während frühere Tierversuche dieselben Wirkstoffe fälschlich als verträglich eingestuft hatten. „Solche Beispiele zeigen das Potenzial dieser Gesetzänderung, nicht nur zahllose Tiere vor qualvollen Versuchen und einem grausamen Tod zu bewahren, sondern auch eine bessere Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten“, so Filipova.

Tierversuche werden jedoch im neuen Gesetz nicht verboten und bleiben weiterhin als ein mögliches Testsystem erlaubt. Trotzdem ist es ein riesiger Fortschritt, dass die Pharmaunternehmen nicht mehr gesetzlich gezwungen werden, diese Tierversuche durchzuführen, sondern die Freiheit haben, auf präzise, menschenrelevante, tierversuchsfreie Methoden zu setzen.

Während die USA diese moderne, zukunftsorientierte Gesetzgebung einführen, sind Tierversuche in der EU und damit auch in Deutschland für die Medikamentenzulassung weiterhin gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland liegt der Anteil der regulatorischen Tierversuche bei rund 17 %. „Europa muss sich schnellstmöglich die USA zum Vorbild nehmen und keine Tierversuche mehr für die Testung von Medikamenten verlangen. Wenn wir bessere Therapien entwickeln und auf dem weltweiten Arzneimittelmarkt nicht zurückfallen wollen, sollten wir auch auf die modernsten, erfolgreichsten und zuverlässigsten humanbasierten Methoden setzen und nicht auf sinnlose Tierversuche“, sagt Filipova.

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Siehe auch:

Einzigartiger Erfolg in den USA: Tierversuche nicht mehr in der Medikamentenentwicklung vorgeschrieben.

https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/news/aktuelle-news/3663-einzigartiger-erfolg-in-den-usa-tierversuche-nicht-mehr-in-der-medikamentenentwicklung-vorgeschrieben

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USA: Neues Gesetz erlaubt tierversuchsfreie Testung

Schauspieler James Cromwell ist PETAs „Person des Jahres“ 2022   Leave a comment

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Von Peta.de

c-Toglenn-CC-BY-SA-3.0

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Weil US-Schauspieler James Cromwell unermüdlich für die Tiere seine Stimme erhebt, haben PETA USA und PETA Deutschland ihn zur Person des Jahres 2022 ernannt. Damit reiht er sich zwischen Gewinner:innen der Vorjahre wie Billie Eilish, Tabitha Brown, Joaquin Phoenix und Lewis Hamilton ein.

James Cromwell setzte Starbucks wegen Aufpreis für vegane Milch unter Druck

James Cromwell setzt sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit für die Tiere ein und half PETA unter anderem dabei, wichtige Erfolge für Hunde und Affen in Laboratorien einzufahren. Er öffnete Menschen die Augen hinsichtlich des Mythos von „human produziertem Fleisch“ und setzte Starbucks unter Druck, den Aufpreis für vegane Milch abzuschaffen. Dafür ernennen wir den Succession-Star James Cromwell zu PETAs Person des Jahres 2022.

Erst vor Kurzem klebte Cromwell seine Hand an der Theke eines Starbucks-Cafés in New York fest, um gegen den Preisaufschlag für vegane Milch zu protestieren. Wenn man sich Cromwells Erfolgsquote anschaut, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Kette einlenken und die Preise für Pflanzen- und Kuhmilch angleichen wird.

Cromwells ungebrochenes Engagement gegen Tierversuche

Cromwells Feuer für den Tierschutz wurde vor Jahrzehnten durch seine Rolle in Ein Schweinchen namens Babe entfacht, die ihn zu einer veganen Lebensweise inspirierte. Mit seinen mittlerweile 82 Jahren sorgt er mit der Energie und dem Enthusiasmus eines Teenagers für Veränderungen und fährt einen Erfolg nach dem anderen für die Tiere ein. Unter anderem überzeugte er die Fluggesellschaft Air France davon, keine Affen mehr zu Laboren zu transportieren, indem er seinen zwei Meter großen Körper am Flughafen von Los Angeles demonstrativ in eine Transportkiste zwängte. Des Weiteren half er dabei, das unter erbärmlichen Zuständen operierende Labor für Hundemuskeldystrophie der Texas A&M University (TAMU) zu schließen. Cromwell wurde für seinen Protest gegen die Tierversuche des Labors verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Dieses Jahr gab die TAMU bekannt, dass die verbliebenen neun Hunde, die zuvor in ein anderes Labor verlegt worden waren, zur Adoption freigegeben werden würden.

„James Cromwell hat in jeder Faser seines Körpers große Empathie für alle Tiere. Er ist PETAs Person des Jahres, denn er ist die Geheimwaffe bei unseren hart erkämpften Siegen für die Tiere, die in Käfigen weggesperrt, ausgebeutet und getötet werden“

PETA USA-Vizepräsidentin Lisa Lange

Cromwell: Tierrechtsbewegung muss „unerbittlich und konfrontativ sein“, um etwas zu erreichen

PETA veröffentlicht ein Video, in dem Cromwell und Lange Rede und Antwort stehen. Darin zeigt sich der Schauspieler von seiner unbekannten frechen Seite und offenbart, dass sein letztes Mahl psilocybinhaltige Pilze wären und dass seine Katze ihm mehr als jeder andere bringt. Des Weiteren spricht er davon, dass die heutige Generation an Tierrechtler:innen „unerbittlich und konfrontativ“ sein muss – Qualitäten, die er selbst in Hülle und Fülle bei seinen Einsätzen für die Tiere bewiesen hat.

