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Vorausschicken möchte ich dass ich den russischen Dichter Sergej Jessenin sehr mag.
Sergej Jessenin und Wladimir Majakowski waren die Revolutionäre unter den Sowjetschriftstellern. Sie lebten wild und unangepasst. Jessenin, der sich selbst einen „Hooligan“ nannte, und Majakowski, der Frauenheld, setzten ihrem Leben selbst ein blutiges Ende. Betrauert werden wollten sie nicht, unvergessen sind sie geblieben.
Sergej Jessenin: „Leben gab’s ja schon einmal“
Am 25. Dezember 1925 kam Sergej Jessenin im Sankt Petersburger Angleterre Hotel an. Hinter ihm lag eine durchzechte Nacht in der Schriftstellerbar. Völlig betrunken hatte er dort randaliert, andere Schriftsteller angegriffen, sie als „Emporkömmlinge“ und „mittelmäßig“ beleidigt. Er hatte mit Möbeln um sich geworfen und Gläser auf dem Fußboden zerschmettert, bis man ihn mit Gewalt hinausgeworfen hatte. Die kommenden Nächte sollten ihm Frieden bringen.
Sergej Jessenin war 30 Jahre alt. Und schon hatte er das Leben satt, die Frauen, die Schriftstellerei und seine Freunde. Jessenin war das Enfant terrible der Bolschewiken: Er verhielt sich ungehörig und rebellisch, war aber auch talentiert, wurde von der Öffentlichkeit geliebt und war der neuen Obrigkeit gegenüber loyal. In seinen letzten Lebensjahren provozierte Jessenin zunehmend. Sein Werk „Beichte eines Hooligans“ (1921) zeigte aber auch eine andere Seite seiner Persönlichkeit: beklommen und ordinär.
Er war so etwas wie ein Leinwandidol: blond gelocktes Haar, helle Augen – doch seine rauen Manieren passten nicht zu seiner Erscheinung. Frauen mochten Jessenin, und er verschloss sich ihnen nie. Er war drei Mal verheiratet, und alle drei Ehen scheiterten. Seine berühmteste Frau war die US-amerikanische Tänzerin Isadora Duncan. Sie war 45 Jahre alt, er 28. Nach ihrer Hochzeit brachen sie zu einer einjährigen Reise nach Europa und in die Vereinigten Staaten auf. Zur Freude der internationalen Presse gab es zahlreiche öffentlich ausgetragene Streitereien und heftige Ausbrüche von Jessenin, der stets betrunken war. Im Westen schien sich niemand für Jessenins Werk zu interessieren, und vom Foxtrott abgesehen, fand der Dichter dort auch nichts, was ihn interessierte. Die Rückkehr nach Russland besiegelte das Ende dieser stürmischen Partnerschaft.
Im Jahr 1925 heiratete Jessenin in Moskau eine von Tolstois Enkelinnen, Sophia, die ihn dazu zwang, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen. Doch die Therapie erwies sich als wirkungslos. Es schien angesichts seiner Depression und seiner Alkoholabhängigkeit keine Hoffnung zu geben. Nachdem Jessenin das Krankenhaus verlassen hatte, hob er das gesamte Geld von seinem Bankkonto ab und begab sich auf eine Zechtour.
Schließlich landete er in Sankt Petersburg. Er kam, um zu sterben. Zwei Tage verbachte er noch im Wodkarausch. Am 27. Dezember schnitt er sich die Pulsadern auf und erhängte sich dann an den Heizungsrohren an der Zimmerdecke. Er hinterließ ein letztes Gedicht: „Freund, leb’ wohl… Sterben –, nun, ich weiß, das hat es schon gegeben; doch: auch Leben gab’s ja schon einmal.“ Er schrieb es mit seinem eigenen Blut.
Es gibt übrigens das Gerücht, dass sein Tod in Wahrheit gar kein Selbstmord gewesen sei. Tatsächlich soll ihn der sowjetische Geheimdienst umgebracht haben. In den Monaten vor Jessenins Tod war die Obrigkeit beunruhigt über die Ausschweifungen des immer betrunkenen Dichters. Die vielen Schlägereien, die er mit seinen Freunden anzettelte, brachten ihn immer häufiger vor Gericht. Die Bolschewiken fürchteten, dass Jessenin beginnen könnte, die neue Regierung anzuprangern und zu beschimpfen, und dachten daher angeblich darüber nach, ihn unter ständige Bewachung zu stellen. Diese Version der Todesumstände ist jedoch sehr umstritten.
