Archiv für Mai 2019

Schlachthofskandale – Das System der Rinderschänder?   Leave a comment

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„Zwei Drittel der Bauern sind vernünftig“, sagt Jonny. „Für ein Drittel ist das Vieh nur eine Geldquelle.

Von paz-online.de

Aufgenommen mit versteckter Kamera: Rinder werden illegal auf Hänger gezerrt.
Aufgenommen mit versteckter Kamera: Rinder werden illegal auf Hänger gezerrt. Quelle: Soko Tierschutz
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Stade

Jonny und Christin bestellen sich je eine Ofenkartoffel. Nein, kein Fleisch, sagen sie, nur die Kartoffel. Es ist nicht so, dass die beiden Vegetarier wären. Sie reden bloß gerade über kranke Kühe und halbtote Kühe und ganz tote Kühe. Irgendwie schmeckt es dann nicht richtig. „Ich bin auch etwas vorsichtig geworden, was meinen Milchkonsum angeht“, sagt Jonny. Er grinst. Es ist kein fröhliches Grinsen.

Jonny und Christin, 29 und 22 Jahre alt, heißen nicht Jonny und Christin, aber ihre richtigen Namen tun nichts zur Sache. Zur Sache tut: Sie haben bis vor Kurzem bei einem Milchbauern im Kreis Stade gearbeitet, aber sie haben es nicht mehr ausgehalten, wie dort mit den Rindern umgegangen wurde. Sie erzählen von verendeten Kühen mit Pansenazidose, einer Krankheit, die durch schlechtes Futter entsteht. Sie schildern, wie eine Kuh auf dem Hof lag und nicht mehr hochkam, und sie wurde einfach liegengelassen, eine Woche lang. Sie berichten von toten Tieren, die der Chef am Ende mit dem Radlader aus dem Stall geholt hat. „Zwei Drittel der Bauern sind vernünftig“, sagt Jonny. „Für ein Drittel ist das Vieh nur eine Geldquelle.“

 

Tierrechtler dokumentieren Misshandlungen

Dass es Bauern gibt, denen das Lebewesen Tier ziemlich egal zu sein scheint, würde auch Friedrich Mülln unterschreiben. Es ist sein Job, solche Menschen auffliegen zu lassen. Mülln leitet die Soko Tierschutz aus Bayern. Soko, das klingt nach offizieller Ermittlungstruppe – das ist sie nicht, die Soko Tierschutz ist ein privater Tierrechtsverein. Aber ein erfolgreicher.

Seit 2013 dokumentiert der Verein, meist mit heimlich gedrehten Videos und mit verdeckten Informanten wie Jonny und Christin, Verstöße gegen den Tierschutz bei Nutztieren. Zuletzt hatte der Verein sieben Schlachthöfe im Visier. Sechs davon – in Fürstenfeldbruck, Eschweiler, Tauberbischofsheim, Hohengöhren im Kreis Stendal und in Bad Iburg und in Düdenbüttel bei Stade in Niedersachsen – sind inzwischen geschlossen.

 

Kranke Rinder geschlachtet

Düdenbüttel war der letzte Fall. Ein kleiner Betrieb am Ende einer Straße mit ein paar Wohnhäusern und dem Friedhof des Ortes, eine wortkarge Betreiberfamilie, drei Generationen. Nur gut 9000 Tiere wurden hier im Jahr geschlachtet, die allermeisten waren Rinder. Aber auch Rinder, die man nicht schlachten darf.

Nutztiere, die krank sind oder die nicht aus eigener Kraft auf einen Hänger gehen können, darf man nicht schlachten. Man darf sie nicht mal transportieren. Unter strengen Auflagen ist eine Notschlachtung auf dem Hof möglich, im schlimmsten Fall muss das Tier getötet werden und kommt in die Tierkörperbeseitigung.

Steckt System hinter der Quälerei?

Das Problem ist: Notschlachten und Töten kostet Geld. Das Tier illegal zum Schlachthof zu schaffen, bringt vielleicht noch ein paar Euro. „Es war ein stehender Spruch bei uns“, sagt Jonny: „Wenn die Kuh nicht mehr laufen kann, kommt sie nach Düdenbüttel.“ Denn in Düdenbüttel hat man solche Tiere angenommen. Und so kam es zu Bildern wie denen, die die Soko Tierschutz aus Düdenbüttel und aus Bad Iburg und von anderswoher verbreitet hat: verletzte Kühe, mit Seilwinden auf den oder vom Hänger gezerrt, mit Mistforken und Elektroschockern traktiert. Blutende Wunden, ausgerenkte Glieder, und die Schlachtungen wurden dann manchmal auch noch schlampig ausgeführt. Kurz: Tierquälerei.

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Friedrich Mülln, Gründer der Soko Tierschutz
Friedrich Mülln, Gründer der Soko Tierschutz. Quelle: Moritz Frankenberg
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Steckt ein System dahinter? „Ja“, sagt Friedrich Mülln von der Soko Tierschutz. Es gehe in diesen Fällen oft um „Downer“, ausgelaugte Kühe, verbraucht durch viel Milchgeben in kurzer Zeit, wundgelegen im Stall, krank durch minderwertiges Futter. Mülln schätzt, „sehr konservativ“, dass es in Deutschland 100.000 Tiere im Jahr treffe. Der Bauer wolle noch etwas Geld rausschlagen, Tiertransporteur und Schlachthof machten mit. Und die Veterinäre, die alles zu beaufsichtigen hätten, guckten weg.