Zu Ehren von Cromwells grenzenloser Empathie und seinen unglaublichen Beiträgen zur Stärkung der Tierrechte ändert PETA den Namen ihres Veranstaltungszentrums in Los Angeles in James Cromwell Empathy Center um. Das James Cromwell Empathy Center befindet sich im Echo Park, unweit von PETAs Bob-Barker-Gebäude. Dort finden eine Vielzahl von PETA-Veranstaltungen statt, die darauf abzielen, Respekt, Gerechtigkeit und Mitgefühl für alle empfindungsfähigen Lebewesen unabhängig ihrer Spezies, Rasse, Religion, Fähigkeiten oder ihres Geschlechts zu fördern.

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Schauspieler James Cromwell ist PETAs „Person des Jahres“ 2022

 

Über das weihnachtliche „Fest der Liebe“   Leave a comment

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Ich wundere mich oft wie gerade auch Christen so hartherzig gegenüber Tieren sein können. Wie ihnen die grausamen Tiertransporte und die noch grausameren Schlachthaus-Praktiken sch… egal sind. Was zu Weihnachten bei den meisten Menschen auf den Tisch kommt wissen wir ja…

Rebloggt von Tierfreund Wolfgang – wolodja51.wordpress.com

Von Ulrich Dittmann auf wildbeimwild.com

Nun steht Weihnachten wieder vor der Tür und mancher, der schon „alles“ hat, sucht vielleicht gerade zu diesem Anlass etwas „Besonderes“ für sich und seine Lieben.

Also vielleicht ein lebendes Geschenk unter dem Weihnachtsbaum? Zwar gerade von vielen Kindern gewünscht, ist dies aber oft unüberlegt und langfristig gesehen keine gute Idee. Denn je nach Tierart, ob Hund, Katze, Maus, oder gefiederter Zeitgenosse, muss man bereit sein, bis zu 15 Jahren oder mehr, sein Zuhause mit dem neuen tierischen Familienmitglied (hoffentlich sieht man es als dieses an!) zu teilen. Wenn, nach reiflicher Überlegung man sich dafür entscheidet, dann ist es sinnvoll ein solches aus dem Tierheim zu „adoptieren“ und keinesfalls beim Züchter zu kaufen, um das Geschäft mit der „Ware“ Tier nicht noch mehr anzukurbeln. Die Tierschutzorganisationen wissen wovon sie reden: Keine Spontanentscheidungen – denn es hat sich gezeigt, dass jedes Jahr gerade nach Weihnachten die Zahl der im Tierheim abgegebenen und ausgesetzten Tiere leider enorm steigt.

Die (hoffentlich!) stille, besinnliche Zeit jetzt vor Weihnachten, dem Fest der Liebe, ist gut geeignet sich auch einmal die Situation der Tiere bei uns etwas tiefgründiger vor Augen zu führen. Schenkt man Politikeraussagen Glauben, ist alles in bester Ordnung. Haben wir doch in Deutschland, Österrreich, Schweiz, jeweils „das beste Tierschutzgesetz der Welt“.

Kenner der Materie sprechen hingegen von einem „Tiernutzgesetz“, das in der Praxis kein Tier vor Misshandlung schützt. Denn der Begriff „Tierschutzgesetz“ täuscht darüber hinweg, dass es leider eher Hauptanliegen des Gesetzes ist, gnadenlos die Ausbeutung von Tieren zu regulieren und letztlich auch zu legalisieren – als zu schützen. Und wir gehören zu den tierfreundlichsten Ländern – sagt man. Denn es gibt viele Tierfreunde bei uns. Sehr viele. Sei es bei offiziellen Umfragen, oder in privaten Gesprächen, immer wieder wird von der Bevölkerung bekundet, wie sehr „tierlieb“ man doch sei…

Es ist „in“, gehört heutzutage einfach zum guten Ton, sich demonstrativ zum Umweltschutzgedanken zu bekennen und ein Herz für Tiere zu zeigen. Doch wie tierfreundlich sind wir im Alltagsleben? Wie sieht es wirklich aus? Ist vieles vielleicht nur ein leeres Lippenbekenntnis?

So bezeichnet sich ein Tierexperimentator – tagsüber beschäftigt ätzende Flüssigkeiten in Kaninchenaugen zu träufeln – abends, bei einem Fernsehinterview, währenddessen er demonstrativ für die Kamera seinen schwanzwedelnden Hund streichelt, als Tierfreund.

Nicht umsonst dürfen nach hochrichterlicher Entscheidung bei einer Haltungsform von Hühnern in Engstkäfigen, ihre Produkte als „KZ-Eier“ tituliert werden. Ein solches Gerichtsurteil hatte schon vor Jahren der bekannte „Tierprofessor“ Dr. Bernhard Grzimek erstritten. Doch der Betreiber einer solchen Tierhaltung, sieht sich auch als Tierfreund und schämt sich nicht zu versuchen diese widerliche Tierschinderei mit perfiden Ausreden zu verteidigen, „… seine Hennen seien so vor natürlichen Feinden (Fuchs, Habicht) fürsorglich geschützt und legten wohlbehütet im Warmen ihre Eier“.

