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Aus wildbeimwild.com
Laut einer Studie besteht eine Verbindung zwischen dunklen Charaktereigenschaften und der Tendenz, die eigenen Interessen immer über alles zu stellen. Leute wie zum Beispiel Hobby-Jäger, quälen oft und auch gerne.
Sadismus, Psychopathie oder gar Gemeinheit sowie Bösartigkeit: Die Eigenschaften, welche die dunklere Seite der Menschheit zeigen, haben einen ‚dunklen Kern‘ gemeinsam, sind aber nicht bei allen gleich. Und wer eine dieser Tendenzen hat, dürfte auch einige andere aufweisen. Egoismus scheint vielleicht nicht so extrem, wie Psychopathie. Doch eine neue Studie kommt zum Schluss, dass Leute mit diesen so genannt dunklen Charaktereigenschaften die Tendenz haben, immer und vor allem ihre eigenen Interessen zu verfolgen. In vielen Fällen quälen solche Menschen auch gerne andere.
Die dunkle Seite des Menschen hat viele Facetten. Psychologen aus Ulm, Landau und Kopenhagen haben nun gezeigt, dass Egoisten, Machiavellisten, Narzissten, Psychopathen und Sadisten mehr gemeinsam haben, als sie trennt. Den Forschern gelang es, viele dieser problematischen Persönlichkeitseigenschaften auf wenige grundlegende Prinzipien zurückzuführen: den „dark factor“ (D-Faktor) der Persönlichkeit. Veröffentlicht wurde die Studie in der international renommierten Fachzeitschrift Psychological Review.
„Kernbestandteil dieses dunklen Faktors der Persönlichkeit ist ein übertriebener Egoismus, der negative Auswirkungen auf andere oder die Gesellschaft im Allgemeinen hat. Dieser wird begleitet von Überzeugungen, die Schuldgefühle, Gewissensbisse und moralische Skrupel verhindern“, erklärt Professor Morten Moshagen. Explizit sprechen die Wissenschaftler beim D-Faktor von einer extremen Form der individuellen Nutzenmaximierung, die sprichwörtlich über Leichen geht; also einen Schaden für andere bereitwillig in Kauf nimmt oder sogar absichtlich herbeiführt. Begleitet wird diese Tendenz von der Neigung, das eigene Verhalten vor sich selbst und anderen zu rechtfertigen.
Der D-Faktor aufgeschlüsselt
In der Studie wird der gemeinsame Nenner aller dunklen Eigenschaften definiert. Die Forscher nennen ihn den ‚D- Faktor‘ und stellen fest, dass dieser der dunklen Seite der menschlichen Persönlichkeit zugrunde liegen.
Bei ihren Analysen haben die Wissenschaftler neun Persönlichkeitseigenschaften untersucht. Dazu zählen Egoismus, Gehässigkeit, Machiavellismus, moralische Enthemmung, Narzissmus, Psychopathie, Sadismus, Selbstbezogenheit und übertriebene Anspruchshaltung. Die Forscher fanden dabei heraus, dass sich praktisch alle diese Eigenschaften auf den D-Faktor als dunklen Persönlichkeitskern zurückführen lassen. Praktisch bedeutet dies, dass beispielsweise Menschen mit einer hohen Narzissmus-Tendenz mit grosser Wahrscheinlichkeit auch ausgeprägte machiavellistische und psychopathische Persönlichkeitszüge zeigen.
Ausserdem ist bei Menschen mit einem starken D-Faktor statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit hoch, kriminell oder gewalttätig zu werden oder anderwärtig gegen soziale Regeln zu verstossen, so die Forscher.
Der ‘D-Faktor’ verbindet all diese Tendenzen. Dabei geht es um die Neigung, die Nöte anderer zu ignorieren oder sogar zu verursachen, um die eigenen Ziele und Interessen zu verfolgen. Dazu gehört laut den Forschern auch die Überzeugung, stets im Recht zu sein.
Der Wissenschaftler Spearman zeigte als erster auf, dass diese Eigenschaften einer Art Intelligenz gleichen. “Auch die dunklen Aspekte des menschlichen Charakters haben einen gemeinsamen Nenner. Das heisst, dass sie ähnlich wie die Intelligenz alle die gleichen Neigungen und Tendenzen ausdrücken“, so Ingo Zettler, Psychologieprofessor an der Universität Kopenhagen.
In diesem Begriff werden die drei Charaktereigenschaften Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus zusammengefasst. Wenn alle drei Eigenschaften in einer Person zu finden sind, deutet das auf eine böswillige Persönlichkeit hin.
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Die drei Eigenschaften sind zwar unterschiedlich, überschneiden sich aber oft. Narzissmus wird charakterisiert durch Grössenwahn, Stolz, Egoismus und fehlende Empathie. Machiavellismus zeigt sich in Manipulation und der Ausnutzung anderer. Er geht oft einher mit einer zynischen Missachtung von Moral, einer Konzentration auf die eigenen Interessen und Täuschung. Psychopathie zeigt sich in dauernd antisozialem Verhalten, Impulsivität, Selbstsucht, Herzlosigkeit und Unbarmherzigkeit, was typische Merkmale von Hobby-Jägern sind.
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Bei der Behandlung solcher Menschen kann die Identifizierung eines gemeinsamen Nenners eine wichtige Rolle spielen. “Das sehen wir zum Beispiel in Fällen von extremer Gewalt, Missachtung von Regeln, Lügen und Täuschung in Unternehmen wie auch in der Gemeinschaft“, fügt Zettler an. Mitgefühl ist der Grundstein eines jeden guten Charakters.
“Da kann das Erkennen des D-Faktors in einer Person wichtig sein, um zum Beispiel festzustellen, ob die Wahrscheinlichkeit besteht, dass jemand rückfällig wird oder sich noch gefährlicher verhalten könnte.“
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