Hier weiterlesen:

Schlachthofskandale

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Gruß Hubert

 

Aber bitte nichts mit Tieren… ich mag nichts von Tieren sehen und hören!   Leave a comment

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Ein sehr trauriger Stoff, aber hervorragend analysiert. Ich kann in allem nur voll zustimmen.
Noch etwas anderes, was mir auch auf den Nägeln brennt. Kirchliche Würdenträger nennen ja Tiere Mitgeschöpfe (wenn sie diese auch in keinster Weise so behandeln, gehören sie ja mit zu den schlimmsten Tierquälern, die ALLES dulden und dazu schweigen – Tiere haben ja keine Seele… also haben sie von diesen „Kultträgern“ in ihrer Logik keinen Wert).
Wenn also ihr Oberster, der Schöpfer, alles so gemacht hat, die Menschen mit ihren sadistischen Grausamkeiten, dann müsste der ja ein Stümper sein. Er hätte ja alles ganz anders, besser machen können, oder nicht? Ich kann jedenfalls bei diesen Höllenzuständen für Tiere an keinen Gott glauben. Dazu noch die Menschheitsgschichte, gespickt mit Kriegen, morden, foltern, brutalste Ausbeutung von Mensch und Natur … und und und.
Aber Schluss mit dieser nutzlosen Diskussion über einen nicht existierenden Gott.
Die an einen Gott glauben mögen mich entschuldigen. Ich will niemandem einen Glauben nehmen, der versetzt ja auch Berge.

Ausgezeichnet und absolut wahr finde ich auch die Aussage von Bettine Marie Schneider:

„Tiere und Menschen … wir sind den Tieren nicht wirklich überlegen. Wir sind alle Tiere!  Was uns Menschen so besonders macht:

Wir sind einfach bösartiger als jede andere Spezies!“

Veröffentlicht 30. Mai 2019 von hubert wenzl in Uncategorized

Die Hölle der Pelztiere liegt in Polen   Leave a comment

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Es ist sehr traurig und skandalös, welche unsagbares Leid für Pelztiere in Polen herrscht.

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Video im Link zum Schluss.

„Welt“-Autoren Sara Bhatti und Jörg Winterbauer begleiten Tierschützer der Organisation “Soko Tierschutz“ zu einer Pelzfarm in Polen. Sie dringen heimlich ein – und stoßen auf unsägliches Leid.

Quelle: Die Welt

Weltweit steigt die Nachfrage nach Pelzen, die Branche boomt. Aufnahmen aus polnischen Nerzfarmen belegen: Die Haltungsbedingungen sind katastrophal. Unser Reporter auf den Spuren der Geschäftemacher.

Ein Feldweg bei Granowiec, ein Dorf im Südwesten Polens. Plötzlich kommt ein dunkelgrauer Opel auf uns zugerast mit einem bulligen Mann am Steuer. Er steigt aus, kommt auf uns zu. Er schreit uns an, beschuldigt uns, ihn bestohlen zu haben. Als wir wegfahren, brüllt er: „Stehenbleiben! Keine Bewegung!“ Schon nach wenigen Metern überholt er und bremst uns aus. Wir fahren erneut los, dann taucht ein schwarzer Audi im Rückspiegel auf, der mit 70 Stundenkilometern über den Feldweg brettert und vor uns eine Vollbremsung macht. Hinter uns das andere Auto. Wir sind eingekesselt.

Der Mann, der uns anschreit, heißt Marcin Wojcik, einer der größten Pelztierzüchter Polens. Ihm gehört die Farm in Granowiec zusammen mit seinem Bruder Wojciech Wojcik. Die Vorwürfe, die der andere Mann gegen uns richtet, sind vollkommen absurd, und das weiß er selbst. Denn in diese Nerzfarm hereinzukommen, ist so gut wie unmöglich. Sie ist mit Mauern, Wachtürmen und Kameras gesichert.

Was zuvor geschehen ist: Aus einem Haus auf dem ummauerten Gelände der Farm öffnet sich ein Dachfenster, ein Mann zeigt sich. Marcin Wojcik ist der Bruder von Wojciech Wojcik und Mitbesitzer der Farm. Wojciech war bis vor Kurzem Vizepräsident des polnischen Pelztierzüchterverbandes. Ein anderer Bruder, Szczepan, hat jetzt diese Funktion übernommen. Das Motto der Organisation: Offenheit und Transparenz. Wie ernst es den Nerzfarmern damit ist, zeigt das Gespräch mit Marcin Wojcik. Wir möchten von ihm wissen, warum das Gelände so gut gesichert ist.

„Damit Leute wie ihr hier nicht reinkommen.“

„Also haben Sie etwas zu verbergen?“

„Nein.“

„Also dürfen wir uns mal drinnen umsehen?“

„Ticken Sie noch ganz richtig?!“

„Warum können wir nicht rein, wenn Sie nichts zu verbergen haben?“

„Weil ich gerade so eine Laune habe.“

Das Fenster schließt sich. Wir filmen noch etwa zwei Minuten die Farm von außen. Dann gehen wir zum Auto zurück, die Lage scheint brenzlig zu werden.

 

Eingepferchte Tiere

Was sich hinter den Mauern abspielt, ist nicht für die Augen der Öffentlichkeit bestimmt. Dort leben schätzungsweise 80.000 Nerze. Aufnahmen, die wir von der polnischen Tierschutzorganisation Otwarte Klatki bekommen, zeigen in winzigen, schmutzigen Käfigen eingepferchte Tiere, die teilweise so schlimme Verletzungen haben, dass man das offene Fleisch sehen kann. Seitdem haben die Besitzer – Marcin und Wojciech Wojcik – aufgerüstet und Tausende Euro in Sicherheitstechnik investiert.

Kein Wunder, dass sie nervös sind, denn der Widerstand in Polen gegen die Pelztierfarmen wächst. Im Nachbarort Cieszyn zum Beispiel protestieren wütende Bürger gegen den Betrieb von Marcin Wojcik, der dort fast mitten im Dorf einen alten sozialistischen Landwirtschaftsbetrieb umfunktioniert hat. Und auch in anderen Landesteilen gibt es Gegenwehr: In dem Ort Przelewice in Westpolen haben Bürger Wachen eingerichtet, um zu verhindern, dass eine neue Farm von einem dänischen Investor mit Nerzen beliefert wird. Wenn der Transport anrückt, versperrt ein Feuerwehrauto den Weg.

Ausländische Investoren zieht es nach Polen

Doch noch bietet Polen in den meisten Orten traumhafte Bedingungen für die Branche und bringt nicht nur die Einheimischen dazu, weitere Farmen zu errichten. Ein Nerz kann hier auf einer Fläche von 0,18 Quadratmetern gehalten werden, für jedes weitere Tier sind vom Gesetzgeber weitere 0,068 Quadratmeter vorgesehen. Das entspricht der EU-Norm. Die gleichen Regeln gelten in Ländern wie Holland, Dänemark, Tschechien und der Slowakei.