Man kann die Zwangs-Massenkasernierung von Tieren mit der Verslumung von Menschen in Katastrophengebieten vergleichen, wo dann auch nur noch mit hochdosierter Chemieanwendung der Ausbruch von Seuchen verhindert werden kann. Ein gesundheitlicher Katastrophenzustand ist bedingt durch die Vermassung bei vielen konzentrierten Tierhaltungen permanent gegeben.

Reiter, die aus Ehrgeiz ihr „Sportgerät“ Pferd überanstrengen, ja sogar zu Tode schinden, Züchter jeglicher Couleur, die stolz oft zusätzlich Krüppel-Qualzuchten „kreieren“, oder letztlich nur für den Schlachthof die „Ware“ Tier vermehren, wie auch professionelle Tierhändler und Geschäftemacher und, und, und… – sie alle, alle geistern als „Tierfreunde“ durch die Statistiken.

Auch bei den Kleintierliebhabern ist der Schritt von der Tierliebe zur Tierquälerei nicht allzu groß. Meist aus Unkenntnis der tierischen Bedürfnisse, Gleichgültigkeit, oder sträflicher Dummheit vegetieren Vögel in zu kleinen Volieren, Fische in schlecht belüfteten, überfüllten Aquarien, und sind Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Hausratten oder Mäuse dem Halter nach der ersten interessanten Zeit langweilig geworden und werden nur noch notdürftig versorgt, bis ein gnädiger Tod sie in ihren Käfigen von ihren Leiden erlöst. Katzen werden wider besseres Wissen oftmals auch von „Tierfreunden“ aus blankem Geiz nicht kastriert – trotz Katzenschwemme, trotz unübersehbarem Katzenelend und immerwährender verzweifelter Appelle der Tierschutzvereinigungen. Der Hund hängt lebenslang an der Kette, oder kommt niemals aus dem Zwinger, oder dunklen Kellergewölben heraus – sein ‚Besitzer‘ sieht sich ebenfalls als Tierfreund, füttert er ihn doch, so etwas übriggeblieben ist, gewissenhaft mit Essensresten, gleich einer vierbeinigen Mülltonne.

Der deutsche Tourist, der mit dem Kauf einer Eintrittskarte die Barbarei des Stierkampfes in staubigen Arenen Spaniens unterstützt (Zitat: „… muss man doch gesehen haben, um mitreden zu können“) und anschließend im Schickeria-Restaurant genüsslich einen bei lebendigem Leib in kochendem Wasser zu Tode gequälten Hummer, oder in Konsistenz „Wagenschmiere“ ähnelnde Gänsestopfleber als „Delikatesse“ verspeist, mag sich möglicherweise auch als Tierfreund bezeichnen – hat er doch im heimatlichen Garten ein hübsches Vogelhäuschen aufgestellt.

Priester der Amtskirchen, Möchte-gern-Koryphäen der Nächstenliebe halten salbungsvolle Kanzelreden, tolerieren jedoch „politisch korrekt“ übelste Tierquälerei wie betäubungsloses Abmetzeln (Schächten) von Tieren, oder verherrlichen pharisäerhaft als Hege bezeichnetes Tun der Jagdgenossen und beweihräuchern in verfälschenden „Hubertusmessen“ mit heuchlerischem Brimborium das Töten von Tieren in Wald und Flur. Es ist schon schlimm, welch üble Fehler der liebe Gott bei seiner Schöpfung gemacht hat und neben bösartigem, konkurrierenden “Raubzeug”, wie Füchsen, streunenden Hunden, und Katzen, Grünzeug äsendem Rehwild, gar auch wühlende Wildschweine und andere störende Tiere schuf. All dieses Versagen muss die edle “Dornen”-Krone der Schöpfung im grünen Rock, nun mühsam mit Fallen, Schießeisen und über 1500 Tonnen Blei und Eisen jährlich ausbügeln. Mit im Jagdfieber zitternder Hand, werden so Tiere „angeschweißt”, krüppelig geschossen, sterben qualvoll mit zerfetzten Läufen und durchlöchertem Torso oft erst nach Wochen oder Monaten – keinesfalls bleiben die Tiere alle wunschgemäß “im Feuer” liegen. “Wir Jäger sind begnadete Menschen” formulierte so einst auch in überwältigend bescheidener Selbsteinschätzung Jagdautor Fritz von Forell. Für diese lodengrün gewandeten, begnadeten Auserwählten, übertrifft wohl nur noch ihre Lust am Töten der Tiere, die Freude am vermeintlich so exorbitanten Wert ihres Menschdaseins…

So bastelt sich jeder nach eigenem Gutdünken (s)ein beliebiges Tierschutzverständnis zurecht und lässt beliebig Hornhaut auf seinem Empathieempfinden wuchern. Für viele Tiere hat der Teufel keinen Klumpfuß und keine Hörner – sondern eine Menschenfratze.

Das Wort „Tierfreund“, sprich „Freund des Tieres“ wird zu leichtfertig gebraucht, ja vielfach missbraucht, stellt es doch im Sinne der Begrifflichkeit angewandt, eine hohen Anspruch. So ist es leicht und eigentlich selbstverständlich, dem im eigenen Haushalt lebenden Hund, oder der Katze, die artgerecht mit Familienanschluss gehalten werden, ein guter „Freund“ zu sein. Man mag dann ein Hunde- oder Katzenfreund sein. Aber ist man deshalb schon ein Tierfreund? Hier ist ein großes Fragezeichen angebracht.

