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Die Stadt Bonn und die Stadttauben. Empathie und Information vs. Bürokratie und Fehlinformationen   Leave a comment

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Der Mensch hat die Tauben in die Stadt gezogen, deshalb ist er auch für sie verantwortlich.

Rebloggt von Bettina Marie Schneider – 15.12.2021

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Die Stadt Bonn und die Stadttauben Ein Trauerspiel. Wenn Artikel und Fehlinformationen töten…

Nachfolgend möchte ich gerne auf einige der Informationen eingehen, die die Stadt Bonn ihren Bürgern in Sachen Tauben vermittelt. Wie bereits erwähnt… ein Trauerspiel…

Zitat Stadt Bonn: „Die günstigen Ernährungsmöglichkeiten in der Stadt durch Speisereste, Abfälle und Vogelfutter sind ausschlaggebend für die Anzahl der Tauben.“

Berichtigung: Tauben sind Körnerfresser und finden in den Städten einzig Abfälle. Diese Abfälle machen die Tiere krank. Sie verhungern vor unseren Augen! Schuld an der Vermehrung und Anzahl der Stadttauben sind die Brieftaubenzüchter, die durch ihre Tauben Wettflüge beständig für Nachschub sorgen, wenn Tauben nicht mehr zurück finden und sich dann in die Städte verirren! Ein zwangsweise angeordneter Fütterungsverzicht ist aus tierschützerischer Sicht nicht akzeptabel. Stadttauben benötigen unsere Hilfe, sie entstammen zu fast 100 % privaten Züchtungen (-> siehe Stadttaube ist kein Wildvogel/Erna Graff Stiftung) und sind also Haustiere bzw. deren Abkömmlinge, die unbedingt auf die Fütterung durch Menschen angewiesen sind. Andernfalls sterben sie einen langwierigen und qualvollen Tod durch Verhungern.

Zitat Stadt Bonn: „Ein Fütterungsverzicht ist nach Ansicht von Fachleuten eine wichtige Voraussetzung dafür, das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen und den Tauben zu einem artgerechteren Leben zu verhelfen.“

Berichtigung: Nein! Ein Futterverbot stellt nicht das ökologische Gleichgewicht wieder her sondern es verursacht Tod durch Verhungern. Hinzu kommt, dass die Fütterungsverbote ihren Zweck – die Bestandsminimierung – gar nicht erfüllen. Das zeigen Erfahrungen vieler Städte. Denn aufgrund der Züchtung brüten die Tauben auch bei Nahrungsknappheit und zeugen stetig weiter Nachkommen, auch im Winter, anders als ihre wilden Artgenossen. Diese Methode der Bestandsminimierung ist daher zum einen für die Tiere eine nicht hinnehmbare Qual, die ihnen der Mensch als Züchter „eingebrockt“ hat und zum anderen nicht einmal zielführend, da Fütterungsverbote ihren Zweck – die Bestandsminimierung – gar nicht erfüllen.

Ein konsequent durchgeführtes Fütterungsverbot ist aus der Sicht des Tierschutzes ebenso eindeutig tierschutzwidrig wie bestimmte Reduzierungsmethoden. Wenn ein Fütterungsverbot in allen Stadtteilen einheitlich durchgeführt wird, können die Tauben nicht auf andere Nahrungsquellen ausweichen bzw. sie müssen sich mit nicht artgerechter Nahrung am Leben halten. Aufgrund der ihnen angezüchteten Bindung an den Menschen und seine Städte sind die Vögel in ihrem Nahrungserwerb völlig auf ihn angewiesen.

