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Die Gräueltaten der kroatischen Ustascha   Leave a comment

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Die Gräueltaten der kroatischen Ustascha werden bis heute mehr oder weniger verschwiegen, wie immer, wenn auch die Kirche mit im Spiel ist. Im 2. Weltkrieg kamen in Kroatien 750.000 Serben durch die Ustascha um.  Die Ustascha-Miliz war ein der Waffen-SS vergleichbaren Kampfverband.

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Hier ein Auszug aus gegen-die-kirche.eu

Überall rief man die Orthodoxen zur Konversion auf. »Wenn ihr zur katholischen Kirche übergetreten seid«,

versprach Bischof Aksamovic von Djakovo, »werdet ihr in euren Häusern in Frieden gelassen werden«. Ein paar hunderttausend konvertierten, noch mehr starben durch die Ustascha-Miliz, einen der Waffen-SS vergleichbaren Kampfverband, der jedoch auch als eine Art politischer Polizei fungierte.

In Mostar, Herzegowina, wurden Hunderte von Serben zur Neretva getrieben, mit Draht aneinandergebunden, erschossen und in den Fluß geworfen. Ahnlich endeten Serben in Otoka in der Una, in Brcko in der Save.

[…]

Als der vom Papst gesegnete Pavelic am 26.Juni 1941 den katholischen Episkopat in Audienz empfing

und Erzbischof Stepinac »von ganzem Herzen Ehrerbietung« bezeugte, auch »ergebene und treue Mitarbeit für die strahlendste Zukunft unseres Vaterlandes« versprach, hatte das katholische Kroatien innerhalb von sechs Wochen schon drei orthodoxe Bischöfe, mehr als hundert orthodoxe Priester und Mönche samt 180 000 Serben und Juden ermordet. Bereits im nächsten Monat machten die Ustaschen, »Furien der Unterwelt«, »verkörperte Teufel«, in Gefängnissen, Kirchen, auf Straßen und Feldern über 100 000 serbische Männer, Frauen und Kinder nieder. Die Kirche von Glina in Bosnien wurde in einen Schlachthof verwandelt.

»Das Blutbad dauerte von abends 10 Uhr bis morgens 4 Uhr und ging acht Tage weiter. Die Uniformen der Schlächter mußten gewechselt werden, weil sie vom Blute durchnäßt waren. Man findet später aufgespießte Kinder mit noch vor Schmerz gekrümmten Gliedern.« Die Initiatoren des Gemetzels: der aus Glina stammende Justizminister Dr. Mirko Puk und der Prior des Franziskanerklosters von Cuntic, Hermenegildo alias Castimir Hermann. Und wie in Glina, so diente in Bernic die serbische Kirche als Gefängnis und Hinrichtungsstätte für orthodoxe Männer und Frauen. Üblich waren Massenexekutionen, wobei man den Opfern die Kehle durchschnitt, sie manchmal vierteilte, auch Stücke ab und zu in Metzgerläden hing, Aufschrift: »Menschenfleisch«.

Es geschahen Grausamkeiten, neben denen die Untaten deutscher KZ-Schergen beinah verblassen. Die Ustaschen liebten Folterspiele bei nächtlichen Orgien, bohrten glühende Nadeln unter die Fingernägel, streuten Salz in offene Wunden, verstümmelten alle möglichen Körperteile und ermittelten im edlen Wettstreit, wer am besten einen Hals durchschnitt. Sie zündeten Kirchen voller Leute an, pfählten Kinder in Vlasenika und Kladany, säbelten mit Vorliebe Nasen und Ohren ab, stachen die Augen aus. Die Italiener fotografierten einen Ustaschen, um dessen Hals zwei Ketten aus menschlichen Zungen und Augen hingen. Der mittelalterliche Kreuzzugsterror schockierte selbst die italienischen Faschisten. Sie verbreiteten massenhaft Flugzettel gegen die kroatische Regierung, putschten teilweise die Serben dagegen auf, ja, schützten diese da und dort, ebenso die Juden. Insgesamt schätzte man die Zahl der durch italienische Truppen geretteten Menschen auf 600 000, darunter auch einige tausend vor Ustaschen und Nazis geflüchtete Juden.

Sogar die Deutschen jedoch protestierten, Diplomaten, Militärs, Parteileute, selbst der Sicherheitsdienst der SS.

Sie sandten ihre »erschütternden« Meldungen ans Oberkommando der Wehrmacht, ans Auswärtige Amt, ans Reichssicherheitshauptamt, ins Führerhauptquartier, sie geißelten den »Terror der Ustascha«, den »ungeheuren Terror der Ustascha«, berichteten immer wieder über »zweifellos in großer Menge vorkommende Morde und Brandtaten«, »wahrhaft entsetzliche Vorgänge«, die »sinnlose Abschlachtung der serbischen Bevölkerung«, »Greueltaten… auch an wehrlosen Greisen, Frauen und Kindern in der bestialischsten Weise«, »wieder neue Greueltaten«, wobei manche, wie der Vertreter des deutschen Gesandten in Zagreb, Gesandtschaftsrat von Troll-Obergfell, »das ganze Material… durch Fotos teilweise« belegten.