Soll unsere Freundschaft, unser Mitgefühl zum Tier glaubhaft und ernsthaft sein, darf sie nicht selektieren und klassifizieren in Streichel-, Nutz-, Versuchs- und Pelztiere, wie es oft – zu oft – auch von manchen selbsternannten Tierfreunden geschieht. Denn Freunde nutzt man nicht aus, zieht ihnen nicht das Fell über die Ohren – und Freunde landen auch nicht als Weihnachtsbraten auf dem Tisch, um sie einfach aufzuessen.

Denn “Fleisch ist kein notwendiger Bestandteil der menschlichen Ernährung.(…) Der Verzicht auf dieses Nahrungsmittel stellt keine unzumutbare Beschränkung der persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten dar.” Diese weisen Erkenntnisse stammen nicht etwa aus einem Vegetarierhandbuch. Sondern, man höre und staune – es sind Zitate die im Zusammenhang mit dem (nach hier importierten) grauenvollen betäubungslosen Schächten von Tieren, schwarz auf weiß in den Urteilsbegründungen des Oberverwaltungsgerichts Hamburg und dem Bundesverwaltungsgericht Berlin nachzulesen sind.

Hochrichterlich wird hier bestätigt was Mediziner, ernährungsbewusste Bürger und Tierfreunde schon lange wissen: Fleischessen ist absolut unnötig. Im Gegenteil, es ist bekanntlich maßgeblich verantwortlich für viele Krankheiten: Fettsucht mit infolge Kreislaufproblemen, Bluthochdruck, Schlaganfällen, Herzinfarkten, Diabetes, hohe Harnsäurewerte, Arthritis, Gicht, usw., usw.

Der Verzehr von Tierleichenteilen kann grundsätzlich nicht gesund sein – unabhängig von immer wieder bekannt werdenden Skandalen mit Salmonellen etc. und ekelerregenden halbverwesten Gammelfleischprodukten.

Fleischessen ist unnötig wie ein Kropf und zweifellos nicht nur schädlich für das betroffene Tier. Zudem: Fleisch das auf Deinem Teller liegt – sich bald als Speckgürtel um deine Hüften schmiegt!

Wer möchte schon als Tierquäler oder Tiertöter dastehen? Doch genau letzteres ist jedem Fleischesser indirekt vorzuwerfen. Denn die Nachfrage regelt das Angebot! Und Fleisch wächst bekanntlich nicht auf Bäumen – sondern wird als Massenware unter vielfach erbärmlichsten Bedingungen “erzeugt” und dann zu Billigstpreisen verramscht.

Der Begriff ‚Tierfreund‘ beinhaltet Verantwortung gegenüber aller Kreatur, gegenüber allen Tierindividuen und Arten, auch wenn sie uns persönlich nicht nahe stehen oder besonders sympathisch sind. Zur Verdeutlichung sei ein Beispiel angeführt: Wer zwingt uns das „Ekeltier“ Spinne in der Wohnung totzuschlagen, anstatt das nützliche Krabbeltier zu fangen und unversehrt aus dem Fenster zu befördern? Ist es das Gefühl uns dabei lächerlich zu machen, oder nur Gedankenlosigkeit? Schon vor über 150 Jahren schrieb dazu Heinrich Heine: „Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten, aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“

Gefordert ist mehr ehrliches Tierschutzverhalten im Alltagsgeschehen. Glaubwürdigkeit misst sich weniger an hehren Absichtserklärungen oder markigen Lippenbekenntnissen – sondern am Verhalten. Edle Gesinnungsethik muss in Handlungsethik münden. Was nutzt ein Staatsziel Tierschutz in Deutschland, wenn die Umsetzung dieser Verfassungsvorgabe durch eine Verweigerung der Bundespolitiker das Verbandsklagerecht auch für Tierschutzverbände einzuführen, brachial blockiert wird? Jedes „Nein“ eines Volksvertreters zu dem rechtstaatlichen Instrument „Verbandsklage“, entlarvt auch das unmissverständliche Nein dieses Politikers zum Tierschutz – und muss auch das Wahlverhalten eines jeden ernsthaften(!) Tierfreundes beeinflussen!