Auch ausländische Investoren zieht es nach Polen, vor allem Holländer und Dänen. Susanne Kolb-Wachtel vom Deutschen Pelzinstitut, einem Lobbyverband des deutschen Pelzhandels, sagt: „Unsere Farmer sind ja auch alle in Polen zugange.” Auf die Rückfrage, ob dies an den strengeren Tierschutzgesetzen in Deutschland liege, sagt sie: „Ja, unter anderem. Außerdem gibt es in Polen Arbeitskräfte und vernünftige wirtschaftliche Bedingungen.”

Polen zweitgrößter Nerzproduzent in Europa

In Deutschland gibt es derzeit nur noch neun Pelzfarmen. In diesen werden Nerze gehalten. Die Tierschutzgesetze wurden allerdings so weit verschärft, dass die Haltung unrentabel geworden ist. Anders in Polen, dem neuen Mekka der Pelzindustrie: Nach Angaben des Europäischen Pelztierzüchterverbandes (EFBA) stieg die Produktion dort von 4,3 Millionen Nerzfellen im Jahr 2010 auf 5,4 Millionen im Jahr 2012. Damit ist Polen nach Dänemark zum zweitgrößten Nerzproduzenten in Europa aufgestiegen.

Und auch bei der Anzahl der produzierten Fuchsfelle spielt das Land ganz oben mit. 2008 waren es 500.000, auch hier ist Polen auf Platz zwei, in diesem Fall hinter Finnland. In einer Pressemitteilung der EFBA heißt es: „Die polnische Produktion macht mehr als 15 Prozent der gesamten europäischen Produktion aus – und wird wahrscheinlich weiter wachsen.”

Für Füchse verlangt der Gesetzgeber in Polen eine Fläche von einem Quadratmeter. Wie diese Tiere gehalten werden, davon konnten wir uns selbst überzeugen. Es ist deutlich leichter, in eine Fuchsfarm hereinzukommen als in eine Nerzfarm. Der Grund: Das ganz große Geld wird heutzutage mit Nerzen gemacht. Es entstehen ständig neue Betriebe mit bis zu 100.000 Tieren, gesichert beinahe wie Gefängnisse.

Wie gut das Geschäft mit den Tieren läuft, verdeutlicht auch das Vermögen von Rajmund Gasiorek, einer der größten Nerzzüchter in Polen und Vizepräsident des polnischen Pelztierzüchterverbandes PZHiPZF. Er besitzt ein 600 Quadratmeter großes Haus, einen See, einen eigenen Tennisplatz und 20 Mercedes. Dieses Vermögen konnte im ehemals sozialistischen Polen nicht über Generationen hinweg angehäuft werden, sondern stammt aus Gasioreks eigenen Unternehmen.

Verformte Beine und geschwollene Pfoten

Fuchsfarmen sind dagegen oftmals kleine oder mittelgroße Betriebe, die weniger gut gesichert sind. Die Farm, bei der wir uns umsehen, liegt in der Nähe der Stadt Ostrow Wielkopolski in einem Waldstück. Ausgerüstet mit Tarnkleidung und Funkgeräten, zeigt uns Friedrich Mülln vom Verein „Soko Tierschutz“ den Betrieb. Während zwei seiner Mitstreiterinnen Wache stehen, klettert Mülln mit einer weiteren Aktivistin über den Wellblechzaun. Auch wir steigen auf die Leiter, um uns davon zu überzeugen, dass die Bilder, die der Tierschützer uns liefert, authentisch sind.

[…]

Die Betreiber der Farmen wollen das Entstehen von kompromittierendem Material unbedingt verhindern. In Granowiec wird uns in beide Richtungen der Weg versperrt. Nach etwa fünf Minuten kommt die Polizei. Unsere Personalien werden festgestellt, wir werden befragt, die Polizisten wollen den Inhalt unseres – leeren – Kofferraums sehen. Warum, das ist uns nicht klar. Friedrich Mülln hatte uns vorher gewarnt: „Wir können hier nicht anhalten. Die rufen sofort die Polizei. Sie können das gerne machen, aber dann fahre ich vorher weg.“

Die polnische Presse berichtet

Nach etwa 40 Minuten lassen uns die Polizisten gehen. Wir verlassen schnellstmöglich den Ort. Am nächsten Tag stellen wir fest, dass die polnische Presse schon über uns berichtet. Zuerst ist es nur das polnische Wirtschaftsportal wgospodarce.pl. Es titelt: „Deutsche zerstören ungestraft ein polnisches Business“. Weiter heißt es: „Die Einbrecher zerstörten Umzäunungen und Käfige, aus denen sie ungefähr 200 Tiere freiließen. Laut dem Eigentümer der Farm gibt es große Verluste, die sich auf mehrere Zehntausend Zloty belaufen.“ Die „Welt“ habe die Tierschützer bei der Befreiungsaktion begleitet, steht in dem Artikel.

Am nächsten Tag übernimmt das Online-Portal der polnischen Boulevardzeitung „Super Express“ die Meldung und titelt: „Deutsche Ökoterroristen demolieren eine polnische Pelztierfarm“. Sie übernehmen auch die Lüge von den 200 freigelassenen Tieren. Weitere Nachrichtenportale folgen.

Fakt ist: Wir haben die Nerzfarm nur von außen gefilmt und können dies anhand unseres Videomaterials belegen. Interessant ist auch, dass keine der Zeitungen Fotos von den zerstörten Käfigen und freigelassenen Tieren hat. Ob die Journalisten, die diese Falschmeldung verbreiteten, unfähig oder gekauft waren, ist unklar. Vielleicht war die Schlagzeile von den „deutschen Ökoterroristen“ auch einfach zu schön, als dass man sie durch eine einfache Recherche hätte zerstören wollen. Also übernehmen manche Zeitungen die Lügen der Brüder Wojcik eins zu eins.