Wladimir Majakowski: „Der Fall ist erledigt“
Wie so oft in der russischen Geschichte hatte der Tod des einen Dichters Auswirkungen auf das Leben eines anderen. Die Nachricht von Sergej Jessenins Tod traf Vladimir Majakowski zutiefst. Für ihn war Jessenins Selbstmord ein Verrat am Kommunismus.
Majakowski war der herausragende Dichter der Revolution, der sich mit Leib und Seele für die Sache der Bolschewiken einsetzte. Der Kritiker Viktor Schklowsky schrieb über ihn: „Majakowski trat in die Revolution ein, als würde er sein eigenes Haus betreten.“ Er brachte den Sozialismus in die Fabriken, seine Gedichte wurden regelmäßig in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht, er schrieb Bühnenwerke und arbeitete auch als Schauspieler.
Obgleich Majakowski als Dichter erfolgreich und als Person des öffentlichen Lebens berühmt war, erlitt er in seinem Privatleben viele Enttäuschungen – die Frauen wurden sein Verhängnis. Im Sommer 1915 lernte er bei einem Treffen mit dem Ehepaar Brik die sowjetische Regisseurin und Bildhauerin Lilja Brik kennen. Sie wurde Majakowskis Geliebte. Die schönsten Gedichte seines Lebens widmete er Lilja, beispielsweise „Wolke in Hosen“ (1915). Doch der Dichter hatte auch mit anderen Frauen Affären. 1925 reiste Majakowski nach Europa, Mexiko, Kuba und in die Vereinigten Staaten. Während er in den USA war, verliebte er sich in die Schauspielerin Elly Jones, die auch als Model arbeitete und eigentlich Elisaweta Petrowna Sibert hieß. Ihre Affäre hielten sie geheim, denn es war für einen sowjetischen Dichter nicht angemessen, sich mit einer Immigrantin einzulassen. Aus dieser Beziehung ging auch ein Kind hervor, Patricia Thompson, die nun unter ihrem russischen Namen bekannt ist: Elena Wladimirowna Majakowskaja.
Einige Tage, bevor er sich erschoss, hinterließ er einen an seine Mutter, Schwestern und Freunde adressierten Brief, der mit der für ihn so typischen, fröhlichen Ironie geschrieben ist: „Gebt niemandem die Schuld, dass ich sterbe, und bitte kein Gerede. Der Verstorbene hat das ganz und gar nicht gemocht.“ Der Brief schloss mit den Worten: „Wie man so sagt, der Fall ist erledigt; das Boot meiner Liebe ist am Alltag zerschellt. Ich bin mit dem Leben fertig, und wir sollten von gegenseitigen Verletzungen, Kummer und Wut absehen. Viel Glück.“
Einer weithin akzeptierten Interpretation von Majakowskis Tod zufolge drückte er auf den Abzug, nachdem es zur Trennung von der Schauspielerin Veronika Polonskaja gekommen war, mit der er eine kurze, doch äußerst stürmische Romanze gehabt hatte. Polonskaja war in den Dichter verliebt, aber nicht gewillt, ihren Ehemann zu verlassen. Wenige Augenblicke, nachdem sie Majakowskis Wohnung verlassen hatte, hörte Veronika einen Schuss. Sie lief zu dem Dichter zurück und sah, wie sich ein blutroter Fleck auf seinem weißen Hemd ausbreitete. Majakowski hatte sich in die Brust geschossen. Der Krankenwagen kam für jede Rettung zu spät.
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Gruß Hubert
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Gunter Bleibohm antwortet einem Herrn Aue zur Liebe Gottes. Ich kann ihm nur in allen Punkten zustimmen. Aue ist Pastor in der Kirchengemeinde Nübel. Von der angeblichen Liebe Gottes ist nichts zu spüren – außer bei denen, die sich das einbilden und hunderte Dinge verdrängen und nicht wahrhaben wollen.
„Jemand, der mich liebt.“
Sehr geehrter Herr Aue,

nachdem ich Ihr kirchliches Wort im Flensburger Tageblatt „Jemand, der mich liebt“ vom 24.9. Anno Diaboli 2016 intensiv durchgelesen habe, bleiben für mich Fragen und offene Punkte, für die ich keine Hinweise und Erklärungen in Ihrem Text gefunden habe. Ich erlaube mir daher, die wesentlichen Stellen kurz anzureißen.