Überall im Alltagsgeschehen könnte ein wenig mehr Ernsthaftigkeit und Nachdenklichkeit den Tierschutz voranbringen. Das beginnt bereits beim Einkauf. Der bekannte Tierschützer Dr. Andreas Grasmüller, München, konstatierte in einem Fernseh-Interview schon vor 40 Jahren: „Wenn alle Hausfrauen, die für sich in Anspruch nehmen Tiere zu lieben, keine Eier aus der Legebatterie kaufen würden, wäre das Problem der Hühnerkäfighaltung längst gelöst“. Die Nachfrage regelt das Angebot. Eier aus artgerechter Freilandhaltung sind mittlerweile überall erhältlich. Andernfalls fragen Sie konkret danach – auch bei anderen Produkten vom Tier – um den Händler zur Listung von möglichst qualfrei erzeugten Tierprodukten mit einem Bio-Siegel zu motivieren. Wenn wir auf das Tragen von Fell-Bekleidung nach Neandertaler-Manier (auch betr. Accessoires, oder versteckt als Futter verarbeitet) verzichten, würden auch in diesem Bereich viele vollkommen unnötige Quälereien vermieden. Wir können uns heute im Zeitalter modernster Fertigungstechniken und Hightech-Materialien warm und elegant kleiden, ohne perverse Eitelkeiten auf Kosten von qualvoll in Fallen gefangenen Wildtieren, oder verkrüppelten Zucht“pelz“tieren befriedigen zu müssen. „Ein Pelzmantel soll Vornehmheit repräsentieren. Aber bei soviel Qual, Not, Blut der geschundenen Kreatur, enthüllt er eine ganz andere Mentalität – Gefühlskälte, Arroganz und nichts als eitle Dummheit“. Ansonsten muß man die Frage stellen: „Wie wünschen gnäd´ge Madame ihren Pelz – vergast, erdrosselt, oder aus der Falle?“

Bei der Entwicklung immer neuer, für unser Wohlbefinden absolut überflüssiger Produkte aus den Chemieküchen, für Kosmetika, Putz- und Waschmittel, werden täglich tausende Tiere „verbraucht“. Sie leiden und sterben in den Laboratorien für Erzeugnisse die ohnehin in unüberschaubarem Überfluss auf dem Markt vorhanden sind. Dies müsste nicht sein, wenn der Verbraucher – sich seiner Verantwortung und Käufermacht bewusst – ausschließlich auf Naturprodukte, oder altbewährte Artikel zurückgreifen würde, die nicht (mehr) in Tierversuchen getestet werden.

Schließlich im medizinischen Bereich: Wann werden wir angesichts vielfacher Arzneimittelskandale endlich begreifen, dass mit Veterinärmedizin-Wissen – gewonnen im Tierexperiment – Homo sapiens Gebrechen nicht kurierbar sind? Denn der Mensch ist keine Maus! Und gerade hier, wie auch bei den in der letzten Zeit in die Kritik gekommenen Gen-Manipulationen trifft besonders zu: Nicht alles was machbar erscheint, ist auch erlaubt. Moral und Ethik sind nicht nach Belieben teil- und anwendbar.

Lassen wir uns also bei unserem Einsatz für unsere tierischen Mitgeschöpfe – die wirklich Ärmsten der Armen – nicht beirren. Jeremy Bentham (1748-1832): “Wesentlich ist nicht die Zahl der Beine, die Behaarung, oder Farbe der Haut (…) Ein erwachsenes Pferd oder ein erwachsener Hund sind weitaus verständiger als ein Kind, das einen Tag, eine Woche, oder sogar einen Monat alt ist. Doch selbst wenn das nicht so wäre, was würde das ändern? Die Frage ist nicht, können sie denken oder sprechen, sondern – können sie leiden?”

Tiere sind die Sklaven der heutigen Zeit. Die Ärmsten der Armen. Und solange wir ihre Fesseln nicht lösen können, müssen wir zumindest ihre Ketten lockern, ohne natürlich das Ziel – die Befreiung aller unter der Knute der Menschen ächzenden Kreatur – aus den Augen zu verlieren.

So ist Tierschutzarbeit heute mehr denn je traurige Notwendigkeit. Mitleid alleine genügt nicht – helfen ist wichtig! Und jeder kann helfen auf seine eigene, ihm individuell mögliche Art und Weise. Sei es durch aktive Mitarbeit in der Tierschutzbewegung, oder durch finanzielle Unterstützung einer engagierten Tierschutzorganisation seines Vertrauens. Jeder Einzelne, jeder Tierfreund im rechten Sinne des Wortes – als Freund des Tieres – kann durch sein Verhalten seinen Teil dazu beitragen, Tierschutz mit mehr Leben zu erfüllen. Indem er verantwortungsvoll allen (!) Tierarten und Tierindividuen gegenüber handelt und gerade in Alltagssituationen – über den Tellerrand seines eigenen Bereiches hinaus – sich engagiert für das Recht und den Schutz unserer älteren, aber so hilflosen, Tiergeschwister einsetzt.

Nehmen wir uns das doch für das Neue Jahr 2023 ernsthaft vor!

Ulrich Dittmann – Arbeitskreis für Umweltschutz und Tierschutz

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Über das weihnachtliche „Fest der Liebe“

Veröffentlicht 20. Dezember 2022 von hubert wenzl in Tierrechte, Tierschutz, Tierversuche

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Hirnforschung an Affen: Neue Beweise aus Tübingen   Leave a comment

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Von Peta.de

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Symbolbild

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In Deutschland werden Affen sowohl in sogenannten Giftigkeitstests missbraucht als auch in der neurobiologischen Forschung, um Vorgänge in ihren Gehirnen zu untersuchen. Dafür sind die Tiere ihr Leben lang unvorstellbarem Leid ausgesetzt: Elektroden werden in ihr Hirn transplantiert, sie werden in Primatenstühlen fixiert, ihr Kopf wird oftmals mit einer implantierten Halterung festgeschraubt. Häufig werden sie durch Flüssigkeitsentzug zur „Mitarbeit“ gezwungen. Jetzt sind im Fall des Tübinger Max-Planck-Instituts, der 2014 für einen Skandal sorgte, neue grausame Beweise aufgetaucht.