Die Hölle der Pelztiere liegt in Polen

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Gruß Hubert

AKK – es kommt nichts besseres nach…   Leave a comment

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Es bestätigt sich wieder mal der Spruch: es kommt nichts Besseres nach.

Kramp-Karrenbauer möchte Regeln für die digitale Welt. Anlass war das Rezo-Video. Die greift ja häufig ins Fettnäpfchen. Na ja ist ja nicht so schlecht, wenn die CDU noch mehr Stimmen verliert.

von PC-Welt

Nach Rezo-Video: CDU-Chefin will Meinungen im Netz regulieren

Die CDU-Chefin denkt nach dem Rezo-Video über eine Regulierung der Meinungsäußerungen vor Wahlen im Web nach. Update!

 

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Update, 28.5., 12:15 Uhr: Change.org teilt am Dienstagmittag mit, dass heute auf der Plattform eine Online-Petition mit dem Titel „Keine Zensur unserer Meinungsfreiheit, Frau Kramp-Karrenbauer!“ gestartet ist. Hinter der Petition stecken die 87-jährige Youtuberin Marmeladenoma und der Youtuber Herr Newstime. Binnen kurzer Zeit wurde die Online-Petition bereits über 12.500 Mal unterzeichnet. Anlass sind die jüngsten Äußerungen der CDU-Chefin über eine Regelung der Meinungsäußerung im Internet kurz vor Wahlen – mehr dazu weiter unten.

Mit dem „Eil-Appell“ rufen die Initiatoren und die Unterstützer der Online-Petition die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer dazu auf „den Angriff auf die Meinungsfreiheit“ zu stoppen. Im Petitionstext heißt es: “ Es stehen wichtige Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen an. Wir fordern Frau Kramp-Karrenbauer daher auf, ihre Ideen für Wahlkampf-Regeln zügig wieder zu begraben.”

Die Reaktion der CDU auf das Videos „Die Zerstörung der CDU“ des Youtubers Rezo kurz vor der Europawahl 2019 am vergangenen Sonntag ließ lange auf sich warten und warf kein gutes Bild auf den Umgang aller Parteien auf die Kritik der Internet-Generation. Der nun von der CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer geäußerte Gedanke dürfte das Netz aber weiter in Wallung bringen. Die CDU-Chefin hat nämlich laut ihre Gedanken zu dem Thema geäußert und schlägt vor, dass Meinungsäußerungen im Internet vor anstehenden Wahlen reguliert werden sollten. Das berichtet die Hannoversche Allgemeine.

Die CDU-Chefin begründet ihre Aussage damit, dass sie sich über die Auswirkungen der Meinungsäußerungen auf die Demokratie sorge. Sie habe die Kritik aus dem Netz als Schlag ins Gesicht für sich und die ehrenamtlichen Helfer empfunden. Sie stelle sich auch die Frage, wie die Öffentlichkeit reagiert hätte, wenn 70 Zeitungsredaktionen vor einer Wahl dazu aufgerufen hätten, nicht die CDU oder SPD zu wählen. Dies wäre als klare Meinungsäußerungen eingestuft worden.

Daher müsse darüber nachgedacht werden, so Kramp-Karrenbauer: „Was sind Regeln aus dem analogen Bereich und welche Regeln gelten auch für den digitalen Bereich.“

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Hier weiterlesen:

AKK – es kommt nichts besseres nach…

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Gruß Hubert

 

 

Redebeitrag zur Abschaffung von Tierversuchen   1 comment

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Forschung am Menschen ein Verbrechen – Forschung am Tier Normalität?

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Copyright (c) Angelika Wohlfarth
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Das Elend der Tiere beginnt dort, wo der Mensch einen Unterschied zwischen ihrer Leidensfähigkeit und der seinen macht. Der Speziesismus bestimmt sein Handeln und genauso bedingt sein den Tieren auferlegter Rassismus oft genug ihr Schicksal. Denn innerhalb der Tierwelt klassifiziert der Mensch und unterteilt in höher und niedriger, mehr wert oder weniger, nutzbringend oder nicht. Straßenhund oder Rassehund, Haustier oder Nutztier.

Den Rauhaardackel kann man neben dem bayerischen Löwen als das tierische Maskottchen der Landeshauptstadt bezeichnen. Schon oft habe ich mich gefragt, was wäre, wenn in der Tierversuchshochburg München statt unzähliger anonymer Mäuse, Ratten, Kaninchen oder Schweinen, auf einmal nur noch Rauhaardackel in sterilen Laboren und engen Käfigen sitzen würden? Wie würden die Menschen reagieren, wenn sie erfahren würden, dass mitten in München hinter so manch dicker Mauer Zigtausend Rauhaardackel in entsetzlichen Versuchen gequält oder zu Tode gefoltert werden? Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen auf die Straße gehen würden, nicht nur hundert oder zweihundert – nein – halb München wäre auf den Beinen, um gegen diese Grausamkeiten zu demonstrieren. Aber es geht ja nur um Mäuse, Ratten oder Kaninchen – keine Tiere, die mit dem bayerischen Rauhaardackelstatus mithalten könnten.

Gesunde Tiere werden krank gemacht, um Pharmazeutika zu erforschen, die den Menschen gesund machen sollen. Grundlagenforschung wird mit furchtbaren Experimenten an hilflosen Wesen betrieben, die der Mensch in seinen todbringenden Dienst zwingt. Es ist komplett absurd. Tierversuchsforschung ist absurd, grausam und ethisch nicht vertretbar.
Was kann uns wirklich gesund werden lassen, wirklich heil machen? Kein menschlicher Organismus gleicht dem anderen. Schon allein deshalb, weil Lebensumstände, Gewohnheiten, genetische Veranlagungen, Umwelteinflüsse, Erfahrungen, die Psyche etc. jeden Organismus prägen. Jede Entstehung von Krankheiten beim Menschen hat vielschichtige Ursachen, kein Mensch ist wie der andere, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Wie kann das Verhalten von Tieren also auf den Menschen übertragbar sein und ihre Reaktionen aussagekräftig genug, um einen wirklichen Heilungsprozess beim Menschen durch ein bestimmtes Mittel vorherzusagen?