Am 17. Februar 1942 berichtet der wohl kaum großer Empfindlichkeit verdächtige Chef der Sicherheitspolizei und des SD dem Reichsführer SS: »Die von den Kroaten niedergemetzelten und mit den sadistischsten Methoden zu Tode gequälten Pravoslaven müssen schätzungsweise auf 300 000 Menschen beziffert werden… Zu bemerken ist hierbei, daß letztlich die katholische Kirche durch ihre Bekehrungsmaßnahmen und ihren Bekehrungszwang die Ustascha-Greuel forciert hat, indem sie auch bei der Durchführung ihrer Bekehrungsmaßnahmen sich der Ustascha bedient… Tatsache ist, daß in Kroatien lebende Serben, die sich zur katholischen Kirche bekannt haben, unbehelligt wohnen bleiben können… Daraus ist ersichtlich, daß der kroatisch-serbische Spannungszustand nicht zuletzt ein Kampf der katholischen Kirche gegen die pravoslavische Kirche ist.«

Und der Oberbefehlshaber Südost, Generaloberst Alexander Löhr, der am 27. Februar 1943 vom Oberkommando der Wehrmacht nachdrücklich die Einsetzung eines anderen Regimes in Kroatien verlangt, kann sogar mitteilen, daß »bei den Terrorakten der Ustascha gegen die pravoslawische Bevölkerung… nach Ustascha-Angaben etwa 400 000 ermordet sein sollen«. Eine von Hitler angeforderte, am 1. Oktober 1942 übersandte gemeinsame Denkschrift des deutschen Gesandten in Zagreb, Siegfried Kasche (nach Kriegsende hingerichtet) sowie des Generals in Zagreb, Glaise von Horstenau (durch Selbstmord geendet), und des Oberbefehlshabers Südost, Generaloberst Löhr (gleichfalls hingerichtet), empfahl einerseits, den Pavelic-Staat vorbehaltlos zu unterstützen, andererseits aber darauf zu dringen, daß Regierung und Ustascha »von der Auffassung abrücken, daß sie alle Pravoslaven (Serben) im kroatischen Staatsgebiet ausrotten wollen«. Ja, das Oberkommando der Wehrmacht riet schließlich Hitler, mit dem Regime zu brechen.

Zuletzt befahl sogar Ribbentrop dem deutschen Gesandten in Zagreb, »sich sofort beim Poglavnik zu melden«,

und das stärkste Befremden der Reichsregierung auszudrücken wegen »ungeheurer Ausschreitungen« der Ustascha, »verbrecherischer Elemente«.

  • Und als Sonderbevollmächtigter Neubacher wiederholt im Führerhauptquartier »wahrhaft entsetzliche Vorgänge in meiner kroatischen Nachbarschaft« zur Sprache brachte, entgegnete selbst Hitler, er habe dem Poglavnik »auch gesagt, daß man eine solche Minderheit nicht einfach ausrotten kann: sie ist zu groß«!

  • Ja, Hitler meinte: »Ich werde mit diesem Regime schon einmal Schluß machen – aber nicht jetzt!«

Hatte er doch auch zynisches »Verständnis« für die Gemetzel und war, wider allen Vorstellungen der auf »Ordnung« und »Befriedigung« bedachten Besatzer, dagegen, »dem Treiben der Kroaten gegen die Serben… in den Arm zu fallen«. »Das Reich arbeitet weiter mit dem Poglavnik und seiner Regierung«, entschied Hitler Anfang September 1943 – womit er, wenn auch aus anderen Gründen (gerade die kolossalen Greuel des Ustascha-Staates banden diesen bis zuletzt an ihn!), sich wieder einmal in schönster Übereinstimmung mit dem hohen kroatischen Klerus und Papst Pius XII. befand.

Denn die Taten der Ustascha waren Taten der katholischen Kirche, weit weniger biologisch, durch die Rasse, als geradezu hyperkonfessionell bedingt. Wollte man ja gleichsam das alte kroatische Vasallenreich des Papstes wiederherstellen, alle glaubensfremden Elemente ausmerzen und ein »reines Volk« haben. Schon das Statut, das die Ustascha dem Staat gab, sah den »Schwerpunkt der moralischen Kraft des kroatischen Volkes… in dem geordneten religiösen und familiären Leben«, hielt zum Werk des Aufbaus »nur ehrenhafte und moralisch unverdorbene Männer für geeignet«, die »Atheismus, Gotteslästerung und zotige Reden« bekämpfen.

[…]

Besondere »Verdienste«, laut Erzbischof Stepinac, errangen bei der Ausrottung der Orthodoxen die Söhne des hl. Franz von Assisi.