Gif Wissenschaft statt Tierversuche

Hirnforschung an Affen in Deutschland

In Deutschland werden solche Experimente an verschiedenen Standorten durchgeführt: an der Universität Bremen, an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Tübingen, am Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen und an Instituten in Marburg, Magdeburg und Frankfurt am Main.

Nachdem Undercover-Aufnahmen im Jahr 2014 schreckliche Zustände im Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen an die Öffentlichkeit brachten, kam es zu massiven Protesten. Die Aufnahmen zeigten unter anderem die Affendame Stella, die sich immer wieder übergeben musste und versuchte, das in ihrem Schädel fixierte Implantat aus der blutenden Wunde zu entfernen. Auch das gewaltsame Fixieren der Affen in den Primatenstuhl war zu sehen. 2017 wurden die Affenversuche an diesem Institut eingestellt.

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Symbolbild. Auch in Deutschland werden Tierversuche an Affen durchgeführt.

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Obduktionsbericht von Affen zeigen durchlöcherte Schädel

Nun sind neue Beweise im Zusammenhang mit den umstrittenen Tierversuchen in Tübingen ans Licht gekommen. Sie zeigen, dass die zuständigen Behörden vermutlich über das massive Leid der Affen für die Hirnforschung informiert waren, jedoch untätig blieben. Bereits 2009 wurden sechs tote Affen von einer unabhängigen Einrichtung obduziert und dabei zahlreiche große Bohrlöcher und sogar eine Fraktur im Schädel eines der Affen untersucht. Drei Affen wurden ohne Kopf zur Untersuchung abgeliefert, sodass etwaige Verletzungen nicht mehr nachvollziehbar waren. Der Obduktionsbericht, der die massiven Verletzungen an den Köpfen der Affen dokumentiert, wurde erst jetzt öffentlich gemacht, doch das baden-württembergische Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), das Veterinäramt Tübingen und das Regierungspräsidium Tübingen hatten wohl schon damals umfassende Kenntnis von den heftigen Verletzungen.

Laut der Veterinärpathologin, die damals die Obduktionen durchführte, wiesen die Schädelmanipulationen auf wesentlich stärkeres Leid bei den Tieren hin als von der zuständigen Behörde genehmigt. An jedem Bohrloch hatte sich eine schmerzhafte Hirnhautentzündung gebildet. Durch die schweren Entzündungen am Gehirn, die durchtrennten Nervenbahnen und das Narbengewebe werden Denk- und Sinnesprozesse beeinträchtigt. Laut der Pathologin werde somit an kranken entzündeten Gehirnen geforscht, was für ein normales gesundes Gehirn nicht aussagekräftig sei. [3] Tierversuche sind ethisch nicht vertretbar – und in dieser Form auch medizinisch vollkommen sinnlos.

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Hirnforschung an Affen in Bremen

Auch an der Universität Bremen werden noch immer Affen für Hirnexperimente missbraucht. Weil der Bremer Senat als zuständige Behörde 2021 keine Entscheidung über die weitere Genehmigung der Versuche traf, entschied das Verwaltungsgericht Bremen im Februar 2022, dass der Neurobiologe Andreas Kreiter weiterhin seine seit 1998 laufenden Affenversuche durchführen darf. Die derzeitige Genehmigung gilt noch bis zum 30. November 2022. [4] Bereits 2021 haben wir von PETA uns mit einem Schreiben an die zuständige Senatorin Claudia Bernhard gewandt und an sie appelliert, die Versuche keinesfalls erneut zu genehmigen.

Was wird Affen in den Versuchen angetan?

Bei den Hirnversuchen werden Kopfgestelle mithilfe von Bolzen am Schädel der Affen befestigt, sodass Experimentierende die sensiblen Tiere in entsprechende Vorrichtungen zwängen können. Für die Tests entfernt man Teile des Schädelknochens der Tiere und führt Elektroden in das freigelegte Gehirngewebe ein. Der Entzug von Flüssigkeit und wenige Tropfen Wasser oder Saft als Belohnung drängen die Affen dazu, bei den Versuchen „mitzuwirken“.

Anschließend werden sie entweder zum Sezieren ihres Gehirns getötet oder müssen für weitere Tests herhalten. Diese Experimente sind ethisch nicht zu rechtfertigen und scheitern zudem wissenschaftlich, da die Ergebnisse oft nicht auf den menschlichen Körper übertragen werden können.

Hirnversuche an Affen sind nicht auf Menschen übertragbar

Befürworter:innen solcher grausamen Experimente behaupten, mit den Versuchen könnten neue Behandlungsmethoden gegen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer entwickelt werden. Allerdings sind die Ergebnisse oft nicht übertragbar. Die Gehirne von Primaten unterscheiden sich nicht nur in der Gesamtgröße, sondern auch in strukturellen Details.