Die Gräueltaten des Dr. Mengele und anderer Ärzte während des Nationalsozialismus sind hinlänglich bekannt und so furchtbar, dass man am liebsten nichts davon lesen oder wissen wollte. Ein Horrorfilm, der in der Wirklichkeit stattgefunden hat, ein Kapitel des düstersten Kapitel deutscher Geschichtsschreibung. Nein, ich möchte dieses Grauen, das Ausmaß dieses Grauens, dieser Tragödie, nicht vergleichen und habe die größte Anteilnahme und Trauer für die Opfer.
Aber ich stelle die Frage nach der Leidensfähigkeit. Was ist mit der Leidensfähigkeit anderer Wesen, denen man grauenvolle Experimente im Namen einer vermeintlichen Wissenschaft antut? Ist sie beim Tier anders als beim Menschen? Ist die Todesangst eine andere? Das Empfinden von Schmerz, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Hunger oder Durst?
Die tierexperimentelle Forschung liest sich wie ein Sammelsurium aus einem Gruselroman. Mäuse müssen beispielsweise für die Erforschung von Depressionen bis zur Erschöpfung schwimmen oder werden mit Elektroschocks so lange malträtiert, bis jeglicher Wille gebrochen ist. Ein Ulmer Wissenschaftler hat zwanzig Jahre lang Skorpione in den Weltraum geschickt, festgetuckert auf einer Platte, um den Einfluss der Schwerkraft auf die Tiere zu untersuchen. Jungen Ratten wurde Alkohol in die Bauchhöhle injiziert, um zu beweisen, dass Alkohol für Jugendliche schädlich ist. Sind derartige Foltermethoden in irgendeiner Weise zu rechtfertigen?

Copyright (c) Angelika Wohlfarth
Copyright (c) Angelika Wohlfarth
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Wenn man sich mit der unendlich langen Liste der Tierversuche beschäftig, bleibt nur das blanke Entsetzen über Ärzte und Wissenschaftler zurück, die Qual, Folter und Tod billigen und im Namen derer gutheißen, die krank sind. Oder eben um des eigenen Ruhmes willen. Es ist eine bittere und traurige Wahrheit, dass Tierversuche in wissenschaftlichen Kreisen immer noch anerkannt sind und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften unter Bezugnahme dieser, einen wichtigen Meilenstein auf der Karriereleiter eines Wissenschaftlers bedeuten.
Die tierversuchsfreie Forschung ist – wenn auch langsam – auf dem Vormarsch. Sie wird jedoch von Pharmakonzernen und der Politik noch viel zu wenig unterstützt und vorangetrieben.

Wenn Tiere mit uns kommunizieren könnten, wenn wir sie wirklich verstehen könnten, was würden wir ihnen antworten auf die Frage, warum sie so viel unsägliches Leid durch den Menschen erdulden müssen?

Hat der Mensch das Recht, sich über andere Wesen auf diesem Planeten zu stellen? Rechtfertigen die Unterschiede zwischen Mensch und Tier, das Anderssein, sowie die Tatsache, dass Tiere nicht reden können oder das gleiche Bewusstsein haben, die Leiden, die er ihnen zufügt? Rechtfertigt es Ausbeutung, Tod, Missbrauch, Qualen und Folter? Soll das die Rechtfertigung für Tierversuche sein?
Es ist eine kalte, vom anthropozentrischen Denken geprägte Rechtfertigung. Sie ist ohne Herz und Gefühl, sie stellt den Menschen als Alleinherrscher und das Maß aller Dinge in den Mittelpunkt und vergisst jene, die schon lange vor ihm da waren und ohne die er nicht leben könnte, weil sie das Gleichgewicht der Erde halten. Aber der Mensch tut alles, um dieses Gleichgewicht zu zerstören, er vergiftet die Luft und die Böden, er rottet die Tiere aus, er produziert Nahrungsmittel, die seiner Gesundheit schaden, er verschmutzt die Flüsse und Meere und fischt sie leer, er produziert und tötet Tiere wie eine Massenware am Fließband und lebt nicht seiner Natur gemäß und im Einklang mit der Erde und den Tieren. Und dann wird er krank, bekommt alle möglichen sogenannten Zivilisationskrankheiten und ohne sich zu fragen warum, möchte er eine Wunderpille, für welche die Tiere in Versuchen leiden und sterben müssen.

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Copyright (c) Angelika Wohlfarth
Copyright (c) Angelika Wohlfarth

Respekt ist ein Wort, das heutzutage an vielen Ecken und Enden fehlt. Respekt zwischen den Menschen, Respekt gegenüber der Erde und Respekt für die Tiere. Respekt hat mit Achtung zu tun. Die Achtung gegenüber diesem vielfältigen, wundersamen und wunderbaren Leben, das uns umgibt, haben viele Menschen verlernt. Und sie fehlt vor allem bei dem Wissenschaftler, der Ratten quält und ebenso bei dem Vorstandsmitglied eines Pharmakonzerns.

All die Qualen der Tiere werden erst ein Ende finden, wenn der Mensch seinen anthropozentrischen Herrschaftsanspruch aufgibt und Tiere als Mitlebewesen auf diesem Planeten respektiert. Wenn er sein Herz öffnet, für ihre Bedürfnisse, wenn er erkennt, dass jedes Wesen auf dieser Erde, das gleiche Recht auf ein Leben hat, welches seiner Natur entspricht.

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Redebeitrag zur Abschaffung von Tierversuchen

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Gruß Hubert

Mit Waffen und vorsätzlich   Leave a comment

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Bei Menschen nennt man es Mord, bei Tieren töten. Morden tut man nur Menschen.

