Archiv für 24. Dezember 2023

Tierquälerei für „verantwortungs­volles“ Kaschmir aufgedeckt   Leave a comment

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Von Peta.de

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Zwischen April 2022 und Februar 2023 besuchte das Recherche-Team von PETA Asien Kaschmirbetriebe in der Mongolei. Unter den Betrieben befand sich auch eine Herdenhaltung mit Verbindungen zu Bekleidungsfirmen wie Naadam, Louis Vuitton, Dior, Prada, Gucci, Hermès, Chanel, Burberry und Bottega Veneta.

Die Ergebnisse der Enthüllung bestätigen: Ganz egal, auf welche Zertifizierung sich eine Marke beruft, Kaschmir verursacht immer Tierleid. Den Ziegen werden die Haare gewaltsam ausgerissen, bevor ihre Kehle schließlich im Schlachthaus durchtrennt wird.

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PETA Asien deckt erneut Tierquälerei hinter Kaschmir auf 

PETA Asien führte eine verdeckte Recherche in der Mongolei durch, um die Wahrheit hinter Kaschmir aus „nachhaltiger“ und „verantwortungsbewusster“ Produktion aufzudecken. Folgendes entdeckte das Team vor Ort:

  • Arbeiter:innen drückten Ziegen an Beinen und Hörnern zerrend zu Boden und rissen ihnen die Haare aus, während die Tiere vor Angst und Schmerzen schrien.

  • Ein Arbeiter schnitt Ziegenkitzen mit einem nicht sterilisierten Messer den Hodensack auf und zog die Hoden mit bloßen Händen heraus – ohne die Gabe von Schmerzmitteln.

  • Zusammen mit dem Kaschmir wurden den Tieren Hautfetzen ausgerissen.

  • Ziegen mit blutigen Wunden wurden ihrem Leid überlassen.

Es lagen mehrere tote Tiere auf dem Gelände, u. a. eine Ziege, die einen Tag zuvor offensichtlich krank beziehungsweise verletzt war und humpelte. Mehrere Babyziegen starben wahrscheinlich an den Folgen von Kälte und Hunger.

Irreführende „Standards“ vertuschen das Leid der Ziegen 

Als Folge der ersten Recherche von PETA Asien innerhalb der Kaschmirindustrie machten einige Bekleidungsunternehmen große Versprechungen. Sie würden sich von nun an gewissen „Tierschutzstandards“ anschließen, z. B. denen der Sustainable Fibre Alliance (SFA). Die SFA ist auch für die Zertifizierung von zwei Betriebe der eben beschriebenen Video-Enthüllung verantwortlich.

Die Wahrheit ist: Die Wollindustrie wird immer Tierleid verursachen – ganz egal, welche „Standards“ vermeintlich eingehalten werden. Sich solchen Zertifizierungen anzuschließen, schadet Tieren und verzögert die Einführung tierfreier und somit wirklich verantwortungsbewusster Kleidung ohne Qualen für Millionen Ziegen und alle anderen Opfer der Wollindustrie.

Der Verhaltenskodex der SFA ist höchst problematisch:

  • Er empfiehlt das „Auskämmen“ der Haare, obwohl die damit verbundene Tierschutzproblematik offensichtlich ist.

  • Er verlangt bei Kastrationen sowie durch das Ausreißen der Haare verursachten Verletzungen weder eine Betäubung noch die Gabe von Schmerzmitteln.

  • Der „humane“ Umgang mit Tieren vor der Tötung wird als Empfehlung, nicht Erfordernis ausgesprochen.

  • Ziegen müssen vor der Tötung nicht betäubt werden und er gestattet stumpfe Gewalteinwirkung als Tötungsmethode, die bei Tieren wie Ziegen als unwirksam gilt.

Die produzierenden Betriebe müssen noch nicht einmal alle im Verhaltenskodex aufgeführten Richtlinien erfüllen, um von der SFA zertifiziert zu werden.

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Die Ziegen sind voller Angst und Schmerz, während ihnen die Haare regelrecht ausgerissen werden.

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Kaschmir „auskämmen“: ein schmerzhafter, langer Prozess 

Die Video-Enthüllung verdeutlicht den Grund unserer Kritik. Schreiende Ziegen wurden von Arbeiter:innen an den Beinen zu Boden gedrückt, die ihnen mit scharfen Metallkämmen die Haare aus der empfindsamen Haut rissen. Dieser für die Ziegen extrem beängstigende Vorgang dauert etwa eine Stunde pro Tier. Das Ausreißen der Haare erfolgt aus reiner Profitgier, denn Kaschmirziegen haben – im Gegensatz zu den meisten Tieren in der Wollindustrie – noch immer einen Fellwechsel und würden ihr Fell auf natürliche, gewaltfreie Weise im Frühjahr verlieren.

Tierkindern wurden die Hoden mit bloßen Händen herausgerissen

Ziegenbabys schrien laut auf, als man sie ohne Betäubung oder die Gabe von Schmerzmitteln kastrierte: Ein Arbeiter schnitt den Hodensack mit einem nicht sterilisierten Messer auf und zog die Hoden mit der Hand heraus. Einer Ziege wurde während des Auskämmens eine blutige Wunde zugefügt. Der Ermittler vor Ort fand außerdem Kaschmir mit Hautfetzen daran. Eine andere Ziege hatte einen blutigen Penis.

Verletzte und sterbende Tiere sind fester Bestandteil der Kaschmirindustrie

Ein Tier schien krank oder verletzt zu sein und humpelte durch ein Gehege. Am folgenden Tag war das Tier tot. Außerdem starben Kitze und viele weitere Tiere während des harten mongolischen Winters. Ein Familienangehöriger eines Tierhalters sagte dem Recherche-Team von PETA Asien, dass kleinere Ziegen teils von größeren totgetrampelt werden, wenn die Tiere abends zu den Schutzplätzen stürmen. Kein Wunder, denn die Temperaturen können in der Mongolei nachts auf minus 30 Grad fallen.

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Eines von vielen Opfern: Kaschmir ist ein Produkt der Tierquälerei.

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Grauen im Schlachthof: Hammerschläge auf den Kopf 

Was vielen Menschen nicht klar ist: Die Kaschmirindustrie ist eine Schlachtindustrie. Gelten Ziegen nicht mehr als produktiv, werden sie getötet.

Das Recherche-Team besuchte Schlachthäuser und dokumentierte, wie Arbeitende die Ziegen in den Schlachtraum zerrten, ihnen mit einem Hammer auf den Kopf schlugen und ihnen dann die Kehle durchschnitten. Die Tiere wurden vor den Augen ihrer Artgenossen getötet. Einige bewegten sich nach dem Kehlschnitt noch bis zu vier qualvolle Minuten lang.

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