Hier weiterlesen:

Hirnforschung an Affen: Neue Beweise aus Tübingen

Ärzteverein stellt Strafanzeigen gegen Tierexperimentatoren   Leave a comment

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Ärzteverein stellt Strafanzeigen gegen Tierexperimentatoren in Heidelberg, Homburg/Saar und Magdeburg

Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche stellte aktuell Strafanzeigen gegen Tierexperimentatoren in Heidelberg, Homburg/Saar und Magdeburg wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Mäusen werden künstlich Krebszellen injiziert und teilweise ein Testwirkstoff verabreicht. Dann wird beobachtet, wie lange es dauert, bis die Tiere tot sind. Sogenannte Überlebenskurven, die diesen Prozess darstellen, sind in der tierexperimentellen Forschung gang und gäbe. Das bewusste „Sterbenlassen“ verursacht bei den Tieren länger anhaltende und erhebliche Schmerzen, Leiden und Schäden und stellt damit eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz dar.

Konkret geht es um eine Versuchsreihe aus dem Universitätsklinikum Heidelberg, bei der einer unbekannten Anzahl Mäusen Bauchspeicheldrüsenkrebszellen in ihre Bauchspeicheldrüse gespritzt wurden. Fast alle Tiere starben innerhalb von 80 Tagen an den Folgen des wachsenden Tumors. Bei einer Studie aus der Universität Magdeburg wurden Mäusen menschliche Tumorzellen durch ein Bohrloch im Schädel direkt in das Gehirn injiziert. Mindestens 82 Mäuse starben ohne Schmerzlinderung innerhalb von 27 Tagen an den Folgen des Krebses. Im dritten Versuch aus dem Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar verstarben mindestens 61 Mäuse an einem Krebsleiden, nachdem ihnen Prostatakrebszellen injiziert worden waren, die Metastasen in Lymphknoten und Lunge bildeten.

Der Verein Ärzte gegen Tierversuche betreibt eine öffentlich zugängliche Internet-Datenbank, in der über 5.300 Beschreibungen von Tierversuchen in Deutschland aus drei Jahrzehnten gelistet sind – nur ein Bruchteil dessen, was tatsächlich stattfindet. Die Sammlung beruht auf Publikationen, welche die Experimentatoren selbst in Fachzeitschriften veröffentlichen. „Bei der Bearbeitung von Artikeln für die Datenbank fallen immer wieder sogenannte Überlebenskurven ins Auge, aus denen hervorgeht, dass Mäuse unmittelbar und über einen längeren Zeitraum an ihren künstlich herbeigeführten Krankheiten wie Krebs oder Infektionen oft qualvoll sterben“, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. Eine vorzeitige Tötung könnte das Leid zumindest etwas verkürzen. Der Verzicht darauf ist nach Ansicht des Ärztevereins ein strafbarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

„Unser Verein kämpft für die Abschaffung aller Tierversuche. Nicht nur der Tiere wegen, sondern vor allem auch, weil sie eine falsche Methode sind, die keine sinnvollen Ergebnisse für kranke Menschen liefern,“ konstatiert Tierärztin Gericke. „Dass die ohnehin schon viel zu laschen Gesetze wenigstens eingehalten werden, ist das Mindeste, was zu erwarten ist.“

Hinzu kommt, dass es in allen drei Fällen zu der Fragestellung bereits klinische Studien mit menschlichen Patienten gegeben hat, die Tierversuche also schon allein deswegen überflüssig waren.

Bereits 2020 hatte der Verein vier Genehmigungsbehörden in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen auf Tierversuchsprojekte aufmerksam gemacht, bei denen ebenfalls Tiere qualvoll sterben gelassen wurden – jedoch ohne nennenswerte Resonanz vonseiten der Behörden.

„Mit den Strafanzeigen wollen wir exemplarisch Experimentatoren, die bewusst Tierleid verursachen, zur Rechenschaft ziehen und an die Behörden appellieren, solche, mit besonders viel Leid verbundenen Tierversuche nicht länger zu genehmigen“, so Gericke abschließend.

Ärzteverein stellt Strafanzeigen gegen Tierexperimentatoren

Quellen:

• Bazhin AV et al: Pivotal antitumor role of the immune checkpoint molecule B7-H1 in pancreatic cancer. OncoImmunology 2022; 11:1
• John P et al.: AKT1E17K-mutated meningioma cell lines respond to treatment with the AKT inhibitor AZD5363. Neuropathology and Applied Neurobiololgy 2022; 48(2):e12780
• Linxweiler J. et al.: Primary Tumor Resection Decelerates Disease Progression in an Orthotopic Mouse Model of Metastatic Prostate Cancer. Cancers 2022; 14: 737

Schwerstes Affenleid in Deutschland in der Hirnforschung aufgedeckt   Leave a comment

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Inakzeptabel solches Leid Tieren anzutun, es gibt keine Rechtfertigung dafür.

Von Ärzte gegen Tierversuche

Bericht in ZDF-Sendung „Frontal“

Affen in der Hirnforschung wird unvorstellbares Leid angetan. Das offenbart ein gestern in der ZDF-Sendung „Frontal“ ausgestrahlter Beitrag. Die Bilder aus einem Sektionsbericht zeigen Kopfverletzungen wie Bohrlöcher im Schädelknochen und Stichverletzungen im Gehirn solcher Tiere. Dem Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) liegt diese interne, ausführliche Dokumentation vor. Die amtlichen Veterinärpathologen bezeichnen das Leid als extrem hoch. Die Sektion der Tiere erfolgte bereits 2009, ÄgT erlangte aber erst kürzlich Kenntnis von dem erschütternden Bericht. Der Verein kritisiert, dass alle zuständigen Behörden diese gravierenden Missstände kennen, die Affenqual aber weitergeht.