„Doch wo ist der Unterschied zwischen dem, was hier geschieht oder anderswo, unter den Menschen?
Beides geschieht vorsätzlich und mit Waffen, die für den Tod erschaffen wurden.
Bis in die frühen Morgenstunden passieren schaukelnde Gefängnisse die Einfahrt
des Münchner Schlachthofes.
Bis in die späten Morgenstunden dauert das Morden.
Hinter einer Mauer, dort, wo das Grauen geschieht, hört man ihre Schreie noch bei Sonnenaufgang.“

 

Mit Waffen und vorsätzlich

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Schreie.
Wie die von Kindern, wenn sie vollkommen außer sich sind.
Am Himmel tobt ein Unwetter.
Es donnert und Blitze schießen durch die hereinbrechende Nacht.
Sie fürchten sich zu Tode.
Nicht vor dem Gewitter.
Sie fürchten sich vor dem Tod.
Vor dem Grauen und dem Geruch voller Qual derer, die den Weg vorangingen.
Ihre Schreie sind markerschütternd.
Diese Stadt beginnt zu schlafen, tief senkt sich die Nacht herab.
Und mit der Dunkelheit beginnt das Morden – mitten in der Stadt.
Die Menschen nennen es Töten, denn morden tun sie nur ihresgleichen.
Mit Waffen und vorsätzlich – das ist Mord.
Doch wo ist der Unterschied zwischen dem, was hier geschieht oder anderswo, unter den Menschen?
Beides geschieht vorsätzlich und mit Waffen, die für den Tod erschaffen wurden.
Bis in die frühen Morgenstunden passieren schaukelnde Gefängnisse die Einfahrt
des Münchner Schlachthofes.
Bis in die späten Morgenstunden dauert das Morden.
Hinter einer Mauer, dort, wo das Grauen geschieht, hört man ihre Schreie noch bei Sonnenaufgang.
Sie wechseln sich ab mit dem Geräusch der Kreissäge, das der Wind ganz deutlich über diese Mauern aus braunen Ziegelsteinen trägt.
Als Bündel voller Angst sind sie in den Schlachthof gekommen – als bleiche, schlaffe Bündel, schaukelnd und in zwei Hälften zerteilt, an einem Haken hängend, verlassen sie diesen Ort des Grauens.
Das Unfassbare, das Schreckliche, für immer eingefangen in ihren leblosen Augen, für immer eingebrannt in ihr Fleisch.
Manche Schweine mussten ihren Tod bei vollem Bewusstsein erleben.
Ihre kindlichen Schreie haben das Herz ihrer Henker nicht erbarmt.

Der heranbrechende Morgen wird von einem heißen Sommertag verdrängt.
Die ersten Transporter mit den Rindern sind schon eingefahren.
Gestank der Angst, dunkler Kot, der über silbernes Metall rinnt und sich festklebt.
Schräg gegenüber sind die großen Waschanlagen, dort werden die Spuren der Angst beseitigt.
Noch lange bevor der Kopfschlächter zum Stich ansetzt.
In den Treibgassen stehen sie.
Und später dann, ab Mittag, in der sengenden Hitze, wartend auf ihren Tod in den fahrbaren Gefängnissen, bevor sie entladen werden.
Hilflos – ihre Blicke sind so unendlich hilflos.
Doch selbst jetzt spiegelt sich auch die Sanftmut in ihren Augen.
Sie stehen in scheinbar endlosen Reihen, eines nach dem anderen.
Oft müssen sie lange warten.
Es muss schrecklich sein, auf den Tod zu warten.
Dafür gibt es keine Worte.
Auch sie spüren das Grauen.
Sie rufen so verzweifelt, immer und immer wieder.
Auch ihre Hilfeschreie trägt der Wind über die Mauern aus braunen Ziegelsteinen – weit in die Stadt hinein, bis sie nur noch ein Flüstern sind.
Die Menschen hören beides nicht – nicht das Flüstern und nicht die Rufe voller Angst.
Ihre Ohren sind taub und ihre Herzen blind.
Ich sehe ein Rind, das in der Treibgasse ganz vorne steht, genau vor dem Eingang des Todes.
Es bewegt seinen Kopf ganz leicht nach links, in einer Geste vollkommener Hilflosigkeit. Als würde es ein letztes Mal auf das Leben schauen, das es jetzt für immer hinter sich lässt.
Es gibt keinen Ausweg. Hinter ihm stehen seine Artgenossen und irgendwo hinter ihnen ist eine Eisenstange, die jegliche Flucht unmöglich macht.

 

(c) Bild: Angelika Wohlfahrt
(c) Bild: Angelika Wohlfahrt

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Es ist dieses Bild und es sind ihre Rufe und die kindlichen Schreie der Schweine, die sich bei der zehnten Mahnwache am Münchner Schlachthof in meine Seele eingebrannt haben.

Jeder kann dieses Grauen, das Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute für Minute und in jeder einzelnen Sekunde auf dieser Erde geschieht, verhindern.
Jeder, der weiter Tiere isst, trägt Verantwortung für diese Tragödie.
Es ist eine der größten Tragödien in der Weltgeschichte.
Doch kein Schulbuch berichtet davon und keine Armee rückt zur Befreiung der Tiere an.

Es sind ja nur Tiere …
Tiere tötet man …
Ermordet wird nur der Mensch …

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Mit Waffen und vorsätzlich

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Gruß Hubert

Ein Leben für den Menschenbauch   Leave a comment

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Ein vermeidbarer Tod

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Ein letztes Mal ist der Wind in spielerischem Tanz über dein Fell gestrichen.
An einem vergessenen Ort, jenseits einer lachenden Welt,
die das Leben feiert und deinen Tod verdrängt.

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Doch der Wind trägt dein angsterfülltes Rufen über einen Stacheldrahtzaun,
der eine willkürlich schmerzvolle Linie zwischen Leben und Tod zieht.
Und später wird er der Bote sein, der dein Ende verkündet –
mit dem Geruch der Todesangst und deines zerfallenden Körpers.

Was hast du gefühlt, als du dort gestanden bist, während das Sonnenlicht ein letztes Mal auf dein dürftig gelebtes Leben fiel?
Und als es schwand, während du barsch einer ungewissen Dunkelheit entgegen getrieben wurdest?
Dieses Leben, das dir vom Menschen als Bürde auferlegt wurde, um unter seiner Herrschaft dein Dasein zu fristen.
Was bedeutete dein letzter Ruf?
Oder dein Schweigen, als das wissende Entsetzen von jeder Faser deines Körpers Besitz ergriff?
Ich kann nur ahnend fühlen, was mir unfassbar erscheint.
Dein vermeidbarer Tod, vollstreckt durch Menschenhand –
dein Band des Lebens für immer zerrissen in einem Flügelschlag der Zeit.