Zuerst taucht die Behauptung auf, dass Gott die Liebe verkörpert. Diese Behauptung weist allerdings den Mangel- oder präziser- die wissenschaftliche Todsünde auf, dass der Beweis für die Existenz Gottes bis heute fehlt, denn alle Gottesbeweise sind kläglich gescheitert.
Diesen Punkt hat Sam Harris in seinem „Brief an ein christliches Land“ wunderbar formuliert: „Es ist an der Zeit, dass wir uns zu einem ganz grundlegenden Wesensmerkmal des menschlichen Diskurses bekennen: Wenn man über die Wahrheit einer Behauptung nachdenkt, dann befasst man sich entweder mit einer aufrichtigen Bewertung der vorliegenden Evidenz, oder man tut es nicht. Religion ist der einzige Lebensbereich, in dem Menschen glauben, irgendeine andere Norm als intellektuelle Integrität anwenden zu können.“
Er fährt fort: „Während ein unbeugsamer und von keinerlei Evidenz gestützter Glaube in jedem anderen Bereich des Lebens als ein Merkmal von Irrsinn oder Dummheit gälte, genießt der Glaube an Gott in unserer Gesellschaft noch immer höchstes Ansehen. Religion ist das Gebiet im Diskurs der Menschen, auf dem es als edel gilt, vorzugeben, sich über Dinge gewiss zu sein, die kein Mensch je mit Gewissheit wissen kann. Bezeichnenderweise erstreckt sich diese Aura des Edelmuts jedoch nur auf die Glaubensweisen, denen sich gegenwärtig viele Menschen verschrieben haben. Jeder Mensch, der dabei ertappt würde, wie er Poseidon verehrt – und sei es, er täte es auf hoher See -, würde für verrückt erklärt.“
Verlassen wir Sam Harris und wenden uns der „Liebe“ Gottes zu. Zum einen scheinen Ihnen völlig die Passagen des AT entfallen zu sein, in denen der „liebe Gott“ zu Mord, Totschlag, ja gar zum Genozid aufruft (siehe hierzu auch: http://www.pro-iure-animalis.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1022&Itemid=54 ).
Und sind Sie wirklich der Meinung, dass bei täglich ca. 20.000 verhungernden Kindern die „Liebe“ Gottes für diese unschuldigen Wesen tief ausgeprägt ist? Es scheint ihm egal zu sein, er zeigt sich als der Mördergott, den das AT so treffend charakterisiert. Gänzlich unverständlich wird aber Ihre Behauptung, wo denn die Liebe – bleiben wir nur in der Neuzeit – in Auschwitz, Nagasaki und Hiroshima, im Vietnamkrieg und in den heutigen Religionskriegen des IS zu suchen war und zu suchen ist. Hier von „Seht doch, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns schenkt!“ zu sprechen, ist eine bösartige Verhöhnung der Opfer.
Ihre Ethik erscheint als ein Wunschdenken, ein irreales Phantasiegebilde und – was das Schlimmste ist und intellektuell unredlich – es ist ein perfides anthropozentrisches Konstrukt, das alle nichtmenschlichen Lebewesen konsequent ausklammert und damit deren Leiden zu Gunsten einer Spezies manifestiert. Ihre Ethik ist somit fragmentarisch, rudimentär und als isoliert stehendes Gebilde nahezu unbrauchbar.
Formuliert man die Worte von Günther Anders aus seinen „Ketzereien“ etwas um, ergeben sich Fragen, auf welche die christliche Ethik – wohl mangels Interesse oder Kompetenz – beharrlich schweigt, immer geschwiegen hat:
Wenn es ihn gibt, dann ist er einer, der die Massentierqual, der die Schlachthäuser nicht verhindert. Er ist also einer, der – die Hände im Schoß – diese Ereignisse zulässt?
Er ist also einer, der einer einzigen Spezies seine ganze Schöpfung zum Fraß, zur Vernichtung vorwirft?
Ist ein solcher Gott ein gerechter Gott? Ein liebender Gott? Ein barmherziger Gott? Einer, zu dem wir beten dürfen, ohne uns zu entwürdigen? Einer, den wir anbeten dürfen, ohne uns zu schämen?
Findet ihr nicht, dann schon besser kein Gott, als ein bluttriefendes Monster?