Laut der ZDF-Sendung „Frontal“ vom 25.10.2022 sollten Veterinärpathologen 2009 tote Affen aus dem Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik (MPI) untersuchen. Der dem Ärzteverein vorliegende Sektionsbericht dokumentiert schwerstes Leid, das Affen in der Hirnforschung zugefügt worden ist. Die amtlichen Untersucher haben unter anderem Bohrlöcher im Schädelknochen, Stichverletzungen im Gehirn, Entzündung der Gehirn- und Rückenmarkshäute und eine Schädelfraktur festgestellt. Einen der untersuchten Affen wollten die Experimentatoren „in eine mehrmonatige Urlaubs- und Regenerationsphase“ schicken. Die Sektion ergab als Todesursache „chronisch schweres Schädel-Hirntrauma, neurogener Schock mit Minderdurchblutung des Gehirns unter anzunehmenden schwersten Schmerzen“, so das Ergebnis der untersuchenden Veterinärpathologen. Aus einem Schriftwechsel geht hervor, dass „die Operation dem normalen Vorgehen am Institut“ entsprach und „Der Operateur einer der kompetentesten für Neuroimplantate im MPI“ war. Informationen zufolge soll dieser weder Arzt, noch Tierarzt gewesen sein.

Die Veterinärpathologen schließen aus ihren Befunden, dass allen Tieren der Versuchsreihe ähnlich schwere Schäden zugefügt wurden. Ihrer Beurteilung nach waren die „Belastungen für das Tier extrem hoch“ und „die gesetzten Verletzungen und ihre Folgen mit dem Weiterleben in Wohlbefinden nicht mehr vereinbar.“

Hintergrund ist, dass die untersuchende Einrichtung (der Redaktion bekannt) insgesamt sechs Rhesusaffen aus Versuchen mit Neuroimplantaten des MPI Tübingen erhielt, um die Todesursache und Schwere der Kopfverletzungen festzustellen. Dabei wurden drei Affen ohne Kopf angeliefert, einer mit Kopf, der jedoch nicht im Versuch verwendet worden war und zwei mit Kopf und Kopfverletzungen, auf die sich die Sektionsergebnisse beziehen. Darüber, warum drei Affen ohne Kopf an die untersuchende Einrichtung verbracht wurden und damit die Schwere der Kopfverletzung nicht mehr festgestellt werden konnte, kann nur spekuliert werden, so Ärzte gegen Tierversuche.

„Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), das Veterinäramt Tübingen und das Regierungspräsidium Tübingen hatten bereits zwischen 2009 und 2010 detailliert Kenntnis von den Sektionsergebnissen und hätten diesen nicht nur lebensverachtenden, sondern auch gesetzeswidrigen Torturen Einhalt gebieten können und müssen“, kritisiert Dipl.-Biol. Silke Strittmatter von Ärzte gegen Tierversuche. Offenbar sei die Angelegenheit jedoch unter den Teppich gekehrt worden. Auch die Staatsanwaltschaft Tübingen war informiert, stellte jedoch 2012 eine Strafanzeige der untersuchenden Einrichtung mit lapidarer Begründung ein. Ergebnisse aus rückblickenden Bewertungen des Regierungspräsidiums Tübingen von Hirnversuchen an Affen bestätigen das schwere Leid, dennoch genehmigt die Behörde solche Versuche weiterhin an drei Tübinger Instituten.

Das Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik in Tübingen hat 2017 die Primatenhirnforschung eingestellt. „Das hat jedoch nichts mit den erschütternden Sektionsergebnissen zu tun, sondern erfolgte aufgrund des öffentlichen Drucks, der sich aus 2014 veröffentlichten verdeckten Filmaufnahmen und der seit 2009 von Ärzte gegen Tierversuche geführten Kampagne gegen die Affenqual in Tübingen ergab“, erläutert Strittmatter. Zudem würde dies keineswegs ein Ende der Affenqual bedeuten. Vielmehr werden an anderen Tübinger Instituten sowie einigen anderen in Deutschland weiterhin gleichartige Versuche durchgeführt, so in Bremen, Magdeburg, Göttingen und Frankfurt/M.

Der Ärzteverein, dem die brisanten Bilder und Schriftstücke jetzt erst zur Kenntnis gelangt sind und der sie durch das Fernsehen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, bezeichnet es als grobes Vergehen der zuständigen Entscheidungsträger, dass sie derart schwerstes Tierleid, das unvereinbar mit dem Tierschutzgesetz ist, nicht sofort bei Bekanntwerden unterbunden und rechtliche Schritte gegen die Experimentatoren eingeleitet haben. Er ist davon überzeugt, dass das hier dokumentierte Leid die gängige Praxis in der Affenhirnforschung in Deutschland darstellt und keinesfalls nur einen Einzelfall. In einer Online-Petition sammelt ÄgT Unterschriften und fordert zudem die zuständigen Stellen auf, die Affenhirnforschung sofort zu beenden und die Öffentlichkeit über den Vorgang umfassend aufzuklären.

Veröffentlicht am: Pressemitteilung

Weitere Information:

Kampagne „Die Realität hinter der Affenhirnforschung“ >>

ZDF-Sendung „Frontal“ vom 25.10.2022 >>

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Schwerstes Affenleid in Deutschland in der Hirnforschung aufgedeckt