Die Folgen: Ein absolutes Fütterungsverbot führt zunächst dazu, dass die Nestlinge verhungern, was als beabsichtigte tierquälerische Tötung gewertet werden muss. Verhungern ist ein qualvoller Prozess, der zu erheblichen und lang anhaltenden Leiden der Tiere führt. Die Rechtslage: Tauben durch Aushungern zu töten, ist ein Verstoß gegen § 4 Absatz 1 TierSchG. Nach § 4 TierSchG darf ein Tier nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Selbst im Rahmen der Schädlingsbekämpfung dürfen Wirbeltiere gemäß § 4 TierSchG nur unter nicht vermeidbarer Schmerzzufügung getötet werden (wobei Stadttauben grundsätzlich nicht als Gesundheitsschädlinge im Sinne des § 2 Nr. 12. Infektionsschutzgesetz einzustufen sind). Bei Fütterungsverboten handelt es sich um ein behördlich angeordnetes Verhungern lassen der Tiere.

Die Moral: Der Ornithologe Prof. Dr. Jürgen Nicolai rechnet totale Fütterungsverbote sogar den Tötungsmethoden zu. Weil sie Tiere dem langsamen Hungertod ausliefern, stellen sie als Tierquälerei einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar.

Zitat Stadt Bonn: „Taubenkot besitzt aggressive Eigenschaften und ist somit ein Problem für Gebäude und Kleidung. Zusätzlich nehmen Tauben täglich größere Mengen Steinchen aus dem Mauerputz in den Kropf auf, was zu einer zusätzlichen Schädigung der Bauwerke führt. Stadttauben können Träger von Krankheitserregern sein. Für Menschen, die Tauben füttern und dadurch mit deren Kot oder erregerhaltigen Stäuben in Kontakt kommen, besteht sogar ein erhöhtes Infektionsrisiko. „

Berichtigung: Es ist mittlerweile erwiesen, dass Taubenkot nicht materialschädigend ist (s. TU Darmstadt, Prüfungsbericht 2004) und das von Tauben keine größeren gesundheitlichen Gefahren ausgehen, als von anderen Vögeln und Tieren auch.

Die Abhandlung über Stadttauben mit dem Fütterungsverbot und den oben erwähnten „Informationen“ für die Bürger der Stadt Bonn endet mit dem Satz:

„In Bonn ist aus diesen Gründen das Füttern von Stadttauben verboten. Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldbuße bis zu 1000 Euro geahndet. Befolgen Sie bitte das Taubenfütterungsverbot, zum Wohl von Mensch und Tier!“

Vielleicht sollte man an den Bürgerdienst dieser Natur- und Tierfreundlichen Stadt die Frage richten, ob ihre Informationen über Stadttauben auf dem neuesten Stand sind. Wer das gerne tun möchte, hier ist die Kontaktadresse und der vollständige Artikel, der wieder viele Taubenhasser befeuern wird und der vermutlich vielen Stadttauben in Bonn den Tod bringt.

(Fragen zum Thema richten Sie bitte an die Bürgerdienste der Stadt Bonn. https://www.bonn.de/…/tauben-fuettern-verboten.php… )

Wer wirklich an fundierten Informationen interessiert ist, dem empfehle ich die gesammelten Erkenntnisse und Studien zu diesem Thema der Erna Graff Stiftung.

Die Stadttauben benötigen unsere Hilfe … schenkt ihnen bitte eure Stimme!

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Die Stadt Bonn und die Stadttauben. Empathie und Information vs. Bürokratie und Fehlinformationen

Veröffentlicht 22. Dezember 2021 von hubert wenzl in Tierrechte, Tierschutz

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Paula … Tauben sind kein Ungeziefer!   Leave a comment

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Tauben werden gerne als Friedenssymbol hervor geholt, oder sie werden für Hochzeiten missbraucht. Vom „Brieftauben-Sport“ gar nicht zu reden, wo sie oft auf die Reise ohne Wiederkehr geschickt werden.

Rebloggt von Bettina Marie Schneider

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Das ist Paula. Eine Stadttaube. Paula lebte in einem Parkhaus.

Sie hatte zwischen Autos ein Zuhause gefunden und suchte auf dem kargen Betonboden nach ein paar Bissen Nahrung. Manche der Autobesitzer liessen auf dem Weg zum Fahrzeug ein paar Krümel fallen. Dann war Paula glücklich.