Später sehe ich dich aus der Ferne ein letztes Mal.
Nicht wollend, nicht wissend und schmerzhaft zufällig.
Kopfüber, hängend, noch ganz, eingehüllt in dein braungeflecktes Fell –
doch dein Lebensatem gänzlich entschwunden.

Mit deinen geschlossenen Augen siehst du aus, als würdest du friedlich schlafen.
Doch ich weiß, es ist nur hohler Schein, verzerrt im Kaleidoskop der Distanz.
Das unaussprechliche Grauen deiner letzen Augenblicke bleibt trauervoll verborgen unter deinen Lidern.
Dieser Moment, als du nicht mehr ahntest, sondern wusstest, weil der Bruder vor dir leblos zusammensank.
Ich trage dieses letzte Bild von dir in meinem Herzen.
Deine Schönheit und deine Sanftmut.
Dein Leid und deine Trauer.
Deine Verzweiflung und deine Ergebenheit.
Dein Leben und deinen Tod.

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Anlässlich der fünften Mahnwache am Schlachthof in Buchloe am 30.06.2017 im Rahmen des zehnten Mahnwachenaktionstages “Ein Licht der Hoffnung” – Mahnwachen vor Schlachthäusern.
R.I.P.

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Von Daniela Böhm

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 23. Mai 2019 von hubert wenzl in Tierrechte, Tierschutz, Uncategorized

Getaggt mit

Du und ich   Leave a comment

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38879181 – young pig on a spring green grass

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Abends brennt ein Licht für dich.
Ich weiß, was diese Nacht für dich bedeutet.
Sie wird kurz sein, deine Nacht, und doch
so lange und qualvoll, wie keine zuvor.
Wenn ich die Kerze für dich anzünde,
bist du schon auf dem Weg zu jenem dunklen Ort,
an dem der Tod mit seinen blutigen Händen wartet.
Wenn dein schaukelndes Gefängnis zum Stehen kommt,
wirst du es ahnen.
Und wenn dich die barschen Rufe und Stöcke aus ihm heraustreiben,
wirst du es fühlend wissen.

Ich streichle meinen Hund und denke an dich.
Bist du schon in jenem Raum,
den sie Ruheraum nennen?
Zusammengepfercht mit den anderen,
die du nicht kennst, aber mit denen du das gleiche Schicksal teilst.
Wer hat dich je gestreichelt?
Ein liebevolles Wort gesagt?
Wer hat das Wunder des Lebens in dir gesehen?
Jenes Wunder, das sich auch jetzt noch in
in deinen angsterfüllten Augen spiegelt.
An einem Ort, an dem der Tod dieses Wunder tausendfach entreißt.

Was, wenn es mein letzter Tag wäre?
Ich könnte noch einmal über die Wiesen laufen
und die Schönheit dieser Erde bewundern.
Ich könnte dankbar auf mein Leben zurückblicken –
aber du …?
Worauf blickst du zurück?
Wofür könntest du dankbar sein?
Für ein Leben voller Qual, Enge und Langeweile?
Ein kurzes Leben, das keines war?
Von dem du nur eine flüchtige Ahnung hattest,
als der Wind den verheißungsvollen Duft
von Freiheit durch die kleinen Öffnungen jenes Gefährts trug,
das dich deinem besiegelten Schicksal entgegenfuhr.

Du und ich …
wir sind nicht so verschieden.
Der Wunsch nach einem glücklichen Leben
und dieser Lebensfunke, der allen Wesen innewohnt,
ist das unsichtbare Band, welches uns verbindet.
Nur unsere Form ist eine andere, unsere Ausdrucksweise,
unsere Sprache, unsere Vorlieben und Abneigungen.
Und der Verstand, dessen sich die Menschen so gerne rühmen
– mit dem sie trennen, unterscheiden, verurteilen
und richten.

Auch dich, der du zum Tode verurteilt bist,
weil du anders bist und aussiehst, als sie.
Deine Richter haben die Waffen geschmiedet
und den Teufel erfunden,
und verstehen dabei noch immer nicht,
dass sie die Hölle auf Erden erschaffen.
Kein Gott oder Teufel ist für irgendetwas verantwortlich.

Was kann ich anderes tun, als dir einen schnellen und gnädigen Tod zu wünschen,
und dir zu sagen, dass es Menschen gibt, denen du nicht gleichgültig bist?
Die sich für dich einsetzen und versuchen, andere davon zu überzeugen,
dass jedes Leben kostbar ist, auch das deine.
In Gedanken schicke ich dir ein Licht der Liebe,
und ein Regenbogenherz, das für dich leuchtet und deine Angst lindert.
Doch ich weiß, es ist nur ein verzweifelter und und kindlicher Wunsch,
dass es dich auf deinem dunklen Weg erreicht.
Es ist spät in der Nacht, bevor ich mich schlafen lege,
und ich denke für heute ein letztes Mal an dich.
Du und ich …
Ich darf weiterleben, weil ich ein „Mensch“ bin.
Das ist nicht gerecht.
Denn dich und mich eint das Band des Lebens.

In Gedenken an die getöteten Schweine im Münchner Schlachthof, denen ihr Leben tief in der Nacht entrissen wird. Während München schläft, findet an diesem Ort, mitten in der Stadt, ein unsagbares Grauen statt.
R.I.P all ihr unschuldigen Seelen.

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Von Daniela Böhm

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Du und ich

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Gruß Hubert

 

 

Veröffentlicht 21. Mai 2019 von hubert wenzl in Tierrechte, Tierschutz, Uncategorized

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Folter, von der Tiere nur träumen können   Leave a comment

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Helmut F. Kaplan

So schrecklich die Foltermethoden der Bush-Administration, über die jetzt überall berichtet wird, sind – Tiere können von solcher Folter nur träumen: Diese Folter-Anleitungen erlauben „jede Behandlung, die keine bleibenden Schäden hinterlässt, keine Knochen bricht und keinen Verdächtigen umbringt“ (Die Zeit, 18, 2009, S. 9). Für Tiere in der Massentierhaltung und in Versuchslabors bedeuteten solche Bestimmungen eine immense Verbesserung ihrer Lebensqualität!