Empört euch nicht die Würdelosigkeit derer, die einem, der dies zulässt, sich noch im Gebet nähern, ihn noch als liebenden Gott umlügen?
Meinen Sie wirklich, das Schwein im Kastenstand, das Huhn in der Legebatterie und das Kalb, das wegen und im Religionswahn geschächtet wird, spüren auch nur das geringste von der „Liebe Gottes“ oder empfinden es im Gegenteil als teuflischste Ausgeburt eines anthropozentrischen Wahns, mit welchem sich die menschliche Spezies – mit Hilfe der Religionen – zur „Dornenkrone der Schöpfung“ entwickelt hat? Vielleicht können Sie in diesem Punkt mein Wissen aus theologischer Sicht erweitern und mir zeigen, wie sich die christliche Theologie der geschundenen Tierwelt nachhaltig zuwendet.
Sehr geehrter Herr Aue, ich würde mir wünschen, dass Sie den Weg zu einer tiefen, ehrlichen Ethik für a l l e Lebewesen finden, denn nichts wäre notwendiger in einer Welt, die zusehends trotz und beschleunigt wegen der Religionen ins Chaos trudelt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gunter Bleibohm
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Das folgende Gedicht handelt vom Tod eines Kalbes, das anonym seinen Tod in einem gefliestem Raum auf grausame Weise erleidet. Sein Blut klebt an den Fliesen. Es wird keine Erinnerung hinterlassen. Als hätte es nie existiert.
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Der Raum ist geflutet mit Schreien
Die dich wie ein Tsunami überrennen
An den Fliesen klebt feuchtrot der Tod
Angst lässt dein Herz und deine Augen brennen
Ketten klirren und Maschinen singen
Ungerührt das Lied vom Sterben
Wie unzählige Seelen schon vor diesem Tag
Zerspringt deine Seele in tausend Lebensscherben
Als der Mond im Morgenrot ertrinkt
Baumelt am Kettenzug dein kleines Leben
Und morgen wird niemand mehr an dich denken
So, als hätte es dich nie gegeben
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(c) der sterbend lachende Clown
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Ich möchte die folgenden Aussagen von der Petitions-Initiatorin Brigitte Sommer hier bringen, um zu zeigen welche kotzwürdige Individuen es gibt. Die tote Maja wies mehrere Einschüsse auf und wurde mit einem Betongewicht beschwert in den Mortkaer See im Landkreis Bautzen in Sachsen geworfen worden. Das weist wohl eindeutig auf einen Jäger hin, oder?
Neuigkeit zur Petition
Dieses Bild ist eine Anklage!
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22. Juli 2018 — Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde,
ich habe lange überlegt, ob ich dieses Foto zeigen soll, denn es ist schockierend. Es ist vom Kontaktbüro Wölfe in Sachsen freigegeben worden und auch schon in diversen Zeitungen erschienen.
So fanden Spaziergänger die tote Maja. Ihr Körper weist mehrere Schusslöcher auf, zudem ist sie mit einem Betongewicht beschwert in den Mortkaer See im Landkreis Bautzen in Sachsen geworfen worden.
Maja war erst ein Jahr alt. Was muss dieser junge Wolf durchgemacht haben?
Der Wolf zählt zu den am strengsten geschützten Tieren. Europaweit. Diese Tiere zu erschießen, ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die mit bis zu fünf Jahren Gefängnis betraft werden kann.
In der letzten Aktualisierung habe ich darüber berichtet. Inzwischen ist die Belohnung zur Ergreifung des Täters auf 10.000 Euro angestiegen. Sie können sich bei uns und bei der Polizei melden. Wenn Sie anonym bleiben möchten, sichern wir Ihnen zu, dass wir keine Informanten preisgeben werden. Uns können Sie über unser Kontaktformular auf www.wolfsschutz-deutschland.de erreichen.
Eine gute Nachricht gibt es auch: Wir haben es geschafft und sind nun ein gemeinnütziger und eingetragener Verein.
Der Wolf braucht eine starke Lobby in Deutschland. Mit dazu beitragen soll das Non-Profit-Filmprojekt unseres Vereinsmitgliedes Volker Vogel. Der gelernte Redakteur plant einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Menschen für Wölfe“ zu drehen. Wie Sie hier helfen können, entweder mit Spenden oder einem eigenen Filmbeitrag, können Sie hier erfahren:
www.gofundme.com/menschen-fuer-woelfe
Herzliche Grüße