Bio-Hotel Stanglwirt erhält PETAs Speziesmus-Award im Januar 2023   Leave a comment

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Von Peta.de – Auszug

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Speziesismus ist ein Denkmuster, das in unserer heutigen Gesellschaft noch weit verbreitet, aber ethisch nicht gerechtfertigt ist: Indem wir Menschen andere fühlende Tiere nach ihrem vermeintlichen Wert und Nutzen für uns unterscheiden, stellen wir uns über andere Spezies. Wir diskriminieren sie, beuten sie milliardenfach aus, lassen sie leiden und töten sie.

Wir von PETA Deutschland zeichnen für den Monat Januar 2023 das Bio-Hotel Stanglwirt im österreichischen Going am Wilden Kaiser mit dem Negativ-Preis „Speziesismus des Monats“ aus. Denn dort werden die Kühe nicht nur für die Fleisch– und Milchproduktion ausgebeutet, sondern sollen auch zu Lebzeiten als Attraktion für die Besucher:innen herhalten: Diese bewundern die Tiere durch ein „Kuhstallfenster“ zwischen Gastraum und Kuhstall, während sie deren tote Artgenossen verspeisen und das Leid der dort angebunden gehaltenen Kühe unterstützen.

Bio-Hotel Stanglwirt: Angebundene Kühe müssen zusehen, wie Artgenossen gegessen werden

Zu dem namhaften österreichischen Bio-Hotel Stanglwirt gehört der Gasthof Stangl – dort landen die im zugehörigen Bauernhof für die Fleisch- und Milchproduktion ausgebeuteten Kühe nicht nur auf den Tellern, sondern werden zusätzlich zu Lebzeiten auch noch für die dort speisenden Menschen als Attraktion ausgebeutet: Vielen Besucher:innen ist dabei die speziesistische Doppelmoral vermutlich nicht bewusst: Sie genießen die Gesellschaft der niedlichen Tiere, die in Anbindehaltung leiden, während sie deren tote Artgenossen oder deren Milch verspeisen und damit aktiv das durch die Kulisse romantisierte Tierleid unterstützen.

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Durch ein „Kuhstallfenster“ zwischen Gastraum und Kuhstall können Besucher:innen die Tiere sehen.

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„Was gäbe es wohl für einen Aufschrei, würden im Restaurant des Bio-Hotels Stanglwirt plötzlich Menschen zur Schau gestellt werden – angekettet, verletzt, dreckig und seelisch-psychisch geschädigt. Wie groß wäre der Protest gegen dieses Restaurant, wenn den gefesselten Menschen dort jegliche Bedürfnisse wie Bewegung, Körperpflege und Sozialkontakte gänzlich verwehrt werden würden“, so Scarlett Treml von PETA Deutschland.

Ein Szenario wie aus einem Horrorfilm – allerdings werden landwirtschaftlich gehaltene Kühe genau diesem Leid ausgesetzt, obwohl sie genau wie Menschen Schmerzen fühlen, leben wollen und Rechte haben. Diese Art der Ausbeutung von Tieren beim Stanglwirt ist tierquälerisch, diskriminierend und speziesistisch –daher verdient sie unsere Auszeichnung „Speziesismus des Monats“.

„Wir hoffen, dass wir die Verantwortlichen damit zum Umdenken bewegen können, in Zukunft eine nachhaltig rein pflanzliche Speisekarte anzubieten und mit den Hoftieren in einer gleichberechtigten und auf Mitgefühl aufbauenden Gemeinschaft zusammenzuleben.“

Scarlett Treml, PETA Deutschland

Bei der „Weißwurstparty“ Ende Januar 2023 haben die Verantwortlichen bereits eine fortschrittliche tierfreundliche Entscheidung getroffen: Bei der Veranstaltung wurden auch vegane Weißwurst und Currywurst angeboten und von den prominenten Anwesenden gelobt.

Wir appellieren an die Verantwortlichen, es nicht bei einem veganen Teilangebot zu belassen, sondern gänzlich auf ein tierfreies und nachhaltiges Angebot umzusteigen: Die tierfreundlichste Lösung ist ein Umstieg auf veganen Ökolandbau. Denn der Einsatz von Tieren oder deren Ausscheidungen trägt beim ökologischen Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln zu der Ausbeutung von Tieren bei.

Die Ausbeutung von Kühen in der Milch- und Fleischindustrie ist speziesistisch

Tiere sind nicht dazu da, uns Menschen einen vermeintlichen Nutzen zu bringen. Dennoch werden unter anderem unzählige Kühe in der Ernährungsindustrie skrupellos ausgebeutet. Dabei sind Rinder intelligente und hoch soziale Tiere, die bevorzugt in strukturierten Familienverbänden leben und sich bei der Nahrungsaufnahme viel bewegen. In der Milchindustrie werden ihnen meist sämtliche natürliche Verhaltensweisen verwehrt.

Auch die Produktion von Milch und Fleisch aus biologischer Haltung ist immer mit Tierleid verbunden. Die verschiedenen Tierindustrien zielen immer auf Wirtschaftlichkeit – dabei rückt das Wohl der Tiere früher oder später in den Hintergrund: Denn Tierschutz und Profitabilität schließen sich ab einem gewissen Zeitpunkt immer aus. Unabhängig von der Industrie und Haltungsform sind Kühe und andere Tiere daher ihr gesamtes Leben lang Leid ausgesetzt, bevor sie lange vorm Erreichen ihrer natürlichen Lebenserwartung qualvoll im Schlachthof getötet werden.

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Bio-Hotel Stanglwirt erhält PETAs Speziesmus-Award im Januar 2023

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