Als sie wieder einmal über den Boden trippelte betrat jemand mit seinem Hund das Parkhaus. Er hasste Tauben und war der Meinung, sie sind wertloses Ungeziefer. Daher liess er seinen Hund von der Leine.

„Fass!

„Paula hatte keine Chance. Sie wurde übel zugerichtet. Tiefe Bisswunden am Rücken und eine zerfetzte Kloake. So nennt man den Anus bei Vögeln. Paula konnte nur noch unter Schmerzen Kot absetzen. Fliegen konnte sie auch nicht mehr. So fand man sie.

Es gibt Menschen, die Tauben vorsätzlich quälen und töten und es gibt Menschen, die sich dieser armen Geschöpfe annehmen .Paula kam zu Nicole in Obhut. Nicole zog alle Register. Die schwer verletzte Taube wurde jeden Tag gebadet, da sie sich nicht mehr selbst säubern konnte. Sie erhielt Physiotherapie, Vitaminspritzen, Antibiotika und Liebe… viel Liebe.

Es mag manchen überraschen aber Tauben regieren wie jedes Haustier auf Liebe und Zuwendung.

Nach einiger Zeit wuchsen die Federn nach, die ihr komplett ausgefallen waren. Die Wunden heilten zu. Paula konnte wieder trippeln und schließlich sogar auch wieder ein wenig fliegen. Nicole erzählte mir, dass Paula nicht mehr zurück ins Parkhaus gesetzt wurde, obwohl dort ihr Zuhause war. Zu gefährlich. Einen zweiten Hundeangriff oder Fusstritte, wie manche Kinder das unter den gleichgültigen Blicken ihrer Eltern gerne tun, hätte sie nicht mehr überlebt.

Paula lebt daher jetzt in einer Art „betreutes Wohnen“ für Tauben und es geht ihr gut. Es gibt Menschen, die Tauben vorsätzlich quälen und töten und niemand stört sich daran. Nicht sie werden bestraft sondern die Menschen, die diese armen Geschöpfe füttern. Das ist ein Armutszeugnis für unsere Gesetzgebung und für unsere Gesellschaft.

(Dankeschön liebe Nicole für diesen Einblick in deine Arbeit)

(c) Bildrechte Nicole Baumgart

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Paula … Tauben sind kein Ungeziefer!

Veröffentlicht 29. Oktober 2021 von hubert wenzl in Tierrechte, Tierschutz

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Die Rache der Elefanten …   Leave a comment

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Rebloggt von Tierfreund wolodja51.wordpress.com

Von Bettina Schneider am 16. März 2021

Ich liebe Elefanten, ihre Sanftmut, ihren Familiensinn, ihre Kraft! Sie können bis zu vier Metern groß werden und dabei ein Gewicht von sieben Tonnen erreichen. Trotzdem verletzen sie in Kampfsituationen niemals ihre Jungtiere, wenn die Kleinen unter den mächtigen Körpern Schutz suchen. Ähnlich wie wir Menschen, leben Elefanten in Freiheit in komplexen sozialen Netzwerken, in denen Mitgefühl und Hilfe für andere zum Überleben wichtig sind. Wenn ein Familienmitglied stirbt, zeigen Elefanten große Trauer. Die Herde versammelt sich und hält neben dem Leichnam Wache.

Das Gedächtnis der Elefanten ist legendär. Ausgeprägte Schläfenlappen speichern jede Erfahrung. Mit fünf Kilogramm ist ihr Gehirn das Größte unter allen Landtieren. Elefanten merken sich gut, wenn ihnen jemand weh getan hat und bereiten sich lange und sorgfältig auf den Tag der Vergeltung vor. Nicht Tiger, Krokodile oder Löwen sind für die meisten Tode und Verletzungen von Pflegern in Zoos verantwortlich sondern Elefanten.