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Folter, von der Tiere nur träumen können

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Hier eine andere Folter mit Mäusen. Nur Bestien unter Menschen können solche Versuche machen. Die Versuche werden gemacht, weil man zum Beispiel mehr über Depressionen erfahren möchte. Unsinniger und grausamer geht es nicht.
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PETA Reveals Government-Sponsored Terrorism

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Gruß Hubert

Abschied von einer Illusion   Leave a comment

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Da hat Helmut F. Kaplan leider wohl recht. Information beendet nicht Grausamkeit gegenüber Tieren.

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Es besteht die weitverbreitete Auffassung, daß man die Menschen nur hinreichend über den grausamen Umgang mit Tieren zu informieren bräuchte, um diesem auch ein Ende bereiten zu können. In diesem Zusammenhang wird oft die Forderung nach „gläsernen Schlachthausmauern“ erhoben. Gewiß würden solche „durchsichtigen Schlachthäuser“ einige, vielleicht sogar viele Menschen zu Vegetariern machen. Aber mit Sicherheit bei weitem nicht alle.

Deshalb ist es an der Zeit, sich von der Illusion zu verabschieden, allein die hinreichende Berichterstattung über das Grauen könnte dieses auch schon beenden. Denn die Erfahrung spricht eine ganz andere Sprache, und ich werde gleich drei Beispiele dafür bringen. Zuvor aber noch eine grundsätzliche Bemerkung:

Mit der Aussage „Vielen Menschen ist es schlicht egal, wie Tiere behandelt werden, Hauptsache, sie bekommen weiter ihr geliebtes Fleisch“ macht man sich als Tierrechtler bestimmt nicht besonders beliebt. Gleich ist man mit stereotypen Vorwürfen konfrontiert wie: Das sind halt extremistische Außenseiter mit total negativem Menschenbild. Denen sind die Tiere wichtiger als die Menschen. Die sollten sich lieber um Kinder kümmern. Und so weiter.

Aber: DASS es vielen Menschen letztlich gleichgültig ist, wie Tiere behandelt werden, ist schlicht die einzig rationale Schlußfolgerung, die sich aus der Realität ergibt. Und wer die Welt verändern will, muß zuerst einmal die Wirklichkeit, wie sie ist, wahrnehmen und akzeptieren.

Traurige Wahrheit

Nun zu Belegen dafür, daß Wissen alleine noch zu keinen substantiellen Verbesserungen für die Tiere führt:

1) Im Sommer 2004 ging folgende Meldung durch die Medien: Gestreßte Schafe werden durch Bilder mit Schafsgesichtern beruhigt. „Für das Experiment“, erfahren wir aus dem „Spiegel“ (Nr. 36, 2004), „sperrten die Wissenschaftler einzelne Schafe in kleine Ställe. Dabei wurden Pulsfrequenz und Hirnaktivität gemessen. Die eingepferchten Schafe wurden unruhig, blökten protestierend, ihre Pulsfrequenz stieg an, und sie bildeten deutlich mehr Stresshormone als normalerweise. ( … ) Sobald die Wissenschaftler aber Fotos von Schafsgsichtern aufhängten, beruhigten sich die Tiere.“

Nun ist dies im Vergleich zu dem, was man Tieren ansonsten antut, extrem harmlos (wenngleich es nichts anderes als Isolationsfolter ist), aber dennoch zeigt sich auch hier, Wissen alleine bewirkt wenig im Hinblick auf eine Verbesserung der Lebenssituation der Tiere: Korrekt und ungerührt berichten die „Salzburger Nachrichten“ (vom 27.8.2004), daß durch das Aufhängen eines Schaf-Fotos im Stall Schafe über die Trennung von ihrer Herde hinwegtröstet würden und alleingelassene Tiere weniger getreßt seien. Auf die Idee, die Tiere jetzt, wo man genau weiß, wie sehr sie darunter leiden, nicht von ihrer Herde zu trennen und nicht alleine zu lassen, kommt also niemand!

2) In Salzburg wird für „Tauern Lamm Spezialitäten“ mit einem Lamm-Bild geworben, das den jugendlich-kindlichen Gesichtsausdruck dieser Tiere nicht nur nicht verleugnet, sondern sogar noch besonders betont. Das Bild könnte genausogut zur Werbung für Ostersachen in einem Spielwarengeschäft verwendet werden. Es stört also offensichtlich weder die Produzenten noch die Konsumenten, dauernd daran erinnert zu werden, daß hier unschuldige Tierkinder am laufenden Band allein für Profit- und Genußzwecke ermordet werden. Deutlicher und anschaulicher könnten die grausamen Fakten also kaum präsentiert werden – und dennoch ändert dies nichts am Verhalten der Menschen!

3) Die folgende Meldung (aus den „Salzburger Nachrichten“ vom 1.7.2004) ist so ungeheuerlich, daß einem ihre schauerliche und maßlose Unmoral erst nach wiederholtem Lesen bewußt wird:

„’Die Bauern könnten Teil eines Therapienetzwerkes werden‘: Oberösterreichs Agrarlandesrat Josef Stockinger (VP) sieht eine neue Einnahmequelle für Landwirte. In Zukunft sollen verstärkt Nutztiere wie Rinder, Schweine und Ziegen in der tiergestützten Pädagogik und Therapie eingesetzt werden. ( … ) Seit April 2004 werden acht Kinder mit sozialen Schwierigkeiten nach schweren Schicksalsschlägen mit Hilfe von Kälbern, Kühen, Ferkeln und Schweinen therapiert.“

Eine weitere Steigerung abgründiger Gemeinheit und Unmoral im Umgang mit Tieren ist schwer vorstellbar: Da werden die Tiere zuerst von spezialisierten Psychologen zu einfühlsamem Kuschelverhalten konditioniert, um anschließend von brutalen Hilfsarbeitern ins Schlachthaus geprügelt und dort von entmenschlichten Schlächtern bei lebendigem Leibe zerstückelt zu werden!

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Abschied von einer Illusion

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Gruß Hubert