Franziskanerklöster hatten der Ustascha schon lang als Waffenlager gedient. Franziskaner fungierten als Berater in der Umgebung des Pavelic, wie der Organisator der Ustaschen, Pater Radoslav Glavas, der täglich bei Pavelic Zutritt hatte und 1945 durch ein Kriegsgericht zum Tod verurteilt wurde. Franziskaner waren Feldprediger, wie Pater Simic, der am 21. Mai 1941 in Knin auf die Frage des italienischen Kommandeurs der »Sassari-Division« nach den Richtlinien seiner Politik erklärte: »Alle Serben in möglichst kurzer Zeit zu töten.« Und als der General seinen Ohren nicht traute und bat, das zu wiederholen, wiederholte der Pater prompt: »Alle Serben in möglichst kurzer Zeit zu töten. Das ist unser Programm.«

Für viele kroatische Franziskaner waren die orthodoxen Serben Schlachtvieh

und Devisen maßgebend wie die des Außenministers Mladen Lorkovic, »daß das kroatische Volk alle die ausländischen Elemente, die seine Kräfte schwächten, vernichten muß, diese Elemente sind die Serben und die Juden«. Der Franziskaner Berto Dragicevic vom Kloster Siroki Brijeg kommandierte, unterstützt von seinen Ordensbrüdern Ante Cvitkovic und Andrija Jelicic, die Ustaschen der Gegend.

Pater Augustino Cievola vom Franziskanerkloster Split erschien in den Straßen mit einem Revolver und trieb das Volk zur Liquidierung der Orthodoxen. Franziskaner betätigten sich als Henker in Konzentrationslagern, die im »Unabhängigen Staat Kroatien« nur so aus dem Boden schössen, in Jasenovac, Jadovno, Pag, Ogulin, Jastrebarsko, Koprivnica, Krapje, Zenica, Stara Gradiska, Djakovo, Lobograd, Tenje, Sanica etc. Selbst Kinder wurden dort zu Tausenden geschlachtet. Man schuf sogar eigene Konzentrationslager für sie: in Lobor, Jablanac, Mlaka, Brocice, Ustice, Sisak, Gornja Rijeka u.a. 1942 steckten allein in Jasenovac etwa 24 000 Kinder; die Hälfte davon wurde ermordet. Dann freilich fand man es nützlicher, Kinder zu schonen. Nachdem ihre Eltern meist beseitigt waren, nahm sich die »Caritas«, der Erzbischof Stepinac präsidierte, der Elternlosen an (»Lasset die Kleinen zu mir kommen…«) und machte sie zu Katholiken, ja, zu Priestern der alleinseligmachenden Kirche – und ungezählte ahnen nicht, welchem Schicksal sie dies »verdanken«.

Das »Todeslager« von Jasenovac am Ufer der Save, das kroatische Auschwitz, worin etwa 200 000 Serben und Juden umkamen, hatte zeitweise den Franziskaner Miroslav Filipovic-Majstorovic zum Kommandanten.

Und Franziskaner und Geistliche unterstützten ihn: Brkljanic, Matkovic, Matijevic, Brekalo, Celina, Lipovac u.a. In vier Monaten wurden in Jasenovac, berüchtigt wegen seiner Massenenthauptungen, unter Leitung des Franziskanerpaters Filipovic, 40 000 Menschen liquidiert – »nicht wenige dank seiner persönlichen Darbietungen als >zauberhaft< geschickter Würger«. Doch dürfte den 1945 hingerichteten »Bruder Teufel« der Franziskaner-Stipendiat Brzica noch übertroffen haben, der in Jasenovac in einer Nacht, am 29. August 1942, 1360 Menschen mit einem Spezialmesser köpfte. Edmond Paris, der eine »schreckliche Litanei« von Verbrechen gerade der Franziskaner aufzählt, meint, sie könnte »unendlich verlängert werden«.

Nach dem Zusammenbruch des »Gottesreiches« wurden nicht zufällig gerade ausländische Franziskanerklöster die Zufluchtsstätten der Massenmörder, in Österreich Klagenfurt, in Italien Modena, doch auch in Frankreich. »Alle diese Klöster verbargen die geflüchteten Ustaschis. Überall fanden diese Verbrecher kirchliche Hilfe und Beistand. Das war nur zu verständlich, denn die >Taten< der Ustaschis waren Taten der Kirche.«

Hier weiterlesen:

Die Gräueltaten der kroatischen Ustascha

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Karlheinz Deschner über die Gräueltaten der kroatischen Ustascha

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Kroatiens Schatten der Vergangenheit | Fokus Europa

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Siehe auch:

Im Oktober 1998 hat Papst Johannes Paul II. den kroatischen Kardinal Alojzije Stepinac (1898-1960) zum Märtyrer erklärt und seliggesprochen. Im faschistischen Ustascha-Kroatien spielte der Kardinal jedoch eine unselige Rolle.

https://hubwen.wordpress.com/2016/02/29/kardinal-stepinac-und-die-ustascha-auch-ein-seliggesprochener/

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Gruß Hubert

Veröffentlicht 19. Februar 2017 von hubert wenzl in Kirchenkritik, Politik, Religionskritik, Uncategorized

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