Es wundert mich wenig, denn wer so klug ist, wer in einem Ausmaß lieben kann, wie es Elefanten tun, der kennt auch den Wunsch nach Rache, der kann auch hassen. Elefanten sind uns Menschen ähnlicher, als wir in unserer menschlichen Arroganz glauben. Sie betrauern ihre Toten, sie benutzen Werkzeuge, sie erkennen sich selbst im Spiegel und sie sind gute Beobachter. Die geheimnisvollen Dickhäute können unsere subtilsten Körpersignale deuten, ja sie ahmen sogar unsere Stimmen nach!

Elefanten haben Zeit … sie beobachten ihre Feinde und wissen ihre gewaltige Kraft einzuschätzen. Sie warten auf den richtigen Zeitpunkt. Es gibt Berichte aus Zoos, in denen sich die Tiere nicht nur mit dem Rüssel wehrten sondern sogar Äste als Waffe benutzen.

„Die Bullen legten sich ein paar dicke, handliche Stücke zur Seite. Nicht als Futtervorrat oder zum Spielen. Sie haben sich munitioniert. Wer das als Mahout beobachtet, sollte sich lieber ein paar Wochen beurlauben lassen. Ich war dabei, als einem Pfleger der Arm gebrochen wurde von einem Ast, der plötzlich aus Richtung des Bullen angeflogen kam…“ (Verhaltensbiologe Fred Kurt)

In einem Interview mit der WELT spricht Fred Kurt auch über Elefanten im Zirkus:

„Das Problem sind die Kunststücke. Die meisten Trainer haben keine Ahnung, was man Elefanten körperlich zumuten kann. Von einer Kuh mit drei Tonnen Gewicht kann man keinen einarmigen Handstand verlangen. Die Nummer hält sie ein paar Wochen durch. Danach kann sie nur noch im Stehen schlafen, weil sie aus dem Liegen nicht hochkommt. Auch der größte deutsche Zirkus, der Circus Krone, hat das Problem, dass seine Elefanten auf arthritischen Füßen stehen. ..“

Elefanten sind wunderbare und starke Tiere. Sie zu unterjochen, anzuketten und einzusperren, sie für schwere Arbeit zu missbrauchen, dazu benötigt man besondere Fähigkeiten. Man benötigt brachiale Gewalt und die Skrupellosigkeit, ihren Willen zu brechen. Meist passiert das bereits mit den Baby Elefanten, die grausam angekettet und misshandelt werden, damit sie sich niemals ihrer eigenen Stärke bewusst werden.

Ich habe Zirkus und Zoo bereits gehasst, ich wäre niemals auf die Idee gekommen, mich in Indien oder Afrika auf einem Elefanten herumtragen zu lassen, als ich das noch nicht wusste. Jetzt finde ich es um so abstoßender!

Irgendwo in einem Zoo steht gerade ein Elefant angekettet auf einem Betonboden und überlegt, wie er weiter Äste sammeln kann, die er als Waffe benutzen wird, um es seinen Peinigern heimzuzahlen. Irgendwo in einem Zirkuswagen wartet gerade ein Elefant auf die Chance, seinem verhassten Dompteur die Schläge mit einem gewaltigen Stoss seines mit 40.000 Muskeln ausgestatteten Rüssels zu vergelten.

Sie sind geduldig…sie warten auf ihren Tag… I feel you

Bettina Marie Schneider

Ein aktuelles Enthüllungsvideo von PETA Asien beweist unfassbares Tierleid in einem thailändischen Zoo. Zu sehen ist ein Elefantenbaby, das erst kürzlich durch einen Bericht des National Geographic zu Berühmtheit gelangte. Die Aufnahmen zeigen, dass Elefanten in dem Betrieb den Großteil ihres Lebens angekettet sind und dass auf sie eingestochen wird, damit sie vor Touristen verwirrende und unangenehme Tricks vorführen. Und auch andere Tiere werden misshandelt: Arbeiter malträtieren sie, damit sie ein bestimmtes Verhalten zeigen und Touristen Fotos mit ihnen machen können.